Archiv der Kategorie: Comics / Graphic Novels

Arleston, Christophe (Autor) / Floch, Adrien (Zeichner) – unfassbare Wahrheit, Die (Die Schiffbrüchigen von Ythaq 9)

_|Die Schiffbrüchigen von Ythaq|:_

Band 1: [„Terra Incognita“ 3722
Band 2: [„Die falsche Ophyde“ 3744
Band 3: [„Seufzer der Sterne“ 3777
Band 4: „Khengis Schatten“
Band 5: [„Das letzte Geheimnis“ 5158
Band 6: [„Aufstand der Spielfiguren“ 6112
Band 7: [„Das Zeichen der Ythen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6259
Band 8: [„Der Spiegel der Lügen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6856
Band 9: _“Die unfassbare Wahrheit“_

_Story:_

Das Meereswesen Sarkun’hr, das in den vergangenen 100 Jahren in den Tiefen des Ozeans von Ythaq gefangen war, bereitet bereits seit längerer Zeit seine Befreiung vor, konnte bislang aber keinen geeigneten Schützling finden, der sich mit seinen psychosensiblen Kräften arrangiert und die vier Elemente in sich vereint. Aus der Zwischendimension, in der er seither lebt, hat er schließlich immer wieder Kontakte knüpfen können und seine Geisteskräfte an die Figuren der eigenartigen Welt verteilen können – doch erst Narvarth hat sich als würdig erwiesen, Erde, Wasser, Feuer und Luft zu nutzen und einen Pakt mit Sarkun’hr zu knüpfen. Sein bahnbrechendes Hilfsmittel: Die Poesie.

Doch Ythaq scheint dem Untergang geweiht, da das Söldnerteam die Auferstehung des angeblichen Monsters befürchtet und daher drängt, den Planeten endgültig dem Erdboden gleichzumachen. Mit Hilfe seiner ständigen Begleiterin Granit, die noch in einer Gießerei gefangen gehalten wird, stürzt sich der frisch erkorene Poet in ein letztes Abenteuer in der fremden Welt. Doch nach all den Ereignissen der jüngeren Vergangenheit hat Narvarth inzwischen den größten Teil seiner Vertrauenswürdigkeit eingebüßt …

_Persönlicher Eindruck:_

Mehrere Jahre konnten treue Leser die Abenteuer von Granit, Narvarth und all ihren Begleitern verfolgen – nun endet „Die Schiffbrüchigen von Ythaq“ mit dem neunten und letzten Band und wird sicherlich eine große Lücke in der Liste der monatlichen Neuerscheinungen reißen. Doch der Abschied von der phantastischen neuen Welt wird nicht nur mit einem weinenden Auge gesehen. Denn nachdem die Geschichte in den letzten Bänden immer abstraktere Züge angenommen und das eigentliche Abenteuer sich mit philosophischen Inhalten verstärkt hat, war ein konsequenter Break auch irgendwo nötig, um die Geschichte nicht zu weit abdriften zu lassen. Und jener ist dem eingespielten Team Arleston/Floch mit „Die unfassbare Wahrheit“ auch auf beeindruckende Art und Weise gelungen.

Das Schlusskapitel vereint schließlich noch einmal alle bemerkenswerten Elemente, die auch schon die vergangenen acht Etappen ausgezeichnet haben: Grandiose, aber eben nicht reißerische Action, feine Charakterzeichnungen, eindrucksvolle Gedankensprünge, eine Prise Humor und schließlich diese ganz spezielle Atmosphäre, die sich nie genau einordnen lässt, den Leser aber immer wieder zu packen vermag.

Derweil ist die Story überraschend stringent zu Ende erzählt, macht zwar noch ein paar kurze überleitende Sprünge, kommt aber nach den weitreichenden Einschnitten, die vor allem die letzten beiden Episoden gekennzeichnet haben, überraschend zügig auf den Punkt. Etwas unerwartet entwickeln sich zudem die Dinge zwischen den beiden Hauptakteuren, die immer wieder prima kooperiert haben, nun aber auch ihre emotionale Seite zeigen und sich mehr aufeinander einlassen können, als es die Story bislang hergegeben hat. Mehr wird dazu jedoch nicht verraten. Schade ist einzig, dass die letzten Seiten zum relativ flotten Abriss verkommen, da hier und dort noch eine kleine Ausschmückung willkommen gewesen wäre. Aber eventuell wäre dies auch zuviel des Guten gewesen.

De facto hat Christophe Arleston das Potenzial der Serie bis zur letzten Seite nahezu komplett ausgeschöpft und einer wirklich fantastischen Comic-Reihe einen krönenden Abschluss beschert. „Die Schiffbrüchigen von Ythaq“ werden dauerhaft zu den prägenden Titeln des Splitter-Verlags sowie des gesamten franko-belgischen Sektors gehören – und daran hat „Die unfassbare Wahrheit“ ebenso seinen Anteil wie all die vorangegangenen Kapitel! Bravo, Monsieurs!

|Graphic Novel: 56 Seiten
Originaltitel: Les Naufragés d’Ythaq – L’impossible vérité
ISBN-13: 978-3-940-8649-25|
[www.splitter-verlag.de]http://www.splitter-verlag.de

_Christophe Arleston bei |Buchwurm.info|:_
[„Loxullios Formes“ (Elixier 1)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=2514
[„Morea 1: Das Blut der Engel“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4350
[„Morea 2: Das Rückgrad des Drachen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4561
[„Morea 3: Das Feuer der Zeit“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5028
[„Morea 5: Die Flamme der Finsternis“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6105
[„SinBad 1: Der Kelch voni Alexandria“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6130
[„SinBad 2: In den Klauen des Djinns“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6131

King, Stephen – dunkle Turm, Der (Graphic Novel – Band 1)

Stephen Kings monumentale Western-Endzeit-Saga „Der dunkle Turm“ ist nicht nur das ambitionierteste Werk des renommierten Horror-Autors, sondern auch eines der umfangreichsten Epen, die der moderne Fantasy-Markt je zu Gesicht bekommen hat. Ganze 34 Jahre verbrachte King damit, die sieben Bände fertigzustellen und die sehr komplexe Story reifen und gedeihen zu lassen. Mit dem Abschluss der Serie im Jahr 2004 schien er schließlich eine Jahrhundertaufgabe bewältigt zu haben, von der in der Folge noch oftmals die Rede sein sollte.

Das Potenzial von „Der dunkle Turm“ schien damit jedoch noch lange nicht erschöpft: unter anderem maachte sich auch der Comic-Markt an der Saga zu schaffen und versuchte aus dem Grundstock der Story noch mehr herauszuholen. Gemeinsam mit Peter David, Robin Furth, Jae Lee und Richard Isanove erarbeitete King schließlich eine Art Prolog zu seinem Meisterstück, der schlicht und einfach unter dem Hauptbanner „Der dunkle Turm“ veröffentlicht wird.

_Story:_

Das Schicksal von Roland Deschain ist in jenem Moment besiegelt, als er sich dazu entschließt, seinen Ausbilder herauszufordern und den Werdegang zum Revolvermann zu beschleunigen. Mit Geschick und Cleverness überlistet die junge Kämpfernatur den Nahkampfspezialisten und befreit damit auch seine engsten Freunde Cuthbert und Alain, mit denen er fortan durch die Baronie Majis reist, um für Recht und Ordnung zu sorgen.
Mit dem Segen seines Vaters begibt er sich auf die Suche nach den Gegenspielern des Bundes, die im Auftrag des intriganten Farson eine neue Revolte anzetteln wollen. Doch der angeblich gute Mann ist heimtückisch und schlecht und greift kompromisslos durch, wenn es um die bevorstehende Invasion seiner Kriegsmaschinerie geht. Derweil wird auch Roland von der Liebe geschwächt; als er eines Tages eher zufällig die hübsche Susan Delgado trifft, ist es um ihn geschehen. Doch das Mädchen ist dem Bürgermeister versprochen und soll in einer der nächsten Mondnächte von ihm entjungfert werden. Als Roland und seine Begleiter die Sache untersuchen, machen sie sich zu Feinden der Sheriffs und landen auf der Fahndungsliste an oberster Stelle. Doch Roland kennt keine Furcht: Ungeachtet der Hetzjagd, die um ihn und seine Freunde betrieben wird, kämpft er für seine Liebe und schwört, die verschwörerischen Pläne von Farson und dessen rechter Hand Martin, der einst seine Mutter verführte, zu durchkreuzen und ihrem Leben ein Ende zu bereiten …

_Persönlicher Eindruck:_

Einen Comic zu einer so komplexen Story, wie sie „Der dunkle Turm“ nun mal bietet, zu erstellen, ist mitunter ein riskantes Unterfangen: Setzt man nun voraus, dass der Freund der illustrierten Kunst Kings Original bereits kennt? Oder kann man völlig unvoreingenommen in die Welt von Roland Deschain eintauchen und dennoch uneingeschränkt genießen, was die Comic-Variante als Alternative zu den sieben Episoden des Kultwerkes bietet?

Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen, da es zweifelsohne einfacher ist, die Zusammenhänge zu verstehen, wenn man die Romanserie bereits verschlungen hat. Gerade dem Setting und den einzelnen Hintergründen zu Figuren wie Farson und auch Roland kann man definitiv besser folgen, wenn die Zuständigkeiten und Positionen geklärt sind, bevor man sich an die vermeintliche Vorgeschichte heranwagt. Andererseits wird man nicht zu tief ins kalte Wasser geschmissen, wenn man ohne Vorerfahrung in die Geschichte stürzt. Das Autorenteam gibt dem Leser genügend Zeit, sich mit der Umgebung und den wichtigsten Figuren vertraut zu machen, steigert schließlich das Tempo, verirrt sich aber niemals in Teilabschnitten, die einer näheren Erklärung bedürften – selbst wenn vor allem die Kapitel vier und fünf (von insgesamt sieben) etwas verzwickt sind und stellenweise auch von einer schwer vermeidbaren Hektik überlagert werden.

Die Story selber bleibt indes geheimnisvoll und wird von einer schwer greifbaren Spannung angetrieben. Es ist stellenweise kaum möglich, den Kern zu greifen, da sich die Geschichte immer wieder zu neuen Schwerpunkten verlagert und der übergeordnete Kampf zwischen Roland und Co. auf der einen und Farson und seinen Gefährten auf der anderen Seite immer wieder zugunsten der Abhandlung sehr fokussiert abgearbeiteter Nebenschauplätze weichen muss. Zudem erscheinen immer neue Figuren auf dem Tablett, werden hier eiskalt serviert, können aber über ihren Abgang noch nicht viel aussagen. Man kann lediglich ihre Motive abschätzen, jedoch nicht genau festlegen, welche Rolle sie in der weiteren Handlung noch einnehmen werden. Kings Comic-Team springt sehr häufig zwischen den Szenarien, lässt den Leser im Dunkeln tappen, gibt ihm aber dennoch das Gefühl, die absolute Kontrolle über den Plot zu gewinnen. Und genau mit diesem Wissen blättert man von Seite zu Seite, wartet auf neue Mysterien, wird stetig von unverhofften Entwicklungen überrascht, lernt aber erst auf den letzten Seiten, wie und wo man alles einzuordnen und zu sortieren hat.

Insofern steht die Comic-Ausgabe dem Original in gar nichts nach, selbst wenn die Komplexität hier nicht ganz so dominant auf die Story übergreift wie in der Romanvorlage. Doch was Spannung, Darstellung und Präsentation betrifft – wo zum Beispiel hat man sonst schon einmal einen so ironischen Erzähler erlebt – wird die Einzigartigkeit von „Der dunkle Turm“ auch in der illustrierten Fassung adaptiert und die Faszination bewahrt, die das teils verstörende Epos im Original auszeichnet. Zwar sei empfohlen, die sieben Bücher zunächst zu lesen, bevor man sich an die Nachwehen begibt. Doch auch als Einzelband und unabhängige Story ist das hier besprochene Werk dringend zu empfehlen – wenn nicht zuletzt in umgekehrter Form als Appetizer für das große Ganze!

|Softcover: 240 Seiten
Originaltitel: Dark Tower: The Gunslinger Born
Text: Robin Furth, Peter David
Zeichnungen: Jae Lee, Richard Isanove
ISBN-13: 978-3453265783|
[www.heyne.de]http://www.heyne.de

Über 40 weitere Rezensionen zu Büchern und Hörbüchern von Stephen King findet ihr in [unserer Datenbank]http://buchwurm.info/book .

Morris / Goscinny, René – Lucky Luke – Gesamtausgabe 1987-1991

Die Jahre 1987-1991 haben in der langen Geschichte des Western-Helden Lucky Luke von vielen besonderen Ereignissen geprägt. Unter anderem zeichnen sie einige der ersten Werke auf, in denen Gründervater Goscinny nicht mehr aktiv an den Abenteuern beteiligt war. Ferner wurde die Serie in jener Zeit mit einigen bedeutsamen Preisen geehrt, einerseits für Stammtexter Morris, der die höchste Auszeichnung der Stadt Paris für seine Arbeiten erlangte, andererseits ein besonderer Preis der Weltgesundheitsorganisation, die „Lucky Luke“ dafür ehrte, dass der Hauptdarsteller dem Rauchen entsagte und damit eines der typischsten Charakteristika aus mehr als 35 Jahren Comic-Geschichte aufgab. Doch auch inhaltlich hatte jene Zeit es wirklich in sich, wie die Gesamtausgabe (die inzwischen bereits 20. ihrer Art) eindrucksvoll dokumentiert. Die hierzulande bei Ehapa vertriebene Reihe verzeichnet mit den Episoden 55, 56 und 63 drei der wichtigsten Comics jener Ära.

_Inhalt:_

|“Das Alibi“|

Ein renommierter Geschäftsmann bittet Lucky Luke darum, seine durchtriebene Tochter zur Vernunft zu bringen, indem der Cowboy ihr die raue Seite des Wilden Westens präsentiert. Luke inszeniert mit den unbeschränkten finanziellen Mitteln Raufereien, Schießereien und Überfälle – doch die zähe Dame scheint den Szenarien mehr als gewachsen …

|“Athletic City“|

Der schmächtige Bubi wird von Kindesbeinen auf verhöhnt: Kraftlos, ungeschickt und klein, wie er ist, wird aus ihm nie ein richtiger Mann. Als einige Damen ihn erneut mit seinen fehlenden Manneskräften aufziehen wollen, hilft Lucky Luke ihm mit wochenlangem Training auf die Beine. Doch der Muskelprotz, der nun aus ihm geworden ist, bleibt ein Sonderling, der nicht der Norm entspricht …

|“Olé Daltonitos“|

Gerade erst aus dem Gefängnis entlassen, überfallen die Daltons eine Kutsche mit vier begabten Stierkämpfern. In der nächsten Stadt nehmen sie deren ruhmreiches Leben an, müssen sich folgerichtig aber auch in der Arena beweisen – und das wird den vorlauten Banditen ehr schnell zum Verhängnis …

|“Ein Pferd verschwindet“|

Als Lucky Luke morgens aufwacht, findet er einen merkwürdigen Brief, den die Entführer von Jolly Jumper hinterlassen haben. Alsbald begibt er sich auf die Suche nach seinem geliebten Hengst, entdeckt aber nicht den Hauch einer Spur. Schließlich lacht er sich einen neuen Gaul an, der ihm bei der Wiederbeschaffung seines Vierbeiners helfen soll – und stößt dabei auf alte Bekannte …

|“Der Pony-Express“|

Der Postverkehr zwischen Ost- und Westküste lahmt und bringt vor allem den Empfängern der Sendungen reichlich Unruhe. Der erfinderische William H. Russell heckt einen Plan aus, nach dem die Kutschen demnächst innerhalb weniger Tage ihr Ziel erreichen sollen – und heuert hierzu niemand geringeren als Lucky Luke an. Gemeinsam wählen sie die schnellsten Reiter und geschicktesten Helden aus, mit deren Hilfe ein reibungsloser Transport gewährleistet werden soll. Doch die Betreiber der Eisenbahn versuchen alles, um die Pläne der Herrschaften zu sabotieren …

|“Gedächtnisschwund“|

Als die Daltons bei einem vergeblichen Ausbruchsversuch erfahren, dass Amnesie-Patienten problemlos aus dem Knast entlassen werden, spielen sie den Gesetzeshütern ebenfalls einen Gedächtnisschwund vor. Der Plan scheint zu funktionieren, da ihr zeitweiliger Aufpasser Lucky Luke keine verdächtigen Machenschaften bei seinen Beobachtungen entdecken kann. Dennoch bleibt der Cowboy hartnäckig und wartet auf das kleinste Indiz, welches die vier Brüder entlarven könnte …

_Persönlicher Eindruck:_

Die mittlerweile bereits 20. Folge der „Lucky Luke Gesamtausgabe“ hat es mal wieder in sich: Auf mehr als 150 Seiten verteilen sich zunächst vier Kurzgeschichten und schließlich die Komplettepisoden um den Pony-Express und die erfinderischen Daltons – und diese Mischung harmoniert sehr gut.

Gefallen findet man vor allem am Kontrastprogramm von Morris und Co. Es sind nicht ausschließlich die Daltons, die eine zentrale Rolle in den sechs Geschichten einnehmen, auch wenn sie hier und dort immer mal wieder präsent sind. Die Jahre 1987 bis 1991 haben ferner auch Episoden hervorgebracht, in denen Luke sich ganz anderen brisanten Situationen ausgesetzt sieht, so zum Beispiel im dauerhaften Kleinkrieg mit den Eisenbahn-Betreibern, die mit aller Macht versuchen wollen, die Konjunktur der Postkutsche zu untergraben. Genau jene illustrierte Erzählung ist schließlich auch das Highlight des schmucken Hardcover-Bandes, weil sie einerseits sehr erfinderische Wendungen nimmt, andererseits aber auch mit einem sehr ironischen Humor glänzt, der auch über die lockere Zunge der beiden Hauptdarsteller Lucky Luke und Jolly Jumper hinausgeht. Dem gegenüber ist die zweite Geschichte mit Überlänge nicht ganz so überragend, da es Morris gerade zum Schluss nicht mehr ganz so gut gelingt, die Kurve zu bekommen und die Story glaubhaft auf den Punkt zu bringen. Bisweilen muten die inhaltlichen Irrungen zu abgedreht an, und selbst wenn man dies als eines der Merkmale der „Lucky Luke“-Historie längst kennt, würde man sich wünschen, dass auf den letzten Seiten etwas mehr Stringenz geboten wäre.

Die Kurzgeschichten wiederum leben gerade wegen ihres Wortwitzes, ihrer charmanten Darsteller und den vielen Augenzwinker-Momenten auf. Wenn die übergewichtige Tochter ihrem Vater zeigt, was eine Harke ist und schließlich den Überfällen von Indianern ebenso trotz wie den rauen Sitten in den Saloons, bleibt kein Auge trocken. Aber auch die Wandlung vom Strich in der Landschaft zum Muskelprotz ist ein Augenschmaus, lediglich noch übertroffen von den unbeholfenen Daltons, die sich in der Arena vom Stier auf die Hörner nehmen lassen und sich ein weiteres Mal mehr zugemutet haben, als sie mit ihrer Cleverness und ihrer Aggressivität bewältigen können.

Hinzu kommen schließlich einige Anekdoten und Linernotes, in denen man ein wenig mehr über die historische Einordnung jener Comics erfährt, in denen aber auch der Wandel auf Seiten der Illustratoren dokumentiert wird. Claude Guylouis, der unter mehreren Pseudonymen eine entscheidende Rolle zu dieser Zeit spielte und die Geschichten um den coolen Helden mit dem weißen Hengst maßgeblich prägte, wird beispielsweise näher vorgestellt, weiterhin aber auch einige Randbemerkungen zu diesen drei hier versammelten Kapiteln angeführt. Dies in Kombination mit den sehr interessant gemischten, teils historisch belegten, teils humorvollen Themen macht auch die „Gesamtausgabe 1987-1991“ zu einem wertvollen Stück Comic-Geschichte, die sich nicht nur beinharte Fans der „Lucky Luke“-Reihe zwingend ins Regal stellen sollten!

|Hardcover: 158 Seiten
ISBN-13: 978-3770421527|
[www.ehapa-comic-collection.de]http://www.ehapa-comic-collection.de

Lupano, WIlfried (Autor) / Augustine, Virginie (Zeichner) – Alim der Gerber 3: Der weiße Prophet

_Alim der Gerber_
Band 1: [„Das Geheimnis des Wassers“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6260
Band 2: [„Die Verbannung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6261
Band 3: _“Der weiße Prophet“_
Band 4: „Dort wo die Blicke brennen“

_Story:_

Alim hat sich inzwischen mit seiner Gefangenschaft abgefunden und reist als dämonisches Mitbringsel des selbst ernannten Hexers Um’Guz durch die Lande. Als die beiden auf den Karawanenführer Gumseh stoßen, der in Alim jemanden erkennt, der den Leuten ähnelt, die sein Volk befreit haben, gelingt es ihm, Alim nach zehnjähriger Abhängigkeit loszueisen. Doch der Gerber ist nicht wirklich glücklich; seine Tochter wurde ihm entrissen, und auch zu Pepeh besteht kein Kontakt mehr. Als Gumseh ihn in die Stadt Birrmo führt, erhofft er sich einen Neuanfang – doch davon kann erst einmal nicht die Rede sein.

Birrmo wurde nämlich inzwischen von Kholeb unterworfen, jenem finsteren Herrscher, der die übrigen Mitglieder des Iasubiner-Rates töten ließ, weil er lediglich sich selbst als den legitimen Nachfolger von Jesameth akzeptieren möchte. Als Torq Djihid die neue Stadt aufsucht, sieht Kholeb seine Errungenschaft jedoch in Gefahr und speist den Kriegsherren zunächst mit einem Posten in der Ferne ab. Doch der große Anführer ist auf Djihids Hilfe angewiesen, als er erfährt, dass die Suche nach dem großen Propheten auf einer geheimnisumwitterten Insel ihr Ende finden wird. Kholeb plant eine Expedition unter der Führung von Torq Djihid – und an der Seite von Alim, Gumseh und Um’Guz, die mehr oder weniger zufällig in die Geschehnisse geraten sind, nun aber nicht mehr fliehen können. Wird Alim nun endlich seine Tochter wiederfinden?

_Persönlicher Eindruck:_

Vermutete man nach den ersten Episoden noch eine etwas variantenreichere Geschichte aus 1001 Nacht, muss man spätestens mit der Veröffentlichung von „Der weiße Prophet“ einsehen, dass „Alim der Gerber“ weit über die typischen Fantasien der Märchen aus Fernost hinausgeht. Die Story ist inzwischen unheimlich komplex geworden, spielt sich parallel auf vielen voneinander abhängigen, vorerst aber noch losgelösten Ebenen ab und springt dann auch noch durch die Zeit, da Inhalte aus der erzählerischen Vergangenheit und der aktuellen Jetztzeit aufeinander aufbauen, auch wenn ihr Zusammenhang stellenweise noch nicht ganz so transparent ist, wie man es sich zu gegebenen Zeiten der Handlung wünschen würde.

Im dritten Band wagt Autor Lupano zudem einen ziemlich großen Schritt in die Zukunft und lässt die bisherigen Ereignisse vorerst hinter sich. Eine kurze Rückblende auf die Trennung von Alim und Bul geht der eigentlichen Story voraus, bevor man dann eine ganze Dekade nach vorne blickt und die Charakterprofile dementsprechend auch ziemlich stark verändert. Der einst lebenslustige, manchmal auch dreiste Alim ist ein gebrochener Mann, einem Sklaven gleich, und hat seinen Zweckoptimismus nahezu gänzlich über Bord geworfen. Die alten Bande sind getrennt, die Verbindungen zu seiner Tochter ebenso abgebrochen wie sein eigenartiges Bündnis mit dem greisen Pepeh, und überdies hat sich auch die Situation im Land sehr krass verändert, weil der große Anführer Kholeb inzwischen einen echten Triumphzug gestartet hat, sich über göttliche Gesetzte hinwegsetzen konnte und nun kurz davorsteht, das gesamte Volk zu unterwerfen.

Mitten in dieses Szenario wird der Leser schließlich hineinkatapultiert, teils natürlich mit einer gewissen Vorahnung, die auf den Geschehnissen der vorangegangenen Episode fußt, dann aber auch wieder eiskalt erwischt, weil die Schritte, die der Autor hier wagt, schon relativ groß sind und den gesamten Handlungskomplex noch immens erweitern. Die Ausgangssituation hat sich komplett verändert, die einzelnen Charaktere sind partiell nicht mehr wiederzuerkennen oder werden im Kern der Story sogar gänzlich ausgespart – und damit muss man sich erst einmal auseinandersetzen, bevor man wieder zum zentralen Punkt der Erzählung zurückfindet und sich auch wieder ungehemmt darauf einlassen kann.

Das Risiko, welches Lupano hiermit eingeht, wird aber langfristig belohnt, weil einige entscheidende Fäden wieder aufgenommen werden und vereinzelt auch Passagen aus der Vergangenheit peu a peu abgerundet werden. Die wichtigen Figuren bleiben erhalten, ihre Motive sind durchschaubar, und da man die vorrangigen Eckpunkte der Story irgendwann auch wieder griffbereit vor sich sieht, verliert man sich auch nicht in irgendwelchen konfusen Entwicklungen, die zwar irgendwie präsent sind, sich aber am Ende nicht durchsetzen.

Ganz nebenbei verliert der Autor auch jene Ironie nicht aus den Augen, die relativ zielgerichtet, aber nicht erzwungen oder gewollt über dem Ganzen schwebt. Religiöser Fanatismus wird hier ebenso mit einem süffisanten Beigeschmack eingeflochten wie die Leichtgläubigkeit des einzelnen Volkes oder die Tyrannei eines unterm Strich sehr ungeschickten Führers. Dieser Biss in Kombination mit der sehr guten, wenn auch nicht immer leicht durchschaubaren Story zeichnet „Der weiße Prophet“ und insgesamt auch „Alim der Gerber“ aus und verpassen der Serie auch im dritten Kapitel ein Format, welches man nicht nur gerne weiterempfiehlt, sondern von dem man auch künftig noch eine ganze Menge erwartet. Jetzt ist es nur noch am Autor selber, die einzelnen Bausteine geschickt zusammenzusetzen und die vielen offenen Fragen zu beantworten. Doch angesichts der gewagten, aber klugen Entwicklungen, die die Serie derzeit durchlebt, braucht man sich diesbezüglich wohl keine Sorgen machen – denn auch wenn viele Inhalte chaotisch zusammengewürfelt wirken, so geht das Gefühl nie verloren, dass Lupano alle Zügel fest in der Hand hält und die Story ungeachtet ihrer unkonventionellen Verzwickungen ihren Weg geht. Und das unterscheidet einen guten Comic von einem herausragenden, welcher „Alim der Gerber“ bis hierhin definitiv ist!

|Graphic Novel: 56 Seiten
ISBN-13: 978-3940864956|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Dufaux, Jean (Autor) / Xavier, Philippe (Zeichner) – Feuertrichter, Die (Kreuzzug 4)

_|Kreuzzug|:_

Band 1: [„Simoun Dja“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5720
Band 2: [„Der Qa’Dj“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5722
Band 3: [„Herr der Maschinen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7213
Band 4: [„Die Feuertrichter“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7214

_Story:_

Gunther von Flandern hat den Aar besiegt und seine Freiheit erkämpft; nun bricht er auf, um dem Djinn sein Friedensangebot zu machen und mit seiner Vergangenheit ins Reine zu kommen. Wider Erwarten zeigt sich der einstige Geliebte seiner Mutter gefügig und akzeptiert die Auflagen, die Gunther ihm für einen letzten Blick auf das Bild seiner Mutter abverlangt. Doch Gunther muss dennoch einen herben Rückschlag einstecken, als er erfährt, dass sich Syria von Arkos in den Sultan verliebt hat …

Derweil rüsten sich der Herr der Maschinen und die Kreuzritter für die Schlacht gegen die Verfechter des halben Mondes. Vor den Toren von Hierus Halem kommt es zu einem blutigen Gefecht mit herben Verlusten auf beiden Seiten. Doch welchem Sinn dient dieser Krieg? Als eine unverhoffte Eskorte die Moslems unterstützt, nimmt die Schlacht eine kaum mehr für möglich gehaltene Wendung. Und auch Gunther, der das Kriegstreiben aus der Ferne begutachtet, trifft einen Entschluss, der maßgeblich zum Ausgang der Kämpfe beiträgt …

_Persönlicher Eindruck:_

Auch wenn nicht alle Fragen beantwortet und nicht alle Glieder der Kette zusammengefügt werden, so muss man Jean Dufaux doch wenigstens zugestehen, seinen „Kreuzzug“ mit einem versöhnlichen Ende abzuschließen. Ruckartig greift er die wesentlichen Kapitel der Handlung wieder auf, führt sie zu einem erträglichen Ende, muss aber gezwungenermaßen auch einen großen Teil des Potenzials, den diese Serie von Beginn an hatte, opfern, um die Erzählung schlussendlich doch noch rund ins Ziel bringen zu können.

Unbefriedigend ist lediglich die kurze Abhandlung der Dauerfehde zwischen Christen und Moslems, die hier zwar eine interessante philosophische Wendung nimmt, der man jedoch am Ende nicht mehr die Beachtung schenkt, welche sie aus der Inszenierung der vorherigen drei Bände eigentlich hätte einnehmen können. Dies folgt ferner auch daraus, dass die Zwiste zwischen den wichtigsten Figuren nicht ausgiebig ausgetragen werden. Eleonore und Syria können ihren individuellen Verrat nicht angemessen sühnen, der Sultan und seine dämonischen Verbündeten werden Opfer von Zeit und Raum, die beide nicht mehr in adäquatem Maße zur Verfügung standen, der Herr der Maschinen, im letzten Band noch Titelträger, bekommt kaum mehr Beachtung, und da auch die Geschichte um das Schicksal von Aar und Djinn viel zu plötzlich abgeschlossen wird, ereilt „Die Feuertrichter“ genau jenes Schicksal, welches man vorab bereits erahnte: Es ist ein gedrungener, inhaltlich oftmals erzwungener Schlussteil einer zunächst viel versprechenden, stellenweise aber zu hektisch und zu konfus ausgearbeiteten Comic-Reihe.

Dass „Die Feuertrichter“ trotz allem dennoch die beste und meist überzeugende Folge der Serie ist, liegt vorwiegend daran, dass die einzelnen Passagen der Story separat abgehandelt und nicht wieder bunt vermischt werden. Es ist eine Struktur zu erkennen, von der die Handlung auch schon früher hätte profitieren können und die manche übermäßige Konfusion sicher hätte ausschließen können. Sei es drum: Der „Kreuzzug“ ist beendet, halbwegs versöhnlich, aber leider nicht durchweg begeisternd. Auch wenn der Qualitätsstandard im Splitter Verlag, so wie es hier auch immer wieder betont wird, ein recht hoher wird und Dufaux‘ Reihe ihm zumindest in illustrativer Hinsicht gerecht wird, so muss man festhalten, dass dieser Vierteiler zu den schwächeren Serien im Verlagsprogramm gehört.

|Hardcoverl: 56 Seiten
ISBN-13: 978-3940864550|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

_Philippe Xavier bei |Buchwurm.info|_:
[„Das verlorene Paradies 1: Hölle“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3712
[„Das verlorene Paradies 2: Fegefeuer“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3713
[„Das verlorene Paradies 3: Paradies“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3721
[„Das verlorene Paradies 4: Erde“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4045

Dufaux, Jean (Autor) / Xavier, Philippe (Zeichner) – Herr der Maschinen (Kreuzzug 3)

_|Kreuzzug|:_

Band 1: [„Simoun Dja“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5720
Band 2: [„Der Qa’Dj“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5722
Band 3: [„Herr der Maschinen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7213
Band 4: [„Die Feuertrichter“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7214

_Story:_

In den finstersten Höhlen sucht Gunther von Flandern mit seinem Weggefährten Osarias vergeblich nach dem Aar; erst nachdem er eine nahezu unlösbare Prüfung besteht und gegen eine Armee aus Untoten den Sieg einfährt, offenbart sich jene Kreatur, die einst von seiner Mutter und einem intriganten Djinn gezeugt wurde. Der Aar trachtet nach Gunthers Leben, will die Wahrheit nicht akzeptieren – und gibt sich schließlich dem Duell mit seinem ungleichen Halbbruder hin.

Unterdessen scheint sich die Zeit von Robert von Tarent dem Ende zuzuneigen. Als er vor seinem Heer und dem Volk von Hierus Halem spricht, findet er nicht den nötigen Zuspruch und muss mit ansehen, wie sich ein einflussreicher Ordensbruder gegen ihn stellt. Auch Eleonore ist verwirrt, weiß jedoch, dass Robert von der Macht des Spiegels geblendet ist und unter seinem Einfluss leidet. Der Herr von Tarent muss sich der Glaubensfrage im Kampf stellen und gegen den Herrn der Maschinen antreten – und somit auf grausame Art und Weise über sein Schicksal und das von Eleonore streiten …

_Persönlicher Eindruck:_

Immerhin: Jean Dufaux ist es in der dritten von vier Ausgaben seiner historischen Fantasy-Reihe gelungen, etwas Ordnung in den Plot zu bringen und statt Chaos und Verwirrung eine gewisse Stringenz zuzulassen. Nichtsdestotrotz bewegt sich die Handlung immer noch auf zu vielen Ebenen und bringt gleichzeitig noch versteckte Mythen ein, die der ohnehin schon übermäßigen Komplexität nicht gerade entgegenwirken. Und auch wenn „Herr der Maschinen“ ein wenig Klarheit in verschiedenen Einheiten der Erzählung bringt: Zerfahren und inkonsequent scheint der „Kreuzzug“ des französischen Autors immer noch zu sein.

Dufaux bringt es schlichtweg nicht zustande, Teile der Geschichte abzuschließen oder zumindest vor dem anstehenden Toreschluss – der folgende Band wird gleichzeitig auch der letzte sein – für strukturierte Verhältnisse zu sorgen. Die Geheimnisse um Gunther werden zwar halbwegs geklärt, jedoch bleibt alleine hier noch so viel Spielraum für die Fortsetzung, dass man alleine hiermit sicher die anstehenden 50 Seiten füllen könnte. Gleichzeitig ist das Schicksal Roberts ein entscheidender Punkt in der Handlung, der einer entsprechenden Nachbearbeitung bedarf und einen gleichen Teil ausmalen dürfte. Und dann wären da noch verschiedene Liebschaften, eigenartige Beziehungen, weiterführende Intrigen und unstete Charakterzeichnungen, die man auch gerne rund hätte, bevor man sich aus dem Treiben verabschiedet.

„Herr der Maschinen“ ist als Übergang daher auch nur mäßig befriedigend, selbst wenn der Autor zwischenzeitlich mal das Heft in die Hand nimmt und beginnt, einzelne Passagen besser zu sortieren. Doch insgeheim stehen immer noch zu viele ungelöste Kernpunkte im Raum und gestalten das komplette Fundament der Story arg schwammig. Dufaux hat viele Tore geöffnet, bekommt nun jedoch Schwierigkeiten, sie ruhigen Gewissens schließen zu können. Ob ihm das im noch verbleibenden Kapitel gelingt, ohne bestimmten Teilen der Erzählung ihre Bedeutung zu nehmen, bleibt fraglich. „Herr der Maschinen“ zeigt den Ansatz von Ordnung, ist aber dennoch nicht der erhoffte Befreiungsschlag, der nun nur noch in „Die Feuertrichter“ durchgesetzt werden kann.

|Hardcover: 56 Seiten
ISBN-13: 978-3940864390|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

_Philippe Xavier bei |Buchwurm.info|_:
[„Das verlorene Paradies 1: Hölle“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3712
[„Das verlorene Paradies 2: Fegefeuer“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3713
[„Das verlorene Paradies 3: Paradies“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3721
[„Das verlorene Paradies 4: Erde“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4045

Le Breton, Ronan (Autor) / Grenier, Sébastien (Zeichner) – Schlacht von Cad Goddun, Die (Arawn 3)

_|Arawn|:_

Band 1: [„Bran, der Verdammte“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7207
Band 2: [„Blutsbande“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7209
Band 3: [„Die Schlacht von Cad Goddum“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7211

_Story:_

Maths Verrat an seinem düsteren Bruder Arawn lastet schwer auf dem düsteren Herrscher. Der einst Verstoßene stellt ein immens großes Heer auf, um Math zu rächen und seine Geliebte Deirdre zu befreien. Schnell gelingt es ihm, in der blutigen Schlacht die Oberhand zu gewinnen und Math an den Rand einer Niederlage zu bringen. Doch in letzter Verzweiflung schaltet sich die parteiische Mutter Siamh ein, fordert Maths leiblichen Bruder Kern auf, das Blatt mit seinem Einfluss zu wenden und stürzt Arawn an den Rand der Verzweiflung. Doch der erfahrene Krieger gibt nicht auf und steht Math schließlich doch Auge in Auge gegenüber. Als er jedoch von seinem Bruder und Widersacher erfährt, dass Deirdre ein Kind erwartet und beide den Tod Maths ebenfalls nicht überleben würden, muss Arawn einlenken. Vom Betrug gezeichnet, ziehen die Brüder wieder ihres Weges. Doch die bittere Niederlage und die betrügerischen Machenschaften von Kern und Engus machen ihm schwer zu schaffen. Einsam und verlassen sinniert er in seiner einst so prunkvollen Festung über seinen Tod – bis ihn eine unverhoffte Botschaft erreicht …

_Persönlicher Eindruck:_

Die große Schlacht hat sich bereits im letzten Band angedeutet, nun startet Ronan Le Breton mit einem sehr detaillierten Vollzug des kriegerischen Treibens zwischen Math und Arawn auf der einen und ihren zunächst unabhängigen Brüdern Engus und Kern auf der anderen Seite. Und wie erwartet, zieht der Autor im Verbund mit seinem hier fantastisch aufgelegten Zeichner Grenier eine immense Blutspur durch die 48 Seiten des Comics, die jedoch nicht einzig und allein von den blutigen Gefechten geprägt werden. Gerade im zweiten Abschnitt der Geschichte öffnen sich die vier wichtigen Figuren auch auf emotionaler Ebene, dies zwar nicht mit sonderlich viel Tiefgang, jedoch erfährt man hier erstmals sehr genau, wie die Brüder zueinanderstehen, welche Position jeder einzelne von ihnen einnimmt, wie man ihr weiteres und auch bisheriges Vorgehen einschätzen kann und inwiefern man demnächst Zweckbündnisse und Einzelgänge der verschiedenen Parteien erwarten kann.

Ansonsten führt „Die Schlacht von Cad Goddun“ die Story konsequent fort und bringt nach dem Schaulaufen in der letzten Episode nun die Kür auf dem Schlachtfeld. Erneut werden Schädel gespalten, Blutlachen angelegt, zertrennte Körper durch die Lufft gewirbelt und heroische Propaganda betrieben – ganz so, wie man es bereits vorab erahnen konnte. Der Unterschied zu „Blutsbande“ besteht allerdings darin, dass die Story ein winziges bisschen komplexer wird, da sie sich nicht allein auf Arawns Pfad konzentriert, sondern auch die Motive seiner Kriegsgegner offen legt. Hierzu war bislang nur episodisch und oberflächlich etwas bekannt; nun wachsen hier verschiedene Passagen zusammen und geben der Handlung einen übergeordneten Sinn, nicht zuletzt wegen der intriganten Vorgänge, die von Siamh ausgehen.

Insofern darf man mit dem dritten Mand von „Arawn“ durchaus zufrieden sein, da er einerseits das Erwartete liefert, andererseits aber noch ein wenig mehr Potenzial aus den Gegebenheiten herausschlägt. „Die Schlacht von Cad Goddun“ ist sicherlich die beste Ausgabe bis hierhin und weckt die Hoffnung, dass sich „Arawn“ auf Dauer doch noch zu einem Highlight der epischen, illustrierten Fantasy mausern wird.

|Hardcover: 48 Seiten
ISBN-13: 978-3868691184|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Le Breton, Ronan (Autor) / Grenier, Sébastien (Zeichner) – Blutsbande (Arawn 2)

_|Arawn|:_

Band 1: [„Bran, der Verdammte“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7207
Band 2: [„Blutsbande“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7209
Band 3: „Die Schlacht von Cad Goddum“

_Story:_

Nachdem die vier Brüder ihre individuellen Prüfungen bestanden haben, reisen sie unabhängig voneinander in die Welt, um ihren Herrschaftsansprüchen auch Taten folgen zu lassen. Arawn ist es bereits gelungen, das Zepter von König Gresholm zu übernehmen und dessen Festung einzunehmen. Lediglich das Herz seiner Gemahlin Deirdre bleibt ihm versagt. Als Gresholm versucht, seinen Thron durch eine Hinterlist zurückzuerlangen, erntet er den Tod – und Deirdre die Hilflosigkeit, Arawn voll und ganz ausgeliefert zu sein.
Derweil gelingt es auch Kern, Math und Engus auf ihrer Reise Spuren zu hinterlassen und sich die Kronen verschiedener Ländereien zu sichern. Ihre Mutter Siamh ist von Stolz erfüllt und führt die ungleichen Geschwister in der Burg Arawns wieder zusammen. Doch dort kommt es während eines Gelages zum Eklat: Der gewaltsame Math schürt die Feindschaft unter den Brüdern erneut und bringt Arawn zur letzten verbliebenen Entscheidung. Von nun an herrscht Krieg!

_Persönlicher Eindruck:_

Es war schon irgendwie so, dass man nach dem ersten band der neuen Fantasy-Reihe nicht so recht einschätzen konnte, ob man das jetzt tatsächlich gut finden sollte, was Ronan le Breton Sébastien Grenier in „Arawn“ respektive „Bran der Verdammte“ zustande gebracht hatten. Die Story ließ entscheidende Elemente wie Spannung und eine entsprechende Distanz zu bekannteren Reihen aus dem Comic-Metier missen und zeichnete sich lediglich durch die gelungenen Illustrationen, im Umkehrschluss aber auch durch sehr viel Gewalt und Brutalität aus.

Mit dem Blick auf die Fortsetzung „Blutsbande“ gerichtet, muss man zumindest dem Autor attestieren, inhaltlich einige bedeutsame Schritte nach vorne gemacht zu haben. Die Story wirkt lebendiger und scheint nicht mehr so dominant in der Rückblende von Arawn gefangen, aus der der Plot sich ja letzten Endes zusammensetzt. Es entstehen leichte Entwicklungsspielräume, da Le Breton sich darauf einlassen kann, seinen Charakter etwas mehr Individualität zu schenken und nicht bloß das Handlungskonstrukt als Gesamtes zu betrachten. Zwar ist die übergeordnete Geschichte um die vier Brüder, die allesamt zu der einen Gottheit werden wollen, stets präsent, wird aber hier gleich von mehreren Seiten angepackt, mit deren Einfluss sich dann auch viel eigenständigere Charakterprofile herausarbeiten lassen. Die Story findet schließlich mehr zu ihrem Kern, bleibt dort aber nicht einzig und allein eingeschlossen – und dies ist ein durchaus positiveer Entwicklungsschritt.

Andererseits scheint die Blutrünstigkeit auch in der zweiten Episode kein Ende zu nehmen. Menschen werden geköpft, Schwerter jagen durch Kehlen, Messer werden gewetzt, und überdies fließt mehr rote Flüssigkeit als in jedem bekannten und vergleichbaren Comic. Dies mag hin und wieder der Erzählung angepasst sein, führt auch zu dieser dominanten, finsteren Atmosphäre, die „Arawn“ permanent überdeckt und irgendwie auch ausmacht, könnte aber hier und dort sicher ein wenig Zensur erfahren. Denn nicht selten, hier sei beispielsweise die Ermordung Gresholms genannt, schlagen die beiden schreibenden und zeichnenden Akteure gewaltig über die Stränge und erfordern im Grunde genommen auch eine festgeschriebene Altersvorgabe für diese Serie.

Brutalität und Blutrausch auf der einen, Fantasy mit sehr anständigem Background auf der anderen Seite. „Arawn“ wächst in beide Richtungen, weiß sich aber im Vergleich zum Debüt-Album in „Blutsbande“ deutlich zu steigern. Wer phantastische Comics mag und sich auch von plumpen Schlachten nicht abschrecken lässt, sollte ruhig mal in Le Bretons aktuellstes Werk hineinschauen!

|Hardcover: 48 Seiten
ISBN-13: 978-3868691177|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Le Breton, Ronan (Autor) / Grenier, Sébastien (Zeichner) – Bran, der Verdammte (Arawn 1)

_|Arawn|:_

Band 1: _“Bran, der Verdammte“_
Band 2: „Blutsbande“
Band 3: „Die Schlacht von Cad Goddum“

_Story:_

Es scheint um die junge Kriegerin Siamh geschehen, als sie auf den gewaltigen Firbolg trifft, der sie mit seinem Streitkolben zu zermalmen droht. Erst in letzter Sekunde rettet ihr der kolossale Dag das Leben, gewinnt ihre Liebe und schenkt ihr zwei Söhne. Doch Math und Kern sollen nicht alleine aufwachsen – und auch nicht in steter Harmonie. Als der dämonische Bran die Gastfreundschaft des Paares missbraucht und Dag tötet, schwängert er die gefügige Siamh erneut. Doch dieses Mal bleibt die Geburt nicht ohne Folgen. Engus findet noch die Akzeptanz seiner Mutter, der geschlechtslose Arawn wird jedoch verbannt und muss von der Wölfin Sorjah großgezogen werden.

Erst zu ihrer Volljährigkeit treffen die Brüder wieder aufeinander und werden von ihrer Mutter auf vier unabhängige Prüfungen geschickt, die sie zur Erfüllung der Weissagungen alle bestehen müssen. Einer der Söhne soll einem Gott gleich werden, und die Prophezeiung sagt voraus, dass sich die vier Krieger eines Tages bekämpfen und töten werden. Es scheint, als sei der einst verstoßene Arawn für diese Aufgabe ausersehen worden, denn mit Hilfe des Blutkessels findet er das verlorene Selbstbewusstsein wieder zurück. Als sich das Quartett schließlich in alle Himmelsrichtungen verteilt, zieht der brutale Arawn das große Los: Er stößt König Gresholm vom Thron und sieht sich einer machterfüllten Zukunft ausgesetzt. Doch dann lernt er Deirdre kennen …

_Persönlicher Eindruck:_

Die erste Ausgabe der Epic-Fantasy-Reihe „Arawn“ erinnert wohl nicht bloß zufällig an die „Conan“-Glanztaten eines Kurt Busiek. Der Zeichenstil ist vergleichbar, wenngleich Sébastien Grenier zugunsten der Atmosphäre weitaus finsterer tuschiert, aber auch die Ursprungsgeschichte zeigt einige Parallelen zum wohl bekanntesten Krieger-Helden des phantastischen Comics.

Auf der anderernn Seite erweist sich die Geschichte als relativ eintönige Sache, die vor allem bei der Kreation von Spannung einige erhebliche Defizite aufweist. Denn grob betrachtet ist „Bran, der Verdammte“ lediglich eine ausführliche Rückblende, die über einen Dialog von Arawn und seinem ehemaligen Weggefährten Owen stattfindet, in dieser Form aber auch eher als Bericht statt als tatsächliche Erzählung vorgetragen wird – und darunter leidet der Auftakt der Serie bisweilen schon ein bisschen.

Einen weiteren Vorwurf, den sich vor allem Autor Ronan Le Breton gefallen lassen muss, ist der des vorübergehenden Plagiats. Zwar ist die Geschichte um die vier Brüder, die eines Tages zur Gottheit heranreifen wollen, in ihrem Grundstock eigenständig, nährt sich aber in den einzelnen Kapiteln von vielen bekannten Vorreitern, von denen „Conan“ (Story) und „Spawn“ (Tempo, Atmosphäre) wohl die offensichtlichsten sind. Dies schlägt sich dann auch unübersehbar in den Zeichnungen nieder, die sicherlich für eine sehr finstere, größtenteils auch packende Stimmung sorgen, ihre inspirative Herkunft aber keinesfalls verleugnen können.

Es fehlt letzten Endes das Element, das die an sich gute Geschichte in mehr als nur das verwandeln könnte. Die Grundvoraussetzungen sind prima, der Plot eigentlich auch, doch sowohl der Erzählstil als auch die Tatsache, dass man sich hier gelegentlich in fast schon zu vertrauter Umgebung aufhält, tragen dazu bei, dass die Begeisterung zunächst einmal ausbleibt. „Bran, der Verdammte“ ist ein unterhaltsamer Fantasy-Comic mit interessanten Entwicklungen – mehr aber leider nicht!

|Hardcover: 44 Seiten
ISBN-13: 978-3868691160|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Greg (Autor) / Rouge, Michel (Zeichner) – Comanche 11: Die Wilden

_|Comanche|:_

Band 1: [„Red Dust“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6410]
Band 2: [„Krieg ohne Hoffnung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7189
Band 3: [„Die Wölfe von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7190
Band 4: [„Roter Himmel über Laramie“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7191
Band 5: [„Das Tal ohne Licht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7193
Band 6: [„Rote Rebellen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7196
Band 7: [„Der Mann mit dem Teufelsfinger“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7197
Band 8: [„Die Sheriffs“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7198
Band 9: [„Die Feuerteufel von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7199
Band 10: [„Das Geheimnis um Algernon Brown“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7200
Band 11: [„Die Wilden“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7201

_Story:_

Die Verspätung der Postkutsche bereitet Comanche und einigen weiteren Bürgern von Greenstone Falls große Sorgen; schließlich befindet sich wertvolle Fracht an Bord. Als die Cheyenne-Indianer kurz darauf die traurige Nachricht überbringen, dass die Kutsche überfallen und ihre Insassen kaltblütig ermordet wurden, erkennt Red Dust im brutalen Handeln der Banditen seine alten Weggefährten von der Wilden Horde wieder. Einst ritt er mit ihnen und ergaunerte kleine Beträge, löste sich jedoch von ihnen, als sie begannen, zu morden.

Für den rothaarigen Cowboy scheint nun die Zeit gekommen, mit seinen alten Kameraden abzurechnen und ihnen den Garaus zu machen. Doch mit dieser Aufgabe sieht er sich nicht alleine betraut. Mehrere Kopfgeldjäger wittern ihre Chance, hinterlassen aber lediglich ihre Leichen in der Prärie. Ohne die Zustimmung von Comanche beschließt Dust schließlich, die Sache auf eigene Faust zu erledigen. Doch die Ganoven sind von einem ganz anderen Kaliber als all diejenigen, die Dust bis dato dingfest gemacht hat.

_Persönlicher Eindruck:_

Ja, es ist wahrhaftig befremdlich, wie sehr sich die illustrative Stilistik mit dem Wechsel an der Zeichnerfront verändert hat. Michel Rouge bemüht sich zwar redlich, den Stil von Hermann zu adaptieren, stellenweise auch zu kopieren, kreiert aber eine ganz andere, etwas abgehacktere Erzählatmosphäre, die sich zumindest in seinem ersten Gehversuch nicht mit denen seines Vorgängers messen lässt.

Rein inhaltlich hingegen hat auch Greg nachgelassen. Der Autor beschränkt sich in „Die Wilden“ darauf, bereits bekannte Inhalte neu aufzuwärmen und ein Storyboard zu entwerfen, welches einigen seiner Vorgänger erheblich ähnelt. Erneut ist eine Bande rücksichtsloser Verbrecher unterwegs, wiederum gibt es eine mehr oder weniger direkte Verbindung zu Dust, und auch hier will wieder vermittelt werden, dass noch nie ein Gegner so rücksichtslos und brutal war wie dieses eigenartige Trio. Unabhängig von den bisher veröffentlichten Ausgaben mag die Geschichte stark sein, bisweilen sogar fantastisch, wenn die Action richtig schön überkocht. Doch als treuer Leser wird man sich an viele bekannte Stationen des Protagonisten erinnert fühlen und den Eindruck gewinnen, die kreative Phase des Autors gehöre langsam aber sicher der Vergangenheit an, während die aktuellste Ausgabe sich lediglich darauf konzentriert, die Serie mit aller Macht fortzuführen.

„Die Wilden“ ist ein guter, eigentlich sogar ein sehr guter Comic, das steht außer Frage. Aber es gelingt hier nicht mehr, frische Impulse in die Reihe zu bringen, geschweige denn den bekannten Charakteren neue Facetten abgewinnen zu können. Stagnation ist gefährlich – und man kann nur hoffen, dass sie lediglich darauf zurückzuführen ist, dass sich Rouge und Greg noch einspielen müssen. „Ein Dollar mit drei Seiten“, das nächste, bis dato noch nicht herausgegebene Splitter-Kapitel wird hierzu sicher Auskunft geben können!

|Hardcover: 48 Seiten
ISBN-13: 978-3868692679|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Greg (Autor) / Hermann (Zeichner) – Comanche 10: Das Geheimnis um Algernon Brown

_|Comanche|:_

Band 1: [„Red Dust“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6410]
Band 2: [„Krieg ohne Hoffnung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7189
Band 3: [„Die Wölfe von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7190
Band 4: [„Roter Himmel über Laramie“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7191
Band 5: [„Das Tal ohne Licht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7193
Band 6: [„Rote Rebellen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7196
Band 7: [„Der Mann mit dem Teufelsfinger“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7197
Band 8: [„Die Sheriffs“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7198
Band 9: [„Die Feuerteufel von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7199
Band 10: [„Das Geheimnis um Algernon Brown“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7200
Band 11: [„Die Wilden“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7201

_Story:_

Bei der Untersuchung der Überschwemmung der Triple Six Ranch stoßen Comanche und Red Dust auf die Leiche eines Mannes. Nach näherer Betrachtung entdecken sie, dass der Mann bereits vor dem Unwetter tot war – durchsiebt von zwei Kugeln. Die Leiche des als Algernon Brown entlarvten Mannes gibt den Gefährten Rätsel auf und führt sie zu Doktor Colby, der die Leiche in Gewahrsam nehmen soll. Ausgerechnet der Arzt scheint mit Brown vertraut zu sein – doch warum verhält er sich den Anwesenden gegenüber so merkwürdig?

Dust versucht in Laramie mehr über die Familie des Ermordeten in Erfahrung zu bringen und stellt dabei fest, dass es einen zweiten Algernon Brown gibt, den Sohn des Toten. Und der ist offenbar das eigentlich vorhergesehene Opfer eines Mannes, der seit 20 Jahren Rache für den Mord an seiner Familie schwört – ein praktizierender Arzt, der unter falschem Namen kürzlich nach Greenstone Falls gereist ist …

_Persönlicher Eindruck:_

Mit „Das Geheimnis um Algernon Brown“ endete Anfang der 80er eine der wichtigsten Konstellation des Comic-Metiers. Hermann, lange Jahre Kompagnon und Zeichner im Dienste von „Comanche“ nahm nach der zehnten Ausgabe seinen Hut und räumte den Platz für Michel Rouge, der in der darauf folgenden Episode sein Debüt feiern sollte. Und gerade weil Hermanns Illustrationen eine maßgebliche Komponente des erfolgreichen Wildwest-Ablegers war, ist dem Leser schon ein bisschen traurig zumute, da diese beiden im Verbund Großartiges geschaffen haben.

Mit dem letzten Hermann-Kapitel ziehen Greg und sein Partner aber noch einmal alle Register und verabschieden ihre Zusammenarbeit mit einem feinen Finale. Es gibt die üblichen Verfolgungsjagden, falsche Spuren, hinterlistige Intrigen, vertrauenslose Charaktere, flotte Wendungen und grundsätzlich einen Plot, dessen einzige Schwäche darin besteht, dass er vielleicht zu schnell durchschaubar ist. Davon abgesehen ist auch „Das Geheimnis um Algernon Brown“ von der Tempo- und Spannungsgestaltung her feinstes Western-Kino, brillant illustriert und mit einem Red Dust in Hochform – all das, wofür „Comanche“ in zehn meist überragenden Episoden vor dem Wechsel gestanden hat und hoffentlich auch weiter stehen wird.

Mit der zehnten Episode enden auch die Bonus-Kapitel der Splitter-Special-Edition. EIn letzter Kunstdruck, die Kurzgeschichte „Die mysteriösen und phantastischen Abenteuer des Special-Agenten“ sowie eine kurze Dokumentation zur Umgestaltung der Serie bilden den krönenden Abschluss. Wie es mit „Comanche“ weitergeht, bleibt abzuwarten; am beeindruckenden Vermächtnis dieses eingespielten Zweigespanns gibt es aber auch mit diesem Band nichts mehr zu rütteln!

|Hardcover: 72 Seiten
ISBN-13: 978-3868690613|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Greg (Autor) / Hermann (Zeichner) – Comanche 9: Die Feuerteufel von Wyoming

_|Comanche|:_

Band 1: [„Red Dust“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6410]
Band 2: [„Krieg ohne Hoffnung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7189
Band 3: [„Die Wölfe von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7190
Band 4: [„Roter Himmel über Laramie“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7191
Band 5: [„Das Tal ohne Licht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7193
Band 6: [„Rote Rebellen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7196
Band 7: [„Der Mann mit dem Teufelsfinger“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7197
Band 8: [„Die Sheriffs“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7198
Band 9: [„Die Feuerteufel von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7199
Band 10: [„Das Geheimnis um Algernon Brown“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7200
Band 11: [„Die Wilden“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7201

_Story:_

Red Dusts Rückkehr nach Greenstone Falls gestaltet sich unkomplizierter, als der rothaarige Revolverheld gefürchtet hatte. Allerorts wird er mit offenen Armen empfangen, die Comtesse gibt sogar eine Lokalrunde in ihrem Saloon. Dort lernt Dust auch den schmierigen Versicherungsmenschen Addison de Vega und seinen Begleiter Pickford kennen, die gerade im Zuge der jüngsten Brandstiftungen ihre Policen an den Mann und die Frau bringen wollen. Dust traut dem Agenten nicht und provoziert ihn. Doch die nachfolgende Schlägerei kann nicht zu Ende gebracht werden, da Comanche in den Saloon stürmt und berichtet, dass die Triple Six brennt …

Vor Ort finden Dust und seine Männer schließlich Anzeichen von Brandstiftung und verdächtigen prompt de Vega, die Brände inszeniert zu haben, um Werbung für seine Versicherungen zu machen. Als der Beschuldigte kurz darauf das Weite sucht, scheint die Sache klar. Gemeinsam mit ‚Mondflecken‘ begibt sich Dust an die Verfolgung; doch irgendwie scheint es, als passten die Vermutungen nicht so recht mit den Tatsachen zusammen …

_Persönlicher Eindruck:_

Und wieder gelangen wir dorthin, wo alles begann: Greenstone Falls! Die Episoden in Montana waren letzten Endes lediglich eine kurze Flucht in eine neue Welt, die jedoch nur von zeitweiliger Dauer war, weil der Charakter Red Dust letzten Endes immer wieder an Comanche und seine Heimat gebunden ist und die Entwicklung der Stadt ein elementarer Teil dieser Geschichte ist.

Insofern ist die Modernisierung der Stadt ein zentrales Thema, welches auch vor dem inzwischen neunten Band der Reihe keinen Halt macht. Neue, schicke Persönlichkeiten werden in die Handlung integriert, andere Figuren zeigen sich von einer bis dato unbekannten Seite, und auch wenn die Kernpunkte der Story sich langsam aber sicher wiederholen, so ist „Die Feuerteufel von Wyoming“ nach zwei nicht ganz so berauschenden Episoden wieder ein kleiner Fortschritt im „Comanche“-Kosmos.

Was die aktuelle Folge vor allem auszeichnet, ist der Spannungsaufbau, der ja gerade in „Die Sheriffs“ noch mächtig gelitten hatte. Greg lässt sein Publikum im Unklaren, was genau hinter den Brandstiftungen steckt bzw. welche Charaktere hier eine bedeutende Rolle spielen. Zum Schluss gelingt ihm dabei ein unvorhergesehener Schwenk zur etwas ferneren Vergangenheit der Serie, mit dem sich Teile des bis dato noch offenen Puzzles nun nahtlos zusammensetzen lassen. Doch hierzu soll noch nicht allzu viel verraten werden – lediglich dass Greg mal wieder eine gelungene Überraschung parat hält.

In Sachen Erzählatmosphäre knüpft man unterdessen auch wieder an das bekannte Niveau der ersten Episoden an. Zwar mag das Thema brennende Ranches mittlerweile ein wenig ausgelutscht sein, doch ist es auch diesmal die etwas andere Herangehensweise, die eine derartige Wiederholung nicht langweilig werden lässt. Musste man zuletzt noch davon ausgehen, dass Greg und Hermann ein wenig die Puste ausgeht, kann man diesen Eindruck nun wieder relativieren und sich auf ein weiteres, sehr gelungenes Kapitel dieser legendären Serie freuen.

Die Splitter-Ausgabe enthält neben dem fast schon standesgemäßen Kunstdruck noch eine neue Kurzgeschichte („Hommage an Buddy Longway, die Fortsetzung des Western-Specials und den zweiten Teil der Hermann-Biografie.

|Hardcover: 64 Seiten
ISBN-13: 978-3868690606|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Greg (Autor) / Hermann (Zeichner) – Comanche 8: Die Sheriffs

_|Comanche|:_

Band 1: [„Red Dust“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6410]
Band 2: [„Krieg ohne Hoffnung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7189
Band 3: [„Die Wölfe von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7190
Band 4: [„Roter Himmel über Laramie“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7191
Band 5: [„Das Tal ohne Licht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7193
Band 6: [„Rote Rebellen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7196
Band 7: [„Der Mann mit dem Teufelsfinger“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7197
Band 8: [„Die Sheriffs“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7198
Band 9: [„Die Feuerteufel von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7199
Band 10: [„Das Geheimnis um Algernon Brown“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7200
Band 11: [„Die Wilden“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7201

_Story:_

Der Aufbau der Farm ist gerade abgeschlossen und verspricht für Red Dust, Pat und Duncan den Anfang einer neuen Epoche. Doch die Freude und der Frieden sind nur von kurzer Dauer; als eines Tages ein mexikanischer Revolverheld auftaucht, der gleich fünf weitere abgehalfterte Persönlichkeiten mit auf die Ranch bringt, durchlebt Dust ein Déjà-vu – denn es handelt sich hier durchweg um ehemalige Sheriffs, die durch die Gewalt des Ruthmann-Clans aus ihren Städten geflüchtet sind. Unter ihnen befindet sich auch Dusts einstiger Vorgesetzter Wallace, der den Rothaarigen überreden möchte, sich dem Ensemble anzuschließen und die Verbrecherbande zu bekämpfen. Dust lehnt dankend ab, erfährt dann jedoch, dass auch Comanche in großer Gefahr ist.

Mit der Riege einstiger, nun jedoch stark gezeichneter Helden begibt er sich nach Summerfield, wo Comanche und viele andere hilflose Bürger eingeschlossen und von allen Vorräten getrennt sind. Dust wird schnell klar, dass nur ein radikales Vorgehen die Rettung für seine ehemalige Chefin bedeuten kann. Da kommt es gerade recht, dass ihm ein ehemaliger Weggefährte Schützenhilfe anbietet …

_Persönlicher Eindruck:_

Das Duo Greg/Hermann hatte vor der Erstellung des achten Bandes grundsätzliche alle Optionen offen: Einerseits stand der Neustart auf der Ranch von Duncan und Pat im Raume, andererseits konnte man sich auch wieder auf die Wurzeln besinnen und die Titelfigur zurück in die Story bringen. Der Autor hat sich für die letztgenannte Option entschieden, was insofern vielleicht ungünstig erscheint, dass er einen Verbleib in Montana mit vielen frischen Details hätte auffüllen können, wohingegen die Rückkehr zu seiner Herkunft schon durch viele Happenings vorbelastet ist und es ungleich schwerer sein würde, der Serie neue Facetten abzugewinnen, wenn man sich letzten Endes doch wieder auf die vertrauten Themen beschränkt. Die Frage lautete also, was das Duo aus den neuen Voraussetzungen machen würde – doch hier hat man schlussendlich einen guten, wenn auch nicht vollwertig begeisternden Kompromiss gefunden.

Wie gehabt kämpft Dust Seite an Seite mit einigen Personen, die dem unkonventionellen Cowboy nicht so recht über den Weg trauen und den Kult um ihn nur begrenzt begreifen. Also erfordert es auch diesmal kleine Grabenkämpfe und internen Schwierigkeiten, bevor die Geschichte eigentlich beginnen kann. Und genau diese Zeit, die Greg hier verspielt, geht ihm bei der Inszenierung der Schlacht gegen die Ruthmann-Bande verloren. Erstmals überhaupt verfällt er in Hektik und gerät bei der Differenzierung der Handlungsstränge in Schwierigkeiten. Gerade in der heißesten Phase des Kampfes weiß man oftmals nicht, welche Person gerade handelt bzw. an welchen Schauplatz der Schießereien sich die Szenerie gerade verlagert – und diesen Punkt muss man bei der Gestaltung von „Die Sheriffs“ dann auch wirklich bemängeln.

Andererseits ist auch die achte Folge ein guter Comic, der sich auf die bekannten Elemente verlassen kann und den Protagonisten wieder in Höchstform zeigt. Den Mangel an frischen Ideen bügeln Greg und Hermann ferner durch eine sehr lebhafte, actionreiche Präsentation wieder aus, und da vereinzelte Details der Erzählung erst einmal offenbleiben, ist auch die Spannung nie in Mitleidenschaft gezogen. Was halt nur auffällt: „Comanche“ hat auch schon bessere Ausgaben erlebt als die hier vorliegende! Und genau an dieser Tatsache hat man zum Schluss ein wenig zu knabbern, weil man insgeheim schon mit einer sehr großen Erwartungshaltung an die Sache herangeht.

Wenigstens ist auf die Extras der Splitter-Ausgabe wieder Verlass. Der erste Teil der Hermann-Biografie teilt sich den Platz mit der Kurzgeschichte „Liebliche Hochzeit“, einem kurzen Text zum Western-Special der Comictage in Erlangen 2010 sowie einem feinen Kunstdruck des Hauptcharakters.

|Kartoniertl: 64 Seiten
ISBN-13: 978-3868690590|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Greg (Autor) / Hermann (Zeichner) – Comanche 7: Der Mann mit dem Teufelsfinger

_|Comanche|:_

Band 1: [„Red Dust“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6410]
Band 2: [„Krieg ohne Hoffnung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7189
Band 3: [„Die Wölfe von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7190
Band 4: [„Roter Himmel über Laramie“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7191
Band 5: [„Das Tal ohne Licht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7193
Band 6: [„Rote Rebellen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7196
Band 7: [„Der Mann mit dem Teufelsfinger“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7197
Band 8: [„Die Sheriffs“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7198
Band 9: [„Die Feuerteufel von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7199
Band 10: [„Das Geheimnis um Algernon Brown“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7200
Band 11: [„Die Wilden“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7201

_Story:_

Die Umstände in Greenstone Falls haben sich für Red Dust entscheidend verändert; die Wahl des Gouverneurs und die Modernisierung der Stadt machen ihm zu schaffen und bringen ihn zu dem Entschluss, die Stadt zu verlassen und an anderer Stelle neu anzufangen. Gemeinsam mit seinem treuen Gaul Palomino reitet er nach Montana, wo er Zeuge einer niederträchtigen Verfolgungsjagd wird. Dust eilt den zum Tode verurteilten Landbesitzern zur Hilfe, wird von ihnen aber aus Misstrauen dennoch gelinkt.

Erst kurz darauf begreift er, welche Spielchen gespielt werden: Ein eigenartiges Gesetz verbietet es vielen Eignern, die Kupfervorräte auf ihrem Grund zu fördern. Auch der alternde Farmer Duncan und seine Tochter Pat leiden unter den Forderungen der Minengesellschaft, die auf Duncans Land eine Kupferader entdeckt hat und diese nun nötigenfalls gewaltsam in ihren Besitz bringen möchte. Dust, der als Revolverheld nicht gerne auf der Farm von Vater und Tochter gesehen ist, kann sich durch gute Arbeit das Vertrauen der beiden erarbeiten und unterstützt die beiden bei der Verteidigung der Ranch – dabei weiß der rothaarige Herumtreiber bis hierhin noch gar nicht, wer sich wirklich hinter Duncan verbirgt …

_Persönlicher Eindruck:_

Es hat sich schon länger angedeutet, dass „Comanche“ gänzlich neue Wege einschlagen muss, um der Story auch weitere glaubwürdige Impulse zu verpassen. Aus diesem Grund haben Greg und Howard mit der Erstellung des siebten Bandes ihrer legendären Reihe die Flucht nach vorne angetreten und ihren Helden aus dem üblichen Setting herausbefördert. Red Dust verlässt seine ursprüngliche Heimat, in der er sich schon länger nicht mehr wohlfühlt, und widmet sich wieder den traditionellen Aufgaben des Wilden Westens: Als Revolverheld durch die Prärie reisen und sich an anderer Stelle als Cowboy neu zu verdingen.

Ist dieser krasse Einschnitt zunächst einmal mit diversen Zweifeln belegt, erkennt man spätestens mit Dusts Ankunft in Montana, dass ein Tapetenwechsel dringend von Nöten war, um die Geschichte frisch zu halten und auch wieder Stränge zu öffnen, die sich nicht mit den üblichen Verdächtigen beschäftigen und auf Dauer auch langweilig werden. Schade ist allerdings, dass das Spannungsniveau in „Der Mann mit dem Teufelsfinger“ nicht ganz so prall ist wie in den vorherigen Episoden. Die Handlung bleibt gewohntermaßen stringent und flott, allerdings verpflanzt der Autor viele Elemente darin, die er in leichter Abwandlung schon an anderer Stelle verarbeitet hat, sodass die kurze Fehde, die das Finale dieses Kapitels ausmalt, einen nicht mehr sonderlich vom Hocker reißt – zumal die Inszenierung hier auch ein wenig gedrungen wirkt.

Andererseits haben die beiden Schöpfer der Serie gute Arbeit bei der Veränderung der grundsätzlichen Begebenheiten geleistet; völlig neue Protagonisten halten Einzug in die Erzählung und bauen sich ihr Standing auf, während man sich von den herkömmlichen Charakteren erst einmal verabschieden muss. Hierfür gönnt sich Greg auch die nötige Zeit und Ruhe, was letztendlich dazu führt, dass sich die neuen Schauplätze mit detailreichen Schilderungen ihre Akzeptanz erarbeiten, die eigentliche Story über den Kampf gegen die Minengesellschaft aber ein bisschen zu kurz kommt.

Insofern muss man „Der Mann mit dem Teufelsfinger“ leider auch bescheinigen, die bislang schwächste Folge der „Comanche“-Reihe zu sein, wenngleich sie den Startschuss für viele neue Kapitel prima bewältigt. Aber wie es bei einer Neustrukturierung eben typisch ist, muss sich erst einmal alles finden und ordnen, bevor die Früchte geerntet werden können. Ob dies gelingt, müssen die weiteren Bände zeigen, und auf diese darf man auch gespannt sein. Bis dahin muss man „Der Mann mit dem Teufelsfinger“ zunächst als das in Erinnerung halten, was es de facto ist: Ein notwendiger Zwischenschritt auf dem Weg zu neuen, spannenden Abenteuern.

Die Splitter-Fassung enthält schließlich noch ein paar feine Extras, die über diesen leichten Wermutstropfen hinwegtrösten. Der Kunstdruck der Coverzeichnung sowie die Fortsetzung der Biografie von Greg und Hermann sind aber wieder auf bekannt hohem Niveau!

|Hardcover: 64 Seiten
ISBN-13: 978-3868690583|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Greg (Autor) / Hermann (Zeichner) – Comanche 6: Rote Rebellen

_|Comanche|:_

Band 1: [„Red Dust“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6410]
Band 2: [„Krieg ohne Hoffnung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7189
Band 3: [„Die Wölfe von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7190
Band 4: [„Roter Himmel über Laramie“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7191
Band 5: [„Das Tal ohne Licht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7193
Band 6: [„Rote Rebellen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7196
Band 7: [„Der Mann mit dem Teufelsfinger“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7197
Band 8: [„Die Sheriffs“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7198
Band 9: [„Die Feuerteufel von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7199
Band 10: [„Das Geheimnis um Algernon Brown“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7200
Band 11: [„Die Wilden“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7201

_Story:_

In seiner Rolle des Hilfssheriifs trägt Red Dust maßgeblich dazu bei, dass sich die Situation in und um Greenstone Falls langsam aber sicher beruhigt. Dies gibt ihm die Möglichkeit, den Aufpasser für den prominenten Fotografen Dan Morgan zu mimen, der unter großen Ankündigen in die Stadt kommt und vor allem von Comanche mit offenen Armen empfangen wird.

Zur gleichen Zeit melden sich die Cheyenne-Indianer wieder zurück, jedoch erneut nicht in friedlicher Mission. ‚Einsames Feuer‘, der zweite Sohn des gefallenen Häuptlings ‚Drei Stöcke‘ hat die Fehde mit Dust und Co. immer noch nicht vergessen. In einzelnen Raubzügen greift er die Ranches um Greenstone Falls an und verbreitet Chaos, Tod und Trauer. Während Dust seinen Bruder ‚Aufrechtes Pferd‘ konsultiert, um an die Vernunft des rebellischen Aufwieglers zu appellieren, bereitet dieser schon den Angriff auf die Triple Six vor. Und dort ist man noch nicht gewappnet, sondern beschäftigt sich lieber mit den Abenteuern des Fotografen Morgan, der aus einem Ballon heraus ein paar gewaltige Aufnahmen für seine Zeitschrift machen will – und begleiten soll ihn hierbei niemand Geringeres als Red Dust persönlich.

_Persönlicher Eindruck:_

Es war zu erwarten, dass Greg in einem der folgenden Bände noch einmal die Indianer-Thematik aufgreifen würde, schließlich war die Fehde zwischen den abtrünnigen, blutrünstigen Rothäuten nur vorübergehend abgeschlossen, die Aufwiegler hingegen immer noch flüchtig. Doch die Umstände, unter denen die Rivalität nun ausgetragen wird, haben sich vollkommen verändert. Greenstone Falls als Schauplatz ist gewachsen und rundum modernisiert, die Ranches sind viel selbständiger und besser organisiert als zu den chaotischen Zeiten der ersten Berührungen zwischen Cheyenne und den Weißen, und durch die harte Hand des Sheriffs und seiner Helfershelfer ist der Nährboden für das Verbrechen ziemlich arm geworden.

Insofern verwundert es ein wenig, dass der Autor ausgerechnet jetzt, wo die Organisation in der Stadt in geordneten Bahnen läuft, den Indianeraufstand anzettelt und somit eigentlich weniger optimale Voraussetzungen für die Glaubwürdigkeit eines solchen Handlungsstrangs nutzen mag. Zwar hat er damit das Überraschungsmoment auf seiner Seite, doch da man davon ausgehen muss, dass derart kleine Revolutionen, wie sie hier ausgetragen werden, aufgrund der bestehenden Situation im bekannten Setting problemlos niedergeschlagen werden, scheint die Wahl des Zeitpunkts zunächst mal ungünstig.

Andererseits ist die spezielle Herausforderung anscheinend das täglich Brot des Autors, ähnlich wie schon im vorangegangenen, stimmungsmäßig sehr düsteren Album. Und so sind es in „Rote Rebellen“ vor allem die Kontraste, über die sich die Story definiert und von deren teils erschreckend wechselhafter Wirkung sie durchblutet wird. Da ist einerseits der piekfeine Fotograf, ein unpässlicher Zeitgenosse, der als Charakter irgendwie überhaupt nicht in die Geschichte passen mag, während ihm gegenüber eine blutige Revolte ihren Anfang nimmt, die Heile-Welt-Vorstellungen Morgans ad absurdum führen und mit ihren schändlichen Taten genau das Gegenteil von dem repräsentieren, was der Pressemensch seinem Publikum in seiner Sensationsgeilheit aufzeigen möchte.
Dieses Wechselspiel, vor allem aber auch die eigenwilligen Positionen von Red Dust und seinem arbeitenden Cheyenne-Schützling ‚Mondflecken‘ machen „Rote Rebellen“ erneut zu einer sehr spannenden, bei Weitem nicht so durchsichtigen Episode in der ruhmreichen Western-Serie. Und auch wenn der inhaltliche Wandel sehr flott und überraschend kommt – Greg und speziell sein fantastisch aufgelegter Zeichner wissen auch diesmal wieder, wie sie ihren Leser mit Begeisterung in den Wilden Westen ziehen und ihn dort mit einer sehr guten, unterhaltsamen Story faszinieren.

Im Bonusteil des Comics gibt es diesmal übrigens eine kleine Biografie der beiden „Comanche“-Köpfe und einen Kunstdruck des Titelbilds.

|Graphic Novel: 64 Seiten
ISBN-13: 978-3868690576|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Greg (Autor) / Hermann (Zeichner) – Comanche 5: Das Tal ohne Licht

_|Comanche|:_

Band 1: [„Red Dust“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6410]
Band 2: [„Krieg ohne Hoffnung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7189
Band 3: [„Die Wölfe von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7190
Band 4: [„Roter Himmel über Laramie“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7191
Band 5: [„Das Tal ohne Licht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7193
Band 6: [„Rote Rebellen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7196
Band 7: [„Der Mann mit dem Teufelsfinger“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7197
Band 8: [„Die Sheriffs“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7198
Band 9: [„Die Feuerteufel von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7199
Band 10: [„Das Geheimnis um Algernon Brown“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7200
Band 11: [„Die Wilden“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7201

_Story:_

20 lange Monate hat Red Dust im Steinbruch des Gefängnisses von Laramie die Strafe für seinen Mord an Schwerverbrecher Russ Dobbs absitzen müssen – eine Zeit, die sein Äußeres, aber auch seine Einstellung zum Leben völlig verändert hat. Als er auf Ersuchen mehrere Behörden vorzeitig freigelassen wird, bricht für ihn ein völlig neues Kapitel an: Keine Waffen, kein Alkohol, keine Rückkehr in seine Vergangenheit. Bei seinem Eintreffen auf der Triple Six Ranch wird er dementsprechend skeptisch beäugt, beugt sich aber bedingungslos den Auflagen des Sheriffs von Greenstone Falls. Doch der Ort, den er einst so leibte, hat sich vollkommen verändert; die Stadt floriert, die Geschäfte laufen und auch Comanche hat endlich das erreicht, wofür sie lange und hart gearbeitet hat. Es scheint fast so, als sei Dust in der Zwischenzeit völlig überflüssig geworden. Und dieses Gefühl wird ihm auch überall vermittelt, als er sein Bekenntnis zur Zeit des Revolverhelden ablehnt. Als er jedoch Zeuge der grausamen Überfälle von Shotgun Marlowe wird und mit ansehen muss, wie ein neuer Gauner mit noch brutaleren Mitteln als seinerzeit Dobbs die Stadt unsicher macht, scheint ihm nichts anderes übrig zu bleiben, als sich seiner eigentlichen Qualitäten wieder zu besinnen.

_Persönlicher Eindruck:_

Man kann nun streiten, ob „Das Tal ohne Licht“ eine direkte Reaktion auf die nicht gerade kritiklosen Kommentare zur vorangegangenen Doppelfolge und die heftige Form der Selbstjustiz auf Seiten des Hauptdarstellers ist. Fakt ist jedenfalls, dass der Protagonist und dessen Grand Finale in Laramie hier kritisch unter die Lupe genommen werden und Greg sich den schrecklichen Ereignissen des letzten Bandes stellt. Der Autor nutzt die Chance und gibt seinem Hauptdarsteller ausreichend Gelegenheit, sein Verhalten zu rechtfertigen und seine Schuld zu sühnen. Red Dust kehrt als gebrochener Mann in seine Heimat und gleichzeitig auch in die Story zurück und durchläuft eine Wesensveränderung, die jeden treuen Leser erstmal erschrecken dürfte. Seine bekannten Motive, sein Enthusiasmus und auch sein Sinn für Gerechtigkeit sind verflogen und einem Menschen gewichen, der einfach nur noch seine Ruhe finden will und dazu auch jeden Anspruch ans Leben ins Jenseits verbannt hat. Und es fällt schwer, diesen Wandel ernst zu nehmen und Dusts Entwicklung zu akzeptieren, da eine derart melancholische Stimmung absolut nicht zu dem passt, wofür die Serie und die bis dato abgelieferten Abenteuer bis dato gestanden haben. Doch Greg bleibt hartnäckig, widersteht nahezu allen Versuchungen und verhilft seinem Liebling in den entscheidenden Situationen dazu, sich und seinem neuen Lebensweg treu zu bleiben – bis selbst der Sheriff ein Einsehen hat und die letzte Trumpfkarte im Kampf gegen seinen derzeit ärgsten Widersacher ziehen muss.

„Das Tal ohne Licht“ wird seinem Titel insofern gerecht, dass die Lichtblicke vor allem in den ersten beiden Dritteln der Erzählung nahezu gänzlich ausbleiben. Man kann sich nicht so recht mit Dust identifizieren, muss währenddessen auch die Veränderungen in der Stadt hinnehmen, die einen regelrecht zu überrollen drohen. Konnte man in den letzten Ausgaben noch Schritt für Schritt beobachten, wie Greenstone Fall ein schleppendes Wachstum erlebte, wird man nun vor vollendete tatsachen gestellt und ist gezwungen, zu schlucken, was der Autor dem Leser vorsetzt. Teilweise fühlt man sich dabei ein wenig überrumpelt, da Greg sich den Spielraum zu einer etwas umfassender geschilderten Entwicklung genommen hat. Warum zum Beispiel nicht ein Interludium einfügen, indem die Situation in Greenstone Falls näher geschildert wird, wo der Detailreichtum doch auch sonst ein großer und wichtiger Teil dieser Serie war? War es tatsächlich der Druck, dem man hier nachgegeben hat, die Kritik zu den Gewaltdarstellungen eine möglichst rasch gelieferte Antwort nachzureichen?

Natürlich kann man hier spekulieren, wobei sich am Ende herausstellt, dass der Autor erneut den wohl besten Weg eingeschlagen hat. Wer hätte schon akzeptiert, dass Dust nach den jüngsten Ereignissen erst einmal von der Bildfläche verschwunden wäre? Und wie hätte man ein Comeback besser und glaubwürdiger gestalten können, als es hier der Fall ist. Natürlich, Klischees spielen auch in „Das Tal ohne Licht“ eine bedeutsame Rolle, werden hier aber als erforderliches Mittel bedingungslos akzeptiert, zumal sie seit Anbeginn der Serie ein wichtiger Bestandteil waren. Und dass die Story in den letzten Sequenzen eine nachdenkliche Szenerie hinterlässt, die nicht dem erwarteten Happy End entspricht, unterstreicht, dass es sich Greg und sein Kompagnon Hermann absolut nicht leicht gemacht haben – selbst wenn viele Passagen der Story zunächst für diese These sprechen.

Schlussendlich freut man sich dann doch über eine sehr willkommene, äußerst gelungene, wenn auch diesmal nicht ganz so spannende Fortsetzung dieser prestigereichen, so wichtigen Serie. Dies setzt sich zu guter Letzt auch in den Bonus-Abschnitten der Neuauflage fort, die mit einer neuen Kurzgeschichte, erneuten Kommentaren zum aktuellen Band, einem feinen Kunstdruck und einigen unveröffentlichten Skizzen geschmückt wird. Prädikat: Absolut lohnenswert!

|Graphic Novel: 64 Seiten
ISBN-13: 978-3868690569|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Greg (Autor) / Hermann (Zeichner) – Comanche 4: Roter Himmel übeer Laramie

_|Comanche|:_

Band 1: [„Red Dust“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6410]
Band 2: [„Krieg ohne Hoffnung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7189
Band 3: [„Die Wölfe von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7190
Band 4: [„Roter Himmel über Laramie“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7191
Band 5: [„Das Tal ohne Licht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7193
Band 6: [„Rote Rebellen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7196
Band 7: [„Der Mann mit dem Teufelsfinger“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7197
Band 8: [„Die Sheriffs“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7198
Band 9: [„Die Feuerteufel von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7199
Band 10: [„Das Geheimnis um Algernon Brown“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7200
Band 11: [„Die Wilden“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7201

_Story:_

Red Dust hat Brian Braggshaw seinen letzten Willen abgenommen, dessen Mörder Russ Dobbs zu jagen und Justiz für dieses und so viele weitere Verbrechen der Dobbs-Brüder auszuüben. Monatelang trabt er dem Verbrecher immer wieder hinterher, kommt aber stets einen Schritt zu spät. Was Dust hierbei sehen muss, ist ein Bild des Grauens: Dobbs zieht eine unglaubliche Blutspur nach sich und mordet selbst für geringe Dollarbeträge, um sich über Wasser zu halten. Als der Rothaarige erfährt, dass der mordende Gejagte mittlerweile einen Komplizen um sich geschart hat, ist er gewarnt. Und gerade in dem Moment, als er Dobbs in den Hinterhalt jagt, wird ihm dies zum Verhängnis. Von Mormonen gepflegt, kommt er nach einem gescheiterten Racheversuch wieder zu Kräften und muss wieder mit ansehen, wie Dobbs den Vater der christlichen Familie umbringt. Mit Hilfe einiger neuer Freunde jagt er Dust und Wetchin, den überraschenden Verbündeten bis nach Laramie. Hier soll es nach Dusts Willen nun zum finalen Showdown kommen.

_Persönlicher Eindruck:

Die vierte Episode der „Comanche“-Serie ist aus vielerlei Gründen ein ganz besonderes Kapitel in der ruhmreichen Reihe. Zum einen hat der Band Überlänge und musste deswegen jahrelang in einer gekürzten Fassung verlegt werden; zum anderen stand diese Folge lange Zeit im Blickpunkt der Kritik, da die Art und Weise, wie Greg und Hermann hier die Gewalt des Wilden Westens präsentieren, alles bis hier Dagewesene in den Schatten stellt und die damit verbundenen Kontroversen erstmals Zweifel an den Arbeiten des erfolgreichen Duos auslösten.

Der Abschluss der Doppelepisode ist dabei in der Tat sehr brutal, vor allem was das Treiben des Gejagten anbetrifft. Kompromisslos erhöht er seinen persönlichen Blutzoll, überfällt Unschuldige und mordet aus kaum mehr nachvollziehbaren Gründen – und dies wird in „Roter Himmel über Laramie“ auch schonungslos dargestellt. Aber auch der Hauptakteur gerät ins Kreuzfeuer der Kritik, da er ebenfalls einen Mord plant und in seinen Rachegelüsten keine Gnade mehr für den unmenschlichen Russ Dobbs akzeptieren möchte. Dies führt unwiderruflich zu einem Zwiespalt, da man einerseits mit dem Helden sympathisiert und auch wünscht, dass er seine Pläne umsetzen kann, andererseits auch nicht so recht tolerieren möchte, dass derart brutale Gedanken zum Leitmotiv einer Comic-Serie werden. Doch den eingeschlagenen Pfad kann der Autor ab einem gewissen Punkt nicht mehr verlassen, ohne sich und seine Charaktere in irgendeiner Form unglaubwürdig zu machen – und dies ist schließlich ein Zwiespalt, der auch heute noch die Meinungen trennen wird.

Im Kontrast hierzu ist das Tempo von „Roter Himmel über Laramie“ serienintern unübertroffen. Die Hetzjagd auf den Verbrecher geschieht in höchster Geschwindigkeit, kämpft sich von Schauplatz zu Schauplatz, bringt wiederum neue tragende Figuren in die Handlung, verliert derweil aber nie das eigentliche Ziel aus den Augen. Unterdessen erfährt man diesmal noch eine Menge mehr über Red Dust, dringt tiefer in den Protagonisten ein, entfremdet sich aber auch wieder, sobald dieser in Laramie angekomen ist. Es ist im Grunde genommen ein ständiges Auf und Ab, geprägt von dutzenden inhaltlichen Highlights, deren Dichte dem „Comanche“-Vermächtnis wirklich ddie Krone aufsetzt. Nie war die Story impulsiver, nie waren die Figuren lebendiger, und selten zuvor konnte man Red Dust so intensiv und nahe erleben, wenngleich er sein distanziertes Naturell bis auf Weiteres aufrechterhält.

In diesem Sinne ist es schon komisch, dass kein Verlag seinerzeit bereit war, die klassische Albumlänge zu überschreiten und den Lesern das volle Vergnügen zu gönnen. Dies mag man zwar auf manch gewaltverherrlichenden Teil in den letzten beiden Dritteln des Buches zurückführen, doch auch unter diesen Voraussetzungen – ehrbar oder auch nicht – ist „Roter Himmel über Laramie“ ein fantastischer Comic, und das womöglich auch wegen der sehr authentischen Präsentation der Action. Heutzutage wird man über derartige Fragmente sicherlich auch nicht mehr streiten; doch die schonungslose Brutalität, die dieses vierte Kapitel mit sich bringt, soll dennoch nicht unkommentiert bleiben. Und dies vor allem deshalb, weil sie zwar den Charakter dieser Folge bestimmt, nicht jedoch von der eigentlichen Handlung ablenkt.

Die neue Splitter-Ausgabe greift die Kontroversen und Diskussionen um die inhaltlichen Wendungen im Übrigen noch einmal auf. Hierzu gibt es dann auch kurze, leider unabhängige Interview-Schnipsel mit Greg und Hermann. Weiterhin erhält man einen zusätzlichen Kunstdruck, auf dem sich Dusts schärfster Gegner Dobbs verewigt hat. Und nicht zuletzt wegen dieser Bonus-Informationen und des damit einhergehenden Wissens, dass Gewalt auch damals nicht plump eingesetzt wurde, ist „Roter Himmel über Laramie“ runden denn je – und inhaltlich, das muss man noch einmal betonen, absolut spitze!

|Graphic Novel: 72 Seiten
ISBN-13: 978-3868690552|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Greg (Autor) / Hermann (Zeichner) – Comanche 3: Die Wölfe von Wyoming

_|Comanche|:_

Band 1: [„Red Dust“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6410]
Band 2: [„Krieg ohne Hoffnung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7189
Band 3: [„Die Wölfe von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7190
Band 4: [„Roter Himmel über Laramie“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7191
Band 5: [„Das Tal ohne Licht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7193
Band 6: [„Rote Rebellen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7196
Band 7: [„Der Mann mit dem Teufelsfinger“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7197
Band 8: [„Die Sheriffs“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7198
Band 9: [„Die Feuerteufel von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7199
Band 10: [„Das Geheimnis um Algernon Brown“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7200
Band 11: [„Die Wilden“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7201

_Story:_

Comanche und ihre Truppe erwarten den Postkutschenfahrer Sid Bullock, der eine wertvolle Fracht auf die Ranch bringen soll. Als sein Gefährt jedoch die Nähe der Triple Six erreicht, wird Bullock von den Dobbs-Brüdern angegriffen, die seit geraumer Zeit das Land um die Ranch unsicher machen. Erst nach Schützenhilfe von Toby und Clem gelingt es, die Banditen abzuschütteln und die Farm sicher zu erreichen – und das mit einem überraschenden Gast.

Brian Braggshaw, seines Zeichens Prediger und erstaunlich gut mit dem Revolver, berichtet Comanche von einem Täuschungsmanöver, welches den großen Geldbetrag auf anderem Wege zur Ranch bringen sollte. Der Trunkenbold Pharaon Colorado wurde beauftragt, das Geld auf seinem Pferd mitzuführen, während Bullock lediglich eine falsche Fährte legen sollte. Doch nun ist Colorado verschwunden, und mit ihm auch die Fracht.
In kleinen Teams durchkämmen Red Dust, der Prediger und die Arbeiter der Ranch die Gegend und folgen schließlich ihrem Instinkt: Pharaon ist bei einem alten Schnapsbrenner untergekommen und geht dort seiner Passion nach. Als die Reiter ihn jedoch aufspüren, bekommen sie ungebetenen Besuch: Die Dobbs-Brüder haben Lunte gerochen und sind nun auf die verschwundene Beute aus. Doch da haben sie die Rechnung ohne Dust und seinen neuen Begleiter Braggshaw gemacht …

_Persönlicher Eindruck:_

„Comanche“ erzählt Geschichten, wie sie aus dem Western-Lehrbuch kaum authentischer geschildert werden können – daran ändert sich auch mit der dritten Episode des Klassikers aus den frühen 70ern nichts. Nachdem zuletzt eine Fehde mit den Cheyenne-Indianern die Szenerie bestimmte, ist es nun eine leicht abgewandelte Variante des typischen Postkutschenraubs – lediglich mit dem prägnanten Unterschied, dass hier Charaktere auftreten, die eine Menge Witz mitbringen, dazu cooler als 99 Prozent ihrer cineastischen Pendants auftreten und überdies auch bei der Wortwahl mindestens genauso flott sind wie in den entscheidenden Situationen am Abzug. Und gerade das zeichnet das dritte Kapitel der Serie, „Die Wölfe von Wyoming“ aus.

Unterdessen wird die eigentliche Geschichte weiter forterzählt. Der abtrünnige Indianer leistet seinen Dienst auf der Ranch, der Betrieb läuft wieder auf Hochtouren und mit dem Expressgeld sollen weitere Möglichkeiten geschaffen werden, die Triple Six zum florierenden Unternehmen umzugestalten. Doch erstens kommt es wieder anders, und zweitens als man denkt. Autor Greg nutzt dabei die Gelegenheit, mit Brian Braggshaw eine weitere mysteriöse Persönlichkeit in die Handlung einzuführen, von dessen purer Aura schon eine gewisse Spannung ausgeht. Dem gegenübersteht mit den Dobbs-Brüdern eine unglaublich brutale Gaunerbande, die bei ihren Raubzügen keine Kompromisse eingeht und ihren Weg auch schon mit diversen Leichen gepflastert hat. Neue Freunde, neue Gegner, ein peu a peu erweitertes Szenario und dazu wieder reichlich Action – dies ist die Garantie, die der dritte Band über die gewohnte Dauer von 48 Seiten liefert. Und da die Story diesmal nicht exakt so abläuft, wie man es in seinen Vorahnungen vermutet, hat der Autor in „Die Wölfe von Wyoming“ auch noch die Überraschungen auf seiner Seite. Was will man da noch mehr?

Vielleicht wieder das bereits übliche Bonusmaterial, welches den bis dato schönsten Kunstdruck, weitere Hintergrundinformationen, leider aber keine weitere Kurzgeschichte umfasst. Doch alleine hiervon sollte man die Qualität dieses Remakes auch nicht abhängig machen; es ist einmal mehr der herrliche Plot, der „Comanche“ auch nach 40 Jahren noch als eine der stärksten Western-Serien im illustrierten Bereich zurücklässt!

|Graphic Novel: 64 Seiten
ISBN-13: 978-3868690545|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Greg (Autor) / Hermann (Zeichner) – Comanche 2: Krieg ohne Hoffnung

Comanche:

Band 1: „Red Dust“
Band 2: „Krieg ohne Hoffnung“
Band 3: „Die Wölfe von Wyoming“
Band 4: „Roter Himmel über Laramie“
Band 5: „Das Tal ohne Licht“
Band 6: „Rote Rebellen“
Band 7: „Der Mann mit dem Teufelsfinger“
Band 8: „Die Sheriffs“
Band 9: „Die Feuerteufel von Wyoming“
Band 10: „Das Geheimnis um Algernon Brown“
Band 11: „Die Wilden“

Story:

Greg (Autor) / Hermann (Zeichner) – Comanche 2: Krieg ohne Hoffnung weiterlesen

Tenuta, Saverio – verdorbene Blume des Grauens, Die (Die Legende der scharlachroten Wolken 4)

_|Die Legende der scharlachroten Wolken|:_

Band 1: [„Die Stadt, die zum Himmel spricht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7177
Band 2: [„Wie Blätter im Wind“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7178
Band 3: [„Die vollkommene Spur“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7179
Band 4: [„Die verborgene Blume des Scheusals“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7180

_Story:_

Nach dem gewaltigen Feuersturm zieht es die Bevölkerung aus der Stadt. Lediglich Kawakamis Armee ist geblieben, um die Mauern zu verteidigen und die letzten verbliebenen zu unterjochen. Der junge Ogi und eine Reihe von Greisen, die Yama-Ikki, bilden einen rebellischen Widerstand und überlisten den grausamen Herrscher kurzzeitig. Als die Lage dennoch auf einen aussichtslosen Ausgang zusteuert, taucht Meiki mit den Izuna-Wölfen auf und lässt Gerechtigkeit walten.

Unterdessen stellt sich Raido Cyam ein letztes Mal seiner einstigen Gefährtin und jetzigen Widersacherin Ryin. Doch bei der erneuten Begegnung kann der Ronin nur noch feststellen, dass die Shogunai dem Wahnsinn vollständig verfallen ist und nur noch von Hass und Machtbesessenheit bestimmt wird. Mithilfe des wiederbelebten Nobu Fudo will sie Raido endgültig in die Knie zwingen. Ein Kampf um Leben und Tod entbrennt – doch es geht noch um viel mehr …

_Persönlicher Eindruck:_

Die größten Teile der Geschichte wurden bereits in „Der perfekte Strich“ aufgelöst; nun kommt es also in der abschließenden Folge von Tanutas Fantasy-Reihe zu einigen endgültigen Entscheidungen – und damit überraschenderweise auch noch zu einigen geheimnisvollen Wendungen. Im Zentrum des Geschehens steht erwartungsgemäß das zweite Aufeinandertreffen von Raido und Ryin, die ihre Fehde außerhalb jedweder natürlicher Gesetzmäßigkeiten austragen. Die Shogunai hat sich in einen finsteren Dämon verwandelt und kann ihr Treiben kaum mehr rational kontrollieren. Der Tod des Ronins ist für sie die letzte Möglichkeit, ihre Würde zurückzuerlangen und ihre Position wieder zu festigen. Doch die Bedingungen haben sich geändert; ihr Reich ist gefallen, ihre Gefolgsleute rebellieren, und die Intrigen haben sie vollends in den Wahn Geetrieben, aus dem sie lebendig auch nicht mehr zurücktreten kann. Doch ihre Flucht nach vorne entpuppt sich als blutiger Racheakt, der der Serie die Spitze der Brutalität aufsetzt, gleichzeitig aber auch erste ernsthafte philosophische Elemente in die Handlung bringt. Und Letztgenannte steht nach einigen klaren Auseinandersetzungen mal wieder Kopf.

Dennoch bleibt auch „Die verdorbene Blume des Schausals“ sehr stringent und zielstrebig. Die Geschichte steuert auf das unvermeidliche, hier auch in aller Breite ausgetragene Finale zu, welches dann auch vorrangig von den Illustrationen des Autors geprägt wird. Der Text tritt zurück, die Bilder sprechen für sich, und erst zum entscheidenden Zeitpunkt, dann, wenn Vergangenheit und Gegenwart endlich eins werden, wagt Tanuta einen Schritt voraus und blickt ein letztes Mal, diesmal aber noch intensiver, hinter die tatsächlichen Persönlichkeiten hinter seinen Charakteren, die sich alles in allem komplexer darstellen als dies beispielsweise noch in „Wie Blätter im Wind“ der Fall war. Die Entwicklungen bei den Zeichnungen der Figuren hat die Story mehrfach überholt, viele zwischenmenschliche Elemente haben Einzug gehalten, während man damit beschäftigt war, den Plot nicht aus dem Auge zu verlieren, und nun, am Ende des kompletten Arrangements erkennt man noch einmal sehr deutlich, wie vielfältig all die einzelnen Fragmente eigentlich gestaltet sind, die zu diesem Comic-Märchen und dessen fantastischem Gelingen beitragen.

Es war zu erwarten, vielleicht nicht in der hier gebotenen Stringenz, dafür aber sicherlich im Hinblick auf die Überzeugungskraft dieses abschließenden Werkes: „Die verdorbene Blume des Scheusals“ setzt einen wohlbekömmlichen Punkt auf eines der besten Fantasy-Comic-Gerichte, die der entsprechende Gourmet je serviert bekommen hat. Bei den Highlights der abgelaufenen Saison ist Servario Tanutas Meisterwerk definitiv ganz oben auf der Liste!

|Hardcover: 48 Seiten
ISBN-13: 978-3868691429|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu