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Danuta Reah – Plötzliche Stille. Thriller
„Plötzliche Stille“ ist ein sorgfältig aufgebauter und stimmungsvoller Krimi, in dessen Mittelpunkt eher die beteiligten Menschen stehen als irgendwelche brutale Action. Es geht um zwei verschwundene Frauen und ein bedrohtes kleines Mädchen – und natürlich um die Umstände, wie es zu dieser Situation kommen konnte.
Die Autorin
Die polnischstämmige Autorin Danuta Reah alias Carla Banks (Pseudonym) lebt mit ihrem Mann Ken, einem Maler, seit vielen Jahren in der englischen Stadt Sheffield, lehrt an der Universität Englisch und leitet Workshops für angehende Schriftsteller. Mit ihrem Krimidebüt Letzter Halt begeisterte sie in ganz England Leser, Buchhändler und Kritiker so sehr, dass ihr Name mittlerweile in einem Atemzug mit Minette Walters, Ruth Rendell oder Val McDermid genannt wird.
Romane
Plötzliche Stille
Nachtengel
Letzter Halt
Bilder vom Tod
The Last Room
Als Carls Banks:
Strangers
The Forest of Souls
Handlung
Zwei junge Frauen und ein kleines Mädchen sind verschwunden – alle im Park. Die nordenglische Industriestadt Sheffield verfügt über mehrere schöne Parks, die meisten durchflossen von Flüsschen und Bächen, an denen verfallene Wassermühlen einst Schmieden und Handwerksbetriebe antrieben. Dies ist das alte Herzland der industriellen Revolution des 18. Jahrhunderts.
Doch im Jahre 2000 floriert in Sheffield eine andere Art von Industrie: der Drogenhandel. Diese Szene bildet nicht den Mittelpunkt des Geschehens, sondern seinen unsichtbaren Hintergrund. Vor dieser Leinwand entfalten sich mehrere Dramen. Meist steht eine Frau im Zentrum der Handlungsstränge, einmal auch ein Kind.
An den Wochentagen liegt der große Park, in dem Suzanne Milner ihre Joggingrunden dreht, verlassen da. Die Stille unter den schattigen Bäumen ist ihr manchmal unheimlich. Auch die sechsjährige Lucy, die Tochter von Suzannes Nachbarin Jane, spielt gerne im Park. Die stillgelegte Mühle Shepherd Wheel hat es ihr besonders angetan – sie hat dort einen Spielkameraden: Tamby. Er beschützt sie vor dem unheimlichen Ashman. Tamby sagt ihr immer, sie solle so still wie eine Maus sein. Denn wenn die Monster sich zeigen, muss man sich verstecken.
Noch sind die Monster im Park.
Natürlich geht Lucy nie allein in den Park. Sie hat immer ein Kindermädchen dabei. Das war bis vor wenigen Wochen die hübsche Sophie. Doch seit diese verschwunden ist, wird Lucy von der 17-jährigen Emma begleitet. Leider verschwindet Emma immer wieder, um Leute zu besuchen.
Als Lucy am gleichen Tag, als Suzanne einen jungen Mann aus Shepherd Wheel herauskommen sieht, verschwindet, löst dies bei Suzanne und Jane Panik aus. Sie sucht Lucy, findet aber nur die tote Emma: am Grunde des Kanals der Wassermühle. Lucy wird am Abend völlig unversehrt gefunden.
Inspektor Steve McCarthy, ein recht strenger und geschäftsmäßiger Typ, der nach oben kommen will, hält die Befürchtungen der beiden alleinstehenden Frauen Jane und Suzanne zunächst für übertrieben. Bald darauf stößt man per Zufall auf die Leiche von Sophie Dutton, Emmas Vorgängerin. McCarthy überdenkt sein vorschnelles Urteil.
Für Lucy steht bald fest: Die Monster sind in der Nachbarschaft.
Die Kindermädchen Emma und Sophie hatten in einem Studentenhaus neben Janes und Suzannes beiden Reihenhäuschen gewohnt. Im Studentenhaus findet die Polizei auf dem Dachboden ein große Tüte voll Ecstacy – was geht hier eigentlich wirklich vor?, fragt sich Inspektor McCarthy. Bei der Suche nach Verbindungen zwischen den beiden Frauen und dem jungen Mann, den Suzanne Milner gesehen zu haben glaubt, stellt sich heraus, dass alle drei miteinander verwandt waren. Und Ashley Reid, der junge Mann, ist Teil eines Rehabilitierungsprojekts, an dem Suzanne psycholinguistische Forschungen anstellt.
Als Inspektor McCarthy von der völlig verängstigten und mit einem schweren Schuldkomplex belasteten Suzanne herausbekommt, dass sie von Ashley Tonbandaufnahmen hatte – sie sind verschwunden -, verdächtigt er sie der Behinderung seiner Arbeit. Die arme Suzanne, die dringend psychologische Hilfe benötigt, ist dadurch am Boden zerstört. Etwas kopflos ermittelt sie auf eigene Faust.
Die Lage spitzt sich zu, als sie Ashley Reid für eine Nacht bei sich aufnimmt, dort ein Brand ausbricht und Ashley anscheinend darin umkommt. Wenig später werden Lucy und Suzannes kleiner Sohn Michael von einem Unbekannten entführt. Die kleine Lucy hat sich getäuscht: Tamby scheint nicht ihr Freund zu sein.
Die Monster sind in Lucys Haus …
Mein Eindruck
Auf den letzten 50 Seiten war es mir unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen – so spannend ist das Finale geschildert. Wir betrachten das Geschehen mit den unschuldigen Augen der kleinen Lucy, die versucht, sehr tapfer zu sein und ihren Entführer zu überlisten. Währenddessen hetzt Steve McCarthy zu Janes Haus, um Lucy zu beschützen – zu spät. Und Suzanne hat sich aufgemacht, um die Wahrheit über Ashley Reid herauszufinden, nicht ahnend, wozu er fähig ist …
Mit sehr viel Orts- und Menschenkenntnis baut die polnischstämmige Autorin aus Sheffield (dem Buch ist ein polnischer Grabspruch vorangestellt) die Bühne für das spannende Geschehen auf. Suzanne mag ja nicht die sympathischste Frauenfigur der Literaturgeschichte sein, könnte aber unter den Top Ten der mitleiderregendsten landen. Dennoch ist gerade sie es, die die Geschehnisse um die ermordeten Frauen in Gang setzt und im Finale für einen Höhepunkt sorgt. Sie gewinnt zudem Steve McCarthys Herz, von dem man nie erwartet hätte, dass er dazu in der Lage sei.
Ein Familiendrama
Die Drogengeschichte ist der Aufhänger für ein Familiendrama, dessen Ende sich seit Jahrzehnten angebahnt hat und das nun zu einem blutigen Abschluss kommt. Es ist das Drama der Familie Reid, und Auslöser ist der skrupellose ‚Don Juan‘ Phillip Reid, der seine Kinder und seine Frau sitzen ließ, nun aber an Jane Fieldings Seite unvermutet wieder auftaucht.
Inspektor McCarthy und seine Kollegen brauchen den größeren Teil des Buches, um diese komplizierte Geschichte aufzudröseln (das kann für den Leser ebenfalls recht anstrengend sein: Er muss sich viele Namen merken). Ihr Schock sitzt umso tiefer, als sie entdecken, dass der Verursacher des Dramas die ganze Zeit, unter falschem Namen, direkt vor ihrer Nase saß.
Drogen und Familiendrama sind die Ursache für das Verhalten der Kinder in der Familie Reid: Emma, Sophie, Ashley und Simon (der die Drogen herstellte, die Emma und Ashley verkauften) gerieten in ernsthafte Gefahr, echte Drogenkriminelle zu werden. Suzanne ist ahnungslose Zeugin dieses Vorgangs und wird so ebenso ein Opfer wie das letzte – und unschuldigste – Mitglied der Reids: Lucy.
Die Sünden der Väter
Etwas distanzierter betrachtet ist dies die biblische Geschichte von den „Sünden der Väter“, die bis ins xte Glied vererbt werden. Die Autorin erzählt uns sehr glaubhaft, dass sich diese Geschichte noch heute Tag für Tag ereignet. Das Alltägliche nimmt bei ihr bedrohlichen Charakter an, die Spannung zwischen dem, was tatsächlich passiert, und dem, was sich die Figuren lediglich einbilden oder erträumen, ist ständig vorhanden, denn der Unterschied ist verwischt.
Das Vertraute ist verhängnisvoll, Sicherheit gibt es daher nirgendwo. Denn die Familien und Ehen, die Reah schildert, sind samt und sonders zerbrochen und unvollständig. Für Kinder kein Schutz. Die Folge: stille, leere Spielplätze (O-Titel: „silent playgrounds“).
Gewisse Schwächen
Etwas erstaunt bemerkte ich, dass sich die Autorin bei ihrer Sheffield-Beschreibung einmal wiederholt. Angesichts des sorgfältigen Lektorats durch Verlag und Freunde ist dies recht merkwürdig. Auch im Mittelteil konnte ich über einige längere Beschreibungen, die dem Aufbau einer Stimmung dienen, hinweglesen.
Die Polizeiarbeit beschreibt Reah nicht sonderlich eingehend. Obwohl die Verhöre sehr genau geschildert werden, kommt doch die Vermittlung von gerichtsmedizinischen Fakten stets ohne Erklärungen aus – in diesem Aspekt ist Reah weit von Cornwell und Reichs entfernt, die uns mit unappetitlichen Fakten über verwesende Leichen informieren. Ich denke, darauf kann man getrost verzichten.
Auf das menschliche Miteinander, auf das US-Autoren so viel Wert legen, verzichtet Reah weitgehend. Sie konzentriert sich auf Steve McCarthy und seine Reaktion auf das mysteriöse Geschehen und auf die Begegnung mit der rätselhaften Suzanne Milner.
Unterm Strich
Danuta Reah versteht es, mit hoher Sachkenntnis sowohl menschliche Figuren glaubwürdig zu gestalten, als auch ein spannendes Geschehen zu inszenieren, das eine gesellschaftlich relevante Aussage beinhaltet. Das Buch ist gut zu lesen, am Schluss kann man es nicht aus der Hand legen.
Taschenbuch: 415 Seiten.
Originaltitel: Silent Playgrounds, 2000
Aus dem Englischen übertragen von Doris Styron.
ISBN-13: 978-3442359868
https://www.penguin.de/Verlag/Blanvalet/1000.rhd
Der Autor vergibt: 



[NEWS] Clive Cussler – Feuermeer (Juan Cabrillo 16)
Während eines Einsatzes gegen Mexikos gefährlichstes Drogenkartell versagen Juan Cabrillo und sein Team nicht nur dabei, den Kopf des Kartells zu fassen. Sie verlieren auch ein Teammitglied. Cabrillo sinnt auf Rache und ahnt dabei noch nicht, dass er diese Niederlage einer geheimen Verbrecherorganisation verdankt. Doch dann gerät er auch auf die Spur des Syndikats. Deren Wissenschaftler haben eine neuartige Waffe entwickelt, die ganze Städte auslöschen kann. Eine Jagd um die ganze Welt beginnt, damit das Leben von Milliionen gerettet werden kann. Juan Cabrillo muss die Bedrohung ausschalten, ehe die erste Metropole in einem Meer aus Feuer versinkt. (Verlagsinfo)
Taschenbuch : 608 Seiten
Blanvalet
Moss, Tara – Freiwild
Immer mehr Studentinnen verschwinden spurlos vom Campus der |University of British Columbia|. Vermisstenmeldungen vergilben und werden vergessen. Dann werden drei Frauenleichen im Bergwald gefunden: Noch ist die Nachricht vom Nahatlatch-Serienmörder nicht in den Gazetten, doch Detective Andy Flynn und seine Kollegen vom |Vancouver Police Department| ahnen, dass der Frauenjäger bereits auf sein nächstes Opfer an der Uni lauert. Und hier studiert auch Andy Flynns Ex-Geliebte, das Supermodel Makedde Vanderwall….
_Die Autorin_
Tara Moss arbeitet als Fotomodell und Schauspielerin. Die gebürtige Kanadierin – vermutlich aus Vancouver – ist inzwischen australische Staatsbürgerin. In Australien spielt auch ihr erster Roman: „Der Fetisch-Mörder“. Darin tritt Makedde Vanderwall zum ersten Mal auf, und in „Freiwild“ wird des Öfteren auf die entsprechenden Geschehnisse verwiesen.
Es ist zwar nicht unbedingt nötig, „Der Fetisch-Mörder“ zu kennen. Aber ich fand es unbefriedigend, nicht über über die wichtigsten Fakten dieses ersten Falles informiert zu werden. So bleibt beispielsweise unklar, wie Makeddes Mutter Jane eigentlich ums Leben kam. Wir können es nur aus Makeddes Albträumen erschließen, doch die sind natürlich eine sehr subjektiv gefärbte Informationsquelle.
_Handlung_
Makedde Vanderwall, blond, jung, groß wie eine Amazone und schön wie der Sonnenaufgang – sagen alle -, verbirgt unter ihrer hübschen Schale schwere Sorgen. Wie ihr Vater und ihre Schwester ihr vorhalten, sollte sie unbedingt mehr Schlaf bekommen. Aber wie denn, wenn im Schlaf die Albträume lauern?
Makedde wäre im australischen Sydney beinahe das Opfer eines Serienkillers (s. o.) geworden, wenn nicht Detective Andy Flynn sie in letzter Sekunde gerettet hätte. Leider half er der Schönheit, aber nicht ihrer Mutter – für die kam jede Hilfe zu spät. Seitdem hat Makedde einen massiven Schuldkomplex, nicht nur ihrer verblichenen Mutter, sondern auch Andy gegenüber, dem sie nichts schuldig sein will. Zu einer Therapeutin will sie aber nicht. Noch nicht.
|So weit, so schlecht.|
Ein Jahr später versucht sie, ihr Leben wieder auf die Reihe zu kriegen und forscht und büffelt für ihre Doktorarbeit in forensischer Psychologie. Deshalb besucht sie auch einen wichtigen Expertenkongress an ihrer Uni in Vancouver. Zu ihrem maßlosen Erstaunen taucht ihr ehemaliger Geliebter Andy Flynn ebenfalls hier auf, denn er begleitet einen der Redner, den Experten Robert Harris aus der FBI-Zentrale, um dessen Vortrag zu hören. Und vielleicht auch ein wenig, um Makedde wiederzusehen. Andy ist immer noch schwer in die Blondine verknallt, hält sich aber vornehm zurück. Doch als es notwendig wird, sie vor erneuter Gefahr zu warnen, kommt er deshalb beinahe zu spät.
Denn an der Uni von British Columbia verschwinden im Abstand weniger Monate Studentinnen spurlos. Erst kurz vor Andys Ankunft wurden von Hunden drei verwesende Leichen junger Frauen gefunden, tief im Bergwald von Nahatlatch. Allen hatte man in den Rücken geschossen. Harris ist wütend: „Nur ein Feigling tut so etwas.“
Doch der Jäger ist schon wieder auf der Lauer, und wir haben das Privileg, ihm bei der „Arbeit“ über die Schulter zu schauen. Sein neuestes Opfer ist die Studentin Debbie Melmeth, die von ihrem Freund sitzengelassen wurde und sich nun über ein wenig tröstende Gesellschaft freut. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, mit Rohypnol bewusstlos gemacht und in eine Berghütte verschleppt zu werden. Dort gibt es ein böses Erwachen, denn ein Schuss in den Rücken wartet auch auf sie, nachdem der Killer sie gejagt hat.
Erst als sich Makedde mit dem gut aussehenden Bruder des Killers einlässt, gerät auch die Blondine ins Visier des Serienkillers. Ob Andy sie auch diesmal rechtzeitig vor dem Ende bewahren kann?
_Mein Eindruck_
Warum schreiben Topmodels Kriminalromane? Können sie nicht einfach wie andere Berufsgenossinnen Interview um Interview geben und danach die nächste Party besuchen? Brauchen sie auch noch Bücher, um sich zu vermarkten? Offensichtlich doch. Und was läge für eine gut verdienende Frau mit schriftstellerischen Ambitionen näher als einen Krimi zu schreiben? Schließlich werden Kinderbücher nur von den Royals geschrieben und solchen, die sich dafür halten – Madonna zum Beispiel. Profis schreiben Krimis.
Und wenn es schon ein Krimi sein soll, dann hat sich Frau Moss sicherlich mal im Markt umgesehen und sofort gemerkt, dass die wichtigsten Zutaten dafür ein unglaublich schönes Opfer und ein ebenso unglaublich skrupelloser Serienkiller sind. Dieser sollte jedoch nicht irgendein 08/15-Serienkiller nach Schema F sein, sondern der Moss-Schurke weist das wichtigste Merkmal auf, das ihn zu etwas Besonderem macht: eine psychologische Macke.
Nun kann der Laie natürlich behaupten, dass alle Serienkiller eine Macke haben müssen, wenn sie das tun können, was sie tun. Aber zum Glück ist dieses Thema genau der Bereich, mit dem sich die angehende forensische Psychologin Makedde Vanderwall befasst: die Psychologie eines pathologisch kranken Hirns. Mehr soll nicht verraten werden, sonst gibt’s einen Spoiler. Nur so viel: Auch die geistige Erkrankung des Killers ist zur Zeit sehr in Mode. Und als wäre das nicht genug der kriminellen Zutaten, hat er auch noch einen eineiigen Zwillingsbruder.
Als Folge dieser Stapelung von wirkungsvollen Ingredienzien rätselt der Leser eine ganze Weile herum, wer denn nun von all den zahlreichen Kandidaten der echte Täter ist. Daher kann die Autorin die Spannung um dieses Rätsel auch bis zum Schluss aufrechterhalten.
|Schnickschnack|
Wäre nicht die Schilderung der problematischen Psychologie der Heldin, so ließe sich der gesamte Roman auf 200 Seiten abhandeln. Da die Kapitel doch recht kurz sind, wäre die geeignete Fachkraft dafür James Patterson. Aber da nun mal die Autorin Tara Moss heißt, kommen Dinge darin vor, von denen sie am ehesten etwas verstehen dürfte: Foto-Shootings, Make-up-Sitzungen, Familientreffen, Selbstverteidigungskurse, Barbesuche, mehr oder weniger gelungener Sex in mehr oder weniger bewusstem Geisteszustand sowie jede Menge wissenschaftlich klingende Buchtitel, -zitate und -autoren.
|Endlich Action|
Der halbe Roman ist schon für Makeddes chaotisches Seelenleben draufgegangen, als endlich etwas Fahrt in die Handlung kommt. Die Polizei von Vancouver hat die Frauenleichen gefunden, analysiert und einen ersten Verdächtigen auf den Lügendetektor geschnallt. Doch leider ist die Heldin immer noch in größerer Gefahr, als Schlampe abgestempelt zu werden – welch grässliches Schicksal, vor allem offenbar in Vancouver – als vom Serienkiller ins Visier genommen zu werden.
Daher werden nun größere Geschütze aufgefahren und kleinere Kapitel-Brötchen gebacken. Und siehe da! Endlich kommt Leben in die Handlung, die Action beginnt anzurollen, und das Finale kommt am Horizont in Sicht. Wird der verschmähte Ex-Lover die Heldin retten? Oder wird sie sich rechtzeitig ermannen, Schlampe Schlampe sein lassen und dem Killer kräftig eins auf die Mütze geben? Nichts Genaues weiß man nicht, und das Ende soll auch unter keinen Umständen verraten werden.
_Unterm Strich_
Fans anregenden Krimistoffs dürfen hier gerne zugreifen. Sie werden inhaltlich sicherlich nicht überfordert werden, und das erforderliche Zeitkontingent dürfte zwölf Stunden wohl kaum überschreiten. Ideales Lesefutter also für Langstreckenflüge zu Fotoshootinglocations auf den (immer noch nicht abgesoffenen) Malediven oder den Jungferninseln (amerikanische oder britische, je nach Belieben und Männerbedarf).
Allen anderen Krimifans ist sicherlich schon gehaltvollere Krimikost geboten worden. Sie können an diesem Fastfood-Angebot beruhigten Gewissens vorübergehen. Doch wem „Der Fetisch-Mörder“ gefallen hat, wird sicher die Fortsetzung mit dem psychopathischen Waldschrat nicht verpassen wollen.
|Die Übersetzung|
Für Übersetzerin Christine Heinzius war es sicherlich die größte Herausforderung an dieser Arbeit, all die wissenschaftlichen Buchtitel in verständliches Deutsch zu übertragen. Der Rest dürfte wohl ein Klacks gewesen sein. Dennoch blieb mir die Frage nicht erspart, worum es sich bei einem „alkoholfreien Mineralwasser“ handeln könnte (S. 147). Sind nicht alle Mineralwässer alkoholfrei? Vielleicht handelt es sich aber um ein Club Soda, also um ein kohlensäurehaltiges Mineralwasser mit einer Zitronenscheibe drin. Da ist kulturelles Hintergrundwissen gefragt.
Auf Seite 298, kurz vor Erreichen der Ziellinie, stolperte ich über einen Anachronismus – es sei denn, die Sorge um die Ehre einer Frau gehört noch heute zum kanadischen Nationalsport. Die tödliche verwundete Psychiaterin Ann Morgan denkt an jene unselige Zeit zurück, „als sie glaubte, ihre Ehre noch retten zu können“. Schlampe oder nicht Schlampe, das ist hier die Frage. Wen’s interessiert. Die wahrscheinlichste Erklärung für diesen Schnitzer ist wohl, dass es sich um einen Druckfehler handelt: Es müsste statt „Ehre“ wohl „Ehe“ heißen. Dann wird auch für Nichtkanadier ein Schuh draus.
[NEWS] Jim Butcher – Verrat (Harry Dresden 11)
Mein Name ist Harry Blackstone Copperfield Dresden, und heute bin ich ein Hüter des Weißen Rats der Magier. Doch früher hat mir dieser Rat immer misstraut, und einige seiner Mitglieder tun es noch heute. Besonders Hüter Donald Morgan hat mich schikaniert und stets einen Vorwand gesucht, um mich als Schwarzmagier hinzurichten. Es zeigt, wie verrückt dieser Fall war, dass Morgan des Hochverrats angeklagt wurde – und dass er ausgerechnet mich um Hilfe bat … (Verlagsinfo)
Taschenbuch : 672 Seiten
Blanvalet
[NEWS] Svenja Lassen – Sonnenküsse (Küstenliebe 2)
Als Aline im Nachlass ihrer verstorbenen Mutter Liebesbriefe eines gewissen »J« findet, ist sie sich sicher: Das muss ihr Vater sein, den sie nie kennengelernt hat! Sie beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen und den Mann zu suchen. Die Adresse führt sie nach Flensburg zu einer kleinen Brauerei, die einem Jens Martens gehört. Den trifft sie zwar dort nicht an, läuft aber seinem jungen Braumeister Tom in die Arme. Der allerdings packt seinen anfänglichen Charme sehr schnell wieder ein, als er Aline beim Schnüffeln erwischt – dabei will sie doch nur herausfinden, ob Jens Martens der geheimnisvolle Briefeschreiber und damit ihr Vater ist … (Verlagsinfo)
Taschenbuch : 352 Seiten
Blanvalet
[NEWS] Alexander Freed – STAR WARS. Dre Preis des Siegers (Alphabet-Geschwader 3)
Der Imperator ist tot, doch seine finsteren Pläne haben noch immer Bestand. Darum setzt die Schattenflügel-Flotte die Galaxis in Brand. In der letzten Schlacht wurde das Alphabet-Geschwader der Rebellen vom Schattenflügel geschlagen. Ihre Raumschiffe sind schwer beschädigt, ihre Moral am Boden. Doch die Flieger-Asse des Alphabet-Geschwaders haben noch eine Chance, den Schattenflügel aufzuhalten. Es ist ein winziger Funken Hoffnung bei hohem Einsatz. Doch jeder der Piloten ist bereit, den Preis für den Sieg zu zahlen … (Verlagsinfo)
Taschenbuch : 672 Seiten
Blanvalet
[NEWS] Jim Butcher – Kleine Gefallen (Harry Dresden 10)
Mein Name ist Harry Blackstone Copperfield Dresden, und als Magier musste ich schon so manchen Handel mit übernatürlichen Wesen eingehen. Als die Königin des Winterhofs der Elfen mich um einen »kleinen« Gefallen bat, wusste ich, dass ich in Schwierigkeiten steckte. Durch ihr Tun musste ich mich mit den mächtigsten Wesen des Sommerhofs anlegen, einen brutalen Verbrecherboss retten und meinem schrecklichsten Feind gegenübertreten. Dass ich diese Geschichte erzählen kann, beweist, dass ich überlebt habe – doch zu welchem Preis? (Verlagsinfo)
Taschenbuch : 624 Seiten
Blanvalet
Anette Hinrichs – Nordlicht. Tod in den Fluten (Nordlicht-Krimi 05)
Ein mörderischer Segeltörn auf der Flensburger Förde… Dauerregen und Starkwind über der Flensburger Außenförde, die direkt an Dänemark grenzt. Während eines Kundenevents auf einer Segelyacht geht die junge Bankerin Saskia Niekamp bei einem Wendemanöver über Bord. Wenige Tage später wird ihr Leichnam in Sønderby an der dänischen Küste angespült. Was zunächst wie ein tragischer Unfall aussieht, erweist sich als heimtückischer Mord.
Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg ermitteln in der einflussreichen Welt von Vorstandsetagen und gut betuchten Kunden. Je tiefer sie graben, desto mehr belastende Erkenntnisse bringen sie über die Tote ans Tageslicht. Doch erst als sie auf die Verbindung zu einem alten, ungelösten Fall stoßen, kommen sie den wahren Hintergründen auf die Spur… (ergänzte Verlagsinfo)
Anette Hinrichs – Nordlicht. Tod in den Fluten (Nordlicht-Krimi 05) weiterlesen
[NEWS] Nora Roberts – Sonnenblüte (Der Zauber der grünen Insel 3)
Die Ereignisse der letzten Wochen und Monate waren nicht gerade einfach für Breen Kelly. Doch nun scheint es etwas Ruhe für sie zu geben, und so versucht sie, sich nicht nur in ihrer neuen Heimat Talamh einzuleben, sondern die Tage dort auch zu genießen. Endlich findet sie zu sich selbst, kann ihre lange vermisste Familie kennenlernen – und mit jedem Tag wird das Band zu Keegan, dem Mann an ihrer Seite, stärker und liebevoller. Nie zuvor war sie so glücklich. (Verlagsinfo)
Taschenbuch : 672 Seiten
Blanvalet
McGregor, Elizabeth – Eiskind, Das
Das Schicksal eines an einer Knochenmarkskrankheit leidenden Kindes ist auf vielschichtige Weise mit dem Schicksal der verhängnisvollen Expedition John Franklins verknüpft, der 1845 bis 1848 die Nordwestpassage durch die Arktis suchte. Ein spannender und sehr bewegender Roman, der Geschichtsdoku und Schicksalsdrama kombiniert.
_Die Autorin_
Elizabeth McGregor wurde in Warwickshire, Südwestengland, geboren und lebt heute mit ihrer Tochter in Dorchester. Für „Das Eiskind“ recherchierte sie u. a. am „Scott Polar Research Institute“ in Cambridge. Für ihre Kurzgeschichten und ihre psychologischen Krimis wurde sie mehrfach ausgezeichnet.
_Handlung_
Der Roman besteht aus drei Erzählsträngen. In der Gegenwart stehen eine junge Journalistin, ein Archäologe und eine Eisbärin im Vordergrund. Dazwischengeschaltet sind längere Rückblenden auf die Jahre 1845 bis 1848, auf die verhängnisvolle Expedition John Franklins, die die Nordwestpassage erschließen sollte und im Eis spurlos verschwand.
Doch zunächst zur Gegenwart. Die englische Journalistin Jo Harper, 27 Jahre jung, hätte es beinahe abgelehnt, eine Reportage über einen der berühmtesten Archäologen, den Briten Douglas Marshall, zu schreiben. Er hat sich gerade in Grönland das Bein gebrochen. Auf einem Kriegsschiff, das ihn zurückbringt, begegnen sich Jo und Doug zum ersten Mal. Ihre Reportage macht ihn noch bekannter.
Er arbeitet seit Jahren an einem Forschungsprojekt über die legendäre Franklin-Expedition. In der Zeit seiner Genesung lernen sie sich näher kennen. Er steht kurz vor der Scheidung von seiner Frau Alicia, von der er schon fünf Jahre getrennt lebt. Nicht alles steht zum Besten in der Familie Marshall. Auch sein Sohn John, der sich ebenfalls für die Franklin-Expedition interessiert, lehnt Doug ab – er will ihn nämlich übertrumpfen und so dafür bestrafen, dass er ihn als Kind ständig vernächlässigte.
Als Jo von Doug ein Kind erwartet, wollen die beiden heiraten, doch bei dem Versuch, sich am Hochzeitstag auf Jos Bitte hin mit John zu versöhnen, geraten die beiden Männer auf die eisglatte Straße, auf der ein junger Autofahrer nicht mehr rechtzeitig bremsen kann.
John überlebt, doch sein Vater nicht. Jos Kind Sam wächst als Halbwaise auf. Er ist ihr Trost in ihrem Unglück, bis sich herausstellt, dass Sam unheilbar krank ist (es gab schon früh im Buch Verweise auf Leukämie). Und dass sein Halbbruder John seine einzige Rettung sein könnte.
Doch John weilt im ewigen Eis: auf den Spuren der Franklin-Expedition, denn er will um jeden Preis die ehrgeizige Mission seines Vaters erfüllen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, bei dem nicht nur Sam, sondern auch John sein Leben verlieren könnte …
Kurze Einschübe erzählen vom Leben einer bemerkenswerten Eisbärin, die von den Fotografen und Biologin schlicht „Die Schwimmerin“ genannt wird: Sie schwimmt eben gut. Aber nicht blindlings kreuz und quer durch die Arktis. Sie folgt den Spuren der Franklin-Expedition.
Und so wird die Bärin zum Bindeglied zu der dritten Erzählebene: die Schilderung des verhängnisvollen Verlaufs jener zunächst stolzen viktorianischen Expedition, die die Nordwestpassage nach Indien finden sollte, mit zwei modernen dampfgetriebenen Schiffen und 129 Männern an Bord. Wir verfolgen die Fahrt ins Ungewisse mit den Augen des jungen Matrosen Augustus Peterman und Käptn Croziers von der „Terror“.
Doch als sich im ersten Winter zu spät herausstellt, dass die Dosennahrung verdorben ist und die Männer sowohl an Tuberkulose wie auch an Bleivergiftung sterben, kommt noch eine schwere Fehlentscheidung John Franklins hinzu: Er steuert seine zwei Schiffe „Terror“ (= Schrecken) und „Erebus“ (= Dunkelheit) mitten ins dickste Packeis. Die zweite Überwinterung im ewigen Eis fordert schwere Opfer.
Nachdem Franklin an Bleivergiftung und Botulismus gestorben ist, machen sich die Überlebenden unter Käptn Crozier auf in Richtung Süden, um zu den Forts der Hudson Bay Company zu gelangen. Es wird ein Todesmarsch, von dem keiner mehr zurückkehrt.
_Mein Eindruck_
In diesem vielschichtigen Roman kombiniert die Autorin auf gewagte Weise gut recherchierte Geschichtsdokumentation mit tränenschwangerer Seifenoper. In der Ausführung dieser heftigen Mischung schrammt sie ganz knapp am Schiffbruch vorbei (ein recht passendes Bild, wie mir scheint). Ob man das menschliche Drama um Jo Harper akzeptiert und nacherlebt, hängt ganz davon ab, ob der Leser oder die Leserin selbst schon Kinder hat oder nicht.
|Ein Geflecht von Parallelen|
Es geht um nichts Geringeres, als zu zeigen, wozu Menschen – und Eisbären – in ihrem Kampf ums Überleben imstande und bereit sind. Alle Figuren sind in diesem thematischen Bezugsrahmen durch ein dichtes Geflecht von Parallelen, Querverweisen und symbolischen Analogien miteinander verbunden.
Jo Harper kämpft um ihren kleinen Sohn Sam, der an aplastischer Anämie, einer Knochenmarkskrankheit, leidet. Zehntausende Menschen teilen sein Schicksal, und die Autorin hat zwei entsprechende Familien besucht und mit ihnen gesprochen. Wie verträglich transplantiertes Knochenmark ist, hängt davon, wie eng verwandt die DNS von Spender und Empfänger ist. Sams idealer Spender ist John Marshall, der ist auf eine Selbstmordmission in die Arktis aufgebrochen. Die Erzählung schildert detailliert, kenntnisreich und sehr anrührend, wie Jos Kampf in der Realität aussieht und was John dazu getrieben hat, in die „weiße Wüste“ zu ziehen.
Jo findet ihre Entsprechung in der Eisbärin. Die Schwimmerin zieht zwei Junge auf und verteidigt sie gegen hungrige Männchen und zudringliche Menschen mit ihrem Leben. Ihr Lebens-Lauf führt sie direkt mit John Marshall zusammen, wobei er fast unter ihrer Attacke stirbt.
Der Überlebenskampf und Lebens-Lauf der Bärin findet seine Entsprechung in der unglücklichen Expedition John Franklins und dem anschließenden Todesmarsch der Überlebenden. Dabei ähnelt die geistig-moralische Haltung von Männern wie Peterman und Crozier, die gegen innere Krankheiten ebenso ankämpfen wie äußere Gefahren (Kälte, Eis, Wind), der Haltung Jo Harpers: Es ist unter anderem auch der Kampf gegen die Versuchung, einfach aufzugeben.
Das Einzige, was die Menschen von diesem Schritt abhält, ist der winzige Funke Hoffnung, der „letzte Strohhalm“, dass es noch Rettung geben könnte. Für Jo besteht dieser Strohhalm darin, den verschwundenen John Marshall zu finden, für die Männer der „Terror“ darin, überhaupt Menschen zu finden. Sie finden durchaus zweimal „Esquimaux“, doch beim ersten Mal vertreibt ein Gewehrschuss die Inuit, und beim zweiten Mal verschreckt der Anblick der unter Skorbut leidenden Überlebenden die zur Hilfe bereiten Eingeborenen.
|Anteilnahme oder lieber doch nicht?|
In dieser ungewönlichen Kombination aus Geschichtsdoku und Schicksalsdrama hat mir als Nicht-Elter eindeutig die fiktionale Dokumentation weitaus besser gefallen. Denn angesichts der herzzerreißenden Szenen, die in Sams Krankenzimmer etc. stattfinden, kann man sich nicht auf einen Beobachterposten zurückziehen. Entweder nimmt man an diesem Schicksalsdrama voll teil – und das können Eltern wohl nachvollziehen – oder man zieht sich voll Unbehagen davon zurück. Das ist natürlich leichter gesagt als getan.
In jedem Fall aber will man gegen Schluss wissen, wie die Geschichte ausgeht, und hier macht die Erzählerin ihre Sache einigermaßen gut. Lediglich das Hinundherspringen zwischen allen drei Handlungsebenen könnte etwas nerven.
|Die Karte|
Im Buch eine Landkarte abgedruckt: Sie zeigt das polare Gebiet, in dem die Franklin-Expedition strandete und wo auch fast John Marshall gestorben wäre. Der dokumentierte Weg ist ebenso eingezeichnet wie auch der von der Autorin vermutete und fiktional untermauerte Weg.
Leider weist die Karte weder einen Maßstab noch ein Längenmaß auf, noch ist eine Himmelsrichtung eingezeichnet. Wir müssen einfach mal annehmen, dass „oben“ Norden ist. Welche Ausmaße die Landmassen und Strecken haben, kann man hingegen nur aus dem Text ableiten. Eine recht amateurhafte Arbeit, diese Karte.
_Unterm Strich_
Es ist nicht einfach, einem Buch, das in der Rezeption in so hohem Maße auf die individuelle Lesererfahrung angewiesen ist, Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Wer für Schicksalsdramen à la „Das Lazaruskind“ oder „Lorenzos Öl“ etwas übrig hat, wird von den entsprechenden Szenen, die zuhauf vorkommen, zu Recht bewegt sein.
Wer sich lieber an historisch verbürgte Tatsachen hält, die von der Autorin fiktional weiterentwickelt wurden, der wird in der Geschichtsdoku über die Franklin-Expedition größere Befriedigung seiner Leserneugier finden. Als Bindeglied hat die Autorin einen Schuss Mystik, man könnte auch sagen: Metaphysik, eingefügt.
|Zum Titel|
Es gibt eine ganze Reihe von „Eiskindern“ in diesem Buch. Da wäre natürlich einmal Sam, der Sohn eines Grönlandforschers. Und da wäre sein Halbbruder John, der im Eis fast umkommt, als er die Mission seines Vaters zu erfüllen sucht. Und da ist Gus Peterman, der junge Matrose von der „Terror“, der – vermutlich – im Eis umkam (Peterman ist eine erfundene Gestalt). Und da gibt es die Jungen der Eisbärin. Allesamt machen sie die Bedeutung dieser polaren Region für den Rest der Welt deutlich.
Zum Abschluss des Buches kann man sich zwecks Entspannung eine deutsche New-Wave-Platte gönnen: „Ich möchte ein Eisbär sein … am kalten Polar …“
|Originaltitel: The Ice Child, 2001
Aus dem Englischen übersetzt von Gloria Ernst|
Conn Iggulden – Imperator: Das Feld der Schwerter (Imperator 3)

Rom im ersten Jahrhundert vor Christus: Nach seinen Siegen über Mithridates und Spartacus gilt Cäsar als der mächtigste Mann im römischen Reich! Nun beginnt der junge Heerführer von ruhmreichen Eroberungsfeldzügen zu träumen – Gallien soll dabei nicht mehr als eine erste Etappe sein.
Doch leider hat Cäsar nicht mit dem Widerstand und der Gerissenheit des Gallierkönigs Vercingetorix gerechnet. Und dann erreicht ihn auch noch eine erschreckende Nachricht aus Rom: Sein Widersacher Pompeius hat die Tyrannei ausgerufen! Wenn Cäsar die Macht wieder an sich reißen will, muss er gegen eines der ältesten Gesetze Roms verstoßen – und mit seinen Legionen den Rubikon überschreiten … (Verlagsinfo)
Dieser Bericht beruht auf der Originalausgabe in der Taschenbuch-Edition.
Conn Iggulden – Imperator: Das Feld der Schwerter (Imperator 3) weiterlesen
Charlotte Link – Das Haus der Schwestern
Barbara und Ralph Amberg stehen vor dem Schutthaufen ihrer Ehe. Als letzten Rettungsversuch überrascht Barbara ihren Mann mit einer Reise in das entlegene Westhill House. Doch was als guter Plan gedacht war, kommt letztendlich ganz anders als erhofft. Von Beginn an läuft einfach alles schief. Es schneit ohne Unterlass, so dass ringsum Westhill House schon bald alles unter meterhohem Schnee begraben liegt. Außerdem fällt jegliche Art von Elektrizität und Heizung aus und die Essensvorräte halten auch nicht mehr ewig. Zeit genug eigentlich, um über Zukunft ihrer Ehe zu sprechen, doch Barbara durchstöbert ruhelos das alte Haus und trifft dabei auf die Memoiren einer Frau, die dieses Haus einst bewohnt hat.
Conn Iggulden – König der Sklaven (Imperator 2)

Rom im ersten Jahrhundert vor Christus: Konsul Marius wird brutal ermordet, und Sullas fanatische Anhänger schreien nach Caesars Blut! Nur eine schnelle Flucht aus Rom kann das Leben des jungen Mannes jetzt noch retten. Doch bald schon verwandelt sich der einsame Flüchtling in einen strahlenden Triumphator: Nach beeindruckenden Siegen über die grausamen Seeräuber des Mittelmeers und den mächtigen Griechenkönig Mithridates kehrt Caesar schließlich in die Stadt zurück – an der Spitze einer ganzen Legion von kampferprobten Veteranen. Gerade noch rechtzeitig, um gegen den gefährlichsten Gegner anzutreten, der das Reich je bedrohte: Spartacus – der König der Sklaven … (Verlagsinfo)
Dieser Bericht beruht auf der Originalausgabe in der Taschenbuch-Edition.
Conn Iggulden – Imperator: Die Götter des Krieges (Imperator 4)

Julius Caesar überschreitet den Rubikon
Rom im ersten Jahrhundert vor Christus: Die Nachricht, dass Julius Cäsar mit seinen Legionen den Rubikon überschritten hat, löst in Rom Panik aus. Der Diktator Pompeius weiß, dass er Cäsars Truppen nichts entgegenzusetzen hat – und setzt sich mit dem Senat nach Griechenland ab. Und so gerät der Einmarsch des jungen Feldherrn in Rom zur Machtdemonstration, seine Wahl zum Konsul zum grandiosen Triumph. Doch dass Cäsar den geschickten Politiker Markus Antonius zum zweiten Konsul macht, trifft einen bis ins Mark: seinen alten, loyalen Freund Brutus! Und so trifft der verbitterte Brutus eine einsame Entscheidung, die den Lauf der Weltgeschichte verändern soll … (Verlagsinfo)
Dieser Bericht beruht auf der Originalausgabe in der Taschenbuch-Edition.
Der Autor
Conn Iggulden – Imperator: Die Götter des Krieges (Imperator 4) weiterlesen
Benson, Ann – siebte Geißel, Die
|Originaltitel: The Plague Tales|
1348, Cervere, Aragon: Ein Patient des jüdischen Arztes Alejandro Canches stirbt an einer unerklärlichen Krankheit. Der Arzt exhumiert und untersucht die Leiche und wird dabei ertappt und eingekerkert. Sein Vater, ein örtlicher Geldverleiher, erlässt der Kirche ihren Schuldenberg und erkauft die Freiheit seines Sohnes. Dieser verlässt daraufhin das Land und lässt sich nach einer langen und gefahrvollen Reise unter falschen Namen in der Papststadt Avignon wieder als Arzt nieder.
2005, London, England: Die amerikanische Chirurgin Janie Crowe muss in einem totalitären England unter schärfsten Kontrollen der „Bio-Polizei“ wissenschaftliche Grabungen ausführen, um die ihr aufgezwungene Umschulungsmaßnahme zur forensischen Archäologin zu bestehen.
Als Johann, Erzbischof von Canterbury, an der Pestilenz stirbt und England an der Seuche dahinsiecht, wählt der päpstliche Leibarzt Alejandro aus, um am Hof Edwards III. die königliche Familie vor dem schrecklichen Tod zu beschützen. Während Alejandro bei Hofe eingeführt wird und seine Schutzmaßnahmen nur mit Mühe gegen die störrischen und verständnislosen Mitglieder der Königsfamilie durchsetzen kann, stößt Janie Crowe bei ihren Ausgrabungen auf das Ur-Bakterium „Yersinia Pestis“.
Ann Benson ist ein beeindruckender Erstling gelungen, in dem sie geschickt und spannend verschiedene Stilrichtungen vermischt. Das Streben nach Wissen und die Reisen Alejandros erinnern gelegentlich an Gordons „Der Medicus“ und die Schilderungen der Zustände am königlichen Hof lassen Parallelen zu Follets „Die Säulen der Erde“ aufkommen. Nicht, dass Ann Benson etwa kopiert hätte. Die Bilder des Mittelalters, die sie zu erzeugen vermag, sind aber ähnlich anschaulich und überzeugend und versetzen den Leser jederzeit in den Glauben, dass es genau so und nicht anders vor seiner Haustür aussieht, wenn er es denn schaffen würde, das Buch aus der Hand zu legen. Im krassen Gegensatz dazu steht das England im Jahr 2005, in dem Janie Crowe nach der großen Biokatastrophe arbeitet und bei dem George Orwell hätte Pate stehen können. Biocops, Bodyscans und maximale Sterilität bestimmen den täglichen Alltag und bald wird Crowe, angetrieben vom gleichen medizinischen Wissensdurst wie Alejandro, selbst zu einer Gejagten des Systems. Dazu flechtet Benson in beide Epochen noch Fantasy-Elemente ein und lässt den Ärzten unkonventionelle Hilfe durch Heiler mit übersinnlichen Kräften zukommen.
Das alles scheint nur auf den ersten Blick gegensätzlich und zusammenhanglos. Mit viel Liebe zum Detail entwickelt Benson langsam die Gemeinsamkeiten und Zusammenhänge zwischen den Epochen und liefert einen spannenden und rundum schlüssigen Roman, der große Hoffnungen auf den oder die Nachfolger weckt.
Ann Benson ist ausgebildete Musikerin und war vor ihrem ersten Roman „Die siebte Geißel“ als Sachbuchautorin tätig.
Jim Butcher – Die Elementare von Calderon (Codex Alera 1)

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[NEWS] Lilli Beck – Die Schwestern vom See (Bodensee 2)
Auerbach am Bodensee: Rose König steckt mitten in den Planungen für ihre Hochzeit. Doch ausgerechnet am Polterabend kommt ein Geheimnis ihres Verlobten Nico ans Licht, das Rose an dessen Ehrlichkeit zweifeln lässt. Auch zwischen ihrer Schwester Iris und deren Ehemann kriselt es gewaltig. Zudem hadert Iris mit ihrer neuen Rolle als Adoptivmutter. (Verlagsinfo)
Taschenbuch : 352 Seiten
Blanvalet
[NEWS] James Patterson – Die 18. Entführung (Women’s Murder Club 18)
Drei junge Lehrerinnen verschwinden nach einem Kneipenabend in der Stadt ohne jede Spur. Als eine von ihnen ermordet aufgefunden wird, ahnt Sergeant Lindsay Boxer, dass ihr wenig Zeit bleibt, um die beiden anderen lebendig aufzuspüren … Auch ihr Ehemann, Special Agent Joe Molinari, arbeitet an einem scheinbar hoffnungslosen Fall: Eine junge Frau will einen berüchtigten Kriegsverbrecher aus Serbien in San Francisco gesehen haben, dessen Gesicht sie noch heute in ihren Albträumen verfolgt. Doch dann reiht sich Joes Informantin ebenfalls in die Riege der verschwundenen Frauen ein, und die Fälle prallen aufeinander. Joe, Lindsay und der »Women’s Murder Club« müssen erneut ihre Kräfte vereinen, um dem Monster, das in der Stadt wütet, Einhalt zu gebieten … (Verlagsinfo)
Broschiert : 432 Seiten
Blanvalet
[NEWS] Anna Jansson – Puppenblut (Kristoffer Bark 3)
Januar 1967: Ein lebloser Frauenkörper treibt im eiskalten Fluss Svartån, ganz in der Nähe des Schlosses von Örebro. Der Name der Toten ist Mary Billbro, sie lebte in der Nervenheilanstalt von Västra Mark. Die Todesursache bleibt unbekannt. Mehr als 50 Jahre später ist Marys Enkelin Eva auf den Spuren ihrer Familiengeschichte. Sie möchte unbedingt herausfinden, was ihrer Großmutter damals zugestoßen ist. Doch dann bekommt sie selbst Morddrohungen. Für Kristoffer Bark, Schwedens Experten für Cold Cases, ist klar: Das ist ein Fall für ihn! Seine Ermittlungen führen ihn zu den schrecklichen Taten, die einst in Västra Mark geschahen. Kann er Marys Tod aufklären – und reicht das, um Eva zu retten? (Verlagsinfo)
Taschenbuch : 496 Seiten
Blanvalet

















