Alle Beiträge von Birgit Lutz

Diana Menschig – So finster, so kalt

Die erfolgreiche Rechtsanwältin Merle Hänssler fährt zur Beerdigung ihrer Großmutter in ihr Heimatdorf Steinberg im Schwarzwald. Oma Mago wohnte nicht nur im perfekten Abbild eines verwunschenen Hexenhäuschens, sie war auch sehr an Märchen interessiert, vor allem an der Geschichte von Hänsel und Gretel. Aber was soll Merle davon halten, dass ihre Oma die Geschichte offenbar nicht nur für ein einfaches Märchen hielt? Und warum legt ihr Vater so viel Wert darauf, dass sie so bald wie möglich in Omas Häuschen zieht …?

Die meisten Märchenadaptionen, die ich bisher gelesen habe, ließen sich unter Fantasy ablegen. Dieses Buch hingegen würde ich dort nicht einordnen. Diana Menschig – So finster, so kalt weiterlesen

Simon R. Green – Unter dem blauen Mond (Der Dämonenkrieg 2)

Der Dämonenkrieg

Band 1: Das Regenbogenschwert“
Band 2: „Unter dem blauen Mond“

Nachdem Prinz Rupert und Prinzessin Julia das Waldland verlassen hatten, hat es sie nach Süden in die Küstenstadt Haven verschlagen. Unter den neuen Namen Falk und Fischer haben sie dort zwölf Jahre lang als Stadtwachen gearbeitet.

Da taucht eines Tages unerwartet ein junger Mann namens Allen Chance samt seinem vorlauten Hund Chappie bei ihnen auf mit der Bitte, nach Hause zurückzukehren. Denn König Harald ist ermordet worden …

Obwohl in diesem zweiten Band dieselben Hauptfiguren auftreten, unterscheidet er sich ziemlich stark von seinem Vorgänger.

Natürlich sind zum einen die Protagonisten viel älter und auch erwachsener. Sie haben inzwischen eine Menge Erfahrung, und sie zu erschrecken oder ihnen Angst einzujagen, ist nicht mehr allzu einfach. Was jedoch geblieben ist, ist ihr Gerechtigkeitsempfinden und Falks Pflichtbewußtsein. Simon R. Green – Unter dem blauen Mond (Der Dämonenkrieg 2) weiterlesen

Simon R. Green – Das Regenbogenschwert (Der Dämonenkrieg 1)

Der Dämonenkrieg

Band 1: „Das Regenbogenschwert“
Band 2: „Unter dem blauen Mond“

Rupert ist der zweite Sohn eines Königs und damit eigentlich überflüssig. Deshalb ist ihm völlig klar, dass er nur deshalb auf diese Queste geschickt wurde, damit sein Vater und das Königreich ihn los sind. Denn Rupert soll einen Drachen töten, und er rechnet nicht damit, das zu überleben … oder?

Simon Green hat seine Geschichte mit einer Menge skurriler Charaktere ausgestattet.

Da wäre zunächst einmal Rupert selbst. Er ist pflichtbewusst, zäh wie Unkraut und hat ein gutes Herz. Sprich: er ist der geborene Held. Wovon er allerdings weder etwas weiß, noch wäre er begeistert, wenn es ihm jemand sagte. Denn Rupert hat, seit er zu seiner Queste aufgebrochen ist, eine ausgesprochen ernüchterte Einstellung zum Heldentum!

Ungewöhnlich ist auch Ruperts Reittier. Nicht, weil es sprechen kann und ständig über sein Befinden jammert, oder weil es keine Lust auf Kampf und Gefahr hat, sondern weil es – ausgerechnet – ein Einhorn ist! Simon R. Green – Das Regenbogenschwert (Der Dämonenkrieg 1) weiterlesen

Jennifer Rush – Hide

Band 1: Escape“
Band 2: „Hide“

Anna und den Jungs ist es vorerst gelungen, den Agenten der Sektion zu entkommen. Aber sie haben einen hohen Preis bezahlt! Trev, den Anna für ihren besten Freund gehalten hat, hat sie verraten! Und da die Sektion immer noch nach ihnen sucht, scheint es fast unmöglich, nach weiteren Information über ihrer aller Vergangenheit zu forschen.

Doch nach einigen Wochen geschieht etwas, das Anna unmöglich ignorieren kann. Eine junge Frau fragt nach ihr, und der Beschreibung nach ist es … Annas für tot gehaltene Schwester Dani!

Um es gleich vorweg zu sagen: auch der zweite Band der Geschichte ist gut gemacht. Jennifer Rush – Hide weiterlesen

Jim C. Hines – „Die Buchmagier“ (Magic ex Libris 1)

Magic ex Libris

Band 1: „Die Buchmagier“
Band 2: „Codex Born“ (noch ohne dt. Titel)

Isaac Vainio ist Bibliothekar. Zumindest, seit er vor zwei Jahren vom Außendienst suspendiert wurde wegen Kontrollverlustes infolge zu hoher Nutzung von Magie. Nun katalogisiert er Bücher, sowohl für die ganz und gar harmlose Bibliothek in Michigan, in der er arbeitet, als auch für die Pförtner. Bis eines Tages auf einmal ein Trio Vampire in seiner Bibliothek auftaucht und Informationen von ihm verlangt … dabei sind Informationen etwas, was ihn die letzten zwei Jahre beharrlich gemieden hat!

Um ehrlich zu sein, wenn ich vorher gewusst hätte, dass in diesem Buch Vampire vorkommen, hätte ich es wahrscheinlich nicht gelesen, denn mit Vampiren hab ich es eigentlich nicht so. Aber ganz ehrlich … ich hätte echt was verpasst! Jim C. Hines – „Die Buchmagier“ (Magic ex Libris 1) weiterlesen

Peter Orullian – Der Unrechte (Das Gewölbe des Himmels 2)

Das Gewölbe des Himmels:

Band 1: Der Vergessene“
Band 2: „Der Unrechte“
Band 3: „Der Ausgestoßene“

Tahn und Sutter ist es gelungen, sich nach Decalam durchzuschlagen. Doch ganz spurlos sind die Ereignisse in Steinsberg nicht an ihnen vorüber gegangen. Und kaum erreichen sie Decalam, geraten sie sofort ins Visier der Stadtwache …

Wendra und Penit ist es ebenfalls gelungen, Jastail zu entkommen und Decalam zu erreichen, ersteres allerdings nur durch Einsatz von Wendras Gabe, und darüber ist Wendra gar nicht glücklich, zweiteres mit Hilfe eines Sängers. Der Maester der Discantus Kathedrale würde Wendra gern ausbilden. Doch dafür müßte sie sich von Penit trennen …

Vendanji und seine Begleiter haben mit einiger Mühe den Verbannten Grant gefunden. Doch Grant hat mit der Welt abgeschlossen und ist zunächst nicht bereit, seinen Verbannungsort und seine Schützlinge zu verlassen …

Echte Neuzugänge gibt es in der Charakterzeichnung eigentlich nicht. Elan, der König der Fern, tauchte noch zu wenig auf, und Grant kam im ersten Band bereits vor. Der grimmige, wortkarge Mann verweigert sich den menschlichen Gesetzen, die gegen den Allwillen verstoßen, noch rigoroser als selbst Vendanji, und das will schon etwas heißen. Peter Orullian – Der Unrechte (Das Gewölbe des Himmels 2) weiterlesen

Peter Orullian – Der Vergessene (Das Gewölbe des Himmels 1)

Das Gewölbe des Himmels:

Band 1: „Der Vergessene“
Band 2: „Der Unrechte“
Band 3: „Der Ausgestossene“

Tahn ist fast achtzehn Jahre alt, in wenigen Wochen wird er zum Erwachsenen werden. Es sieht allerdings so aus, als wäre dieses wichtige Datum kaum noch von Bedeutung. Denn seit er auf der Jagd einem Velle, einem Geschöpf aus dem Born, begegnet ist, ist Tahn auf der Flucht. Ein Sheson hat ihm gesagt, der Velle hätte es auf ihn, Tahn, abgesehen. Aber warum sollte er …?

Das ist tatsächlich eine existentiell wichtige Frage. Im Grunde ist es offensichtlich, dass die Verfolgung Tahns etwas mit dessen Herkunft zu tun haben muss, und eigentlich sollte dieser Zusammenhang auch Tahn auffallen. Doch der junge, naturverbundene Jäger ist sich nicht bewusst, dass er eine besondere Gabe besitzt. Tatsächlich ist diese auch sehr vage und unauffällig. Peter Orullian – Der Vergessene (Das Gewölbe des Himmels 1) weiterlesen

David Hair – Ein Sturm zieht auf (Die Brücke der Gezeiten 1)

Die Brücke der Gezeiten:

Band 1: „Ein Sturm zieht auf“
Band 2: „Am Ende des Friedens“ (August 2014)

Elena ist eine Fremde in Javon, trotzdem fühlt sie sich dort mehr zu Hause als irgendwo sonst, die königlichen Kinder, deren Leibwächterin sie ist, sind ihr ans Herz gewachsen. Doch dann erhält sie von ihrem Vorgesetzten die Anweisung „trag dein Amulett!“ …

Der junge Magus Alaron besucht das Arkanum in seiner Heimat Noros. Leicht hat er es nicht, sein einziger Freund ist ein Außenseiter wie er selbst. Alaron setzt all seine Hoffnungen auf die kommenden Abschlußprüfungen. Denn hat er erst einmal sein Amulett erhalten, kann er am Kriegszug gegen Antiopia teilnehmen und sich endlich Respekt erwerben …

Ramita ist die Tochter eines Händlers und steht kurz vor ihrer Hochzeit mit ihrem Verlobten Kazim, den sie innig liebt. Doch dann wird ein Angebot an ihren Vater herangetragen, so außerordentlich, dass dieser sich nicht in der Lage sieht, es auszuschlagen: Ramita soll nun plötzlich einen Fremden aus Yuros heiraten. Der ist nicht nur uralt, er ist auch noch ein Magus …! David Hair – Ein Sturm zieht auf (Die Brücke der Gezeiten 1) weiterlesen

Dana S. Elliot – „Die magische Schriftrolle“ (Taberna Libraria 1)

Taberna Libraria:

Band 1: „Die magische Schriftrolle“

Die Freundinnen Corrie und Silvana sind in das abgelegene Örtchen Woodmoore-by-the-sea gekommen, um sich Ladenräume anzusehen. Denn die beiden träumen davon, ihren eigenen Buchladen zu eröffnen. Schon bald zeigt sich jedoch, dass die beiden in dem zunächst so verschlafen wirkenden Nest weit mehr erwartet als das!

Eines muss man den beiden Autorinnen lassen: sie haben eine Menge Ideen. In der Umsetzung steckt aber noch Entwicklungspotential drin.

Da wäre zum einen die Charakterzeichnung. Dana S. Elliot – „Die magische Schriftrolle“ (Taberna Libraria 1) weiterlesen

Robert M. Talmar – Der verlorene Brief (Gilwenzeit 2)

Gilwenzeit:

Band 1: Der vergessene Turm“
Band 2: „Der verlorene Brief“

Finn Fokklin hat innerhalb der letzten fünf Tage mehr erlebt als in seinem ganzen Leben und wesentlich mehr, als er jemals erleben wollte! Und dabei ist offensichtlich, dass es noch gar nicht richtig angefangen hat! Kaum hat Finn das Abenteuer, in dessen Folge er die Bekanntschaft des Dwargen Glimfáin gemacht hat, einigermaßen überstanden, erfährt er, dass womöglich seine Eltern in Gefahr sind. Also macht Finn sich auf nach Aarienheim. Zum Glück führt Circendils Suche nach dem Versteck der Gluda ihn und Mellow in dieselbe Richtung. Aber was hat Bholobhorg dazu bewogen, sich den dreien anzuschließen?

Aufgrund der weiteren Reise durch das Hügelland tauchen natürlich auch neue Charaktere auf. Wirklich bedeutend für die Handlung ist allerdings keiner von Ihnen. Auch Charakterentwicklung bei den bereits bekannten Figuren ist kaum vorhanden, es sei denn, man möchte die Tatsache, dass Finn sich in Tallia verliebt, als solche bezeichnen. Die wachsende Tatkraft, die er entwickelt, würde ich eher dem Dolch zuschreiben, den Glimfáin ihm geschenkt hat. Robert M. Talmar – Der verlorene Brief (Gilwenzeit 2) weiterlesen

Robert M. Talmar – Der vergessene Turm (Gilwenzeit 1)

Gilwenzeit:

Band 1: „Der vergessene Turm“
Band 2: „Der verlorene Brief“

Finn Fokklin steht vor einem Paar Stiefel, die er als zu groß für sich empfindet: sein Vater hat die familieneigene Tintnerei zu einem Unternehmen mit geradezu legendärem Ruf aufgebaut und ist der festen Überzeugung, dass er all das einmal seinem Sohn hinterlassen wird. Finn bringt es nicht übers Herz, seinem Vater zu gestehen, dass es ihm vor dieser Aussicht regelrecht graust.

Doch dann muß Finn eine Wagenladung Waren an den alten Banavred Borker ausliefern, und das wird sein Leben von Grund auf verändern. Allerdings nicht unbedingt so, wie er sich das gewünscht hätte …

Finn ist ein netter Junge. Er ist mutig, vernünftig, intelligent, geistesgegenwärtig und hat das Herz auf dem rechten Fleck. Mädchen gegenüber ist er eher schüchtern, wenn es aber wichtig ist, ist er durchaus in der Lage, seine Sicht der Dinge deutlich auf den Punkt zu bringen. Robert M. Talmar – Der vergessene Turm (Gilwenzeit 1) weiterlesen

Daniel Hanover – Königsblut (Dolch und Münze 2)

Dolch und Münze:

Band 1: Das Drachenschwert“
Band 2: „Königsblut“

Marcus Wester ist über seine derzeitige Tätigkeit nicht besonders glücklich. Geldeintreiben liegt ihm nicht wirklich. Doch er sieht in Cithrin inzwischen zu sehr so etwas wie eine Tochter, als daß er sich dazu durchringen könnte, sie allein zu lassen.

Cithrin wiederum darf zwar noch immer die Medean-Bank nach außen hin vertreten, intern jedoch hat die Bank ihr eine Notarin vor die Nase gesetzt, die Cithrin auf Dauer Magengeschwüre zu bescheren droht. Cithrin beschließt, dagegen etwas zu unternehmen.

Geder Palliako ist derweil zum Beschützer des Prinzen Aster aufgestiegen. Und so erscheint es nur folgerichtig, dass er beim Tod des Königs auch als Regent für den minderjährigen Prinzen eingesetzt wird. Aber so sehr Geder sich auch stets den Respekt des hohen Adels gewünscht hat, jetzt fühlt er sich auch oft überfordert. So sehr, dass er die Unterstützung des Priesters Basrahip dankend annimmt. Daniel Hanover – Königsblut (Dolch und Münze 2) weiterlesen

Antoine Rouaud – Der Pfad des Zorns (Das Buch und das Schwert 1)

Das Buch und das Schwert:

Band 1: „Der Pfad des Zorns“

Dun-Cadal Daermon war einst ein erfolgreicher General und mächtiger Mann. Jetzt allerdings ist er nur noch ein abgehalfterter Säufer, der versucht zu vergessen. Deshalb hat er im Grunde überhaupt keine Lust, mit der jungen Viola zu reden, doch sie ist jung und hübsch und vor allem duftet sie nach Lavendel. Und sie ist hartnäckig …

Dun ist nicht unbedingt ein sympathischer Kerl. Er ist grob, stur, arrogant und hat eine Neigung zum Rassismus. So begabt er in militärischer Hinsicht ist, so ausgeprägt sind seine Scheuklappen in politischer Hinsicht. Er ist zu schlicht und direkt fürs Parkett. Aber er ist ehrlich und treu, sowohl seinem Kaiser als auch seinem Eid. Antoine Rouaud – Der Pfad des Zorns (Das Buch und das Schwert 1) weiterlesen

Jonathan Stroud – Die seufzende Wendeltreppe (Lockwood & Co. 1)

Lockwood Co.:

Band 1: „Die seufzende Wendeltreppe“

Seit Jahrzehnten wird England von einer Geisterplage heimgesucht, deren Ursache niemand kennt. Und weil Erwachsene Geister nicht wahrnehmen können, sind es die Kinder und Jugendlichen, die den Kampf gegen die nächtlichen Schrecken aufnehmen. So auch die fünfzehnjährige Lucy Carlyle, die sich aufgrund ihrer besonderen Begabung eine gute Stellung bei einer der renommierten Agenturen Londons erhofft hat. Doch stattdessen landet sie bei der winzigen, unbekannten Agentur des Anthony Lockwood. Ein echter Glücksgriff … zumindest, wenn man es aus der entsprechenden Perspektive betrachtet …!

Lucy ist nicht unbedingt tough, aber sie läßt sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen. Natürlich hat sie nach acht Jahren als Agentin auch einiges an Erfahrung, und sie verfügt über einen ziemlich sicheren Instinkt. Und wie alle Mädchen hat sie etwas dagegen, wenn man sie unter der Kategorie „schwaches Geschlecht“ einordnet. Jonathan Stroud – Die seufzende Wendeltreppe (Lockwood & Co. 1) weiterlesen

Christoph Marzi – Die wundersame Geschichte der Faye Archer

Faye Archer hat ihr Studium abgebrochen, nun arbeitet sie als Verkäuferin in einem kleinen Buchladen in Brooklyn und gibt gelegentlich Konzerte in einer früheren Fabrikhalle. Im Großen und Ganzen ist sie mit ihrem Leben recht zufrieden. Bis eines Tages ein Mann den Buchladen betritt und einen Satz sagt, der Faye vollkommen elektrisiert …

Eigentlich passt „Die wundersame Geschichte der Faye Archer“ überhaupt nicht in mein Beuteschema. Um reine Liebesgeschichten mache ich normalerweise einen großen Bogen. Als ich dann zu Hause damit auf dem Sofa saß und zum zweiten Mal den Klappentext las, fragte ich mich, warum in aller Welt ich es hatte lesen wollen! Es kann wohl nur des Autors wegen gewesen sein. Christoph Marzis Schreibstil gefiel mir schon in seinem Zyklus der Uralten Metropolen ausgesprochen gut. Also las ich jetzt eben eine Liebesgeschichte. Christoph Marzi – Die wundersame Geschichte der Faye Archer weiterlesen

Thomas Thiemeyer – Magda und Ben (Das verbotene Eden 3)

Das verbotene Eden:

Band 1: David und Juna“
Band 2: Logan und Gwen“
Band 3: Magda und Ben

Gwen ist die Flucht gelungen, Logan dagegen wurde angeschossen und befindet sich jetzt in Gefangenschaft. Natürlich ist Gwen fest entschlossen, Logan wiederzufinden, und hat sich deshalb einem Stoßtrupp der Brigantinnen angeschlossen. Denn Edana, die nun Hohepriesterin ist, hat ihren Willen endlich durchgesetzt, gegen die Männer in den Krieg zu ziehen. Doch die Frauen werden in der Stadt bereits erwartet …!

Das klingt zunächst einmal so, als wäre der Titel „Magda und Ben“ etwas daneben gegriffen. Ist es aber nicht. Tatsächlich beginnt der dritte Band mit einem Rückblick, der sich ausschließlich mit Magda und Ben beschäftigt. Aus ihrer Geschichte erfährt der Leser, wie es zu dem Zusammenbruch der Zivilisation kam, und wie sich der Zusammenbruch selbst abgespielt hat. Thomas Thiemeyer – Magda und Ben (Das verbotene Eden 3) weiterlesen

Royce Buckingham – „Die Karte der Welt“ (Mapper)

Wexford ist der Sohn eines Schweinebauern und ziemlich ungebildet. Aber zeichnen kann er gut. Als eine Expedition aus Skye durch sein Dorf zieht, und deren Anführer eine von Wexfords Zeichnungen zu Gesicht bekommt, engagiert er ihn vom Fleck weg. Denn die Aufgabe der Expedition ist es, einen Teil der Berge im Norden zu kartographieren. Allerdings zeigt sich schon bei Wexfords erster Zeichenübung als Kartograph, dass seine Gabe sich nicht allein auf wirklichkeitsgetreue Darstellung beschränkt …

Ein wenig merkt man Royce Buckingham schon an, dass seine bisherigen Bücher aus der humorigen Fantasy-Ecke kamen. Obwohl dieser neue Roman eindeutig nicht ins selbe Regal gehört, lässt sich ein gewisses Augenzwinkern an einigen Stellen nicht verleugnen.

Das fängt schon bei Wexford an. Obwohl er nicht wirklich dumm ist, hat er eine Vorliebe für Fettnäpfchen und stellt sich vor allem im Umgang mit der Grafentochter Brynn manchmal ziemlich tollpatschig an. Das ist seiner entwaffnenden Offenheit zu verdanken, denn Wex – wie er kurz genannt wird – sagt einfach, was er denkt. Da er in seinem Denken und seinen Überzeugungen eher schlicht ist, entsprechen seine Vorstellungen von richtig und falsch nicht unbedingt den Maßstäben seiner Mitreisenden.

Pinchot zum Beispiel ist ein verurteilter Dieb mit einer ausgesprochen flinken Zunge, die nie um eine Ausrede verlegen ist. Soll heißen: Wenn es ihm dient, lügt er wie gedruckt und ohne schlechtes Gewissen! Aber er ist auch leutselig und ein guter Informationsbeschaffer sowie ein flinker Kämpfer.
Royce Buckingham – „Die Karte der Welt“ (Mapper) weiterlesen

Glenda Larke – Brennender Wind (Der Bund der Illusionisten 3)

Der Bund der Illusionisten:

Band 1: Flüsternder Sand“
Band 2: Trügerisches Licht“
Band 3: „Brennender Wind“

Arrant ist auf dem Weg nach Kardiastan. Seine Mutter hofft, dass er dort eher lernen kann, seine Magie zu beherrschen. Doch Arrant tut sich schwer, vor allem in der Beziehung zu seinem Vater. Denn seit Brands Tod hat Arrant nicht nur mit seiner widerspenstigen Magie zu kämpfen, sondern auch mit Schuldgefühlen. Und dann sind da auch noch Kordens Kinder, allen voran Firgan, die ihm das Leben schwer machen …

Firgan ist ein Bösewicht, den der Leser nach Herzenslust hassen kann! Er ist nicht nur machtgierig und skrupellos, er ist ein richtig fieses, hinterhältiges Aas, schlau, rücksichtslos und ein aufmerksamer Beobachter, der Leute gut einschätzen kann. Vor allem aber reicht seine Persönlichkeit über pure Machtgier hinaus: Er ist neidisch auf Arrant, in dem er nicht nur einen Versager sieht, sondern auch einen tyranischen Feind.

Arrant weiß zwar, dass Firgan selbst Illusionisten-Erbe werden will, und auch, dass er rücksichtslos und grausam ist, sieht ihn ihm aber trotzdem vor allem einen Krieger. Damit unterschätzt er seinen Gegner gewaltig, was auch daran liegt, dass er seiner selbst so entsetzlich unsicher ist und sich für Dinge die Schuld gibt, für die er gar nicht verantwortlich ist.
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Stefanie Simon – Feuer der Götter

Naave wohnt im Slum. Seit ihre Mutter bei einem Feuer starb, ist sie auf sich gestellt, sie lebt vom Fischfang und vom Stehlen. Doch insgeheim träumt sie von einer eigenen Almara-Herde und einem kleinen Haus im Viertel der Wohlhabenden. Völlig unerschwinglich für sie! Bis eines Tages ein Feuerdämon aus dem Dschungel auftaucht und zu ihren Füßen bewusstlos zusammenbricht.

Wer einen Feuerdämon zum Tempel bringt, wird reich belohnt! Und Naave ist wild entschlossen, sich diese Belohnung zu verdienen. Doch dann geht auf einmal alles schief …!

Um es gleich vorwegzusagen, ich war positiv überrascht. Natürlich ist es unvermeidlich, daß sich im Laufe der Geschichte zwischen Naave und dem Feuerdämon eine Romanze entwickelt. Ansonsten aber ist die Geschichte erfreulich wenig vorhersehbar.

Naave ist eigentlich eine Kratzbürste. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, was nicht immer zu ihrem Vorteil ist, und auf den Feuerdämon hat sie noch dazu einen besonderen Hass, weil das Feuer, dem ihre Mutter zum Opfer fiel, durch einen Feuerdämon verursacht wurde. Aber roh oder kaltherzig ist sie nicht, weshalb sich bei ihr schon bald die ersten Zweifel bezüglich des Schicksals, das dem Feuerdämon droht, bemerkbar machen.
Stefanie Simon – Feuer der Götter weiterlesen

Miles Cameron – „Der rote Krieger“ (The Traitor Son Cycle 1)

The Traiter Son Cycle:

Band 1: „Der rote Krieger“

Eine Truppe von Söldnern nähert sich dem Nonnenkloster Lissen Carak. Die Äbtissin hat die Söldner rufen lassen, um mit ihnen über einen Auftrag zu verhandeln, denn ihre Ländereien wurden mehrfach überfallen.

Der Hauptmann der Söldner ist froh über den Auftrag, es ist der Erste seit mehreren Monaten. Allerdings hätte er es sich vielleicht noch einmal überlegt, wenn er vorher gewusst hätte, worauf er sich einläßt …

„Der rote Krieger“ ist eines der komplexesten Bücher, die ich je gelesen habe. Miles Cameron – „Der rote Krieger“ (The Traitor Son Cycle 1) weiterlesen