Man denke sich einen Fiaker. Dann denke man sich den Stephansdom. Und für die Stimmung denke man sich schlussendlich noch einen Strauss-Walzer seiner Wahl (aus naheliegenden Gründen wäre „Wiener Blut“ zu empfehlen). Während man dann Wasser für eine Wiener Melange (= Kaffee) kocht und anfängt, mit dem Fuß zu wippen, stürmt eine ganze Horde Vampire, Werwölfe und andere finstere Gesellen die Bühne und macht sich reichlich breit. Klingt nach einer spannenden Mischung? Dann sollte man vielleicht Markus Leshems Debütroman „Wien blutet“ zur Hand nehmen. „Wien blutet“ ist der erste Teil einer Trilogie und gleichzeitig der Debütroman des österreichischen Schriftstellers Markus Leshem.
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Archiv der Kategorie: Fantasy / Science-Fiction
Ben Bova – Mars (The Grand Tour 03)
Das größte Abenteuer der Menschheit steht unmittelbar bevor: die erste bemannte Mars-Mission. Dies ist ihre Geschichte, eine Geschichte von menschlicher Größe und Tragik – und von der unglaublichsten Entdeckung aller Zeiten. (Verlagsinfo)
Die erste bemannte Mars-Expedition landet recht glücklich, doch der Halbindianer Jamie Waterman ist nicht wegen der schönen roten Steine hergekommen. Er sucht vielmehr die kleinen grünen Männchen. Und es sieht ganz so aus, als hätte er sie gefunden. Zumindest ihre Spuren!
Dies ist der erste Roman eines großen Zyklus „The Grand Tour“, der die Eroberung des Sonnensystems beschreibt, stilistisch jedoch die Rückkehr ins Goldene Zeitalter der amerikanischen SF darstellt, also in die vierziger und fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts.
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Andy Weir – Der Astronaut. SF-Roman
Als Ryland Grace erwacht, muss er feststellen, dass er ganz allein ist. Er ist anscheinend der einzige Überlebende einer Raumfahrtmission, Millionen Kilometer von zu Hause entfernt, auf einem Flug ins Tau-Ceti-Sternsystem. Aber was erwartet ihn dort? Und warum sind alle anderen Besatzungsmitglieder tot? Nach und nach dämmert es Grace, dass von seinem Überleben nicht nur die Mission, sondern die Zukunft der gesamten Erdbevölkerung abhängt. (Verlagsinfo)
Das Buch soll mit Ryan Gosling in der Titelrolle verfilmt werden.
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Poul Anderson – Die Korridore der Zeit. SF-Roman
Als Malcolm Lockridge in die Dienste der schönen, geheimnisumwitterten Storm Darroway tritt, hätte er sich nicht träumen lassen, dass das Schicksal der Menschheit einmal von ihm abhängen würde. Er hat ja keine Ahnung, dass er die Figur in einem Spiel sein soll, in dem es einer Macht darum geht, in der Vergangenheit Kriege auszutragen, um die Welt der Zukunft zu beherrschen – Malcolms Gegenwart.
Der Autor
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S.K. Vaughn – Die Astronautin – In der Dunkelheit wird deine Stimme mich retten

Weihnachten 2067: Auf der Krankenstation eines halb zerstörten Raumschiffs erwacht May Knox aus der Bewusstlosigkeit. Sie scheint die letzte Überlebende einer hoffnungsvollen Mission zu sein und hat doch keine Erinnerungen an einen möglichen Unfall. Bald kämpft sie gegen eine Vielzahl von Gefahren ums Überleben. Ihre einzige Rettung ist die Funkverbindung zur NASA, vor allem zu dem Wissenschaftler Stephen, der Schiff und Auftrag kennt wie kein Zweiter. Doch Stephen ist auch Mays Ex-Mann, dessen Herz sie brach und der ihr und der NASA den Rücken kehrte. Jetzt ist seine Stimme alles, was ihr noch Hoffnung geben könnte in der Schwärze des Alls …. (Verlagsinfo)
Der Autor
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Peter Tate – Landluft und tödlicher Regen. Polit-Thriller
Die Lage in Wales Anfang der 1970er Jahre ist ähnlich instabil wie die in Nordirland, wenn auch nicht so explosiv; doch als merkwürdige – und zum Teil sicher lancierte – Nachrichten durchsickern, geraten die patriotischen Gemüter in Wallung. Reporter, Freiheitskämpfer und Idealisten wollen der Wahrheit auf den Grund gehen. Keiner jedoch ahnt, wie schrecklich sie ist und wie gefährlich jeder Schritt, den sie unternehmen.
„Wie wir aus gut unterrichteter Quelle erfahren haben, planen die Amerikaner, chemische Kampfstoffe aus der NATO-Deponie in Caerwent per Straße nach Cardiff und von dort per Bahn in einen Hafen in West-Wales zu transportieren, wo sie auf einen Frachter verladen werden, der sie 100 km vor der Küste in den Atlantik kippen soll.“ Diese Info ist unvollständig.
„Wie aus zuverlässiger Quelle bekannt wurde, soll das Nervengas Sarin in kleiner Kunststoffkapseln als Kaffeebohnen getarnt in roten Papiersäcken mit dem Aufdruck „Brasilia Coffee Company“ transportiert werden, damit die Beamten der British Railway keinen Verdacht schöpfen. Dieser Skandal…“ Auch diese Info ist unvollständig, aber es geht um das Giftgas SARIN.
„Wie aus gutunterrichteten Kreisen verlautet, soll das Nervengas in einen abgelegenen Bunker in den Brecon Beacons verlagert werden, weil sich die NATO-Deponie in Caerwent in zu großer Nähe dicht besiedelter Gebiete befindet…“ Kann man dieser Info trauen? (Verlagsinfo)
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Bishop, Anne – Belladonna (Die dunklen Welten 2)
Noch immer ist der Weltenfresser dabei, in Ephemera sein Unwesen zu treiben und die dortigen Bewohner mit seiner Dunkelheit zu beeinflussen. Glorianna Belladonna tut, was sie kann, um den Weltenfresser von ihren Landschaften fernzuhalten, was sich aber als gar nicht so einfach herausstellt. Auch in anderen Landschaften kommt es zu Schwierigkeiten, da der Weltenfresser mordet und Angst und Zweifel in den Herzen der Bewohner Ephemeras säht, was so weit geht, dass die Menschen sich bald schon selbst gegenseitig das Leben schwermachen.
Währenddessen spielt in Elandar – einem Teil Ephemeras, der nicht zerbrochen ist und wo die Menschen erst seit neustem vom Weltenfresser angegriffen werden – ein junger Mann in der Taverne |Foggy Downs| für deren Gäste Lieder. Im wahrsten Sinne des Wortes bezaubert Michael, so sein Name, alle Gäste in der Taverne, denn die Musik, die er spielt, ist keine normale. Michael ist ein Magier und kann die Resonanzen und Gefühle Ephemeras und seiner Bewohner nicht nur hören, sondern auch beeinflussen. Niemand weiß, wer Michael wirklich ist, und das ist auch gut so. Zauberer, Glücksbringer und Verwünscher sind die Bezeichnungen für Menschen wie Michael, und diese sind wegen ihrer Gaben nirgendwo gerne gesehen.
In einem anderen Teil von Elandar, einem kleinen Dorf namens Ravens Hill, lebt Michaels Schwester Caitlin Marie mit ihrer Tante Brighid einsam und innerlich zerrissen vor sich hin. Niemand aus Ravens Hill will etwas mit ihr zu tun haben. Da auch sie eine ähnliche Gabe besitzt wie ihr Bruder Michael, wird sie ebenfalls von den Bewohnern von Ravens Hill verurteilt und gemieden. Dass auch noch ihr Bruder Michael sie verlassen hat, um in Elandar auf große Reisen zu gehen und nur ab und an mal wieder in Ravens Hill vorbeizuschauen, stimmt sie traurig, und sie fühlt sich einsam. Auch die Tatsache, dass ihre Tante Brighid wegen ihr und ihrem Bruder ihre wahre Bestimmung als Hüterin des Lichts auf der Weißen Insel aufgeben musste, liegt ihr wie ein schwerer Stein auf dem Herzen. Den einzigen Trost spendet ihr ihr kleiner Garten, den sie eines Tages durch Zufall gefunden hat, um den sie sich jeden Tag liebevoll kümmert – wobei sie die Einzige ist, für die der Garten existiert. Eines Tages, als sie besonders wütend ist, schneidet sie sich ihren Zopf ab, den die Winde Ephemeras an einen anderen Ort bringen, was Caitlin Maries ganzes Leben verändern soll …
Der Zopf wird in den Sündenpfuhl getragen, wo Lee und Sebastian ihn finden. Aufgrund der umwerfenden Resonanz eines Herzenswunsches bringt Lee den Zopf zu seiner Mutter Nadia und Glorianna Belladonna nach Aurora. Wie es Caitlin Maries Herzenswunsch so will, werden Glorianna und Michael zueinander geführt. Während Caitlin Marie in Glorianna eine Verbündete findet, die ihr mehr über sich selbst und ihre Gabe erzählen kann, entwickelt sich zwischen Glorianna und Michael eine innige Liebe, die aber, wie eine alte Prophezeiung besagt, zum Scheitern verurteilt ist …
Ephemera, auch das Wilde Kind genannt, ist eine Welt, die lebt und sich nach den Herzenswünschen ihrer Bewohner wandelt. Früher waren es die Wächter und Wahrer, die Ephemera im Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkel hielten, doch nachdem diese bei dem Vorhaben, den Weltenfresser ein für allemal einzusperren, Ephemera in viele einzelne Stücke zerteilt haben, die nur noch über Brücken erreichbar sind, sind sie von der Welt verschwunden. Seitdem sind es die Landschafferinnen und Brückenbauer, die das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkel, den Herzenswünschen und Ephemeras Umsetzung, aufrechterhalten. Die Brücken, über die man die einzelnen Landschaften erreichen kann, unterscheiden sich in normale und Resonanzbrücken. Wenn man eine Resonanzbrücke überquert, kann man nie wissen, wo man landet – denn Ephemera hört auf die Herzen derer, welche die Brücke überqueren, und deshalb landet man oft nicht an dem Ort, den man eigentlich erreichen möchte, sondern an einem, welcher die Resonanz des Herzens teilt. Doch auch normale Brücken können an einen Ort führen, den man eigentlich nicht erreichen wollte – wenn die Resonanz zwischen der Person und dem Ort, an den die Brücke in Wirklichkeit führt, nicht stimmt. Deshalb gibt man jedem Reisenden den Wunsch „Reise leichten Herzens“ mit auf den Weg, damit dieser nicht an einen Ort gelangt, den man auf keinen Fall besuchen möchte.
Die Landschafferinnen, die Ephemera in ihrem Gleichgewicht halten, können ihre Landschaften verändern, wie es sie beliebt. Dafür erhält jede von ihnen einen Garten in der Nähe der Schule der Landschafferinnen, von dem aus sie ihre verschiedenen Landschaften erreichen und über sie gebieten können.
Diese Welt, in der die Geschichte spielt, ist recht komplex aufgebaut, sodass man anfangs Schwierigkeiten dabei haben dürfte, diese Welt mit all ihren Eigenschaften richtig zu verstehen. Schon in „Sebastian“ wurde Ephemera und ihre Geschichte im Großen und Ganzen erklärt, sodass man bei „Belladonna“ nicht mehr allzu viel Probleme dabei haben dürfte, sich in der Welt zurechtzufinden. Dennoch ist die Welt auch noch in „Belladonna“ komplex genug, und obwohl man das meiste über Ephemera nun weiß und es auch versteht, ist dennoch nicht immer alles klar. Beispielsweise konnte ich mir nicht vorstellen, wie „Einmalbrücken“ genau aussehen sollten, die man sich in eine Tasche stecken und bei Bedarf einmal benutzen kann, wenn man sie gerade braucht. Doch da diese „Einmalbrücken“ in „Belladonna“ kaum vorkommen und auch dann keine größere Rolle spielen, ist diese Tatsache nicht weiter von Belang.
Während im ersten Teil „Sebastian“ der Inkubus Sebastian die Hauptperson war, übernimmt in „Belladonna“ die Landschafferin Glorianna Belladonna, die in „Sebastian“ mehr einen Nebencharakter darstellte, den Hauptteil. Die Geschichte von Sebastian, wie er die Liebe seines Lebens kennengelernt hat, ist nunmehr abgeschlossen, und nun lenkt Anne Bishop die Aufmerksamkeit des Lesers eher auf Glorianna Belladonna und die Charaktere, die neu zu ihrer Geschichte dazustoßen. Der Leser erfährt neben Caitlin Marie vor allem sehr viel über Michael, da er für Glorianna und den Verlauf der Geschichte sehr wichtig ist.
Der Verlauf der Geschichte in „Belladonna“ ist ein bisschen anders gelagert als in „Sebastian“. Während in „Sebastian“ noch alles einigermaßen im Lot war und Sex und Erotik eine große Rolle spielten, da die Hauptperson nun mal ein Inkubus war, bleibt die Erotik in „Belladonna“ komplett aus und wird in eine neue Richtung gelenkt. Der Weltenfresser richtet immer mehr Unheil und Schaden an, ob nun in den Herzen der Bewohner Ephemeras oder auch in den Landschaften selbst. Die Situation spitzt sich immer mehr zu, und das merkt man als Leser sofort. Die Geschichte in „Belladonna“ ist um einiges düsterer und trauriger als in „Sebastian“, und das färbt auch stark auf den Schreibstil und die Atmosphäre des Buches ab. Obwohl Michael seine Liebe Glorianna um nichts in der Welt verlieren will, weiß er, dass es keine andere Möglichkeit gibt, um Ephemera zu retten. Er erzählt ihr die Geschichte der Kriegerin des Lichts, von der er glaubt, dass Belladonna eben diese ist, und spätestens ab diesem Punkt werden die Geschichte und die Atmosphäre immer düsterer und ziehen den Leser immer weiter in die Geschichte hinein.
Schon in „Sebastian“ ist mir die wunderbar malerische Atmosphäre aufgefallen, die sich stets der jeweiligen Situation der Protagonisten und der Landschaft anpasst und auch hier in „Belladonna“ wieder fortgeführt wird. Egal in welcher Situation sich die Protagonisten oder in welcher Landschaft sie sich gerade befinden, Anne Bishop gelingt es, durch ihren Schreibstil die Atmosphäre in dem Buch adequat anzupassen. Ob sich die ganze Familie von Belladonna nun in Aurora in Nadias Haus befindet, wo meistens alle glücklich sind und sich auch oft lustige Situationen entwickeln, oder ob Belladonna nun vor einer absoluten Katastrophe steht, Anne Bishop kreiert zu jeder Situation eine passende Atmosphäre, die den Leser mal mehr und mal weniger tief in die Geschichte zieht.
Das Buch ist in der allwissenden Erzählform geschrieben und wechselt ständig zwischen den verschiedenen Protagonisten. Meistens wird die Geschichte aus der Sicht von Belladonna oder Michael erzählt, aber gelegentlich auch aus der von Caitlin, Lee, Sebastian oder anderen Nebencharakteren, die im Laufe der Geschichte mal mehr oder weniger bedeutsam sind. Dadurch, dass die Sicht ständig gewechselt wird, wurde das Problem, dass die Geschichte auch an anderen Orten mit anderen Personen weitergeführt wird, überbrückt, und das ist in diesem Fall nicht nur gut gelungen, sondern passt auch super zur Geschichte selbst.
Wie bereits erwähnt, passt Anne Bishop die Atmosphäre stimmig der jeweiligen Situation an, und das Ende war solch eine Stelle des Buches, die dadurch den Leser richtig zu fesseln weiß und den Höhepunkt des Spannungsbogens bildet. Das Ende wurde absolut perfekt gestaltet und hätte atmosphärischer und düsterer kaum sein können. Selten habe ich solch ein stimmungsvolles Ende gelesen.
_Fazit:_ „Belladonna“ ist mehr als eine gute Fortsetzung von „Sebastian“. Zwar ist die Geschichte in „Belladonna“ ein wenig anders als in „Sebastian“ gelagert, düsterer und dafür mit weniger Erotik, aber trotzdem steht der Roman seinem Vorgänger in nichts nach.
_Anne Bishop:_ Seit ihrer Kindheit ist die New Yorkerin Anne Bishop von Fantasy-Geschichten begeistert. Sie veröffentlichte zahlreiche Kurzgeschichten und Romane, aber erst mit dem preisgekrönten Bestseller „Dunkelheit“, dem Auftakt des Zyklus der „Schwarzen Juwelen“, gelang ihr der internationale Durchbruch. Mittlerweile erschienen in der „Schwarzen Juwelen“-Reihe fünf Teile, ein sechster Band ist in der Endphase der Bearbeitung. Ihr neuster Zyklus ist die „Die dunklen Welten“-Reihe.
|Originaltitel: Belladonna (Ephemera, Bd. 2)
Übersetzt von Kristina Euler
Mit Illustrationen von Animagic
Taschenbuch, 528 Seiten|
http://www.heyne.de
http://www.annebishop.com/
_Anne Bishop auf |Buchwurm.info|:_
|Die dunklen Welten|:
Band I: [„Sebastian“ 3671
|Die Schwarzen Juwelen|:
Band I: [„Dunkelheit“ 3375
Band II: [„Dämmerung“ 3437
Band III: [„Schatten“ 3446
Band IV: [„Zwielicht“ 3514
Band V: [„Finsternis“ 3526
Band VI: „Nacht“ (dt. im Oktober 2008)
Poul Anderson – Krieg der Götter

Hadding, der Dänenkönig, ist zunächst ein Junge im Exil, der bei den Riesen aufwächst, als Jüngling Raubzüge unternimmt und sich dann daran macht, sein Erbteil zurückzuerobern. Doch welche Motive hat jener einäugige Wanderer, der ihm stets in höchster Not hilft? Der Krieg der Götter sieht viele Helfer, und Götter wie der einäugige Odin scheuen sich nicht, auch Helden wie Hadding in ihren Dienst zu nehmen. Fragt sich nur, ob das Ziel den Dienst wert ist – und ob der Helfer den Sieg überlebt …
Poul Anderson – Krieg der Götter weiterlesen
Bishop, Anne – Dämmerung (Die Schwarzen Juwelen 2)
Band 1: [„Dunkelheit“ 3375
Jaenelle ist seit den Ereignissen an Cassandras Altar im Abyss verschwunden, jenem unzugänglichen Reich, das tief in jedem Menschen liegt und nur für diejenigen Außenstehenden erreichbar ist, die über ein dunkleres Juwel verfügen. Aber Jaenelle trägt mehrere schwarze Juwelen! Nicht einmal der Höllenfürst kann sie in der Tiefe ihres Selbst erreichen. Immerhin lässt Hekatah ihn momentan mit ihren Intrigen in Ruhe, denn Saetan hat ihr weisgemacht, Jaenelle sei nun ein |kindelîn tôt|. Als die Dämonenpriesterin allerdings eines Tages Char, den Anführer der |kindelîn tôt|, unter Druck setzt, um Jaenelle zu sehen, hat das unerwartete Folgen …
Daemon kämpt inzwischen mit seinen Erinnerungen. Sein Selbst ist bei dem Versuch, Jaenelle in den Abyss zu folgen, zersprungen. Zwar hat Jaenelle sein Selbst geheilt, doch er ist noch immer angeschlagen. Als er beschließt, seinen Bruder Lucivar aus den Salzminen zu befreien, macht er einen folgenschweren Fehler. Denn Lucivar glaubt, Daemon habe Jaenelle zerstört und getötet, um seine und Lucivars Freiheit für hundert Jahre zu erkaufen, wie Dorothea es ihm einst angeboten hatte. Bei dem Versuch, die Wahrheit herauszufinden, trifft Daemon auf Hekatah, die Lucivars Behauptung bekräftigt. Erneut geht Daemons Selbst in Scherben.
|Charakterentwicklung|
Bisher hat der Leser den Wahnsinn des Verzerrten Reiches hauptsächlich von außen erlebt, durch das höchst seltsame Verhalten von Tersa. Diesmal nimmt die Autorin ihn dorthin mit.
Daemons Wahn ist bestimmt von den Ereignissen an Cassandras Altar, an die er sich allerdings nicht erinnern kann. Genau das macht ihn so verwundbar, denn er hat Lucivars und Hekatahs Beschuldigungen nichts entgegenzusetzen. Allein die Möglichkeit, er könnte tatsächlich seine große Hoffnung und Geliebte verraten haben, ertränkt ihn in Schuldgefühlen und Verzweiflung, in einem blutigen Alptraum. Surreal, zu der er wie Tersa gelegentlich zurückkehrt, kann nicht zu ihm durchdringen. Hilflos sieht sie mit an, wie Daemon immer mehr verkommt und letztlich droht, sich in seinem Alptraum vollends zu verlieren.
Jaenelle ist zwar nach zwei Jahren wieder in ihren Körper zurückgekehrt, ihr Selbst ist aber ebenfalls noch zu sehr verwundet, um sich den Erinnerungen zu stellen. Nur im Traum kommen die Erinnerungen hoch, meist dann, wenn Jaenelle wieder einmal den Intrigen von Hekatah ausgesetzt war. Gleichzeitig reagiert sie weit agressiver auf eine Bedrohung ihrer Lieben als bisher, selbst gegen ihren Körper scheint sie Krieg zu führen.
Anne Bishop ist erneut eine äußerst glaubhafte Charakterzeichnung gelungen. Jaenelles Verhalten entspricht tatsächlich dem, was man oft bei Vergewaltigungsopfern vorfindet, und auch Daemons Verwirrung und Wahn sind sehr intensiv und nachvollziehbar dargestellt.
|Handlungsverlauf|
Die Handlung selbst ist auch diesmal wieder eher träge. Es gibt nicht einmal gegen Ende eine Zuspitzung mit steigender Spannung. Der zweite Band des Zyklus wird eher von Jaenelles Entwicklung und von den diversen kleinen Intrigen Hekatahs getragen. Ihre Versuche, den Höllenfürsten von seiner Adoptivtochter zu trennen, damit sie das Mädchen als willenloses Werkzeug benutzen kann, sind nicht unbedingt besonders raffiniert; Hekatah zeichnet sich eher durch Hartnäckigkeit und Grausamkeit aus als durch Finesse. Der Grund für ihren mangelnden Erfolg liegt jedoch nicht in mangelnder Finesse, sondern hauptsächlich darin, dass Hekatah Jaenelle kontinuierlich unterschätzt. Sie hält Jaenelle für ein in der Magie zwar mächtiges, aber sonst harmloses kleines Mädchen, das sich beherrschen lässt, und kämpft deshalb hauptsächlich gegen Saetan. Dabei hätte sie schon bei Jaenelles erstem Auftreten vor dem Rat gewarnt sein sollen. Aber schließlich brauchte Jaenelle ja Zeit, um volljährig zu werden.
Ein weiteres Element – abgesehen von dem immer noch vorhandenen Humor, sei es in Jaenelles Teenagerkapriolen oder in den nach wie vor recht trockenen Kommentaren ihrer Beschützer – trägt dafür Sorge, dass das Buch trotz eher geringer Spannung nicht langweilig wird. Schon im ersten Band wird erwähnt, dass Jaenelle eine Menge ungewöhnlicher Freunde hat. So sind unter ihren Freunden, die sie mit zunehmender Erholung wieder trifft und schließlich um sich sammelt, nicht nur Elfen und Centauren, sondern auch Wölfe, Einhörner und magische Katzen. Sie alle sind verwandte Wesen, Wesen des Blutes. Sie verfügen über Intelligenz und Magie, wenn auch nicht ganz in dem Maße wie die Menschen, und sie verfügen über dieselbe gesellschaftliche Struktur. Die intakte Struktur, wie sie auch in Kaeleer noch vorhanden ist, nicht die degenerierte von Tereille.
Fast scheint es, als hätte dieser zweite Band dazu gedient, das Heer aufzustellen. Jaenelle ist erwachsen geworden, hat ihre Freunde um sich versammelt und schließlich dem Rat die Stirn geboten. Die Ruhe vor dem Sturm dürfte damit erledigt sein, und ich rechne damit, dass es im nächsten Band etwas ernsthafter zur Sache gehen wird. Sowohl Hekatah als auch Dorothea werden nichts Eiligeres zu tun haben, als gegen die neue Königin Maßnahmen zu ergreifen. Außerdem dürfte der häufig erwähnte erotische Aspekt, der in diesem Band ziemlich in den Hintergrund getreten ist, wieder eine größere Rolle spielen, wenn Jaenelle sich einen Gefährten wählt. Ansonsten … lasse ich mich überraschen.
_Anne Bishop_ lebt in New York, liebt Gärtnern und Musik, und hatte bereits einige Romane und Kurzgeschichten veröffentlicht, ehe ihr mit dem Zyklus der |Schwarzen Juwelen| der internationale Durchbruch gelang. Vier Bücher aus diesem Zyklus, für den sie den |Crawford Fantasy Award| erhielt, sind bisher bei uns erschienen, Band fünf kommt im April auf den deutschen Markt. Außerdem stammen aus ihrer Feder die Trilogie |Tir Alainn|, die auf Deutsch bisher anscheinend nicht erschienen ist, sowie |Ephemera – Die dunklen Welten|, dessen zwei Bände den Zyklus der |Schwarzen Juwelen| weiterführen sollen. „Sebastian“ ist bereits seit letztem Jahr auf Englisch erhältlich, „Belladonna“ ab März dieses Jahres. Die deutsche Ausgabe des ersten Bandes erscheint im Juni 2007 bei |Heyne|.
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Paolo Bacigalupi – Der Spieler. Zukunftserzählungen

Ein religiöser Führer existiert nur noch als digitale Kopie, ein Flüchtling kämpft ums Überleben, und ein Journalist wird mit einem völlig neuen Paradigma der Berichterstattung konfrontiert.
In einer global vernetzten Welt sind die Folgen politischer Entscheidungen, ob sie nun in New York City oder Bangkok gefällt werden, in allen Gesellschaftsschichten spürbar. Überkommene Traditionen werden infrage gestellt, Lebens- und Arbeitsverhältnisse neu definiert. Auch wenn wir uns darüber nicht immer im Klaren sind – die Zukunft hat uns längst eingeholt. Und Paolo Bacigalupi erzählt aus dieser Welt von morgen. (Verlagsinfo)
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Paul J. McAuley – Ewiges Licht (Alien-Trilogie 3)

„Ewiges Licht“ ist der letzte Band einer wichtigen Science Fiction-Trilogie, des sogenannten „Alien-Zyklus“. Noch 16 Jahre nach ihrer Veröffentlichung erweist sich die Trilogie als einer der Startpunkte der aktuell blühenden „New Space Opera“, die in erster Linie von britischen Autoren geformt wird: Stephen Baxter, Peter F. Hamilton, Alastair Reynolds, McAuley, Charles Stross, Ken MacLeod – dies sind die englischen Namen, die man sich merken muss. (Natürlich gibt es auch Vertreter auf der anderen Seite des Teiches, wie etwa VernorVinge, G. Benford und D. Brin, um nur die bekanntesten und ältesten Vertreter zu nennen.)
„Ewiges Licht“ setzt die Handlung von „Vierhundert Milliarden Sterne“ direkt fort. Der eingeschobene Band „Verborgene Harmonien“ hat mit der Hauptfigur Dorthy Yoshida nichts zu tun und kann als Einzelroman gelesen werden. Wahrscheinlich deshalb wird die Trilogie als locker verbundener „Zyklus“ bezeichnet.
Das amerikanische Gegenstück zu dieser Trilogie wäre wohl Gregory Benfords CONTACT-Zyklus, eine Space Opera, die immerhin sechs Romane umfasst.
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Paolo Bacigalupi – Tool of War / Tool (Schiffsdiebe 3)

Tool lebt in einem Land, das früher einmal Amerika war. Doch nach Klimakatastrophen und Bürgerkriegen ist dort nichts mehr, wie es einmal war. Auch Tool ist kein normaler junger Mann, sondern ein Halbmensch, dessen DNA mit der von Raubkatzen gekreuzt wurde, um ihn zu einer perfekten Killermaschine im Dienste des Systems zu machen. Doch Tool kann entkommen und entdeckt etwas, von dem er niemals hätte erfahren dürfen: den freien Willen. Er schließt sich einer Gruppe von Rebellen an, steigt schließlich sogar zu ihrem Anführer auf und verschreibt sein Leben dem Kampf gegen die Ungerechtigkeit.… (Verlagsinfo)
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Terry Pratchett – Gevatter Tod. Ein Scheibenwelt-Roman, Band 4

Dies ist die Geschichte von der Scheibenwelt, die von einer riesigen Schildkröte durchs Universum getragen wird. Der junge Mort findet keine Lehrstelle. Bis ihn Gevatter Tod als Azubi in seine Dienste nimmt. Fortan begleitet Mort die Seelen Verstorbener ins Jenseits. Als Prinzessin Keli hinterrücks gemeuchelt werden soll, fällt Mort dem Attentäter in den Arm und tötet ihn sogar – völlig gegen alle Vorschriften.
Das Universum reagiert höchst ungnädig auf die Geschichtsverfälschung: Es ignoriert Kelis Existenz und quetscht sie an den Rand der Realität. Im verzweifelten Kampf um das Leben der Angebeteten wird Mort seinem Meister immer ähnlicher, bis er eines Tages sogar IN GROSSBUCHSTABEN REDET…
Der TOD ist wunderbar. Humorlos, stets grimmig, mit einem Pokergesicht und doch mit einer gewissen Sympathie für das Menschengeschlecht. Sein Pathos rührt von seiner Unfähigkeit her, solche Launen wie menschliche Gefühle zu begreifen. In „Gevatter Tod“, dem ersten Scheibenwelt-Roman mit einer vollständig in sich geschlossenen Handlung, geht er auf Urlaub. Doch während die Katze fort ist, tanzen bekanntlich die Mäuse auf dem Tisch – bis die Katastrophe nicht mehr ausbleibt.
Die Autoren
Terry Pratchett, geboren 1948, und seine Frau Lynda haben mit dem Scheibenwelt-Zyklus einen phänomenalen Erfolg gehabt, der dazu führte, dass bereits 1996 mindestens ein Prozent aller im Vereinigten Königreich verkauften Bücher von ihnen stammten! Inzwischen gibt es nach zahlreichen Romanen auch PC-Spiele sowie Comics, die auf der Discworld basieren.
„Das Licht der Phantasie“ ist Pratchetts zweiter Scheibenwelt-Roman. Der erste war „Die Farben der Magie“ (The Colour of Magic, 1983) und erschien auf Deutsch zuerst bei Goldmann.
Die Zahlen sind schier unglaublich: 45 Millionen verkaufte Exemplare der „Scheibenwelt“-Romane, Übersetzungen in 34 Sprachen. Keine Frage, der 1948 in Beaconsfield geborene Terry Pratchett gehört zu den erfolgreichsten Autoren unserer Zeit. Den Grundstein dafür legte er 1983 mit dem „Scheibenwelt“-Erstling „Die Farben der Magie“, der ihn quasi über Nacht zum Bestsellerautor machte – eine beispiellose Erfolgsgeschichte begann. Dass ihm sein Ruhm nicht zu Kopfe gestiegen ist und er auch sein Gespür für Komik nie verloren hat, zeigt sein Kommentar zur Ernennung durch die Queen zum „Officer of the Order of the British Empire“: Er habe die Nachricht zunächst für eine Zeitungsente gehalten. Aber manchmal klingt die Realität eben einfach wie ein Traum – nicht nur in der Scheibenwelt. (Amazon.de)
Taschenbuch: 329 Seiten.
O-Titel: Mort
Aus dem Englischen von Andreas Brandhorst.
ISBN-13: 978-3453042902
Der Autor vergibt: 



Paolo Bacigalupi – Versunkene Städte (Schiffsdiebe 2)

Unsere Welt ist in 50 Jahren nicht mehr dieselbe. Nach der Klimakatastrophe und dem Anstieg des Meeresspiegels sind zahlreiche Küstenregionen überflutet. Rohstoffmangel, genetische Manipulationen und politische Wirren haben ihr Übriges getan, um die Welt ins Chaos zu stürzen.
Die beiden Kinder Mahlia und Mouse sind Flüchtlinge, die das Gebiet der Versunkenen Städte verlassen wollen – die Gegend, die früher einmal Washington DC genannt wurde. Im angrenzenden Dschungel treffen sie auf einen schwer verletzten Halbmenschen namens Tool und wollen ihm helfen, als sie von einem Trupp Kindersoldaten entdeckt und voneinander getrennt werden.
Auf einmal steht Mahlia vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens: Soll sie alles für ihren Freund riskieren? Oder soll sie nach dem einen Ort suchen, an dem Frieden und Freiheit noch möglich zu sein scheinen … (Verlagsinfo)
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Paolo Bacigalupi – Schiffsdiebe (Schiffsdiebe 1)

In nicht allzu ferner Zukunft sind die Wracks der Öltanker, die entlang der amerikanischen Golfküste stranden, die Lebensgrundlage für den jungen Nailer und seine Freunde. Sie kriechen in das Innere der Schiffe und suchen nach Kupfer und anderen wertvollen Materialien. Es ist eine harte Welt, in der niemand auf den anderen Rücksicht nimmt und jeder versucht, der Schnellste zu sein.
Eines Tages ist Nailer der Erste, der einen nach einem Hurrikan gekenterten Klipper erreicht – ein Glücksfall, der ihn und seine Familie auf einen Schlag aus der Armut befreien könnte. Aber im Bauch des Schiffes ist ein Mädchen gefangen. Und Nailer steht vor einer folgenschweren Entscheidung – denn wenn er sie rettet, ist der wertvolle Fund für ihn verloren … (Verlagsinfo)
Vom Verlag empfohlen ab 14 Jahren.
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Wolfgang Jeschke & Karl Michael Armer (Hrsg.) – Zielzeit. Die schönsten Zeitreise-Geschichten Band 2

Die beiden bekannten Herausgeber Jeschke und Armer haben zwei Bände der schönsten Zeitreisegeschichten extra für die Heyne SF Bibliothek zusammengetragen. Es ist ein genre von außerordentlich hohem Qualitätsniveau, und so fiel es ihnen nicht schwer, fündig zu werden. Die Auswahl erfolgte unabhängig vom Bekanntheitsgrad des Autors und unabhängig davon, ob die Geschichten bereits einmal in Deutschland veröffentlicht worden waren. Einzige Limits waren eine Seitenbegrenzung auf 70 Seiten und dass die Story nicht kurz zuvor irgendwo publiziert worden war.
Ausdrücklich sei an dieser Stelle auf das einleitende Vorwort Wolfgang Jeschkes und eindringlich auf das Nachwort Armers hingewiesen, die beiden nur in Band 28 „Die Fußangeln der Zeit“ zu finden sind. Besonders Armer zeigt beachtliche Aspekte des Subgenres Zeitreisegeschichte auf, die im Grunde jeder beliebige Leser nachvollziehen kann: Befinden wir uns schließlich nicht alle auf der Zeitreise des Lebens? In meiner Besprechung dieses Bandes werde ich näher darauf eingehen können.
Dieser 2. Auswahlband mit Zeitreisegeschichten ist der Band 29 der Heyne Science Fiction Bibliothek und die direkte Fortsetzung von Band 28.
Wolfgang Jeschke & Karl Michael Armer (Hrsg.) – Zielzeit. Die schönsten Zeitreise-Geschichten Band 2 weiterlesen
Wolfgang Jeschke & Karl Michael Armer (Hrsg.) – Die Fußangeln der Zeit. Die schönsten Zeitreise-Geschichten 01

Die beiden bekannten Herausgeber Jeschke und Armer haben zwei Bände der schönsten Zeitreisegeschichten extra für die Heyne SF Bibliothek zusammengetragen. Es ist ein genre von außerordentlich hohem Qualitätsniveau, und so fiel es ihnen nicht schwer, fündig zu werden. Die Auswahl erfolgte unabhängig vom Bekanntheitsgrad des Autors und unabhängig davon, ob die Geschichten bereits einmal in Deutschland veröffentlicht worden waren. Einzige Limits waren eine Seitenbegrenzung auf 70 Seiten und dass die Story nicht kurz zuvor irgendwo publiziert worden war.
Ausdrücklich sei an dieser Stelle auf das einleitende Vorwort Wolfgang Jeschkes und eindringlich auf das Nachwort Armers hingewiesen, die beide nur hier in Band 28 „Die Fußangeln der Zeit“ zu finden sind, nicht aber in Band 2, „Zielzeit“. Besonders Armer zeigt beachtliche Aspekte des Subgenres Zeitreisegeschichte auf, die im Grunde jeder beliebige Leser nachvollziehen kann: Befinden wir uns schließlich nicht alle auf der Zeitreise des Lebens?
Dieser erste Auswahlband mit Zeitreisegeschichten ist Band 28 der Heyne Science Fiction Bibliothek.
Wolfgang Jeschke & Karl Michael Armer (Hrsg.) – Die Fußangeln der Zeit. Die schönsten Zeitreise-Geschichten 01 weiterlesen
Gordon R. Dickson – Herren von Everon

Die Siedler auf der erdähnlichen Welt Everon halten sich für ihre Herren, doch als ein Junge von der Erde zusammen mit seinem Everon-Tier, einem Maolot, eintrifft und beginnt, nach seinem verschwundenen Bruder, einem Chef-Ökologen, zu suchen, zeigt sich, dass die Umwelt des Planeten keineswegs unterworfen wurde. Für die Menschen, die sich „Herren von Everon“ nennen, stellt sich die Frage, ob sie sich mit den wahren Herrschern arrangieren oder untergehen werden.
Gordon R. Dickson – Herren von Everon weiterlesen
Poul Anderson – Zeitpatrouille

Manche Menschen müssen den korrekten Verlauf der Geschichte erhalten, um die Gegenwart zu schützen und die Zukunft zu retten. Aber so ehrenhaft und interessant es auch sein mag, in den Dienst der Zeitpatrouille berufen zu werden, es ist manchmal der traurigste und härteste Job, den ein Mensch tun muss. Der vorliegende Band enthält zwei ihrer besten Abenteuer.
Die Hauptperson ist Manse Everard, der in der Ära der Zeitreise als Unabhängiger Agent der Zeitpatrouillen-Organisation darüber wacht, dass die Knotenpunkte der Vergangenheit unangetastet bleiben, und der jeden Versuch vereiteln soll, die Geschichte zu ändern, da dies unabsehbare Folgen hätte.
Kit Pedler & Gerry Davis – Mutant 59: Der Plastikfresser

Der Plastikmüll wächst der Menschheit über den Kopf. Seine Beseitigung kostet immense Summen und belastet zudem die Umwelt. In den Labors der Gentechniker wird deshalb schon 1971 nach Möglichkeiten geforscht, ihn „biologisch“ abzubauen. Sie experimentieren mit mutierten Bakterien, um endlich eine Variante zu finden, die Appetit auf das lästige Zeug entwickelt.
Mutant 59 ist der ersehnte Kandidat. Das Dumme ist jedoch, dass er von seinem Schöpfer nicht als solcher erkannt wird. Als der Wissenschaftler einen Hirnschlag erleidet, gerät Mutant 59 in die Abwasserkanäle der Londoner Innenstadt. Dort überwintert er zunächst, denn hier unten gibt es kaum die Nahrung die er gewohnt ist: proteinähnliche Polymere.
Als jedoch eine zweite Erfindung in Gestalt eines Plastiks, das unter bestimmten Bedingungen selbst zerfällt, gemacht wird, wird sein Nahrungsangebot fast unbegrenzt, denn sorglos werfen die Menschen diesen biologisch abbaubaren Kunststoff weg. Doch der Mutant, der Plastik zu Nahrung und Methangas verarbeitet, entwickelt sich zu einer (brennbaren) biologischen Bombe, die geeignet ist, die menschliche Zivilisation in die Knie zu zwingen. London bricht zusammen und wird zum Sperrgebiet erklärt. Der Mutant wird in die Themse geleitet… (korrigierte und erweiterte Verlagsinfo)
Kit Pedler & Gerry Davis – Mutant 59: Der Plastikfresser weiterlesen







