_|Arawn|:_
Band 1: _“Bran, der Verdammte“_
Band 2: „Blutsbande“
Band 3: „Die Schlacht von Cad Goddum“
_Story:_
Es scheint um die junge Kriegerin Siamh geschehen, als sie auf den gewaltigen Firbolg trifft, der sie mit seinem Streitkolben zu zermalmen droht. Erst in letzter Sekunde rettet ihr der kolossale Dag das Leben, gewinnt ihre Liebe und schenkt ihr zwei Söhne. Doch Math und Kern sollen nicht alleine aufwachsen – und auch nicht in steter Harmonie. Als der dämonische Bran die Gastfreundschaft des Paares missbraucht und Dag tötet, schwängert er die gefügige Siamh erneut. Doch dieses Mal bleibt die Geburt nicht ohne Folgen. Engus findet noch die Akzeptanz seiner Mutter, der geschlechtslose Arawn wird jedoch verbannt und muss von der Wölfin Sorjah großgezogen werden.
Erst zu ihrer Volljährigkeit treffen die Brüder wieder aufeinander und werden von ihrer Mutter auf vier unabhängige Prüfungen geschickt, die sie zur Erfüllung der Weissagungen alle bestehen müssen. Einer der Söhne soll einem Gott gleich werden, und die Prophezeiung sagt voraus, dass sich die vier Krieger eines Tages bekämpfen und töten werden. Es scheint, als sei der einst verstoßene Arawn für diese Aufgabe ausersehen worden, denn mit Hilfe des Blutkessels findet er das verlorene Selbstbewusstsein wieder zurück. Als sich das Quartett schließlich in alle Himmelsrichtungen verteilt, zieht der brutale Arawn das große Los: Er stößt König Gresholm vom Thron und sieht sich einer machterfüllten Zukunft ausgesetzt. Doch dann lernt er Deirdre kennen …
_Persönlicher Eindruck:_
Die erste Ausgabe der Epic-Fantasy-Reihe „Arawn“ erinnert wohl nicht bloß zufällig an die „Conan“-Glanztaten eines Kurt Busiek. Der Zeichenstil ist vergleichbar, wenngleich Sébastien Grenier zugunsten der Atmosphäre weitaus finsterer tuschiert, aber auch die Ursprungsgeschichte zeigt einige Parallelen zum wohl bekanntesten Krieger-Helden des phantastischen Comics.
Auf der anderernn Seite erweist sich die Geschichte als relativ eintönige Sache, die vor allem bei der Kreation von Spannung einige erhebliche Defizite aufweist. Denn grob betrachtet ist „Bran, der Verdammte“ lediglich eine ausführliche Rückblende, die über einen Dialog von Arawn und seinem ehemaligen Weggefährten Owen stattfindet, in dieser Form aber auch eher als Bericht statt als tatsächliche Erzählung vorgetragen wird – und darunter leidet der Auftakt der Serie bisweilen schon ein bisschen.
Einen weiteren Vorwurf, den sich vor allem Autor Ronan Le Breton gefallen lassen muss, ist der des vorübergehenden Plagiats. Zwar ist die Geschichte um die vier Brüder, die eines Tages zur Gottheit heranreifen wollen, in ihrem Grundstock eigenständig, nährt sich aber in den einzelnen Kapiteln von vielen bekannten Vorreitern, von denen „Conan“ (Story) und „Spawn“ (Tempo, Atmosphäre) wohl die offensichtlichsten sind. Dies schlägt sich dann auch unübersehbar in den Zeichnungen nieder, die sicherlich für eine sehr finstere, größtenteils auch packende Stimmung sorgen, ihre inspirative Herkunft aber keinesfalls verleugnen können.
Es fehlt letzten Endes das Element, das die an sich gute Geschichte in mehr als nur das verwandeln könnte. Die Grundvoraussetzungen sind prima, der Plot eigentlich auch, doch sowohl der Erzählstil als auch die Tatsache, dass man sich hier gelegentlich in fast schon zu vertrauter Umgebung aufhält, tragen dazu bei, dass die Begeisterung zunächst einmal ausbleibt. „Bran, der Verdammte“ ist ein unterhaltsamer Fantasy-Comic mit interessanten Entwicklungen – mehr aber leider nicht!
|Hardcover: 44 Seiten
ISBN-13: 978-3868691160|
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