|In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht Frieden: Die Sternenreiche arbeiten daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Als aber die Terraner auf die sogenannten Polyport-Höfe stoßen, Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit, tritt die Frequenz-Monarchie auf den Plan: Sie beansprucht die Macht über jeden Polyport-Hof. Mit Raumschiffen aus Formenergie oder über die Transportkamine der Polyport-Höfe rücken die Vatrox vor, und anfangs scheinen sie kaum aufzuhalten zu sein. Dann aber entdeckt man ihre Achillesferse in ihrer stärksten Waffe: Die Vatrox verfügen mittels ihrer Hibernationswelten über die Möglichkeit der »Wiedergeburt«. Als die Terraner ihnen diese Welten nehmen und die freien Bewusstseine dieses Volkes einfangen, beenden sie die Herrschaft der Frequenz-Monarchie. Allerdings sind damit nicht alle Gefahren beseitigt: Noch immer gibt es Vatrox, darunter den gefährlichen Frequenzfolger Sinnafoch, und mindestens zwei rivalisierende Geisteswesen, die mit dieser fremden Zivilisation zusammenhängen. Sinnafoch hat es mit zwei Begleitern in einen unbekannten Raum und zu einer seltsamen Kultur verschlagen – es ist DIE STADT IN DER MITTE DER WELT …|
(Verlagsinfo)
_Das verkannte Genie_ der D’Tar, F’har, hilft seinen unbekannten Besuchern auf der Suche nach einem Weg, der sie von D’Tarka führen kann. Dabei überwindet er geistig die indoktrinierten Sperren seiner Gesellschaft und schmuggelt Kruuper und Philip in den innersten Kreis der Stadt, wo sie einen Transferkamin zu aktivieren hoffen – eine vergebliche Hoffnung, da er ausschließlich als Einbahnstraße funktioniert.
In seiner Todesmotivation (da von einem anderen Atemgemisch abhängig ist) unternimmt Kruuper im Folgenden einen Trial-and-Error-Marathon an dem Controller, den Sinnafoch in seiner Bewusstlosigkeit nicht bedienen kann. Und tatsächlich: Kruuper findet einen weiteren Transferkamin im Land D’Tarka, in einer Station am Rand der Welt. F’har erklärt sich bereit, die drei Flüchtlinge dorthin zu fahren, doch vor den Mauern der Stadt wartet eine undurchdringliche Barrikade aus den empörten Einwohnern und ihrer Zugmaschinen …
_Wieder liest Renier_ Baaken die Geschichte, der im zweiten Teilzyklus von |Stardust| mit dem Band 2550 den überzeugendsten Beitrag leistete. Auch in diesem zweiten Teil des Doppelromans von Frank Borsch erweist er sich souveräner als sein Vorgänger Michael-Che Koch, so ist zum Beispiel durch die Betonung sehr viel genauer zu hören, wie einzelne Namen gemeint sind. Was der Vorleser natürlich nicht ausgleichen kann, ist der Inhalt des Romans. Zwar liefert Borsch ein solides Stück Arbeit ab, doch die Spannung lässt leider auf sich warten. Zumindest was die Ebene der Gegenwart, das Geschehen um das Trio auf D’Tarka, betrifft.
Hier wird schnell im Hinblick auf die zweite Ebene, Sinnafochs erste Kampfeinsätze, Wiedergeburten und sein Werdegang zum Frequenzfolger, deutlich, dass die D’Tar den Ursprung der Darturka darstellen und Letztere als Zuchtform aus Ersteren hervorgegangen sind. Ein weiteres Verbrechen der Frequenzmonarchie, deren Vorgehensweise jetzt auch dem Neuleser (Hörer) deutlich gemacht wird und die auch an ihren eigenen Mitgliedern und Führerpersonen wie Sinnafoch selbst keine Grenzen kennt.
Zurück zur ersten Ebene: Es wiederholt sich der Wettkampf der beiden Kontrahenten mit ihren Zugmaschinen, wodurch nicht wirklich Spannung erzeugt werden kann. Das Eindringen in die Mitte der Welt hat ebenfalls keinen Erfolg gebracht, was nicht zu erstaunen weiß, da es sonst ein ziemlich kurzer Roman geworden wäre. Sinnafochs Rührseligkeit zum Ende des Romans ist der einzige Überraschungseffekt, denn scheinbar hat ihn die Bewusstlosigkeit der Kontrolle seines „Partners“, des implantierten Kontrolleurs im Gehirn, entrissen, was sicherlich irgendwann zu einem tragischen Tod dieses Antihelden führen wird. In einem Moment, wo er sich völlig von der Beeinflussung löst und der guten Seite anschließt. Reine Spekulation.
Die Vergangenheitsebene: Hier wird durchaus Spannung aufgebaut, da Sinnafoch scheinbar ein völlig anderer Charakter ist, voll Verantwortungsgefühl und nur durch Propaganda fehlgeleitet. Seine Erlebnisse mit Deliachlan sind tragisch geladen, da bereits die Konfrontation mit dem Frequenzfolger Okure und dessen nachwiedergeburtlichem Wandel den Weg andeutet, den diese Freundschaft gehen wird. Überraschend hingegen ist die Erkenntnis, dass dieser Wandel durch einen implantierten Chip oder Ähnliches hervorgerufen wird …
_Die Vergangenheitsebene bietet_ mehr, insgesamt gibt Borsch einen guten Einblick in Sinnafochs Entwicklung und deutet kommende moralische Konflikte an. Zumindest für gute Unterhaltung wird dies eine Basis sein können.
|MP3 Format, 235 Minuten
gelesen von Renier Baaken|
exklusiv erhältlich über den [Perry Rhodan Shop]http://www.perry-rhodan-shop.de/
[EinsAMedien]http://www.einsamedien.de/
Im fünften Jahrhundert Neuer Galaktischer Zeitrechnung: Alaska Saedelaere, der Mann mit der Maske, ist mit der Galaktischen Flotte in einer weit entfernten Galaxis unterwegs. An Bord des Trägerraumschiffes BASIS erhält er einen Auftrag von kosmischer Bedeutung.
Die Superintelligenz ES schickt ihn in den Kugelsternhaufen Bormeen. Die dort lebenden Wesen werden von einer ungeheuren Macht bedroht: Unbezwingbare Raumschiffe greifen ihre Welten an und lösen diese buchstäblich auf.
Saedelaere gelingt es dank der Hilfsmittel der Superintelligenz, den Kampf gegen die mysteriöse Macht aufzunehmen. Doch er muss erkennen, dass seine Gegner ihre Pläne schon vor urdenklichen Zeiten geschmiedet haben …
(Verlagsinfo)
In der Galaxis Bormeen landen auf den Industriewelten der Bormeener zwiebelförmige Raumschiffe, die den betroffenen Planeten in einen undurchdringlichen höherdimensionalen Energieschirm hüllen und ihrerseits jegliche höherdimensionale Technik blockieren. Kontaktversuche seitens der Bormeener erwirken keine Reaktion, gewaltsam gibt es kein Mittel gegen diese Schiffe, deren Aggregate nach einer kurzen Frist den Planeten entstofflichen.
In dieser Situation taucht der Terraner Alaska Saedelaere mit dem unmissverständlichen Auftrag der Superintelligenz ES auf, das Problem zu lösen oder bei dieser Mission zu sterben. Alaska hat ES‘ Macht nichts entgegenzusetzen und kann sich der Aufgabe nicht entziehen. Sein einziges Hilfsmittel: Ein Übersetzungsgerät, das ihm die Superintelligenz mit auf den Weg gegeben hat …
Das ist natürlich typisch ES und darum immer wieder gern gewähltes Mittel, eine kleine Gruppe von Handlungsträgern an entlegene Orte zu verfrachten, um dort ohne Unterstützung ein existenzielles Problem zu bewältigen, zu dem die ansässigen Intelligenzen keinen Zugang finden. Meist trifft es Perry Rhodan selbst und kleine Gruppen ausgewählter Partner, oft genug aber auch Einzelgänger wie den einsamen, von Selbstzweifeln zerfressenen Alaska Saedelaere, dessen Name allein bereits eigentlich jeden Schriftsteller abstoßen sollte, Texte über ihn zu schreiben.
Die Planetenromane, deren ursprüngliche Erscheinungsform das Taschenbuch war und die derzeit in günstiger Produktion neu beauflagt werden, dienten den Autoren oftmals, eigene Ideen dem Perryversum hinzuzufügen oder lieb gewonnene Figuren weiter zu entwickeln. Robert Feldhoff, der bis zu seinem Tod zuletzt die Geschicke der Rhodan-Serie leitete, widmete sich im vorliegenden Band Alaska Saedelaere, einer Figur, die in der eigentlichen Serie nie so richtig glücklich ins Rampenlicht gerückt wird, ihre Höhenflüge aber in Planetenromanen und anderen Spin-Offs hat.
Der besprochene Roman ist inhaltlich nicht sehr aufwändig oder umfangreich, fügt dem kosmischen Geheimnis, das die Superintelligenz ES noch immer umgibt, aber ein weiteres Steinchen und Spekulationsgrund hinzu und widmet sich einer Spezies, den sogenannten Molekülverformern, die in der Rhodan-Historie eine immer wieder bedeutende Rolle spielen und für viele kosmische Ereignisse und Geheimnisse wichtig sind. Ob ihr Geheimnis irgendwo in diesem unüberblickbaren Kosmos über vierzigjähriger Geschichte der Serie gelüftet wurde, entzieht sich meiner Kenntnis, doch wirkt allein ihr Auftauchen in diesem Roman wie in jedweder anderen Geschichte allein als Magnet kosmischen Gefühls.
Saedelaere gewinnt eigentlich nicht an Profil, Feldhoff stellt nur erneut seine Unsicherheit, seine Selbstzweifel und seine Todessehnsucht heraus und hinterlässt ihn einmal mehr als tragische Figur, die endlich einen Weg in die persönliche Sicherheit und Geborgenheit hätte finden können, um im letzten Moment durch die grausamen Pläne ES‘ wieder in das ihm vorbestimmte Leben des Außenseiters zurückgerissen zu werden.
Trotz des geringen Umfangs schafft es Feldhoff, die Actionszenen zu dehnen, sich in Wiederholungen von saedelaereschen Überlegungen zu verlieren und im Endeffekt einen Roman abzuliefern, der kaum Handlung besitzt, trotzdem unterhält und mit kosmischem Sense of Wonder aufwartet.
Taschenheft, 161 Seiten
ASIN: B003WAKYWO
Der Autor vergibt: (3.5/5) Ihr vergebt: (6 Stimmen, Durchschnitt: 1,33 von 5)
Michael Marcus Thurner beginnt den zweiten Abschnitt des Stardust-Zyklus‘ mit einem sogenannten Doppelroman, er erzählt also eine Geschichte verteilt über zwei Romane, die noch enger zusammenhängen, als dies ohnehin bei einer Serie schon der Fall ist. Der vorliegende Band ist der zweite Teil dieses Doppelromans.
|In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht Frieden: Die Sternenreiche arbeiten daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Als die Terraner die Transport-Technologie sogenannter Polyport-Höfe, Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit, zu entschlüsseln beginnen, tritt die Frequenz-Monarchie auf den Plan: Sie beansprucht die Macht über jeden Polyport-Hof. Mit Raumschiffen aus Formenergie oder über die Transportkamine der Polyport-Höfe rücken die Vatrox vor, und anfangs scheinen sie kaum aufzuhalten zu sein. Dann aber entdeckt man ihre Achillesferse ausgerechnet in ihrer stärksten Waffe: Die Vatrox verfügen mittels ihrer „Hibernationswelten“ über die Möglichkeit der „Wiedergeburt“. Als die Terraner ihnen diese Welten nehmen und die freien Bewusstseine dieses Volkes einfangen, beenden sie damit die Herrschaft der Frequenz-Monarchie. Allerdings sind damit nicht alle Gefahren beseitigt: Noch immer gibt es Vatrox, darunter den gefährlichen Frequenzfolger Sinnafoch, und mindestens zwei rivalisierende Geisteswesen, die mit dieser fremden Kultur zusammenhängen. Und zwei Drittel des Raumschiffs JULES VERNE mit Perry Rhodan an Bord wurden am Ende der entscheidenden Schlacht vom Handelsstern FATICO wegtransportiert. Die Besatzung gewahrt nunmehr DAS WUNDER VON ANTHURESTA …|
(Verlagsinfo)
_An Bord der_ JULES VERNE versucht das psimaterielle Wesen Myles Kantor mit allen Mitteln, sein Dasein weiter zu manifestieren. Es entfernt sich charakterlich absolut von seiner Vorlage und will das Schiff unterjochen. Derweil kämpft sein „geistiger Vater“ Chucan Tica um die Entwicklung eines Gegenangriffs.
Perry Rhodans Gruppe stößt im Handelsstern auf ein Wesen, das sich aus Hyperkristallen zusammensetzt und das Konzeptwesen Lloyd/Tschubai als Kontaktperson auserkoren hat. Sein Ziel ist, den Herrn des Sterns zu finden und durch ihn die eigene Existenz zu bezwecken. Rhodan erhofft sich durch seine Hilfe bei der Suche gleichfalls wertvolle Informationen zu erhalten und möglichst einen Verbündeten für seine Sache zu gewinnen. Doch als sie den Herrn endlich finden, wartet eine schreckliche Überraschung …
_Wie schon im_ ersten Teil leistet der Sprecher solide Arbeit, ohne allerdings der Leistung im Vorgänger gleichzukommen. Aber gerade auch den Wahnsinn des Myles Kantor bringt Tom Jacobs deutlich zur Geltung.
Was sich an Problemen durch die Psifolien entwickelt hat, dient natürlich deutlich der Füllung von zwei Romanen um ein Ereignis, nämlich die Entdeckung des Handelssterns und den Vorstoß in sein Inneres. Hier kommt die berüchtigte Schwäche von Serienromanen zum Tragen, die sich in ihrer Kürze um Spannung in jedem Fall bemühen müssen und dadurch die eigentliche Handlung oft vernachlässigen. Das ist hier nicht übermäßig eingetreten, jedoch deutet das Abenteuer mit den Psifolien kein Potenzial für spätere Romane an. Es sei denn, die Innenwelt von Mikru, der Schiffsseele eines seit Band 2550 nicht nochmals richtig eingeführten Schiffes MIKRU JON, dessen Rolle in diesem Spiel noch nicht richtig zu durchschauen ist, wäre im Zusammenhang mit den Psifoliencharakteren im weiteren Verlauf noch von Bedeutung.
Das Auffinden des Herrn des Sterns ist eher enttäuschend, da natürlich, um das Rätsel nicht schon jetzt zu lösen, ein erfreuliches Erlebnis ausbleibt. Zwar ist die Erscheinung ein imposantes Bild und der Wahnsinn des Wesens gut beschrieben, doch Rhodan ist mit seiner Informationssuche nur einen kleinen Schritt weiter (und den ging er schon im Vorgängerroman mit seinen Gedanken zu WANDERER und den 20.000 Welten).
Was es mit dem Titel des Romans auf sich hat, wird nicht deutlich. Ist das „Wunder von Anthuresta“ der Handelsstern selbst oder eher doch seine Einmaligkeit unter den Handelssternen mit der umgebenden Hohlkugel von 20.000 Kunstplaneten?
_Insgesamt gute Unterhaltung_ mit schönen Abenteuern, ohne jedoch die Haupthandlung weiterzubringen.
|Mp3-Hörbuch mit 181 Minuten Spieldauer
Titelbild: Dirk Schulz
Exklusiv über den Perry-Rhodan-Shop erhältlich:|
|In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht Frieden: Die Sternenreiche arbeiten daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Als aber die Terraner die Transport-Technologie sogenannter Polyport-Höfe, Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit, zu entschlüsseln beginnen, tritt die Frequenz-Monarchie auf den Plan: Sie beansprucht die Macht über jeden Polyport-Hof.
Mit Raumschiffen aus Formenergie oder über die Transportkamine der Polyport-Höfe rücken die Vatrox vor, und anfangs scheinen sie kaum aufzuhalten zu sein. Dann aber entdeckt man ihre Achillesferse ausgerechnet in ihrer stärksten Waffe: Die Vatrox verfügen mittels ihrer Hibernationswelten über die Möglichkeit der „Wiedergeburt“. Als die Terraner ihnen diese Welten nehmen und die freien Bewusstseine dieses Volkes einfangen, beenden sie die Herrschaft der Frequenz-Monarchie.
Allerdings sind damit nicht alle Gefahren beseitigt: Noch immer gibt es Vatrox, darunter den gefährlichen Frequenzfolger Sinnafoch, und mindestens zwei rivalisierende Geisteswesen, die mit dieser fremden Kultur zusammenhängen. Sinnafoch hat es mit zwei Begleitern in einen unbekannten Raum verschlagen – dort kommt es zu einer unheilvollen Begegnung und zu einem TOTENSPIEL …|
(Verlagsinfo)
_In dem Moment,_ als der Frequenzfolger Sinnafoch durch den Transferkamin von FATICO verschwinden und sich dem Zugriff der Galaktiker entziehen will, entdeckt er das Flaggschiff Rhodans im Aktionsradius des Handelssterns. Er lässt den Terraner von den unüberwindbaren Traktorstrahlen FATICOs in den Transfer ziehen, um ihn am Ziel vernichten zu lassen. Dann reist er selbst mit seinen Begleitern hinterher, doch die Reise führt nicht ans gewünschte Ziel: Auf einer nur von primitiven Detar bewohnten Welt stranden die drei Monarchen; Sinnafoch ist bewusstlos und dem Okrivar Kruuper geht langsam die Atemluft aus. Und Hilfe können sie ausgerechnet nur von dem geächteten Wissenschaftler F’har bekommen, der von seinem Volk verachtet und misstrauisch beäugt wird. Die Überraschung: F’hars Welt ist auf der Schnittfläche einer Halbkugel angelegt …
_Dies ist der_ erste Teil des Doppelromans aus der Tastatur von Frank Borsch, der sich ausführlich mit dem Werdegang Sinnafochs in dessen Vergangenheit sowie in winzigen Schritten mit seinen Problemen der Gegenwart auseinandersetzt.
Das Thema ist interessant und entspricht einer typischen Vorgehensweise der „Rhodan“-Autoren, die auf diesem Weg starke Charaktere vorstellen und sie oft als tragische Opfer ihres Schicksals und Umfelds zeigen, um sie für den Leser weniger schwarz-weiß und stärker interessant zu machen.
Borsch erzählt ausdrucksstark, und obwohl die Gegenwartsebene langsam voranschreitet, bietet sie gleichfalls Spannung und Unterhaltung wie die Vergangenheitsebene. Es kristallisiert sich bereits nach diesem ersten Teil heraus, dass die Unsterblichkeit der Vatrox nicht folgenlos für sie ist und wahrscheinlich mit einer Indoktrinierung einher zu gehen scheint.
Koch als Leser ist ebenfalls eine solide Wahl. Bei dem Erscheinungsrhythmus muss dieses Niveau erstmal gehalten werden, und auch wenn seine Stimmfarbe nicht jedermanns Vorliebe sein mag, bringt seine Intonation doch die kleinen Stimmungsnuancen gut zur Geltung.
Das Titelbild spielt in dieser Ausgabe als MP3-Download nicht so eine Rolle wie in der Druckausgabe, wo es auch Käufer locken soll. Trotzdem sind die Bilder von Papenbrock stets ein Genuss.
_Auch ohne den_ zweiten Teil sehr interessant und unterhaltend, bietet Raum für Spekulationen und lässt den Hörer nicht unbefriedigt in der Luft hängen. Guter erster Teil eines Zweiteilers.
|MP3-Hörbuch mit 203 Minuten Spieldauer
Titelbild: Swen Papenbrock
|In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht Frieden: Die Sternenreiche arbeiten daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Als die Terraner die Transport-Technologie sogenannter Polyport-Höfe, Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit, zu entschlüsseln beginnen, tritt die Frequenz-Monarchie auf den Plan: Sie beansprucht die Macht über jeden Polyport-Hof.
Mit Raumschiffen aus Formenergie oder über die Transportkamine der Polyport-Höfe rücken die Vatrox vor, und anfangs scheinen sie kaum aufzuhalten zu sein. Dann aber entdeckt man ihre Achillesferse ausgerechnet in ihrer stärksten Waffe: Die Vatrox verfügen mittels ihrer „Hibernationswelten“ über die Möglichkeit der Wiedergeburt. Als die Terraner ihnen diese Welten nehmen und die freien Bewusstseine dieses Volkes einfangen, beenden sie damit die Herrschaft der Frequenz-Monarchie.
Allerdings sind damit nicht alle Gefahren beseitigt: Noch immer gibt es Vatrox, darunter den gefährlichen Frequenzfolger Sinnafoch, und mindestens zwei rivalisierende Geisteswesen, die mit dieser fremden Kultur zusammenhängen. Und zwei Drittel des Raumschiffs JULES VERNE mit Perry Rhodan an Bord wurden am Ende der entscheidenden Schlacht vom Handelsstern FATICO wegtransportiert – in DIE WELT DER 20.000 WELTEN …
(Verlagsinfo)|
_Inhalt_
Zwei Drittel des Hantelschiffes JULES VERNE werden durch einen Polyport-Hof des Handelssterns FATICO nach Anthuresta verschlagen und gelangen an einen uralten Handelsstern, der in eine Psimateriewolke gehüllt ist, die alle höherdimensionalen Vorgänge stört. Das Schiff strandet, die Mannschaft sieht sich mit „Psifolien“ konfrontiert – durch Psimaterie Form gewordene Erinnerungen -, während ein ungreifbarer Einfluss die Geiste und Körper der Menschen schwächt. Perry Rhodan ist an einer schnellen Übernahme des Handelssterns interessiert, um die Initiative zurückzugewinnen und die Gefahren von seiner Mannschaft abzuwenden. Auch um die rätselhafte Herkunft des Handelssterns zu erforschen und Antworten auf die durch ES aufgeworfenen Fragen zu finden, dringt er mit einer kleinen Gefolgschaft in den Handelsstern ein, der wahrhaft gigantische Ausmaße hat und so die Aussicht auf Erfolg mehr als unwahrscheinlich wirken lässt.
Als er endlich doch an eine Datenquelle kommt, erwartet ihn eine Überraschung der besonderen Art: Der Stern scheint umringt von einer Hohlkugel aus 20000 halbkugligen Welten, die jede ein Abbild WANDERERs zu sein scheinen – ES‘ Finger sind lang …
_Kritik_
Wenn man nach 2550 Folgen in eine Serie einsteigt, kann es durchaus zu unverständlichen Anspielungen und Verwirrungen kommen. Wenn dann auch noch der MP3-Player die einzelnen Tracks willkürlich abspielt, ist das Chaos perfekt. Nachdem ich diesen Fehler behoben hatte, kam ich in den Genuss eines Hörheftes mit einigen überraschenden Eigenschaften:
Der Umfang der Romanhefte beträgt ungefähr 59 Seiten, das Hörheft umfasst je nach Sprecher etwa 180-220 Minuten, was dem Hörer erstaunlich lang vorkommt. Der wöchentliche Erscheinungsrhythmus erfordert eine hohe Disziplin an die produzierende Firma der Hörheftadaption, der Sprecher liefert eine anspruchsvolle Leistung ab und verleiht dem Roman durch den Charakter seiner Stimme zusätzlich Niveau.
Was im Moment des Selbstlesens stärker offenbar wird, verschluckt die gut zusammenhängende Erzählweise des Vorlesers zum Vorteil der Geschichte: Mehrfache Wiederholungen von kleinen Details, wiederholte Gedankengänge der Protagonisten, selbst wenn es im Zusammenhang dieses einen Romans steht und sich nicht auf die Serien- oder Zyklusvergangenheit bezieht.
Die Charaktere erhalten erstaunliches Profil, ein Geschehen, das den Romanen der letzten Jahre oft abging. Gerade an Unsterblichen und speziell an Rhodan schreiben sich die Autoren oft die Zähne aus. Aber gerade Rhodan, dem das Exposé eine persönliche Veränderung prophezeiht, wird durch Thurner schön positioniert, wodurch dieser runde Roman deutlich Pluspunkte sammelt.
Sonst ist noch Chucan Tica erwähnenswert, der für den polternden, lockeren Part des Romans zuständig ist. Die Handlung selbst projiziert einen Ausblick kosmischer Tragweite auf die kommenden Serienabschnitte, und wenn das Exposé hält, was Thurner in diesem Roman an Veränderungen ankündigt, wird auf die Serienfiguren wie auf die Leserschaft noch umfangreiches Überraschungsmaterial zukommen.
|MP3-Hörbuch mit 229 Minuten Spielzeit
Gelesen von Renier Baaken
Exklusiv über den [Perry-Rhodan-Shop]http://www.perryrhodanshop.de erhältlich|
[www.EinsAMedien.de]http://www.einsamedien.de
[www.perry-rhodan.net]http://perry-rhodan.net
Endlich geschafft! – Und es hat sich schließlich doch noch gelohnt. Dieser dicke Band, der sechs einzelne Romane in sich vereint, ist ein harter Brocken moderner „Perry Rhodan“-Kultur mit seinen 1300 Seiten, durch den man sich erst mal lesen muss. Sehr viel angenehmer ist die ursprüngliche Ausgabe einzuschätzen, in der die Romane in kurzem Rhythmus hintereinander erschienen und dem Leser so immer wieder eine Pause einräumten. Doch der Gesamteindruck der Geschichte ist befriedigend und mehr als nur ein Actionabenteuer, ja, die Geschichte wirft ein neues Schlaglicht auf die Kosmologie der Serie und bringt sie auch einem sogenannten Neuleser in verständlicher Form nahe. Gerade die zwei letzten Romane „Die Psi-Fabrik“ und „Die Schöpfungsmaschine“ bieten neben guter Unterhaltung den dieser Serie typischen weltbewegenden, wunderbaren Charakter, den oft zitierten Sense of wonder, mit dem „Perry Rhodan“ seine Leser schon seit jeher fesselt …
Perry Rhodan, mit seinen Begleitern unter dubiosen Andeutungen auf eine galaktische Welt der biopositronischen Roboter (Posbis) gelockt, wird von der übergeordneten Wesenheit ES in eine abgeschiedene Galaxis zwangsversetzt, mit dem Auftrag, die dorthin verschlagenen Völker (allen voran eine Splittergruppe der Menschheit) vor der totalen Vernichtung durch eine Splittergruppe eben der Posbis zu verhindern.
Die Geschichte scheint sich zu wiederholen: Die Posbis stehen unter einer Programmierung, die sie aggressiv gegen alles Leben vorgehen lässt, das von diesem Programm nicht als „Wahres Leben“ akzeptiert wird. Erste Kommunikationsversuche durch Rhodan scheitern blutig, und den Anstrengungen der Menschen stellen sich auch die machthungrigen Laren entgegen, indem sie die Posbis in ihrem Sinne zu beeinflussen suchen.
Während also die Menschen einen aussichtslosen Abwehrkampf gegen die Posbis führen und die intriganten Laren einen Weg zur Vorherrschaft in der Galaxis suchen, macht sich Rhodan auf den Weg zur posbischen Zentralwelt, wo er die sogenannte Hassschaltung – die Fehlprogrammierung – zu neutralisieren hofft, wie es ihm bereits einst in der Milchstraße gelang. Völlig überrascht wird er von der Entdeckung, dass hinter allem eine unbekannte Macht zu stehen scheint, die sich mit der seltsamen Bezeichnung „Siebenkopf“ betitelt …
Für den neuen Leser, der sich in der „Perry Rhodan“-Historie nicht auskennt, versuchen die Macher Themen zu finden, die sich leicht in Zusammenhänge betten lassen und von ihrer Handlung her möglichst unabhängig lesbar sind. Das Medium des Heyne-Taschenbuchs ist natürlich der wirksamste Träger, um die Geschichten in deutsche Buchhandlungen zu bringen.
Was die Serienabhängigkeit betrifft, schlängelt sich Rhodan in den ersten Romanen durch eine actionreiche Handlung, die zwar von vielen Serienbekannten flankiert und mitgeformt wird, jedoch seine Berührungspunkte weit in der Serienvergangenheit hat und auf direkte, schnörkellose Weise dargestellt wird. Bis zum dritten Band ist es einzig der übergeordnete Auftrag, der Rhodan an den Handlungsort verschlägt, der zumindest marginale Serienkenntnis voraussetzt, die Handlung selbst spielt an neuen Orten unter ungewohnten Voraussetzungen und ist allen Lesern gleichenteils neu. Im vierten Teil schließlich finden serienhistorische Aspekte wie die „Hassschaltung“ der Posbis Erwähnung und nähern damit diese ausgekoppelte Miniserie ihrer Mutter wieder an, doch sollte man als Neuleser durch die ersten drei Bände durchaus genug interessiert worden sein, um sich durch solche Details nicht mehr stören zu lassen.
In Teil fünf und sechs schließlich werden die Zusammenhänge komplex und erreichen die für Rhodan typische kosmische Komponente, nicht zuletzt durch die ausführliche Darstellung des Lebensweges einer entscheidenden Figur, die nebenbei die überaus komplexe Serienkosmologie in verständlicher Form und recht vereinfacht erklärt, so dass der erwartete Effekt für den Leser, das Gefühl der Größe und Winzigkeit, noch deutlich herausgestellt wird.
Stärken und Schwächen der Komplettausgabe: Als Schwäche hatte ich schon erwähnt, muss man den Umfang ansehen, der in dieser teilweise recht langatmigen Erzählung (vor allem in den ersten Bänden aufgetreten) für Lesemüdigkeit sorgt. Gleichfalls ist es auch ein Plus für diese Ausgabe, dass sie alle Teile in sich vereint, denn wenn man sich in der Einzelausgabe von den Schwachpunkten des Zyklus‘, die ungünstiger Weise alle in den ersten Teilen versammelt sind, am Weiterkaufen und -lesen hindern lässt, bringt man sich um das umso stärkere und faszinierendere „Ende“ der Geschichte, das sich auf mehreren Ebenen über die drei letzten Romane erstreckt und seinen Höhepunkt unbestritten im letzten Band erreicht.
Bei der Charakterisierung ist den weniger erfahrenen Serienautoren der ein oder andere Fehler unterlaufen. So lässt Frau Hartmann im dritten Teil den MONOCHROMmutanten Startac Schroeder wiederholt Farben sehen und unterscheiden (was auch ein dickes Minus für das Lektorat ist, das solche groben Schnitzer eigentlich ausmerzen sollte), Herr Thurner schafft es im ersten Teil gar, den unsterblichen Perry Rhodan, der eine vergleichbare Situation schon vor Zeiten in der Milchstraße gelöst hat, blauäugig, unvorbereitet und naiv in einen Konflikt mit den fehlprogrammierten Posbis Ambriadors treten, wo er tausende Menschen in den Tod schickt, weil er eine Diskussion mit den Robotern erzwingen will (die sowohl den Berichten der ansässigen Menschen nach, als auch seiner Erfahrung nach auf keinerlei Diskussion eingehen) und ist völlig von ihrer Sturheit überrascht. Das war ein überaus unwürdiges Bild von Rhodan, was schon im ersten Band entwickelt wurde.
Einen Minuspunkt muss auch Frank Böhmert für den fünften Teil einstecken. Er ist ein sehr humorvoller Schriftsteller, doch mit Nano Aluminiumgärtner hat er versucht, die Komik zu erzwingen, was ein lächerliches Liebesgeplänkel ergab, das man kaum mit ansehen konnte. Davon abgesehen ist seine Darstellung der Fremdzivilisation ein Höhepunkt des Zyklus‘ und leitet das grandiose Finale von Uwe Anton ein, der mal wieder mit kosmologischen Höhenflügen glänzt.
Leo Lukas liefert ein solides Kapitel ab, dem man zu diesem Zeitpunkt (Band 2) noch seine Daseinsberechtigung verweigern will. Ein Sechstel des Zyklus handelt vom Aufwachsen von Menschen in larischen Arbeitslagern, während der Zyklus den Titel „Posbikrieg“ trägt. Zu dem Zeitpunkt wundert man sich über diesen Lückenfüller, der handwerklich sehr gut ist, der kurzen Handlung aber wenig hinzu fügt. Rückblickend verdeutlicht dieser Teil natürlich das Verhältnis zwischen Laren und Menschen, was noch ein dicker Konfliktpunkt in der Handlung werden wird.
Hubert Haensels vierter Teil ist der rasante Auftakt zum Finale, während man ihm seinen Titel nicht anerkennen kann. Auch hier rechtfertigt er sich erst rückblickend …
Es schreckt ab, so einen dicken Schinken in der Hand zu halten und am Ende des Leseabends keinen merklichen Fortschritt anhand der gelesenen Seiten feststellen zu können. Doch wer sich durch die Hälfte gelesen hat, wird den Rest genießen.
Taschenbuch: 1312 Seiten
ISBN-13: 978-3453525603
Der Autor vergibt: (3/5) Ihr vergebt: (4 Stimmen, Durchschnitt: 1,25 von 5)
Die Maakhs dringen mit einem Raumschiff in die Milchstraße ein und wollen mittels einer Impulsweiche weitere Schiffe unbemerkt in den Bereich des Solaren Imperiums einschleusen. Das sollen die im Vorgängerband „Die Maakhs“ duplizierten Agenten der Terranischen Abwehr ermöglichen. Rakal und Tronar Woolver sollen dies verhindern. Die beiden Brüder sind Mutanten, von denen bislang nur Atlan etwas wusste. Sie haben die Gabe, jede Energieform als Transportmittel zu benutzen.
So infiltrieren sie das Schiff der Maakhs, wobei Tronar entdeckt und auch dupliziert wird, doch dabei löst er sich auf. Seine Kopie, der Duplo, weiß allerdings nicht, dass sein Original ein Mutant ist, geschweige denn, dass er einen Zwillingsbruder hat. Deshalb schlägt auch der Versuch der Maakhs fehl, ihn bei den Terranern einzuschleusen. Rakal Woolver übernimmt seinen Platz und sabotiert den Plan, die Impulsweiche zu benutzen. Der Duplo stirbt und der tot geglaubte Tronar erscheint wieder.
Nachdem die Maakhs gescheitert sind, sieht der Kommandant des Schiffs, Grek-1, keinen Grund mehr, seinen Auftraggebern, den geheimnisvollen „Meistern der Insel“, weiter zu dienen. Er schlägt sich auf die Seite Perry Rhodans.
Nun tauchen die Akonen vor dem Sonnentransmitter auf und verlangen seine ungehinderte Benutzung. Perry Rhodan gestattet dies, um einen Krieg zu verhindern. Außerdem bittet auch Grek-1, der offenbar ein persönliches Interesse daran hat, die Akonen durchzulassen.
Nachdem die Akonen den Sonnentransmitter durchflogen haben, werden sie von einer Übermacht an Maakh-Raumern angegriffen und vernichtet. Rhodan flüchtet aus der Kampfzone und findet im Schrotschuss-System einen weiteren Sonnentransmitter, der von den „Meistern der Insel“ nicht mehr genutzt wird.
Hier fasst er den Plan, einen großen Asteroiden, der den Namen „Troja“ bekommt, auszuhöhlen, mit Superschlachtschiffen zu bestücken und eigenem Antrieb zu versehen, um ihn als „Trojanisches Pferd“ durch den Sonnentransmitter in die Klein-Galaxie „Andro-Beta“ zu schicken. Dort soll dann ein weiteres Standbein auf dem Weg nach Andromeda und zu den „Meistern zu Insel“ geschaffen werden.
Perry Rhodan gelingt mit seinen Verbündeten das unbemerkte Eindringen in das System. Bei dem Versuch, sich von dem dort vorgefundenen und bewachten Justierungsplaneten zu entfernen, wird „Troja“ vom einem „Moby“ verschlungen. Das riesige anorganische Wesen lebt und patrouilliert zwischen den Sternen und dient den „Meistern der Insel“. Bevor „Troja“ durch den „Moby“ zur eigenen Speisung in Energie umgewandelt wird, gelingt es Perry Rhodan, mit Hilfe der im „Moby“ lebenden Bio-Parasiten und der Woover-Zwillinge, ihn zu vernichten.
_Das Hörbuch:_
Die Handlungszusammenfassung ist deshalb so üppig ausgefallen, weil wirklich ständig etwas passiert. Wer hier auch nur für einen Moment wegdriftet, weil er auf den Verkehr achten muss oder es sich abends im Bett mit dem Hörbuch gemütlich gemacht hat, wird „bestraft“. Denn, wenn der Hörer einmal etwas verpasst hat und sich über verschiedene Dinge wundert, wird es bei einem Hörbuch mit zwölf CDs schwer haben, die richtige Stelle wiederzufinden.
Wie immer wurden für die Lesung des gleichnamigen Silberbandes nur die Heftromane der Serie ausgewählt, die interessant sind und die Story um Perry Rhodan vorantreiben. Und das sind diesmal gleich acht Hefte (Nr. 224-230 und 233), was im Endeffekt zu über 15 Stunden kurzweiliger Unterhaltung führt.
Erzählt wird das Ganze wie gewohnt von Josef Tratnik, der bereits die vorherigen Silber Editionen vorgetragen hat. Wieder schafft er es, jedem Charakter eine eigene Stimmfarbe zu verleihen und den Zuhörer durch eine packende Interpretation der Geschichte zu fesseln. Leider zeigt sich Herr Tratnik in einem Punkt komplett kritikresistent und liest Gucky weiterhin mit der Stimme von „Kermit dem Frosch“. Darüber hatten sich in der Vergangenheit schon viele Fans der Serie beschwert. Er scheint es zur Kenntnis genommen zu haben.
Unterstützt wird Tratnik ab und an durch ein paar Ambient-Sounds oder kleine Melodien, die am Anfang einiger Tracks eingespielt werden. Mit diesem Stilmittel geht der Verlag, nach Meinung vieler Fans, viel zu zaghaft um. Erschienen die ersten Lesungen noch komplett ohne Musik, so wurden später die erwähnten Klänge und Melodien hinzugefügt. Leider wurde dieser Ansatz nicht weiter ausgebaut. Die Idee kam nämlich sehr gut an, und nicht wenige wünschen sich mehr Untermalung und sogar Geräusche, so dass am Ende eine tolle inszenierte Lesung entstehen könnte.
_Das Fazit:_
Wer dieses ungekürzte Hörbuch hört, der hat mehr von der Story als jemand, der nur das Buch liest, und das nicht nur, weil es schlichtweg länger dauert. Denn durch Josef Tratniks Erzählweise hat der Hörer immer das Gefühl, direkt im Geschehen zu sein. Und das macht einfach Spaß und lässt den Hörer am Ende mit Vorfreude auf die nächste Silber Edition zurück, die in drei Monaten erscheint. Und da bereits über 100 Silberbände veröffentlicht wurden, ist für reichlich hörbaren Nachschub gesorgt.
|12 CDs in Papp-Klappbox, einzeln in Papphüllen verpackt
Gesamtlaufzeit: ca. 15 Stunden
Gelesen von Josef Tratnik
Booklet mit Vorwort aus dem Originalroman, Cover der Einzelromane und Risszeichnung von „Troja“
ISBN-13: 978-3939648710|
[www.einsamedien.de]http://www.einsamedien.de
[perry-rhodan.net]http://perry-rhodan.net
Der Posbi-Krieg ist der Titel eines sechbändigen Abenteuers um den Science-Fiction-Helden Perry Rhodan. Der ist gleichzeitig Name, Held und Programm für eine fantastische Erfolgsgeschichte deutscher SF, blickt die Serie, die als ausschließliche, wöchentlich erscheinende Heftromanserie begann, doch auf eine mittlerweile über 45jährige Geschichte zurück, in der über 3000 Heftromane in der immer noch wöchentlich erscheinenden Hauptserie geschrieben wurden und unzählige Taschenbücher, Schwesternserien, Sekundärliteratur, Spin-off-Serien und dergleichen mehr erschienen. Seit einigen Jahren erscheinen bei |Heyne| in schöner Regelmäßigkeit der jeweils aktuellen Hefthandlung angegliederte, jedoch eigenständige und unabhängig lesbare Romanreihen im Taschenbuchformat – und eine dieser Reihen trägt den Eigentitel „Posbi-Krieg“.
Posbis sind Roboter, die auf eine Komponente zugreifen können/müssen, die sie der Gefühle befähigt und damit zu definitionsgemäß echten Intelligenzen macht. Im ersten Band des Sechsteilers verschlägt es Perry Rhodan und seine beiden Begleiter Startac Schroeder und Mondra Diamond in eine ferne, durch hyperphysikalische Phänomene abgeschottete Galaxie. Dort leben einige den Menschen bekannte unterschiedliche Völker zusammen, unter anderem eine Gruppierung der Posbis. Und aus einem unbekannten Grund ist diese Roboterzivilisation plötzlich darauf aus, alles andere intelligente Leben in ihrem Aktionsradius (sprich in jener Galaxis) zu vernichten. Wie soll ein einzelner Mensch (oder auch derer dreie) diese furchtbare Gefahr abwenden oder auch nur bekämpfen? Zumal Rhodan selbst in der menschlichen Kolonie zunächst auf wenig Unterstützung trifft …
Thurner schreibt in typischer Perry Rhodan-Manier, verliert sich dabei oft in technischen Erklärungen und haarsträubenden Dialogen. Es gibt Dinge, Charakterzüge, die er versucht zu modernisieren oder neu zu beschreiben, um den Rhodan-Stempel auf seine Geschichte zu prügeln, und dabei misslingt ihm gerade das Wichtigste: Die Charakterisierung der Hauptfigur, Perry Rhodan. Zugegeben, eine schwere Aufgabe bei einer Figur, die länger als 40 Jahre allwöchentlich beschrieben wird, aber es ist eine der wichtigsten Aufgaben in diesem Romanprojekt. So ist – um wenigstens ein Beispiel zu nennen – es absolut undenkbar, dass Perry Rhodan einen seiner beiden Mitstreiter allein auf einer Welt zurück lässt, ohne überhaupt zu wissen, wo er ist oder ob er vielleicht in Schwierigkeiten steckt. Natürlich kann er nicht wissen, dass Startac Schroeder in dem Moment an der Grenze zwischen Leben und Tod weilt und aufs Blut gefoltert wird, aber etwas mehr als ein „Der kommt schon zurecht“ ist schon zu erwarten.
Positiv zu vermerken ist die Menschlichkeit, mit der sich Rhodan (erst zum Ende dieser ersten Geschichte) in der neuen Umgebung durchsetzt. Allerdings entbehrt es wiederum fast an gleicher Stelle jeder Grundlage, dass er vor dem Mikro seines Funkgerätes steht und versucht, mit den sturen Robotern ins Gespräch zu kommen, während tausende Menschen in explodierenden Raumschiffen sterben und die Kontaktversuche offensichtlich zu nichts führen.
Größte Ungereimtheit im ersten Teil: Rhodans Unverständnis der Abneigung, ja des Hasses der Alteraner jedwedem Posbi gegenüber. Thurner lässt ihn sich (und seine Mitstreiter) allen Ernstes fragen, wieso die angetroffenen Alteraner mit Hass und Schock auf die Anwesenheit der beiden Posbis reagieren – obwohl er von Lotho Keraete (dem Boten seines Auftraggebers) äußerst intensiv gebrieft wurde!
Ein insgesamt enttäuschender Auftakt für diesen Sechsteiler, der Heyne-typisch mit den höchsten Attributen versorgt wurde: Ein Science-Fiction-Abenteuer im Breitwandformat!
|Lübbe Audio| vertont die Abenteuer des Kadetten Kantiran und des Sternenadminstrators Perry Rhodan, die in der Unterserie „Sternenozean“ im Perry-Rhodan-Universum spielen. Bislang sind achtzehn Hörspiele veröffentlicht, doch will Lübbe offenbar vierzig Hörspiele produzieren. Dies ist die dritte Staffel.
Folge 15: Terrania City, die Hauptstadt der Erde: Ein Gleiter nähert sich in Höchstgeschwindigkeit einem Fusionsreaktor. Ein weiterer Terroranschlag in einer Reihe blutiger Attentate droht. Mondra Diamond sieht einen Schuldigen hinter all diesen Aktionen: die mysteriöse Sekte des Gottes Gon-Orbhon … (Verlagsinfo)
_Die Reihe_
„Perry Rhodan“ ist die größte SF-Heftchen- und Roman-Reihe der Welt. Eine Vielzahl von Autoren schreiben seit Jahrzehnten für die Reihe, und koordiniert wird dieser Aufwand vom |Pabel|-Verlag in Rastatt. Auch Andreas Eschbach fühlte sich geehrt, einen oder zwei Bände beitragen zu dürfen.
Es gab vor der aktuellen |Lübbe-Audio|-Reihe schon Vertonungen der PR-Silberbände, doch nicht in der stilvollen Inszenierung des |STIL|-Tonstudios. Die Romanvorlage für das vorliegende Abenteuerhörspiel beruht auf den Romanen „Menschheit im Aufbruch“ von Hubert Haensel, „Der Traum von Gon-Orbhon“, „Die Sekte erwacht“ von H.G. Francis und „Die Gotteskriegerin“ von Michael Nagula.
Die 1. Staffel:
1) [Der Sternenbastard 3030
2) [Die Mascantin 3031
3) [Der Hyperschock 3035
4) [Planet der Mythen 3058
5) [Havarie auf Hayok 3263
6) [Das Blut der Veronis 4468
Die 2. Staffel:
7) [Der Gesang der Motana 3627
8) [Sonderkommando Kantiran 3639
9) [Tau Carama 3656
10) [Überfahrt nach Curhafe 3664
11) [Entscheidung in Vhalaum 3682
12) [Die Femesängerin 3699
Die 3. Staffel:
13) [Der Flug der Epha-Motana 4589
14) [Terraner als Faustpfand 4592
15) Die Sekte erwacht
16) Der Todbringer
17) Kampf um den Speicher
18) Die mediale Schildwache
_Die Inszenierung_
Erzähler: Christian Schult
Breé Tsinga: Katja Riemann
Julian Tifflor: Friedhelm Ptok (Ian ‚Kanzler Palpatine‘ McDiarmid)
Gauer Tsinga: David Turba (Dan Byrd, Taylor Handley)
Noviel Residor: Friedrich Georg Beckhaus (Robert Duvall, Klaus Kinski)
Mondra Diamond: Heide Domanowski (‚Dr. Cleo Finch‘ in „Emergency Room“)
Carlosch Imberlock: Udo Schenk (Ray Liotta, Kevin Bacon, Ralph Fiennes)
Herwin Paroff: Jürgen Wolters
Homer G. Adams: Hasso Zorn (David Kelly)
Sowie Victor Pavel, Siegfried A. Effenberger, Florian Dieter, Nicolas Tech und maybebop.
Die Hörspieladaption stammt von S. A. Effenberger. Regie, Musik, Ton und Programmierung lagen in den Händen von Christian Hagitte und Simon Bertling vom Ton-Studio |STIL|. „Die Musik wurde exklusiv für die Perry-Rhodan-Hörspiele komponiert und vom Berliner Filmorchester unter der Leitung von Christian Hagitte live eingespielt. Die elektronischen Klänge und Effekte wurden speziell für die Hörspiele vom STIL-Team durch den Einsatz von Computertechnik generiert“, heißt es im Booklet. Executive Producer der Reihe ist Marc Sieper.
Am Schluss erklingt der Song „The World is Growing Loud“ von der Band |Covenant|. Der Originaltitel stammt von Eskil Simonsson und Joakim Montelius, zwei Schweden, die über info@covenant.se zu erreichen sind.
_Handlung_
Diese Folge der Serie ist völlig eigenständig und hat keine Verbindung zu anderen Folgen. Deshalb gibt es auch keine Vorgeschichte.
Die Luftabwehrzentrale Terrania Citys meldet den Anflug eines schnellen UFOs. Der Außenminister der Terranischen Liga ordnet auf diese Meldung hin das Abfangen des Flugobjekts an, denn sein Kurs lässt darauf schließen, dass es sich um einen Anschlag auf den Fusionsreaktor der Stadt handelt. Er gibt den Abfangjägern freie Hand. Noch zwei Minuten bis zum Aufschlag. Doch das UFO befindet sich bereits zu dicht vor der Kuppel des Kraftwerks, um es noch gefahrlos abschießen zu können. Noch eine Minute bis zum Aufschlag. Wer lenkt dieses UFO? Der Gleiter ist auf einen Staatssekretär registriert. Kurz vor dem Aufschlag dreht das UFO ab und verschwindet. Offenbar war dies ein Warnschuss, aber von wem?
Der Chef des terranischen Geheimdienstes, Noviel Residor, führt seine Agentin Mondra Diamond zu einer Gefangenen, die verhört wird. Diese Fanatikerin habe einen Sänger getötet, weil der irgendwelche Ansichten vertrat, die sie als abscheulich empfand. Die Gefangene leiert eine Art Mantra oder Credo, denn offenbar gehört sie einer religiösen Sekte an …
Agentin Mondra Diamond besucht zusammen mit Gauer Tsinga, dem Sohn ihrer alten Freundin Bree Tsinga, den Gottesdienst des Sektenführers Carlosch Imberlock in dessen Tempel. Der Mann ruft doch tatsächlich zum Heiligen Krieg gegen das terranische „Imperium“ auf und droht Terrania City mit dem Untergang. Und warum das alles? Weil die fortwährende Expansion des menschlichen Siedlungsraums angeblich nur ins Nichts geführt habe. Nun ruft er im Namen des Gottes Gon-Orbhon zur Umkehr auf, befürwortet aber keine Gewalt. Wie ist das mit der UFO-Attacke auf den Reaktor zu vereinbaren? Imberlock distanziert von diesem und anderen Anschlägen, die Bree Tsinga und andere begangen hätten. Dennoch versucht er, Mondra zu hypnotisieren und in den Dienst seines Gottes zu zwingen.
Unterdessen begegnet Gauer, der sich als Sektenanhänger ausgibt, endlich seiner Mutter. Die Xenopsychologin verteidigt sich und läuft schließlich davon. Mondra hält Gauer von einer Verfolgung ab. Doch Bree Tsinga hat neue Pläne. Sie will den terranischen Wirtschaftsminister Homer G. Adams in dessen Gästevilla beim Konferenzzentrum ermorden. Kann Mondra diesen teuflischen Plan vereiteln?
_Mein Eindruck_
Diese eigenständige Episode startet einen neuen Erzählstrang. Daher werden neue Figuren wie die Ermittlerin Mondra Diamond eingeführt – mit diesem hochkarätigen Namen gehört sie garantiert zu den Jungs und Mädels auf der guten Seite. (Zufällig läuft gerade bei |Lübbe Audio| auch eine Hörspielserie um den [Privatdetektiv Richard |Diamond|.) 4527 Diese Episode ist noch in anderer Hinsicht bemerkenswert, nämlich in der Thematisierung von fanatischem Sektierertum als Hauptmotiv.
Diese Sekte erscheint relativ merkwürdig, denn durch die verkürzte Darstellung im Hörspiel gerät die rationale Begründung für die Verehrung des Gottes Gon-Orbhon und die Umsetzung von dessen angeblichem Willen ziemlich dürftig: Weil die fortwährende Expansion des menschlichen Siedlungsraums angeblich nur ins Nichts geführt habe, müsse die Menschheit umkehren. Diese revisionistische Haltung steht im Gegensatz zu der inhärenten Doktrin des Perry-Rhodan-Universums, dass nämlich Expansion und Wachstum automatisch auch zu mehr Erkenntnis und somit zur Erfüllung der Bestimmung des Menschen führen. Das ist zwar völliger Käse, aber gewisse SF-Autoren lieben es immer noch, diese Doktrin zu verbreiten – ganz einfach deshalb, weil sie sich immer noch supergut verkaufen lässt.
Der Rest der Handlung ist ziemlich vorhersehbar. Die fanatische Attentäterin Bree Tsinga versucht alles, um ihr auserkorenes Opfer zur Strecke zu bringen. Zur Freude des Zuhörers fallen ihr dabei einige nette Tricks ein. Aber früher oder später taucht dann doch Mondra als Spielverderberin auf. Ob sie Bree das Handwerk legen kann, soll hier nicht verraten werden. Die Handlungsmotive sind wohl so alt wie die Sciencefiction selber, seit sie 1926 – manche behaupten, schon 1818 und zwar mit „Frankenstein“ – aus der Taufe gehoben wurde. Ich würde aber meinen, dass schon nach der Lektüre mancher Sherlock-Holmes-Story die Handlungsmuster sehr vertraut erscheinen dürften.
Im Rahmen einer guten Radiostunde erlebt der Hörer hier ein mal mehr, mal weniger actiongeladenes Drama, das es in puncto Produktionsqualität mit einer Star-Wars-Episode aufnehmen kann. Die SF-Handlung, kombiniert mit Fantasyelementen – immer wieder sind Psikräfte am Werk -, weiß für flotte Unterhaltung zu sorgen.
_Die Inszenierung_
So fangen Sternenopern an: mit einer schmissigen Titelmelodie und raunenden Stimmen, die Schicksalhaftes verkünden. Ein Erzähler wie Christian Schult hat eine recht hohe Autorität und wir glauben ihm seine Geschichte nur allzu gern, wenn er von den Vorgängen um die Sekte und den Abenteuern bei ihrer Bekämpfung erzählt.
Die Geräusche können in Sachen Professionalität absolut mit Kinoproduktionen mithalten. Eine große Bandbreite an Sounds charakterisiert die verschiedenen fremdartigen Wesen und Maschinen, welche die Helden auf ihren Streifzügen antreffen. Da sausen die Gleiter, da zischen die Strahler und „Nadler“. Die Action steht diesmal im Vordergrund, und das ist ein in der zweiten Staffel stark vermisstes Element, das den Unterhaltungswert der dritten Staffel erheblich steigert.
Die größte akustische Leinwand bemalen jedoch die tausend elektronisch erzeugten Sounds, die der ganzen Handlung erst das kosmische Science-Fiction-Feeling verleihen. Ohne sie könnte es sich ebenso gut um Fantasy auf einem fernen Planeten handeln, wie sie z. B. Jack Vance fabriziert hätte.
Insgesamt sind die Musik und die Geräuschkulisse eine ganze Menge Aufwand für eine simple Sternenoper, aber es lohnt sich: Das Hörspiel klingt höchst professionell produziert. Ich könnte Gegenbeispiele nennen, in denen die Musikbegleitung in die Hose ging, aber sie stammen alle nicht von |STIL|.
Am Schluss erklingt der Song „The World is Growing Loud“ von der Band |Covenant|. Der Abschlusssong klingt nach internationaler Wertarbeit. Über einem stetigen Bass-Beat erheben sich atmosphärische Harmonien und ein englischsprachiger Gesang. Der Text ist ziemlich belanglos und auch nirgends abgedruckt. Am Schluss wendet sich das Stück komplett einem Beat zu, der mit doppelter Geschwindigkeit daherkommt, sich aber leider zu nichts weiterentwickelt, sondern lediglich leiser wird.
|Das Booklet …|
… umfasst neben den oben genannten Credits auch eine Bildergalerie. Die ist dem neuen [Perry-Rhodan-PC-Game]http://www.perry-rhodan-game.com/ entnommen und umfasst sieben Bilder, darunter eine doppelseitige Abbildung.
_Unterm Strich_
Die Action steht diesmal im Vordergrund, und das ist ein in der zweiten Staffel stark vermisstes Element, das den Unterhaltungswert der dritten Staffel erheblich steigert. Insgesamt bildet „Die Sekte erwacht“ den interessanten Startpunkt eines weiteren Handlungsstrangs innerhalb der Hörspielserie „Perry Rhodan: Sternenozean“. Bislang gab es ja nur zwei durchgehende Handlungsstränge, nämlich den um Kantiran und den um Perry Rhodan, seinen Papi. Die Serie wird offenkundig von Profis produziert, von mancher bekannten Hollywoodstimme gesprochen und liefert einen soliden Gegenwert für den Preis von rund acht Euronen.
Jugendliche beiderlei Geschlechts zwischen 14 und 17 Jahren dürften sich rasch mit den Helden identifizieren, und das ist eine der besten Voraussetzungen, ein treues Publikum aufzubauen. Mondra Diamond ist eine neue Heldin und es ist zu hoffen, dass sie der Serie lange Zeit erhalten bleibt. Bislang sind ja erst 18 von 40 Folgen erschienen.
Was die Qualität des Inhalts angeht, so darf man wohl kaum tiefschürfende und daher langweilige Monologe erwarten. Vielmehr sind kämpferische Action und romantische Exotik angesagt – das ist genau die Mischung, die auch „Star Wars“ so erfolgreich gemacht hat.
|67 Minuten auf 1 CD|
http://www.perryrhodan.org
http://www.luebbe-audio.de
http://www.stil.name
http://www.perry-rhodan-game.com/
[Ausführlicher Überblick über diesen Zyklus der Heftromanserie]http://www.perrypedia.proc.org/Der__Sternenozean__%28Zyklus%29
|Lübbe Audio| vertont die Abenteuer des Kadetten Kantiran und des Sternenadminstrators Perry Rhodan, die in der Unterserie „Sternenozean“ im Perry-Rhodan-Universum spielen. Bislang sind achtzehn Hörspiele veröffentlicht, doch will Lübbe offenbar vierzig Hörspiele produzieren. Dies ist die dritte Staffel.
Folge 14, Fortsetzung von Folge 11: Agent 707, ein Mitglied des terranischen Geheimdienstes, wurde von dem Arkoniden Shallowain entführt. Dieser stellt ein brutales Ultimatum, bei dem tausend hilflose Terraner als Faustpfand dienen. Perry Rhodans Sohn Kantiran und der Mausbiber Gucky müssen entgeistert zusehen, wie die Situation eskaliert … (Verlagsinfo)
_Die Reihe_
„Perry Rhodan“ ist die größte SF-Heftchen- und Roman-Reihe der Welt. Eine Vielzahl von Autoren schreibt seit Jahrzehnten für die Reihe, und koordiniert wird dieser Aufwand vom |Pabel|-Verlag in Rastatt. Auch Andreas Eschbach fühlte sich geehrt, einen oder zwei Bände beitragen zu dürfen.
Es gab vor der aktuellen |Lübbe Audio|-Reihe schon Vertonungen der PR-Silberbände, doch nicht in der stilvollen Inszenierung des |STIL|-Tonstudios. Die Romanvorlage für das vorliegende Abenteuerhörspiel stammt von Leo Lukas („Spezialagent 707“) und Rainer Castor („Terraner als Faustpfand“).
Die 1. Staffel:
1) [Der Sternenbastard 3030
2) [Die Mascantin 3031
3) [Der Hyperschock 3035
4) [Planet der Mythen 3058
5) [Havarie auf Hayok 3263
6) [Das Blut der Veronis 4468
Die 2. Staffel:
7) [Der Gesang der Motana 3627
8) [Sonderkommando Kantiran 3639
9) [Tau Carama 3656
10) [Überfahrt nach Curhafe 3664
11) [Entscheidung in Vhalaum 3682
12) [Die Femesängerin 3699
Die 3. Staffel:
13) [Der Flug der Epha-Motana 4589
14) Terraner als Faustpfand
15) Die Sekte erwacht
16) Der Todbringer
17) Kampf um den Speicher
18) Die mediale Schildwache
_Die Inszenierung_
Erzähler: Christian Schult
Kantiran: Christian Stark
Dario da Eshmale: Kaspar Eichel (Stimme von Richard Dreyfuss)
Shallowain: Manfred Lehmann (Stimme von Bruce Willis, Gérard Depardieu, Kurt Russell …)
Icho Tolot: Tilo Schmitz (Ving Rhames, Michael Clarke Duncan)
Gucky: Stefan Krause (Billy „Pippin“ Boyd)
Mal Deltair: Jürgen Kluckert (Morgan Freeman, Chuck Norris)
Filana Karonadse: Ranja Bonalana (Renée Zellweger, Julia Stiles)
Beodur da Progreron: Fritz Hammer
Korg Sonderbohn: Dietmar Wunder (Cuba Gooding jr., Don Cheadle, Daniel Craig)
Volker Lechtenbrink wurde 1944 in Cranz/Ostpreußen geboren. Bereits als Achtjähriger sprach er im Kinderfunk und stand zwei Jahre später auch schon auf der Bühne. 1959 wurde er durch den Antikriegsfilm „Die Brücke“ (Regie: Bernhard Wicki) bundesweit bekannt. Er besuchte die Schauspielschule in Hamburg und ist heute in zahlreichen TV-Serien zu sehen. Darüber hinaus ist er am Theater tätig, geht auf Tourneen oder wirkt als Intendant. (Verlagsinfo)
Die Hörspieladaption stammt von S. A. Effenberger. Regie, Musik, Ton und Programmierung lagen in den Händen von Christian Hagitte und Simon Bertling vom Ton-Studio |STIL|. „Die Musik wurde exklusiv für die Perry-Rhodan-Hörspiele komponiert und vom Berliner Filmorchester unter der Leitung von Christian Hagitte live eingespielt. Die elektronischen Klänge und Effekte wurden speziell für die Hörspiele vom |STIL|-Team durch den Einsatz von Computertechnik generiert“, heißt es im Booklet. Executive Producer der Reihe ist Marc Sieper.
Am Schluss erklingt der Song „The World is Growing Loud“ von der Band |Covenant|. Der Originaltitel stammt von Eskil Simonsson und Joakim Montelius, zwei Schweden, die über info@covenant.se zu erreichen sind.
_Vorgeschichte_
Der 14-jährige Junge Kantiran lebt als Sohn eines Terraners und einer Arkonidin als Untertan des Kristallimperiums auf einem friedlichen Agrarplaneten. Nach dem Verlust seiner Eltern, die auf einer Schürfexpedition verschollen, wächst er bei seinen Pflegeeltern Weigel und Arachya auf. Er lernt, dass er die Gabe besitzt, Tiere telepathisch zu lenken und mit ihnen zu kommunizieren.
Ein Sternenkreuzer landet. Der riesigen Kugel entsteigen ein Riese und eine Frau. Es sind die Flottenführerin Ascari da Vivo und ihr Leibwächter Shallowain. Die Admiralin nimmt Kant auf einen kurzen Flug mit, um ihm etwas zu geben: ein Erbstück von seinem Vater. Es sieht zwar aus wie eine terranische Uhr, ist aber ein intelligenter persönlicher Assistent. Er tauft ihn Tonto. Außerdem lädt sie ihn zur imperialen Kadettenschule ein, der Parageta.
Nach drei Jahren ist seine Ausbildung zum Flottenoffizier fast beendet. In vielen Kämpfen hat er sich zum besten Dagorista der Parageta emporgearbeitet. Seit einem Jahr liebt er eine schöne Schneiderin mit dem klangvollen Namen Thereme. Sie arbeitet im Haushalt des Geheimdienstchefs Kilor. Eine Woche vor der Prüfung beehrt ihn sogar der feindliche terranische Resident Perry Rhodan höchstpersönlich mit einem Besuch der Kadettenschule, denn Kantiran bewundert ihn sehr. Er ahnt nicht, dass Rhodan sein Vater ist!
Eines Tages findet Kantiran die Geliebte tot auf. Ein heimtückischer Anschlag mit dem Gift der Trivipern, vermutet Kantirans Freund, der Tierheiler Mal Detair. Da der Geheimdienst, in dessen Haus Thereme wohnte, die Ermittlungen übernimmt, macht Mal Detair seinem neuen Freund Kant keine Hoffnung, dass der Täter je gefunden wird. Also müssen sie ihn auf eigene Faust aufspüren. In der Tierarztpraxis Mals entdeckt er seine telepathische Gabe wieder, die er schon gegenüber den Tieren seiner Heimatwelt angewandt hat.
Die Mascantin Ascari da Vivo, die ihn von seiner abgeschiedenen Heimaltwelt im Hayok-Sektor geholt hat, ist ein wenig besorgt um die geistige Gesundheit ihres Schützlings, als er sich der Abschlussprüfung auf der Welt Iprasa unterzieht. Und tatsächlich muss dort etwas Furchtbares mit ihm geschehen sein, denn er erwacht erst drei Monate nach der Prüfung wieder aus dem Koma.
Bei Mal Detair findet er ein neues Schoßtier, mit dem er telepathisch kommunizieren kann. Kemi ist ein aggressiver Tarox-Marder und hört nur auf seinen Befehl. Er trägt das Tier, das Mal ihm schenkt, wie einen Pelz um den Hals. Und ein Besuch bei der Mascantin eröffnet ihm auch den Weg, wie er an Ascaris vertrauliche Daten über sich selbst herankommt. Und wer weiß, was er dabei auch über den Mord an Thereme entdecken könnte. Der Verdacht, den er schon vor seinem Koma gegen die Admiralin, die direkt dem Imperator unterstellt ist, hegte, muss überprüft werden.
Doch Kantiran findet mehr über seine Identität heraus, als ihm lieb ist: Er ist der Sohn der Mascantin und Perry Rhodans! Sofort bereitet er sich darauf vor, sich an der Mascantin für den Mord an Thereme zu rächen. Leider geht alles schief, und Kantiran und Mal Detair werden gefangen genommen …
In Episode 8 versucht das Sonderkommando der „Liga der terranischen Welten“, Kantiran aus Shallowains Gefangenschaft zu befreien. Doch in der Luftschlacht, die während eines Hypersturms stattfindet, verschlägt es den Gleiter, in dem sich Kantiran und Mal Detair befinden, in eine versteckte Dimension des Raum-Zeit-Kontinuums. Sind sie gerettet? Leider ist auch Shallowain der Weg hierher geglückt, und er versucht, die beiden Entflohenen wieder einzufangen. Doch das Terrain bietet Kantiran unerwartete Möglichkeiten …
_Handlung_
Nach der Schlacht über der Stadt Valhaum liegt der Hacker Mikey Molinas im Koma, und Kantiran betrachtet seinen Lebensretter mit Kummer. Gucky, der Mausbiber, hat einen Einfall und setzt Molinas dessen Spezialbrille auf die Nase. Damit sendet ihm Molinas eine telepathische Botschaft. Kantiran verrät Gucky, dass er über eine Psi-Fähigkeit verfügt, die er Instinkt-Telepathie nennt: Er könne das instinktive Verhalten von Tieren steuern. Das hat Kantiran schon einmal gemacht, um sich an seiner fiesen Mutter, einer Arkonidin, für den Mord an seiner Freundin Thereme zu rächen (Episode 2). Als Kantiran ihm eine Demonstration anbietet, sagt Gucky nicht nein. Als Demonstrationsobjekt wählt Kantiran ein kleines Volk Ameisen …
Unterdessen braut sich Unheil über der Operationsbasis der Terranischen Liga auf Hayok zusammen. Shallowain der Hund, ein Arkonide in Diensten von Kantirans Mutter, hat Spezialagent 707, bürgerlich Korg Sonderbohn, gefangen genommen und ihm durch ein Wahrheitsserum den Standort des Datenspeichers der Terraner entlockt. Shallowain stellt dem Kommandanten des Speichers, Dario da Eshmale, ein Ultimatum für die Übergabe, das sofort abgelehnt wird. Agent 707 wird ohne Umschweife exekutiert.
Shallowain schickt seine Kralasenen aus, um tausend Terraner gefangen zu nehmen und zum Speicher zu transportieren. Vor den Kameras des Speichers lässt Shallowain das erste Dutzend Terraner willkürlich hinrichten. Um das Leben der restlichen Terraner zu schützen, willigt Eshmale ein, den Schutzschild über dem Speicher abzuschalten. Doch Shallowain bricht sein Wort, die Terraner daraufhin freizulassen …
_Mein Eindruck_
Diese Episode zeichnet sich erstens durch einen Szenenwechsel aus, führt aber den bereits zu Beginn eingeführten Handlungsstrang um Shallowain, Kantiran und Mal Detair weiter (in der Fortsetzung „Kampf um den Speicher“ erscheint sogar Kantirans Mutter erneut). Zweitens findet ein Bruch innerhalb der dritten Staffel statt: Vom romantischen Thema der Motana-Befreiung und den diversen Telekinese-Demonstrationen geht es entwicklungsgeschichtlich zurück zu den bösen alten Auseinandersetzungen, wie wir sie schon aus dem Trojanischen Krieg kennen (vgl. David Gemmells wunderbare Trilogie). Nur, dass diesmal die Terraner die Rolle der belagerten Trojaner spielen müssen.
Shallowain, gesprochen von Manfred Lehmann, der deutschen Stimme von Bruce Willis und Kurt Russell, tritt ebenso hart und rauhbeinig auf wie sein Vorbild Agamemnon. Allerdings fehlt ihm ein listenreicher Odysseus an seiner Seite, um die nächsten Schachzüge des Gegners vorauszusehen, sonst hätte er sich nicht so weit vorgewagt, sondern sich mehr um seine Rückendeckung gekümmert. Das wird ihn bald teuer zu stehen kommen. Aber er ist ja bloß ein Söldner. Den wirklichen Verlust müssen seine Auftraggeber verkraften.
Dramaturgisch wechselt die Handlung zwischen den Kriegsszenen, die sich vor dem Speicherstützpunkt abspielen, und der friedlichen Szene, in der Kantiran seine Psi-Kraft demonstriert. Das ist sicherlich gewollt. Erstens, um den Zuhörer geistig verschnaufen zu lassen – allzu viel Lärm veranlasst diesen nur dazu, geistig abzuschalten. Zweitens erscheint uns bald Kantirans Methode als die entwicklungsgeschichtlich weitaus begrüßenswertere im Vergleich zu der Shallowains. Der Söldner ist ein Auslaufmodell, Psi ist die Zukunft, Brutalität verliert gegen den Geist.
_Die Inszenierung_
So fangen Sternenopern an: mit einer schmissigen Titelmelodie und raunenden Stimmen, die Schicksalhaftes verkünden. Ein Erzähler wie Christian Schult hat eine recht hohe Autorität und wir glauben ihm seine Geschichte nur allzu gern, wenn er von den Geschehnissen auf Hayok erzählt.
Die Sprecherriege ist diesmal recht gemischt. Den vielen menschlichen Männern stehen zwar nur eine Frau gegenüber, aber auch zwei Fremdwesen, nämlich Gucky und Icho Tolot. Was Icho an Basstiefen hervorbringt, macht Gucky mit seinen Höhen wieder wett. Tilo Schmitz, die Stimme von Ving Rhames, und Stefan Krause, die Stimmbandvertretung für Billy „Pippin“ Boyd, stehen sich hier in reizvollem Kontrast gegenüber.
|Geräusche und Musik|
Die Geräusche können in Sachen Professionalität absolut mit Kinoproduktionen mithalten. Eine große Bandbreite an Sounds charakterisiert die verschiedenen fremdartigen Wesen und Maschinen, die die Helden auf seinen Streifzügen antreffen. Da sausen die Gleiter, da zischen die Strahler. Wenn Kantiran und Gucky im Grünen ihre Ameisen studieren, wirkt die Geräuschkulissse entsprechend idyllisch. Allerdings sind die Ameisen ungewöhnlich laut. Besonders laut wird es erst zum Schluss, als Icho Tolot einen Befreiungsschlag wagt. Es hört sich an wie ein vertonter Comic mit den Fantastischen Vier (nicht die deutsche Band) oder dem unglaublichen Hulk.
Die größte akustische Leinwand bemalen jedoch die tausend elektronisch erzeugten Sounds, die der ganzen Handlung erst das kosmische Science-Fiction-Feeling verleihen. Ohne sie könnte es sich ebenso gut um Fantasy auf einem fernen Planeten handeln, wie sie z. B. Jack Vance fabriziert hätte.
Insgesamt sind die Musik und die Geräuschkulisse eine ganze Menge Aufwand für eine simple Sternenoper, aber es lohnt sich: Das Hörspiel klingt höchst professionell produziert. Ich könnte Gegenbeispiele nennen, in denen die Musikbegleitung in die Hose ging, aber sie stammen alle nicht von |STIL|.
Am Schluss erklingt der Song „The World is Growing Loud“ von der Band |Covenant|. Der Abschlusssong klingt nach internationaler Wertarbeit. Über einem stetigen Bass-Beat erheben sich atmosphärische Harmonien und ein englischsprachiger Gesang. Der Text ist ziemlich belanglos und auch nirgends abgedruckt. Am Schluss wendet sich das Stück komplett einem Beat zu, der mit doppelter Geschwindigkeit daherkommt, sich aber leider zu nichts weiterentwickelt, sondern lediglich leiser wird.
|Das Booklet …|
… umfasst neben den oben genannten Credits auch eine Bildergalerie. Die ist dem neuen Perry-Rhodan-PC-Game entnommen und umfasst sieben Bilder, darunter eine doppelseitige Abbildung.
_Unterm Strich_
Insgesamt bildet „Terraner als Faustpfand“ eine befriedigende Fortsetzung zu Episode 11 der Hörspielserie „Perry Rhodan: Sternenozean“. Sie wird offenkundig von Profis produziert, von mancher bekannten Hollywoodstimme gesprochen und liefert einen soliden Gegenwert für den Preis von rund acht Euronen. Diese Episode ist actionorientiert, weiß den Zuhörer mit reizvollen Kontrasten zwischen laut und leise, Gewalt und Psi, draußen und drinnen zu faszinieren. Das hat die Dramaturgie fein ausgetüftelt.
Jugendliche beiderlei Geschlechts zwischen 14 und 17 Jahren dürften sich rasch mit den Helden wie etwa Kantiran identifizieren und das ist eine der besten Voraussetzungen, ein treues Publikum aufzubauen. Auch Zephyda ist eine solche Identifikationsfigur, und ich hoffe, dass sie möglichst lange Teil des Serienpersonals bleibt.
Was die Qualität des Inhalts angeht, so darf man wohl kaum tiefschürfende und daher langweilige Monologe erwarten. Vielmehr sind kämpferische Action und romantische Exotik angesagt – das ist genau die Mischung, die auch „Star Wars“ so erfolgreich gemacht hat.
|67 Minuten auf 1 CD|
http://www.perryrhodan.org
http://www.luebbe-audio.de
http://www.stil.name
[Ausführlicher Überblick über diesen Zyklus der Heftromanserie]http://www.perrypedia.proc.org/Der__Sternenozean__%28Zyklus%29
Lübbe Audio vertont die Abenteuer des Kadetten Kantiran und des Sternenadminstrators Perry Rhodan, die in der Unterserie „Sternenozean“ im Perry-Rhodan-Universum spielen. Bislang sind achtzehn Hörspiele veröffentlicht, doch will Lübbe offenbar vierzig Hörspiele produzieren. Dies ist die dritte Staffel.
Folge 13, Fortsetzung von Folge 12: Der Planet Ash Irtumo ist befreit. Vor der ehemals mächtigen bastion der Igelwesen blieb ein würfelförmiges Raumschiff zurück. Mithilfe ihrer geistigen Stärke versucht Zephyda, die Epha-Motana (Femesängerin), das Unglaubliche: Sie möchte das Raumschiff mit ihren Geisteskräften zum Fliegen bringen … (Verlagsinfo)
»Die Quantenfestung« bildet den Abschluss der dreiteiligen Spin-off-Serie PAN-THAU-RA, die in der aktuellen Handlungszeit der Perry-Rhodan-Serie angesiedelt ist und sich mit einem weiteren Aspekt der erhöhten Hyperimpedanz befasst: PAN-THAU-RA ist die Bezeichnung eines mondgroßen Raumschiffes, eines so genannten Sporenschiffes, mit dem Beauftragte der Ordnungsmächte des Universums Galaxien bereisten, um Lebenssporen zu »säen« und dem intelligenten Leben den Weg zu bereiten. Es wurde schließlich außerhalb unseres Kontinuums verankert und droht nun wieder zu erscheinen.
Das Sporenschiff ist das Ziel der Aktionen einer der beiden sich bekämpfenden Loowerfraktionen, die es erobern und mit ihm den Krieg zu den Ordnungsmächten tragen, in denen sie eine Bedrohung allen Lebens sehen. Die andere Fraktion versucht, diesen Krieg zu verhindern, da sie die Mächte als unangreifbar einschätzt und befürchtet, mit einem Angriff radikale Sanktionen erst herauszufordern.
Unglücklicherweise spielt sich der Krieg in der Milchstraße ab, wo sich Perry Rhodan mit den Menschen zwischen den Fronten findet. Da die Loower technisch hoch überlegen sind, kann er sich nicht militärisch gegen sie verteidigen, sondern muss andere Wege finden. In den vorhergehenden Romanen verschlug es Rhodan auf eine Odyssee, an deren Ende nun, im letzten Band, das Treffen mit allen ausschlaggebenden Personen des Konflikts steht.
was geht
Hillefeld, bisher noch nicht am Perryversum beteiligt, gelingt es problemlos, sich in die Materie zu vertiefen und im umfangreichen Serienhintergrund zurechtzufinden. Trotzdem ist dieser Roman der schwächste des Zyklus‘, allerdings obliegt ihm auch die undankbare Aufgabe, die Fäden der Geschichte zusammenzuführen und das Finale entsprechend zu gestalten. So beansprucht es die Geduld doch sehr, die vielen Handlungsebenen und die Sprünge zwischen ihnen anzunehmen. Die Ebene von Reginald Bull und seiner Suche nach Rhodan ist dabei die unwichtigste, jene von Julian Tifflor im Heimatsystem der Loower die gekünsteltste, Gucky ist am wenigsten nachvollziehbar, Rhodans eigene Ebene ist eher langweilig und plätschert nebenher und die Geschichte um die Biophoren ist sehr gut geschrieben, entpuppt sich aber als unwichtig und soll wohl nur das Schicksal der Betroffenen beleuchten. Natürlich geht es in Romanen immer um Schicksale, aber dieser dritte Roman der Reihe vereint so viele Schicksale in sich, dass man getrost auf das eine oder andere hätte verzichten können. Dem Autor ist darüber kein Vorwurf zu machen, er musste das Konzept zu einem Abschluss bringen und mühte sich auch redlich.
flickwerk
Über Bull erhält der Leser einen Blick von außen auf das Geschehen und auf die Probleme, mit denen sich die Menschen herumschlagen müssen. Es passt auch zu Bulls Charakter, dass er sich persönlich um die Suche kümmert, aber in einer derartigen Krisensituation würde ein politisches Gebilde wie die Liga Freier Terraner ihren Verteidigungsminister nicht mit einem schrottreifen Schrottsammler losfliegen und die Verwaltung anderen überlassen.
Tifflor trifft auf Alkyra auf eine eingesperrte Frau, die er befreit. Unumgänglich für das Konzept, aber auch unerquicklich für den Autor, der um der Spannung willen die ganze Aktion über den Roman hinziehen muss.
Gucky ist ein größenwahnsinniges, selbstüberschätzendes, mit Minderwertigkeitskomplexen beladenes Wesen, dem einstmals einer der Serienväter ein sinnvolles und liebenswertes Leben einhauchen konnte. Es erwarb legendären Ruhm und muss jetzt zwangsweise weiter durch die Serie geschleppt werden. Dabei sollte man aber immerhin auf seinen Charakter achten: Er würde sich nicht so herumschubsen lassen, wie das in diesem Roman beschrieben wird. Er ist also ein Opfer der Handlung und kommt nicht wirklich zum Zug, so dass es seinem Ansehen unter den Lesern eher abträglich sein dürfte, wie er hier eingesetzt wird.
Rhodans Handlungsebene beschränkt ihn auf die Rolle des Beobachters. Er ist Gefangener der einen Loowerfraktion und wird mitgeschleift, damit er im Finale schlaue Sprüche liefern kann.
Die Biophoren sind die eigentlichen Bewohner des Sporenschiffs und damit direkt betroffen von dem Krieg. Sie schicken ein Team, das mit Worten versuchen soll, den Krieg zu verhindern, und im Notfall die PAN-THAU-RA vernichten soll. Beides klappt nicht, aber sie bekommen ihren Frieden.
Im Endeffekt sind es zwei bisher nicht aufgetretene Wesen, die für die Beilegung des Konfliktes sorgen, und diese Tatsache ruft Widerwillen im Leser gegen die ganze Geschichte hervor. Zweieinhalb Romane lang werden Charaktere aufgebaut und meist gleich wieder umgebracht, der Krieg dient als Hintergrundspektakel für die Handlung, und dann tauchen zwei Wesen auf und befrieden die Feinde. Fertig.
Was ist mit Yun und Shon, die im ersten Roman eine interessante Rolle spielten? Das große Rätsel des ersten Romans bleibt ungelöst: Was erzählte Shon über Funk Perry Rhodan, das ihn veranlasste, die überlegene Loowerflotte anzugreifen und sich dabei selbst um ein Haar in den Tod zu stürzen? Jetzt sieht es nach einem Mittel zum Zweck aus, zu dem Zweck, Rhodan an Bord eines Loowerschiffes und in seine Odyssee zu stürzen.
Der Kinderwart des zweiten Romans ist eine sinnvoll aufgebaute Figur, über die die Beweggründe der beiden Loowerführer dargestellt wurden. Gut.
Bis zum Epilog des dritten Romans stellt sich ein unbefriedigtes Gefühl ein, das Gefühl, mit der weiten Verzweigung der Geschichte übers Ohr gehauen worden zu sein. Denn bis zum Epilog entsteht eine Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung, die das Übliche aussagt: Großer Protagonist rettet Universum vor verheerendem Krieg, danach sind alle froh, dass es vorbei ist, und gehen nach Hause, und alles ist wie zuvor. Bis zum Epilog. Denn der dreht noch einmal alles um und beendet das ausweglose Drama, das sich im Hintergrund (und leider nur dort) abgespielt hat. Er reißt zwar nicht alles heraus, was sich an Mängeln eingestellt hat, aber er ruft wenigstens am Ende noch einmal das Gefühl hervor, eine gute Geschichte gelesen zu haben.
fazit
Hillefeld meistert seine Aufgabe technisch gut und bringt in dem hervorragenden Epilog das an Stimmung und Dramatik, was dem Konzept für den Roman fehlt. Hut ab.
In dem Versuch, aus der antiquierten Romanheftszene heraus zu treten und erneut Fuß in Form von Taschenbüchern zu fassen, konzipieren die Macher der großen Science-Fiction-Serie „Perry Rhodan“ seit ein paar Jahren erfolgreich neue Abenteuer, die aus der Hauptserie ausgekoppelt eigenständig lesbar sind. Verlegt werden diese Romane vom Heyne-Verlag, außerdem kommen regelmäßig Schriftsteller zum Zuge, die sich nicht oder selten bei Perry Rhodan blicken lassen. Der aktuelle PAN-THAU-RA-Zyklus, bestehend aus drei Paperbacks, bildet die Spielwiese von gleich zwei vor allem außerhalb der Serie bekannten Autoren.
Andreas Brandhorst ist der Autor des vorliegenden zweiten Bandes. Er arbeitete die letzten Jahre vor allem als Übersetzer, derzeit verlegt er den Schwerpunkt seiner Arbeit wieder mehr zu Gunsten eigener Romane. So erschien bei Heyne seine Trilogie um die „Kantaki“, die als hervorragende deutsche Space-Opera gilt und ab Oktober 2006 Sprungbrett für eine weitere Trilogie bilden soll.
In den ersten Jahren der Einkehr der Loower, ihrer Sesshaftwerdung um den Planeten Alkyra II und des Verlustes ihres Tiefenbewusstseins äußerten sich verschiedene Persönlichkeiten gegen diesen Weg des Volkes. Karn-Terg, Pilot eines interstellaren Raumschiffes, wird von der neuen Ordnung verurteilt und zum Kinderwart degradiert, bei den Loowern die niederste Aufgabe, die vorstellbar ist. Doch seine Kommandantin schickt ihm kurz vor ihrem Tod eine Nachricht: Seine Aufgabe ist wichtig für die Zukunft der Loower, wichtiger, als er bisher ahnt. Er kann diese Worte noch nicht deuten, doch in seinem langen Leben wird ihm klar, dass damit sein Einfluss auf den Nachwuchs der Gesellschaft gemeint ist, denn er erzählt den Kindern ergreifende Geschichten über die glorreiche Zeit vor der Einkehr.
Größten Erfolg hat er bei einem Zwillingspaar. Die Brüder sind hochintelligent, entwickeln sich aber in ganz unterschiedliche Richtungen. Kilan-Gerp wird heißer Verfechter einer neuen Idee, den Weg zu den Sternen erneut zu wagen und den höheren Mächten, von denen die Loower verbannt wurden, den Krieg zu erklären (für das Leben des Universums). Hisk-Mekang wird erster Konstrukteur des Volkes und bietet Kilan die Stirn. Er vertritt die andere Seite, die an der Einkehr und dem neuen Leben festhält und im Krieg gegen die hohen Mächte den Weg in den Untergang sieht. So kommt es zur Eskalation, als die beiden Brüder mit ihren Anhängern die Schiffe der Loower wieder flott machen, aus dem Verbund der Trümmersphäre, einer gigantischen Stadt um den Planeten, lösen und in einen Bruderkrieg stürzen.
Zwischen die Fronten gerät die Liga Freier Terraner, deren Oberhaupt Perry Rhodan verschollen ist. Während seine Getreuen auf der Suche nach ihm mehr über die Absichten der Loower erfahren, findet er sich in der Gefangenschaft von Hisk-Mekang wieder. Er soll den Loowern gegen Kilan-Gerp helfen, ehe die hohen Mächte eingreifen. Mal wieder fokussiert sich das Geschehen um den unsterblichen Terraner …
Nachdem Frank Borsch im ersten Band der Trilogie die undankbare Aufgabe hatte, einen spannenden Roman zu schreiben, in dessen Verlauf Perry Rhodan verlustig geht und ein Licht auf den Krieg der Loower geworfen wird, um den Boden für die Vorgeschichte zu bereiten, befasst sich Brandhorst nun mit eben dieser Vorgeschichte und wenig mit der Gegenwart. Trotzdem oder gerade deshalb erhält der Leser viele neue Informationen, die die Absichten der Loower deutlich aufdecken und den unnachvollziehbaren Krieg aus dem ersten Roman in eine verständliche Perspektive rücken.
Nach wie vor bleibt allerdings die Erzählung um die Loower, in diesem Fall die Erzählung des Kinderwarts Karn-Terg und seines Einflusses auf den Werdegang der loowerischen Gesellschaft, der weitaus unterhaltsamste und interessanteste Teil des Romans. Die Figur des Perry Rhodan bleibt dagegen blass und stellenweise sogar unglaubwürdig, wenn er trotz seiner jahrtausendelangen Erfahrung mit sich umspringen lässt wie ein Schuljunge. Zur Verteidigung muss noch gesagt werden, dass eine Überfigur wie der strahlende Titelheld der 45-jährigen Serienhandlung mittlerweile schwer geschildert werden kann, will man ihm weiterhin die Menschlichkeit lassen. Von daher packt Brandhorst die Sache richtig an, indem er sich der Darstellung neuer, unverbrauchter Charaktere widmet und um sie eine dichte Erzählung strickt, die die Geschichte in einer straffen Weise voranbringt. So kommt es endlich mal in einer Trilogie vor, dass die Geheimnisse nicht krampfhaft bis zum letzten Teil gehütet werden und dadurch die Frustration in den ersten Teilen hervorruft, sondern dass man durch die Aufdeckung der Informationen bei der Stange gehalten wird, denn nun ist die Auflösung der Geschichte der Knackpunkt, nachdem der Hintergrund deutlich dargestellt ist.
Es bleiben natürlich ein paar Rätsel für den letzten Band zurück, so zum Beispiel die Frage nach den Monaden, den offenbar geknechteten Wesen aus einem anderen Universum. Und wie der visionäre Kilan-Gerp zu einem anscheinend durchgedrehten und rücksichtslosen Fanatiker hat werden können.
Der Roman ist eine gelungene Fortsetzung der Reihe und baut wunderbar auf die Erzählung aus dem ersten Teil auf, beleuchtet die Geschichte von einer anderen Seite. Noch ist offen, was der merkwürdige Shon Leehan Perry Rhodan erzählt hat, um ihn zu einem Angriff auf die Loower zu veranlassen und entgegen seiner sonstigen Art das Leben vieler Millionen Menschen zu gefährden. Rhodan sitzt erstmal fest und seine Freunde vermeiden bisher den Konflikt mit den Loowern.
Fazit:
Der Roman ist eine wunderbare Erzählung über ein Einzelschicksal und seine Verknüpfung mit dem Schicksal eines Volkes. Dabei führt er die große Handlung spannend und unterhaltsam weiter und bereitet den Boden für das Finale, das den Zyklus vielleicht zum bisher besten Spin-off-Zyklus der Serie machen wird.
Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: (5 Stimmen, Durchschnitt: 1,00 von 5)
Nach drei erfolgreichen sechsbändigen Taschenbuchzyklen aus dem sogenannten „Perryversum“ bringt der Heyne-Verlag momentan einen dreibändigen Zyklus heraus, der inhaltlich ähnlich umfangreich sein soll wie seine Vorgänger. Als Autoren konnte die Perry-Rhodan-Redaktion den PR-Autor und –Redakteur Frank Borsch, den Autor und Übersetzer Andreas Brandhorst sowie den Autor Marc Hillefeld gewinnen; für Letzteren ist es der erste Ausflug in den Rhodan-Kosmos.
Die Geschichte beschäftigt sich mit dem „Sporenschiff“ PAN-THAU-RA, das erstmals in den 1000er-Bänden der Serie auftauchte. Es handelt sich um ein gigantisches Raumschiff, das von höheren Mächten benutzt wurde, um Lebenssporen im Universum zu „sähen“. Die damals beruhigten außerirdischen Loower sind ebenfalls wieder mit von der Partie.
Wem die „größte Science-Fiction-Serie der Welt“ (gemeint ist die Perry-Rhodan-Serie) kein Begriff ist, der findet im Anhang des vorliegenden Romans einen kurzen einführenden Abriss, allerdings sind die Romane auch gut eigenständig lesbar.
Die Handlungszeit ist dicht an der aktuellen angesiedelt, spielt quasi zwischen dem „Sternenozean“- und dem aktuellen „Terranova“-Zyklus. Borsch spult seine Erzählung dreigeteilt ab: Da ist die Loowerin An-Keyt, einfache Soldatin und Zweidenkerin, mit vielen Millionen Artgenossen und Robotern als „Krieger für das Leben“ dabei, das Sporenschiff zu erobern. Dann der terranische Botschafter auf der Hochschwerkraftwelt Oxtorne, durch den man mehr über die Mentalität der Oxtorner allgemein erfährt (so scheinen Gestalten wie Omar Hawk Ausnahmen zu sein) und dessen Missgeschick ihn auf die Fährte der „Trümmerflotte“ bringt. Seine Geschichte geht in die Erzählung um Perry Rhodan über, als die Trümmerflotte den Schiffen der Oxtornischen Heimatflotte nahe kommt und Rhodan als Terranischer Resident versucht, ihre Identität und Absichten herauszufinden und Übergriffe auf Milchstraßenvölker zu verhindern – was angesichts der anscheinend überlegenen Waffensysteme der Fremden eine große Gefahr darstellt.
Die dritte Ebene ist das Vernehmungsprotokoll eines Eisweltbewohners durch einen terranischen Agenten. Im Verlauf dieser Vernehmung erzählt der Junge Yun von der Welt Snowflake über die Geschehnisse, die sich unmittelbar vor der Vernichtung des Planeten durch die Trümmerflotte ereigneten und möglicherweise eine Beziehung zu den Fremden herstellen.
Es ist klar, dass noch einiges an Erzählung nötig ist, um die Geschichte befriedigend zu entwickeln. Borsch spinnt aus den verschiedenen Ebenen nach und nach ein spannendes, zusammenhängendes Netz, in dem die Geschichte über die hervorragenden Charaktere vermittelt wird. Vor allem die Vernehmung Yuns scheint anfangs völlig zusammenhangslos, wie um eine Lücke zu füllen, und uninteressant abgewickelt zu werden, gewinnt aber mit der Zeit an Charme und Inhalt und weckt das größte Interesse. Schließlich avanciert sie sogar zum faszinierendsten Teil des Romans, was sowohl der Person Yun als auch dem rätselhaften Volk der Tring (so der Kunstname der Ureinwohner Snowflakes) zugeschrieben werden kann. Bleibt zu hoffen, dass einige der Rätsel um die Tring noch gelöst werden und das Volk nicht nur nach seiner Einführung durch Borsch im Nirwana des Perryversums verschwindet, wie so viele interessante Völker vor ihm.
Ob Yun selbst weiterhin eine Rolle zugeteilt bekommt, bleibt fraglich, da er zwar in Verbindung mit den Oxtornern steht, allerdings ist es sein Begleiter und Partner Shon Leehan, der mit dem Verschwinden Perry Rhodans zu tun zu haben scheint.
Den Oxtornern verleiht Borsch ein neues Gesicht, das erstmal verdaut werden muss. Nach seiner Version halten sie sich für derart überlegen, dass sie auf ihren Raumschiffen sogar auf Schutzmechanismen wie Medoroboter und Prallfelder (und natürlich Raumanzüge) verzichten. Mit diesem wichtigen Element der Geschichte schafft Borsch Platz für seine Protagonisten – es sei dahingestellt, ob es dem Charakter der Oxtorner entspricht: Sicherlich zwar nicht den bisher Bekannten (zumeist Einzelgänger, Agenten der USO etc.), aber Borsch stellt diese Persönlichkeiten auch als Ausnahme dar. Bleibt abzuwarten, ob sich die oxtornischen Protagonisten dieser Geschichte nicht auch als Ausnahmen erweisen.
Warum führen die Loower in der PAN-THAU-RA ihren „Kampf für das Leben“ mit größter Brutalität, nach dem Motto „erst schießen, nicht fragen“? Borsch zeigt aus der Sicht der einfachen Soldatin An-Keyt, wie sich allmählich Zweifel an ihrem Tun einnisten, erst recht, als man bemerkt, dass sich der Gegner wenig bis gar nicht zu verteidigen in der Lage ist. Hervorragend erzählt Borsch ihre Tragik und ihre Beweggründe und bringt dem Leser neue Fragen, um deren Lösung es in dem Zyklus gehen wird. Trotzdem bleibt die Ebene mit Yun die weitaus faszinierendste, die hoffentlich nicht auf diesen ersten Roman beschränkt bleibt.
Fazit
Was die Rhodan-Serie zum großen Teil ausmacht, nämlich faszinierende Charaktere in kosmischen Geschichten, findet in Borschs Roman eine sehr gute Umsetzung. Der etwas schwache Anfang ist nicht ausschlaggebend für den Lesegenuss. Ein sehr schöner Auftakt für den Zyklus, der im zweiten Band von Andreas Brandhorst mit Sicherheit noch an Qualität gewinnen wird.
Weitere Informationen zu Perry Rhodan gibt es unter http://www.perry-rhodan.net/ oder http://www.perrypedia.de.
Tobias Schäfer: Hallo Andreas, ich bin hocherfreut, dich in unserem Magazin begrüßen zu dürfen! Für alle, die Andreas Brandhorst etwas näher kennen lernen wollen: Wer bist du und was treibst du so?
Andreas Brandhorst: Ich bin 1956 in Norddeutschland geboren und schreibe, seit ich schreiben gelernt habe. Inzwischen lebe ich seit über zwanzig Jahren in meiner Wahlheimat Italien, wo ich nach dem Ende meiner zweiten Ehe (mit einer Italienerin) geblieben bin, weil ich dieses Land, seine Leute und Kultur sehr liebe. Lange Zeit habe ich vor allem übersetzt, aber seit einigen Jahren schreibe ich auch wieder selbst.
Tobias Schäfer: Was sagst du zu dem »Vorwurf«, neuer Shooting-Star der deutschen Science-Fiction zu sein?
Andreas Brandhorst: Zum Glück bezeichnet man mich nicht als Nachwuchsautor, denn immerhin werde ich nächstes Jahr 50! 🙂 Shooting-Star … Na ja, ich mag diesen Ausdruck nicht sehr, denn immerhin bin ich seit fast dreißig Jahren als Profi in der deutschen SF tätig und habe schon damals Romane geschrieben und an den legendären Terranauten mitgewirkt. Aber: In gewisser Weise hat er durchaus seine Berechtigung, denn ich sehe einen klaren Unterschied zwischen meinem heutigen Werk und der damaligen Arbeit. Heute bin ich einfach reifer, viel reicher an Lebenserfahrung, und ich gehe mit einem ganz anderen Anspruch an die Schriftstellerei heran. Der Andreas Brandhorst von heute ist ein anderer als der von damals. Als »Star« sehe ich mich allerdings nicht. 🙂
Tobias Schäfer: Durch das Kantaki-Universum hast du die deutschen Science-Fiction-Leser auf dich aufmerksam gemacht. Seit »Diamant« im Mai ’04 auf den Markt kam, kann man dich zu den produktivsten Schriftstellern des Genres rechnen. In den Jahren reiner Übersetzertätigkeit hat sich deine Kreativität anscheinend stark gestaut?
Andreas Brandhorst: »Diamant« im Mai ’04, es folgte »Der Metamorph« im Januar ’05 und »Der Zeitkrieg« im Oktober ’05. Wenn man berücksichtigt, dass ich vor dem Erscheinen von »Diamant« ca. ein Jahr an dem Roman gearbeitet habe, so sind das drei Romane in 29 Monaten (ohne »Exodus der Generationen«). Das ist eigentlich nicht übermäßig produktiv, oder? An Kreativität hat es mir nie gemangelt (die braucht man auch fürs Übersetzen), aber ich schreibe heute sehr langsam und sehr, sehr sorgfältig, etwa drei Seiten pro Tag, aber jeden Tag – das sind etwa tausend Seiten im Jahr, also anderthalb dicke Romane. Es geht mir heute vor allem um die Qualität und nicht um die Quantität. Ich hoffe, das merkt man den Romanen an.
Tobias Schäfer: Da kann ich dich beruhigen 😉 Der umfassend ausgearbeitete Hintergrund zu den Romanen um Valdorian und Lidia bietet Raum für unzählige noch unerzählte Geschichten. Die fremden Völker des Universums üben einen besonders großen Reiz aus. Jedes von ihnen hat eine spannende Geschichte, die anfangs ziemlich schwarz-weiße Weltsicht hat sich schließlich im »Zeitkrieg« verwischt. Was passiert nun mit den Temporalen, Kantaki, Feyn? Und vor allem: Was ist mit den Xurr? In dieser Hinsicht lässt du den Leser sehr erwartungsvoll zurück.
Andreas Brandhorst: Ich habe sehr viel Zeit und Mühe in die Ausarbeitung des Hintergrunds für das Kantaki-Universum investiert, denn so etwas lohnt sich: Als Autor bekommt man dadurch eine große Bühne mit vielen Kulissen, um Geschichten zu erzählen. Natürlich kann ich hier nicht verraten, was aus den bisher geschilderten Völkern wird, obwohl mein Computer viele entsprechende historische und chronologische Daten enthält. (Hoffentlich fordere ich mit diesem Hinweis keine Hacker-Angriffe heraus …) Es ist wie mit einem Eisberg: Nur ein kleiner Teil zeigt sich über Wasser, der Rest bleibt darunter verborgen. Bisher kennen die Leser nur einen winzig kleinen Teil des Kantaki-Universums. In den nächsten Büchern wird es bestimmt die eine oder andere Überraschung geben …
Tobias Schäfer: Vor allem im letzten Band »Der Zeitkrieg« drängen sich die hintergründigen Informationen. Hättest du die Geschichte lieber noch ein wenig ausgedehnt?
Andreas Brandhorst: Nein, eigentlich nicht. »Der Zeitkrieg« beantwortet viele Fragen, die in »Diamant« und »Der Metamorph« offen blieben. Der große Kreis schließt sich zu Recht in diesem Band; ein vierter Roman hätte alles nur gedehnt und langatmig gemacht. Aber es bleibt auch das eine oder andere offen, was mir Gelegenheit gibt, vielleicht noch einmal darauf zurückzukommen: auf Olkin und das Flix, oder auf die Xurr … 🙂
Tobias Schäfer: Rückblickend kann man sagen, dass dir der Charakter »Valdorian« am stärksten am Herzen lag. Über ihn hast du die Suche nach dem ewigen Leben neu erzählt. Was macht für dich die Faszination dieser Figur und/oder dieses Themas aus?
Andreas Brandhorst: Ich glaube, dass in jedem Bösen etwas Gutes steckt, und dass jeder Gute auch einmal böse werden kann. Die Komplexität des menschlichen Wesens fasziniert mich, und ich glaube, die kommt im Valdorian gut zum Ausdruck, wenn man seine Entwicklung vom Saulus zum Paulus über die drei Romane hinweg verfolgt. Außerdem beschäftige ich mich immer mehr mit dem Leben an sich und dem Tod, einem Thema, dem sich keiner von uns entziehen kann. Der Tod, welch eine Verschwendung: Man verbringt das ganze Leben damit, Wissen zu sammeln und Erfahrungen zu machen, klüger zu werden, und dann, in einem Augenblick, geht das alles verloren. Und die verschiedenen Straßen des Lebens, die Diamant und Valdorian beschreiten: Oftmals gibt es nach einer getroffenen Entscheidung kein Zurück mehr. Wir alle müssen versuchen, das Beste aus unserem Leben zu machen, und genau dieser Gedanke hat ja zunächst die verschiedenen Lebensentscheidungen von Diamant und Valdorian bestimmt.
Tobias Schäfer: Für manche Leser mag die Wandlung Valdorians zu plötzlich erfolgen. Wie antwortest du auf Vorwürfe der Unglaubwürdigkeit? Kommt so was überhaupt vor?
Andreas Brandhorst: Nein, bisher sind solche Vorwürfe noch nicht aufgetaucht, oder mir zumindest nicht bekannt. Valdorian ist, wenn man genau hinsieht und aufmerksam liest, eine sehr komplexe Person, zuerst mit einem schwierigen Verhältnis zu seinem Vater, der dann aber sogar zu seinem Idol wird. Es gibt in allen drei Romanen Stellen, die seinen inneren Zwist zeigen, seine Zerrissenheit – er ist nie schwarz oder weiß, sondern grau. Die Konfrontation mit Diamants Einstellungen zum Leben verändert ihn nach und nach, und ein wichtiges Schlüsselerlebnis in diesem Zusammenhang ist die Begegnung mit seiner Mutter in »Der Zeitkrieg«. Er beginnt zu verstehen, dass Dinge, die er für unwichtig gehalten hat, tiefe Bedeutung haben, und er denkt darüber nach. Er fängt an, Verantwortung zu übernehmen, für sich selbst und auch die Welt (das Universum), in der er lebt. All diese subtilen Veränderungen schlagen schließlich als Quantität in Qualität um. Ein neuer Valdorian wird geboren, und damit schließt sich für ihn ein eigener Kreis: Er, der am Ende seines Lebens nach neuer Jugend strebte, erneuert sich im Tod.
Tobias Schäfer: Wo wir gerade bei den Lesern waren: Wir leben ja im Zeitalter der ungehemmten Kommunikation. Stehst du in engem Kontakt mit Menschen, die erst durch deine Geschichten an dich herangetreten sind? Kannst du dich vor Leserpost kaum retten oder traut sich niemand an dich heran?
Andreas Brandhorst: Es ist nicht so, dass ich jeden Tag zwei Säcke Post bekäme … 🙂 Für die Leser gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich mit mir in Verbindung zu setzen. Da wäre zum Beispiel das Forum der Kantaki-Site [down, Anm. d. R.] wo ich mich bemühe, jeden Beitrag zu beantworten. Abgesehen davon bekomme ich erstaunlich viele E-Mails und frage mich manchmal, woher die Schreiber meine E-Mail-Adresse kennen. Auch in diesem Fall versuche ich, jede Mail zu beantworten.
Tobias Schäfer: In dem Zusammenhang erinnere ich mich an eine Anekdote aus dem Perry-Rhodan-Werkstattband, wo William Voltz ständig unangemeldeten Besuch seiner Leser bekommt. Wirst du manchmal persönlich behelligt oder beschränkt sich diese Art Kontakt auf Cons?
Andreas Brandhorst: Da ich in Italien wohne, kommt es (fast) gar nicht zu solchen Überraschungsbesuchen. Es gab nur eine Ausnahme, vor zwei Jahren … 🙂 Vor etwa 25 Jahren, als ich noch in Deutschland wohnte und Romane für die Terranauten schrieb, kam es öfter vor, dass plötzlich Leute vor meiner Wohnungstür standen, in einem Fall eine Gruppe von sieben oder acht Jugendlichen. Wir haben uns dann zusammengesetzt und gemütlich miteinander geplaudert …
Tobias Schäfer: Dein erster Beitrag zum sogenannten »Perryversum« war erstens eine Überraschung und stellt zweitens einen unbestrittenen Höhepunkt der Serie dar. Wie bist du dazu gekommen? Ist nach deinem Roman »Die Trümmersphäre« weiteres Engagement in der Serie geplant?
Andreas Brandhorst: Dazu gekommen ist es durch ein Gespräch im Heyne Verlag, im Oktober 2003, glaube ich, wo Sascha Mamczak, der mit Klaus Frick in Verbindung stand, das Lemuria-Projekt ansprach. Ich hatte gerade »Diamant« fertig gestellt, und mich reizte die Vorstellung, einen Beitrag für das Perryversum zu schreiben, das für mich als 12/13-Jähriger praktisch der Einstieg in die SF war – ich habe die Romane damals regelrecht verschlungen. »Die Trümmersphäre« habe ich nach dem »Zeitkrieg« geschrieben, und dieser zweite Beitrag für das Perryversum war aus mehreren Gründen extrem harte Arbeit. Nach der Fertigstellung dieses Romans dachte ich mir: Jetzt nimmst du dir erst einmal eine Auszeit und widmest dich ganz deinen eigenen Projekten. Damit ist die Frage praktisch schon beantwortet: Eine weitere Mitarbeit meinerseits bei PR ist derzeit nicht konkret geplant, was sie aber mittel- oder gar langfristig nicht ausschließt.
Tobias Schäfer: Was erwartet die Leser in deinen nächsten eigenständigen Romanen? Kannst du dazu zu diesem Zeitpunkt schon etwas verraten?
Andreas Brandhorst: Ja, ich denke, ich kann hier ein kleines Geheimnis lüften. Derzeit arbeite ich an »Feuervögel«, einem Roman, der im Oktober 2006 bei Heyne erscheinen wird, aller Voraussicht nach als erster Band einer neuen Trilogie; die Arbeitstitel für den zweiten und dritten Band lauten »Feuerstürme« und »Feuerträume«. Und: Diese neuen Romane sind im Kantaki-Universum angesiedelt, allerdings in einer aus Valdorians und Diamants Sicht fernen Zukunft. Vom Umfang her werden die neuen Romane den ersten drei Kantaki-Romanen ähneln. Was den Inhalt betrifft … (Schnitt)
Tobias Schäfer: Als Schriftsteller scheinst du ziemlich ausgebucht zu sein. Da wirkt es erstaunlich, deinen Namen noch regelmäßig bei Übersetzungen vorzufinden, derzeit vor allem bei Terry-Pratchet-Romanen – und ganz aktuell bei David Brins »Copy«. Wie bringst du das alles unter einen Hut?
Andreas Brandhorst: Indem ich knallhart arbeite. Der Brin zum Beispiel hat wirklich meine ganze Kreativität gefordert; ich glaube, es war eine der schwierigsten Übersetzungen, die ich jemals gemacht habe. Mit Pratchett bin ich nach circa 30 Romanen gut »synchronisiert« … Eigentlich gefällt mir die Mischung aus eigenem Schreiben und Übersetzen. Ich möchte sie nur noch etwas mehr zugunsten der eigenen Werke verändern.
Tobias Schäfer: Was ist das für ein Stoff, den Pratchet schreibt? Seine Romane sind ja regalfüllend in diversen Buchhandlungen zu finden. Was macht den Reiz dieser Geschichten aus?
Der besondere Reiz von Pratchetts Geschichten besteht aus der genialen Mischung von Intelligenz und Humor. Ich halte Terry Pratchett für einen der besten Schriftsteller überhaupt. Ihm gelingt es, Personen mit ein oder zwei Sätzen zu charakterisieren, und seine Schilderungen zeichnen sich immer durch große Tiefe aus. Man kann seine Romane auf zwei Arten lesen: als lustige, leicht verdauliche Unterhaltung, und als tiefsinnige Romane, bei denen einem manchmal das Lachen im Halse stecken bleibt.
Tobias Schäfer: Wir haben jetzt viel über den offiziellen Brandhorst gesprochen. Danke sehr für die interessanten Antworten! Aber was macht der Mensch Andreas, wenn er ein bisschen Zeit für sich findet?
Andreas Brandhorst: Nach all der Zeit am Computer lege ich großen Wert darauf, mich körperlich fit zu halten. Ich laufe fast jeden Tag mindestens eine Stunde, egal ob es stürmt, regnet oder schneit. Wenn ich nicht laufe, stemme ich Gewichte. Manchmal schnappe ich mir Notebook und Auto, reise durch Italien – ich liebe dieses Land! –, und bleibe eine Zeit lang, wo es mir gefällt. Ich bin nach zwei Ehen wieder Single, Sohn und Tochter sind erwachsen … Ich genieße meine Freiheit, laufe im Winter an menschenleeren Stränden, schreibe an einem warmen Kaminfeuer, denke über das Leben nach … 🙂
Tobias Schäfer: Dann wünsche ich dir, dass diese Zeit nicht zu kurz kommt – obwohl ich natürlich vor allem auf viele spannende Romane von dir hoffe. 🙂 Alles Gute weiterhin!
Noch vor dem offiziellen Start des neuen Handlungsabschnitts „Terranova“ in der Perry-Rhodan-Serie, der mit Band 2300 beginnen wird, bringt der Verlag |Pabel Moewig| einen Sonderroman zum Auftakt des Zyklus. „Das Antares-Riff“ ist nicht nur ein Roman, sondern enthält außerdem das Hörspiel „Beinahe ein Mensch“ nach einem Roman von Hubert Haensel, ohne Frage ein Kaufanreiz, da die Verkaufsausgabe des Hörspiels etwa doppelt so viel kostet wie diese Sonderausgabe.
Angesiedelt ist der Roman offensichtlich zwischen den beiden Handlungsabschnitten „Sternenozean“ und „Terranova“, die große Gefahr durch die überlegene Wesenheit |Gon-Orbhon| ist überwunden und macht Platz für ein neues Abenteuer.
_Das Riff_
Durch den Ausfall fortschrittlichster Technik brach auf der Erde das Fernsehprogramm der privaten Sender zusammen, die öffentlichen Sender arbeiten unter der Ägide der Regierung mit am Wiederaufbau der Zivilisation. Keine guten Zeiten für einen Unterhaltungsjournalisten, wie Albion Aldograd einer ist. Er ist jedoch sicher, dass die Menschen nach Unterhaltung dürsten und der ständigen trockenen Fakten überdrüssig sind, also sammelt er Material und arbeitet an Sendungen, die er den Sendern regelmäßig und genauso erfolglos anbietet. Sein Riecher bringt ihm erschütterndes Material über gelangweilte Jugendliche, die sich auf der Suche nach Ablenkung in Todesgefahr begeben. Außerdem gerät er über eine bekannte Journalistin an gefährliche Drogengeschichten. Die beiden Themen bringt er in seinem Zorn über seinen eigenen kleinen, kaum zu finanzierenden Sender, und keine Stunde später sieht er sich einem der Unsterblichen, Reginald Bull, gegenüber, der sich für ihn und seine Ideen einsetzt.
In Bulls Auftrag bereitet Albion eine gefährliche Dokumentationsreise vor, die ihn und sein Team zum neuerdings bedrohlichen „Antares-Riff“ führt: Ein durch Weltraumstürme unpassierbares Sonnensystem in unmittelbarer Nachbarschaft der Erde, über das er berichten soll. Albions Team sammelt unglaubliche Eindrücke vor Ort, doch eine weitere Annäherung kann Albion nur mit Mühe beim Kommandanten des Raumschiffs durchsetzen, bis man plötzlich Notsignale direkt aus dem Sonnensystem auffängt. Dem kann sich kein Raumfahrer entziehen, also dringt das Schiff in die gefährliche Region vor – und macht dabei eine unerfreuliche Entdeckung, die für das Schiff, aber primär für die Menschheit große Gefahr bedeutet. Entgegen dieser Gefahr muss man der Erde Bericht erstatten …
_Francis_
Heute ist Hans Gerhard Franciskowsky, der meist als H. G. Francis veröffentlicht, einer der produktivsten, vielseitigsten und erfolgreichsten Schriftsteller Deutschlands. Einige hundert Romane hat er verfasst, darunter allein 200 für PERRY RHODAN, die größte Science-Fiction-Serie der Welt. Seine rund 600 Hörspiele erreichen zusammen die stattliche Gesamtauflage von 120 Millionen. (Quelle: perry-rhodan.net)
Seit Beginn des Jahres 2005 ist Francis nicht mehr im regelmäßigen Autorenteam der Serie vertreten, schreibt aber ab und zu einen Beitrag, wie das vorliegende „Extra“.
Francis entwickelt die Handlung durch den Kunstgriff eines neuen Charakters in größtmöglicher Eigenständigkeit, ohne Einzelheiten zum Ende des vorhergehenden Zyklus, der ja noch zwei Wochen läuft, zu verraten. Dass die derzeitige Gefahr gebannt werden wird, steht aufgrund des Seriencharakters natürlich außer Frage, daher kann man gefahrlos vorweggreifen. Der Roman steht außerhalb des direkten Serienzusammenhangs (auch wenn er schließlich den neuen Zyklus einläutet) und bemüht sich, auch für unregelmäßige Leser verständlich zu sein. Mit einem gewissen Maß an Interesse für die aktuellen technischen Fantasien der Science-Fiction wird man hier nicht überfordert. Begriffe wie „Hyperraum“, „Antigravitation“, „Traktorstrahl“ und dergleichen sind in diesem Umfeld inzwischen wohlbekannt, serieninterne Bezeichnungen wie „Syntron“ und „Hyperimpedanz“ sind für den Zusammenhang einigermaßen belanglos oder erschließen sich aus dem Kontext. Francis bemüht sich, durch einfache Beschreibungen den einen oder anderen verwirrenden Begriff zumindest für das geistige Auge sichtbar zu machen, auf der anderen Seite flechtet er die Bilder routiniert in das Konstrukt der Geschichte ein, so dass ein durchaus unterhaltsames Abenteuer entsteht.
Dass die Charaktere keine außerordentliche Tiefe haben, beeinträchtigt die Geschichte kaum. Hier geht es vordergründig um ein Bild aus dem Leben der Menschen in dieser fantastischen Zukunft als Träger der psychologischen Anreize zum Einstieg in die Serie mit dem Start des neuen Zyklus: In einem flüssigen Plauderton skizziert Francis die Gefahren, die auf Perry Rhodan und seine Gefährten zukommen, verrät aber gerade so viel, dass die Neugierde vom Leser Besitz ergreift und sich ein Hauch des faszinierenden Gefühls einstellt, das den Erfolg der Serie seit ihrer Geburt ausmacht.
„Das Antares-Riff“ ist kein außergewöhnlich guter Roman. Sein Pluspunkt ist, dass er flüssige Unterhaltung bietet, ohne durch den gewaltigen Serienhintergrund zu erschlagen. Der typische Drang nach mehr, der Seriencharakter, entsteht dabei nicht durch platte Cliffhanger (aber er entsteht), und der Roman ist tatsächlich eigenständig lesbar und befriedigend.
In der unfassbar großen Science-Fiction-Serie „Perry Rhodan“ erscheint wöchentlich ein neuer Heftroman, in dem die Handlung linear fort gesetzt wird. So erscheint es als unmöglich, in einer einzelnen Besprechung von genau einem Roman aus mittlerweile 2295 einen umfassenden Blick auf die Serie zu bieten, ohne den Rahmen dieser Rezension zu sprengen. Dieses Vorwort ist für regelmäßige Leser der Serie uninteressant, soll jedoch allen interessierten Lesern einen groben Abriss des Geschehens liefern.
_Perry Rhodan_
Perry Rhodan startete im Jahre 1971 zur ersten Mondlandung, traf dort auf Außerirdische und erhielt im Laufe seines Lebens die Unsterblichkeit. Dadurch lebt er jetzt schon seit etwa viertausend Jahren, in denen er die Menschheit zu den Sternen führte und ihr als Berater, Staatsoberhaupt und Mentor aus vielerlei Schwierigkeiten und Bedrohungen half. Im aktuellen Geschehen wird ein Großteil der Menschheit (nämlich die Bevölkerung der Erde und des Sonnensystems) von einer geistigen Macht geknechtet, Perry Rhodan und seine Mitstreiter sind weitgehend hilflos. Trotzdem gibt es natürlich Hoffnung, obwohl die Geistesmacht gerade mit überlegenen Waffen beginnt, die Sonne zu einer künstlichen Nova zu machen.
_Abriss_
Andreas Eschbach schildert in seinem zweiten Gastroman der Serie, wie Perry Rhodan der Gefahr begegnet und welche Gefühle in diesem Krieg, der tausenden Menschen das Leben kostet, die Soldaten, Zivilisten und Kommandierenden erfüllen.
Gegen die gigantischen gegnerischen Raumschiffe sind alle klassischen menschlichen Waffen machtlos, allein eine spezielle Waffe erzielt eine sichtbare Wirkung. Leider befindet sich die wichtigste Produktionsstätte, der irdische Mond, in der Hand des Gegners. Um sie wieder in Besitz nehmen zu können, müsste Perry Rhodan den Gegner im Sonnensystem besiegen, was aber ohne die neue Waffe aussichtslos erscheint. Ein Teufelskreis, den zu durchbrechen sich Eschbach mit dem Roman vornimmt.
_Andreas Eschbach_ wurde in Ulm geboren, lebt und arbeitet mittlerweile in der französischen Bretagne, nachdem er in Stuttgart vom EDV-Spezialisten zum Romanautor wurde. Seine Romane [„Die Haarteppichknüpfer“ 1556 und „Solarstation“ katapultierten ihn in die Herzen der Leser, bislang hat er zahlreiche Thriller, SF-Romane und Jugendbücher sowie einige Kurzgeschichten veröffentlicht. Im September 2005 erscheint sein neuer Thriller „Der Nobelpreis“, mit dem er keinesfalls vorhat, eben diesen zu gewinnen.
Weitere Infos: http://www.andreaseschbach.de
_“Schundheftchen“_
Vielleicht verwundert es den einen oder anderen, wenn er zufällig und völlig unbeabsichtigt im Zeitschriftenhandel zwischen den sogenannten „Schundheftchen“ eines entdeckt, das vom Konterfei des Autors Eschbach geziert wird. Vielleicht greift der eine oder andere von diesen zufälligen Entdeckern nach diesem Heftchen, denn wozu sich ein Eschbach herablässt, düfte doch wohl nicht sooo schlecht sein. Nun ja, und wenn der oder die Entdecker/in nun tatsächlich zufällig hier war und den Roman unbeachtet der großen laufenden Nummer wegen Eschbachs Namen kauft, wird er oder sie vielleicht ein wenig enttäuscht sein. Denn wie oben kurz dargestellt, handelt es sich hier um einen winzigen Baustein an einer gigantischen Serie, ähnlich einer Folge „GZSZ“ oder dergleichen.
Nichtsdestotrotz ist es ein Eschbach.
Für die Stammleser der Serie dürfte der Roman ein Highlight werden, wenn er es nicht schon ist. Dabei kommt er gar nicht mal so aufschneiderisch daher, sondern bis auf den Sondervermerk auf dem Cover, dass es sich um einen Roman von Bestsellerautor Eschbach handelt, ganz normal aufgemacht wie die anderen Hefte auch. Was ihn von ihnen unterscheidet, ist natürlich der Stil. Klar, denn jeder Schriftsteller hat seinen eigenen. Mancher Stammleser fordert vielleicht nach regelmäßigen Romanen von Eschbach in der Serie. Wäre das wirklich gut? Möglicherweise heben sich Gastromane gerade durch ihren Status als Gastroman (d. h. der Autor schreibt nicht regelmäßig seine Beiträge) von den anderen ab, die wöchentlich auf dem Tisch des Redakteurs liegen müssen und deren Autoren vielleicht irgendwann in eine bestimmte Routine verfallen. Will man das auch mit Eschbach machen, einem der kreativsten Phantastikautoren Deutschlands der heutigen Zeit?
_Fazit_
Genießt man dagegen seine anderen Werke und vielleicht hin und wieder einen (für Outsider) überraschenden und (für Serienleser) erfrischenden Wurf in der größten SF-Serie der Welt, gewinnen sicherlich alle Seiten.
Nochmal zurück zum Roman „Die Rückkehr“: Er bietet neben guter Unterhaltung ein Bruchstück der Serie aus einem anderen Blickwinkel und bringt hoffentlich das eine oder andere winzige Detail ein, das einen Serienschreiber wachrütteln und zu neuer Größe auflaufen lassen kann – ein frischer Wind.
Man befindet sich wieder in der Gegenwart. Perry Rhodan und sein kleines Team kämpfen in der Bestien-Station um ihr Überleben und stoßen dabei auf ein schreckliches Geheimnis: In tausenden von Tanks wurden seit Jahrtausenden Bestien gezüchtet, doch erst bei Bedarf erweckt. Das überschüssige Material wurde in einem ewigen Zyklus wieder aufgelöst und zur erneuten Zucht verwendet. Jetzt stehen auf mehreren Planeten hunderttausende Bestien für den erneuten Krieg bereit, und die Maschinerie produziert unablässig Kampfraumschiffe.
Aufgrund der mehrdimensionalen Strahlung durch das Hyperkristallvorkommen gibt es keinen Funkkontakt zur PALENQUE, Rhodan will eine Funkzentrale in der Station finden, deren stärkere Geräte hoffentlich ausreichen, um Hilfe herbeizurufen. Derweil wird Sharita Coho, die Kommandantin des Schiffes, ungeduldig und setzt ein Team auf dem Planeten ab, um nach Rhodan zu suchen. Sie stoßen auf die gelähmte Bestie, die sich gerade aus ihrer Erstarrung befreit. In einer Hetzjagd erreicht das Team vor der Bestie das Landungsboot und startet, doch die Bestie klammert sich an den Rumpf und beginnt mit ihren strukturveränderten Gliedmaßen, sich eine Öffnung zu schaffen.
Im Akon-System versucht Levian Paronn, sich Zugang zu den akonischen Zeitumformern zu verschaffen, um sein Vorhaben doch noch auszuführen. Aber gerade sein größter Förderer und väterlicher Freund Admiral Mechtan von Taklir bringt ihn ins Grübeln über sein beabsichtigtes Zeitparadoxon. Sowieso ist es fast zu spät, denn die Bestien schlagen los.
Hubert Haensel, Exposéeautor des Minizyklus, beendet mit dem vorliegenden sechsten Band den bisher besten Spin-off-Zyklus der Perry-Rhodan-Serie. Ihm ist es in Zusammenarbeit mit Frank Borsch zu verdanken, dass bei der Konzeption neue Wege beschritten wurden, dass von dem platten Schema der Vorgängerzyklen (wo es vor allem um Action und unschlagbare Gegner ging) abgewichen wurde. Der Lemuria-Zyklus behandelt eines der beliebtesten Themen der Serie, nämlich den Exodus der ersten Menschheit. Die Lemurer bergen noch immer phantastische Geheimnisse, um sie ranken sich kosmische Rätsel und wundervolle Abenteuer. Statt rasanten Verfolgungsjagden schildert „Lemuria“ die Jagd nach der Wahrheit um das Rätsel der Sternenarchen. Allen Autoren ist es hervorragend gelungen, individuelle Romane beizusteuern, so dass ein buntes Bild und wundervolle Charakterisierungen zustande gekommen sind.
Haensel führt alle Fäden zusammen und offenbart damit einen größeren Komplex, als bisher geahnt werden konnte. Rhodan ist nur vordergründig allein aufgebrochen, um mit den Akonen Kontakt aufzunehmen. Sein eigentliches Anliegen betraf Informationen, die mit merkwürdigen Gerüchten zusammenhingen. Rückblickend ist klar, dass es sich dabei um die neuen Aktivitäten der Bestien handelte. Ein erstaunlicher Zufall also, dass Rhodan ausgerechnet jetzt auf die erste Sternenarche trifft und sich so an den Hinweisen entlanghangeln kann, bis sich ihm die Wahrheit offenbart.
Übrigens spielten die Menttia, die Hans Kneifel im zweiten Band einführte, tatsächlich eine große Rolle und sind nicht nur von Kneifel erfunden worden. Mit ihrer Unterstützung ließ Haensel die Akonen jene ultimate Waffe gegen die Bestien entwickeln, durch die Paronn erst auf den Gedanken des Zeitparadoxons gebracht wurde.
Ziegler schilderte die große Enttäuschung Paronns und seine Kurzschlussreaktion, die nach der bisherigen Charakterisierung nicht zu dem überlegten Mann passt. Haensel vertieft sich in Paronns Zwiespalt und lässt uns teilhaben an seinen Problemen; er sieht selbst ein, kurzsichtig gehandelt zu haben, ja sieht sogar seine Handlungsweise als ihm nicht geziemend. Und nicht zuletzt befreit sich der Zyklus aus einem Schwarz-Weiß-Denken, das ein oft kritisiertes Problem der Perry-Rhodan-Serie ist. Die Pro- und Antagonisten haben ihre Schattierungen, entwickelt durch die sechs unterschiedlichen Autoren; selbst die gezüchteten Bestien, die aufgrund ihrer Konditionierung durchaus einseitig beschrieben werden können, erhalten neue Facetten. Schwierigstes Objekt ist sicherlich Perry Rhodan selbst, eine seit über vierzig Jahren beschriebene Gestalt, der neue Glaubwürdigkeit zu verleihen ein großes Problem ist. Er ist der große, unnahbare Unsterbliche mit allumfassendem Durchblick. Und endlich einmal gelang es wieder, ihn in einen Menschen zu verwandeln, mit Gefühlen und Schwächen, und ihm trotzdem seine große Erfahrung zu belassen.
Fazit
Mit dem Lemuria-Zyklus ist den Autoren ein Abenteuer gelungen, das trotz des gigantischen Serienhintergrundes auch für interessierte Science-Fiction-Leser geeignet ist, denen die Perry-Rhodan-Serie bisher abging. Vor allem der phantastische Roman von Andreas Brandhorst liest sich schön auch ohne Zusammenhang. Ihm ist hier das beste Ergebnis gelungen, allein schon, wenn man bedenkt, dass er sich für dieses Werk völlig neu in die Serie einarbeiten musste. Jeder der Autoren hat einen hervorragenden Beitrag geleistet, nicht ein Roman erscheint überflüssig oder langatmig, wie das bei Vorgängern nicht ausgeschlossen werden kann. Bei dem erreichten Niveau fällt es schwer, qualitative Abstufungen zu machen. Der Roman von Leo Lukas fällt um eine Nuance zurück, was nur im Vergleich mit den anderen gesehen werden kann. Insgesamt hat mir der Zyklus hervorragend gefallen.
Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: (11 Stimmen, Durchschnitt: 1,64 von 5)
Auf einer abgelegenen Welt des 87. Tamaniums – so etwas wie Staaten im lemurischen Imperium, dem Großen Tamanium – soll sich die geheime Temporalforschungsstation des lemurischen Suen-Clans befinden, protegiert durch den Tamrat Markam. Zwar wurden diese Forschungen verboten, doch jetzt, kurz vor der endgültigen Niederlage der Lemurer gegen die Bestien, greift man zum letzten Ausweg: Ein kleiner Kreuzerverband mit dem lemurischen Chefwissenschaftler an Bord soll diese Welt aufsuchen und die Gerüchte um eine Zeitmaschine überprüfen – um im Falle ihres Zutreffens eine Flotte in die Vergangenheit zu schicken, die den Heimatplaneten der Bestien vor deren Aufbruch ins All vernichten soll. Ein unglaubliches Zeitparadoxon.
Der kleine Verband wird unterwegs von Raumschiffen der Bestien aufgehalten und fast aufgerieben, ehe ein größerer Verband eingreift. Der Befehlshaber weiß nichts von dem Geheimauftrag und beordert die Überreste des Verbands zur Abwehr über einen bedrohten Planeten. Zufällig ist Levian Paronn oberster Technad des Planeten und erhält als solcher Einblick in die Berichte der Offiziere. Er erfährt von dem geplanten Zeitexperiment und erkennt, dass hier seine Bestimmung liegt, die ihm vor wenigen Jahren von einem Überwesen prophezeiht wurde. Er übernimmt den Auftrag und fliegt den bewussten Planeten an.
Icho Tolot, der halutische Freund Perry Rhodans und später Nachkomme der Bestien, erscheint in eben dieser Zeitstation auf dem Planeten aus dem Zeittransmitter und versetzt unwillentlich die Besatzung in Angst und Schrecken, die ja in ihm eine Bestie sehen muss. Um seine Loyalität zu beweisen, greift Tolot persönlich in einen Angriff der Bestien ein, die auf dem Planeten ein Blutbad anrichten. Er tötet einige seiner Vorfahren und hofft ständig, kein Zeitparadoxon zu verursachen.
Levian Paronn taucht auf und versucht, Tolot als letzten vermeintlichen Überlebenden der Bestien zu töten, dieser kann sich aber entziehen und gestikuliert wild, um Paronn auf den Atombrand aufmerksam zu machen, der, von den Bestien gelegt, die Welt vernichten wird. Paronn lässt den Zeittransmitter abbauen, doch bevor er ihn von der Welt transportieren kann, vernichtet ein weiteres Schiff der Bestien seinen Raumer. Auf der einen Seite der wütende Atombrand, auf der anderen Seite die gelandeten Bestien, scheint es für Paronn und seine Mission keine Zukunft zu geben. Es sei denn, die Fremde Bestie (damit denkt er an Tolot) griffe nochmals zu seinen Gunsten ein …
Thomas Ziegler wurde 1956 in der Nähe von Uelzen als Rainer Zubeil geboren, zog nach Wuppertal und Köln und verfasste phantastische Romane, in denen er immer wieder auf grundlegende Motive zurückkam: Seine Warnung vor rechtsradikalen Bewegungen, Kritik an von demokratischer Kontrolle entzogener Wirtschaft, seine Skepsis den Medien gegenüber und seine Betrachtungen von Natur, Umwelt, Ökologie. Ziegler sprudelte über vor Fantasie, was auch von seinem Autorenkollegen und späteren Rhodan-Autor Uwe Anton belegt wurde, mit dem er einige Romane in Kooperation schrieb. Zwischenzeitlich, nach seiner kurzen Einlage als Exposéautor bei Perry Rhodan, zog sich Ziegler aus der Phantastik zurück und widmete sich anderer Literatur, in der immer wieder Köln zum Schauplatz wurde. Erst in den letzten Jahren kehrte er zu seinen Wurzeln zurück und es war sogar ein Wiedereinstieg bei Perry Rhodan geplant. Kurz nach Fertigstellung des Manuskripts zum vorliegenden Roman verstarb Rainer Zubeil/Thomas Ziegler viel zu früh am 11. September 2004.
Mit seinem letzten Roman hat Ziegler seinen Beitrag zu neuen Einblicken in die lemurische Geschichte geleistet und gleichzeitig zur Lösung der letzten Fragen in diesem Minizyklus beigetragen. Levian Paronn, dessen Herkunft bisher im Dunkeln lag, kommt aus der Epoche des Niedergangs der lemurischen Zivilisation, vom Ende des Kriegs gegen die Bestien. Er ist Wissenschaftler und Technad; die mysteriöse Übergabe des Zellaktivators wird von Tolot so interpretiert, dass ES seine Finger im Spiel hat. Anscheinend hat ES noch etwas vor mit den Lemurern, oder es hätte ihnen nicht durch Paronn und die Zeitschleife um Tolot eine zweite Chance, die Überbrückung der Jahrtausende mit Generationsschiffen in die Gegenwart, gewährt. Also taucht ein neues Rätsel auf: Was bezweckt die Superintelligenz ES mit diesem Vorgehen? Allzu schwerwiegende Auswirkungen dürfte es nicht haben, oder im nächsten und letzten Band des Zyklus schlägt die Mission doch noch endgültig fehl, denn meines Wissens tauchen diese neuen Lemurer in der Heftserie bisher nicht auf.
Ziegler verarbeitet die bei Zeitreisegeschichten immer auftauchenden Fragen nach Paradoxa und der logischen Probleme sehr zufriedenstellend (auch dieses Themas nahm er sich oft und gern an in seinen Werken): Während man in den letzten Zyklen der Heftserie zu einer wenig erbaulichen Logik kam, nach der die Protagonisten bei Zeitreisen machen können, was sie wollen, ohne Paradoxa hervorzurufen, da „alles geschieht, weil es bereits geschah“, lässt Ziegler seinen Protagonisten Tolot viel über diese Problematik nachdenken und kommt eben nicht überzeugt zu diesem Ergebnis. Tolot ist der Meinung, man müsse sich durchaus vorsehen als Zeitreisender, um keine schwerwiegenden Fehler zu machen. Er zum Beispiel könnte in der Epoche durchaus doppelt existieren und es wäre fatal, seinem anderen Ich zu begegnen. Oder wenn er die Zerstörung des Zeittransmitters nicht verhindert hätte, wäre Paronn nicht in die Frühzeit der Lemurer gelangt, um dort die Sternenarchen auf die Reise zu schicken. Durch sein Wissen um die Zukunft (aus seiner Sicht eigentlich der Gegenwart) versucht Tolot, Veränderungen der Vergangenheit zu verhindern oder die Vorraussetzungen für eben die bekannte Zukunft zu schaffen. Paronn dagegen arbeitet bekanntlich darauf hin, über den langen Weg einer Jahrtausende währenden Zeitschleife doch noch das große Paradoxon hervorzurufen, um die Bestien seiner Zeit zu vernichten. Dass er damit die Nachfahren der Lemurer, die Terraner und so weiter auslöschen würde, interessiert ihn nicht, denn aus seiner Sicht sind sie nur eine mögliche Zukunft, die nicht eintreten muss (Ziegler beschreibt Paronn als Entwickler einer Multiversumstheorie, und nach diesen Gesichtspunkten ist Paronns Einstellung sogar nachvollziehbar – bis zu dem Punkt, dass er über die Zeitschleife die Zukunft ja erleben wird und sie dann nicht mehr eine Möglichkeit ist, sondern eben Realität).
Man sieht, Ziegler schafft mit diesem Roman eine befriedigerende Ansicht der Zeitproblematik als seine Kollegen in der Hauptserie, obwohl er sich schwerpunktmäßig auf die Erzählung seiner Geschichte konzentriert und so ein spannendes, sehr unterhaltsames Abenteuer um Icho Tolot entstehen lässt. Dabei hatte er eine denkbar schwierige Aufgabe, denn durch die vorhergehenden Romane ist in groben Zügen klar, wie Tolot in der Vergangenheit eingreifen muss.
Insgesamt kann Ziegler an das hohe Niveau von Andreas Brandhorst anknüpfen und dem Zyklus eine weitere Facette verleihen, die ihn über die Vorgänger „Odyssee“ und „Andromeda“ erhebt. Bleibt zu hoffen, dass Zieglers Ansichten über die Zeit von seinen Kollegen aufgegriffen werden und er damit dem unbefriedigenden „es geschieht, weil es geschah“ ein Ende setzt, denn eindeutig lässt sich so eine spannendere Geschichte erzählen. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, und damit bewahre ich Rainer Zubeil in bestem Andenken.
Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: (8 Stimmen, Durchschnitt: 2,25 von 5)
Mit diesem vierten Band des sechsbändigen „Lemuria“-Zyklus‘ leistet Leo Lukas seinen Beitrag zu der bisher außerordentlich spannenden und unterhaltsamen Geschichte um Zukunft und Vergangenheit der Menschheit. Das Wiener Multitalent wurde innerhalb der Perry-Rhodan-Fangemeinde schnell zu einem der beliebtesten Autoren, da er mit seiner überschwänglichen Art alte und festgefahrene Strukturen in der Serie öffnete und ihr nach langer Zeit wieder humorvolle Romane bescherte und immer noch beschert. Mit seiner zweiten Leidenschaft, seiner Arbeit als Kabarettist, ist er auch längst kein Unbekannter mehr. Und trotz dieses Hangs zur Verbreitung seines Lachens bringt er immer wieder hochkarätige Romane ein, deren Humor hintergründig ist.
Perry Rhodan trifft mit den beiden Forschungs- und Prospektorraumschiffen vor dem Akon-System ein, dem Heimatsystem der Akonen. Die dritte entdeckte Sternenarche steht unter dem Hoheitsanspruch der Akonen, Rhodan ist der Zutritt ohne diplomatische Schwierigkeiten verwehrt. Über einen geheimen terranischen Stützpunkt dringt er unerkannt in das System ein und erkauft sich eine Transmitterpassage zur Arche. Zeitgleich verschaffen ihm die kaltgestellten Akonen des zweiten Raumschiffs mit erpresserischen Methoden einen semioffiziellen Zugang, so dass es bei Rhodans Entdeckung einige Verwirrung gibt, die er mit gutmütiger Geschicklichkeit zur allgemeinen Zufriedenheit auflöst.
An Bord der Arche findet sich eine relativ fortschrittliche Lemurerzivilisation – kein Wunder, da der „Verkünder“ Levian Paronn Kommandant dieses Schiffes ist. Doch ist er offensichtlich abwesend. Währenddessen wurde eine vierte Arche aufgebracht, deren Bewohner unterentwickelte Klone der unsterblichen Kommandantin sind, immun gegen jene unbekannte Seuche, der schon die anderen Archenbewohner zum Opfer fielen. Dem Anführer der Klongesellschaft gelang mit parapsychischer Kraft die Ermordung der Kommandantin, seither trägt er ihren Zellaktivator.
In Zwischenspielen erhält der Leser Einblicke in Levian Paronns persönliches Tagebuch und erfährt dadurch, dass der „Verkünder“ sich in unmittelbarer Nähe befindet und die ganze Sache geplant hat, dabei seiner Ansicht nach sogar die Freundschaft des „Hüters“ Icho Tolot ausgenutzt hat, um die Menschheit vor der angeblich drohenden Vernichtung zu bewahren – was ja auch schon der Sinn des Archen-Projekts war.
Während also Rhodan die dritte Arche nach Paronn absucht, trifft dieser unerkannt mit anderen Akonen auf der vierten Arche ein und verängstigt den unsterblichen Mutanten derart, dass dieser sein Heil in der Flucht sucht. Dabei bringt er durch seine geistige Macht auch das Tagebuch Paronns an sich, der sich später voller Eifer an der Jagd nach dem Mutanten beteiligt – vorgeblich wegen der von ihm ausgehenden Seuchengefahr für die Akonen. Denn wenn das Buch in Rhodans Hände fallen sollte, geriete sein gesamter Plan in Gefahr, schließlich ließe sich niemand, und schon gar nicht Rhodan, gern manipulieren.
Zu einem vorläufigen Showdown kommt es auf einem nahe gelegenen Planeten, auf dem neben mehreren Tausend echten „Bestien“ auch eine Zeitmaschine steht, durch die Paronn eine ultimate Waffe in die Vergangenheit schaffen und damit ein gigantisches Zeitparadoxon herbeiführen will, um den Exodus der Lemurer vor fünfzig Jahrtausenden zu verhindern. Er offenbart sich Rhodan, doch nicht nur dieser will ihn an der Tat hindern. Auch Tolots Doppelgänger taucht auf und lüftet sein Geheimnis …
»Sehr groß und weit ist das Universum und vorwiegend schrecklich leer, aber auch voll der Wunder.
Ich habe Tage benötigt, um diesen Satz auszuformulieren. […] Sehr groß und weit ist das Universum und vorwiegend schrecklich. Leer, aber auch voll der Wunder…« (Seite 11)
In diesem Beispiel wird Lukas‘ Wortgewandtheit auf Anhieb deutlich. Er spielt mit den Worten, würfelt sie durcheinander. In diesem kurzen Abschnitt skizziert er den Charakter Paronns aus dessen eigener Sicht, nachdem Andreas Brandhorst sich in seinem Roman an die Außenansicht durch den Chronisten gehalten hat, und vertieft diese Studie im Laufe des Romans durch weitere Tagebucheinträge, bringt Paronns Motivation näher, so dass man endlich seine Borniertheit nicht tolerieren, aber verstehen kann, da es ihm um sein quasi ausgestorbenes Volk geht. Er kann sich nach diesen Jahrtausenden nicht mit Terranern, Akonen oder anderen Lemurerabkömmlingen identifizieren und setzt deren Existenz aufs Spiel, ja sogar dem sicheren Untergang liefert er sie aus mit der Planung des gravierenden Paradoxons.
Anfangs erscheint die Einführung der vierten Arche um die zwergenhaften Klone überflüssig in ihrer Ausführlichkeit, scheint nur eine weitere Facette der unterschiedlichen Entwicklungen auf den Generationenschiffen zu sein. Der Ausbruch des infizierten Mutanten in die akonische Gesellschaft schien eigens der Rechtfertigung dieser Geschichte zu dienen, doch im Finale findet auch er seine wirkliche, nachvollziehbare und befriedigende Berechtigung, so dass man Lukas fast keine Wortschinderei vorwerfen kann. Fast.
In zwei Handlungssträngen findet sich rhodantypisches Beiwerk: Starke, ausführliche Beschreibungen von technischen Details wie die seitenlange Erläuterung zu verschiedenen Hyperkristallarten, wo es auch ein schlichtes „notwendig für die Technik“ getan hätte; oder seriengeschichtliche Hintergrundinformationen zu den so genannten Bestien, ihrer Entstehung und schließlichen Vernichtung. Bisher konnten die Autoren des Minizyklus‘ sehr wohl auf diese typischen Ausschmückungen, die in der Heftserie einen wichtigen Teil übernehmen, verzichten, was sich wohltuend auf die Geschichte ausgewirkt hat und meines Erachtens in dieser Zyklusform nur unnötiger Ballast ist, der serienfremde Leser wahrscheinlich mehr verwirrt als erleuchtet.
Man stößt hin und wieder auf „Austriazismen“, die Lukas (wahrscheinlich unbewusst) aus seiner Heimatsprache übernimmt, die aber leider nicht immer selbsterklärend sind. So konnte ich zum Beispiel in einem informativen Internetforum herausfinden, dass „Steht das dafür?“ so viel bedeutet wie „Ist es das wert?“.
Mit Hubert Haensel als Exposéredakteur geht man bei diesem Zyklus tatsächlich neue Wege: Schon nach vier Romanen gibt es die Auflösung einer der großen Fragen, die sich so angesammelt haben. Man schindet nicht mehr Platz und Zeit mit belanglosem Nebengeplänkel, um alle Kracher ganz zum Schluss bringen zu können. Das hält die Spannung durch jeden Band. Jetzt sind nur noch wenige „große“ Fragen offen: Wer Levian Paronn ist, wissen wir noch immer nicht. Also wo er herkommt, wie er an den Zellaktivator kam und was für eine Rolle er in einem größeren Spiel spielt. Immerhin ist jetzt klar, dass ein gewisser Haluter ihn mit den Informationen über die Zukunft versorgt hat.
Insgesamt bietet dieser Roman wieder entspannenden Lesegenuss und bringt mehr Antworten als neue Fragen. Trotzdem ist er entgegen meiner Erwartungen der bisher schwächste Roman des Zyklus, was aber eine relative Aussage bleibt, da die ersten Bände und vor allem der direkte Vorgänger von Brandhorst einfach hervorragend sind.
Der Autor vergibt: (3.5/5) Ihr vergebt: (9 Stimmen, Durchschnitt: 1,56 von 5)
Geist ist geil! Seit 2002 – Ständig neue Rezensionen, Bücher, Lese- und Hörtipps