Augsburg, 1462: Linas Gemahl ist tot, ihre Zukunft als Witwe ungewiss. Einzig der Verkauf von Heilmitteln schafft ihr ein spärliches Auskommen. Aus Angst, ihre große Liebe, den Wundarzt Ulrich, mit ins Unglück zu stürzen, verbietet sie sich ihre Gefühle für ihn. Eines Tages wird sie auf dem Heimweg vom Markt angegriffen und nur wenig später entgeht sie nach einem nächtlichen Überfall nur knapp dem Tod. Lina wird klar: Jemand trachtet ihr nach dem Leben. In ihrer Not sucht sie Unterschlupf bei dem berüchtigten Herrn der Bettler. Doch treibt er ein falsches Spiel? (Verlagsinfo)
Seitenzahl der Print-Ausgabe : 480 Seiten
Gmeiner
Während das Team um Oberkommissarin Katharina von Hagemann nach einer vermissten Frau fahndet, verbreitet sich Angst in Lüneburgs Party-Szene: Irgendjemand scheint in den Clubs K.-o.-Tropfen einzusetzen. Auch Katharinas Kollegin Vivien Rimkus ist nach einem ausgelassenen Abend betroffen. Die Ermittlungen nehmen Fahrt auf, als ein junger Mann kollabiert. Handelt es sich wirklich um K.-o.-Tropfen? Was bedeuten die Einstichstellen bei den vermeintlichen Opfern, die weder beraubt, noch misshandelt werden, jedoch alle eine Verbindung zu der Lüneburger TV-Soap „Gelbe Tulpen“ haben?
(Verlagsinfo)
Ein blutiger Mord erschüttert Mainz, gleichzeitig vernichtet ein Feuer die Notensammlung des Domchors. Die Historikerin Tinne und der Reporter Elvis kommen einer alten Partitur auf die Spur, die der Legende zufolge das größte Geheimnis des Mainzer Doms hüten soll. Welche Rolle spielt dabei die Sage der Lore Lay, der Zauberin vom Rhein? Tinne und Elvis müssen all ihr Können aufbieten, um das Puzzle zusammenzufügen. Denn es gibt mächtige Gegner, die das Rätsel des Doms um jeden Preis schützen wollen. (Verlagsinfo)
Jules Gabin, Major bei der Gendarmerie im schönen Colmar, ist ganz auf Weihnachten eingestellt. Übers vierte Adventswochenende soll in Clotildes Auberge de la Cigogne ein Treffen mit alten Freunden stattfinden. Gemeinsam wollen die einstigen Weggefährten in Erinnerungen schwelgen und „Berawecka“, das beliebte Elsässer Früchtebrot, genießen. Die gemütliche Runde wird jedoch erschüttert, als Clément, ein mäßig erfolgreicher Autor, nach dem Genuss eines vergifteten Plätzchens tot zusammenbricht … (Verlagsinfo)
Den Urlaub in den Allgäuer Alpen bei Oberstdorf hat Hauptkommissar Forster sich anders vorgestellt. Erst der schwere Lawinenabgang, dann die Leiche eines Professors auf der eingeschneiten Berghütte. Hat einer der fünf Studenten in der Herberge etwas mit seinem Tod zu tun? Und wie ist es möglich, dass viele Kilometer entfernt zur gleichen Zeit ein zweiter Mord geschieht, bei dem alle Indizien ebenfalls auf diese fünf jungen Menschen hindeuten? Als Forster der Lösung näherkommt, gerät er in Lebensgefahr … (Verlagsinfo)
Nicht unbedingt erfreulich, wenn zur Eröffnung des Oktoberfestes ein Toter kopfunter am Riesenrad hängt und das makabre Foto auf den sozialen Medien erscheint. Zwangsläufig muss Kommissar Steinböck für seine Ermittlungen die ungeliebte Wiesn besuchen. Und dann schickt ihm der Mörder auch noch einen Kinderreim, in dem er weitere Morde ankündigt. Ein perfides Spiel beginnt und mittendrin die Katze Frau Merkel, die sich gegen den aufdringlichen Geisterbahnkater Berlusconi zur Wehr setzen muss. (Verlagsinfo)
„Mir bleibt aber auch nichts erspart“, ächzt Chefinspektor Oskar Stern, während er in das Wolfsgehege des Tierparks Altenfelden hinabsteigt, um die dort liegende Leiche zu begutachten. Wie kam der Mann dort überhaupt hin? Ein Unfall war es jedenfalls nicht, denn bei der Autopsie stellt sich heraus, dass er erschossen wurde. Stern und sein Team ermitteln zwischen Bauwirtschaft und Erbstreitigkeiten, zeitgleich werden in den sozialen Medien immer skurrilere Theorien über die Todesursache des Opfers gesponnen. Sogar der bereits vor fünf Jahren verstorbene Vater des Toten spielt plötzlich eine Rolle …
(Verlagsinfo)
Oberkommissarin Katharina von Hagemann wird zu einer im Bültenmoor aufgefundenen Frauenleiche gerufen – es handelt sich um Anne Pfeiffer, die seit drei Wochen als vermisst gilt. Rechtsmedizinerin Dr. Frauke Bostel stellt nicht nur frische Verletzungen an dem Leichnam fest, sondern ebenso ältere. Die Frau scheint jahrelang misshandelt worden zu sein. Der Verdacht fällt schnell auf den Ehemann. Doch ist der Fall tatsächlich so einfach? Hat Steffen Pfeiffer seine Frau einmal zu heftig geschlagen und sie dann verschwinden lassen? (Verlagsinfo)
„Nur ein kleiner Teil von dem, was einem Roman an Recherchen vorausgeht und was der Autor dabei lernt, zeigt sich am Ende im Text. Und all das Verborgene ist nicht weniger aufregend und kostbar als das Sichtbare“, hat Pascal Mercier 2020 über seinen Roman „Das Gewicht der Worte“ gesagt.
Von so mancher Kostbarkeit konnte ich mich nicht trennen und habe sie als Flaschenpost im Text versteckt. Bei den Recherchen hat sich mir eine Tür nach der anderen geöffnet. Es war verblüffend, wie Orte eine Handlung in Gang gesetzt haben, die ich mir vorher nicht hätte ausdenken können. Plätze wurden so zu Schauplätzen.
Ganz besonders in Erinnerung geblieben ist mir bei meinem ersten historischen Roman „Das Mündel des Hofmedicus“ der Pfarrgarten in Metzingen. In einer Ecke stand eine Schubkarre. Im meiner Phantasie sah ich Kinder miteinander spielen und hatte sofort das berühmte Gedicht vom roten Schubkarren von William Carlos Williams im Kopf. Der rote Schubkarren ist in der Handlung gelandet und tatsächlich haben mich einige Leser auf die versteckte Flaschenpost angesprochen.
Auf das Schicksal meiner Hauptfigur, der Giftmörderin Christiane Ruthardt, bin ich zufällig bei Recherchen im Landesarchiv Baden-Württemberg gestoßen. Eckpunkte ihres Lebens sind durch die Gerichtsakte überliefert, aber viele Fragen sind offen geblieben und haben mich gereizt weiterzudenken.
Søren Kierkegaard hat gesagt, dass man das Leben nur rückwärts verstehen kann. Diesen Weg zurück bin ich mit meiner Romanfigur gegangen. Ich bin ihr gefolgt in ihre Kindheit, um zu zeigen, was sie prägt und formt. Ich wollte aber nicht ihr Leben nacherzählen, sondern habe mich gefragt, wie es ihr in den einzelnen Lebensphasen, vor allem in der frühen Kindheit, ergangen ist. Welchen Einfluss hatte die frühkindliche Erziehung auf ihr späteres Leben?
Bei Recherchen stieß ich auf das Stichwort »Fatschen« und dachte an ein historisches Phänomen. Die meisten von uns kennen die Abbildungen vom Jesuskind aus Gemälden oder in Skupturen, das wie ein Engerling eng eingeschnürt, das heißt gewickelt ist. Leider musste ich feststellen, dass das Fatschen hoch aktuell ist. Der Kinder- und Jugendpsychologe Ralph Frenken hat die Auswirkungen des strammen Wickelns untersucht, das heute unter dem englischsprachigen Ausdruck »Pucken« bekannt ist. Ich konnte mich also nicht bequem zurücklehnen, sondern musste Stellung beziehen. So wurde die Erziehung zum zentralen Thema im „Mündel des Hofmedicus“.
Erstaunt hat mich bei den Recherchen, wie mobil die Menschen schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vor Einführung der Eisenbahn waren. Für Stuttgart habe ich in der Landesbibliothek einen detaillierten Fahrplan gefunden für die ankommenden und abgehenden Postkurse. Detailliertere Recherchen aber erzählten mir – damals wie heute – von überfüllten Kutschen und überfülltem Nahverkehr.
Bei der Handlung des „Mündels“ habe ich mich inspirieren lassen von Geschichten aus dem Sammelband „In der Kutsche durch Europa“. Zwar haben Reisende sich auch damals beklagt – überfüllte Kutschen und Verspätungen waren an der Tagesordnung – aber manches scheint besser organisiert gewesen zu sein als heutzutage. Magistralen, also Hauptverkehrswege, durch Stuttgart gab es einige, zum Beispiel nach Salzburg, Basel, Berlin oder Prag. Und auch die Verbindung Stuttgart–Paris ist keine neue Erfindung, sondern durch die Carlsruher Diligence (Expresspostkutsche) en detail historisch verbürgt. Ich konnte mich nicht zurückhalten und habe bei der Schilderung der Kutschfahrten eine weitere Flaschenpost versteckt….
Nach dem Tod von Christianes Ziehvater liegt das Sorgerecht bei dessen Schwester, der Bergrätin Elisabeth Hehl. Um ihrem Einfluss zu entgehen und eine gute gesellschaftliche Stellung zu erlangen, flieht Christiane. Doch eine standesgemäße Heirat wird ihr von Elisabeth verwehrt. Als Christiane herausfindet, dass Kurfürstin Mathilde ihr eine ansehnliche Geldsumme vermacht hat, schmiedet Elisabeth einen teuflischen Plan, wie sie nicht nur an das Vermögen herankommen, sondern Christiane für immer zu ihrem Mündel machen kann. (Verlagsinfo)
Der „Hexenhof“ ist ein allseits besonders beliebtes Ziel auf dem Aachener Weihnachtsmarkt. In der Vorweihnachtszeit lockt der Glühweinstand täglich mehrere hundert Besucher an. Als dort unerwartet ein vergifteter Student gefunden wird, sind der Commissaire Frederic La Maire und seine Partnerin Dr. Angelika Laefers zufällig in privater Sache vor Ort. Ein weiterer Mord lässt nicht lange auf sich warten und schnell wird klar, dass dies erst der Beginn einer ganzen „Glühweinmord-Serie“ ist.
Le Maire und Dr. Laefers ermitteln verdeckt weiter und machen immer mehr verdächtige Personen ausfindig, die auf den ersten Blick jedoch keinerlei Berührungspunkte miteinander haben.
„Nur eine Flasche pro Person!“
So lautet das neue Gesetz. Und die Polizei ist fest entschlossen, dieses Gesetz auch durchzusetzen und allen Alkoholschmugglern das Handwerk zu legen.
Bestechungen, Kofferkontrollen und Verhaftungen sind an der Tagesordnung. Doch wer behält die Nerven und hat am Ende der Reise die meisten Flaschen am wachsamen Auge des Gesetzes vorbeigeschmuggelt?
Das neue Krimispiel aus der Ideenschmiede des vielfach ausgezeichneten Spieleautors Reiner Knizia. Taktiker, Glücksritter und Zocker treffen hier aufeinander. Da heißt es einen kühlen Kopf bewahren! (Verlagsinfo)
Inhalt und Aufmachung:
Das Spiel „Heiße Ware“ kommt in einem hübsch gestalteten, kleinformatigen Karton daher und enthält:
36 Kofferkarten (12 Koffer ohne Flaschen, 12 Koffer mit je 1 Flasche, 7 Koffer mit je 2 Flaschen und 5 Koffer mit je 3 Flaschen als Inhalt)
7 Aktionskarten ( Je 2 x Bestechung und Kontrolle, 3 x Verhaftung)
80 Flaschen – Plättchen (40 Plättchen mit einzelner Flasche und 40 Plättchen mit je 5 Flaschen)
Booklet mit ausführlicher Spielanleitung
Eine Gestapoagentin – das ist Greta Jenski, eine ehemalige Tänzerin, die in einem geheimen Berliner Edelbordell als Bardame arbeitet und im Auftrag der Gestapo die Kunden aushorcht. Aber Greta fungiert in Wahrheit als Doppelagentin, die im Auftrag ihres Geliebten Michel Greinz für einen fremden Geheimdienst spioniert. Mitte April 1945 – der „Russe“ steht vor den Toren der Reichshauptstadt – zieht sich auch für sie die Schlinge um den Hals immer enger zu. Ist Selbstmord tatsächlich der einzige Ausweg für Greta? (Verlagsinfo)
Bernward Schneider kommt bei Gmeiner an seine Grenzen: Seine Ermittlung in Berlin trifft auf die Endstation Reichskanzlei!
Eine Gestapoagentin – das ist Greta Jenski, eine ehemalige Tänzerin, die in einem geheimen Berliner Edelbordell als Bardame arbeitet und im Auftrag der Gestapo die Kunden aushorcht. Aber Greta fungiert in Wahrheit als Doppelagentin, die im Auftrag ihres Geliebten Michel Greinz für einen fremden Geheimdienst spioniert. Mitte April 1945 – der „Russe“ steht vor den Toren der Reichshauptstadt – zieht sich auch für sie die Schlinge um den Hals immer enger zu. Ist Selbstmord tatsächlich der einzige Ausweg für Greta?
(Verlagsinfo)
Paperback, 309 Seiten
ISBN 978-3-8392-1700-9
ORIGINALAUSGABE Gmeiner Verlag
Bettina Kerwien wirbelt Asche auf: Bei Gmeiner ist alles eine Machtfrage!
Der Tag nach Bad Kleinen: Die RAF wird verraten, ihre Auflösung ist nur noch eine Frage der Zeit. Aber die Mitglieder der dritten Generation werden nie gefasst. Beachtliche Geldbeträge aus Beschaffungsaktionen bleiben verschwunden. Ex-RAF-Mitglied Martin Landauer nutzt das herrenlose Geld auf seine Weise. Er räumt eines der geheimen Erddepots aus und gründet mit dem Politologen Lennard Johannson eine Stiftung, die sich der Wiedergutmachung von gesellschaftlichem Unrecht widmet. Allerdings ziehen sie damit den Hass von Staatssekretär Hans Grendel auf sich. Als auch die totgeglaubte RAF-Legende Michael Glass auftaucht, spitzt sich der Konflikt zu. Denn jeder der Beteiligten ist bereit, über Leichen zu gehen … (Verlagsinfo)
Michael Gerwiens blutige Diät: Bei Gmeiner hackt das Beil der Krautkiller!
Die halbe Küchenmannschaft des herrlich gelegenen Chiemgauer Seehofs in Bad Endorf wird auf grausame Weise umgebracht. Hotelchefin Maria Hochfellner beauftragt den Exkommissar und jetzigen Privatdetektiv Max Raintaler mit der Aufklärung des mehr als rätselhaften Falls. Das passt gut, denn sein Freund, Hauptkommissar Franz Wurmdobler befindet sich ausgerechnet hier auf Diät-Kur. Beide stürzen sich beherzt in den Fall mit vielen Verdächtigen und wenig brauchbaren Spuren. (Verlagsinfo)
Traude Ailinger brandschatzt bei Gmeiner: Die schottischen Zinnen werfen Flammenschatten.
In einem entlegenen Internat in Schottland taucht ein dubioser Fremder auf. Dorothea Berger, Exilschwäbin und Lehrerin aus Leidenschaft, wittert sofort Unheil. Als ihr Schützling Annie, die sich hier vor ihrem gewalttätigen Vater versteckt hält, immer schwieriger wird, macht sich Dorothea mit dem gewieften Schüler Adam und dem charismatischen Musiklehrer John daran, die geheimnisvollen Vorgänge aufzuklären. Dabei gerät sie in ein Netz von Intrigen, das Annie und sie selbst in Lebensgefahr bringt … (Verlagsinfo)
Sex und Verbrechen sind zwei anziehende Themen, die scheinbar nie langweilig werden. Das wird schnell offensichtlich, wenn man die Vielzahl der Krimis und Liebesromane betrachtet, die Jahr für Jahr auf den literarischen Markt geworfen werden. Da liegt es nahe, beide Themen zu verbinden – so geschehen von 21 namhaften Autoren und Autorinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, deren erotische Kriminalgeschichten Paul Ott in dem vorliegenden Sammelband „Sterbenslust“ aus dem |Gmeiner|-Verlag zusammengetragen hat.
Birne, Anfang 30, hat in Kempten gerade seinen neuen Job als Redakteur bei einem Verlag für Wanderführer angetreten, als seine Nachbarin, die alte Frau Zulauf, blutüberströmt aufgefunden wird. Mord inmitten beschaulicher Alpenidylle – so hatte Birne sich seinen Neuanfang im Allgäu nun wirklich nicht vorgestellt!
Ein türkischer Imbissbudenbesitzer, ein Motiv, ein Kebabmesser – die Polizei hat den mutmaßlichen Mörder der Frau schnell dingfest gemacht. Doch dann stolpert Birne in die Ermittlungen …
_Internetspannung auch im deutschen Krimi-Underground._
Viel gibt es leider nicht in Erfahrung zu bringen, über die Schriftstellerkarriere von Fritjof Karnani, wohl aber über seinen Lebensweg und die offensichtlichen Pfeiler seiner Inspiration: Als studierter Wirtschaftsingenieur und preistragender Spezialist in Sachen Unternehmensstrategien kennt er sich in einem aus: Wirtschaft und Politik. Dementsprechend spielt sich sein Krimi-Debüt vor genau jener Kulisse ab:
_Informationsterrorismus und Datenkidnapping._
Damit bekommt es Ferry Ranco zu tun, Chef der größten Provider-Firma Deutschlands: GermanNet. Bei GermanNet flattert eine höchst dringliche E-Mail ins Postfach, in der die Sicherheitsfirma X-SECURE davor warnt, dass gerade ein Hacker sämtliche Sicherheitsbarrieren durchbrochen hätte, so unmöglich das eigentlich sein müsste. Warum wird gerade Ferry Ranco angesprochen? Weil jeder Internetnutzer – auch jeder Hacker – eine sogenannte IP-Adresse hat, und da die entsprechende „Hacker-Adresse“ bei GermanNet angemeldet ist, kann GermanNet herausfinden, wer dieser Nutzer ist.
Jedenfalls, Ferry Ranco kümmert sich darum und findet über den Besitzer dieser IP-Adresse Erstaunliches heraus … Sein Interesse ist geweckt, er ruft einen alten Studienkollegen an, der sich mit dem Gebiet „Hacker“ auskennt, und bittet ihn um Hilfe. Die soll er auch bekommen, in Form einer gut aussehenden Studentin, die sich im Rahmen ihres Studiums mit diesem Thema befasst. Just zu diesem Zeitpunkt tritt Ferry ein mysteriöser Fremder gegenüber und warnt ihn davor, seine Nachforschungen zu vertiefen; als Ferry dem nicht nachkommt, verleiht der Fremde seinen Forderungen blutigen Nachdruck.
Ferry muss untertauchen, zusammen mit Judith, der hübschen Studentin; eine wunderbare Gelegenheit für Rolf Keller, am Stuhl seines verhassten Chefs zu sägen. Währenddessen werden wirtschaftliche und politische Größen immer wieder von einem mysteriösen Maximilian aufgesucht, der ihnen Informationen anbietet, die er eigentlich gar nicht haben dürfte.
_Drei Zutaten für einen explosiven Spannungscoctail._
Nummer eins: Das Syndikat, ein unsichtbarer Gegner mit Big-Brother-Auge auf alle IT-Vorgänge. Nummer zwei: Rolf Keller, ein Gegenspieler, der versucht, Ferry Ranco vom Thron seines Lebenswerks zu stoßen. Nummer drei: Karnanis ausgeprägtes Wissen über das Funktionieren des Internets und von wirtschaftlichen Großkonzernen.
Hätte Fritjof Karnani diese drei Zutaten nun mit Inbrunst durchgeschüttelt und eiskalt serviert, hätte man sich das Ergebnis mit wahrer Wonne und in einem Zug in die Kehle gießen können. Stattdessen aber verwässert er alles Potenzial mit lauwärmsten Klischees: Rolf Keller, der Gegenspieler von Ferry, hat als einzigen Grund für seine Intrigenspielereien nur den: Er mochte Ferry noch nie und wollte schon immer die Nummer eins sein. Er ist ein wahrer Sammelband an Rivalenklischees, raunzt seine Untergebenen an, schleimt bei den Geldgebern, packt unterstellten Sekretärinnen an die Hupen, um seine Macht zu beweisen und bekommt Büro-Randale-Anfälle, wenn nicht alles so läuft, wie er sich das vorstellt (was nie passiert, weil er kurzsichtig und dumm ist).
Dann gibt’s da noch den philosophischen Barkeeper, mit tief schürfenden Weisheiten wie: Man kann eher den Sinn des Lebens verstehen als die Frauen; es gibt den supersympathisch gut aussehenden Millionärs-Chef und die spitzenblondinige Chefsekretärin (ehemalige Miss Berlin). Der fehlende Tiefgang ist es ja gar nicht mal, es ist diese extremste Schwarz-Weiß-Malerei, die den Figuren alles Glaubwürdige raubt, eingebettet auch noch in vorhersehbarste Nebenhandlungen: Ferry, der Millionär, der schon lange aufgegeben hat, nach „der Richtigen“ zu suchen, trifft auf Judith, die hübsche Studentin, die seinem Charme interessanterweise nicht sogleich verfällt … Na? Eine Idee, wie’s weitergeht?
Das wäre ja alles nicht so schlimm, wenn die mysteriösen Datendiebe ihnen das Leben mit dem versprochenen blutigen Ernst erschweren würden, aber auch das: Pustekuchen. Sicher, „das Syndikat“, wie der Verein von Ferry genannt wird, treibt schon üble Spielchen, aber unser Protagonist bekommt davon selten etwas zu spüren, er hat seine Spuren gut verwischt und kann sich seinem persönlichen „Schlaflos in Seattle“ mit Judith hingeben, ohne sich vor den Nachstellungen des Syndikats fürchten zu müssen.
Das Syndikat übt dann eben anderweitig Druck auf Ferry aus: Es hilft Rolf Keller, am Stuhl seines verhassten Chefs zu sägen. Nun, das wäre spannend gewesen! Wenn Ferry Ranco nicht schon am Anfang des Buches mit dem Gedanken gespielt hätte, sich seinen Aktienanteil auszahlen zu lassen, um fortan im gut situierten Ruhestand zu leben – er hat nämlich gar keinen Bock mehr auf GermanNet!
Um es auf den Punkt zu bringen: Fritjof Karnani betreibt über die ganzen 268 Seiten geradezu vorsätzliche Konfliktflucht, die am Ende fast schon kriminelle Ausmaße annimmt. Mal ehrlich: Dieser Schluss ist eine Frechheit. Dazu werden alle aufgeworfenen Handlungsstränge auf Teufel komm raus zusammengezurrt. Seufz.
_Fehlzündung der Debütkanone._
Um meinen Standpunkt klar zu machen: Ich unterstütze den Underground, wo es nur geht, und hasse nichts mehr als auf dem „Nachwuchs“ herumzuhacken. Gerade in der Literaturszene hat es der deutsche Nachwuchs doppelt schwer, und kleine Verlage wie der |Gmeiner|-Verlag müssen sich zermürbende, wenig aussichtsreiche Schlachten mit den Marktgiganten liefern, die ihrerseits fremdsprachige Literatur dem Einheimischen bevorzugen.
Dementsprechend schmerzt es mich, „Takeover“ derartig in Grund und Boden zu stampfen. Aber es hilft nichts, aller Sympathiepunkte zum Trotz kann dieses Buch nicht überzeugen. Die 268 Seiten lesen sich flüssig, Karnanis Schreibe ist kompetent, kompakt und sein Insiderwissen weiß schon das eine oder andere Mal zu begeistern, aber die Story ist ein glatter Fehlschuss. Ein Per Helge Sørensen setzt „Takeover“ seinen hochspannenden Internet-Thrillern „Mailstorm“ und [„Intrigenspiel“ 1590 zum Frühstück vor. Und Fritjof Karnani gleich mit dazu. Da wurde Potenzial mit vollen Händen verschenkt.
http://www.gmeiner-verlag.de/
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