Die 89-jährige Witwe Margaret wird zur Detektivin: Als der Mord an ihrer guten Freundin und Nachbarin Barbara nicht aufgeklärt wird, beschließt sie selbst zu ermitteln – zusammen mit ihrem 15-jährigen Enkel. Denn sie erinnert sich daran, dass Barbara ihr kurz vor ihrer Ermordung etwas Wichtiges anvertraut hat, sie weiß nur nicht mehr, um was es ging …
Mein Eindruck:
Man lernt Margaret direkt gut kennen und ist mitten im Geschehen. Sie ist selbstständig sowie zurechnungsfähig, ihr Gedächtnis lässt sie jedoch öfter mal in Stich. Sie leidet darunter, nicht mehr ernst genommen zu werden – von der Polizei, ihrer Tochter, ihrem Schwiegersohn, und altersbedingte Einschränkungen machen ihr zu schaffen. Sie trauert zudem um ihren verstorbenen Ehemann – sie vermisst ihn und führt (in Gedanken) Gespräche mit ihm, sodass er weiterhin Teil ihres Lebens ist.
All das wird aus Margarets Perspektive geschildert – nachvollziehbar, mit viel Feingefühl sowie einem Hauch Melancholie. Der typisch britische Humor bzw. die Dynamik zwischen ihr und ihrem Enkel sorgen für etwas Leichtigkeit und der rätselhafte Mord macht neugierig.
Die vielschichtige, tiefschürfende Handlung wird unterhaltsam und packend erzählt, sodass sie trotz des eher gemächlichen Tempos (zum Ende hin wird es rasanter und nervenaufreibender) durchweg fesselt!
Es gibt spannende Einblicke in Margarets Vergangenheit, die ein gut gehütetes Geheimnis beinhaltet, das schließlich ans Licht kommt. Trotz ihrer Einschränkungen löst sie den Fall natürlich und kann somit beweisen, dass sie noch etwas zu bieten hat.
Der Autor
Richard Hooton hat Englische Literatur studiert und als Journalist gearbeitet, bevor er in die PR wechselte. Für seine Kurzgeschichten hat er schon zahlreiche Preise erhalten, zudem stand er auf der Shortlist für den Bridport Prize und den Cambridge Prize. Er lebt in der Nähe von Manchester. Sein Debütroman ›Der Tag, an dem Barbara starb‹ ist von der Beziehung zu seiner eigenen Großmutter inspiriert, die an Alzheimer starb, als Richard ein Teenager war. (Verlagsinfo)
Fazit:
Die gelungene Mischung aus pointiert dargestelltem Altersfrust, der hier nicht deprimierend und dröge daherkommt, familiären Problemen, eigenwilligen Ermittlungen, britischem Humor und liebenswerten Hauptfiguren machen “Der Tag, an dem Barbara starb” zu einem ebenso rührenden wie charmanten Cosy-Crime-Lesevergnügen mit Substanz.
Paperback: 384 Seiten
Originaltitel: The Margaret Code
Aus dem Englischen von Susanne Goga-Klinkenberg
ISBN-13: 978-3-423-26432-7
www.dtv.de
Die Autorin vergibt: 




