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Hrissomallis, Simeon – Faith – The Van Helsing Chronicles: 666 – Das Zeichen des Bösen (Season 1 – Episode 13)

Episode 1: [„Die Zusammenkunft“ 4811
Episode 2: [„Verwandlungen“ 4826
Episode 5: [„Dämonische Leidenschaft“ 4833
Episode 6: [„Ravens Geheimnis“ 4850
Episode 10: [„Das Böse im Menschen“ 4910
Episode 11: [„Wendepunkt“ 4955
Episode 12: [„Tag der Vergeltung“ 4968

_Handlung:_

Christopher Lane, sein Bruder Adam Van Helsing, der Engel Raven sowie Faith‘ Freunde Shania Francis und Vin Masters führen einen schweren Kampf gegen den mit übermenschlichen Kräften ausgestatteten Alex Christ. Selbst mit ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit stehen sie auf verlorenem Posten.

Zur selben Zeit müssen sich Faith Van Helsing und Direktor Arowic gegen die Kreaturen des großen Biestes zur Wehr setzen, die auch das nahegelegene Dorf überfallen. Nathan Pierce und eine Spezialeinheit des Militärs werfen sich den Monstren entgegen. Der Kampf um das Überleben der Menschheit wird an allen Fronten mit grausamer Härte geführt. Schließlich gelingt es Faith, das sagenumwobene Tor zur Götterwelt zu finden und mit Hilfe ihrer Amulette zu öffnen. Da trifft sie auf ihren Erzfeind, der sein Inkognito endlich lüftet …

_Meine Meinung:_

Der zweite Teil der Trilogie fällt im Vergleich zum ersten leider drastisch ab. Das liegt keineswegs an der Sprecherleistung, die ist wie immer grandios, sondern an der Handlung, die wenig Neues zu bieten hat. Die Folge bildet eine Aneinanderreihung von Kämpfen und eher bedeutungslosen Scharmützeln. Während die Auseinandersetzung mit Alex Christ sehr dramatisch verläuft und vor allem durch die teuflische Lache des Dämon überzeugt, sind Faith‘ Kämpfe zu überzogen und komödiantisch, um wirklich zu fesseln. Hinzu kommt, dass der Hörer gebannt auf die Eröffnung wartet, wer nun das große Tier 666 ist, doch die Handlung wird die 67 Minuten über derart gestreckt, dass erst zum Ende wieder richtig Stimmung aufkommt, als Brandolf Welf in Erscheinung tritt.

Ebenfalls sehr spannend ist dagegen von Anfang an die Szenerie in dem kleinen griechischen Dorf, das von den Echsenmonstern attackiert wird. Martin Kessler alias Nathan Pierce hat genau die richtige Stimme, um die Offenbarung des Johannes vorzutragen. Einen Gastauftritt hat Roswitha Benda als geschwätzige Griechin Stella Wuzunidu. Hörspielfans ist die Sprecherin vor allem als „Kara“ aus den alten |John Sinclair|-Hörspielen ein Begriff. Damit hat bereits eine zweite bekannte Stimme aus den Tonstudio Braun-Produktionen einen Gastauftritt bei |Faith| absolviert, denn schon in der vorangegangenen Folge konnte man Aart „Bill Conolly“ Vader in einer kleinen Rolle als Arzt hören.

Musik und Effekte sind auch in dieser Folge von ausnehmend hoher Qualität und tragen stets hervorragend zum Geschehen bei. Das Cover von Timo Würz passt schon sehr gut zum Inhalt und vermittelt die richtige Dynamik. Ein mysteriöses, subtiles Bild wäre hier auch vollkommen Fehl am Platz. Trotz ihrer Mängel ist auch diese Folge kurzweilig und überzeugt vor dem großen, alles entscheidenden Finale vor allem durch Action und Brutalität.

_Fazit:_

„666 – Das Zeichen des Bösen“ ist ein rasantes Horror-Hörspiel, das im Vergleich zum ersten Teil der Trilogie qualitativ abfällt. Sprecher, Musik und Effekte sind wie gewohnt erstklassig, nur die Handlung bietet lediglich actionreiche und brutale Kämpfe, die oft überzogen wirken.

_Besetzung:_

Faith Miles: Nana Spier (Sarah Michelle Gellar, Claire Danes, Drew Barrymore)
Shania Francis: Dorette Hugo (Jennifer Garner, Christina Ricci in „Ally McBeal“)
Vin Masters: Boris Tessmann (David ‚Angel‘ Boreanaz)
Raven: David Nathan (Johnny Depp, Christian Bale, James ‚Spike‘ Marsters)
Christopher Lane: Thomas Nero-Wolff (Hugh Jackman, Jason Statham, Anthony ‚Giles‘ Head)
Hunter: Udo Schenk (Ray Liotta, Ralph Fiennes, Kevin Bacon, Gary Oldman, Jeffrey Combs …)
Direktor Arowic: Helmut Krauss (Marlon Brando, James Earl Jones, John Goodman, Jerry ‚Deep Throat‘ Hardin in „Akte X“)
Wanja Antonowic: Klaus Sonnenschein
Arnulf Wilberg: Tobias Meister (Brad Pitt, Kiefer Sutherland, ‚Yoda‘)
Baltram Wilberg: Kim Hasper
Alex Christ: Torsten Michaelis (Wesley ‚Blade‘ Snipes, Sean Bean)
Dr. Cromwell: Aart Vader
Nathan Pierce: Martin Kessler (Nicolas Cage, Vin Diesel)
Erzählerin: Barbara Stoll
Stella Wuzunidu: Roswitha Benda
Brandolf Welf: Thomas Danneberg (Dan Akroyd, John Travolta, Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger, Nick Nolte, Dennis Quaid, Rutger Hauer …)
Sakis Rimas: Tilo Schmitz (Ving Rhames, Michael Clarke Duncan, Ron Perlman)
Elias Christopoulos: Lutz Mackensy (Al Pacino, Christopher Lloyd)
Tim Kosiminos: Dieter Klebsch (Alec Baldwin, Gabriel Byrne, Peter Stormare)
Alexis Pardamidis: Wolfgang Strauss
Soldaten: Thomas Birker, Joschi Hajek
Georg/Pater Wassilios: Christian Rode (Christopher Plummer, Michael Caine)
Magdalena: Dagmar Dreke
UND: Lutz Riedel (Timothy Dalton, Udo Kier, Tom Wilkinson, Jonathan Pryce)

|67 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3939724087|
http://www.rb-company.de
http://85.25.136.73/shop2/index.php?user=rbcompany

_Florian Hilleberg_

Horst Hoffmann – Sternenkind (Titan-Sternenabenteuer 29)

Handlung:

Vanessa Modesta und die Crew der Titan machen sich mit Dorlog, dem Lariod der Cadschiden, und mehreren Cadschiden-Raumern auf den Weg nach Wythan, der Heimatwelt der Gefühlstoten.

Dort treffen die Terraner und ihre neuen Verbündeten auf mutierte Wythaner, die sofort zum Angriff übergehen. Mit knapper Not entkommen die Gefährten den Mutanten. Der Cadschide Arlog entdeckt dabei das Sternenkind, ein Wesen, in welchem Dorlog dasjenige erkennt, welches den Cadschiden die Gefühle wiedergeben kann. Denn vor langer Zeit wurden die Wythaner bzw. die Cadschiden ihrer Gefühle beraubt, die sich als Kollektiv zu einer unsichtbaren Entität zusammengefügt haben. Sternenkind ist die Einzige, welche diese Gefühlswolke aufspüren kann. Der Weg der |Titan| und ihrer Begleitschiffe führt zu einem geheimnisvollen Kristallplaneten, der ein grauenhaftes und tödliches Geheimnis birgt …

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Poe, Edgar Allan / Hala, Melchior / Bertling, Simon / Hagitte, Christian / Sieper, Marc – Kopf des Teufels, Der (POE #29)

Edgar Allan Poe ist auf der Suche nach Leonie Goron, die eines Nachts spurlos verschwand und scheinbar ein dunkles Geheimnis hütet. Da erhält er eine anonyme Botschaft, in welcher steht, wo er Leonie finden kann. Der Überbringer des Briefes, Toby Dammit, erklärt sich bereit, den einstigen Dichter in eine unterirdische Höhle zu führen.

Doch die fingierte Botschaft ist eine Falle und bald wird Toby Dammit enthauptet aufgefunden, während Poe in den unterirdischen Gängen umherirrt. Poe wird des Mordes bezichtigt und angeklagt. Die Odyssee des Schreckens, die Poe schon für beendet hielt, erreicht einen neuen Höhepunkt des Grauens, und der an Leib und Seele geschundene Mann bekommt erneut die Ironie des Schicksals auf schmerzhafte Art und Weise zu spüren …

_Meine Meinung:_

Der Abschluss der siebten Staffel stellt auch in dramatischer Sicht das Highlight der vier neuen POE-Hörspiele dar. Die Story ist düster, undurchsichtig und unheimlich, so wie die Erzählungen von Poe selbst. Das Ensemble wurde diesmal durch einige vielversprechende Namen erweitert. Toby Dammit wird gekonnt dargestellt von Simon Jäger, der deutschen Synchronstimme von Heath Ledger beziehungsweise Josh Hartnett. Udo Schenk ist als Henker und Folterknecht zu hören und kann dort sein gesamtes schauspielerisches Können unter Beweis stellen. Eine echte Bereicherung, wenngleich nur kurz zu hören, ist der Richter des New Yorker Stadtgerichts, der mit Hans Werner Bussinger ideal besetzt wurde. Seine Interpretation der Rolle erinnert eindringlich an seine Darstellung des Überwesens „Q“ in „Star Trek – The Next Generetion“. Der Direktor wird von Friedhelm Ptok gesprochen; vervollständigt wird die Riege durch Till Hagen als Dr. Templeton und Lutz Riedel als Gorn. Dieser Mann ist einfach grandios und bildet die perfekte Besetzung für die Hauptrolle. Gerade in dieser Folge werden Verzweiflung und Wahnsinn von ihm meisterhaft und authentisch gespielt.

Abgerundet wird das Gothic-Drama durch die bekannte, klangvolle Musik von Simon Bertling und Christian Hagitte, die sich auch um die Regie gekümmert haben. In Sachen Ton und Effekte hält diese Folge das gewohnte Niveau der Serie, die generell eher auf subtile Spannung setzt denn auf bombastische Sound-Gewitter à la |John Sinclair|. Zum letzten Mal kommen die Hörer zudem in den Genuss des großartigen Bonus-Songs „Elenore“, gesungen von Christopher Lee.

Das Tüpfelchen auf dem i dieses Hörspiels bildet die fabelhafte Titelfotografie, für die sich wieder einmal Simon Marsden verantwortlich zeigt. Erstaunlich, wie es der Künstler schafft, immer wieder das passende Motiv zu finden, um dem Titel auch bildlich Ausdruck zu verleihen.

_Fazit:_

„Der Kopf des Teufels“ ist ein gigantisches und hochdramatisches Hörvergnügen mit einer fast schon unerträglichen Spannungsdichte und viel, viel Atmosphäre. Selten wurde die Geduld des Hörers auf eine derartige Probe gestellt, denn das Warten auf die Fortsetzung dieser hervorragenden Serie gleicht einer psychischen Folter.

|65 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3-7857-3429-2|
http://www.poe.phantastische-hoerspiele.de
http://www.luebbe-audio.de

_Florian Hilleberg_

Baker, John / Francis, H. G. – Wolfsnächte (Dreamland-Grusel 5)

Diese CD ist die direkte Fortsetzung zu dem Hörspiel „Die tödliche Begegnung mit dem Werwolf“ aus der Gruselserie von H. G. Francis, die vor über 25 Jahren im Tonstudio |Europa| erschienen ist.

_Inhalt:_

Henry Aston wird als geheilt aus der psychiatrischen Klinik von Dr. Stevens entlassen. Tatsächlich glaubt er für kurze Zeit, dem Grauen entronnen zu sein, und hofft auf ein schnelles Vergessen. Dabei soll ihm Susan Clayton helfen, die durch Astons Frau, welche sich damals als der echte Werwolf entpuppte, ihren Mann Ben verlor.

Doch Henry Astons Wahn findet neue Nahrung, als er eines Morgens in der Zeitung lesen muss, dass zwei Jugendliche von einer grausamen Bestie zerrissen wurden. Ist er doch ein Werwolf, der in den Vollmondnächten auf Beutefang geht?

_Meine Meinung:_

Endlich geht es mit „Wolfsnächte“ in die fünfte Runde der Dreamland-Grusel-Reihe. Während die Produktion der GESPENSTER-KRIMIs wohl endgültig zum Erliegen gekommen ist, werden die Hörspiele von |Dreamland Production| immer professioneller.

Wie oben bereits erwähnt, erwartet den Hörer dieses Mal keine Vertonung eines Heftromans, sondern die Fortsetzung eines klassischen Hörspiels mit einer vollkommen neuen Geschichte. Dabei wurde ganz auf Nostalgie gesetzt: Birker und Co. ist es tatsächlich gelungen, die alte Besetzung weitestgehend wieder zu vereinen. Henry Aston wird wieder von Wolfgang Draeger dargestellt, der in all den Jahren nichts verlernt hat und souverän wie immer agiert. Auch Tante Martha hat einen kurzen Auftritt. Verkörpert wird die alte Dame erneut von Gisela Trowe, die ihre Rollen wundervoll natürlich und plastisch darzustellen versteht. Die zweite Hauptrolle Susan Clayton, ebenfalls aus „Tödliche Begegnung mit dem Werwolf“ bekannt, wird wieder von Roswitha Benda gesprochen, die Hörspiel-Fans der ersten Stunde vor allem als „Kara“ aus den alten John-Sinclair-Hörspielen bekannt sein dürfte.

Für Neulinge ist das Kürzel auf dem Klappentext der CD sicherlich verwirrend. TSB JS bedeutet aber nichts anderes als „Ton-Studio Braun John Sinclair“ und bezeichnet die alten Kassetten mit den grünen Hüllen, die längst Kult sind. In dieser Hinsicht hat aber |Dreamland| ein weiteres Schmankerl auf Lager, denn hinter dem Reporter Larry Conolly (!) verbirgt sich tatsächlich der Sprecher Aart Veder, der in den alten John-Sinclair-Folgen den Journalisten Bill Conolly spricht, einen von John Sinclairs besten Freunden. Neu besetzt werden musste Kommissar McCallun, der hier von Eckart Dux gesprochen wird, der als Synchronsprecher von George „Hannibal Smith“ Peppard und Anthony Perkins bekannt wurde.

Weitere Nostalgie-Bonuspunkte verdient sich das Hörspiel durch das Cover, welches stark an die Gruselserie von H. G. Francis erinnert, und durch die Musik. Die Anfangs-Melodie ist unverkennbar das Intro der alten Grusel-Hörspiele und lässt die Augen vieler jung gebliebener Hörspiele-Freaks glänzen. Darüber hinaus ist die musikalische Untermalung der Geschichte keineswegs altbacken oder langweilig. Ebenso wie die Effekte, bewegt sich das Hörspiel technisch gesehen auf allerhöchstem Niveau, und vor allem die Darstellung des Werwolfs ist den Machern perfekt und äußerst unheimlich gelungen. In diesem Punkt lässt die Fortsetzung ihren Vorgänger meilenweit zurück.

Nur die Story kann es mit der ersten Werwolf-Geschichte nicht aufnehmen. Das Drehbuch ist zwar sehr natürlich und spannend geworden und wirkt ebenfalls professionell, vor allem durch die Modernisierung. Dennoch fehlt der Handlung der skurrile Humor des alten Hörspiels. H. G. Francis gelang vor 25 Jahren der perfekte Drahtseilakt zwischen Dramatik und Witz, wie er nur ganz selten glückt. Vor allem die Dialoge zwischen den beiden alten Damen haben viel zu der Einzigartigkeit des Hörspiels beigetragen. Zudem weist die neue Produktion einige arg kitschige Szenen auf, die auch nicht durch die gespielte Ironie von Oliver Rohrbeck weniger albern wirken – zumal das Finale auch keineswegs zu überzeugen vermag und die Vernichtung des Werwolfs geradezu haarsträubend ist.

Nichtsdestotrotz ist „Wolfsnächte“ ein überaus unterhaltsames und gruseliges Hörspiel, welches auch für Nichtkenner des Vorgängers interessant sein dürfte. Für Liebhaber der alten Folgen ist es allerdings ein wahres Fest. Hinzu kommen Bonustracks, in denen nicht nur geschnittene Szenen zu hören sind, sondern auch die allseits beliebten Outtakes aus den ersten fünf Folgen der Dreamland-Gruselreihe. Das Cover zeigt den Schädel eines mächtigen Werwolfes ganz im Stil der alten Gruselhörspiele von H. G. Francis und vermittelt einen beeindruckenden Vorgeschmack auf den Inhalt.

_Fazit:_

„Wolfsnächte“ ist die hervorragend inszenierte Fortsetzung eines Klassikers. Erstklassige Sprecher, eine sehr gute Musik und passende Effekte vermitteln die richtige Gruselatmosphäre. Leider weist die Handlung vor allem in Hinsicht auf das Ende einige Mängel auf. Konkurrenzlos sind bei |Dreamland Production| allerdings weiterhin die Extras, denn neben geschnittenen Szenen gibt es dieses Mal mehr als zwölf Minuten Outtakes zu bewundern.

|57 Minuten + 17 Minuten Extras auf 1 CD
ISBN-13: 9783939066545|
http://www.ts-dreamland.de

_Florian Hilleberg_

Grieser, Patrick / Merlau, Günter / Streberg, Gerry – Caine – Dunkler Prophet (Folge 7)

Folge 1: [„Das Amulett von Kyan’Kor“ 2050
Folge 2: [„Todesengel“ 2569
Folge 3: [„Collin Drake und die Bruderschaft“ 3532
Folge 4: [„Dunkelheit“ 3666
Folge 5: [„Rebellion“ 4619
Folge 6: [„Mordendyk“ 4645

Ein in der Wüste kampierendes Pärchen greift eine völlig verstörte, ausgezehrte Frau auf, die ihr Gedächtnis verloren hat. Es ist Linda Watkins, die den Angriff auf den Außenposten 31 überlebt hat. FBI-Agent und Aganoi-Handlanger Joel Grady besucht die Frau im Krankenhaus, um für seine Meister Informationen bezüglich Colin Drake und die Bruderschaft zu beschaffen. Und dazu ist ihm jedes Mittel recht.

Währenddessen sind Sergeant Kilkenny und Dhalarin mit Mordendyks Hilfe auf Kyan’Kor gelandet, wo sie Torkan aufsuchen, um ihn über die Verhältnisse auf dem Heimatplaneten der feindlichen Aganoi aufzuklären. Dort trifft Kilkenny auf den Auftragsmörder Steven Caine, der unter dem Einfluss Kartaans bizarre Visionen erleidet und zu einem unkalkulierbaren Risiko für alle Lebewesen geworden ist …

_Meine Meinung:_

Die Ereignisse um Steven Caine, den Träger des Penumbra, und der anstehenden Entscheidungsschlacht zwischen den Kyan’Kor und den Aganoi spitzen sich dramatisch zu. |Lausch| setzt auch in der siebten Folge auf coole, trockene Sprüche und einen harten Metal-Soundtrack, wie er derzeit auf dem Hörspielmarkt einzigartig ist. In dieser Folge gibt die Independent-Band |Mongofünf| ihr Debüt und präsentiert neben der Hintergrundmusik einen klangvollen Bonustrack. Leider überzeugt die Handlung nur bedingt und zeigt erste Ermüdungserscheinungen. Das beginnt bei den Dialogen, die mittlerweile bemüht cool klingen und sich häufig nur durch den exzessiven Gebrauch der Vokabel „Scheiße“ auszeichnen.

Die Sprecher an sich machen ihren Job wirklich ganz ausgezeichnet, allen voran Torsten Michaelis als Steven Caine, Claudia Urbschat-Mingues als Linda Watkins oder Martin Sabel als Joel Grady. Wobei auch Urbschat-Mingues einige Dialoge zu sprechen hat, die unangemessen erscheinen, beispielsweise, als sie mit einem Kollegen einen Serienmörder beschattet und vollkommen überzogen herumwitzelt. Leider ist auch die Leistung von Lutz Riedel wenig überzeugend, was aber eher am Skript liegen mag, denn Kartaan wurde äußerst gönnerhaft dargestellt, was den Hörer schnell nervt. Doch das Hörspiel ist bei weitem nicht so schlecht, wie das nun auf den ersten Blick erscheinen mag. Es werden sich trotz allem schlagfertige Wortgefechte geliefert sowie sehr interessante Theorien und Philosophien aufgestellt und erläutert.

Äußerlich präsentiert sich das siebte Caine-Hörspiel in einem grellen Orange, was aber gut zu den grauschwarzen Schatten und Silhouetten passt. Das neue Hörspiel-Brachiat von |Lausch| dürfte jedenfalls sofort ins Auge stechen.

_Fazit:_

„Dunkler Prophet“ ist die bislang schwächste |Caine|-Episode, was vor allem an deutlichen Ermüdungserscheinungen bei den Dialogen liegt. Durch Kraftausdrücke erzwungene Coolness macht noch kein gutes Hörspiel aus, auch wenn die Sprecher ihr Bestes geben.

|52 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 9783939600169|
http://www.stevencaine.de
http://www.merlausch.de

_Florian Hilleberg_

Markus K. Korb – Grausame Städte II (Edgar Allan Poes phantastische Bibliothek, Band 9)

Edgar Allan Poes phantastische Bibliothek auf Buchwurm.info:

Band 1: „Grausame Städte“ (Markus K. Korb)
Band 2: „Das Alptraum-Netzwerk“ (Thomas Ligotti)
Band 3: „Spuk des Alltags“ (Alexander Moritz Frey)
Band 4: „Die weißen Hände und andere Geschichten des Grauens“ (Mark Samuels)
Band 5: „Cosmogenesis“ (Jörg Kleudgen)
Band 8: „Der dünne Mann“ (Anthologie, herausgegeben von Alisha Bionda)

Markus K. Korb – Grausame Städte II (Edgar Allan Poes phantastische Bibliothek, Band 9) weiterlesen

Wynes, Patrick / Gülzow, Susa – Kommissar X: Eine Kugel für den Richter

Folge 1: [„Der Panther aus der Bronx“ 1757

Ein aufstrebender und hochdotierter Richter wird auf offener Straße erschossen. Bevor die Polizei den Hauptverdächtigen festnageln kann, wendet sich dieser an Kommissar X alias Jo Walker und erzählt ihm, dass seine Freundin für das Attentat verantwortlich sei. Kurz darauf steht Walkers Freund Tom Rowland im Büro von Kommissar X und nimmt den jungen Mann fest.

Doch Jo Walker ist von der Unschuld seines Klienten überzeugt und versucht die junge Frau ausfindig zu machen. Die Spur führt nach Texas, wo die angebliche Mörderin herstammt, genauer aus Brontoville, wo auch die Familie des Richters ihre Wurzeln hat. Und diese Familie hat einen nicht unbeträchtlichen Einfluss, den auch Kommissar X zu spüren bekommt …

_Meine Meinung:_

Die Handlung setzt nach einem unheilschwangeren Musikstück sofort im Geschehen ein und kommt gleich zur Sache. Der Mord an dem Richter wird sehr authentisch als Fernsehmitteilung dargestellt, während Jo Walker, wieder wunderbar dargestellt von Robert Missler, seine Eindrücke aus der Ich-Perspektive dem Hörer nahelegt.

Die Charaktere wurden ein wenig differenzierter dargestellt als noch in der ersten Folge, und durch die Verstärkung des Ensembles durch die Sprecher Katja Brügger, Wolf Frass und Tobias Schmidt kommt auch ein stärkeres Hörspielfeeling auf. Der Plot der Story unterscheidet sich in seinen Grundzügen leider nur unwesentlich von der ersten Folge, auch wenn die Umsetzung etwas Abwechslung bietet und die Atmosphäre der texanischen Kleinstadt sehr gut spürbar ist. Der Ton hört sich im Vergleich zum Vorgänger ein wenig dumpfer an, dafür sind die Musikstücke eindringlicher und temporeicher. Die Effekte sind äußerst realistisch, auch wenn es zu wenige Actionsequenzen gibt, um diese so beeindruckend anzuwenden wie zum Teil in Folge eins. Die Auflösung des Falles ist für einen Heftroman, der dem Hörspiel zugrunde liegt, erstaunlich ruhig ausgefallen und bedauerlicherweise auch viel zu abrupt. Die Sprecher hingegen machen ihre Sache wirklich ausgezeichnet, und trotz der geringen Spieldauer von knapp 38 Minuten ist der Unterhaltungswert dieses Hörspiels enorm.

Die Aufmachung fällt im Vergleich zu Folge eins rapide ab. Lediglich die junge Frau mit der Waffe in der Hand besitzt eine natürlich erotische Ausstrahlung, geht aber aufgrund des miserablen Artworks unter dem Titelschriftzug total unter. Glücklicherweise ist die Dame auf der CD selbst noch einmal in Großaufnahme zu sehen. Der Hintergrund des Covers ist allerdings ziemlich langweilig geworden und auch das Opfer im Vordergrund überzeugt nicht durch Kunstfertigkeit, zumal das |Maritim|-Logo an einer dankbar ungünstigen Stelle platziert wurde. Auch bei Folge eins wurden die Infos im Booklet auf das Nötigste beschränkt, und bei dieser Folge gibt es noch nicht einmal Werbung.

_Fazit:_

Sehr kurzweiliges Hörspiel mit einem unbefriedigenden Ende. Story und Handlungsablauf sind nicht gerade neu, wurden aber innovativ umgesetzt. Die Sprecher sind in Topform und man darf sich demnächst auf Hörhefte von „Kommissar X“, gelesen von Robert Missler, freuen.

|38 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3-938597-58-3|
http://www.kommissar-x.de
http://www.nocturna-audio.de
http://www.maritim-produktionen.de

_Florian Hilleberg_

Luceno, James / Döring, Oliver – Star Wars – Dark Lord. Teil 4: Der Untergang von Kashyyyk

Darth Vader hat die überlebenden Jedi-Ritter Roan Shryne und Olee Starstone bis auf den Heimatplaneten der Wookies, Kashyyyk, verfolgt. Der dunkle Lord nutzt seine Jagd nach den vermeintlichen Verrätern, um den Planeten zu annektieren und einen Krieg mit den Wookies vom Zaun zu brechen. Schließlich kommt es zum alles entscheidenden Duell zwischen Vader und Roan Shryne …

_Meine Meinung:_

In gewohnt hoher Qualität treibt es |WortArt| in dieser vierten und letzten Folge der Serie „Dark Lord“ auf die Spitze und verwöhnt den Hörer mit einem Finale, das, ohne zu übertreiben, filmreif ist. Das beginnt bereits mit einer sehr schönen und bedeutungsvollen Szene, in welcher der dunkle Lord mit dem Grand Moff Tarkin zusammentrifft und zum ersten Mal dem späteren Kommandanten des Todessterns begegnet, der bereits mit den Bauarbeiten an dieser Vernichtungswaffe betraut wurde.

Gesprochen wird dieser von Friedrich Schönfelder, dessen markante Stimme man aus unzähligen Filmen kennt, unter anderem auch als Synchronstimme von Vincent Price. In der vorliegenden Produktion hört man ihr natürlich das fortgeschrittene Alter an, obwohl Moff Tarkin gute zwanzig Jahre jünger ist als seine Filmrolle aus „Krieg der Sterne“.

Vaders Jagd nach den Jedis wurde spannend in Szene gesetzt und sein Aufstieg innerhalb des Imperiums wird dem Fan authentisch beschrieben. Insbesondere die Invasion Kashyyyks ist ein bedeutungsvolles Ereignis, nicht nur für Darth Vaders Aufstieg, sondern für das |Star Wars|-Universum generell, denn natürlich hat auch der Wookie Chewbacca einen würdigen Auftritt bekommen, auch wenn seine akustische Präsenz lediglich vom Band kommt und sich auf das bekannte Röhren aus den Filmen beschränkt.

Sämtliche Handlungsstränge, die in den ersten drei Folgen begonnen wurden, werden in diesem Hörspiel zusammengeführt und aufgelöst. Neben einer gewaltigen Schlacht zwischen Wookies und Sturmtruppen gibt es auch ein eindrucksvolles Laserschwertduell zwischen Vader und Shryne. Zum Ende hin gibt es sogar einen kleinen Gastauftritt von Obi Wan Kenobi, gesprochen von Philipp Moog.

|Star Wars|-Fans werden von diesen Hörspielen begeistert sein, und man darf hoffen, dass |WortArt| weitere Buchlizenzen erwirbt, um neue Sternen-Abenteuer ebenso kongenial zu vertonen wie „Dark Lord“ oder „Labyrinth des Bösen“.

Äußerlich dominiert natürlich die Titelfigur Darth Vader das Cover und auch den Innenteil des Jewel Case. Auf der Rückseite des Booklets ist dieses Mal allerdings Peter Cushing alias Grand Moff Tarkin zu sehen. Der britische Schauspieler ist den Fans natürlich im Gedächtnis haften geblieben, obwohl er lediglich in Episode IV „Eine neue Hoffnung“ aufgetreten ist.

_Fazit:_

„Der Untergang von Kashyyyk“ liefert das atemberaubende Finale einer gut durchdachten und rasanten |Star Wars|-Episode. Die Vorlage von James Luceno steht den Filmdrehbüchern in nichts nach, und Oliver Döring mitsamt seinem Team hat es verstanden, daraus ein Science-Fiction-Spektakel der Superlative für die Ohren zu machen. Diese Serie sollte in keiner Sammlung von |Star Wars|- und Hörspielliebhabern fehlen.

|Star Wars|-Hörspielumsetzungen auf |Buchwurm.info|:

[„Star Wars – Dark Lord. Teil 1: Die letzten Stunden der Klon-Kriege“ 4967
[„Star Wars – Dark Lord. Teil 2: Auf der Flucht vor dem Imperium“ 4978
[„Star Wars – Dark Lord. Teil 3: Aufruhr auf Alderaan“ 5034
[„Episode I: Die dunkle Bedrohung“ 1293
[„Episode II: Angriff der Klonkrieger“ 1305
[„Episode III: Die Rache der Sith“ 4534
[„Episode IV: Eine neue Hoffnung“ 686
[„Episode V: Das Imperium schlägt zurück“ 689
[„Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritte“ 694
[„Labyrinth des Bösen, Teil 1: Gunrays Geheimnis“ 3291
[„Labyrinth des Bösen, Teil 2: Darth Sidious auf der Spur“ 3292
[„Star Wars: Labyrinth des Bösen“ (Teil 1-3: Das komplette Hörspiel) 4794

|54 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 9-783-8291-2157-6|
http://www.WortArt.de
http://www.karussell.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Star__Wars
http://www.starwars-union.de
http://www.starwars.com
http://www.jedipedia.de
[Interview mit Oliver Döring zum Hörspiel „Dark Lord“]http://www.starwars-union.de/index.php?id=interview%3Cb%3Eoliverdoering%3C/b%3E%3Cb%3E08

_Florian Hilleberg_

Luceno, James / Döring, Oliver – Star Wars – Dark Lord. Teil 3: Aufruhr auf Alderaan

Die Jedis Roan Shryne und Olee Starstone wollen auf einem verlassenen Stützpunkt der Separatisten gemeinsam mit ihren Verbündeten, der Crew der |Drunken Dancer|, einen Sender wieder betriebsbereit machen, um überlebende Jedi-Ritter zu finden. Doch Darth Vader hat seine Rivalen ausfindig gemacht und schickt seine neuen Sturm-Truppen in die Schlacht.

Schließlich gelingt Roan Shryne und seinen Gefährten erneut die Flucht. Dieses Mal zieht es die Rebellen nach Alderaan, wo sie einen hochrangigen Senator, der auf ihrer Seite steht, vor dem Imperium retten wollen. Vader folgt ihnen und der König von Alderaan, Bail Organa, fürchtet um das Leben seiner Adoptivtochter, denn Leia ist Vaders leibliches Kind und er könnte mittels der Macht diese Verwandtschaft spüren.

Gleichzeitig nährt Darth Sidious weiter die Flamme des Hasses in seinem Schüler, der mehr und mehr zur unerbittlichen Tötungsmaschine mutiert …

_Meine Meinung:_

Die Handlung setzt sich nahtlos und unheimlich temporeich fort. Mehr und mehr Charaktere, die aus den Kinofilmen bekannt sind, betreten die Bühne des Geschehens. In diesem Hörspiel wird Bail Organa eine große Rolle eingeräumt, gesprochen von Thomas Vogt, dessen Leistung seiner Synchronarbeit für das Kino in nichts nachsteht. Für den Action-Fan birgt auch dieser Teil der vierteiligen „Dark Lord“-Serie eine gute Zahl von Kämpfen und Duellen, ohne dabei langweilig zu werden. Natürlich werden die Schlachten nicht so ausgedehnt dargestellt wie im Film, wo die audiovisuellen Effekte opulent wirken können sind, dennoch wird der fantasiebegabte Hörer seine helle Freude haben.

Ein besonderes Highlight ist bei dieser Folge das Gespräch zwischen Darth Sidious und seinem Schüler Darth Vader. Insbesondere die Provokationen des Imperators sind sehr böse und niederträchtig und erinnern frappant an die grandiose Szene aus „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“, wo ein ähnliches Gespräch zwischen dem Imperator und Luke Skywalker stattfindet. Im Hörspiel erhält der Dialog vor allem durch die einprägsame Stimme Friedhelm Ptoks einen Großteil seiner Atmosphäre.

An dieser Stelle muss auch das Skript von Oliver Döring lobend erwähnt werden, welches das Flair des |Star Wars|-Universums perfekt eingefangen hat. Der Erzähler Joachim Kerzel wird nur äußerst selten bemüht, was das Tempo der Geschichte noch forciert. Musik und Effekte sind von exorbitanter Qualität und machen die Hörspiele zu wahren Blockbustern. In Sachen Layout ist ebenfalls das Niveau gehalten worden, und wieder steht die Figur des Darth Vader im Mittelpunkt der grafischen Gestaltung.

_Fazit:_

„Aufruhr auf Alderaan“ ist eine erstklassige Fortsetzung. Sprecher, Effekte und Musik harmonieren perfekt miteinander und das rasante Drehbuch von Oliver Döring garantiert das echte |Star Wars|-Feeling. Langeweile kommt hier mit Sicherheit nicht auf – ein Muss für alle Fans.

|Star Wars|-Hörspielumsetzungen auf |Buchwurm.info|:

[„Star Wars – Dark Lord. Teil 1: Die letzten Stunden der Klon-Kriege“ 4967
[„Star Wars – Dark Lord. Teil 2: Auf der Flucht vor dem Imperium“ 4978
[„Episode I: Die dunkle Bedrohung“ 1293
[„Episode II: Angriff der Klonkrieger“ 1305
[„Episode III: Die Rache der Sith“ 4534
[„Episode IV: Eine neue Hoffnung“ 686
[„Episode V: Das Imperium schlägt zurück“ 689
[„Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritte“ 694
[„Labyrinth des Bösen, Teil 1: Gunrays Geheimnis“ 3291
[„Labyrinth des Bösen, Teil 2: Darth Sidious auf der Spur“ 3292
[„Star Wars: Labyrinth des Bösen“ (Teil 1-3: Das komplette Hörspiel) 4794

|53 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3-8291-1889-7|
http://www.WortArt.de
http://www.karussell.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Star__Wars
http://www.starwars-union.de
http://www.starwars.com
http://www.jedipedia.de
[Interview mit Oliver Döring zum Hörspiel „Dark Lord“]http://www.starwars-union.de/index.php?id=interview%3Cb%3Eoliverdoering%3C/b%3E%3Cb%3E08

_Florian Hilleberg_

Wynes, Patrick / Gülzow, Susa – Kommissar X: Der Panther aus der Bronx

Der Panther aus der Bronx versetzt New York in Angst und Schrecken. Zumindest alle jene, die sich der Vergewaltigung einer Frau schuldig machten und freigesprochen wurden. Eine unbekannte Klientin beauftragt Jo Walker alias Kommissar X damit, den Mörder, der bereits zwölf Opfer gefordert hat, zu finden, denn auch ihr Sohn hat sich an einer jungen Frau vergangen.

Eigentlich sieht Jo Walker keine Veranlassung dazu, einen derartigen Fall zu übernehmen, doch da es schon Nachahmungstäter gibt und Tom Rowland vom FBI auch im Dunkeln tappt, beschließt Kommissar X, den Panther aus der Bronx zu stellen. Eine Aufgabe, die mehr von ihm verlangt als zunächst angenommen und Jo Walker mit den Abgründen der menschlichen Seele konfrontiert …

_Meine Meinung:_

Die erste Folge der „Kommissar X“-Hörspiele ist eher eine Mischung aus Hörspiel und Hörbuch, denn ein Großteil der Handlung wird von dem Erzähler Jo Walker, gesprochen von Robert Missler, aus der Ich-Perspektive geschildert. Dabei zeigt der Mime die ganze Palette seines Könnens und macht sowohl als allwissender Erzähler als auch als Protagonist eine gute Figur. Ihm zur Seite stehen der leider kürzlich verstorbene Michael Weckler, der Jos Freund Tom Rowland spricht, und Marianna Lund als Walkers Sekretärin April Bondy.

Die Story vom Selbstjustiz verübenden Killer ist alles andere als neu, dennoch ist die Handlung für einen Heftroman außergewöhnlich innovativ und vielschichtig. Nur die Charakterisierung der agierenden Personen erfüllt sämtliche Klischees dieser Literaturgattung. Die Entscheidung, die Handlung in den Sechzigerjahren zu belassen und keine Aktualisierung am Skript vorzunehmen, kommt der Produktion dabei zugute.

In Sachen Musik und Ton zeigt sich die |Nocturna Audio|-Produktion von ihrer besten Seite. Hans Joachim Herwald hat eine sehr gute Arbeit abgeliefert. Die Effekte sind äußerst realistisch und die Musikstücke fast immer angemessen. Nur ein passendes Titelthema fehlt dem Hörspiel, um beim Hörer den Wiedererkennungseffekt zu verstärken. Besonders gelungen sind die Mordszenen; vor allem die Tötung des Anwalts erhält durch die realistischen Schreie eine erschreckende Authentizität. Schließlich erwartet den Hörer noch ein gelungenes Finale mit einer überraschenden Auflösung, so dass man mit freudiger Erwartung die zweite Folge einlegen kann.

Ein erhebliches Manko sind die langen Tracks, die eine schnelle Szenenanwahl nahezu unmöglich machen. Sieben Tracks auf 63 Minuten sind einfach zu wenig. Die äußere Gestaltung des Hörstückes ist den Machern dagegen hervorragend gelungen. Die Titelillustration von Timo Würz ist sehr kunstvoll und passt sowohl vom Motiv her als auch farblich perfekt zum Inhalt. Nur im Innenteil des Booklets gibt es außer Werbung nichts Interessantes zu sehen. Hier wären Hintergrundinformationen zur Serie und eine Liste weiterer geplanter Folgen wünschenswert gewesen.

_Fazit:_

„Der Panther aus der Bronx“ ist die sehr gute Hörspiel-Adaption einer Kultserie. Robert Missler spielt Kommissar X mit viel Engagement und erweckt zusammen mit seinen Schauspielkollegen ein Stück Romanheft-Literatur zum Leben. Booklet und Trackeinteilung hätten dagegen ruhig umfangreicher sein dürfen.

|63 Minuten auf 1 CD|
http://www.kommissar-x.de
http://www.nocturna-audio.de
http://www.maritim-produktionen.de

_Florian Hilleberg_

Menger, Ivar Leon / Rohrbeck, Oliver – Prinzessin, Der

Dieses Hörspiel ist eine Sammlung unheimlicher Episoden aus dem Thriller-Genre, verfasst von Ivar Leon Menger, einem unglaublich vielseitigen Drehbuchautor, der für die |Lauscherlounge| auch die neue Serie Dodo schreibt. „Der Prinzessin“ beginnt nach dem Intro gleich mit der ersten Episode, die in zwei Teilen erzählt wird:

In „Der Fremde“ nimmt ein Geistlicher einem Mann die Beichte ab, der behauptet, getötet zu haben. Hier brilliert neben David Nathan vor allem Franz-Josef Steffens als Dekan. Dem grandiosen Sprecher, der leider im Jahr 2006 verstarb, wurde dieses Hörbuch auch gewidmet.

Weiter geht’s anschließend mit der titelgebenden Story „Der Prinzessin“. Dies ist eine äußerst originelle Geschichte, die nicht nur mit einer spannenden Handlung aufwartet, sondern auch mit einem überraschenden Plot: Fabian wartet eines Abends allein auf den Bus, als plötzlich ein Mann in einem rosa Tüllkleidchen erscheint, der nicht ganz koscher zu sein scheint – ein unheimliches Zweierspiel zwischen Patrick Bach als Fabian und Wolfgang Kaven als der Prinzessin. Gerade Kaven liefert hier eine hingebungsvolle und großartige Arbeit ab.

„Der Zahnarzt“ ist ein grauenhafter Horror-Trip, den sich Menschen mit ausgeprägter Dentistophobie nicht unbedingt vor ihrer nächsten Kontroll-Untersuchung anhören sollten. Und auch wenn man schnell ahnt, worauf die Erzählung hinausläuft, ist die Spannung unerträglich. Auch dieses Stück ist ein beklemmendes Kammerspiel, vorgetragen von Jan-David Rönfeldt und Thomas Karallus als Zahnarzt.

Die einzige weibliche Rolle neben dem kleinen Part von Ursula Sieg in diesem Hörspiel spielt Kristina Pauls in „Der Hausmeister“, während ihr Gegenpart von Jens Wawrczeck dargestellt wird. Die Story schließt sich in punkto Qualität und Spannung nahtlos an die anderen Geschichten an und überrascht auch diesmal mit bitterbösen Wendungen.

Das Hörspiel endet schließlich mit dem zweiten Teil von „Der Fremde“ und einem Epilog. Als Erzählerin ist die weibliche Hörspiellegende Katja Brügger zu hören. Nach 74 Minuten extremem Thrill und Suspense wird der Hörer schließlich wieder sich selbst überlassen.

Musikalisch überzeugt „Der Prinzessin“ ebenfalls auf ganzer Linie und vermittelt eine angemessen Thriller-Atmosphäre, ohne aufdringlich zu sein. Äußerlich macht „Der Prinzessin“ einen gediegenen Eindruck und eher durch seinen ungewöhnlichen Titel und den Zusatz „Thriller-Hörspiel“ auf sich aufmerksam. Ein plakativeres und auffälligeres Cover wäre für dieses Hörspiel wohl auch nicht angemessen gewesen.

_Fazit:_ „Der Prinzessin“ ist ein exorbitantes Thriller-Hörspiel mit grandiosen Sprechern und unheimlichen Storys, die durch Hochspannung und überraschende Wendungen überzeugen. Umso erfreulicher, dass es ab Dezember 2008 eine Fortsetzung geben wird, der im Februar 2009 noch ein dritter Teil folgt.

lauscher news


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_Florian Hilleberg_

Luceno, James / Döring, Oliver – Star Wars – Labyrinth des Bösen. Teil 2: Darth Sidious auf der Spur

Folge 1: [ „Gunrays Geheimnis“ 3292
Rezension zur Sammelbox: [„Labyrinth des Bösen, Teil 1-3: Das komplette Hörspiel“ 4794
Rezension zum Buch: [„Star Wars – Labyrinth des Bösen“ 1162

Anakin und Obi-Wan versuchen, hinter das Geheimnis von Darth Sidious zu kommen, der als mächtigster Sith-Lord noch über dem teuflischen Count Dooku steht. Dabei steht bereits ein weiterer mächtiger Feind bereit, die Jedis zu dezimieren: General Grevious wird zum skrupellosesten Befehlshaber der Separatisten und ist mehr als ein Roboter. Der humanoide Cyborg ist ein gelehriger Schüler Count Dookus und ein leidenschaftlicher Sammler von Lichtschwertern, die er getöteten Jedis abnimmt.

Jetzt schickt er sich an, den Planeten Belderone zu unterjochen. Derweil geraten die Jedis immer mehr in ein Gespinst von politischen Intrigen und werden selbst von Seiten Kanzler Palpatines heftig kritisiert. Die Klonkriege sind zu einem Labyrinth des Bösen geworden …

_Meine Meinung:_

Der zweite Teil dieser |Star Wars|-Hörspieltrilogie setzt den hohen Standard von Folge eins nahtlos fort. Wieder geben die Sprecher alles und erledigen ihre Arbeit ebenso gut wie in den Kinofilmen – eigentlich noch besser, wenn man bedenkt, dass sie dieses Mal keine bewegten Bilder vor Augen haben, nach denen sie sich richten können. Die Story spitzt sich immer weiter dramatisch zu und die Charaktere agieren ebenso glaubhaft und authentisch wie in den Filmen.

Vor allem, was die Charakterisierung von Anakin angeht, leistet James Luceno, der sich für die literarische Vorlage verantwortlich zeigt, enorm gute Arbeit. Langsam aber sicher entgleitet dem jungen Mann seine emotionale Kontrolle, immer mehr distanziert sich der hitzköpfige Jedi innerlich von den Lehren von Obi-Wan und Meister Yoda. Hier leistet vor allem Wanja Gerick, der Sprecher dieser Figur, hervorragende Arbeit. In dieser Folge hat eine ganze Reihe neuer, aber dennoch bekannter Sprecher ihren ersten Auftritt innerhalb dieser |Star Wars|-Trilogie: Helmut Krauss, Fanziska Pigulla, Philipp Schepmann und Klaus Sonnenschein, um nur einige zu nennen. Endlich wird auch auf die Vergangenheit und Herkunft von General Grevious eingegangen, der im Kinofilm wenig Profil besaß und lediglich ein weiterer despotischer Bösewicht war. Gesprochen wird der Fiesling übrigens perfekt von Rainer Doering.

Musikalisch überzeugt diese Folge ebenfalls auf ganzer Linie, und |WortArt| kann sich glücklich schätzen, auf den Soundtrack von John Williams zurückgreifen zu können. Das Tüpfelchen auf dem i sind aber zweifellos die realistischen Effekte, die sich genauso anhören wie die Geräusche in den Filmen. Für den fantasiebegabten Hörer läuft vor dem geistigen Auge ein Film ab, der den Vergleich mit den Blockbustern aus dem Kino nicht zu scheuen braucht.

Das Cover zeigt dieses Mal das Konterfei von Obi-Wan Kenobi. Farblich passt es sich ideal dem ersten Teil an, gehört es doch mit diesem zu einem einzigen großartigen Cover, welches die Taschenbuchausgabe von |Blanvalet| ziert.

_Fazit:_

„Darth Sidious auf der Spur“ ist eine großartige Fortsetzung der dreiteiligen Hörspielsaga nach dem Roman von James Luceno. Die Story bildet den Übergang zwischen den Episoden zwei und drei und wird durch die filmreife Geräuschkulisse von |WortArt| zu einem Erlebnis, das sich nicht hinter den Kinofilmen zu verstecken braucht.

|57 Minuten auf 1 CD|
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_Florian Hilleberg_

Giesa, Werner K. / Tippner, Thomas – Professor Zamorra 1: Die Quelle des Lebens

Die erste Folge der Hörspielserie nach der gleichnamigen Heftromanserie aus dem |Bastei|-Verlag ist der erste Teil des Jubiläums-Vierteilers, der mit Band 500 begonnen hat.

Professor Zamorra und Nicole Duval besuchen ihren Freund Bryant ap Llewellyn, der bald sterben wird, um in seinem eigenen Sohn wiedergeboren zu werden. Doch merkwürdige Träume plagen den Parapsychologen, und sein alter Freund Bryant hat für den Dämonenjäger eine Überraschung auf Lager, die Zamorra nicht so leicht verkraftet. Erinnerungen überwältigen ihn, die einst verdrängt wurden. Erinnerungen an den Weg zu der Quelle des Lebens, wo er gemeinsam mit Torre Gerret um die Unsterblichkeit kämpfen musste. Ein Kampf um Leben und Tod und nur einer würde das Privileg erhalten, das Wasser der Quelle trinken zu dürfen. Doch welchen Reiz bietet ihm die Unsterblichkeit, wenn die Frau, die er liebt, an seiner Seite altert und er ewige Jugend besitzt?

_Meine Meinung:_

Seit der erfolgreichen Neuvertonung der Serie „John Sinclair“ wurden immer wieder Stimmen laut, die auch vehement eine „Zamorra“-Hörspielserie forderten, und der Chefautor Werner K. Giesa verlor sich meistens in mystischen Andeutungen, ließ aber auch durchblicken, dass über ein solches Projekt nachgedacht werden würde. Der Boom der Hörspiele und Hörbücher wuchs stetig an, und so war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis auch die zweitgrößte Mystery-Serie Deutschlands den Weg in die heimischen CD-Player finden würde. Die Lizenz erhielt |Canora Media|, das aufstrebende junge Label, welches auch den „Orden“ herausgebracht hat. Doch eine Serie wie „Professor Zamorra“ auf den Markt zu bringen, gestaltet sich nicht als ganz so einfach, wie man gemeinhin denken könnte.

Als Erstes stellt sich natürlich die Frage nach der Vorlage. Die ersten Romane waren eine lose Aneinanderreihung von Einzelabenteuern von mehr oder minder durchschnittlicher bis schlechter Qualität, doch später wurden die Romane schlagartig zyklischer und immer verwinkelter. Schließlich fällte man in Absprache mit W. K. Giesa die Entscheidung, den Jubiläumsband 500 als erste Hörspielfolge zu produzieren. Hier wird ein wichtiges Kapitel in dem Leben Zamorras aufgeschlagen, und auch einige wichtige Figuren werden vorgestellt, ohne dass die Handlung bereits zu komplex erscheint. Natürlich ist die neue Hörspielserie in erster Linie für Fans interessant, doch auch Neueinsteiger und Mystery-Freunde sollten den einen oder anderen Lauscher riskieren.

Hier sind zunächst die Sprecher von Interesse, und hier hat |Canora| eine gute Mischung aus bekannten Stimmen der Hörspielbranche und relativ unbekannten Namen zusammengestellt. Erzähler der Geschichten ist Henry König, der den legendären Russen Iwan Kunaritschew in den „Larry Brent“-Hörspielen gesprochen und in der Gruselreihe „Die Psi-Akten“ bereits Erfahrungen als Erzähler unheimlicher Storys gesammelt hat. Die Hauptrolle erhielt Gerhart Hinze, dessen Stimme zunächst gewöhnungsbedürftig klingt, sich aber im Laufe der Handlung immer mehr festigt und sehr gut zu dem Titelhelden passt. Ebenso verhält es sich mit Ghada Al Akel als Nicole Duval. Es ist erfrischend zu hören, dass keine bekannten Synchronsprecher genommen wurden, die mit bestimmten Schauspielern oder Rollen assoziiert werden. Bei dem Dämonenjäger-Pärchen gab es natürlich eine gewisse Erwartungshaltung, da sich jeder die Stimme seiner Helden anders vorstellt und es bereits in den „John Sinclair“-Hörspielen eine Besetzung der beiden Rollen gab. Damals hat Douglas Welbat den Parapsychologen gesprochen und Katja Brügger dessen Gefährtin. Hinze und Akel stehen den beiden Mimen in nichts nach und machen ihre Sache wirklich ausgezeichnet. Mit Rainer Schmitt als Bryant Saris ap Llewellyn wurde ein weiteres Hörspielurgestein gewonnen, nämlich „Larry Brent“ selbst, nur leider klingt die auf alt getrimmte Stimme des ansonsten wirklich herausragenden Sprechers zu bemüht und stellenweise wie Yoda, ohne die falsche Grammatik natürlich. Glücklicherweise gibt es auch einige Vergangenheitspassagen, wo Schmitt unverfälscht und jugendlich sprechen darf. Andreas „David Hasselhoff“ von der Meden hat die Rolle von Butler William erhalten und Robert Missler mimt den Wirt McMour. Alles in allem eine sehr gute und abwechslungsreiche Besetzungsliste.

Die Musik von Carsten Bohm ist leider ein großes Manko des Hörspiels. Obwohl sehr klangvoll, passt sie häufig einfach nicht zum Geschehen. Deutlich wird dies, als die Hüterin der Quelle Zamorra eine unheilschwangere Prophezeiung vermittelt und danach fröhliche, beschwingte Klänge ertönen. Die Effekte sind ordentlich, aber aufgrund der wenigen Action-Sequenzen konnte hier noch nicht das ganze Potenzial der Datenbanken von |Canora Media| ausgeschöpft werden.

Das Skript von Thomas Tippner hält sich wirklich dicht an die Vorlage und dürfte jedem Fan ein Leuchten in die Augen zaubern. Neueinsteigern hingegen könnte die erste Folge ein wenig langweilig erscheinen, da sie einen nicht unbeträchtlichen Krimi-Einschlag besitzt. Doch das Hörspiel verfügt über einen gelungenen Cliffhanger und macht auf jeden Fall Lust auf den zweiten Teil. Wie es nach den ersten vier Folgen weitergehen wird, steht noch in den Sternen. |Canora Media| ließ allerdings durchblicken, dass es mit Zyklen weitergehen wird. Bleibt zu hoffen, dass die Serie ein Erfolg wird und noch viele weitere Umsetzungen erscheinen werden.

Äußerlich präsentiert sich die neue Serie in einem sehr ansprechenden Gewand. Das Layout passt sich den Romanen an und das Logo ist einprägsam und treffend. Die Illustration von Alexander von Wieding orientiert sich stark an den Romanheftcovern, besitzt aber einen eindeutigen comichaften Stil, der allerdings gut zu den Hörspielen passt. Das Booklet selbst bietet dem Hörer dafür nur sehr wenige Informationen. Hier wären gerade für Einsteiger Fakten rund um „Professor Zamorra“ wünschenswert gewesen.

_Fazit:_

„Die Quelle des Lebens“ ist eine sehr gute Vertonung des 500. ZAMORRA-Abenteuers. Frische unverbrauchte Sprecher und ein spannendes Skript versprechen eine knappe Stunde Hörvergnügen. Leider ist die Musik nicht immer angemessen und auch die eine oder andere Rolle wurde ein wenig überzogen dargestellt, doch unterm Strich betrachtet ist das erste Hörspiel der langerwarteten „Professor Zamorra“-Hörspielserie hervorragend gelungen, auch wenn Fans weitaus mehr Freude an der CD haben werden als Hörer, die die Romane nicht kennen.

http://www.canora-media.de

_Florian Hilleberg_

Ketchum, Jack – Amokjagd

Weil sie jahrelang von ihrem Mann gequält und missbraucht wurde, plant Carole Gardner zusammen mit ihrem Freund Lee Edwards den perfekten Mord. Es läuft auch alles mehr oder weniger wie geplant. Nur ahnt keiner der beiden Täter, dass sie einen Zeugen haben.

Wayne Lock ist seit Jahren auf der Suche nach der richtigen Gelegenheit, um endlich einen Mord zu begehen. Jetzt hat er den Nervenkitzel mit eigenen Augen miterlebt und sieht in Carole und Lee Seelenverwandte, mit denen er zusammen auf Jagd gehen kann. Doch für Carole und Lee war dieser Mord eine Notlösung und eigentlich sinnt das Pärchen auf ein wenig Frieden und ein glückliches Leben. Was die beiden allerdings in den nächsten Tagen erwartet, ist der absolute Psychoterror …

_Meine Meinung:_

Jack Ketchums Name ist mittlerweile ein Garant für den realistischen, unverfälschten Horror, bei dem selbst das Ende immer erschreckend authentisch ist. So auch im vorliegenden Roman, bei dem selbst die Protagonisten Täter sind und niemand wirklich frei von Schuld ist. Ketchums Charaktere sind immer lebensecht und keine strahlenden Helden. Fast jeder trägt ein dunkles Geheimnis und ganz normale, menschliche Schwächen in sich, so auch diesmal Carole Gardner, Lee Edwards und der Polizist Rule. Wayne Lock hingegen ist der typisch amerikanische Psychopath, wie man ihn des Öfteren auch in den Büchern von Dean Koontz und Stephen King trifft; dabei offenbart sich dem Leser das beklemmende Profil eines teuflischen Mörders mit absolut soziopathischen Charakterzügen.

Die Verquickung des wahllos mordenden Amokläufers mit einem kühl und präzise planenden Serienkiller wirkt bei Ketchum äußerst bedrohlich und durchaus denkbar. Dabei frönt der Autor seinem unverwechselbaren Stil, bei brutalen Morden und Vergewaltigungen nicht abzublenden, sondern schonungslos weiterzuschreiben, bis ins Detail. Hier fragt man sich allerdings, ob eine solche Offenheit wirklich nötig ist und vor allem gewünscht wird. „Amokjagd“ liest sich nichtsdestotrotz sehr rasant und weist ein unglaubliches Tempo auf, das bis zum Schluss anhält. Leider wird der Lesefluss an einigen Stellen durch eklatante Druckfehler gestört, wenn beispielsweise ganze Wörter vertauscht werden, wie auf Seite 174: |“In einer weißen Glasschüssel befand sich noch etwa kleine Pfütze Wasser.“|

Auffallend ist die Themenvielfalt des Schriftstellers. „Amokjagd“ ist die dritte deutsche Übersetzung eines Buches von Jack Ketchum. Während sich „Beutezeit“, sein erster publizierter Roman, mit einer Horde Kannibalen beschäftig und [„Evil“ 2151 von der brutalen Folter eines Mädchens handelt, schlägt „Amokjagd“ wieder eine vollkommen andere Richtung ein. Gemein ist den Werken des Autors nur das hohe Maß an erschreckend authentischer Brutalität.

Wen das nicht stört und wer starke Nerven mitbringt, der bekommt einen unheimlichen und gut durchdachten Psychothriller serviert, denn man nicht so einfach verkraften wird. Wer hingegen einfach einen spannenden Unterhaltungsroman sucht, der sollte sich woanders umsehen, denn Ketchums Romane sind real und beklemmend zugleich.

Die Aufmachung des |Heyne|-Verlags ist dieses Mal nicht ganz so gut gelungen wie bei den ersten beiden Werken, die ebenfalls in der Reihe |Heyne Hardcore| erschienen sind. Allerdings stechen der blutrote Schriftzug und der schwarze Einband sofort ins Auge und zeigen dem Leser auch äußerlich, worauf er sich in den kommenden 288 Seiten einrichten kann. Im Gegensatz zu den Bänden [„Beutezeit“ 4272 und „Evil“ gibt es dieses Mal allerdings weder ein Vor- noch ein Nachwort.

_Fazit:_

Erschreckend beklemmendes Horrorszenario mit vielschichtigen Charakteren. Die schonungslose Brutalität ist nicht für jeden Leser geeignet, und wie alle Bücher von Ketchum eignet sich auch „Amokjagd“ nicht als reine Unterhaltungslektüre. Wer sich allerdings näher mit menschlichen Abgründen auseinandersetzen möchte, der wird bei Jack Ketchum anspruchsvoll bedient.

|Originaltitel: Joyride, 1995
Originalverlag: Overlook Connection
Aus dem Amerikanischen von Kristof Kurz
Taschenbuch, 288 Seiten|
http://www.jackketchum.net
http://www.heyne-hardcore.de

_Florian Hilleberg_

Hoffmann, Horst – Dorlog (Titan-Sternenabenteuer 28)

Die Emotionsrebellen der Cadschiden – kurz Emorebs – unter der Führung Dorlogs sind unbemerkt mit einer Invasionsflotte auf der Erde gelandet und warten auf den Befehl zum Angriff. Doch Dorlog ist der einzige Überlebende seines havarierten Schiffes und wird schwerverletzt von einer gottesfürchtigen Farmerfamilie aufgefunden, die zusammen mit ein paar anderen Familien völlig autark in einer einsamen Gegend wohnt. Für Dorlog steht fest, dass er bald zu seiner Flotte zurückkehren muss, doch die Fürsorge der Farmerfrau weckt ungeahnte Gefühle in dem Cadschiden …

Zur selben Zeit landet die |Titan| unter dem Kommando von Vanessa Modesta auf dem Heimatplaneten der Invasoren. Die Besatzung des havarierten Space-Police-Raumers kann nur noch tot geborgen werden. Zwischen den Emorebs und den „Gefühlstoten“, wie die normalen, nicht empfindungsfähigen Cadschiden genannt werden, tobt ein mörderischer Krieg, in dem die Besatzungen der |Titan| und der |Wallenstein| zwischen die Fronten geraten …

Mit „Dorlog“ gibt der bekannte deutsche Science-Fiction-Autor Horst Hoffmann seinen Einstand, der bereits in der Serie „Perry Rhodan“ einschlägige Erfahrungen in dem Genre sammeln konnte und mit [„Die galaktische Rallye“ 2378 bereits einen Science-Fiction-Roman im |BLITZ|-Verlag veröffentlichte. Dies kommt dem vorliegenden Buch sehr zugute, das sich flüssig lesen lässt und hervorragend in die laufende Thematik einfügt, auch wenn die Handlung sich zunächst einem komplett neuen Schauplatz zuwendet und den Leser in Sachen „Shalyn Shan“ und „Anake Takagawa“ im Ungewissen lässt. Das ist vielleicht auch gut so, denn so kann sich der Autor in Ruhe mit dem „Titan“-Universum vertraut machen, bevor er sich an die Hauptakteure heranwagt. Die Kultur und Entwicklung der Cadschiden, allen voran der titelgebende Dorlog, sind dem Autor jedenfalls bestens gelungen und vertiefen die Eindrücke, welche S.H.A. Parzzival in seinen Büchern vorlegte.

Während die Geschehnisse auf Terra sich viel mit der emotionalen Reifung Dorlogs beschäftigen, geht es auf Cadschid richtig zu Sache. Die Crew der |Titan| muss mit den Leuten der |Wallenstein| um ihr Überleben und das der ganzen Menschheit kämpfen. Dass es dabei nicht nur um das simple Gut-und-Böse-Schema geht, beweist, dass die Serie anspruchsvolle und vielschichtige Science-Fiction zu bieten hat. Das ist gleichzeitig auch einer der Knackpunkte des Bandes, denn der wird als Dark-Fiction-Thriller angepriesen und verkauft. Doch dunkel ist allenfalls der Weltraum, nicht aber die Handlung, auch wenn es zu einigen Todesfällen kommt. Einigen Lesern wird der Bruch innerhalb der laufenden Thematik sicherlich ein Dorn im Auge sein, sollte aber nicht allzu sehr überbewertet werden.

Auch diesmal sind die Innenillustrationen von Andrä Martyna hervorragende Computergrafiken, welche den Cadschiden erstmals ein Gesicht geben.

_Fazit:_ Der Einstieg von Horst Hoffmann erweist sich als gelungener Schachzug und präsentiert dem Leser ein anspruchsvolles und temporeiches Stück Science-Fiction-Literatur.

http://www.blitz-verlag.de

_Florian Hilleberg_

Poe, Edgar Allan / Hala, Melchior / Sieper, Marc / Hank, Dickky / Weigelt, Thomas – Mann in der Menge, Der (POE #28)

Leonie Goron hat sich von Edgar Allan Poe getrennt, um ihre eigene Vergangenheit zu bewältigen. In Landors Landhaus sah sie das Gesicht eines Mannes, der in ihrer Vergangenheit eine wichtige Rolle spielte und den sie längst für tot hielt. Sie verfolgt den Mann bis nach New York, dort dreht der Gejagte den Spieß um und lockt Leonie in ein düsteres Gemäuer, wo er die mutige Frau überwältigt und sie in Gefangenschaft hält, um sie einer grausamen psychischen Folter auszusetzen …

_Meine Meinung:_

Mit dieser Folge erwarten den Hörer ein weiteres Leonie-Solo-Abenteuer und ein neuer, aber nicht minder bekannter Sprecher im Poe-Ensemble. Lutz Riedel gibt sein Debüt als Gorn und stellt damit den neuen Bösewicht des zweiten Handlungsstranges dar. Hier zeigt der vielseitige Mime ein weiteres Mal seine beeindruckenden schauspielerischen Fähigkeiten und steht seinen Kollegen Pleitgen, Berben und Hagen darin in nichts nach. Dabei baut sich die Spannung erst sehr langsam auf. Die erste Hälfte des Hörspiels gestaltet sich fast wie ein Hörbuch, in welchem Iris Berben die Stimmungen und Gefühle von Leonie Goron glaubhaft und authentisch wiedergibt. Die zweite Hälfte hingegen verströmt wieder die typische düstere Spannung der EDGAR ALLAN POE-Hörspiele.

Technisch ist diese Episode ebenso brillant geworden wie die 27 vorangegangenen Hörspielfolgen der Serie; musikalisch geht es dieses Mal eher verhalten und ruhig zu. Das Cover zeigt eine stimmungsvolle Schwarzweiß-Fotografie, die sich im Stil hervorragend den anderen Episoden angleicht und dabei den Titel treffend widerspiegelt.

_Fazit:_ „Der Mann in der Menge“ ist ein äußerst subtiles und fesselndes Thriller-Hörspiel mit einer grandiosen Iris Berben, die in Lutz Riedel als neuem Bösewicht einen ausdrucksstarken Widerpart gefunden hat.

|58 Minuten auf 1 CD
ISBN13: 978-3-7857-3428-5|
http://www.poe.phantastische-hoerspiele.de
http://www.luebbe-audio.de

Luceno, James / Döring, Oliver – Star Wars – Dark Lord. Teil 2: Auf der Flucht vor dem Imperium

Roan Shryne und Olee Starstone gelingt mit Hilfe des ehemaligen Vigo Cash Garullan die Flucht vor Darth Vader und den neuen imperialen Sturmtruppen. Ein Frachter soll sie in Sicherheit bringen, doch der neue Sith-Lord ist den Jedis dicht auf den Fersen. Darüber hinaus wird Roan mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert, denn die Kommandantin des Frachtschiffes „Drunken Dancer“ ist seine eigene Mutter.

Derweil muss sich Darth Vader mit den Erinnerungen Anakin Skywalkers auseinandersetzen und gleichzeitig feststellen, dass die Rüstung, die er trägt, keinen menschlichen Körper ersetzen kann …

_Meine Meinung:_

Der Titel der zweiten |Dark Lord|-Episode ist Programm, denn es geht wirklich primär um Roan Shrynes und Olee Starstones Flucht vor dem Imperium. Dass Roan dabei seine eigene Mutter trifft, wirkt zunächst etwas kitschig, bietet aber auch emotionalen Zündstoff. Nur Raumschlachten und Lichtschwertduelle wären auf die Dauer schließlich auch langweilig. Die Folge wird zudem dazu genutzt, die noch frische Figur des Darth Vader weiter auszubauen. Vor allem die innere Zerrissenheit kommt gut zur Geltung, ebenso wie Vaders Verdruss über die Schwächen und Nachteile seiner Cyborg-Rüstung.

Rainer Schöne liefert dabei eine sehr überzeugende Arbeit ab. Gleiches gilt für Torsten Michaelis und Marie Bierstedt. Als Roans Mutter ist Rita Engelmann zu hören, die durch die Synchronisation von Gates „Beverly Crusher“ McFadden bereits einschlägige Science-Fiction-Erfahrung hat. Neben den Synchronsprechern Friedhelm Ptok und Martin Kessler, die ihre Rollen auch in den Filmen verkörperten, gibt es ein Wiederhören mit vielen Hörspiellegenden, angefangen bei Oliver Rohrbeck als Hacker über Douglas Welbat als Bodyguard bis hin zu Norbert Langer, der einen Jedi verkörpert.

Musikalisch und technisch gibt es an dieser Folge erneut nichts auszusetzen. Raumschlachten und Fluggeräusche hören sich genauso realistisch an wie im Kino. Insgesamt liegt also ein weiteres gelungenes, wenngleich etwas ruhigeres Hörspiel als Folge eins vor.

Das Booklet zeigt natürlich wieder Darth Vader, diesmal in einer etwas bedrohlicheren Pose, die den Titel treffend untermauert. Auch hier gibt es im Innenteil des Jewel-Case zwei beeindruckende Illustrationen des dunklen Lords, unter anderem eine sehr gelungene Comic-Zeichnung des Kopfes von Darth Vader.

_Fazit:_

„Auf der Flucht vor dem Imperium“ ist eine gelungene Fortsetzung mit kleineren Längen und Schwächen. Die Story ist im Vergleich zu Folge eins ruhiger und teilweise auch klischeebeladener; die Figur des Darth Vader wird hingegen sehr interessant und facettenreich geschildert.

|Star Wars|-Hörspielumsetzungen auf |Buchwurm.info|:

[„Star Wars – Dark Lord. Teil 1: Die letzten Stunden der Klon-Kriege“ 4967
[„Episode I: Die dunkle Bedrohung“ 1293
[„Episode II: Angriff der Klonkrieger“ 1305
[„Episode III: Die Rache der Sith“ 4534
[„Episode IV: Eine neue Hoffnung“ 686
[„Episode V: Das Imperium schlägt zurück“ 689
[„Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritte“ 694
[„Labyrinth des Bösen, Teil 1: Gunrays Geheimnis“ 3291
[„Labyrinth des Bösen, Teil 2: Darth Sidious auf der Spur“ 3292
[„Star Wars: Labyrinth des Bösen“ (Teil 1-3: Das komplette Hörspiel) 4794

|54 Minuten auf 1 CD
ISBN13: 978-3-931780-95-1|
http://www.WortArt.de
http://www.karussell.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Star__Wars
http://www.starwars-union.de
http://www.starwars.com
http://www.jedipedia.de
[Interview mit Oliver Döring zum Hörspiel „Dark Lord“]http://www.starwars-union.de/index.php?id=interview%3Cb%3Eoliverdoering%3C/b%3E%3Cb%3E08

_Florian Hilleberg_

Hrissomallis, Simeon – Faith – The Van Helsing Chronicles: Tag der Vergeltung (Season 1 – Episode 12)

Episode 1: [„Die Zusammenkunft“ 4811
Episode 2: [„Verwandlungen“ 4826
Episode 5: [„Dämonische Leidenschaft“ 4833
Episode 6: [„Ravens Geheimnis“ 4850
Episode 10: [„Das Böse im Menschen“ 4910
Episode 11: [„Wendepunkt“ 4955

Faith wurde von Christopher Lane fast getötet, und nur durch das schnelle Eingreifen Ravens konnte sie die Flucht ergreifen. Die junge Frau weiß nicht mehr, wem sie trauen kann und wem nicht. So flüchtet sie zu Direktor Arowic, der Faith nach Griechenland bringt, denn die Zeichen stehen auf Sturm. Anscheinend bereitet sich das große Tier aus der Offenbarung des Johannes auf die Rückkehr vor, um den Menschen die Apokalypse zu bringen. Doch ihre Gegner haben der jungen Van Helsing eine teuflische Falle gestellt und Faith läuft dem Feind direkt in die Arme …

Währenddessen schließen sich Faiths Freunde mit Adam van Helsing alias Hunter zusammen. Sie erkennen, dass sie alle nur manipuliert wurden, um Faith abzukapseln und alles für die Endzeit vorzubereiten. Hunters ehemaliger Partner Alex Christ ist niemand Anderer als der Prophet des Biestes. Bevor die Gefährten den Dämon ausschalten können, reagiert Alex Christ und erschießt Christopher Lane in dessen Wohnung …

_Meine Meinung:_

Der erste Teil der Trilogie, welche Staffel eins abschließt, ist bereits ein Volltreffer. Diese Folge zeigt, wie spannende Hörspiele sein müssen, und der Cliffhanger ist mehr als gelungen. Die Handlung jagt von einer Spannungsspitze zur nächsten, ohne Ermüdungserscheinungen zu zeigen. Selten kommen einem knapp 70 Minuten so kurz vor, und endlich werden viele Fragen und Andeutungen der ersten elf Episoden geklärt.

Die Sprecher laufen zu Höchstform auf und zur Stammcrew gesellen sich Namen wie Jürgen „Michael Caine“ Thormann, Klaus „Morgan Freemann“ Sonnenschein und Tobias „Brad Pitt“ Meister. Die Ereignisse streben unaufhaltsam dem großen Finale entgegen, und man kann es kaum erwarten, endlich zu erfahren, wie es weitergeht – insbesondere als Shania offenbart, hinter welcher Maske sich das große Tier verbirgt, und der Hörer es dennoch nicht erfährt, weil die Sprecherin Barbara Stoll neutral weiterspricht. Musik und Effekte sind ganz großes Kino und passen perfekt in das Geschehen, ohne unnatürlich zu wirken oder die Sprecher zu überlagern. Der Ton der CD ist kristallklar und bildet das Tüpfelchen auf dem i. Allerdings gibt es auch einen kleinen Fehler, denn Faith erzählt, dass der Kampf gegen die Mächte der Finsternis wie eine Auseinandersetzung mit der Medusa ist. Schlägt man einen Kopf ab, wachsen zwei andere nach. Was Faith meint, ist allerdings eine Hydra, die Medusa hingegen hat ein Schlangenhaupt, dessen Anblick den Betrachter versteinert.

_Zur Aufmachung:_

Die Booklet-Illustration ist sehr grell und plakativ. Eine der weniger überzeugenden Arbeiten von Timo Würz, zumal dieses Cover dem Inhalt der grandiosen Episode nicht gerecht wird.

_Fazit:_

„Tag der Vergeltung“ ist eine erstklassige Folge und ein bombastischer Beginn der abschließenden Staffel-Trilogie. Die Handlungsfäden streben einem fulminanten Höhepunkt entgegen. Unterlegt wird diese Handlung durch realistische Effekte und einen klangvollen Soundtrack, und Spitzensprecher erwecken die Charaktere zum Leben.

_Besetzung:_

Faith: Nana Spier (Sarah Michelle Gellar, Claire Danes, Drew Barrymore)
Shania: Dorette Hugo (Jennifer Garner, Christina Ricci in „Ally McBeal“)
Vin: Boris Tessmann (David ‚Angel‘ Boreanaz)
Raven: David Nathan (Johnny Depp, Christian Bale, James ‚Spike‘ Marsters)
Christopher Lane: Thomas Nero-Wolff (Hugh Jackman, Jason Statham, Anthony ‚Giles‘ Head)
Hunter: Udo Schenk (Ray Liotta, Ralph Fiennes, Kevin Bacon, Gary Oldman, Jeffrey Combs …)
Direktor Arowic: Helmut Krauss (Marlon Brando, James Earl Jones, John Goodman, Jerry ‚Deep Throat‘ Hardin in „Akte X“)
Wanja Antonowic: Klaus Sonnenschein
Arnulf Wilberg: Tobias Meister (Brad Pitt, Kiefer Sutherland, ‚Yoda‘)
Baltram Wilberg: Kim Hasper
Alex Christ: Torsten Michaelis (Wesley ‚Blade‘ Snipes, Sean Bean)
Dr. Cromwell: Aart Vader
Professor Hatcher: Jürgen Thormann (Michael Caine, Peter O’Toole, Sir Ian ‚Gandalf‘ McKellen)
Nathan Pierce: Martin Kessler (Nicolas Cage, Vin Diesel)
Themistoklis: Tasos Komvolidis
Lazaros: Simeon Hrissomallis
Erzählerin: Barbara Stoll

|68 Minuten auf 1 CD|
http://www.rb-company.de
http://85.25.136.73/shop2/index.php?user=rbcompany

_Florian Hilleberg_

Luceno, James / Döring, Oliver – Star Wars – Labyrinth des Bösen. Teil 1: Gunrays Geheimnis

Die Jedi-Ritter Anakin Skywalker und Obi-Wan Kenobi sind auf der Suche nach Vizekönig Nute Gunray. Dieser kann den Jedis zwar in letzter Minute entkommen, doch dafür fällt ihnen ein eigens für Gunray angefertigter Hightech-Stuhl in die Hände, mit dessen Hilfe der Vizekönig holografische Nachrichten seines Verbündeten Darth Sidious erhielt. Der Rat der Jedi weiß, dass der Sith vernichtet werden muss, wenn in der Galaxis wieder Frieden wieder einkehren soll …

_Meine Meinung:_

Die Idee, wichtige |Star Wars|-Romane, welche die Lücken zwischen den Filmen füllen sollen, als hochwertige Hörspiele herauszubringen, ist schlicht genial. Wo George Lucas sich ziert, die Rechte für die Verfilmungen herauszugeben, ist das Medium Hörspiel ideal dazu geeignet, das echte |Star Wars|-Feeling hervorzurufen. Hinzu kommt, dass eine Lesung keineswegs dem Stoff gerecht werden würde, und |WortArt| hat sich sichtlich Mühe gegeben, um die Hörspiele zu produzieren.

Durch die Bank konnten Oliver Döring und sein Team sämtliche Synchronsprecher der Filme ins Boot holen, und allein Philipp Moog als Obi-Wan Kenobi und Wanja Gerick als Anakin Skywalker sind genauso grandios wie in den Kinostreifen. Als Commander Cody beziehungsweise als dessen Klone brilliert wieder einmal Martin Kessler, der ansonsten Nicolas Cage oder Vin Diesel seine Stimme leiht. Besonders eindrucksvoll ist auch Friedhelm Ptok, der auch hier wieder Kanzler Palpatine verkörpert. Doch auch die Nebenrollen, welche nur in der literarischen Vorlage von James Luceno vorkommen, wurden von Döring ideal besetzt. So sind hochkarätige Sprecher und Schauspieler wie Dietmar Wunder, Raimund Krone, Matthias Haase und Karlheinz Tafel mit von der Partie und maßgeblich daran beteiligt, das Hörspiel zumindest stimmlich auf das Niveau der Filme zu heben.

Dasselbe gilt für die Effekte und die Musik, welche direkt den Filmen entnommen wurden und so für die richtige Atmosphäre sorgen. Ansager und Erzähler ist – wie schon in den Kinofilm-Adaptionen von |WortArt| – Joachim Kerzel. Dabei gebührt Oliver Döring ein riesiges Lob für das Skript, denn die meisten Szenen erklären sich selbst, so dass die Passagen nicht durch langwierige Monologe seitens des Erzählers gestört werden. Dem Hörspiel zugute kommt außerdem, dass die Vorlage von James Luceno frei von Albereien im Stile von Jar Jar Binks und dergleichen ist. Des Weiteren bleibt der Fan von Gefühlsduseleien verschont und bekommt das unverfälschte und originale |Star Wars|-Gefühl zu spüren. Ein würdiger Auftakt zu einem spannenden Dreiteiler.

Auch äußerlich macht das Hörspiel einen mehr als guten Eindruck und präsentiert eindrucksvoll das Konterfei des neuen Bösewichts General Grevious.

_Fazit:_

„Gunrays Geheimnis“ ist ein atemberaubendes Weltraum-Spektakel mit Wahnsinns-Effekten und echter Filmmusik. Erstklassige Synchronsprecher und eine packende Handlung machen dieses |Star Wars|-Hörspiel zu einem Erlebnis. Das sollte sich kein Fan entgehen lassen.

|55 Minuten auf 1 CD
ISBN 3-8291-1884-8 / 978-3-8291-1884-2|
http://www.WortArt.de
http://www.karussell.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Star__Wars
http://www.starwars-union.de
http://www.starwars.com
http://www.jedipedia.de

_Florian Hilleberg_

Luceno, James / Döring, Oliver – Star Wars – Dark Lord. Teil 1: Die letzten Stunden der Klon-Kriege

Kanzler Palpatine ist es gelungen, zum Imperator aufzusteigen, und Anakin Skywalker wurde zum Sith-Lord Darth Vader. Nur wenige Jedi-Ritter überlebten den verhängnisvollen Befehl 66, der alle Klon-Krieger veranlasste, die Jedis zu vernichten. Zu den Überlebenden gehören auch die Jedi-Meister Roan Shryne und Bol Chatak sowie ihr Padawan Olee Starstone. Und das auch nur, weil einer der Klonkrieger den direkten Befehl 66 hinterfragt und verweigert hat.

Doch nun werden die drei Jedis erbarmungslos gejagt. Nur wenn sie ihre medialen Fähigkeiten nicht anwenden und ihre Lichtschwerter wegwerfen, haben sie eine Chance, den imperialen Truppen zu entkommen. Schließlich werden sie dennoch gefangen genommen, obwohl niemand ahnt, wer ihnen da in die Hände gefallen ist. Plötzlich erscheint Palpatines neue rechte Hand auf dem Planeten: Darth Vader. Bol Chatak fordert den Sith zum Duell, denn sie hat als Einzige ihr Lichtschwert behalten. Ein erbarmungsloses Duell beginnt …

_Meine Meinung:_

Mit diesem Hörspiel startet |WortArt| eine neue vielversprechende Kurzserie nach einem weiteren Bestseller des versierten |Star Wars|-Autors James Luceno. Die Handlung setzt unmittelbar nach „Episode III“ ein und überschneidet sich sogar mit dieser. Torsten Michaelis als Roan Shryne und Claudia Urbschat-Mingues als Bol Chatak geben überzeugende Jedi-Ritter ab, ebenso wie Marie Bierstedt, die die junge Padawan darstellt. Gerade Letztere beweist einmal mehr ihre Vielseitigkeit. Für das Label |Titania Medien| steht sie immerhin als „Anne“ vor dem Mikro. Als Darth Vader brilliert Rainer Schöne, der bereits am Ende von „Epsiode III“ den Bösewicht stimmlich verkörperte. Friedhelm Ptok spielt abermals den Kanzler Palpatine beziehungsweise den Imperator Darth Sidious, während die Klon-Krieger überzeugend und authentisch von Martin Kessler gesprochen werden. Diese drei Mimen sind hingegen schon sämtliche Charaktere, die man aus den Kinofilmen kennt.

Die Protagonisten sind neu und unverbraucht, bringen frischen Wind in die Galaxis und konnten von dem Autor Luceno völlig frei interpretiert und ausgebaut werden, was letztendlich nicht nur dem Roman, sondern auch dem Hörspiel zuträglich ist. Die Handlung entwickelt sich sehr rasant, und gerade die Klon-Krieger werden von stupide agierendem Kanonenfutter zu eigenständig denkenden Wesen. In Sachen Effekte hat |WortArt| bereits in den frühen |Star Wars|-Produktionen bewiesen, dass sie den Filmen in nichts nachstehen. Auch bei der vorliegenden Folge hat man das Gefühl, einen Science-Fiction-Blockbuster im CD-Player zu haben. In Punkto Humor knüpft das Hörspiel ebenfalls an die Leinwand-Produktion an und vermittelt vor allem durch die panischen Kommentare der Droiden ein Gefühl der Heiterkeit. Gesprochen wurden die kriegerischen Gesellen übrigens von dem Comedian Hennes Bender, der bereits Hörspielerfahrung gesammelt und in der Serie „Caine“ einen überzeugenden Gastauftritt hatte. Dass sich einer der größere Kampfdroiden mit seiner dumpf verzerrten Stimme eher wie ein verirrter Dämon aus den „John Sinclair“-Episoden anhört, sei |WortArt| an dieser Stelle verziehen, denn was den Hörer in dieser Folge erwartet, ist |Star Wars| pur, und man kann es kaum erwarten, den zweiten Teil einzulegen.

Das Layout passt sich der literarischen Vorlage an und zeigt das Buchcover als vergrößerten Ausschnitt. Darüber hinaus gibt es sowohl auf der Rückseite des Booklets als auch unter der CD im Jewel Case Illustrationen von Vader – das zeigt dem Hörer unmissverständlich, um wen es in dieser Produktion letztendlich geht.

_Fazit:_

„Die letzten Stunden der Klon-Kriege“ ist eine Spitzenfolge und ein fulminanter Auftakt zu der neuen |Star Wars|-Serie aus dem Hause |WortArt|. Die Macher, allen voran Oliver Döring, haben wieder alle Register gezogen, um dem Fan das echte Krieg-der-Sterne-Gefühl zu vermitteln, was ihnen wahrlich gelungen ist.

|Star Wars|-Hörspielumsetzungen auf |Buchwurm.info|:

[„Episode I: Die dunkle Bedrohung“ 1293
[„Episode II: Angriff der Klonkrieger“ 1305
[„Episode III: Die Rache der Sith“ 4534
[„Episode IV: Eine neue Hoffnung“ 686
[„Episode V: Das Imperium schlägt zurück“ 689
[„Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritte“ 694
[„Labyrinth des Bösen, Teil 1: Gunrays Geheimnis“ 3291
[„Labyrinth des Bösen, Teil 2: Darth Sidious auf der Spur“ 3292
[„Star Wars: Labyrinth des Bösen“ (Teil 1-3: Das komplette Hörspiel) 4794

|55 Minuten auf 1 CD
ISBN13: 978-3-931780-94-4|
http://www.WortArt.de
http://www.karussell.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Star__Wars
http://www.starwars-union.de
http://www.starwars.com
http://www.jedipedia.de
[Interview mit Oliver Döring zum Hörspiel „Dark Lord“]http://www.starwars-union.de/index.php?id=interview%3Cb%3Eoliverdoering%3C/b%3E%3Cb%3E08

_Florian Hilleberg_