Nach Tschernobyl: Big Brother lässt grüßen
Christopher Priest hat sich mit einfallsreichen, stilistisch gekonnten Romanen über die Natur der Wirklichkeit („Der schöne Schein“, „Der weiße Raum“) einen guten Namen gemacht. Im vorliegenden Buch fährt er allerdings auf dem nach der Tschernobyl-Katastrophe modischen Zug der Warnung vor Computern, Atomtechnologie und dem Großen Bruder mit.
Dies ist die Geschichte von Alice Stockton, einer Schriftstellerin, die in dieser verseuchten Gegend lebt. Sie hat nicht das Geld, um wegzuziehen, zumal ihr eben fertiggestelltes Buch vom Innenministerium aus unerfindlichen Gründen beschlagnahmt wurde. Als eine Nachbarin von ihr, eine Kinderbuchautorin, die aktiv im Umweltschutz tätig war, brutal ermordet wird, ohne dass ein Motiv ersichtlich wäre, fühlt sie sich noch mehr verunsichert. Und das merkwürdige Verhalten des Sohns der Ermordeten gibt ihr Rätsel auf. Sie hat keine Ahnung, dass sie unversehens ins Netz der Computerüberwachung geraten ist.
Der Autor
Christopher Priest – Die stille Frau. Zukunftsroman weiterlesen