In der Wühlmaus-Kolonie gibt es eine kleine Maus, die nicht in den engen Grenzen des Gartens denkt, sondern weit darüber hinaus. Als sie auf einer exotischen Briefmarke aus Uganda eine riesige Katze sieht, möchte sie herausfinden, wie sie zu dieser exotisch aussehenden Katze reisen kann. Zunächst muss sie herausfinden, wo diese Briefmarke eigentlich herstammt. Mit der gerollten Briefmarke auf dem Rücken begibt sie sich auf die Suche nach Antworten und damit auch in große Gefahr.
Ein Waschbär hilft ihr schließlich und verrät der kleinen Maus, wo diese Großkatzen leben. Außerdem weiß der Waschbär, dass es schon einer Maus gelungen ist, über den Atlantik zu fliegen. Warum sollte eine kleine Maus – zumal sie Erfinderin ist – nicht auch nach Afrika fliegen können?
Und so besucht die kleine Erfindermaus die berühmte fliegende Maus, um herauszufinden, wie sie denn nach Afrika fliegen kann.
Abenteuer Afrika
Vor zehn Jahren erschien das erste Mäuseabenteuer aus der Feder von Torben Kuhlmann. Im ersten Band „Lindbergh“ erzählte er uns die aufregende Geschichte einer fliegenden Maus. Zum zehnjährigen Jubiläum knüpft er nun genau an diese Geschichte an und erzählt ein bisher noch unbekanntes Kapitel der Mäuseluftfahrt. Versteckt sich hinter der Geschichte der berühmten Flugpionierin Amelia Earhart vielleicht eine noch unbekannte Maus?
So fragt der „Mäusechronist“ in seinem Vorwort zu der vorliegenden Geschichte. Auf 128 Seiten entführt uns Torben Kuhlmann wieder einmal in den Untergrund in die Kolonie der Wühlmäuse. Doch die kleine Erfindermaus ist anders als ihre Mäusegefährten, denn sie möchte unbedingt die Welt erobern und aus den Grenzen des Gartens ausbrechen. Den anderen Mäusen ist das etwas unheimlich, weswegen sie später das fertige Fluggerät zerstören, sodass die Erfindermaus zu einem kleinen Trick greifen muss, um dem Garten zu entkommen.
Earhart ist bereits das fünfte Mäuseabenteuer, das wir mit Torben Kuhlmann zusammen erleben dürfen. Und wie schon bei Lindbergh, Armstrong, Edison und Einstein ist auch hier wieder jede einzelne Doppelseite des 128-seitigen Buchs ein echter Augenschmaus. Torben Kuhlmann gestaltet seine Mäuseabenteuer bis ins kleinste Detail. Viele Zeichnungen sind doppelseitig angelegt und enthalten so viele Details, dass man minutenlang draufschauen und immer noch etwas Neues entdecken kann. Am besten gelungen ist wieder einmal das Mienenspiel seiner Mäuse, das absolut überzeugend von neugierig über nachdenklich und entschlossen bis hin zu ängstlich oder skeptisch reicht.
Auch die Körperhaltung seiner Mäuse passt genau zum Charakter: Humphrey beispielsweise ist größer, kommt herum und weiß sehr viel über die Welt, deswegen ist seine Haltung aufrecht und selbstbewusst, während die „normalen Wühlmäuse“ kleiner sind und eine geduckte Haltung einnehmen.
Heldenhafte Erfinder-Maus
Anhand seiner neugierigen Erfindermaus erzählt Torben Kuhlmann die spannende Geschichte von Amelia Earhart, der die kleine Maus am Ende auch begegnet. Laut Verlag richtet sich das Buch an Kinder ab sechs Jahren. Aber das Schöne ist, dass Earhart ein Buch für die ganze Familie ist. Kinder entdecken in den Zeichnungen und in der Erzählung möglicherweise andere Details als Erwachsene, aber die kleine Erfindermaus erobert spielend jedes Herz. Dieses Buch kann man immer wieder lesen, durchblättern, einzelne Bilder anschauen, von vorne nach hinten lesen oder auch von hinten zurück nach vorne durchblättern. „Earhart“ ist – genau wie die anderen Mäuseabenteuer – absolut und ohne Einschränkung empfehlenswert und einfach nur wunderbar.
Hardcover: 128 Seiten
ISBN-13: 978-3785725450
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