Alle Beiträge von Michael Drewniok

Michael Görden (Hg.) – Nachtspuk. Unheimliche Geschichten (Gespensterbuch 1)

Görden Hg Gespensterbuch 1 Nachtspuk Cover kleinObwohl sie ohne nachvollziehbaren thematischen oder chronologischen Faden zusammengestellt wurde, bietet diese Sammlung einige Gruselgeschichten, die trotz ihres Alters an Spannung und Eindringlichkeit nichts verloren haben; zu schon oft abgedruckten Storys kommen eher seltene Veröffentlichungen, was auch den erfahrenen Phantastik-Liebhaber lockt: eine schaurig-schöne Anthologie.

Inhalt:

– Fitz-James O’Brien: Das Phantom (What Is It?, 1859), S. 7-22: Der Fang eines unsichtbaren Wesens hinterlässt Schrecken und Fragen, die ohne Antwort bleiben.

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Craig Smith – Das Jesusporträt

Der Raub einer uralten Reliquie setzt eine Kettenreaktion gewaltreicher Aktionen in Gang, in zwei geniale Kunstdiebe, ein listenreicher Ex-CIA-Agent, eine geheimnisvolle Contessa und ein moderner Schwarzmagier sich in der idyllischen Landschaft des Vierwaldstättersees mit allem bekämpfen, was die moderne Waffenkammer hergibt … – Was sich als weiterer Mystery-Thriller im Schlepptau von Dan Brown androht, entwickelt sich zu einem simplen aber spannenden, rasanten und vor allem kompetent geschriebenen Action-Abenteuer ohne dümmliche Mythentümelei: lesen, genießen, vergessen!
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Graham Masterton – Grauer Teufel

In der US-Südstaatenmetropole Richmond treiben unsichtbare Mörder ihr Unwesen. Ein für das Jenseitige offener Polizist folgt ihren Spuren, die ihn tief in die Zeit des Bürgerkriegs zurück- sowie ins Herz pechschwarzer Santeria-Magie führen … – Klassischer Horror-Thriller, der trotz der Bemühungen des Verfassers, überflüssige aber moderne Sex-&-Gekröse-Exzesse zu bieten, eine Geschichte erzählt: handwerklich solider Grusel eines genregewandten Vielschreibers.
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Maurice Leblanc – Die Gräfin von Cagliostro oder: Die Jugend des Arsène Lupin

Leblanc Lupin Graefin Cover TB 2009 kleinEin noch junger und naiver Arsène Lupin gerät zwischen zwei Diebesbanden, die einen gewaltigen Schatz suchen. Er verliebt sich, gerät in Lebensgefahr, löst allerlei uralte Rätsel und entwickelt spielerisch jene Talente, die ihn zu Frankreichs erfolgreichstem Gentleman-Verbrecher reifen lassen … – Fast zwei Jahrzehnte nach seinem Debüt lüftet Autor Leblanc das Geheimnis um Lupins Lehr- und Wanderjahre: als parodistische Mischung aus Krimi und Abenteuerroman und garniert mit zahlreichen Liebeshändeln jagt die Handlung atemlos und unterhaltsam von einem Höhepunkt zum nächsten.
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Agatha Christie – Das Sterben in Wychwood

In einer englischen Kleinstadt kommt ein neugieriger Ex-Polizist einem perfekt integrierten Serienkiller allzu nahe, was ersteren auf viele falsche Fährten und letzteren in Tat-Eifer versetzt … – Für einen englischen Rätselkrimi erstaunlich leichenreiche aber ansonsten mit den bekannten Attributen insularer Thriller-Klassik erzählte Geschichte, die gemütliche Spannung bis ins eher gediegene als spannende Finale verbreitet.
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Gordon D. Shirreffs – Der letzte Zug von Gun Hill

Shirreffs Gun Hill Cover 1986 kleinSheriff Matt Morgan jagt die beiden Cowboys, die seine indianische Ehefrau umbrachten. Einer der Mörder ist der Sohn eines mächtigen Viehbarons. Dieser ist nicht bereit, den Sohn vor Gericht stellen zu lassen, und hetzt Killer auf Morgan, als der auf Gerechtigkeit besteht … – Im Kino ein (Edel-) Western-Klassiker, als Buch eine solide, eigenständige Nacherzählung, die freilich die emotionale Tiefe des Films höchstens im Finale erreichen kann.
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Carsten Stroud – Der Aufbruch (Niceville-Trilogie 3)

In der US-Kleinstadt Niceville steuert der Kampf mit einer urzeitlichen Dämonen-Kreatur auf den Höhepunkt zu. Auf den Straßen treiben besessene Killer, Gespenster und Untote ihr Unwesen. Außerdem mischt die Mafia mit. … – Ausgerechnet im Auflösungs-Band seiner „Niceville“-Trilogie verliert Autor Stroud den Faden und die Lust. Fabulierkunst und Hochspannung versanden in Routine und der lustlosen Abhandlung aufgeworfener Rätsel: immer noch besser als die übliche Abverkaufs-Ware aus dem Buch-Supermarkt aber angesichts der grandiosen Vorläuferbände eine Enttäuschung.
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Richard Jay Parker – Scare Me!

Eine junge Frau und ihr Ehemann werden entführt, um den Vater zu einer Schnitzeljagd über mehrere Kontinente zu zwingen; während sich die Leichen türmen, versucht dieser verzweifelt, den Grund für die Heimsuchung zu erkennen, um das voraussichtlich tragische Ende der Hatz zu verhindern … – Die Jagd ist die Story; sie ist temporeich und wird gespickt mit Zwischenfällen, leidet aber unter zu vielen Rückblenden und Abschweifungen: solider Spannungs-Thriller.
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David Liss – Die Papierverschwörung

Im London des Jahres 1719 gerät ein Privatermittler ins Getriebe einer Verschwörung, deren Mitglieder sich finanziell bereichern und die politische Macht an sich ziehen wollen; Mitwisser sind unerwünscht und wurden bisher erfolgreich ausgeschaltet … – Auf realhistorischem Fundament gründet Autor Liss einen trotz des Titels niemals trockenen, sondern schlüssigen und spannenden Historienthriller mit gut gezeichneten Figuren: zeitloses Lesefutter.

Das geschieht:

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F. R. Lockridge – Schluss der Vorstellung

lockridge schluss der vorstellung cover 1957 kleinScherzartikel-Fabrikant Wilmot hat seine Mitmenschen gern manipuliert. Als man ihn mit einem Messer in der Brust findet, ist die Schar der Verdächtigen groß, weshalb die Polizei nichts dagegen hat, dass sich das Verleger- und Detektiv-Ehepaar North ermittelnd einmischt … – Konventionell aber routiniert und unterhaltsam erzählter, ‚moderner‘ Rätselkrimi (Nr. 18 der North-Serie), der durch das veraltete Ambiente gewinnt, was er durch seine zeitgenössischen Klischees verliert: kein Klassiker, sondern genießbar gebliebenes Krimi-Futter.
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Robert A. Heinlein – Space Cadet

Matt Dobson zieht es zur „Intergalaktischen Patrouille“. Er durchläuft die harte Ausbildung zum Weltraumkadetten. Während eines Übungsfluges strandet er mit seinen Kameraden auf der Venus, wo sie ihre Kräfte und Fähigkeiten darauf richten müssen, zur Erde zurückzukehren … – Science Fiction-Roman aus einer Epoche, als Männer noch Männer waren bzw. zu solchen geprägt werden sollten. Abgesehen vom plumpen Militarismus ein immer noch lesenswertes, klassisches Weltraum-Abenteuer.
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Richard Stark – Der Gewinner geht leer aus [Parker 20]

Gauner wollen wertvolle Gemälde aus dem schwergesicherten Geheimkeller eines Milliardärs stehlen; der ohnehin schwierige Coup wird durch Zeitdruck, unzuverlässige Jetzt-Kumpane, rachsüchtige Ex-Genossen und einen eiskalten Killer verkompliziert … – Zum 20. Mal muss Gangster-Profi Parker feststellen, dass sich ein todsicherer Bruch in eine tödliche Falle verwandeln kann; wie er sich herauswindet, schildert Autor Stark einmal mehr spannend, rasant und ohne Seifenoper-Kinkerlitzchen.
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Bob Shaw – Andere Tage, andere Augen

Die Erfindung eines Glases, das Licht bzw. Bilder aufzeichnen und wiedergeben kann, verändert die Welt; zu spät wird den einen bewusst, dass man sie überall und jederzeit bespitzeln kann, während die anderen genau diese Möglichkeit nutzen und bald missbrauchen … – Während die Idee mit ihren Konsequenzen vom Verfasser intensiv durchdacht und spannend dargestellt wird, bleibt die Story episodisch und leidet unter einer klischeelastigen Liebesgeschichte: ein gealterter SF-Klassiker.
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Alan Dean Foster – Die Außenseiter

Ein insektoider Dichter und ein menschlicher Dieb werden zu ungleichen Partnern in einer ebenso schicksalshaften wie abenteuerlichen Hetzjagd durch die Galaxis … – Erster Roman einer Science-Fiction-Trilogie, in der Alan Dean Foster die Frühgeschichte seines „Homanx Commonwealth“ ausleuchtet; leider stützt sich der Autor trotz farbenfroher Handlung und sympathischer Figuren allzu stark auf Genre- Routinen: ein Stotter-Start.
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Tim Powers – Die kalte Braut

Powers Tim Kalte Braut Cover 1991Arzt Michael Crawford gerät in den Bann einer Vampirfrau, die seine Gattin ermordet und ihn zu einem unsteten Leben verdammt, das ihn in Europa nicht nur in die Kreise ebenfalls jenseitig verfolgter Dichter führt, sondern auch ein weltpolitisches Element des Vampirismus‘ enthüllt … – Bravouröse Verbindung ‚realer‘ Geschichte mit fiktiven Phantastik-Elementen; zu lang und auf der Stelle tretend im Mittelteil, im Finale jedoch furios anziehend und insgesamt eine ebenso eindrucksvolle wie spannende Alternativ-Historie.
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Clifford D. Simak – Blumen aus einer anderen Welt

Simak Blumen Cover 1966 kleinBlumenähnliche Außerirdische suchen den friedlichen Kontakt zu den Erdmenschen. In einer US-Kleinstadt geben sie sich zu erkennen – und lösen ungewollt eine Panik aus, die in einem Atomschlag gipfeln könnte … – Verfassertypisch verhindert die Vernunft des ‚kleinen‘ aber klugen Mannes die Katastrophe; ein steiniger Weg, den Simak ohne Schlachtengetümmel, sondern einfallsreich und spannend nachzeichnet.

Das geschieht:

Versicherungsagent Bradshaw Carter will gerade die Stadtgrenzen Millvilles, eines kleinen, abgeschiedenen Ortes irgendwo im ländlichen Mittelwesten der USA, hinter sich lassen, als er gegen eine undurchdringliche Barriere prallt, die ganz Millville als unsichtbares Hindernis umgibt. Niemand kommt hinaus, niemand hinein. Innen ist die Aufregung groß, außerhalb werden Regierungsbeamte, Militärs und natürlich die Medien rasch aufmerksam.

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Carter Dickson (= John Dickson Carr) – Treffpunkt Tanger

Carr Treffpunkt Tanger Scherz Cover kleinPrivatermittler Sir Henry Merrivale will sich in der nordafrikanischen Hafenstadt Tanger erholen. Stattdessen nötigt man ihn zur Jagd auf einen internationalen Meisterdieb, der seinen Verfolgern immer wieder auf geradezu magische Weise entkommt … – Dafür findet der routinierte aber sichtlich müde geschriebene Autor im 21. Band der Merrivale-Serie wie immer eine Lösung, während die Handlung selbst eher müde dahindümpelt und sich in zwei lauen Liebesgeschichten verstolpert: höchstens Durchschnitt.

Das geschieht:

Im April des Jahres 1950 zieht es Sir Henry Merrivale, den berühmten britischen Privatermittler, an die nordafrikanische Mittelmeerküste. In Tanger, der marokkanischen Hafenstadt, möchte er einen ruhigen und vor allem kriminalfallfreien Urlaub verbringen. Zu seinem Missfallen eilt ihm sein Ruf als Detektiv voraus: Schon am Flughafen wird Merrivale auf Befehl von Oberst Duroc, dem Direktor der städtischen Polizei, abgefangen und um Mithilfe gebeten.

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Chelsea Quinn Yarbro – Hotel Transylvania

Im Paris des Jahres 1743 gerät der Vampir Saint-Germain in eine Verschwörung finsterer Satanisten. Er mischt sich wider besseres Wissen ein und entfesselt einen mörderischen Kampf, den kaum jemand überleben wird … – Unterhaltsame Mischung aus Historien- und Horrorroman und erster Band einer langlaufenden Serie; zurückhaltend im Schrecken aber ohne Furcht vor drastischen Szenen: kein Meilenstein der Phantastik aber eine beachtenswerte Fußnote.
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Stephen King – Basar der bösen Träume

In 20 kurzen bis langen, zwischen 2009 und 2015 entstandenen Storys erweist Stephen King abermals der konzentriert auf die Idee zielenden Erzählung seine Referenz, wobei keineswegs immer der blanke Horror im Mittelpunkt steht; das routiniert Unterhaltsame siegt generell über das nur Banale und Mittelmäßige, sodass der seitenstarke Band die Lektüre wert ist.
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Jack Vance – Die Augen der Überwelt [Cugel 1]

Vance Augen der Überwelt Cover 1986 kleinGlücksritter Cugel wird nach einem missglückten Einbruch von einem Magier gezwungen, sich auf die gefährliche Suche nach einem dämonischen Artefakt zu begeben; ein Unternehmen, das Cugel von einer Bredouille in die nächste führt … – Locker erzählter, trotzdem ungemein dichter, farbenfroher, gleichermaßen spannender wie witziger Episodenroman, der aufgrund des immensen Ideenreichtums glänzend unterhält: ein zeitloses Lektüre-Vergnügen!
Jack Vance – Die Augen der Überwelt [Cugel 1] weiterlesen