H.P. Lovecraft – Gefangen bei den Pharaonen (Gruselkabinett 192)

Gruselige Erscheinungen unter der Pyramide

Ägypten, Januar 1910: Bei einer Reise durch Kairo schlichtet der berühmte Entfesselungskünstler Harry Houdini einen Streit zwischen seinem Reiseleiter Abdul Reis el Drogman und dem Beduinenführer Ali Ziz. Zu spät erkennt Houdini, dass der vermeintliche Streit eine List war, um ihn zu überwältigen und gefesselt in eine tiefe Grube zu werfen. Doch er ist nicht das einzige Lebewesen in diesem Gefängnis …

Der Autor

Howard Phillips Lovecraft (1890-1937) wird allgemein als Vater der modernen Horrorliteratur angesehen. Obwohl er nur etwa 55 Erzählungen schrieb, hat sein zentraler Mythos um die Großen Alten, eine außerirdische Rasse bösartiger Götter, weltweit viele Nachahmer und Fans gefunden, und zwar nicht nur auf Lovecrafts testamentarisch verfügten Wunsch hin.

Aber Lovecrafts Grauen reicht weit über die landläufige Vorstellung von Hölle hinaus: Das Universum selbst ist eine Hölle, die den Menschen, dessen Gott schon lange tot ist, zu verschlingen droht. Auch keine Liebe rettet ihn, denn Frauen kommen in Lovecrafts Geschichten praktisch nur in ihrer biologischen Funktion vor, nicht aber als liebespendende Wesen oder gar als Akteure. Daher ist der (männliche) Mensch völlig schutzlos dem Hass der Großen Alten ausgeliefert, die ihre Welt, die sie einst besaßen, wiederhaben wollen.

Das versteht Lovecraft unter „kosmischem Grauen“. Die Welt ist kein gemütlicher Ort – und Einsteins Relativitätstheorie hat sie mit in diesen Zustand versetzt: Newtons Gott ist tot, die Evolution eine blinde Macht, und Erde und Sonne nur Staubkörnchen in einem schwarzen Ozean aus Unendlichkeit. Auf Einstein verweist HPL ausdrücklich in seinem Kurzroman „Der Flüsterer im Dunkeln“.

Die Sprecher/Die Inszenierung

Die Rollen und ihre Sprecher:

Ansage: Bodo Primus
Harry Houdini: Matthias Lühn
Bess Houdini: Fabienne Hesse
Abdul Reis al Drogman: Axel Lutter
Ali Ziz: Sebastian Fitzner
Sekundant: Rolf Berg
Säuglinge: Marlene Bosenius

Die Macher

Regie führten die Produzenten Marc Gruppe und Stephan Bosenius. Die Aufnahmen fanden bei Titania Medien Studio, bei Planet Earth Studios und LiveLive statt. Die Illustration trug Bastien Ephonsus bei.

Handlung

Der berühmte Entfesselungskünstler Harry Houdini alias Erich Weisz erzählt von einem Erlebnis, das er 14 Jahre zuvor im Jahre 1910 in Ägypten hatte. Er hat eine Reihe triumphaler Auftritt in London absolviert, als ihm seine Frau Bess vorschlägt, auf der Reise nach Australien zunächst in Ägypten Station zu machen. Er willigt gerne ein, denn ein Buch hat ihn neugierig auf die herausragende Kultur der alten Ägypter gemacht.

Mit dem Dampfer geht es in den Suezkanal, wo sie in Ismailiya an Land gehen, um den Zug in die Hauptstadt zu nehmen. Sie sind über das europäische Aussehen der Stadt sehr enttäuscht, denn es gibt hier sogar elektrische Straßenbahnen. Auch das Shepherd Hotel ist hypermodern, und so suchen sie das authentische Kairo in den Basaren und alten Gassen. Allerdings ist Houdinis Ruf ihm vorausgeeilt. So kommt es, dass sie den selbsternannten Fremdenführer kennenlernen, der sich Abdul Reis Drogman nennt. Unter seiner Führung besuchen Bess und Harry Houdini nicht nur Kairos Altstadt und Museen, sondern selbstverständlich auch die Pyramiden von Gizeh. Dieser Ausflug ist besonders strapaziös, so dass sich Bess für den nächsten Ausflug entschuldigen lässt.

In Gizeh ist Harry ganz besonders fasziniert von der löwenleibigen Sphinx, die das Gesicht des Königs Chephren trägt, der die mittlere der drei großen Pyramiden zwischen 2500 und 2400 v. Chr. erbauen ließ. Verblüfft stellt der Reisende eine gewisse Ähnlichkeit zwischen dem Gesicht seines Fremdenführers und der Chephren-Statue im Ägyptischen Museum von Kairo fest.

Das Duell

Bei einem Streit zwischen Abdul Reis und einem jungen arroganten Beduinenführer, der am Fuß der Pyramide entbrennt, geht Houdini vermittelnd dazwischen, so dass ein Faustkampf-Duell vereinbart wird. Beim folgenden Zweikampf darf er Abdul Reis sekundieren. Das Duell findet auf der Spitze der Cheops-Pyramide statt, welche bekanntlich keine Außenverkleidung mehr besitzt, wodurch die Spitze ziemlich breit ist: zwölf Meter im Quadrat. Doch der mitternächtliche Ringkampf stellt sich als Vorwand heraus, den die Araber benutzen, um den berühmten Entfesselungskünstler zu verhöhnen. Sie fesseln und knebeln ihn und lassen ihn in einen sehr tiefen Schacht hinunter, der mit stinkender, betäubender Luft erfüllt.

Unter der Pyramide

Sich zu befreien, ist für einen Entfesselungskünstler einfach, doch nun geschieht etwas, mit dem Houdini nicht gerechnet hat. Die Geister von zusammengesetzten Mumien – Kombinationen aus Tier und Mensch – marschieren zu einem riesigen Tor in der Tiefe. Auch Chephren, der wie Abdul Reis aussieht, und dessen Königin Nitokris, die stets nur „Königin der Ghoule“ genannt wird, wohnen der Opferungszeremonie bei. Doch wem oder was opfern sie? Als Houdini dies herausfindet, versucht er um sein Leben zu rennen. Doch die titanische Treppe, die vielleicht zurück an die Oberfläche führt, ist sehr hoch und schwierig zu erklettern. Er wirft einen Blick zurück – und bei dem Anblick wird er schier wahnsinnig…

Mein Eindruck

Die Schlüsselorte Pyramiden und Sphinx sind lediglich die Zugänge zu jener in der Bibel erwähnten „ägyptischen Finsternis“, die seit jeher die Erfindung der Nilbewohner gewesen sei. Der Erzähler raunt von der Metaphysik dieser alten Zivilisation, in der die Vorstellung von der Seele, dem Ka, und ihrer Wanderung von zentraler Bedeutung ist. Diese Leute haben praktisch das Jenseits, die Totenwelt erfunden, die dann von anderen Religionen übernommen wurde.

Doch wie kamen sie überhaupt dazu, fragt sich der Erzähler – in diesem Fall Harry Houdini. Wie die Sache mit dem Ka und seiner Wanderung vonstattengeht, wird ihm in seiner Vision – sie war „bestimmt nur ein Traum“ – direkt vor Augen geführt. Aber sie beruhigt ihn keineswegs, sondern steigert vielmehr seinen Schrecken, in dieser Totenwelt gefangen zu sein. Denn unter Pharao Chephren und seiner fiktiven Königin Nitokris haben die Priester den Frevel begangen, Mumien von Menschen und Tieren zu kombinieren. Die sich daraus ergebenden Mischseelen marschieren nun mit dem Herrscherpaar zu einer Opferstätte, die ein Grauen bereithält, dessen Anblick Houdini fast den Verstand verlieren lässt.

SPOILER!

In einer Höhle tief unter der Chephren-Pyramide (die folglich mit der Cheops-Pyramide, von der Houdini in die Tiefe gelassen wurde, verbunden sein muss) befindet sich eine Höhle, in der der Ur-Gott haust, der noch vor den überlieferten ägyptischen Göttern wie Osiris, Isis und Horus existiert haben muss. Die Vermutung ist berechtigt, dass es sich hierbei um einen der Großen Alten handelt, von denen der Autor immer wieder in seinem Cthulhu-Mythos phantasierte. Auch dieser Ur-Gott verfügt wie Cthulhu über Tentakel und hat einen unstillbaren Hunger. Worauf, darf hier nicht verraten werden.

Herrscherin der Unterwelt

Königin Nitokris wird in der Geschichte mehrere Male erwähnt, obwohl sie in der Überlieferung bis dato nicht vorkommt. Der Erzähler schreibt ihr ein sehr schlechtes Image zu, geradezu Fake News par excellence: Sie soll, wie die alttestamentarische Lilith, die „Königin der Dämonen und Ghoule“ sein und nur ein halbes Gesicht besitzen. Was sie da dem Ur-Gott opfert, stößt die Schreie von Säuglingen aus. Es ist das gleiche Opfer, das die Götzenverehrer in Robert E. Howards eindrucksvoller Erzählung „Der schwarze Stein“ (Gruselkabinett Folge 116) darbringen: Säuglinge. Das ist in Lovecrafts Augen der ultimative Frevel.

Folglich ist Nitokris die Anti-Mutter und gehört nach Meinung dieser beiden Erzähler (HPL und Howard) in die tiefste Hölle verdammt. Bess Houdini ist ihr genaues Gegenteil. Sie ist zwar eine Erfindung des Drehbuchautors, weil sie in Lovecrafts Version fehlt, aber sie passt ausgezeichnet in die Geschichte: Sie ist die positive, die liebende Frau mit mütterlichen Zügen. Sie verheißt den Himmel, während Nitokris die Hölle darstellt, zumindest was Lovecrafts Höllenvision anbelangt.

Die Inszenierung

Die Sprecher

Die Ansage wird von Bodo Primus gesprochen: Als wäre seine Geschichte eine Aufzeichnung auf einer zerkratzten Grammophonplatte, klingt „Houdinis“ Stimme nahezu unkenntlich vor lauter Knistern und Rumpeln. Dieser Klangeffekt wird am Schluss wiederholt, denn natürlich braucht eine An- auch eine Absage.

Die Rolle des Harry Houdini wird von Matthias Lühn dargestellt. Das ist auch der richtige Ausdruck, denn die Rolle ist nicht nur ungewöhnlich umfangreich – zwei Drittel sind Monolog -, sondern auch sehr anspruchsvoll. Houdini ist zunächst ganz entspannt, als er Kairo an der Seite seiner Frau erkundet und die Pyramiden besucht. Erst beim und nach dem Duell auf der Spitze der Cheops-Pyramide wird es für ihn sehr anstrengend. Seine Stimme ist durch den Knebel unterdrückt. Die Befreiung aus den Fesseln und dem Knebel bringt keine Erleichterung, ganz im Gegenteil: Der Horror steigert sich bis zum Unerträglichen, so dass Houdini drei Bewusstlosigkeiten ertragen muss.

Hinzukommt noch als Clou, dass die Luft in dieser finsteren Unterwelt von einem Betäubungsmitteln erfüllt ist, die ihn Einbildungen und Traumbilder sehen lässt. Daher kann auch sein Bericht über die Opferstätte eines Monsters nicht für bare Münze genommen werden. Und Lühn tut sein Bestes, um die Rolle entsprechend glaubwürdig zu gestalten. Der Monolog des Chronisten strapaziert die Geduld und die Gutgläubigkeit eines jungen Lesers zwar stark, aber es lohnt sich durchzuhalten. Das Grauen kennt einen Höhepunkt.

Fabienne Hesse spricht die Bess Houdini durchgehend sympathisch, so dass plausibel erscheint, wenn Harry ihr in allen Dingen recht gibt.

Axel Lutter spricht die Rolle des hinterlistigen Fremdenführers Abdul Reis al Drogman, der genauso gut in einem der Orient-Romane Karl Mays auftreten könnte. Ich erwartete, gleich Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar um die Ecke treten zu sehen, oder wenigstens Indiana Jones. Lutter hat hörbar Gefallen daran, seinen Abdul höhnisch und möglichst dreckig zu lassen.

Sebastian Fitzner lässt seinen Ali Ziz ebenfalls schadenfroh lachen. Ansonsten fällt der Beduinenführer nicht weiter auf: Er dient Abdul als Gehilfe, um Houdini auszutricksen. Als Sekundant der Gegenseite hat Rolf Berg nur einen Mini-Auftritt, was auch auf die Säuglinge zutrifft, die von der sehr jungen Marlene Bosenius geschrien werden.

Geräusche

Eine große Vielfalt von Geräuschen verwöhnt das Ohr des Zuhörers. Der Eindruck einer real erlebten Szene entsteht in der Regel immer. Bestes Beispiel sind wohl die Straßenszenen in der Altstadt von Kairo, oder die Tierlaute am Fuße der Pyramiden, die aus den Kehlen von Kamelen und Eseln stammen. Auch Eselskarren rumpeln zur Genüge. Diese Kombination wirkt auf unsere Ohren authentisch, exotisch und orientalisch, denn sie entführt das Bewusstsein in eine alte, archaische Welt – in die Vorstufe zum alten Ägypten, das auf Houdini wartet. Die Tonkulisse, etwa der Hall im tiefen Schacht, befindet sich vielfach im Gegensatz zur Musik.

Die Musik

Denn der Realismus der Geräusche steht in krassem Gegensatz zu den eingebildeten Schrecken, die die Unterwelt für den Chronisten bereithält. Möglicherweise sind all diese Schrecken „nur ein Traum“, wie er hofft, doch auch sie müssen irgendwie dargestellt werden. Das erfolgt auf vielerlei Weise. Schon das Geheul von Schakalen, das Zirpen unsichtbarer Zikaden und der ewig heulende Wind, der um die Pyramiden wehrt, bereitet den Hörer auf eine ungewöhnliche Erfahrung vor, die mehr mystisch ist als real.

Die Unterwelt ist eine Seelenlandschaft, und sie steigert sich wie die Wanderung der Ka-Seele von Stufe zu Stufe. Trommeln und ein orientalisches Blasinstrument sind nur der Anfang, im Folgenden ändert sich mehrfach das Tempo, mal langsam, mal drängend schnell. Die Tonregie bietet alles auf, um diesen Seelenraum erfahrbar zu machen, von tiefen Bässen bis zu schrillem Geheul. Als sich die seelische Krise beim Anblick der Opferstätte zum Höhepunkt steigert, vernahm ich eindeutig die streitlustigen, treibenden Kadenzen aus Gustav Holsts MARS-Episode der Suite „Die Planeten“ (erfolgreich genutzt in Gruselkabinett 124/125: „Der Krieg der Welten“).

Immer wieder ist ein Gong zu hören, der eine weitere Drehung der Schraube einläutet, nämlich Grauen und Schrecken. Erst am Schluss wandelt sich der Gong zu einer Kirchenglocke, die christliche Erlösung verspricht. Kurz gesagt, würde das Hörspiel ohne diesen immensen musikalischen und klanglichen Aufwand seine Wirkung bei weitem nicht wie beabsichtigt erreichen.

Das Booklet

Das Titelmotiv zeigt zwei kämpfende Männer, aber die Szene verlangt nach einer Erklärung: Die Männer stehen auf der Spitze der Cheops-Pyramide, so das der Blick des Betrachters auf die ziemlich vollständig verkleidete Pyramide des Pharaos Chephren fällt. Wolken fliegen um die hintere Pyramide, als wären sie die Geister von Toten. Ganz im Hintergrund ist die Spitze der dritten Pyramide angedeutet, die von Mycerinos erbaut wurde. Eine große Dynamik eignet dieser Darstellung, und die unheimliche Rolle der Chephren-Pyramide wird hier bereit erfassbar.

Diese offenbar im Computer erzeugte Illustration stammt von Bastien Ephonsus und unterscheidet sich im Stil deutlich von den Werken Firuz Askins und Ertugul Edirnes, ohne in der Qualität abzufallen – ganz im Gegenteil.

Im Booklet sind die zahlreichen Titel des GRUSELKABINETTS und der SHERLOCK HOLMES Reihe bis Herbst 2024 (Folge 196) verzeichnet. Es bleibt die spannende Frage, was der Verlag als Folge 200 plant! Die Vorschau wird online auf der neugestalteten Homepage bestens dargeboten. Die letzte Seite des Booklets zählt sämtliche Mitwirkenden auf.

Von Herbst 2023 bis Frühjahr 2025

185: Lovecraft: Die Musik des Erich Zann (September 23)
186: ETA Hoffmann: Der Ghoul (Oktober 23)
187: Blackwood: Die Weiden (November 23)
188: Seidel: Der Hexenmeister
189: McGraup: Heimlich
190: Grimm: Schauermärchen 1
191: Grimm & Bechstein: Schauermärchen 2 (9/24)
192: Lovecraft: Gefangen bei den Pharaonen (Okt. 24)
193: Heron: Flaxman Low – Der Fall Yand Manor House (11/24)
194: E.F. Benson: Das Geständnis des Charles Linkworth (3/2025)
195: Upward & McGraup: Heimtückisch (04/2025)
196: Heron: Flaxman Low – Saddler’s Croft (05/2025)

Unterm Strich

HPL schrieb diese wunderbar farbenfrohe Erzählung, die zunächst an Karl Mays Orient-Romane erinnert, 1924 für seinen Freund, den berühmten Entfesselungskünstler Harry Houdini. Selbstredend darf Houdini seine entsprechenden Fähigkeiten hierin eindrucksvoll demonstrieren. Zudem kommen die altägyptischen Gottheiten zu ihrem Recht und vollführen, ganz im Geschmack von Houdinis Zeit, einen theatralischen Bühnenzauber, der den ansonsten so wackeren Helden in die Flucht schlägt.

Die Hinzufügung von Houdinis Frau Bess wirkt sich nicht nur psychologisch, sondern auch in dramaturgischer Hinsicht positiv und konstruktiv aus. Bess bildet nämlich das liebende Gegenbild zur finsteren Unterweltkönigin Nitokris (die genauso fiktiv ist).

Liebhaber von Henry Rider Haggard, dem Schöpfer von „She“ und „Allan Quatermain“, oder anderen Orientalisten können sich über einen Mangel an unterhaltsamem Kolorit und actionreicher Spannung in dieser Höllenvision des Meisters aus Providence nicht beklagen.

Das Hörbuch

Die professionelle Inszenierung, die filmreife Musik und bekannte Stimmen von Synchronsprechern und Theaterschauspielern einsetzt, bietet dem Hörer ein akustisches Kinoerlebnis, das man sich mehrmals anhören sollte, um auch die Feinheiten mitzubekommen, insbesondere was die Musik anbelangt. Lediglich der lange Monolog, den Matthias Lühn vorzutragen hat, strapazierte meine Geduld übermäßig, doch dann bekommt die Handlung noch die Kurve und nähert sich zielstrebig einem heftigen Finale, das als Pointe das ultimative Grauen bereithält. Zartbesaitete Gemüter mit schwachem Magen seien gewarnt.

Die 83 Minuten, die zunächst so einschüchternd lang wirken, gehen vorüber wie im Fluge. Auch jungen Menschen, die sich einfach nur für gruselige Audiokost interessieren, die gut gemacht ist, lässt sich das Hörspiel empfehlen. Es ist leicht verständlich, wirkungsvoll inszeniert, und die Stimmen der bekannten Sprecher wie Matthias Lühn, Axel Lutter und Rolf Berg vermitteln das richtige Kino-Feeling. Marlene Bosenius ist eine Newcomerin, selbst wenn dies nicht ihr erster Auftritt im Gruselkabinett darstellt. Für Sammler ist die Reihe inzwischen ein Leckerbissen.

CD: über 83 Minuten.
O-Titel: Entombed with the Pharaohs/Under the Pyramid, 1924
Aus dem Englischen von unbekannt.
ISBN-13: 978-3785786925

www.titania-medien.de

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