Vater – Joachim Rake
Mutter – Marianne Kehlau
Fritz – Andreas von der Meden
Papagei – Charles Brauer
Rawley – Rainer Brönnecke
Bremman – Wolfgang Geerden
Leutnant – Hans Daniel
Wache – Arnulf Doehring
Regie: Heikedine Körting
_Story_
Das schweizerische Personenschiff ’Dolores’ kentert während der Überfahrt nach Australien auf einem Riff. Kurz vor dem Untergang können sich der Kapitän und seine Mannschaft noch in die Boote retten. Lediglich die Familie Robinson bleibt hilflos zurück, schafft es aber dennoch, sich schwimmend an das nächste Ufer zu retten.
Dort wartet das Quintett lange Jahre auf ein weiteres Schiff, welches die Robinsons wieder zurück in die Heimat bringen könnte. Doch außer einem Piratenmaster, dessen Besatzung zwei der Kinder für einige Wochen verschleppt, bleibt die verborgene Insel unentdeckt. Die Familie findet sich langsam mit ihrem Schicksal ab und lernt, die natürlichen Begebenheiten zu nutzen und aktiv landwirtschaftlichen Anbau zu betreiben, um das Überleben zu sichern. Nach zehn langen Jahren reift schließlich der Gedanke, man habe unverhofft eine neue Heimat gefunden, ohne dies vorab wahrgenommen zu haben. Aber ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt naht endlich ein britisches Schiff …
_Inhalt_
Es ist unverkennbar: Die Geschichte, welche wiederum auf einem Roman von J. D. Wyss aus der Jahrhundertwende um 1800 basiert, ist unheimlich nahe an das Schicksal von [Robinson Crusoe 2160 angelehnt, so dass die Parallelen im Titel der eher unbekannten Story sicher nicht von ungefähr kommen. Allerdings ist die Erzählung, zumindest im Hörspiel, bei weitem nicht so bewegend strukturiert wie der Klassiker von Daniel Defoe, wenngleich ein anständiger Unterhaltungswert sicher nicht abzustreiten ist. Doch ganz zu überzeugen vermag der 44. Part der „Europa-Originale“ letztendlich doch nicht.
Problematisch ist in diesem Zusammenhang schon der Beginn; der Untergang des Schiffes entbehrt jeglicher Dramatik, die Tragödie will folglich nicht so recht zur Geltung kommen. Alles scheint selbstverständlich und quasi vorherbestimmt, die leichtfertige, eigenständige Rettung, das sofortige Bestehen auf der Insel, ja selbst die unkonventionellen Anbaumethoden, die für eine eidgenössische Familie sicherlich nicht standesgemäß sein dürften. Ein wenig unglaubwürdig ist auch der Kontakt mit den Piraten; die wahre Boshaftigkeit des Kapitäns wird völlig untergraben, das Hin und Her bzw. die Diskussionen zwischen Familie und Besatzung des Piratenschiffs strecken den Plot, nehmen ihm aber nur noch mehr Spannung, da hier, wie auch in vielen anderen Abschnitten, der Ernst der Sache zugunsten einer verharmlosten Darstellung der Ereignisse zurückgestellt wird.
Auf der anderen Seite erledigen die Sprecher, zumeist alte, etablierte Hasen, einen recht guten Job, wenngleich es seltsam anmutet, dass die Kinder der Robinsons auch nach zehn Jahren Inselleben nicht in den Stimmbruch gekommen sind. Aber die Ambitionen stimmen, die Atmosphäre geht in Ordnung und auch die Story wird adäquat transferiert. Dass diese indes nicht die Grundlage für eine begeisternde Abenteuer-Erzählung bietet, kann schließlich nicht auf Kosten der respektabel umgesetzten Produktion gehen.
Insgesamt fällt „Die Schweizer Familie Robinson“ damit unter die Kategorie mäßiger Durchschnitt, was den Inhalt betrifft, bezüglich der Bearbeitung hingegen ist der Gesamteindruck nichtsdestotrotz ein ordentlicher. Neugierig auf die nicht ganz so bekannte literarische Vorlage macht das Hörspiel jedoch nicht; dafür fehlt es an Tiefgründigkeit und Detailreichtum, vor allem aber an erkennbarem Potenzial. Wer also einen Abklatsch der „Robinson Crusoe“-Legende befürchtet, liegt grundsätzlich nicht ganz falsch – allerdings mit dem Unterschied, dass Defoes Meisterwerk dem Nachfolgewerk von Wyss meilenweit überlegen ist.
Dem Haus Do’Urden gelingt es mit Hilfe eines finsteren Söldners und seiner Gefolgschaft, die Fehde mit dem Haus Hun’ett für sich zu entscheiden. Nach dem Recht der Drow muss nun das Haus Hun’ett vernichtet werden, da es einen Angriff auf eine andere Familie startete und eine Niederlage einstecken musste. Doch ein Komplott erwartet die Oberin Malice Do’Urden. Denn das herrschende Konzil entscheidet, dass Si Nafay Hun’ett als nunmehr erste und älteste Tochter von dem Haus Do’Urden aufgenommen wird.
Doch das ist bei Weitem nicht das einzige Problem der Oberin Malice. Denn immer noch ist Drizzt in den Höhlen des Unterreichs verschollen. Um die Gunst der Spinnengöttin aber vollends zurückzuerlangen, muss sie ihren Sohn töten lassen. Als wieder eine Patrouille erfolglos zurückkehrt und ihre Tochter Briza sowie ihr Sohn Dinin gedemütigt aus einem Gefecht mit Drizzt hervorgehen, entschließt sich Malice zu einer folgenschweren Entscheidung.
Folgenschwer für den abtrünnigen Dunkelelf, denn für Malice birgt diese Entscheidung ungeahnte Möglichkeiten. Und so erweckt sie Zaknafein, den Waffenmeister, zu neuem, wenngleich untotem Leben. Grausamer als je zuvor macht er sich auf die Jagd nach Drizzt, der Unterschlupf bei den Swirfnebli-Gnomen gefunden hat …
_Meine Meinung:_
Auch die dritte Folge der Fantasy-Saga „Drizzt“ kann das hohe Niveau der ersten beiden Veröffentlichungen locker halten. Episch, düster und anspruchsvoll gelingt es |Lausch|, den Hörer auch hier wieder bestens zu unterhalten. Ein weiteres Wort über die Glanzleistung der Sprecher zu verlieren, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Der Soundtrack ist durchweg angemessen und sehr martialisch. Das Thema von „Drizzt“ und viele andere Musikstücke brauchen sich hinter den Kompositionen von Soundtrack-Musikern wie Hans Zimmer oder Trevor Rabin nicht zu verstecken.
Die Handlung wird immer dramatischer und spannender, wirkt dabei auch geradliniger und überrascht den Hörer darüber hinaus durch den Tod alter Bekannter aus früheren Folgen.
Eine Spielzeit von 67 Minuten und eine Einteilung in 29 Tracks lassen das Herz eines jeden Hörspielfans höher schlagen. Besonders gelungen ist auch die Aufmachung der CD. Das dunkle, in erdigen Farbtönen gehaltene Titelbild passt hervorragend zu der Philosophie der Drow. Hinzu kommt ein aufwändig gestaltetes Booklet mit Illustrationen, einer Karte des Unterreiches und einem Glossar, in welchem dem Unkundigen die wichtigsten Begriffe erläutert werden.
_Fazit:_ Spitzenmäßige Fortsetzung der Dunkelelf-Saga von R. A. Salvatore. Mit „Drizzt“ ist |Lausch| ein ganz großer Wurf gelungen. Sprecher, Soundtrack und Effekte harmonieren perfekt, Spielzeit und Trackeinteilung lassen keine Wünsche offen. Hinzu kommt ein sehr schön gestaltetes Booklet mit vielen Informationen zur Serie. Die Story ist weiterhin äußerst spannend, aber zum Glück sind die nächsten Folgen ja bereits erschienen.
_Die Inszenierung:_
Drizzt Do’Urden – Tobias Meister
Rizzen Do’Urden – Günter Merlau der Ältere
Briza Do’Urden – Miriam Hensel
Maya Do’Urden – Viola Livera
Oberin Baenre – Dorothea Reinhold
Hatch’nett – Roland Floegel
Jarlaxle – Jürgen Holdorf
Schnicktick – Klaus Dittmann
Malice Do’Urden – Elga Schütz
Dinin Do’Urden – Tim Grobe
Vierna Do’Urden – Nele Jung
Si Nafay Hun’ett – Carla Becker
Yochlol – Dorothea Reinhold
Shar Nadal / Firble – Helmut Gentsch
Belwar Dissengulp – Carlheinz Heitmann
Seldig – Martin Schleiß
In weiteren Rollen:
Katinka Springborn
Kurt Glockzin
Wolfgang Berger
Maren Garn
Günter Merlau
Drehbuch: Günter Merlau nach einer Geschichte von R. A. Salvatore
Regie & Produktion: Günter Merlau
Produktionsassistenz: Udo Baumhögger
Lektorat, Disposition, Regieassistenz: Janet Sunjic
Musik: Günter Merlau / BMG Zomba Production-Music
Layout & Gestaltung: Oliver Graute
Coverillustrationen: Tim Seeley / Blond
Innenillustrationen: Todd Lockwood, Joel Thomas
|67 Minuten auf 1 CD|
http://www.merlausch.de/
Die ersten beiden Staffeln der Serie auf |Buchwurm.info|:
Folge 1: [„Der dritte Sohn“ 2978
Folge 2: [„Im Reich der Spinne“ 3055
Folge 3: [„Der Wächter im Dunkel“ 3082
Folge 4: [„Im Zeichen des Panthers“ 4458
Folge 5: [„In Acht und Bann“ 4422
Folge 6: [„Der Hüter des Waldes“ 4488
Der finnische Kleinunternehmer Aatami Rytmättylä hat den Weg aus der drohenden Energiekrise gefunden: einen schokoladentafelgroßen Akkumulator, der Strom im Überfluss liefern kann. Bald zeigt sich aber, dass die umweltfreundliche Energiequelle Aatamis nicht uneingeschränkt auf Gegenliebe stößt. Die Ölscheichs sehen darin eine Gefahr für ihren Reichtum und setzen einen Killer auf ihn an …
_Der Autor_
Der 1942 geborene Lappe Arto Paasilinna hat bisher über dreißig Bücher veröffentlicht, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde, u. a. in Frankreich und Italien. Einige davon wurden bereits verfilmt. Paasilinnas Spezialität ist die humorvolle Parodie, die bestimmte Charakterzüge der Finnen und umgebenden Völkerschaften ironisch thematisiert.
Auf Deutsch erschienen sind bisher:
* Vorstandssitzung im Paradies 2004 (Paratiisisaaren vangit, 1974)
* Das Jahr des Hasen 1999 (Jäniksen vuosi, 1975)
* Die Rache des glücklichen Mannes 2002 (Onnellinen mies, 1976)
* Im Jenseits ist die Hölle los 2004 (Herranen aika, 1980)
* Der heulende Müller 1999 (Ulvova mylläri, 1981)
* Im Wald der gehenkten Füchse 2000 (Hirtettyjen kettujen metsä, 1983)
* Der Sohn des Donnergottes 1999 (Ukkosenjumalan poika, 1984)
* Die Giftköchin 1998 (Suloinen myrkynkeittäjä, 1988)
* Der wunderbare Massenselbstmord 2002 (Hurmaava joukkoitsemurha, 1990)
* Der Sommer der lachenden Kühe 2001 (Elämä lyhyt, Rytkönen pitkä, 1991)
* Nördlich des Weltuntergangs 2003 (Maailman paras kylä, 1992)
* Adams Pech, die Welt zu retten 2008 (Aatami ja Eeva, 1993)
* Ein Bär im Betstuhl 2005 (Rovasti Huuskosen petomainen miespalvelija, 1995)
* Ein Elefant im Mückenland 2006 (Suomalainen kärsäkirja, 2005)
|Arto Paasilinna auf Buchwurm.info:|
[„Der wunderbare Massenselbstmord“ 3554
[„Nördlich des Weltuntergangs“ 1573
[„Im Jenseits ist die Hölle los“ 640
[„Vorstandssitzung im Paradies“ 637
[„Adams Pech, die Welt zu retten“ 4586
_Die Produktion_
Der Sprecher Jürgen von der Lippe begann seine Karriere beim Fernsehen Anfang der 1980er Jahre und erreichte den Durchbruch als Moderator bei „So isses“. Er ist Komiker, Musiker und gehört zu den beliebtesten Entertainern des deutschen Fernsehens. Er unterhält mit zahlreichen Shows wie „Geld oder Liebe“ und „Extreme Activity“. Er tourt mit eigenen Bühnenprogrammen, spielt in Filmen und sammelt Auszeichnungen. (Verlaugsinfo)
Die Bearbeitung des Textes erfolgte durch Gabriele Kreileder-Heitz, die Aufnahme nahm Jan Mallmann in den |d.c. Studios|, NRW-Berlin, vor, die Musik trug Michael Marianetti bei. Regie führte Kerstin Kaiser.
_Handlung_
Aatami Rytmättylä hat zwar kein Geld, doch er tüftelt weiterhin in seiner Werkstatt für Autobatterien in Tataarisuo. Schließlich soll er ja eigentlich die Alimente für seine Kinderschar zahlen, die er mit drei Frauen hat – alle sind weg. Heute hat ihn wieder mal das Mechanikerglück verlassen, denn die Werkstatt fliegt in die Luft. Der Wasserstoff muss sich wohl entzündet haben. Nur die Nerven behalten, sagt er sich und steckt sich eine Zigarette an. Aatami ist auf Batteriewartung spezialisiert, doch seit die Wirtschaft in Finnland darniederliegt (man schreibt die neunziger Jahre), reparieren die Autofahrer ihre Wagen lieber selbst.
Doch Aatami lässt sich nicht unterkriegen, denn er hat einen Traum. Er will als großer Erfinder in die Geschichte eingehen, genau wie Thomas Alva Edison. Er entwickelt einen neuartigen, leichten Akkumulator, der länger Strom liefert und alle möglichen Arten von Geräten antreiben soll – vom Kinderspielzeug bis zum Weltraumsatelliten. Grenzenlos verfügbare Energie – das wäre sein Traum. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, weiß Aatami, denn er hat im Erfinden schon jahrelange Erfahrung.
Der Gerichtsvollzieher Jutilainen ist inzwischen ein alter Bekannter bei ihm. Heute lässt er das Ordnungsamt die restlichen 500 Batterien aus Aatamis Werkstatt abholen und verspricht, erst in zwei Monaten wiederzukommen. Und der Erfinder zeigt dem Mann seiner Exfrau, was ein rechter Haken ist. Dann führt er seine Erfindung weiter, arbeitet wie besessen an einer neuen Idee, auf die ihn Jutilainen gebracht hat: organische Chemie. Das Endprodukt ist 95 Prozent leichter als herkömmliche Akkus und abbaubar.
Als er von einer Vorführung in einer Fabrik für Elektroautos zurückkehrt, brennt seine Werkstatt. Es ist nichts mehr zu retten. Im Gegenteil: Die Flammen setzen auch sein Auto in Brand. Die Feuerwehr weigert sich inzwischen wegen der häufigen Brände zu kommen. Nur die Klamotten und die Akkus, die er am Leib trägt, sind ihm geblieben. Die Bullen buchten ihn sofort ein: wenigstens ein Dach über dem Kopf. Einen anonyme Anzeige beschuldigt ihn des Versicherungsbetrugs. Am vierten Tag gelingt es der Helsinkier Rechtanwältin Eeva Kontupohja, ihn rauszuholen. Jutilainen gewährt ihm für eine Nacht Unterschlupf, doch als Aatami am anderen Morgen liest, dass der Gerichtsvollzieher Todesanzeigen seiner „Klienten“ sammelt und Todesfälle voraussagt – unter anderem auch für Aatami -, hält es der Erfinder nicht mehr aus.
Eeva interessiert dieser stämmige Mittvierziger mit dem robusten Nervenkostüm und dem Streben, die Welt zu verbessern. Als er ihr darlegt, wie seine Akkus die Welt verändern könnten, realisiert sie, wie genial er im Grunde ist. Die Autos könnten alle mit Strom fahren, und nur die Kraftwerke, in denen die langlebigen Akkus aufgeladen werden, müssten Öl verbrauchen, sonst niemand. Die Umweltverschmutzung würde drastisch zurückgehen, die Preise für Öl fallen. Man bräuchte keine anfälligen Kabel, Stromleitungen usw. mehr, und überall auf der Welt könnten Sonnenkollektoren Akkus speisen, was für die Entwicklungsländer billige Energie und sauberes Trinkwasser durch Wasseraufbereitung bedeuten würde. Was Eeva aber noch herausfindet: Diese Erfindung ist ein Milliardenmarkt – pro Jahr! Und sie will daran teilhaben …
Nachdem der Deal zwischen den beiden perfekt ist (sie bekommt zehn Prozent an seiner Firma, es sei denn, sie heiraten) und er bei ihr einzieht, schickt sie ihn auf einen Fachkongress über das Akkuwesen – in Neuseeland. Und kommt gleich mit. Leider hat Eeva ein kleines Alkoholproblem und versumpft in den Kneipen der Stadt, wo sie die Lieder der Gäste mitgrölt. Die Polizei bringt sie zurück. Da enthüllt sie ihm, dass er auf der Rednerliste steht! Er muss den Vortrag erst noch schreiben und übersetzen lassen. Beides klappt unter Hochdruck, und er kann die Rede halten. Sie schlägt ein wie eine Bombe.
Die Japaner sind Feuer und Flamme – auf ihre höfliche, zurückhaltende Art. Doch die Ölproduzenten und die Autobauer sind alarmiert. Wenn das alles stimmt, was dieser finnische Hinterwäldler – wo liegt dieses Finnland überhaupt? – da erzählt, dann könnten die Ölpreise bald ins Bodenlose fallen und niemand mehr ein Auto mit Verbrennungsmotor kaufen wollen. Wozu auch? Es gibt ja bald einen supergünstigen Elektroantrieb. Die OPEC und Automafia müssen etwas unternehmen. Aber was?
Nachdem alle anderen Optionen fehlgeschlagen sind, einigen sich die OPEC-Fürsten und ihre Autoverbündeten darauf, einen Killer auf Aatami anzusetzen, einen bewährten Sizilianer namens Luigi Rapaleore. Die Japaner sind inzwischen mit Aatami handelseinig geworden und stellen ihm zwei Leibwächter zur Seite. Der Wettlauf um die Milliarden der Zukunft beginnt.
_Mein Eindruck_
Obwohl diese Geschichte schon 1998 veröffentlicht wurde, kommt sie uns doch heute wie gerufen, nachdem der Ölpreis – wieder mal – auf einem Rekordhoch ist und der Klimawandel alle Industrien zum Umdenken zwingt. Aber die Kräfte der Ölproduzenten und Autohersteller sind wohl doch stärker, als sie in Paasilinnas Buch geschildert werden. Na ja, wenn sie wirklich stärker wären, dann könnte der Autor nicht den unaufhaltsamen Aufstieg seines Helden Aatami Rymätilää schildern und die Geschichte wäre schon bald zu Ende.
Aatami hat viel von einem Yankee an sich, und Robert A. Heinlein hätte sich sicherlich über einen solchen Selfmademan gefreut. Die privatwirtschaftliche Eigeninitiative ohne Einmischung der – ohnehin völlig verarmten und verbürokratisierten – Regierung ist Heinleins Ideologie, und wie es aussieht, pflichtet ihr auch Paasilinna bei. Dagegen ist nichts einzuwenden, angesichts der verknöcherten Strukturen und Abläufe in den Ministerien und Konzernzentralen. Die besten Erfindungen werden meist in den klein- und mittelständischen Betrieben gemacht. Das ist in Finnland sicher nicht anders.
Allerdings mutet der kometenhafte Aufstieg Aatamis wie ein modernes Märchen an. Vielleicht hat der Verlag deshalb das Buch zurückgehalten. Der Autor nimmt dieses Märchen, wie es sich gehört, selbst nicht ganz ernst. Er stellt Adam eine Eeva an die Seite, die diesem nicht nur ordentliches Kapital, sondern auch viel Selbstvertrauen und Beziehungen verschafft. Dabei ist sie allerdings keine Samariterin, sondern hat ein gehöriges Alkoholproblem, das sie mitunter komplett ausrasten lässt.
Die Welt ist, wie sie ist: Sie gönnt dem Guten keinen Sieg, sondern verschwört sich gegen ihn. Daher taucht alsbald der Killer in Finnland auf. Allerdings ist es vielleicht nicht so ein guter Einfall, einen Sizilianer an den Polarkreis zu schicken. Luigi, der Ärmste, verliert ein erfrorenes Bein und drei Zehen vom anderen. Allerdings sinnt er nun auf Rache und versucht sein Glück immer wieder. Ich verrate nicht, ob ihm dies schließlich gelingt.
Das Problem des Buches ist, wie so häufig bei Paasilinna, ein Mangel an dramatischer Handlung. Vielmehr scheinen sich die Ereignisse mehr oder weniger zufällig aneinanderzureihen, bis es schließlich nicht mehr weitergeht. Dahinter steht sicherlich eine Weltsicht des Autors, die der Entwicklung eines dramaturgisch geschickten Plots entgegensteht. Seine Handlungsabläufe entwickeln sich vielmehr organisch, manchmal mit langem Anlauf.
Doch heftige Konflikte sind Paasilinnas Sache nicht. Es scheint in Finnland einen Grundkonsens zu geben, dass man einander das Leben wesentlich einfacher machen könnte, wenn man nicht versuchen würde, sich gegenseitig den Schädel einzuschlagen. Da ist was dran, zweifellos. Und wenn es mal zu einer Notlage kommt, dreht Aatami nicht durch, sondern organisiert – ein Yankee, wie er im Buche steht.
Und so ist es wohl zu erklären, dass sich Aatami mehrfach stark für die Bedürftigen einsetzt, wovon es in Finnland nicht wenige zu geben scheint: die obdachlose Bettlerin, die dem Ex-Staatspräsidenten ein Staatsgeschenk klaut; die Arbeitslosen, die zu Weihnachten 500.000 Schneemänner bauen, um Aatami für seine Wohltätigkeit zu danken; die Züge, auf denen Suppe ausgegeben wird; und viele weitere. Nicht zu vergessen die Welt an sich, welcher der leichte organische Akku das Ende der Selbstvergiftung zu bescheren scheint. Zeit war’s ja auch.
|Der Sprecher|
Jürgen von der Lippe liest ruhig und langsam. Er betont jeden Satz richtig und spricht die Wörter deutlich aus. Das ist auch notwendig, denn das deutsche Gehör muss sich erst an die vielen ungewohnten finnischen Namen gewöhnen. Später kommen noch russische, englische und französische usw. Namen hinzu. Ich konnte keine Aussprachefehler feststellen, aber ich bin auch kein Experte für diese Sprachen (außer Englisch). Einmal ist ein dicker arabischer Akzent festzustellen.
Aatami weist ein ganz normale Stimmlage auf, allerdings tut dies Eeva auch, und wenigstens sie sollte eine höhere, weibliche Stimmlage aufweisen. Dem ist aber nur am Anfang so, später nicht mehr (oder es fiel mir nicht auf). Höhere Stimmen haben lediglich Laura, Aatamis Ex, und diverse Wichtigtuer, darunter auch der Gerichtsvollzieher Jutilainen.
Aatami ist gemütsmäßig der Normalo in Person, daher fällt es dem Sprecher leicht, ihn zu charakterisieren, wenn er in bestimmten Situationen auftritt. Er schmunzelt oder schnaubt schon mal, wenn es angebracht ist. Eeva ist da schon abwechslungsreicher. Besonders gut gefiel mir der Sprecher, wenn er Eeva heftig lallen und nuscheln lässt – das kann er ausgezeichnet.
In den Einsteckkarton sind die obligatorischen Angaben über die Mitarbeiter an dieser Produktion gedruckt, aber auch touristische Informationen über die Orte Helsinki, Töölö, Tuusuula und Seurisaara. Diese finden sich nicht in der Buchfassung, weil sie dort in den Text eingearbeitet sind.
_Unterm Strich_
Das Märchen von der Beglückung der Menschheit durch eine neue Erfindung ist so alt wie die Legende von Prometheus, der den Göttern das Geheimnis des Feuers stahl. Aatami ist ein weiterer Urvater und ganz im Sinne der biblischen Tradition stellt ihm sein Schöpfer eine Eeva zur Seite, die den armen Kerl, der ohne eigene Schuld aller materiellen Güter beraubt wurde, wieder auf die Beine hilft. Es ist eine Art Wiederauferstehung. Und in der Folge schafft es Aatami mit Hilfe seiner Eva, der Welt das Licht, pardon, den Akku zu bringen, der die Welt vor sich selbst rettet.
Doch der Widersacher schläft nicht, und die dunklen Mächte, welche die Ausbeutung und Vergiftung der Welt ins Werk gesetzt haben, können einen solchen Retter nicht dulden, würde er ihr Werk doch zunichte machen. Doch ob ihnen dies gelingt, soll hier nicht verraten werden. Die Pointe ist recht ironisch und, typisch für den Autor, zugleich versöhnlich.
Was der Geschichte fehlt, ist vielleicht die dramatische Wendung, der heftige Konflikt. Dies ist die Sache des Autors ganz und gar nicht. Die menschlichen Interaktionen entwickeln sich eher organisch, und entweder der Held schafft es, bis zum Schluss durchzuhalten, oder er schafft es eben nicht. Wir erfahren zwar einiges über die finnische Kultur und Gesellschaft, aber viel ist es nicht. Und mit der neuen Wirtschaft, für die ein Weltkonzern wie |Nokia| steht, hat der Autor absolut nichts am Hut.
|Das Hörbuch|
Das Hörbuch ist ebenso unspektakulär wie das Buch, aber Jürgen von der Lippe bemüht sich redlich, es dem Zuhörer möglichst schmackhaft zu machen. Allerdings kann auch er nicht verhindern, dass das letzte Drittel mangels Handlung einfach nur so dahinplätschert und den Hörer einlullt.
|Originaltitel: Aatami ja Eeva, 1993
Aus dem Finnischen übersetzt von Regine Pirschel
316 Minuten auf 4 CDs|
http://www.luebbe-audio.de/
Folge 1: [„Das Amulett von Kyan’Kor“ 2050
Folge 2: [„Todesengel“ 2569
Folge 3: [„Collin Drake und die Bruderschaft“ 3532
Folge 4: [„Dunkelheit“ 3666
Folge 5: [„Rebellion“ 4619
In San Francisco müssen sich Colin Drake und seine Bruderschaft einem Angriff der monströsen Aganoi erwehren, während Steven Caine auf Kyan’Kor durch ein Orakel erfährt, dass er der dunkle Prophet ist, der für den Tod Hunderttausender von Lebewesen verantwortlich sein wird. Eine Information, die den ehemaligen Profikiller an den Rand des Wahnsinns treibt – und darüber hinaus …
Auf Aramatos, dem Heimatplaneten der Aganoi, treiben Sergeant Kilkenny und die Kyan’Kor Dhalarin die Rebellion weiter an. Dabei macht der ruppige Polizeibeamte die Bekanntschaft einer weiteren Sklavenrasse der warzigen Aganoi. Der Schamane dieser Sklaven, Jon-Jon, hat neue Hoffnung für Kilkenny parat, denn er weiß, wo der Weltenwanderer zu finden ist, mit dem eine Flucht von Aramatos möglich ist. Doch der Weg dorthin steckt voller Gefahren und der Tod wartet schon …
_Meine Meinung:_
Auch die sechste Folge von „Caine“ ist ein echtes Hörspiel-Brachiat. Der Sound der Metal-Band LIMBOGOTT (alle Titel stammen von ihrem aktuellen Album „Pharmaboy“) passen ideal zu den abgedrehten und bizarren Szenarien dieser unvergleichlichen Serie. Dabei steuert die Handlung auf ein dramatisches Finale zu. Der Angriff auf die Erde wird mit äußerster Konsequenz durchgeführt und fordert viele Opfer, alles unterlegt von erstklassigen Effekten.
In mehreren Rückblicken erfährt der Hörer, wie Colin Drake die Bruderschaft gründete und Art Jeffries einstellte, der übrigens wunderbar von Günter Merlau verkörpert wird. Das Allroundgenie ist aber nicht nur ein erstklassiger Sprecher, sondern auch verantwortlich für die Produktion, die Regie, das Skript und am Cover hat er auch noch mit gewerkelt. Diese Folge ist aber besetzungstechnisch sowieso von sehr hoher Qualität. Neben den Stammsprechern Torsten Michaelis, Lutz Riedel, Karl Schulz, Klaus Sonnenschein und Claudia Urbschat Mingues, erfreuen die Hörspiellegenden Rainer Schmitt und Reinhilt Schneider die Ohren der Lauscher. Schmitt bleibt den Hörspielfans als PSA-Agent Larry Brent in ewiger Erinnerung und macht seine Sache auch dieses Mal bestens. Schade, dass er nur so einen kurzen Auftritt hat; immerhin darf er einen wirklich grandiosen und komischen Dialog sprechen.
Das originelle Skript ist auch in diesem Fall einer der Hauptgründe für den Erfolg des Hörspiels. Die Charaktere nehmen kein Blatt vor den Mund, auch wenn es nicht ganz so schnoddrig zugeht wie in Folge 3 „Colin Drake und die Bruderschaft“, die in Sachen deftiger Sprüche unterhalb der Gürtellinie die Nase weit vorne hat. Dafür dürfen Caine und Kilkenny wieder in beißendem Sarkasmus schwelgen, und der Profikiller führt sogar einen interessanten Monolog über das Gewissen und den Fall Phineas Gage, der sich 1848 bei einem Unfall selbiges quasi wegsprengte.
Die interessanteste Nebenrolle indes ist der kauzige Schamane Jon-Jon, gesprochen von niemand anderem als Hennes Bender; der bekannte Comedian hört sich dabei nicht minder schräg an als Gollum aus „Herr der Ringe“.
Einziges Manko der knapp einstündigen CD ist die ein wenig kitschige Sterbeszene eines der Mitstreiter von Sergeant Kilkenny, ansonsten bietet auch diese Folge beste Unterhaltung.
_Fazit:_ Hier stimmt fast alles. Sieht man einmal von einer übertrieben melodramatischen Todesszene ab, erhält der Hörer eine weitere erstklassige „Caine“-Folge mit Spitzensprechern, sattem Heavy-Metal-Soundtrack und genialen Dialogen. Hoffentlich geht’s bald weiter.
|63 Minuten auf 1 CD|
http://www.stevencaine.de
http://www.merlausch.de
Die Charaktere sind eingeführt, die Schauplätze grob umrissen und die Konfliktpunkte gelegt: nach „Unweit“ und „Stromabwärts“ nimmt „Wehrlos“, der dritte Teil der Fantasy-Serie „Abseits der Wege“, die Hörer wieder mit in eine Welt, in welcher der Junge Gaston Glück seinen Weg finden und sich dem Welkenwerk stellen muss. Cover und Titel deuten schon an, dass die Handlung im Vergleich zu seinen Vorgängern noch einmal deutlich düsterer geworden ist und der friedvolle Beginn einer großen Bedrohung weicht.
Doch es wird nicht nur düsterer. Einige dunkle Geheimnisse von bereits eingeführten Personen werden enthüllt, welche die Geschehnisse aus den ersten Folgen aus einem neuen Blickwinkel erscheinen lassen. Das erklärt und verbessert die Lage der Protagonisten aber nicht, denn in „Wehrlos“ nehmen Ereignisse ihren Lauf, die einen vorläufigen Höhepunkt in der Serie darstellen.
„Abseits der Wege“ von Produzent Volker Sassenberg (bekannt durch „Gabriel Burns“ und „Point Whitmark“) ist ein Fantasy-Hörspiel, das auf insgesamt zwölf Folgen ausgelegt ist. Elfen, Orks und Zwerge, also die typischen 08/15-Fantasy Völker, sucht man hier vergebens – glücklicherweise. Stattdessen beschränkt sich Sassenberg zusammen mit seinen Drehbuchautoren Andreas Gloge und Marc Sifrin auf die Kraft der Erzählung, poetisch und bedächtig von Erzähler Heinz Ostermann und den Figurensprechern vorgetragen, und baut nur hier und da fantastische Wesen wie die Faiyen oder Knorpengnome ein.
_Inhalt_
Im Zentrum der Handlung steht der junge Gaston Glück (Timo Niesner), der Sohn des Wirtes Tebald (Jürgen Kluckert). Wie sich in den ersten Folgen herausgestellt hat, ist Tebald jedoch mehr als ein einfach Wirt, nämlich ein so genannter Nebelchronist – einer jener Männer, denen die Purpurnen Prüfer auf den Fersen sind. Bei diesen Männern handelt es sich um das skrupellose Gefolge des Verwesers. Die Prüfer jagen das Welkenwerk, das in ihren Augen Unheil verheißt und die Welt, so wie sie derzeit besteht, aus ihren Fugen reißt. Welkenwerk ist jedoch auch Zukunft und damit möglicherweise die Chance, die bestehenden Verhältnisse auf der Welt im Positiven zu verändern.
Gaston weiß von all diesen Dingen noch nicht viel. Doch als er erfährt, dass sein Vater zu den Nebelchronisten gehört, die ganz oben auf der Liste der Purpurnen Prüfer stehen, will er die ganze Wahrheit erfahren.
Diese Wahrheit erfährt Gaston. Doch sein Vater kann und will ihn nicht in alle Einzelheiten einweihen, um seinen Sohn nicht noch stärker zu gefährden, als er es ohnehin schon getan hat. So findet er für sich einen Kompromiss. Da er andere Nebelchronisten herbeirufen möchte, um neue Schritte zu planen, beauftragt er Gaston, eine Botschaft nach Hügeldorn zu überbringen: an einen Schmied, der dort leben soll. Damit verprellt er seinen Sohn nicht, hält ihn jedoch zugleich auf Abstand. Gaston willigt ein und überredet seine Freunde Dunring (Stefan Krause) und Halmir (Hannes Maurer), ihn zu begleiten. So weit von ihrem Heimatdorf haben sie sich jedoch noch nie entfernt.
Viele Tage reisen sie durch verlassene Landstriche; Nebel und Regen bedrücken ihre Seelen. Als sie schließlich ein Dorf erreichen, das der Beschreibung nach das gesuchte Hügeldorn sein könnte, stoßen die drei Gefährten auf eine Mauer des Schweigens. Von einem Schmied will niemand etwas wissen. Und es kommt noch schlimmer, denn eine Prozession Purpurner Prüfer taucht kurz nach ihrer Ankunft im Dorg auf, auf der Suche nach Hinweisen, die sie zu Nebelchronisten und deren Verbündeten führen. Immerhin etwas können Gaston, Dunring und Halmir dem Treffen der Prüfer abgewinnen: Sie scheinen an diesem Ort nicht ganz falsch zu sein.
Und tatsächlich, gut verborgen in(!) einem der zahlreichen Hügel, die der Gegend ihren Namen geben, finden die Drei den Schmied, oder besser eine Schmiedin namens Angrah (Sabine Mazay). Sie nimmt die Botschaft entgegen und ist bereit, der Gruppe schließlich einen Maelion zu übergeben: einen fliegenden Boten, der nur von den Nebelchronisten benutzt wird. Doch eben dieser wird ihnen zum Verhängnis. Als Gaston mit seinen Freunde den Rückweg anschlagen will, umzingeln die Prüfer die kleine Gruppe und nehmen sie kurzerhand fest. Dass der Maelion bei ihnen ist, kann aus Sicht der Prüfer nur eines bedeuten: es mit Verbündeten der Nebelchronisten zu tun zu haben.
Jedes Zeitgefühls beraubt, finden sich die Gefährten schließlich in einem dunklen Kerker wieder. Alle Hoffnung scheint verloren. Doch dann taucht unerwartet eine alte Bekannte wieder auf. Sie befreit Gaston, Dunring und Halmir aus dem Kerker, und nicht nur das: Sie offenbart den Freunden auch ein Geheimnis, das eine ganz neue Wendung verspricht.
_Bewertung_
Sofort fällt auf, dass „Wehrlos“ nach dem vertrackten, mystischen Auftakt und dem spannungsbetonten zweiten Teil die Geschwindigkeit der Erzählung um das Welkenwerk wieder etwas drosselt. Das kommt unerwartet, erzielt jedoch den wunderbaren Effekt, dass das Finale dieser dritten Hörspielfolge ungemein an Kraft gewinnt und die Vorfreude auf die kommenden Episoden schürt. Stellt man die ersten drei Folgen gegenüber, so hat jede für sich ihren Reiz, gerade weil die Geschichte immer wieder anders erzählt wird.
„Unweit“ führte eine Vielzahl von Charakteren ein, gab sich geheimnisvoll und vertrackt. „Stromabwärts“ führte die Geschichte fort, verlagerte die Handlung aber auf ein Nebenereignis, das sich erst später als bedeutsam herausstellte. Die Folge ist deutlich actiongeladener. „Wehrlos“ hingegen klärt viele Geheimnisse auf, lässt sich viel Zeit mit der Reise von Gaston und seinen Freunden und fährt dann am Ende einen Cliffhanger auf, der spektakulär in Szene gesetzt wird. Gerade diese Variation macht „Abseits der Wege“ zu einer großen Geschichte, die noch neun weitere Episoden umfassen wird. Die Richtung ist vorgegeben, doch nach den Wendungen der ersten Folgen, vor allem in „Wehrlos“, lässt sich nicht mit Sicherheit prognostizieren, wie sich das alles auch nur in Ansätzen entwickeln wird.
Die Handlung der Folge „Wehrlos“, betrachtet man diese nur für sich, kommt relativ linear daher. Die Perspektive wird nicht, wie in den vorigen Teilen, auf mehrere Personen und Handlungsstränge verteilt, die sich zum Schluss hin treffen. Vielmehr verfolgt der Hörer die ganze Zeit Gaston, Dumring und Halmir und nimmt aus deren Sicht (und ebenso überraschend) die Geschehnisse wahr, die sich mehr und mehr zuspitzen. Bis auf wenige Ausnahmen werden auch keine neuen Figuren mehr eingeführt. Die Autoren spielen vielmehr damit, bereits bekannten Charaktere neue Nuancen hinzuzufügen, die deren frühere Handlungen in einem neuen Licht erstrahlen lassen bzw. diese zum Teil erklären. Man könnte „Wehrlos“ also durchaus als eine eher unbedeutende, einfach gestrickte Folge beschreiben, würde dann aber die vielen Bezüge außer Acht lassen, die „Wehrlos“ mit den vorigen zwei Folgen und vermutlich einigen kommenden verbindet. Gerade durch diese Verknüpfung fügt sich Teil drei der Fantasy-Serie nahtlos in den Gesamtkontext ein und erhält seine Berechtigung innerhalb des Zyklus.
Ebenso wie der Aufbau der Erzählung kann auch die technische Umsetzung einmal mehr überzeugen. Die Effekte werden gezielt und passend eingesetzt, nicht als Mittel zum Zweck, sondern als stimmungsvolle Fokussierung. Auch die musikalische Untermalung passt sich hervorragend den Stimmungen der einzelnen Szenen an, bleibt mal im Hintergrund und tritt mal deutlich nach vorne. Die Sprecher leisten solide Arbeit, herausragt aber eindeutig der Erzähler Heinz Ostermann, der „Abseits der Wege“ feinfühlig und mit der nötigen Tiefe die gewünschte Epik verleiht. Großartig – in allen Belangen.
|Lübbe Audio| vertont die Abenteuer des Kadetten Kantiran und des Sternenadminstrators Perry Rhodan, die in der Unterserie „Sternenozean“ im Perry-Rhodan-Universum spielen. Bislang sind achtzehn Hörspiele veröffentlicht, doch will Lübbe offenbar vierzig Hörspiele produzieren. Dies ist die dritte Staffel.
Folge 17, Fortsetzung von Folge 14: Der unterirdische Speicher ist die Geheimdienstzentrale der Terraner auf dem Planeten Hayok. Als eine Übermacht von Kralasenen unter der Führung des Arkoniden Shallowain die Räumlichkeiten stürmt, entbrennt ein erbitterter Kampf. Die Lage der terranischen Agenten scheint aussichtslos … (Verlagsinfo)
_Die Reihe_
„Perry Rhodan“ ist die größte SF-Heftchen- und Roman-Reihe der Welt. Eine Vielzahl von Autoren schreiben seit Jahrzehnten für die Reihe, und koordiniert wird dieser Aufwand vom |Pabel|-Verlag in Rastatt. Auch Andreas Eschbach fühlte sich geehrt, einen oder zwei Bände beitragen zu dürfen.
Es gab vor der aktuellen |Lübbe-Audio|-Reihe schon Vertonungen der PR-Silberbände, doch nicht in der stilvollen Inszenierung des |STIL|-Tonstudios. Die Vorlage für das vorliegende Abenteuerhörspiel bildete der Roman „Terraner als Faustpfand“ von Rainer Castor.
Die 1. Staffel:
1) [Der Sternenbastard 3030
2) [Die Mascantin 3031
3) [Der Hyperschock 3035
4) [Planet der Mythen 3058
5) [Havarie auf Hayok 3263
6) [Das Blut der Veronis 4468
Die 2. Staffel:
7) [Der Gesang der Motana 3627
8) [Sonderkommando Kantiran 3639
9) [Tau Carama 3656
10) [Überfahrt nach Curhafe 3664
11) [Entscheidung in Vhalaum 3682
12) [Die Femesängerin 3699
Die 3. Staffel:
13) [Der Flug der Epha-Motana 4589
14) [Terraner als Faustpfand 4592
15) [Die Sekte erwacht 4595
16) [Der Todbringer 4609
17) Kampf um den Speicher
18) Die mediale Schildwache
_Die Inszenierung_
Erzähler: Christian Schult (Richard Belzer in „Law & Order: New York“)
Kantiran: Christian Stark (‚Robin‘ in „Batman & Robin“, ‚Batman‘ in „Batman of the Future“)
Dario da Eshmale: Kaspar Eichel (Stimme von Richard Dreyfuss in „Poseidon“ & „Silver City“)
Shallowain: Manfred Lehmann (Stimme von Bruce Willis, Gérard Depardieu, Kurt Russell …)
Icho Tolot: Tilo Schmitz (Ving Rhames, Michael Clarke Duncan)
Gucky: Stefan Krause (Billy „Pippin“ Boyd)
Mal Deltair: Jürgen Kluckert (Morgan Freeman, Chuck Norris)
Filana Karonadse: Ranja Bonalana (Julia Stiles, Renée Zwellweger)
Reginald Bull: Lutz Riedel (Timothy Dalton)
Sowie Friedrich Breuer, Miriam Heisert und Frank Bertold.
Die Hörspieladaption stammt von S. A. Effenberger. Regie, Musik, Ton und Programmierung lagen in den Händen von Christian Hagitte und Simon Bertling vom Ton-Studio |STIL|. „Die Musik wurde exklusiv für die Perry-Rhodan-Hörspiele komponiert und vom Berliner Filmorchester unter der Leitung von Christian Hagitte live eingespielt. Die elektronischen Klänge und Effekte wurden speziell für die Hörspiele vom |STIL|-Team durch den Einsatz von Computertechnik generiert“, heißt es im Booklet. Executive Producer der Reihe ist Marc Sieper.
Am Schluss erklingt der Song „The World is Growing Loud“ von der Band |Covenant|. Der Originaltitel stammt von Eskil Simonsson und Joakim Montelius, zwei Schweden, die über info@covenant.se zu erreichen sind.
_Vorgeschichte_
Der 14-jährige Junge Kantiran lebt als Sohn eines Terraners und einer Arkonidin als Untertan des Kristallimperiums auf einem friedlichen Agrarplaneten. Nach dem Verlust seiner Eltern, die auf einer Schürfexpedition verschollen, wächst er bei seinen Pflegeeltern Weigel und Arachya auf. Er lernt, dass er die Gabe besitzt, Tiere telepathisch zu lenken und mit ihnen zu kommunizieren.
Ein Sternenkreuzer landet. Der riesigen Kugel entsteigen ein Riese und eine Frau. Es sind die Flottenführerin Ascari da Vivo und ihr Leibwächter Shallowain. Die Admiralin nimmt Kant auf einen kurzen Flug mit, um ihm etwas zu geben: ein Erbstück von seinem Vater. Es sieht zwar aus wie eine terranische Uhr, ist aber ein intelligenter persönlicher Assistent. Er tauft ihn Tonto. Außerdem lädt sie ihn zur imperialen Kadettenschule ein, der Parageta.
Nach drei Jahren ist seine Ausbildung zum Flottenoffizier fast beendet. In vielen Kämpfen hat er sich zum besten Dagorista der Parageta emporgearbeitet. Seit einem Jahr liebt er eine schöne Schneiderin mit dem klangvollen Namen Thereme. Sie arbeitet im Haushalt des Geheimdienstchefs Kilor. Eine Woche vor der Prüfung beehrt ihn sogar der feindliche terranische Resident Perry Rhodan höchstpersönlich mit einem Besuch der Kadettenschule, denn Kantiran bewundert ihn sehr. Er ahnt nicht, dass Rhodan sein Vater ist!
Eines Tages findet Kantiran die Geliebte tot auf. Ein heimtückischer Anschlag mit dem Gift der Trivipern, vermutet Kantirans Freund, der Tierheiler Mal Detair. Da der Geheimdienst, in dessen Haus Thereme wohnte, die Ermittlungen übernimmt, macht Mal Detair seinem neuen Freund Kant keine Hoffnung, dass der Täter je gefunden wird. Also müssen sie ihn auf eigene Faust aufspüren. In der Tierarztpraxis Mals entdeckt er seine telepathische Gabe wieder, die er schon gegenüber den Tieren seiner Heimatwelt angewandt hat.
Die Mascantin Ascari da Vivo, die ihn von seiner abgeschiedenen Heimaltwelt im Hayok-Sektor geholt hat, ist ein wenig besorgt um die geistige Gesundheit ihres Schützlings, als er sich der Abschlussprüfung auf der Welt Iprasa unterzieht. Und tatsächlich muss dort etwas Furchtbares mit ihm geschehen sein, denn er erwacht erst drei Monate nach der Prüfung wieder aus dem Koma.
Bei Mal Detair findet er ein neues Schoßtier, mit dem er telepathisch kommunizieren kann. Kemi ist ein aggressiver Tarox-Marder und hört nur auf seinen Befehl. Er trägt das Tier, das Mal ihm schenkt, wie einen Pelz um den Hals. Und ein Besuch bei der Mascantin eröffnet ihm auch den Weg, wie er an Ascaris vertrauliche Daten über sich selbst herankommt. Und wer weiß, was er dabei auch über den Mord an Thereme entdecken könnte. Der Verdacht, den er schon vor seinem Koma gegen die Admiralin, die direkt dem Imperator unterstellt ist, hegte, muss überprüft werden.
Doch Kantiran findet mehr über seine Identität heraus, als ihm lieb ist: Er ist der Sohn der Mascantin und Perry Rhodans! Sofort bereitet er sich darauf vor, sich an der Mascantin für den Mord an Thereme zu rächen. Leider geht alles schief, und Kantiran und Mal Detair werden gefangen genommen …
In Episode 8 versucht das Sonderkommando der „Liga der terranischen Welten“, Kantiran aus Shallowains Gefangenschaft zu befreien. Doch in der Luftschlacht, die während eines Hypersturms stattfindet, verschlägt es den Gleiter, in dem sich Kantiran und Mal Detair befinden, in eine versteckte Dimension des Raum-Zeit-Kontinuums. Sind sie gerettet? Leider ist auch Shallowain der Weg hierher geglückt, und er versucht, die beiden Entflohenen wieder einzufangen. Doch das Terrain bietet Kantiran unerwartete Möglichkeiten.
Episode 14: Nach der Schlacht über der Stadt Valhaum liegt der Hacker Mikey Molinas im Koma, und Kantiran betrachtet seinen Lebensretter mit Kummer. Gucky, der Mausbiber, hat einen Einfall und setzt Molinas dessen Spezialbrille auf die Nase. Damit sendet ihm Molinas eine telepathische Botschaft. Kantiran verrät Gucky, dass er über eine Psi-Fähigkeit verfügt, die er Instinkt-Telepathie nennt: Er könne das instinktive Verhalten von Tieren steuern. Das hat Kantiran schon einmal gemacht, um sich an seiner fiesen Mutter, einer Arkonidin, für den Mord an seiner Freundin Thereme zu rächen (Episode 2). Als Kantiran ihm eine Demonstration anbietet, sagt Gucky nicht nein. Als Demonstrationsobjekt wählt Kantiran ein kleines Volk Ameisen …
Unterdessen braut sich Unheil über der Operationsbasis der Terranischen Liga auf Hayok zusammen. Shallowain der Hund, ein Arkonide in Diensten von Kantirans Mutter, hat Spezialagent 707, bürgerlich Korg Sonderbohn, gefangen genommen und ihm durch ein Wahrheitsserum den Standort des Datenspeichers der Terraner entlockt. Shallowain stellt dem Kommandanten des Speichers, Dario da Eshmale, ein Ultimatum für die Übergabe, das sofort abgelehnt wird. Agent 707 wird ohne Umschweife exekutiert.
Shallowain schickt seine Kralasenen aus, um tausend Terraner gefangen zu nehmen und zum Speicher zu transportieren. Vor den Kameras des Speichers lässt Shallowain das erste Dutzend Terraner willkürlich hinrichten. Um das Leben der restlichen Terraner zu schützen, willigt Eshmale ein, den Schutzschild über dem Speicher abzuschalten. Doch Shallowain bricht sein Wort, die Terraner daraufhin freizulassen …
_Handlung_
Im Speicher der Terraner arbeiten 3000 Personen, doch nur ein Bruchteil von ihnen ist für den Kampf ausgebildet und kann sich den Kampfrobotern und Elitesoldaten der Arkoniden entgegenstellen, die sich nun ihren Weg ins 350 Meter hohe Gebäude sowie in die acht unterirdischen Ebenen bahnen. Da stellt sich der riesige Haluter Icho-Tolot den Eindringlingen entgegen. An seiner Panzerung prallen Energiestrahlen und Projektile wirkungslos ab. Vielmehr ist es der Haluter, der Soldaten und Roboter wie Geschosse benutzt. Doch er steht auf verlorenem Posten und ist schon bald umzingelt.
Unterdessen werden Kantiran, Rhodans Sohn, und Gucky, der Mausbiber mit den Psi-Fähigkeiten, Zeugen des verräterischen Angriffs auf ihre Basis auf Hayok. Gucky versucht, sich in Icho-Tolots Nähe zu teleportieren, doch kehrt er sofort wieder kreischend und jammernd zurück. Die Arkoniden haben Anti-Mutanten-Abwehrgeräte aufgestellt, die ihm das Teleportieren verleiden.
Shallowain, dem Feldherrn der Arkonidentruppen, gelingt es, Icho-Tolot durch Fesselfelder zu neutralisieren. Der riesige Kämpfer zappelt hilflos in seinem Netz. Shallowain macht sich bereit für den Gnadenstoß. Da der Bremsklotz Icho-Tolot beseitigt ist, gelangen die Eindringlinge nun umso schneller in die Subebenen des Speichers. Filana, die Cyborg-Agentin, Mal Detair und Eshmale schlüpfen in ihre Kampfanzüge, um den Angreifer ein ehrenvolles Rückzugsgefecht zu liefern. Sie setzen dringende Notrufe über den Hyperraum ab.
Auf einmal traut Mal Detair seinen Augen nicht: Sensenmänner aus nichtstofflicher Substanz jagen auf die Kralasenen zu und mähen sie buchstäblich mit ihren Sensen nieder! Gleich darauf tauchen Piraten auf, die das Gleiche mit ihren Enternsäbeln und antiken Pistolen erledigen. Woher kommen diese Geistererscheinungen, rätselt nicht nur Mal, sondern auch Filana. Sie stellt erhöhte Daten- und Rechenaktivität in Mikey Molinas‘ früherem Aktivitätszentrum fest. Aber Mikey liegt doch komatös im Medozentrum, oder?
Kantiran bekniet seinen Freund und Kampfgenossen Gucky, trotz seiner Schmerzen nochmals zu versuchen, Icho-Tolot vor dem sicheren Tod durch Shallowains Strahler zu bewahren. Gucky teleportiert sich erneut in den Brennpunkt des Geschehens, wo Shallowain bereits seinen Sieg in der Tasche zu haben glaubt …
_Mein Eindruck_
Die Lage wird natürlich gerettet, aber erst dann, wenn die Not am größten ist – mit dem Eingreifen der Kavallerie. Shallowain, gesprochen von Manfred Lehmann, der deutschen Stimme von Bruce Willis und Kurt Russell, tritt ebenso hart und raubeinig auf wie sein Vorbild Agamemnon. Allerdings fehlt ihm ein listenreicher Odysseus an seiner Seite, um die nächsten Schachzüge des Gegners vorauszusehen, sonst hätte er sich nicht so weit vorgewagt, sondern sich mehr um seine Rückendeckung gekümmert. Das kommt diesmal ihn teuer zu stehen. Aber er ist ja bloß ein Söldner. Den wirklichen Verlust müssen seine Auftraggeber verkraften, beispielsweise die Arkonidin, die sich Kantirans Mutter schimpft.
Dramaturgisch wechselt die Handlung zwischen den Kriegsszenen, die sich vor dem Speicherstützpunkt abspielen, und der friedlichen Szene, in der Kantiran seine Psi-Kraft demonstriert. Das ist sicherlich gewollt. Erstens, um den Zuhörer geistig verschnaufen zu lassen – allzu viel Lärm veranlasst diesen nur dazu, geistig abzuschalten. Zweitens erscheint uns bald Kantirans Methode als die entwicklungsgeschichtlich weitaus begrüßenswertere im Vergleich zu der Shallowains. Der Söldner ist ein Auslaufmodell, Psi ist die Zukunft, Brutalität verliert gegen den Geist.
Recht seltsam wirkt das Auftreten von Sensenmännern und Piraten. Das sind eigentlich Fantasy-Elemente, und da Sensenmänner aus dem Reich des übernatürlichen Horrors kommen, wirken sie in einem SF-Setting ganz schön fehl am Platz. Also können sie nur ironisch gemeint sein, ebenso wie die Piraten, die nach dem Megaerfolg von „Fluch der Karibik“ wieder völlig arriviert sind und in jedes Kinderzimmer zu gehören scheinen.
_Die Inszenierung_
So fangen Sternenopern an: mit einer schmissigen Titelmelodie und raunenden Stimmen, die Schicksalhaftes verkünden. Ein Erzähler wie Christian Schult hat eine recht hohe Autorität und wir glauben ihm seine Geschichte nur allzu gern, wenn er von den Geschehnissen auf Hayok erzählt.
Die Sprecherriege ist diesmal recht gemischt. Den vielen menschlichen Männern stehen zwar nur eine Frau gegenüber, aber auch zwei Fremdwesen, nämlich Gucky und Icho Tolot. Was Icho an Basstiefen hervorbringt, macht Gucky mit seinen Höhen wieder wett. Tilo Schmitz, die Stimme von Ving Rhames, und Stefan Krause, die Stimmbandvertretung für Billy „Pippin“ Boyd, stehen sich hier in reizvollem Kontrast gegenüber.
|Geräusche und Musik|
Die Geräusche können in Sachen Professionalität absolut mit Kinoproduktionen mithalten. Eine große Bandbreite an Sounds charakterisiert die verschiedenen fremdartigen Wesen und Maschinen, welche die Helden auf ihren Streifzügen antreffen. Die größte akustische Leinwand bemalen jedoch die tausend elektronisch erzeugten Sounds, die der ganzen Handlung erst das kosmische Science-Fiction-Feeling verleihen. Ohne sie könnte es sich ebenso gut um Fantasy auf einem fernen Planeten handeln, wie sie z. B. Jack Vance fabriziert hätte. Insgesamt sind die Musik und die Geräuschkulisse eine ganze Menge Aufwand für eine simple Sternenoper, aber es lohnt sich: Das Hörspiel klingt höchst professionell produziert. Ich könnte Gegenbeispiele nennen, in denen die Musikbegleitung in die Hose ging, aber sie stammen alle nicht von |STIL|.
Am Schluss erklingt der Song „The World is Growing Loud“ von der Band |Covenant|. Der Abschlusssong klingt nach internationaler Wertarbeit. Über einem stetigen Bass-Beat erheben sich atmosphärische Harmonien und ein englischsprachiger Gesang. Der Text ist ziemlich belanglos und auch nirgends abgedruckt. Am Schluss wendet sich das Stück komplett einem Beat zu, der mit doppelter Geschwindigkeit daherkommt, sich aber leider zu nichts weiterentwickelt, sondern lediglich leiser wird.
|Das Booklet …|
… umfasst neben den oben genannten Credits auch eine Bildergalerie. Die ist dem neuen [Perry-Rhodan-PC-Game]http://www.perry-rhodan-game.com/ entnommen und umfasst sieben Bilder, darunter eine doppelseitige Abbildung.
_Unterm Strich_
Insgesamt bildet „Kampf um den Speicher“ eine befriedigende Fortsetzung zu „Terraner als Faustpfand“ innerhalb der Hörspielserie „Perry Rhodan: Sternenozean“. Diese Episode ist noch actionreicher als der Vorgänger und dürfte jeden Gamer zufriedenstellen, was die Ballerquote betrifft. Die Serie wird offenkundig von Profis produziert, von mancher bekannten Hollywoodstimme gesprochen und liefert einen soliden Gegenwert für den Preis von rund acht Euronen.
Jugendliche beiderlei Geschlechts zwischen 14 und 17 Jahren dürften sich rasch mit den Helden identifizieren, und das ist eine der besten Voraussetzungen, um ein treues Publikum aufzubauen. Auch Zephyda ist eine solche Identifikationsfigur, und ich hoffe, dass sie möglichst lange Teil des Serienpersonals bleibt.
Was die Qualität des Inhalts angeht, so darf man wohl kaum tiefschürfende und daher langweilige Monologe erwarten. Vielmehr sind kämpferische Action und romantische Exotik angesagt – das ist genau die Mischung, die auch „Star Wars“ so erfolgreich gemacht hat.
|68 Minuten auf 1 CD|
http://www.perryrhodan.org
http://www.luebbe-audio.de
http://www.stil.name
http://www.perry-rhodan-game.com
[„Ausführlicher Überblick über diesen Zyklus der Heftromanserie“]http://www.perrypedia.proc.org/Der__Sternenozean__%28Zyklus%29
Drizzt ist nun einer der besten Schwertkämpfer unter den Drow, und langsam beginnt er die lebensverachtenden Riten seines Volkes zu hinterfragen und nimmt sogar den Zorn der Spinnengöttin in Kauf.
Ein unbekanntes Haus bedroht die Familie Do’Urden. Um in der Gunst der Spinnengöttin zu steigen, sollen Drizzt und sein Bruder Dinin mit einem Trupp Drow an die Oberflächenwelt gehen, um dort die feindlichen Elfen anzugreifen. Eine harmlose Hochzeitsgesellschaft wird von den Dunkelelfen abgeschlachtet. Drizzt kann sich aus dem sinnlosen Morden heraushalten und sogar ein junges Elfenmädchen retten. Für Dinin und die restlichen Drow sah es allerdings so aus, als ob er das Kind tötete. Dennoch sinkt das Haus Do’Urden unerwartet in der Gunst der Spinnengöttin.
Nun soll eine Attacke gegen die Gnome wieder Ruhm und Ehre erbringen. Eine Gelegenheit, die sich der undurchsichtige Magier Masoy nicht entgehen lassen will, um Drizzt zu töten. Doch die Gnome sind schneller und entführen den jungen Dunkelelf. Aber bevor es zu einer Verständigung zwischen dem Drow und den Gnomen kommen kann, erscheinen die restlichen Dunkelelfen und töten die Gnome.
Bei einer Auseinandersetzung mit seinem Waffenmeister Zaknafein erfährt Drizzt, dass dieser sein leiblicher Vater ist und die Gesellschaft der Drow ebenso verachtet wie Drizzt selbst.
Die finstere Oberin Malice Do’Urden und ihre Töchter spionieren den beiden nach und erfahren so von dem Betrug des jungen Drow, der nun der Spinnengöttin geopfert werden muss …
_Meine Meinung:_
Der zweite Teil der Dunkelelf-Saga übertrifft den ersten noch an Dramatik und Spannung. Sprecher, Musik und Effekte sind auf einem ebenso hohen Niveau wie in Folge eins und könnten perfekter nicht sein.
Tobias Meister ist die Rolle des Drizzt wahrlich auf den Leib geschneidert. Allerdings gibt es auch in dieser Folge niemanden, der seinen Part nicht mit Inbrunst und Engagement zum Leben erweckt. Die Handlung ist, wie eigentlich in jeder |Lausch|-Produktion, anspruchsvoll und erfordert ein konzentriertes Zuhören. Dafür wird der Hörer aber auch sofort in eine fremdartige, faszinierende Welt hineingezogen und erlebt die Geschehnisse hautnah mit. Selbige sind nicht immer was für zarte Gemüter, so dass eine Altersempfehlung ab 16 Jahren angebracht ist.
Zusätzliche Bonuspunkte gibt es zudem für die lange Spielzeit von fast 78 Minuten, welche die Kapazität der CD vollkommen ausschöpft. Eine Einteilung in 25 Tracks ist deshalb eine Notwendigkeit, die das schnelle Anwählen einzelner Szenen erlaubt.
Das Cover des Booklets zeigt Drizzt im Kampf, und wieder passt die düstere Farbgebung des typischen Zeichenstils ideal zu den Fantasy-Geschichten.
_Fazit:_ Perfekt inszenierte Fortsetzung mit Spitzen-Sprechern und einem epischen Soundtrack. Mit Abstand die beste Fantasy-Hörspielserie auf dem Markt.
_Die Inszenierung:_
Drizzt Do’Urden: Tobias Meister
Malice Do’Urden: Elga Schütz
Zaknafein Do’Urden: Michael Prelle
Dinin Do’Urden: Tim Grobe
Nalfein Do’Urden: Roland Floegel
Brizza Do’Urden: Miriam Hensel
Vierna Do’Urdon: Nele Jung
Maya Do’Urden: Viola Livera
Si Nafay Hun’ett: Carla Becker
Masoj Hun’ett: Martin Sabel
Oberin Baenre: Dorothea Reinhold
Hatch’ett: Roland Floegel
Alton De Vir: Peter Woy
Priesterin: Katinka Springborn
Belwar Dissengulp: Carlheinz Heitmann
Elfenmädchen: Gwenyth Dimonye
Drehbuch: Günter Merlau nach einer Geschichte von R. A. Salvatore
Regie & Produktion: Günter Merlau
Produktionsassistenz: Udo Baumhögger
Lektorat, Disposition, Regieassistenz: Janet Sunjic
Musik: Günter Merlau / BMG Zomba Production-Music
Layout & Gestaltung: Oliver Graute
Coverillustrationen: Tim Seeley / Blond
Innenillustrationen: Todd Lockwood, Joel Thomas
|78 Minuten auf 1 CD|
http://www.merlausch.de/
Die ersten beiden Staffeln der Serie auf |Buchwurm.info|:
Folge 1: [„Der dritte Sohn“ 2978
Folge 2: [„Im Reich der Spinne“ 3055
Folge 3: [„Der Wächter im Dunkel“ 3082
Folge 4: [„Im Zeichen des Panthers“ 4458
Folge 5: [„In Acht und Bann“ 4422
Folge 6: [„Der Hüter des Waldes“ 4488
Folge 1: [„Das Amulett von Kyan’Kor“ 2050
Folge 2: [„Todesengel“ 2569
Folge 3: [„Collin Drake und die Bruderschaft“ 3532
Folge 4: [„Dunkelheit“ 3666
Caine und Torkaan müssen auf Kyan’Kor die Führer des Volkes dieser blauschuppigen Aliens davon überzeugen, dass es wichtig ist, gegen die Aganoi in den Krieg zu ziehen. Nur durch eine List gelingt es Caine schließlich dank des Penumbra, die Zweifel der Politiker Kyan’Kors auszuräumen. Torkaan stellt eine schlagkräftige Armee zusammen, doch Hunderte riesiger Spinnen und grausamer Nebelgeister stellen eine schier unüberwindbare Barriere dar, und Caine ist einmal mehr dazu gezwungen, Kartaan, den Schlächter, zu entfesseln …
Zur selben Zeit muss Sergeant Kilkenny auf dem Basisplaneten der Aganoi als Sklave arbeiten. Dabei macht er Bekanntschaft mit Dhalarin, einer Angehörigen des Volkes von Kyan’Kor und ebenfalls Gefangene der Aganoi. Zusammen mit ihr gelingt es Kilkenny, die Sklaven aufzuwiegeln und eine Rebellion anzuzetteln. Der Kampf gegen die Aganoi hat aber erst begonnen …
Auf der Erde bereitet Colin Drake derweil den ultimativen Schlag gegen die Aliens vor, welche die Erde zu unterjochen drohen. Dabei schreckt er auch nicht vor einem atomaren Anschlag zurück …
_Meine Meinung:_
Endlich geht es mit der Vorzeigeserie von |Lausch| in die nächste Runde. Der martialische Titel besagt es schon: Ab jetzt wird zurückgeschlagen und die Handlung gewinnt noch mehr an Tempo, wenn das überhaupt möglich ist. Auffallend ist zunächst, dass nicht mehr die dänische Band MNEMIC den Metal-Soundtrack liefert, sondern LIMBOGOTT, welche aber nicht weniger hart und zugleich klangvoll daherkommen.
Die Story wird etwas geradliniger und leichter nachvollziehbar. In Rückblicken erfährt man zudem, wie Kilkenny dazu gebracht wurde, Polizist zu werden, und welche Rolle sein Stiefvater dabei spielte. Letzterer wird übrigens von Rainer „Larry Brent“ Schmitt gesprochen, dessen angenehm ruhige Stimme gut zum Charakter passt. Kilkenny wird abermals herrlich ruppig und schonungslos offen von Karl Schulz verkörpert, der im Fernsehen als Stimme von Mr. T alias B. A. vom „A-Team“ zu hören ist. Als Dhalarin brilliert Hörspiel-Ikone Reinhilt Schneider. Auch die Stammbesetzung, allen voran Wesley Snipes‘ Stimme Torsten Michaelis, wirft wieder alles in die Waagschale und liefert ein Hörspiel der Spitzenklasse ab. Hinzu kommen die professionellen Effekte, die äußerst real wirken.
Die Story hat mittlerweile fast gänzlich von den irdischen Gefilden abgehoben und ist keinem Genre eindeutig zuzuordnen. Ein bisschen Science-Fiction, eine gute Portion Horror, viel Fantasy und eine Menge Action machen das Hörspiel zu einem Fest für die Ohren. „Rebellion“ ist die perfekte Fortführung der ersten vier „Caine“-Folgen, die man aber unbedingt kennen sollte, um seinen Spaß an dieser Episode zu haben.
Das Booklet zeigt Kilkenny mit seiner glückbringenden Polizeimarke, die in dieser Folge keine unwesentliche Rolle spielt – ein ideales Motiv für den Titel. Ansonsten hat das Begleitheft außer den bislang erhältlichen Folgen, Stab und Besetzung sowie ein wenig Werbung für LIMBOGOTT nicht viel zu bieten. Kunstvolle Zeichnungen und Begleitmaterial wie bei „Drizzt“ oder „Die Schwarze Sonne“ sucht man hier leider vergeblich, wobei ein Glossar nicht unangebracht wäre.
_Fazit:_ Eins-a-Actionhörspiel mit brillanten Sprechern, die bis in die kleinste Nebenrolle ideal ausgewählt wurden, und einem hammerharten Soundtrack der Band LIMBOGOTT. Ein Muss für alle Fans von „Caine“.
|68 Minuten auf 1 CD|
http://www.stevencaine.de
http://www.merlausch.de
Totenhorcher Harry Keogh ist auf der Jagd nach einem der gefürchteten Wamphyri-Wesen, das seine Blutgier an Menschen stillen will. Um es zu vernichten, entschließt er sich, die fremde Welt dieser außerirdischen Vampire zu betreten. Dort endlich stößt er auf seinen verschwundenen Sohn Harry Junior, der sich der einheimischen Wamphyri-Lords erwehren muss.
Unterdessen spitzt sich die Lage im Perchorsk-Institut zu, denn das gefangene Wamphyri-Wesen hat einen Arbeiter infiziert und tritt nun seinen Beutezug in den Stollen der unterirdischen Anlage an. Und Beute gibt es hier reichlich …
_Der Autor_
Brian Lumley wurde 1937 in England geboren. 1981 beendete er mit 44 Jahren seine Militärkarriere. Seither arbeitet er als freier Schriftsteller. Seine ersten Veröffentlichungen standen ganz unter dem Einfluss von H. P. Lovecrafts |Cthulhu|-Mythos. 1986 schuf Brian Lumley mit seiner Vampir-Saga „Necroscope“ eine der erfolgreichsten Horror-Serien der Welt.
Alleine in den USA haben sich seine Bücher weit über zwei Millionen Mal verkauft. So wie Brian Lumley den Vampir darstellt, hat es noch kein Autor zuvor gewagt. Mittlerweile hat Brian Lumley mehr als 50 Bücher veröffentlicht und schreibt fleißig weiter. Er und seine Frau Barbara Ann leben in Devon im südwestlichen England. (Verlagsinfo)
Band 1: [Erwachen 779
Band 2: [Vampirblut 843
Band 3: [Kreaturen der Nacht 2371
Band 4: [Untot 2963
Band 5: [Totenwache 3000
Band 6: [Das Dämonentor 4368
Band 7: [Blutlust 4459
Band 8: Höllenbrut
Band 9: Wechselbalg
_Der Sprecher/Die Macher_
Lutz Riedel ist ein hochkarätiger Synchron-Regisseur und die deutsche Stimmbandvertretung von „James Bond“ Timothy Dalton. Er war auch „Jan Tenner“ in der gleichnamigen Hörspielserie. Ich schätze besonders seine Interpretation von H. P. Lovecrafts Schauergeschichten wie etwa [„Das Ding auf der Schwelle“. 589 Er zeigt hier seine herausragenden Sprecher-Qualitäten, die den Hörer mit schauriger Gänsehaut verzaubern.
Der Berliner Schauspieler hat u. a. Timothy Dalton (James Bond) und Richard Hatch (Kampfstern Galactica) synchronisiert. Auch Richard Gere, Samuel L. Jackson und Christopher Walken hat er schon gesprochen. Lutz Riedel ist mit seiner Kollegin Marianne Gross verheiratet.
Riedel liest einen von Frank Festa bearbeiteten und gekürzten Text. Für Regie, Produktion und Dramaturgie zeichnet Lars Peter Lueg verantwortlich, für Schnitt, Musik und Tontechnik Andy Matern.
_Der Regisseur Lars Peter Lueg_
Der Verlag in eigenen Worten: „Nach 10 erfolgreichen Jahren in der Musik- und Medienbranche als Musikproduzent, Künstlermanager, Leiter von Multimediaprojekten und Tontechniker in verschiedenen Tonstudios war es an der Zeit die vorhandenen Kontakte und Erfahrungen zu nutzen, um eine vollkommen neue und andersartige Firma zu gründen.
Ein kompetentes Netzwerk von ca. 20 spezialisierten Unternehmen lässt LPL sehr effektiv und unabhängig arbeiten. Durch eine Passion für Filme, (Hör)Bücher und (Hör)Spiele, die sich dem Thema Horror verschrieben haben, sind Lars Peter Lueg und seine Partner mit viel Herzblut dabei. LPL stellt ausschließlich Produkte her, hinter denen der Verlagsleiter auch zu 100 % steht.“
_Der Komponist_
Andy Matern wurde 1974 in Tirschenreuth, Bayern geboren. Nach seiner klassischen Klavier-Ausbildung arbeitete er einige Jahre als DJ in Clubs. Seit 1996 ist er als freiberuflicher Keyboarder, Produzent, Remixer, Songwriter und Arrangeur tätig. Er kann trotz seiner jungen Jahre bereits mehr als 120 kommerzielle CD-Veröffentlichungen vorweisen. Darunter finden sich nationale und internationale Chart-Platzierungen mit diversen Gold- und Platin-Auszeichnungen.
Bereits Andy Materns erste Hörbuch-Rhythmen erreichten schnell Kultstatus bei den Fans und der Fachpresse. Durch seine musikalische Mitarbeit wurde [„Der Cthulhu-Mythos“ 524 zum besten Hörbuch des Jahres gewählt (Deutscher Phantastik Preis 2003). Seine Arbeit zum Hörbuch „Illuminati“ erreichte 2007 zweifachen Platinstatus. Andy Matern lebt und arbeitet in München. (Verlagsinfos)
_Vorgeschichte (Necroscope 6)_
Michael „Jazz“ Simmons ist ein britischer Spion, der es bis ganz tief ins Herzland der Sowjetunion geschafft hat. Mit Hilfe von ein paar ukrainischen Dissidenten, die sich als Pelztierjäger und Fischer im Ural durchschlagen, ist es ihm gelungen, bis auf den Pass zu gelangen, der in die radioaktiv strahlende Schlucht hinunterführt, in der das ominöse Perchorsk-Institut liegt. Es verbirgt sich seit rund fünf Jahren hier, hineingebaut in den Untergrund, und ein Staudamm versorgt es mit Elektrizität. Doch zu welchem Zweck? Kam von hier wirklich jenes Objekt, das die Amerikaner über der Hudson Bay abschossen?
Leider ist auch Simmons‘ Glückssträhne zu Ende. Den ersten Angreifer kann er zwar noch erwischen, doch der zweite ist zu schnell. Und die Annäherung des dritten bekommt er schon gar nicht mehr mit. Wochen später, tief unten im Perchorsk-Institut. Jazz erwähnt die Monster, die von hier kämen. Sicherheitschef Tschingis Kuf entgegnet: Nein, sie kommen von einer anderen Welt! Er führt ihn ins verbotene, abgeschottete und schwer bewachte Innerste des Perchorsk-Instituts. Hier unten muss eine Kernschmelze oder dergleichen stattgefunden haben. Der Fels ist nämlich zu Magma erstarrt. Hier entwickelte ein genialer Kernphysiker einen Energieschirm gegen aus den USA anfliegende Raketen. Doch der Test ging schief und erzeugte ein Dimensionstor in einer andere Welt. Das Tor liegt in der schwer bewachten Lichtkugel, die Kuf Simmons zeigt.
Woher man denn wisse, dass es sich um ein Tor handle? Ganz einfach, meint Kuf, etwas ist durchgekommen. Und zwar nicht ein- oder zweimal, sondern fünfmal in drei Jahren. Von vier „Begegnungen“ bekommt Simmons Filme gezeigt, doch einen „Besucher“ bekommt er live zu sehen. In einem Glaskäfig schlängelt und windet sich ein schwarzes Ding, das Formen von irdischen Wesen wie Wolf, Fledermaus usw. nachahmen kann. Und es ernährt sich ausschließlich von blutigen Fleischabfällen. Nach dem zu urteilen, was der Krieger, der fünfte Besucher, geschrien hat, steht es in Zusammenhang mit den „Wamphyri“. Ist es ein Vampir? Der Verdacht liegt nahe.
Was soll Tschingis Kuf nur mit seinem britischen Gast anfangen? Er verfällt auf eine hübsche Methode, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Mr. Simmons wird eine Reise ohne Rückfahrschein antreten. Jazz bleibt keinerlei Wahl, als ihm Kufs baumstarker Gorilla Karl Vjotsky einen Rucksack mit Camping-Ausrüstung auf den Rücken packt. Natürlich will er wissen, wohin die Reise gehen soll. Dreimal darf er raten …
_Necroscope 7_
1989 im russischen Uralgebirge. Der britische Spion Michael Simmons wurde durch ein Dimensionstor in die Welt gestoßen, aus der die Wamphyri stammen und immer neue Monster in unsere Welt schicken. Während in seiner Welt die Vampire versuchen, Fuß zu fassen, erforschen Simmons, seine telepathische Gefährtin Zak und sein Verfolger Karl die fremde Welt, aus der die Vampire stammen. Steile Felstürme mit mächtigen Festungsanlagen, eine Sonnen- und eine Sternseite, Krieger auf Flugwesen greifen an. Aus den Schatten versuchen die Fangarme der Wamphyri nach den Eindringlingen zu haschen. Ist hier ein Überleben unter diesen Bedingungen möglich? Da erhalten sie unerwartete Hilfe.
_Handlung von Necroscope 8_
Das Perchorsk-Institut unter dem Ural ist ein abgeschotteter Komplex, der vom KGB geschützt bzw. bewacht wird. Auch ESPler mit Psikräften halten hier Wache. Und was gibt es zu bewachen? Es ist der Durchgang zur Welt der Wamphyri, aus der immer wieder furchterregende Wesen in den Hochsicherheitsbereich des Instituts tief unterm Berg gelangen. Nur der Mitarbeiter Wassili Agurski weiß, dass eines der Wamphyri-Wesen nicht nur überlebt, sondern auch sein Ei in ihm abgelegt hat. Schnell hat es seinen Körper und seinen Geist übernommen. Nun sucht es nach Beute, um an frisches Blut zu gelangen und um seine Art fortzupflanzen.
Roborov und Rublev sind die Folterknechte des KGB-Majors Kuf, der Simmons geschnappt und in die Wamphyr-Welt geschickt hat. Dem Duo ist leider in seinem Eifer ein Missgeschick passiert: Ihr Opfer, Simmons‘ Helfer Kasimir Girescu, ist gestorben. Die Tochter Girescus, Tassi, wird von Kuf abgeholt und zu Agurskis Wamphyr-Schützling gebracht. Zunächst sieht Tassi in dem schummrigen Licht, das den Glaskasten beleuchtet, nur einen menschlichen Arm mit einer Hand daran. Davon wird Tassi bereits schlecht. Aber als sich das daran nagende schwarze Wesen aufrichtet und sich ihr zuwendet, fällt Tassi in Ohnmacht. Denn es trägt das Gesicht ihres Vaters …
Harry Keogh besucht seine tote Mutter in Edinburgh, als sie ihm den Geist von Kasimir Girescu vorstellt. Girescu habe Simmons, der im Auftrag des Londoner E-Dezernats in Perchorsk war, geholfen und sei dort getötet worden. Er bittet um Vergeltung für diesen ruchlosen Mord und um Hilfe für seine Tochter Tassi. Harry benachrichtigt Darcy Clark vom E-Dezernat und macht sich auf den Weg, indem er sich durch das Möbiuskontinuum bewegt. Schnell besorgt er sich einen Elektroschockapparat und begibt sich in die Kammer, wo das Wamphyrwesen in seinem Glaskasten noch immer frisst. Es begreift schnell, was er mit dem Gerät vorhat und beginnt zu toben …
Major Kuf wird von einem der ESPler geweckt: Jemand sei hier und er sei sehr stark. Unterdessen bringt Harry Keogh bereits Tassi aus ihrer Zelle weg, um sie in der Obhut von Darcy Clark zu lassen. Sofort kehrt er nach Perchorsk zurück, um mit dessen Forschungsleiter Viktor Luchov zu sprechen. Der wird gerade von Major Kuf aggressiv angebrüllt, er solle sich nicht in Angelegenheiten des KGB einmischen. Doch einem Mann wie Keogh hat Kuf nichts entgegenzusetzen und Keogh schnappt sich Luchov, um ihn aufzuklären, wie brenzlig die Lage ist. Ein vom Wamphyr Infizierter treibe sich in der Anlage herum und keiner wisse, wer es ist. Es müsse zerstört werden. Als Harry sie beide nach Australien teleportiert, ist Luchov beeindruckt und wird kooperativ. Harry erfährt, dass Luchov bereits heimlich einen Selbstzerstörungsmechanismus hat installieren lassen.
Doch bevor Luchov diesen aktiviert, begibt sich Harry in die Wamphyr-Welt, doch der Zugang zum Dimensionstor in Perchorsk ist versperrt. Zudem käme er hier nicht mehr zurück. Da kommt ihm sein alter Feind Fetor Ferenczy zu Hilfe. Der uralte Wamphyr aus dem Karpatengebirge wurde von Toten aus Rumänien gebeten, Harry zu helfen. Es gibt ein weiteres Dimensionstor in einer verborgenen Höhle in den Karpaten. Unter großer Mühe findet Harry das Tor und wird hindurchgezogen …
Der Ausgang dieses zweiten Tores befindet sich direkt unter dem des ersten Tores, also in einem Krater. Da dieser Ort schwer bewacht wird, geben die Höhlenbewohnerwachen sofort Alarm an ihre jeweiligen Herren. Diese eilen herbei, der Herr des Gartens alleine und ohne Waffen, der Wamphyr-Lord Saitis auf einem riesigen Flugwesen. Keogh erkennt seinen Sohn wieder, allerdings trägt dieser eine goldene Maske und ist 23 Jahre alt und nicht acht, wie er erwartet hatte. Als Lord Saitis sie zur Kapitulation auffordert, teleportieren sie sich beide einfach durchs Möbiuskontinuum in Harry juniors Domizil.
Doch Verschnaufen ist auch hier nicht möglich. Denn die Truppen der versammelten Wamphyri-Lords sind bereits im Anmarsch, zu Lande und in der Luft. Die Entscheidungsschlacht steht bevor. Michael Simmons und Zak sind ebenfalls hier. Da erhalten sie Hilfe von unerwarteter Seite, von der Wamphyr-Lady Karen …
_Mein Eindruck_
Die Trilogie, die mit Band 6 – „Das Dämonentor“ – beginnt, findet hier ihren Abschluss und Höhepunkt, und zwar gleich auf zwei Schauplätzen. Im Perchorsk-Institut bricht jede Ordnung komplett zusammen und die widerlichen Typen wie Major Kuf finden den ihnen zustehenden Tod. Auch das Institut selbst ist dem Untergang geweiht, bis es in einem Inferno vernichtet wird. Hier ist jede Menge Action angesagt, die für Liebhaber des Vampirgenres einige Highlights bereithält.
In der Wamphyr-Welt laufen die Dinge nicht so einfach. Allerdings gelingt es den beiden Harrys, Junior und Senior, schließlich mit einem genialen Trick, die Wamphyr-Armada wirksam zu bekämpfen. Dieser Trick ist allerdings nur Leuten zugänglich, die über Superman-Eigenschaften wie diese beiden Herrschaften verfügen. Der Schlüssel dazu ist wieder einmal das rätselhafte Möbius-Kontinuum, das ihnen die Teleportation in Gedankenschnelle erlaubt.
Die Action in dieser Welt basiert auf den zahlreichen Motiven, die der Kenner bereits aus der Sword-and-Sorcery-Variante des Fantasy-Genres kennt. Ein bekanntes Beispiel dafür ist Conan der Barbar. Er bekommt es ja hin und wieder mit Magiern, Maiden und Monstern zu tun, die seine ganze männliche Kraft und, ähem, Intelligenz fordern. In der Wamphyri-Welt entsprechen den Magier die Wamphyri-Lords, der schönen Maid die Lady Karen (sie trägt ein transparentes Nichts von einem Umhang) und der Monster gibt es weiß Gott genügend.
Den anderen Handlungsstrang hätte der Autor nach dem üblichen Muster der sich ausbreitenden Seuche gestalten können. Doch er beschränkt sich auf die Ermittlung Major Kufs, der die Opfer zu untersuchen hat. Viele Rätsel präsentieren sich ihm, doch wir wissen zum Glück wesentlich mehr als er. Ein Bonusfaktor ist die Anwesenheit von ESPlern, die Gedanken lesen können – auch die von Sterbenden. Was nicht ganz plausibel ist, ist jedoch ihr Versagen darin, auch die Gedanken eines vom Wamphyr Infizierten aufzufangen und zu orten. Dann hätten sie nämlich Wassili Agurski von etlichen Schandtaten abhalten können.
Was völlig fehlt, ist die psychische Innenwelt von Wassili Agurski. Es wäre ganz interessant gewesen, seine seelische Veränderung mitzubekommen, seine Versklavung durch den Wamphyr in ihm. Stattdessen präsentiert uns der Autor lediglich einen irren Zwerg à la Rumpelstilzchen, der offenbar immensen Spaß daran hat, die Soldaten zu massakrieren, in der Gewissheit, dass er selbst unsterblich ist, solange sein Wamphyr noch lebt.
|Der Sprecher|
Lutz Riedel liefert erneut eine beachtliche Leistung ab. Er ruft, wenn es angebracht ist, dramatische Aktion oder Anspannung darzustellen. Flüstern deutet Geheimniskrämerei an. Doch als er die Sprechweise des autoritären Lord Saitis umzusetzen hat, muss Riedel seine tiefste und kräftigste Stimmlage hervorkramen, um sowohl Majestät als auch Unerbittlichkeit und Grausamkeit auszudrücken. Und dies nicht nur einmal, sondern mehrere Male.
Wenn der Sprecher Tassi darstellt, so schraubt sich seine Stimme in unerwartete Höhen. Das muss aber sein, damit Tassis Angst und Entsetzen glaubhaft wirken. Leider ist Tassi ziemlich eindimensional gezeichnet: Sie ist das klassische unschuldige Opfer, die Maid in Not, doch Harry kommt ihr als rettender Ritter zu Hilfe.
Erstaunlicherweise gibt es auch männliche Figuren, deren Stimmen sich in weibliche Höhen schrauben. Dies trifft auf den flehenden Viktor Luchov zu, aber auch – wer hätte das gedacht? – auf unseren fiesen Major Tschingis Kuf. Denn Kuf will auf gar keinen Fall ein Opfer des Wamphyrs Wassili Agurski werden und erfleht in höchster Not, den Selbstzerstörungsmechanismus zu aktivieren. Sein ESPler Savinkov stammelt ebenfalls voll Angst – offensichtlich steht das Institut vor dem Ende.
Ganz wunderbar stellt der Sprecher den uralten Wamphyr Fetor Ferenczy dar, den wir ja schon in den ersten Bänden „genossen“ haben. Das alte Monster, das rund 500 Jahre alt ist und in Ploesti sein Ende fand, ist immer noch als Geist unterwegs, doch nur ein Totenhorcher, ein Nekroskop wie Keogh, kann ihn hören. Fetor kichert und krächzt, er lacht hämisch und höhnisch, aber wenigstens tut er seine Pflicht und hilft Keogh. Nur dadurch gelingt Keogh der Durchtritt in die Wamphyr-Welt.
|Die Musik|
Geräusche gibt es keine, aber dafür eine gut abgemessene Menge an Musik. Diese ist nicht in den Hintergrund verbannt, sondern dient (außer als Intro und Extro) der Abgrenzung der einzelnen Kapitel wie auch deren Unterabschnitte. Diese Abschnitte sind aufgrund der nichtlinearen Erzählstruktur oftmals mit Rückblenden durchsetzt. Die Musik Andy Materns tritt sehr selten im Hintergrund in Erscheinung, höchstens als Übergang zur Pause.
In meinen Notizen habe ich überall das Auftreten von Pausenmusik eingetragen, und dabei stellt sich ein deutliches Muster heraus. Sobald eine Szene ihren Höhepunkt erreicht hat, wird sie oftmals abgebrochen, damit sie sich in der Vorstellung des Lesers bzw. Hörers fortspinnen lässt. Sofort setzt Musik ein, die diesen Vorgang auf emotionaler Ebene steuert und stützt. Auf einer geistigen Ebene tritt hier allerdings eine kleine Verschnaufpause ein …
Man sollte auch bedenken, dass wir es diesmal mit einer stark gekürzten Fassung zu tun haben. Statt der vorherigen sechs CDs sind es diesmal nur noch vier. Abgebrochene Szenen sind zwar mitunter sehr wirkungsvoll, aber wer weiß, was dabei alles verschwiegen wird. Mir war es jedenfalls genug, um mich bei der Stange zu halten und gespannt auf die Fortsetzung zu warten.
_Unterm Strich_
Während mich die Grundstory in „Necroscope 6: Dämonentor“ stark an Lovecrafts [„Berge des Wahnsinns“ 3652 erinnerte und entsprechend kaltließ, so eröffnete das Dimensionstor nach dem Muster von „Stargate“ ein paar aufregende Möglichkeiten, einen ordentlichen Actionplot zu beginnen. Der Kampf mit dem Krieger aus der Anderwelt, eine Szene in „Dämonentor“, war schon mal ein guter Anfang. Die Action wird in Band 8 „Höllenbrut“ noch einmal ordentlich ausgebaut und führt zu zwei entscheidenden Auseinandersetzungen, die hier ihren Höhepunkt und Abschluss finden. Es bleiben nur sehr wenige lose Enden zurück. Und darüber soll nichts verraten werden.
Alles in allem gibt es neben recht bewegenden Szenen (Tassi, Keogh junior usw.) hier gute und häufige Action, die in zwei spannenden Finali gipfelt. Das bedeutet einen klaren Schnitt mit den ersten fünf Bänden, was auch durch die zeitliche Kluft von acht Jahren ausgedrückt wird. Dass die Sowjetunion immer noch existiert, legt die Vermutung nahe, dass sich die Ereignisse vor dem Jahr 1989 abspielen, in dem das Buch erstmals veröffentlicht wurde. Damals begann der Untergang des Sowjetregimes und die Entstehung der heutigen GUS-Staaten. „Interessante Zeiten“ also, real wie auch fiktiv.
Der Sprecher Lutz Riedel stellt wieder einmal seine Engagiertheit für die Horrorliteratur unter Beweis, ebenso wie die Flexibilität seines Sprechorgans und seiner Darstellungskraft. Am Schluss wendet er sich direkt an den Hörer, um die Fortsetzung „Wechselbalg“ anzukündigen.
Fazit: das erste Necroscope-Hörbuch, das ein Volltreffer ist.
|290 Minuten auf 4 CDs
Aus dem Englischen übersetzt von Michael Plogmann|
http://www.lpl.de
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http://www.festa-verlag.de
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„Drizzt“ ist die Hörspielumsetzung der legendären Dunkelelf-Saga des Fantasy-Autors R. A. Salvatore (geb. 1959 in Massachusetts): Der Dunkelelf Drizzt wird als der dritte Sohn des Hauses Do’Urden geboren. Damit muss er als Opfer der Spinnengöttin dienen. Doch kurz vor der Niederkunft tötet Dinin Do’Urden, der Zweitgeborene, seinen Bruder, um Erstgeborener zu werden. Das rettet Drizzt das Leben, der als männlicher Drow (Dunkelelf) allerdings schwer unter seinen Schwestern zu leiden hat, die allesamt Hohepriesterinnen der Spinnengöttin und damit höhergestellt sind.
Der verängstigte Edward Wilkins erbittet Schutz in einem angeblichen Mordkomplott. Er sucht das Büro von Privatdetektiv Richard Diamond auf und berichtet ihm von einigen Vorfällen auf dem Rummelplatz, nach denen er sich verfolgt fühlt. Wilkins kann jedoch kein Bares anbieten, so dass Diamond gezwungen ist, den Job anzulehnen. Kurze Zeit später taucht eine unkenntliche Leiche auf, wobei es sich allem Anschein nach um die Überreste des Hilfesuchenden handelt. Erst jetzt wird Diamond bewusst, wie fahrlässig er kurz zuvor gehandelt hat.
|Fall 2:|
Entnervt berichtet Richard Diamond seiner Freundin Helen Asher von einem Crash auf dem Dienstweg. Sein Autor erlitt schweren Schaden, er hingegen kam glimpflich aus der Sache hinaus. Zur gleichen Zeit wurde der Spedition Huxley eine Barsumme von 600.000 Dollar gestohlen. Lediglich das Fluchtauto konnte als Beweismittel in die diesbezüglichen Ermittlungen aufgenommen werden. Und eben dieses raste vor wenigen Stunden in den Wagen von Privatdetektiv Diamond …
_Persönlicher Eindruck_
Die Person des Privatdetektivs Richard Diamond ist hierzulande noch nicht etabliert, avancierte in den Vereinigten Staaten indes längst zur Ikone im Segment des Radiohörspiels. Kurze, knappe Storylines im Setting einer 50er-Jahre-Kriminalhandlung bzw. mit leichten Reminiszenzen an das Film-Noir-Genre bilden die Grundlage zu den leicht überschaubaren Fällen des Titelhelden, sind jedoch gleichermaßen das vornehmliche Qualitätsmerkmal dieses auditiven Krimi-Entertainments. Wobei: Spannung ist zumindest den ersten beiden Abenteuern des personifizierten Anti-Helden noch ein wenig fremd.
Im ersten Fall bietet sich beispielsweise eine sehr gradlinige, dementsprechend aber auch wendungsarme Story, deren teils übermäßig klare Anspielungen die Brisanz des Plots recht schnell entschärfen. Man spürt von Anfang an, an welchen Eckpunkten der Story etwas faul ist und welche Figuren sich hinter den vermeintlich kriminellen Elementen verbergen, so dass die Spannungskurve bis zum wenig spektakulären Finale einen ziemlich flachen Bogen beschreitet. Andererseits etabliert sich hier bereits dieses unwiderstehliche Flair der Serie, einmal in der knisternden Affäre zwischen Helen und Richard, und darüber hinaus in den lockeren, berechnend klischeehaften Sprüchen aus dem Munde des Privatdetektivs. Er ist ein Nörgler und Eigenbrötler, wie er Buche steht, arrogant, frech, stellenweise aber auch nihilistisch und abweisend, in sich aber gerade deswegen die perfekte Besetzung für die Titelrolle in dieser Reihe. Für ihren ersten, insgesamt nur wenig beeindruckenden Fall kann die Hauptfigur ja schließlich nichts.
Besserung verspricht der irrwitzige, bizarre zweite Fall, in dem sich die Zufälle parallel zu den Überraschungen innerhalb der Handlung mehren und die Geschichte infolge dessen eine flottere, allerdings auch leicht komplexere Entwicklung nimmt. Dabei übernimmt Regisseur Oliver Rohrbeck die charakterbezogenen Eigenheiten quasi als roten Faden und verknüpft einige zentrale Elemente (so wie beispielsweise das dezent sexistische, bereits jetzt obligatorische Telefonat zwischen Richard und Helen) auch mit dem neuen Leitthema. Außerdem arbeitet sich Diamonds Persönlichkeit hier noch präziser heraus, so etwa im Kontakt mit der netten Dame, die den Unfall initiiert hat und ihn kurze Zeit später beinahe umlegt. Derlei Zwischenfälle zeugen natürlich auch von einem ganz speziellen Humor (hier sei wieder der Querverweis zum Film Noir erlaubt), welcher den grundsätzlich nicht ganz so lebendigen Geschichten inhaltlich etwas mehr Nährboden verschafft und auch über manch platte Idee hinwegtröstet. Obschon: Die Serie bzw. hier die ersten beiden Fälle leben in erster Linie vom Zusammenspiel der Figuren, während die Kriminalgeschichten hierzu teilweise nur den Aufhänger mimen. In ihrer Kombination erweisen sich beide Aspekte jedoch als stimmiges Grundkonzept, dessen Symbiose einerseits den fantastischen atmosphärischen Rahmen bestimmt, andererseits aber auch für bestes, authentisches 50ies-Entertainment sorgt. Da die Chillout-Sounds und überhaupt die Effekte sehr gut eingeflochten und zudem auch die Sprecherrollen stark besetzt sind, geht letztendlich sogar ein Lob an den Serienauftakt klar.
Als unabhängige Adaption des frechen, klassischen Krimis dieser Zeit funktioniert das Ganze jedenfalls aller Kritik zum Trotz fabelhaft, und darum geht’s im Prinzip ja nur. Prädikat: Durchaus empfehlenswert.
|Lübbe Audio| vertont die Abenteuer des Kadetten Kantiran und des Sternenadminstrators Perry Rhodan, die in der Unterserie „Sternenozean“ im Perry-Rhodan-Universum spielen. Bislang sind achtzehn Hörspiele veröffentlicht, doch will Lübbe offenbar vierzig Hörspiele produzieren. Dies ist die dritte Staffel.
Folge 16 bildet die Fortsetzung von Folge 13: Zu den größten Mythen der menschenähnlichen Motana gehören die geheimnisvollen Todbringer. Als Perry Rhodan an Bord eines Bionischen Kreuzers in riskanter Mission zum Planeten Baikhal Cain aufbricht, wird der Mythos auf einmal lebendig: Ein Todbringer ist an Bord … (Verlagsinfo)
_Die Reihe_
„Perry Rhodan“ ist die größte SF-Heftchen- und Roman-Reihe der Welt. Eine Vielzahl von Autoren schreiben seit Jahrzehnten für die Reihe, und koordiniert wird dieser Aufwand vom |Pabel|-Verlag in Rastatt. Auch Andreas Eschbach fühlte sich geehrt, einen oder zwei Bände beitragen zu dürfen.
Es gab vor der aktuellen |Lübbe-Audio|-Reihe schon Vertonungen der PR-Silberbände, doch nicht in der stilvollen Inszenierung des |STIL|-Tonstudios. Die Vorlage für das vorliegende Abenteuerhörspiel lieferten die Romane „Der Bionische Kreuzer“ von Robert Feldhoff und „Zuflucht der Motana“ von Frank Borsch.
Die 1. Staffel:
1) [Der Sternenbastard 3030
2) [Die Mascantin 3031
3) [Der Hyperschock 3035
4) [Planet der Mythen 3058
5) [Havarie auf Hayok 3263
6) [Das Blut der Veronis 4468
Die 2. Staffel:
7) [Der Gesang der Motana 3627
8) [Sonderkommando Kantiran 3639
9) [Tau Carama 3656
10) [Überfahrt nach Curhafe 3664
11) [Entscheidung in Vhalaum 3682
12) [Die Femesängerin 3699
Die 3. Staffel:
13) [Der Flug der Epha-Motana 4589
14) [Terraner als Faustpfand 4592
15) [Die Sekte erwacht 4595
16) Der Todbringer
17) Kampf um den Speicher
18) Die mediale Schildwache
_Die Inszenierung_
Erzähler: Christian Schult (Richard Belzer in „Law & Order: New York“)
Perry Rhodan: Volker Lechtenbrink (Schauspieler, Sänger, Synchronsprecher: Kris Kristofferson, Burt Reynolds als ‚Logan‘)
Atlan: Volker Brandt (Stimme von Michael Douglas)
Zephyda: Claudia Urbschat-Mingues (Stimme von Angelina Jolie, Maria Bello)
Rorkhete: Charles Rettinghaus (Stimme von Jean-Claude van Damme & Robert Downey jr.)
Echopage: Peter Schiff (Louis de Funès, Stimme von ‚HAL 9000‘)
Hekhet: Andreas Bisowski
Nerine: Katrein Frenzel
Selboo: Simon Jäger (Stimme von: Josh Hartnett, James Duvall, Balthazar Getty, River Phoenix)
Sowie Johannes Hubert und Raimund Widra.
Volker Lechtenbrink wurde 1944 in Cranz/Ostpreußen geboren. Bereits als Achtjähriger sprach er im Kinderfunk und stand zwei Jahre später auch schon auf der Bühne. 1959 wurde er durch den Antikriegsfilm „Die Brücke“ (Regie: Bernhard Wicki) bundesweit bekannt. Er besuchte die Schauspielschule in Hamburg und ist heute in zahlreichen TV-Serien zu sehen. Darüber hinaus ist er am Theater tätig, geht auf Tourneen oder wirkt als Intendant. (Verlagsinfo)
Die Hörspieladaption stammt von S. A. Effenberger. Regie, Musik, Ton und Programmierung lagen in den Händen von Christian Hagitte und Simon Bertling vom Ton-Studio |STIL|. „Die Musik wurde exklusiv für die Perry-Rhodan-Hörspiele komponiert und vom Berliner Filmorchester unter der Leitung von Christian Hagitte live eingespielt. Die elektronischen Klänge und Effekte wurden speziell für die Hörspiele vom |STIL|-Team durch den Einsatz von Computertechnik generiert“, heißt es im Booklet. Executive Producer der Reihe ist Marc Sieper.
Am Schluss erklingt der Song „The World is Growing Loud“ von der Band |Covenant|. Der Originaltitel stammt von Eskil Simonsson und Joakim Montelius, zwei Schweden, die über info@covenant.se zu erreichen sind.
_Vorgeschichte_
Perry Rhodan und sein arkonidischer Freund Atlan sind auf einem Minenplaneten der bösartigen Kybb Cranar in deren Gefangenschaft geraten. Die igelförmigen Aliens verpassten ihnen metallene Halsringe, die mit einem Giftstachel bewehrt sind: die Krynn Varid. Bei Widerstand kann das Gift per Fernsteuerung injiziert werden. Nur aufgrund ihrer persönlichen Zellaktivatoren können die beiden Gefährten das Gift neutralisieren, doch jedes Mal kostet es sie mehr Kraft.
Sie schaffen es zu den einheimischen Motana, wo sich Atlan in die adlige Wegweiserin Zephyda verliebt. Sie führt sie zur Planetaren Majestät, die sie willkommen heißt. Doch als die Kybb Cranar auch die Residenz der Majestät angreifen, gelingt Rhodan, Atlan und Zephyda nur mit knapper Not die Flucht, als ein Nomade namens Rorkhete sie in seinem Schweber mitnimmt.
Das Quartett flieht, bis sie schließlich vor acht Wesen stoppen müssen, die vor ihnen über dem Boden schweben. Rorkhet bezeichnet sie als „Orakel“, und sie wollen helfen. Die Wesen teleportieren die vier auf eine andere Welt, wo sie erst einmal mitten im Ozean landen. Es dauert eine ganze Weile, die riesigen Wellen zu verlassen und zum Strand der Vulkaninsel Ore zu finden. Perry und Rorkhete sind zwar verletzt und erschöpft, können aber das unbekannte Land erkunden.
Unterdessen gelangen Atlan und seine Freundin Zephyda woanders an den Strand. Eine Gruppe Motanakrieger, angeführt von der Amazone Halkorate, nimmt sie in ihre Mitte und teilt Atlan mit, sie seien auf der Welt Ash-ir-tumo gelandet, auf der Insel Ore, und sie werde sie nun nach Oreshme bringen, wo ihre Lokale Majestät über sie richten werde. Atlan bittet um schnelle Behandlung der Wunden, die Zephyda erlitten hat. Die Heilerin Phylatoke nimmt sich Zephydas an und bringt sie in ihre Hütte, die auf einem 20 Meter hoch über die Ebene emporragenden Plateau liegt.
Nachdem Atlan auch Perry und Rorkhete gefunden hat, beschließen die Gefährten, mit einem Schiff über den Ozean zu dem Kontinent Curhafe segeln zu wollen. Vom dort gelegenen Raumhafen aus wollen sie zurück in den Weltraum, um die anstehenden Angelegenheiten zu regeln. Er überredet die Motana, mit ihm zusammen ein zehn Meter langes Boot zu bauen, das in einer geschützten Montagehalle entstehen soll.
Zehn Tage später ist Zephyda wieder auf den Beinen, wenn auch noch etwas wackelig. Da spürt sie in ihrem Geist, dass eine Riesenwelle auf die Insel zurollt, noch bevor sie sie sehen kann. Sie warnt die Motana, die sich sehr über diese Frau wundern. Denn um die anrollende Tau Carama spüren zu können, muss man eine Irtumo-Lauscherin sein, eine wie Intake, die Lokale Majestät. Der Alarm, den Zephyda ausgelöst hat, rettet eine Menge Leben. Dennoch donnert der Tsunami über das Land und droht sogar die Inselstadt Oreshme unter sich zu begraben …
Zephyda segelt mit den beiden Fremden und ein paar Freunden zu jenem Kontinent Curhafe, auf dem sich die Hauptfestung der Kybb Cranar erhebt. Die Kybb Cranar haben die Welt Ash Irthumo und das Volk der Motana unterjocht. Während sich Zephyda unter die verfemten Motana mischt und dort ihre Telekinesekräfte schult, versuchen Perry und Atlan, die Festung der Kybb Cranar von innen heraus zu knacken. Das haut nicht ganz hin und die Kybb-Cranar unterziehen Perry der Elektrofolter …
Nach dem Sieg der Motana über die Kybb Cranar ist es ihnen möglich, ein Raumschiff flottzumachen und mit vereinten Geisteskräften in den Weltraum zu bringen. Schließlich verfügen sie nun nicht nur über eine, sondern gleich zwei Epha Motana. Diese sind in der Lage, ein Schiff ohne Treibstoff anzutreiben und so die allgegenwärtige Hyperraum-Impedanz zu überwinden, die sonst das schnelle Springen von Stern zu Stern unmöglich machen würde. Doch zunächst einmal finden sie einen alten Bionischen Kreuzer der Motana, tief unter dem Meer …
_Handlung_
Zephyda hat das alte Motana-Raumschiff auf den Namen „Schwert“ getauft. Der biotronische Bordrechner nennt sich Echopage und begrüßt unter den Anwesenden auf der Kommandobrücke zwei Epha Motana, 14 „Quellen“ und einen Todbringer. Die Epha Motana Zephyda ist entsetzt. Erstens weiß sie zwar, dass so ein Todbringer mit Gedankenkraft töten kann, aber nicht, wer unter ihren Unterstützern dieser Todbringer ist. Und der Rechner will es ihr nicht sagen. Der Todbringer werde im Einsatzfall als Kanonier arbeiten. Zephyda wendet ein, die „Schwert“ verfüge über keine Kanonen. Das ist dem Rechner einerlei.
Sie müssen das Risiko auf sich nehmen, denn die Zeit drängt. Ein Lichtsprung durch den Hyperraum bringt sie nach Baikhal Cain, um von dieser Basis den Motana-Raum zurückzuerobern: den Sternenozean Yamondi. Diesen haben die Kybb Cranar erobert und unterjocht, nun entdecken die Kybb Cranar die „Schwert“ auch deshalb, weil der Kreuzer schnell in die Atmosphäre des Planeten eintaucht und in die nördliche Einöde fliegt. Dort will Perry Rhodan den Roboter Loto Keraete aus dem ewigen Eis bergen, um wertvolle Informationen über die Welten von Yamondi zu erhalten. Zudem ist Keraete der Botschafter einer Superintelligenz und weiß vielleicht einiges über die größeren Zusammenhänge im Kosmos, beispielsweise über die Herkunft der Hyperraum-Impedanz.
Kaum sind die Motana an der Fundstelle gelandet, wo Keraete im Eis liegt, wird ihr Schiff von Abtastsignalen der Kybb Cranar getroffen. Man hat sie also entdeckt. Doch es dauert noch eine Weile, bis zwei Aufklärer auftauchen. Einen kann Rorkhete mit seinem Energiestrahler vom Himmel holen, der andere dreht ab. Die Bergungsarbeiten werden fortgesetzt. Der Todbringer – es ist Selboo – vertraut sich erst Atlan und dann Echopage an. Beide bestärken den Mann, der vor sich selbst Angst hat, darin, sich in sein Schicksal zu fügen. Selboo setzt sich in den Sessel des Kanoniers an Bord des Kreuzers, ohne Zephyda oder sonst jemandem Bescheid zu geben.
Eine Flotte von zwölf Angriffsgleitern der Kybb Cranar ist im Anflug. Sie erleben eine böse Überraschung …
_Mein Eindruck_
Eine der großen verwirrenden Bezeichnungen ist die Sache mit der „Hyperimpedanz“. Dieses von Superwesen künstlich erzeugte Phänomen verhindert den Einsatz oder die Anwendung bestimmter Technologien, mit denen sich Science-Fiction-Autoren bislang das Leben leicht gemacht haben. Sie erfanden bestimmte Überlichtantriebe oder gleich den Hyperraum, der Dimensionssprünge erlaubt, ohne dabei das Einsteinsche Theorem von der Unüberwindbarkeit der Barriere der Lichtgeschwindigkeit zu verletzen. (Man erinnere sich: Die Lichtgeschwindigkeit ist das kleine, nicht ganz unbedeutende c in der epochalen Formel E = mc².)
Diese Hyperimpedanz ist der Grund, warum überhaupt nur die Motana in der Lage sein sollen, Raumschiffe mit telekinetischer Geisteskraft zu steuern. Allerdings scheinen sie durchaus auch den „Hyperraum“ nutzen zu dürfen. Merkwürdig ist dann aber schon ein wenig, warum auch die Kybb Cranar zur Raumfahrt in der Lage sind. Doch es gibt eine Erklärung in Episode 13: Die Igelwesen haben Motana versklavt und dazu gezwungen, ihre Raumschiffe anzutreiben und zu steuern. Voilà!
Ebenso beliebt wie Wunderdinge wie Hyperraum und Hyperimpedanz sind auch Superwesen. Solche X-Faktoren, die überall und unerklärbar herumpfuschen dürfen, können es praktisch nur mit dem Einfallsreichtum des jeweiligen Autors aufnehmen – und sind nicht selten mit diesem identisch. Diesmal ist der im Eis verschollene Roboter Loto Keraete von einem dieser Superwesen abgesandt. Klar, dass seine Infos ebenfalls super sein und so schnell wie möglich geborgen werden müssen.
|Der Todbringer|
Recht lustig ist die psychologisch motivierte Handlungskette um den so genannten Todbringer. Dieser arme Motana hat Angst vor sich selbst, denn die Überlieferung seines Volkes verketzert die Todbringer als Monstren, die der Gewalt huldigen. Nun, angesichts des drohenden Angriffs der Feinde ist es genau diese Gewalt, die im Moment ganz nützlich wäre. Schließlich verfügt die „Schwert“ zwar über einen martialischen Namen, aber weder über Waffen noch über Personal, um diese zu bedienen – bis auf den Todbringer.
Nach ein wenig psychologischer Massage durch den Bordcomputer (!) und durch Atlan (Perry ist ja auf dem Boden) überwindet der Todbringer dann doch seinen inneren Schweinehund und setzt sich an ein Instrumentenbord, von dem aus er eine Waffenart bedienen soll, die er gar nicht sehen kann. Diesmal übernimmt die Waffe die Hauptarbeit für ihn, er liefert quasi bloß das, was auch jeder Computer tun könnte: zielen. Doch zusätzlich kann er noch das, was nur Motanas draufhaben: Telekinese.
Wir haben es also weder mit pazifistischen Botschaften zu tun noch mit Friedenskämpfern à la Winnetou und Old Shatterhand. Vielmehr sind im Freiheitskampf einige gewaltsame Mittel recht, die sonst hienieden schnell zum Weltuntergang führen würden. Offenbar ist gegen die eine oder andere Raumschlacht ab und zu nichts einzuwenden. Das kann dem Actionfreund nur recht sein. Die Action folgt allerdings erst in Episode 18, „Die Mediale Schildwache“.
|Die Umsetzung|
Im Rahmen einer guten Radiostunde erlebt der Hörer hier ein mal mehr, mal weniger actiongeladenes Drama, das es in puncto Produktionsqualität mit einer Star-Wars-Episode aufnehmen kann. Die SF-Handlung, kombiniert mit Fantasyelementen – immer wieder sind Psikräfte am Werk -, weiß für flotte Unterhaltung zu sorgen. Die Guten kämpfen gegen die eindeutig als böse und fremdartig gekennzeichneten Bösen, die igelförmigen Kybb Cranar. Ob sie den Sieg erringen, bleibt abzuwarten. Vorerst wirken Perry und Atlan wie Aragorn und Legolas und müssen die kostbare Zephyda in Sicherheit bringen. Sie spielt inzwischen eine wichtige Rolle. Leider kommt ihre Liebe zu Atlan überhaupt nicht zum Ausdruck.
Natürlich bieten die beiden Gutmenschen Atlan und Rhodan ihre Hilfe an – das ist bereits ein Standardspruch in diesen Hörspielen und so vorhersehbar wie Feuerwerk an Silvester. Aber es gibt noch einen zweiten Standardspruch Rhodans, und der besteht darin, Rorkhete, der sich zu einem verlässlichen Gefährten entwickelt, in allen seinen Vorschlägen kritiklos und ohne zu zögern zuzustimmen. Dadurch erscheint der Sternenadministrator eher wie ein rückgratloses Weichei statt als Herrscher mit eigenem Willen. Ich würde mir von ihm mehr Eigenständigkeit wünschen.
Nur ein Pedant würde daran herummäkeln, dass Perry und Atlan auf allen Welten, auf die sie geraten, keine Probleme mit dem Sauerstoffgehalt der Luft, den Mikroben oder gar der Schwerkraft der Welt haben. Daran ist zu merken, dass alle Planeten im Grunde nur alternative Versionen der Erde sind. Und wenn die Motana mitten im Wald in Baumhäusern leben, so erinnert uns dies entweder an Robin Hood oder an die gute alte Mittelerde. So gesehen, wirken die fremden Welten der Motana, sei es Baikhal Cain oder Ash Irtumo, fast schon wieder heimelig.
|Die Inszenierung|
So fangen Sternenopern an: mit einer schmissigen Titelmelodie und raunenden Stimmen, die Schicksalhaftes verkünden. Ein Erzähler wie Christian Schult hat eine recht hohe Autorität und wir glauben ihm seine Geschichte nur allzu gern, wenn er von der Flucht Perrys und Atlans erzählt. Atlan klingt wie Michael Douglas. Ihm und Volker Lechtenbrink als Perry Rhodan mit der Stimme von Kris Kristofferson nehme ich die Actionhelden ab.
Die Geräusche können in Sachen Professionalität absolut mit Kinoproduktionen mithalten. Eine große Bandbreite an Sounds charakterisiert die verschiedenen fremdartigen Wesen und Maschinen, welche die Helden auf seinen Streifzügen antreffen. Da sausen die Gleiter, da zischen die Strahler.
Die größte akustische Leinwand bemalen jedoch die tausend elektronisch erzeugten Sounds, die der ganzen Handlung erst das kosmische Science-Fiction-Feeling verleihen. Ohne sie könnte es sich ebenso gut um Fantasy auf einem fernen Planeten handeln, wie sie z. B. Jack Vance fabriziert hätte.
Insgesamt ist die Musik und die Geräuschkulisse eine ganze Menge Aufwand für eine simple Sternenoper, aber es lohnt sich: Das Hörspiel klingt höchst professionell produziert. Ich könnte Gegenbeispiele nennen, in denen die Musikbegleitung in die Hose ging, aber sie stammen alle nicht von |STIL|.
Am Schluss erklingt der Song „The World is Growing Loud“ von der Band |Covenant|. Der Abschlusssong klingt nach internationaler Wertarbeit. Über einem stetigen Bass-Beat erheben sich atmosphärische Harmonien und ein englischsprachiger Gesang. Der Text ist ziemlich belanglos und auch nirgends abgedruckt. Am Schluss wendet sich das Stück komplett einem Beat zu, der mit doppelter Geschwindigkeit daherkommt, sich aber leider zu nichts weiterentwickelt, sondern lediglich leiser wird.
|Das Booklet …|
… umfasst neben den oben genannten Credits auch eine Bildergalerie. Die ist dem neuen [Perry-Rhodan-PC-Game]http://www.perry-rhodan-game.com entnommen und umfasst sieben Bilder, darunter eine doppelseitige Abbildung.
_Unterm Strich_
Insgesamt bildet „Der Todbringer“ eine befriedigende Fortsetzung zu Episode 13 der Hörspielserie „Perry Rhodan: Sternenozean“. Es gibt zwar Action, doch diese ist lediglich auf den Schluss begrenzt. Immerhin bietet die Episode ein gewisse Spannung, wenn Perry vor den Kybb Cranar seinen Fund in Sicherheit bringen muss. Der Einsatz des Todbringers ist unvermeidlich, so unwahrscheinlich er auch bis dahin erscheinen muss. Die Serie wird offenkundig von Profis produziert, von mancher bekannten Hollywoodstimme gesprochen und liefert einen soliden Gegenwert für den Preis von rund acht Euronen.
Jugendliche beiderlei Geschlechts zwischen 14 und 17 Jahren dürften sich rasch mit den Helden identifizieren und das ist eine der besten Voraussetzungen, ein treues Publikum aufzubauen. Auch Zephyda ist eine solche Identifikationsfigur, und ich hoffe, dass sie möglichst lange Teil des Serienpersonals bleibt.
Was die Qualität des Inhalts angeht, so darf man wohl kaum tiefschürfende und daher langweilige Monologe erwarten. Vielmehr sind kämpferische Action und romantische Exotik angesagt – das ist genau die Mischung, die auch „Star Wars“ so erfolgreich gemacht hat. Fortsetzung folgt in Episode 18.
|66 Minuten auf 1 CD|
http://www.perryrhodan.org
http://www.luebbe-audio.de
http://www.stil.name
http://www.perry-rhodan-game.com
[Ausführlicher Überblick über diesen Zyklus der Heftromanserie]http://www.perrypedia.proc.org/Der__Sternenozean__%28Zyklus%29
|Lübbe Audio| vertont die Abenteuer des Kadetten Kantiran und des Sternenadminstrators Perry Rhodan, die in der Unterserie „Sternenozean“ im Perry-Rhodan-Universum spielen. Bislang sind achtzehn Hörspiele veröffentlicht, doch will Lübbe offenbar vierzig Hörspiele produzieren. Dies ist die dritte Staffel.
Folge 15: Terrania City, die Hauptstadt der Erde: Ein Gleiter nähert sich in Höchstgeschwindigkeit einem Fusionsreaktor. Ein weiterer Terroranschlag in einer Reihe blutiger Attentate droht. Mondra Diamond sieht einen Schuldigen hinter all diesen Aktionen: die mysteriöse Sekte des Gottes Gon-Orbhon … (Verlagsinfo)
_Die Reihe_
„Perry Rhodan“ ist die größte SF-Heftchen- und Roman-Reihe der Welt. Eine Vielzahl von Autoren schreiben seit Jahrzehnten für die Reihe, und koordiniert wird dieser Aufwand vom |Pabel|-Verlag in Rastatt. Auch Andreas Eschbach fühlte sich geehrt, einen oder zwei Bände beitragen zu dürfen.
Es gab vor der aktuellen |Lübbe-Audio|-Reihe schon Vertonungen der PR-Silberbände, doch nicht in der stilvollen Inszenierung des |STIL|-Tonstudios. Die Romanvorlage für das vorliegende Abenteuerhörspiel beruht auf den Romanen „Menschheit im Aufbruch“ von Hubert Haensel, „Der Traum von Gon-Orbhon“, „Die Sekte erwacht“ von H.G. Francis und „Die Gotteskriegerin“ von Michael Nagula.
Die 1. Staffel:
1) [Der Sternenbastard 3030
2) [Die Mascantin 3031
3) [Der Hyperschock 3035
4) [Planet der Mythen 3058
5) [Havarie auf Hayok 3263
6) [Das Blut der Veronis 4468
Die 2. Staffel:
7) [Der Gesang der Motana 3627
8) [Sonderkommando Kantiran 3639
9) [Tau Carama 3656
10) [Überfahrt nach Curhafe 3664
11) [Entscheidung in Vhalaum 3682
12) [Die Femesängerin 3699
Die 3. Staffel:
13) [Der Flug der Epha-Motana 4589
14) [Terraner als Faustpfand 4592
15) Die Sekte erwacht
16) Der Todbringer
17) Kampf um den Speicher
18) Die mediale Schildwache
_Die Inszenierung_
Erzähler: Christian Schult
Breé Tsinga: Katja Riemann
Julian Tifflor: Friedhelm Ptok (Ian ‚Kanzler Palpatine‘ McDiarmid)
Gauer Tsinga: David Turba (Dan Byrd, Taylor Handley)
Noviel Residor: Friedrich Georg Beckhaus (Robert Duvall, Klaus Kinski)
Mondra Diamond: Heide Domanowski (‚Dr. Cleo Finch‘ in „Emergency Room“)
Carlosch Imberlock: Udo Schenk (Ray Liotta, Kevin Bacon, Ralph Fiennes)
Herwin Paroff: Jürgen Wolters
Homer G. Adams: Hasso Zorn (David Kelly)
Sowie Victor Pavel, Siegfried A. Effenberger, Florian Dieter, Nicolas Tech und maybebop.
Die Hörspieladaption stammt von S. A. Effenberger. Regie, Musik, Ton und Programmierung lagen in den Händen von Christian Hagitte und Simon Bertling vom Ton-Studio |STIL|. „Die Musik wurde exklusiv für die Perry-Rhodan-Hörspiele komponiert und vom Berliner Filmorchester unter der Leitung von Christian Hagitte live eingespielt. Die elektronischen Klänge und Effekte wurden speziell für die Hörspiele vom STIL-Team durch den Einsatz von Computertechnik generiert“, heißt es im Booklet. Executive Producer der Reihe ist Marc Sieper.
Am Schluss erklingt der Song „The World is Growing Loud“ von der Band |Covenant|. Der Originaltitel stammt von Eskil Simonsson und Joakim Montelius, zwei Schweden, die über info@covenant.se zu erreichen sind.
_Handlung_
Diese Folge der Serie ist völlig eigenständig und hat keine Verbindung zu anderen Folgen. Deshalb gibt es auch keine Vorgeschichte.
Die Luftabwehrzentrale Terrania Citys meldet den Anflug eines schnellen UFOs. Der Außenminister der Terranischen Liga ordnet auf diese Meldung hin das Abfangen des Flugobjekts an, denn sein Kurs lässt darauf schließen, dass es sich um einen Anschlag auf den Fusionsreaktor der Stadt handelt. Er gibt den Abfangjägern freie Hand. Noch zwei Minuten bis zum Aufschlag. Doch das UFO befindet sich bereits zu dicht vor der Kuppel des Kraftwerks, um es noch gefahrlos abschießen zu können. Noch eine Minute bis zum Aufschlag. Wer lenkt dieses UFO? Der Gleiter ist auf einen Staatssekretär registriert. Kurz vor dem Aufschlag dreht das UFO ab und verschwindet. Offenbar war dies ein Warnschuss, aber von wem?
Der Chef des terranischen Geheimdienstes, Noviel Residor, führt seine Agentin Mondra Diamond zu einer Gefangenen, die verhört wird. Diese Fanatikerin habe einen Sänger getötet, weil der irgendwelche Ansichten vertrat, die sie als abscheulich empfand. Die Gefangene leiert eine Art Mantra oder Credo, denn offenbar gehört sie einer religiösen Sekte an …
Agentin Mondra Diamond besucht zusammen mit Gauer Tsinga, dem Sohn ihrer alten Freundin Bree Tsinga, den Gottesdienst des Sektenführers Carlosch Imberlock in dessen Tempel. Der Mann ruft doch tatsächlich zum Heiligen Krieg gegen das terranische „Imperium“ auf und droht Terrania City mit dem Untergang. Und warum das alles? Weil die fortwährende Expansion des menschlichen Siedlungsraums angeblich nur ins Nichts geführt habe. Nun ruft er im Namen des Gottes Gon-Orbhon zur Umkehr auf, befürwortet aber keine Gewalt. Wie ist das mit der UFO-Attacke auf den Reaktor zu vereinbaren? Imberlock distanziert von diesem und anderen Anschlägen, die Bree Tsinga und andere begangen hätten. Dennoch versucht er, Mondra zu hypnotisieren und in den Dienst seines Gottes zu zwingen.
Unterdessen begegnet Gauer, der sich als Sektenanhänger ausgibt, endlich seiner Mutter. Die Xenopsychologin verteidigt sich und läuft schließlich davon. Mondra hält Gauer von einer Verfolgung ab. Doch Bree Tsinga hat neue Pläne. Sie will den terranischen Wirtschaftsminister Homer G. Adams in dessen Gästevilla beim Konferenzzentrum ermorden. Kann Mondra diesen teuflischen Plan vereiteln?
_Mein Eindruck_
Diese eigenständige Episode startet einen neuen Erzählstrang. Daher werden neue Figuren wie die Ermittlerin Mondra Diamond eingeführt – mit diesem hochkarätigen Namen gehört sie garantiert zu den Jungs und Mädels auf der guten Seite. (Zufällig läuft gerade bei |Lübbe Audio| auch eine Hörspielserie um den [Privatdetektiv Richard |Diamond|.) 4527 Diese Episode ist noch in anderer Hinsicht bemerkenswert, nämlich in der Thematisierung von fanatischem Sektierertum als Hauptmotiv.
Diese Sekte erscheint relativ merkwürdig, denn durch die verkürzte Darstellung im Hörspiel gerät die rationale Begründung für die Verehrung des Gottes Gon-Orbhon und die Umsetzung von dessen angeblichem Willen ziemlich dürftig: Weil die fortwährende Expansion des menschlichen Siedlungsraums angeblich nur ins Nichts geführt habe, müsse die Menschheit umkehren. Diese revisionistische Haltung steht im Gegensatz zu der inhärenten Doktrin des Perry-Rhodan-Universums, dass nämlich Expansion und Wachstum automatisch auch zu mehr Erkenntnis und somit zur Erfüllung der Bestimmung des Menschen führen. Das ist zwar völliger Käse, aber gewisse SF-Autoren lieben es immer noch, diese Doktrin zu verbreiten – ganz einfach deshalb, weil sie sich immer noch supergut verkaufen lässt.
Der Rest der Handlung ist ziemlich vorhersehbar. Die fanatische Attentäterin Bree Tsinga versucht alles, um ihr auserkorenes Opfer zur Strecke zu bringen. Zur Freude des Zuhörers fallen ihr dabei einige nette Tricks ein. Aber früher oder später taucht dann doch Mondra als Spielverderberin auf. Ob sie Bree das Handwerk legen kann, soll hier nicht verraten werden. Die Handlungsmotive sind wohl so alt wie die Sciencefiction selber, seit sie 1926 – manche behaupten, schon 1818 und zwar mit „Frankenstein“ – aus der Taufe gehoben wurde. Ich würde aber meinen, dass schon nach der Lektüre mancher Sherlock-Holmes-Story die Handlungsmuster sehr vertraut erscheinen dürften.
Im Rahmen einer guten Radiostunde erlebt der Hörer hier ein mal mehr, mal weniger actiongeladenes Drama, das es in puncto Produktionsqualität mit einer Star-Wars-Episode aufnehmen kann. Die SF-Handlung, kombiniert mit Fantasyelementen – immer wieder sind Psikräfte am Werk -, weiß für flotte Unterhaltung zu sorgen.
_Die Inszenierung_
So fangen Sternenopern an: mit einer schmissigen Titelmelodie und raunenden Stimmen, die Schicksalhaftes verkünden. Ein Erzähler wie Christian Schult hat eine recht hohe Autorität und wir glauben ihm seine Geschichte nur allzu gern, wenn er von den Vorgängen um die Sekte und den Abenteuern bei ihrer Bekämpfung erzählt.
Die Geräusche können in Sachen Professionalität absolut mit Kinoproduktionen mithalten. Eine große Bandbreite an Sounds charakterisiert die verschiedenen fremdartigen Wesen und Maschinen, welche die Helden auf ihren Streifzügen antreffen. Da sausen die Gleiter, da zischen die Strahler und „Nadler“. Die Action steht diesmal im Vordergrund, und das ist ein in der zweiten Staffel stark vermisstes Element, das den Unterhaltungswert der dritten Staffel erheblich steigert.
Die größte akustische Leinwand bemalen jedoch die tausend elektronisch erzeugten Sounds, die der ganzen Handlung erst das kosmische Science-Fiction-Feeling verleihen. Ohne sie könnte es sich ebenso gut um Fantasy auf einem fernen Planeten handeln, wie sie z. B. Jack Vance fabriziert hätte.
Insgesamt sind die Musik und die Geräuschkulisse eine ganze Menge Aufwand für eine simple Sternenoper, aber es lohnt sich: Das Hörspiel klingt höchst professionell produziert. Ich könnte Gegenbeispiele nennen, in denen die Musikbegleitung in die Hose ging, aber sie stammen alle nicht von |STIL|.
Am Schluss erklingt der Song „The World is Growing Loud“ von der Band |Covenant|. Der Abschlusssong klingt nach internationaler Wertarbeit. Über einem stetigen Bass-Beat erheben sich atmosphärische Harmonien und ein englischsprachiger Gesang. Der Text ist ziemlich belanglos und auch nirgends abgedruckt. Am Schluss wendet sich das Stück komplett einem Beat zu, der mit doppelter Geschwindigkeit daherkommt, sich aber leider zu nichts weiterentwickelt, sondern lediglich leiser wird.
|Das Booklet …|
… umfasst neben den oben genannten Credits auch eine Bildergalerie. Die ist dem neuen [Perry-Rhodan-PC-Game]http://www.perry-rhodan-game.com/ entnommen und umfasst sieben Bilder, darunter eine doppelseitige Abbildung.
_Unterm Strich_
Die Action steht diesmal im Vordergrund, und das ist ein in der zweiten Staffel stark vermisstes Element, das den Unterhaltungswert der dritten Staffel erheblich steigert. Insgesamt bildet „Die Sekte erwacht“ den interessanten Startpunkt eines weiteren Handlungsstrangs innerhalb der Hörspielserie „Perry Rhodan: Sternenozean“. Bislang gab es ja nur zwei durchgehende Handlungsstränge, nämlich den um Kantiran und den um Perry Rhodan, seinen Papi. Die Serie wird offenkundig von Profis produziert, von mancher bekannten Hollywoodstimme gesprochen und liefert einen soliden Gegenwert für den Preis von rund acht Euronen.
Jugendliche beiderlei Geschlechts zwischen 14 und 17 Jahren dürften sich rasch mit den Helden identifizieren, und das ist eine der besten Voraussetzungen, ein treues Publikum aufzubauen. Mondra Diamond ist eine neue Heldin und es ist zu hoffen, dass sie der Serie lange Zeit erhalten bleibt. Bislang sind ja erst 18 von 40 Folgen erschienen.
Was die Qualität des Inhalts angeht, so darf man wohl kaum tiefschürfende und daher langweilige Monologe erwarten. Vielmehr sind kämpferische Action und romantische Exotik angesagt – das ist genau die Mischung, die auch „Star Wars“ so erfolgreich gemacht hat.
|67 Minuten auf 1 CD|
http://www.perryrhodan.org
http://www.luebbe-audio.de
http://www.stil.name
http://www.perry-rhodan-game.com/
[Ausführlicher Überblick über diesen Zyklus der Heftromanserie]http://www.perrypedia.proc.org/Der__Sternenozean__%28Zyklus%29
|Lübbe Audio| vertont die Abenteuer des Kadetten Kantiran und des Sternenadminstrators Perry Rhodan, die in der Unterserie „Sternenozean“ im Perry-Rhodan-Universum spielen. Bislang sind achtzehn Hörspiele veröffentlicht, doch will Lübbe offenbar vierzig Hörspiele produzieren. Dies ist die dritte Staffel.
Folge 14, Fortsetzung von Folge 11: Agent 707, ein Mitglied des terranischen Geheimdienstes, wurde von dem Arkoniden Shallowain entführt. Dieser stellt ein brutales Ultimatum, bei dem tausend hilflose Terraner als Faustpfand dienen. Perry Rhodans Sohn Kantiran und der Mausbiber Gucky müssen entgeistert zusehen, wie die Situation eskaliert … (Verlagsinfo)
_Die Reihe_
„Perry Rhodan“ ist die größte SF-Heftchen- und Roman-Reihe der Welt. Eine Vielzahl von Autoren schreibt seit Jahrzehnten für die Reihe, und koordiniert wird dieser Aufwand vom |Pabel|-Verlag in Rastatt. Auch Andreas Eschbach fühlte sich geehrt, einen oder zwei Bände beitragen zu dürfen.
Es gab vor der aktuellen |Lübbe Audio|-Reihe schon Vertonungen der PR-Silberbände, doch nicht in der stilvollen Inszenierung des |STIL|-Tonstudios. Die Romanvorlage für das vorliegende Abenteuerhörspiel stammt von Leo Lukas („Spezialagent 707“) und Rainer Castor („Terraner als Faustpfand“).
Die 1. Staffel:
1) [Der Sternenbastard 3030
2) [Die Mascantin 3031
3) [Der Hyperschock 3035
4) [Planet der Mythen 3058
5) [Havarie auf Hayok 3263
6) [Das Blut der Veronis 4468
Die 2. Staffel:
7) [Der Gesang der Motana 3627
8) [Sonderkommando Kantiran 3639
9) [Tau Carama 3656
10) [Überfahrt nach Curhafe 3664
11) [Entscheidung in Vhalaum 3682
12) [Die Femesängerin 3699
Die 3. Staffel:
13) [Der Flug der Epha-Motana 4589
14) Terraner als Faustpfand
15) Die Sekte erwacht
16) Der Todbringer
17) Kampf um den Speicher
18) Die mediale Schildwache
_Die Inszenierung_
Erzähler: Christian Schult
Kantiran: Christian Stark
Dario da Eshmale: Kaspar Eichel (Stimme von Richard Dreyfuss)
Shallowain: Manfred Lehmann (Stimme von Bruce Willis, Gérard Depardieu, Kurt Russell …)
Icho Tolot: Tilo Schmitz (Ving Rhames, Michael Clarke Duncan)
Gucky: Stefan Krause (Billy „Pippin“ Boyd)
Mal Deltair: Jürgen Kluckert (Morgan Freeman, Chuck Norris)
Filana Karonadse: Ranja Bonalana (Renée Zellweger, Julia Stiles)
Beodur da Progreron: Fritz Hammer
Korg Sonderbohn: Dietmar Wunder (Cuba Gooding jr., Don Cheadle, Daniel Craig)
Volker Lechtenbrink wurde 1944 in Cranz/Ostpreußen geboren. Bereits als Achtjähriger sprach er im Kinderfunk und stand zwei Jahre später auch schon auf der Bühne. 1959 wurde er durch den Antikriegsfilm „Die Brücke“ (Regie: Bernhard Wicki) bundesweit bekannt. Er besuchte die Schauspielschule in Hamburg und ist heute in zahlreichen TV-Serien zu sehen. Darüber hinaus ist er am Theater tätig, geht auf Tourneen oder wirkt als Intendant. (Verlagsinfo)
Die Hörspieladaption stammt von S. A. Effenberger. Regie, Musik, Ton und Programmierung lagen in den Händen von Christian Hagitte und Simon Bertling vom Ton-Studio |STIL|. „Die Musik wurde exklusiv für die Perry-Rhodan-Hörspiele komponiert und vom Berliner Filmorchester unter der Leitung von Christian Hagitte live eingespielt. Die elektronischen Klänge und Effekte wurden speziell für die Hörspiele vom |STIL|-Team durch den Einsatz von Computertechnik generiert“, heißt es im Booklet. Executive Producer der Reihe ist Marc Sieper.
Am Schluss erklingt der Song „The World is Growing Loud“ von der Band |Covenant|. Der Originaltitel stammt von Eskil Simonsson und Joakim Montelius, zwei Schweden, die über info@covenant.se zu erreichen sind.
_Vorgeschichte_
Der 14-jährige Junge Kantiran lebt als Sohn eines Terraners und einer Arkonidin als Untertan des Kristallimperiums auf einem friedlichen Agrarplaneten. Nach dem Verlust seiner Eltern, die auf einer Schürfexpedition verschollen, wächst er bei seinen Pflegeeltern Weigel und Arachya auf. Er lernt, dass er die Gabe besitzt, Tiere telepathisch zu lenken und mit ihnen zu kommunizieren.
Ein Sternenkreuzer landet. Der riesigen Kugel entsteigen ein Riese und eine Frau. Es sind die Flottenführerin Ascari da Vivo und ihr Leibwächter Shallowain. Die Admiralin nimmt Kant auf einen kurzen Flug mit, um ihm etwas zu geben: ein Erbstück von seinem Vater. Es sieht zwar aus wie eine terranische Uhr, ist aber ein intelligenter persönlicher Assistent. Er tauft ihn Tonto. Außerdem lädt sie ihn zur imperialen Kadettenschule ein, der Parageta.
Nach drei Jahren ist seine Ausbildung zum Flottenoffizier fast beendet. In vielen Kämpfen hat er sich zum besten Dagorista der Parageta emporgearbeitet. Seit einem Jahr liebt er eine schöne Schneiderin mit dem klangvollen Namen Thereme. Sie arbeitet im Haushalt des Geheimdienstchefs Kilor. Eine Woche vor der Prüfung beehrt ihn sogar der feindliche terranische Resident Perry Rhodan höchstpersönlich mit einem Besuch der Kadettenschule, denn Kantiran bewundert ihn sehr. Er ahnt nicht, dass Rhodan sein Vater ist!
Eines Tages findet Kantiran die Geliebte tot auf. Ein heimtückischer Anschlag mit dem Gift der Trivipern, vermutet Kantirans Freund, der Tierheiler Mal Detair. Da der Geheimdienst, in dessen Haus Thereme wohnte, die Ermittlungen übernimmt, macht Mal Detair seinem neuen Freund Kant keine Hoffnung, dass der Täter je gefunden wird. Also müssen sie ihn auf eigene Faust aufspüren. In der Tierarztpraxis Mals entdeckt er seine telepathische Gabe wieder, die er schon gegenüber den Tieren seiner Heimatwelt angewandt hat.
Die Mascantin Ascari da Vivo, die ihn von seiner abgeschiedenen Heimaltwelt im Hayok-Sektor geholt hat, ist ein wenig besorgt um die geistige Gesundheit ihres Schützlings, als er sich der Abschlussprüfung auf der Welt Iprasa unterzieht. Und tatsächlich muss dort etwas Furchtbares mit ihm geschehen sein, denn er erwacht erst drei Monate nach der Prüfung wieder aus dem Koma.
Bei Mal Detair findet er ein neues Schoßtier, mit dem er telepathisch kommunizieren kann. Kemi ist ein aggressiver Tarox-Marder und hört nur auf seinen Befehl. Er trägt das Tier, das Mal ihm schenkt, wie einen Pelz um den Hals. Und ein Besuch bei der Mascantin eröffnet ihm auch den Weg, wie er an Ascaris vertrauliche Daten über sich selbst herankommt. Und wer weiß, was er dabei auch über den Mord an Thereme entdecken könnte. Der Verdacht, den er schon vor seinem Koma gegen die Admiralin, die direkt dem Imperator unterstellt ist, hegte, muss überprüft werden.
Doch Kantiran findet mehr über seine Identität heraus, als ihm lieb ist: Er ist der Sohn der Mascantin und Perry Rhodans! Sofort bereitet er sich darauf vor, sich an der Mascantin für den Mord an Thereme zu rächen. Leider geht alles schief, und Kantiran und Mal Detair werden gefangen genommen …
In Episode 8 versucht das Sonderkommando der „Liga der terranischen Welten“, Kantiran aus Shallowains Gefangenschaft zu befreien. Doch in der Luftschlacht, die während eines Hypersturms stattfindet, verschlägt es den Gleiter, in dem sich Kantiran und Mal Detair befinden, in eine versteckte Dimension des Raum-Zeit-Kontinuums. Sind sie gerettet? Leider ist auch Shallowain der Weg hierher geglückt, und er versucht, die beiden Entflohenen wieder einzufangen. Doch das Terrain bietet Kantiran unerwartete Möglichkeiten …
_Handlung_
Nach der Schlacht über der Stadt Valhaum liegt der Hacker Mikey Molinas im Koma, und Kantiran betrachtet seinen Lebensretter mit Kummer. Gucky, der Mausbiber, hat einen Einfall und setzt Molinas dessen Spezialbrille auf die Nase. Damit sendet ihm Molinas eine telepathische Botschaft. Kantiran verrät Gucky, dass er über eine Psi-Fähigkeit verfügt, die er Instinkt-Telepathie nennt: Er könne das instinktive Verhalten von Tieren steuern. Das hat Kantiran schon einmal gemacht, um sich an seiner fiesen Mutter, einer Arkonidin, für den Mord an seiner Freundin Thereme zu rächen (Episode 2). Als Kantiran ihm eine Demonstration anbietet, sagt Gucky nicht nein. Als Demonstrationsobjekt wählt Kantiran ein kleines Volk Ameisen …
Unterdessen braut sich Unheil über der Operationsbasis der Terranischen Liga auf Hayok zusammen. Shallowain der Hund, ein Arkonide in Diensten von Kantirans Mutter, hat Spezialagent 707, bürgerlich Korg Sonderbohn, gefangen genommen und ihm durch ein Wahrheitsserum den Standort des Datenspeichers der Terraner entlockt. Shallowain stellt dem Kommandanten des Speichers, Dario da Eshmale, ein Ultimatum für die Übergabe, das sofort abgelehnt wird. Agent 707 wird ohne Umschweife exekutiert.
Shallowain schickt seine Kralasenen aus, um tausend Terraner gefangen zu nehmen und zum Speicher zu transportieren. Vor den Kameras des Speichers lässt Shallowain das erste Dutzend Terraner willkürlich hinrichten. Um das Leben der restlichen Terraner zu schützen, willigt Eshmale ein, den Schutzschild über dem Speicher abzuschalten. Doch Shallowain bricht sein Wort, die Terraner daraufhin freizulassen …
_Mein Eindruck_
Diese Episode zeichnet sich erstens durch einen Szenenwechsel aus, führt aber den bereits zu Beginn eingeführten Handlungsstrang um Shallowain, Kantiran und Mal Detair weiter (in der Fortsetzung „Kampf um den Speicher“ erscheint sogar Kantirans Mutter erneut). Zweitens findet ein Bruch innerhalb der dritten Staffel statt: Vom romantischen Thema der Motana-Befreiung und den diversen Telekinese-Demonstrationen geht es entwicklungsgeschichtlich zurück zu den bösen alten Auseinandersetzungen, wie wir sie schon aus dem Trojanischen Krieg kennen (vgl. David Gemmells wunderbare Trilogie). Nur, dass diesmal die Terraner die Rolle der belagerten Trojaner spielen müssen.
Shallowain, gesprochen von Manfred Lehmann, der deutschen Stimme von Bruce Willis und Kurt Russell, tritt ebenso hart und rauhbeinig auf wie sein Vorbild Agamemnon. Allerdings fehlt ihm ein listenreicher Odysseus an seiner Seite, um die nächsten Schachzüge des Gegners vorauszusehen, sonst hätte er sich nicht so weit vorgewagt, sondern sich mehr um seine Rückendeckung gekümmert. Das wird ihn bald teuer zu stehen kommen. Aber er ist ja bloß ein Söldner. Den wirklichen Verlust müssen seine Auftraggeber verkraften.
Dramaturgisch wechselt die Handlung zwischen den Kriegsszenen, die sich vor dem Speicherstützpunkt abspielen, und der friedlichen Szene, in der Kantiran seine Psi-Kraft demonstriert. Das ist sicherlich gewollt. Erstens, um den Zuhörer geistig verschnaufen zu lassen – allzu viel Lärm veranlasst diesen nur dazu, geistig abzuschalten. Zweitens erscheint uns bald Kantirans Methode als die entwicklungsgeschichtlich weitaus begrüßenswertere im Vergleich zu der Shallowains. Der Söldner ist ein Auslaufmodell, Psi ist die Zukunft, Brutalität verliert gegen den Geist.
_Die Inszenierung_
So fangen Sternenopern an: mit einer schmissigen Titelmelodie und raunenden Stimmen, die Schicksalhaftes verkünden. Ein Erzähler wie Christian Schult hat eine recht hohe Autorität und wir glauben ihm seine Geschichte nur allzu gern, wenn er von den Geschehnissen auf Hayok erzählt.
Die Sprecherriege ist diesmal recht gemischt. Den vielen menschlichen Männern stehen zwar nur eine Frau gegenüber, aber auch zwei Fremdwesen, nämlich Gucky und Icho Tolot. Was Icho an Basstiefen hervorbringt, macht Gucky mit seinen Höhen wieder wett. Tilo Schmitz, die Stimme von Ving Rhames, und Stefan Krause, die Stimmbandvertretung für Billy „Pippin“ Boyd, stehen sich hier in reizvollem Kontrast gegenüber.
|Geräusche und Musik|
Die Geräusche können in Sachen Professionalität absolut mit Kinoproduktionen mithalten. Eine große Bandbreite an Sounds charakterisiert die verschiedenen fremdartigen Wesen und Maschinen, die die Helden auf seinen Streifzügen antreffen. Da sausen die Gleiter, da zischen die Strahler. Wenn Kantiran und Gucky im Grünen ihre Ameisen studieren, wirkt die Geräuschkulissse entsprechend idyllisch. Allerdings sind die Ameisen ungewöhnlich laut. Besonders laut wird es erst zum Schluss, als Icho Tolot einen Befreiungsschlag wagt. Es hört sich an wie ein vertonter Comic mit den Fantastischen Vier (nicht die deutsche Band) oder dem unglaublichen Hulk.
Die größte akustische Leinwand bemalen jedoch die tausend elektronisch erzeugten Sounds, die der ganzen Handlung erst das kosmische Science-Fiction-Feeling verleihen. Ohne sie könnte es sich ebenso gut um Fantasy auf einem fernen Planeten handeln, wie sie z. B. Jack Vance fabriziert hätte.
Insgesamt sind die Musik und die Geräuschkulisse eine ganze Menge Aufwand für eine simple Sternenoper, aber es lohnt sich: Das Hörspiel klingt höchst professionell produziert. Ich könnte Gegenbeispiele nennen, in denen die Musikbegleitung in die Hose ging, aber sie stammen alle nicht von |STIL|.
Am Schluss erklingt der Song „The World is Growing Loud“ von der Band |Covenant|. Der Abschlusssong klingt nach internationaler Wertarbeit. Über einem stetigen Bass-Beat erheben sich atmosphärische Harmonien und ein englischsprachiger Gesang. Der Text ist ziemlich belanglos und auch nirgends abgedruckt. Am Schluss wendet sich das Stück komplett einem Beat zu, der mit doppelter Geschwindigkeit daherkommt, sich aber leider zu nichts weiterentwickelt, sondern lediglich leiser wird.
|Das Booklet …|
… umfasst neben den oben genannten Credits auch eine Bildergalerie. Die ist dem neuen Perry-Rhodan-PC-Game entnommen und umfasst sieben Bilder, darunter eine doppelseitige Abbildung.
_Unterm Strich_
Insgesamt bildet „Terraner als Faustpfand“ eine befriedigende Fortsetzung zu Episode 11 der Hörspielserie „Perry Rhodan: Sternenozean“. Sie wird offenkundig von Profis produziert, von mancher bekannten Hollywoodstimme gesprochen und liefert einen soliden Gegenwert für den Preis von rund acht Euronen. Diese Episode ist actionorientiert, weiß den Zuhörer mit reizvollen Kontrasten zwischen laut und leise, Gewalt und Psi, draußen und drinnen zu faszinieren. Das hat die Dramaturgie fein ausgetüftelt.
Jugendliche beiderlei Geschlechts zwischen 14 und 17 Jahren dürften sich rasch mit den Helden wie etwa Kantiran identifizieren und das ist eine der besten Voraussetzungen, ein treues Publikum aufzubauen. Auch Zephyda ist eine solche Identifikationsfigur, und ich hoffe, dass sie möglichst lange Teil des Serienpersonals bleibt.
Was die Qualität des Inhalts angeht, so darf man wohl kaum tiefschürfende und daher langweilige Monologe erwarten. Vielmehr sind kämpferische Action und romantische Exotik angesagt – das ist genau die Mischung, die auch „Star Wars“ so erfolgreich gemacht hat.
|67 Minuten auf 1 CD|
http://www.perryrhodan.org
http://www.luebbe-audio.de
http://www.stil.name
[Ausführlicher Überblick über diesen Zyklus der Heftromanserie]http://www.perrypedia.proc.org/Der__Sternenozean__%28Zyklus%29
Lübbe Audio vertont die Abenteuer des Kadetten Kantiran und des Sternenadminstrators Perry Rhodan, die in der Unterserie „Sternenozean“ im Perry-Rhodan-Universum spielen. Bislang sind achtzehn Hörspiele veröffentlicht, doch will Lübbe offenbar vierzig Hörspiele produzieren. Dies ist die dritte Staffel.
Folge 13, Fortsetzung von Folge 12: Der Planet Ash Irtumo ist befreit. Vor der ehemals mächtigen bastion der Igelwesen blieb ein würfelförmiges Raumschiff zurück. Mithilfe ihrer geistigen Stärke versucht Zephyda, die Epha-Motana (Femesängerin), das Unglaubliche: Sie möchte das Raumschiff mit ihren Geisteskräften zum Fliegen bringen … (Verlagsinfo)
Die amerikanische Radio-Krimiserie der 1950er Jahre aus der Feder von Blake Edwards („Der rosarote Panther“) wird von der |Lauscherlounge| wieder zum Leben erweckt und mit bekannten Stimmen als Hörspiel vertont – den Stimmen von George Clooney, Ben Stiller und Reese Witherspoon.
Der smarte New Yorker Privatdetektiv Richard Diamond gerät in seinen abenteuerlichen Fällen an fiese Verbrecher, mysteriöse Mörder und verführerische Frauen. Aber er kehrt immer wieder zu seiner geliebten Helen zurück.
1. Staffel (Dezember 2007):
Fall 1: Die schwarze Puppe
Fall 2: Der braune Umschlag
Fall 3: Der Fall Ed Lloyd
Fall 4: Der Mordauftrag
Fall 5: Der Mord am Barbier
Fall 6: Der Gibson-Fall
2. Staffel (Juli 2008):
Fall 7: Die rote Rose
Fall 8: Der Karussell-Fall
Fall 9: Der graue Mann
Fall 10: Gute Nacht, Nocturen
Fall 11: Der Nachtclub-Fall
Fall 12: Mr. Walkers Problem
_Die Inszenierung_
Die Rollen und ihre Sprecher
Richard Diamond: Tobias Kluckert (dt. Stimme von Tyrese Gibson, Adam Baldwin in „Firefly“)
Helen Asher: Ranja Bonalana (dt. Stimme von Julia Stiles, Renée Zellweger, Reese Witherspoon)
Lt. Walt Levinson: Detlef Bierstedt (dt. Stimme von George Clooney, Bill Pullman, Robert ‚Freddy Krueger‘ Englund)
Sgt. Frazer: Oliver Rohrbeck (dt. Stimme von Ben Stiller, Michael Rapaport)
Sowie Ernst Meinke, Andreas Müller, Michael Iwanek, Ulrike Lau, Tanja Fornaro, Uli Krohm und Roland Hemmo. Im 6. Fall kommen hinzu: Cornelia Meinhardt, Tim Möseritz, Ann Vielhaben, Jürgen Kluckert, Rainer Fritzsche und Andrea Aust.
Regie führte Oliver Rohrbeck, die Musik komponierte Dirk Wilhelm, für Sounds/Mischung/Mastering war Tommi Schneefuß zuständig, die Geräusche trug Jörg Klinkenberg bei, die Aufnahme erfolgte im Hörspielstudio |Xberg|.
Mehr Info: http://www.lauscherlounge.de.
_Der Fall 5: Der Mord am Barbier_
Um einen ordentlichen Haarschnitt zu bekommen, geht Rick mal kurz rüber zum Ashley Hotel. Dort begibt er sich durch die Lobby in den Laden von Tony, dem Friseur, seinem Stammbarbier. Dessen Mitarbeiter Barney Kingston soll Rick bedienen. Doch als Barney jemanden in der Lobby sieht, läuft er davon, als ob er jemanden treffen wolle. Rick schaut ihm nach und folgt ihm voll Sorge. Barney steht in einer Telefonzelle, doch seltsamerweise wird er immer kleiner. Als Rick die Zelle öffnet, bricht Barney vollends zusammen, denn in seinem Rücken steckt ein Messer. Sein letztes, gehauchtes Wort lautet „Faschetti“ …
Als Rick die Telefonverbindung wiederherstellt, hört er die bekannte Stimme seines Exkollegen Walt Levinson. Der ist verwirrt, denn der Mann, der ihm einen Tipp versprochen hat, ist plötzlich verstummt. Rick informiert ihn, was passiert ist. Levinson trifft wenig später ein und fragt sich wie Rick: „Wer würde denn einen Friseur umbringen?“ Rick erwähnt Faschetti. Das sei ein Mörder gewesen, der vor drei Jahren des Landes verwiesen wurde, sagt Walt. Auf dem Revier gehen sie dessen Akte durch. Faschetti sollte eigentlich in Genua leben, zusammen mit Lilian Barnett, die mal Sängerin in dem Klub namens „The Happy Hour“ war.
Als Rick diesen Klub besucht, findet er dort wider Erwarten Lilian vor, die gerade einen Song zum Besten gibt. Als er Faschetti erwähnt, wird sie abweisend. Da ihr Wachhund ihn fernhält, begibt er sich zu ihrem Apartment. Mit dem Trick, er bringe ihr Blumen von einem Verehrer, verschafft er sich Einlass durch die Mieterin Miss Adelaine Jones. Diese muss allerdings auf ihn warten, denn er begibt sich stattdessen zu Lilians Wohnung. Dort übersieht er allerdings den Revolvermann, der ihn sogleich in Gewahrsam nimmt und in Lilians Wohnung bringt. Dort wartet schon – Überraschung! – ein gewisser Mr. Faschetti auf ihn.
Dieser gibt dem Revolvermann den Auftrag, Mr. Diamond diskret zu entsorgen …
|Mein Eindruck|
Eine ganze Weile wird dem Hörer nicht klar, worauf dieser Fall hinauswill. Das liegt daran, dass der Schurke im Stück, Bruno Faschetti, nicht deutlich genug charakterisiert wird. Am Schluss wissen wir lediglich, dass er das Land, das ihn ausgewiesen hat und in das er illegal zurückgekehrt ist, wieder klammheimlich verlassen will. Das Finale dreht sich nun darum, ihn daran zu hindern. Zu diesem Zweck verkleidet sich Rick als Steward auf einem Schiff. Wieder mal gibt es eine hübsche Schießerei …
Wie in allen Episoden kehrt auch diesmal Rick zu seiner Helen heim, doch statt der erhofften Belohnung erntet er nur Unglauben und muss als Preis für ihre Liebe ein Stück auf dem Klavier spielen. Der ironische Humor, mit dem die Beziehung zwischen Helen und Rick behandelt wird, sorgt für einen vergnüglichen Ausklang. Aber manchmal würde ich mir ein Plus an sinnvoller Handlung wünschen.
_Der Fall 6: Der Gibson-Fall_
PROLOG. Virginia und Harvey streiten sich, denn sie will aus der Stadt verschwinden, während Harvey noch ausharren will. Doch wenn man vom Teufel spricht … Da tritt er auch schon ein: Mr. Leland Gibson in Person. Und er ist nicht in friedfertiger Stimmung. Es kommt zu einem Kampf mit dem alten Mann …
Miss Esther Blodgett wendet sich verzweifelt an Rick Diamond. Eine Leiche sitze auf ihrem Hepplewhite. Zuerst versteht Rick dahingehend, dass der tote Mann Hepplewhite heiße, doch sie meint allen Ernstes, der Stuhl heiße so. Na, so was! Ein Stuhl mit einem Namen. Wie auch immer: Sie hat nicht die Polizei gerufen, weil sie um ihren guten Ruf als Lehrerin fürchte. Sie sei im Sommerlager gewesen, und nach Wochen heute erst zurückgekehrt, nur um eine Leiche auf ihrem Hepplewhite … Ja, ja, schon gut.
Bei der Durchsuchung der Leiche, die er mit Levinson vornimmt, findet sich ein Dokument, das auf den Namen Leland Gibson ausgestellt ist. Der Mann wurde schwer geschlagen und ist mit braunen Fusseln bedeckt. Ein Stoff, der sich nicht in Miss Blodgetts Wohnung findet. Also starb Gibson nicht hier. Was aber noch seltsamer ist: Wenn alle Fenster und Türen fest verschlossen waren, wie konnte er dann hierher gelangen?
Gibsons Tochter weiß noch nicht, dass ihr Vater tot ist, und Rick bringt es ist ihr relativ schonend bei. Dad sei vor drei Wochen aus der Wohnung ausgezogen, um im Adams Hotel mehr mit seiner neuen Geliebten zusammen sein zu können. Auch dort weiß man noch nichts vom Ableben des werten Gastes. Gibson habe mit der Kellnerin Virginia Palgrim angebandelt, bis diese vor zwei Wochen gekündigt habe. An der Adresse Virginias erfährt Rick von der Vermieterin, dass Virginia auch mit einem anderen, jüngeren Herrn Umgang gehabt habe. Von dieser Frau aber habe sie nichts mehr gesehen.
Das wiederum bringt Rick ins Grübeln. Könnte es sich um eine Erpressung in einer Dreiecksbeziehung gehandelt haben? Er muss zurück zum Ausgangspunkt: in Esther Plodgetts Apartment. Und wenn er daran denkt, wie die Lehrerin ihn anhimmelt, dann tut er dies nur zu gern.
|Mein Eindruck|
Zunächst bietet der verzwickte Fall eine läppische Verwechslung: Wer ist dieser Hepplewhite? Dann folgt ein klassisches Locked-Room-Mystery und eine Suchaktion quer durch die ganze Stadt. Durch hartnäckiges Fragen und eine brillante Kombination verfällt Rick schließlich auf die richtige Lösung – und der Zuhörer wundert sich. Auf elegante Weise schließt der Handlungsverlauf den Kreis, indem die im Prolog offengebliebene Frage beantwortet wird, wo und wie denn die beiden Erpresser die Leiche von Mr. Gibson in aller Eile entsorgt haben.
Dies ist eine der spannendsten und überzeugendsten Episoden. Der Abschluss verläuft wie gehabt. Helen erpresst ihren Freund dazu, ihr ein Klavierstück vorzuspielen und sogar zu singen. Dann kommt ein Anruf von Esther Blodgett und eine letzte Frage bleibt im Raum stehen: Wer, zum Kuckuck, ist Hepplewhite?
_Die Inszenierung_
Es ist schon unterhaltsam, wenn man in einem Serienhörspiel all jene Schauspieler sprechen hört, die man sonst mit bildschirmfüllenden Actionkrachern oder großartigen Romanzen in Verbindung bringt: Reese Witherspoon, Ben Stiller und George Clooney. Das hebt die Handlung, die ansonsten leicht etwas trivial hätte wirken können, doch gleich eine Stufe höher, verleiht ihr den Glanz von Hollywood.
Tobias Kluckert, 1972 geboren, ist Schauspieler und Synchronsprecher. Er lieh u. a. Joaquin Phoenix als Johnny Cash in dem Film „Walk the Line“ seine Stimme, ist aber auch die deutsche Synchronstimme von Colin Farrell in „The New World“, von 50 Cent in „Get rich or die tryin'“ und Brian Krause als Leo in „Charmed“.
Kluckert trägt mit seiner Darstellung der Hauptfigur das ganze Hörspiel und macht Diamond zu einem sympathischen Burschen, der tagsüber für Recht und Ordnung sorgt und – meistens, nicht immer – abends zu seiner Herzensdame zurückkehrt. Er will immer cool erscheinen, doch seine Aktionen sprechen eher dafür, dass er seinem Herzen gehorcht, so etwa, als er den Mord an seinem Lieblingsfriseur aufklärt.
Ranja Bonalana, die deutsche Stimme von Reese Witherspoon, spricht Helen Asher und somit zwar eine Nebenfigur, aber eine feste Konstante in der Besetzung. Die Wortgeplänkel, die sich Helen mit Diamond liefert, gehören zum Feinsten, das Blake Edwards je geschrieben hat. Leider sind sie allzu kurz, denn sie gehören nicht zum jeweiligen Fall. Ich habe nie herausbekommen, was Helen Asher tagsüber macht. Wahrscheinlich füttert sie die Katze.
|Geräusche|
Alle Geräusche sind natürlich aus der Realität entnommen und verleihen der Handlung den Anstrich von Filmqualität. Aber sie kommen nie den Dialogen in die Quere, sondern sind in dieser Hinsicht zurückhaltend. Wir hören also sowohl Straßenverkehr und Hintergrundstimmen als auch altmodisches Telefonklingeln und Nebelhörner usw. In den diversen Wohnungen sind Standuhren, miauende Katzen (bei Helen) und natürlich Türen zu hören.
Musik
Die Musik von Dirk Wilhelm fungiert meist als Pausenfüller, um so die Szenen voneinander zu trennen, aber auch um die Stimmung der nächsten Szene einzuleiten. Der Musikstil erinnert an nichts so sehr wie an die Filmmusik von [„L.A. Confidential“. 1187 Zu hören sind also gedämpfte Trompeten oder Posaunen, eine gedämpftes Klavier und sehr dezente Streicher. Von Jazz kann also keine Rede sein, vielleicht sollte man einfach nur von „Cool“ sprechen.
Die Ausnahme von dieser Regel sind Ricks selbst vorgetragene Stücke, die er am Klavier für seine Helen spielt.
_Unterm Strich_
Nach dem Erfolg von „L.A. Confidential“ und „Die schwarze Dahlie“ feiern Nostalgie-Krimis wieder Erfolge. Andere Hörbuchverlage haben dies mit diversen Serien – Lester Powells Damen-Krimis, Stahlnetz, Tatort, Derrick, Dr. Mabuse, Francis Durbridge u.v.a. – vorexerziert. Höchste Zeit also, dass auch |Lübbe Audio| so etwas Entsprechendes in sein Angebot aufnimmt.
Die letzte Episode hat mir am meisten Vergnügen bereitet, denn mit der vorausgehenden Episode „Der Mord am Barbier“ hatte ich ein wenig Mühe. Beim zweiten Hören klärten sich allerdings einige Ungereimtheiten auf. „Der Fall Gibson“ hingegen bietet ein klassisches Locked-Room-Mystery, wie man es bei den besten Krimiautoren findet, etwa bei Jeffery Deaver in [„Der faule Henker“. 602 Und die Auflösung ist vom Feinsten. Außerdem fand ich es köstlich, wie die Lehrerin Esther Blodgett ihren Helden Rick Diamond anhimmelt und wie dieser sich möglichst elegant aus der Affäre zu ziehen versucht, da er ja bereits vergeben ist.
Das Hörspiel ist von Rohrbecks |Lauscherlounge| sorgfältig produziert worden und ich habe an der Technik nichts auszusetzen. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der gewohnt abwechslungsreichen Handlung etwas Filmglamour. Da „L.A. Confidential“ einer meiner Lieblingsfilme ist, konnte ich mich im Ambiente von Rick Diamond sofort zurechtfinden und die Produzenten brauchten keinerlei Erklärungen zum kulturellen Hintergrund mehr zu liefern.
Mag sein, dass die Figuren in ihren männlichen und weiblichen Geschlechterrollen recht überholt sind, aber herrje, das sind die Karl-May-Geschichten schließlich auch und doch werden sie weiterhin von Millionen Lesern und Zuschauern verschlungen. Helen Asher ist keineswegs das häusliche Heimchen am Herd, sondern sie weiß ihren Rick durchaus zu nötigen, ihr zu Gefallen zu sein. Die Katze im Hintergrund ist nicht umsonst ihr Haustier, denn es heißt, Katzen seien unabhängig. Diese Rollenbilder sind also weit entfernt von der moralischen Korruption, die in den Noir-Filmen der dreißiger und vierziger Jahre gespiegelt wurde.
|70 Minuten auf 1 CD
Aus dem Englischen übersetzt von Andrea Wilhelm|
Die amerikanische Radio-Krimiserie der 1950er Jahre aus der Feder von Blake Edwards („Der rosarote Panther“) wird von der |Lauscherlounge| wieder zum Leben erweckt und mit bekannten Stimmen als Hörspiel vertont – den Stimmen von George Clooney, Ben Stiller und Reese Witherspoon.
Der smarte New Yorker Privatdetektiv Richard Diamond gerät in seinen abenteuerlichen Fällen an fiese Verbrecher, mysteriöse Mörder und verführerische Frauen. Aber er kehrt immer wieder zu seiner geliebten Helen zurück.
1. Staffel (Dezember 2007):
Fall 1: Die schwarze Puppe
Fall 2: Der braune Umschlag
Fall 3: Der Fall Ed Lloyd
Fall 4: Der Mordauftrag
Fall 5: Der Mord am Barbier
Fall 6: Der Gibson-Fall
2. Staffel (Juli 2008):
Fall 7: Die rote Rose
Fall 8: Der Karussell-Fall
Fall 9: Der graue Mann
Fall 10: Gute Nacht, Nocturen
Fall 11: Der Nachtclub-Fall
Fall 12: Mr. Walkers Problem
_Die Inszenierung_
|Die Rollen und ihre Sprecher|
Richard Diamond: Tobias Kluckert (dt. Stimme von Tyrese Gibson, Adam Baldwin in „Firefly“)
Helen Asher: Ranja Bonalana (dt. Stimme von Julia Stiles, Renée Zellweger, Reese Witherspoon)
Lt. Walt Levinson: Detlef Bierstedt (dt. Stimme von George Clooney, Bill Pullman, Robert ‚Freddy Krueger‘ Englund)
Sgt. Frazer: Oliver Rohrbeck (dt. Stimme von Ben Stiller, Michael Rapaport)
Sowie Bodo Wolf, Deborah Weigert, Ulrike Lau, Alexander Herzog, Roland Hemmo und Andreas Hosang. Im 4. Fall kommen Santiago Ziesmer, Gisela Fritsch, Ernst Meinke, Uli Krohm, Hans Werner Bussinger und Andrea Aust hinzu.
Regie führte Oliver Rohrbeck, die Musik komponierte Dirk Wilhelm, für Sounds/Mischung/Mastering war Tommi Schneefuß zuständig, die Geräusche trug Jörg Klinkenberg bei, die Aufnahme erfolgte im Hörspielstudio |Xberg|.
Mehr Info: http://www.lauscherlounge.de.
_Der Fall 3: Der Fall Ed Lloyd_
Rick klagt seiner Helen, dass er schon drei Tage ohne Auftrag sei, als eine junge hübsche Frau eintritt und ihn um Hilfe bittet. Sie heiße Gale Lloyd, und ihr Vater Ed sei nach zehn Jahren gerade aus dem Knast entlassen worden. Doch der alte Mann sei verschwunden. Rick erinnert aus seinen Polizeitagen an den bekannten Zocker. Auf dem Revier lässt er sich eine Liste mit Lloyds alten Kontakten geben. Belle Collins, ein ehemaliges Showgirl, erinnert sich mit großer Zuneigung an Ed, und im Nachtasyl stößt Rick auf Louis Gates, der endlich etwas Konkretes liefert. Louis hat Ed gesehen, und der hat ihm gesagt, er habe einen Job bei Frank Morris, in einem Klub namens „Bluebird“.
Von Lt. Walt Levinson erfährt Rick, dass Morris‘ Laden nur Tarnung für illegales Glücksspiel ist. Leider fliegt Ricks Spiel auf, als er sich bei Morris als ahnungsloser Spieler aus Little Rock ausgibt. Ein Gorilla namens Jack nimmt ihn auf der Gasse hinter dem Lokal auseinander. Doch auf Gales Bitte macht er weiter, stellt sich mit Louis vor den „Bluebird“ und erspäht schließlich Ed Lloyd. Dieser geht mit Jack in ein Apartmenthaus. In der Wohnung liegen die gezinkten Karten schon bereit, als Rick mit einem gezielten Schwinger Jack ausschaltet und ein Wörtchen mit Ed redet.
Doch Ed arbeitet für Morris nur deshalb, weil dieser gedroht hat, sonst Gale etwas anzutun. Also muss Rick erstmal ein Wörtchen mit Morris reden …
|Mein Eindruck|
Über Geld wird meist nicht geredet – so auch hier. Rick, der edle Ritter mit dem goldenen Herzen, tut Gale einfach einen Gefallen und führt ihren Papi wieder auf den rechten Weg zurück, auch wenn der, wie man weiß, stets ziemlich schmal und gewunden ist. (Es ist die vergoldete Straße des Bösen, die breit und gerade ist.) Ein amerikanischer Zuhörer hat sicherlich keine Probleme damit, dass Rick vor allem seine Fäuste sprechen lassen muss, um dem Guten zum Sieg zu verhelfen. Die Diskussion über Gewalt verläuft in Amerika in ganz anderen Bahnen als hierzulande.
Apropos häusliche Gewalt. Fällt es unter Gewaltanwendung, wenn eine Frau (Helen) einen Mann (Rick) nötigt, in ihrem holden Heim zu bleiben? Wenigstens muss er ihr diesmal nichts vorsingen …
_Der Fall 4: Der Mordauftrag_
Helens Anruf weckt Rick mal wieder auf, denn das Geschäft geht schlecht. Da tritt ein potenzieller Kunde ein. Er nennt sich Herbert Weatherby und wünscht, dass Rick jemand für ihn umbringt. Einen Kerl namens Danny Denver. Den habe er zwar selbst schon mehrmals selbst getötet, aber er komme immer wieder zurück. Rick ist überzeugt, dass Herbert eine Schraube locker hat. Da eröffnet ihm Herbert, dass Danny Denver seine Bauchrednerpuppe sei, aber eine hinterhältige und grausame. Er müsse sie endlich loswerden. Für 200 Piepen übernimmt Rick den Job. Draußen auf dem Gang hört er das hämische Lachen von Danny Denver …
Herberts feudales Domizil scheint eine Künstlerkolonie zu sein. Ein alter Künstler namens Nat begrüßt Rick, bevor Herberts Adoptivtochter Jean ihn einlässt. Sie ist die Assistentin von Marco, dem Gedankenleser. Auch Margaret, Herberts alte Frau, lebt in ihrem eigenen Zimmer. Das Erste, was sie von Rick will, ist ein Drink. Erst nach dem Abendessen erhält Rick Gelegenheit, zu Herberts Zimmer zu gehen. Schon vor der Tür hört er ihn mit Danny Denver streiten. Mit vereinten Kräften gelingt es ihnen, das Bauchrednermonster auf einem Scheiterhaufen im Garten in die ewigen Jagdgründe zu schicken.
Da es schon spät ist und New York weit, übernachtet Rick in diesem Haus. Doch schon um fünf Uhr morgens weckt ihn ein nervöser Herbert Weatherby aus seinen Träumen. Danny Denver sei in Margarets Zimmer! Wie das, fragt sich Rick noch müde, als er in Margarets Zimmer trottet. Da liegt sie – aber jetzt als Leiche – auf ihrem Bett. Und wer hat die Hände würgend um ihren Hals gelegt? Kein anderer als Danny Denver!
|Mein Eindruck|
Das klingt nach einem Fall für den Irrenarzt, und dazu kommt es auch fast. In der ersten Staffel ist dies der einzige Fall, der tiefenpsychologische Einsicht verlangt. Diese Einsicht muss nicht sonderlich tief sein, ist es doch offensichtlich, dass Bauchredner mitunter eine gespaltene Persönlichkeit aufweisen. Aber muss Herbert deswegen auch gleich der Mörder seiner Frau sein? Das wäre zwar ein naheliegender Schluss, aber damit begäbe sich Rick schwer auf den Holzweg.
Daher verfällt er auf eine andere, erfolgversprechendere Methode, um die wahren Verhältnisse im Haus von Herbert Weatherby ans Licht zu fördern. Er lässt alle Künstler ihre Nummer vortragen. Das Ergebnis zeigt schon bald den wahren Mörder. Doch weil Danny Denver immer noch triezt und lacht, fragt Rick schließlich kurzerhand: Wo ist der nächste Scheiterhaufen?“ Dies ist bislang die einzige Folge ohne Epilog, der bei Helen spielt.
_Die Inszenierung_
Es ist schon unterhaltsam, wenn man in einem Serienhörspiel all jene Schauspieler sprechen hört, die man sonst mit bildschirmfüllenden Actionkrachern oder großartigen Romanzen in Verbindung bringt: Reese Witherspoon, Ben Stiller und George Clooney. Das hebt die Handlung, die ansonsten leicht etwas trivial hätte wirken können, doch gleich eine Stufe höher, verleiht ihr den Glanz von Hollywood.
Tobias Kluckert, 1972 geboren, ist Schauspieler und Synchronsprecher. Er lieh u. a. Joaquin Phoenix als Johnny Cash in dem Film „Walk the Line“ seine Stimme, ist aber auch die deutsche Synchronstimme von Colin Farrell in „The New World“, von 50 Cent in „Get rich or die tryin'“ und Brian Krause als Leo in „Charmed“.
Kluckert trägt mit seiner Darstellung der Hauptfigur das ganze Hörspiel und macht Diamond zu einem sympathischen Burschen, der tagsüber für Recht und Ordnung sorgt und – meistens, nicht immer – abends zu seiner Herzensdame zurückkehrt. Er will immer cool erscheinen, doch seine Aktionen sprechen eher dafür, dass er seinem Herzen gehorcht, so etwa, als er den Mord an seinem Lieblingsfriseur aufklärt.
Ranja Bonalana, die deutsche Stimme von Reese Witherspoon, spricht Helen Asher und somit zwar eine Nebenfigur, aber eine feste Konstante in der Besetzung. Die Wortgeplänkel, die sich Helen mit Diamond liefert, gehören zum Feinsten, das Blake Edwards je geschrieben hat. Leider sind sie allzu kurz, denn sie gehören nicht zum jeweiligen Fall. Ich habe nie herausbekommen, was Helen Asher tagsüber macht. Wahrscheinlich füttert sie die Katze.
|Geräusche|
Alle Geräusche sind natürlich aus der Realität entnommen und verleihen der Handlung den Anstrich von Filmqualität. Aber sie kommen nie den Dialogen in die Quere, sondern sind in dieser Hinsicht zurückhaltend. Wir hören also sowohl Straßenverkehr und Hintergrundstimmen als auch altmodisches Telefonklingeln und Nebelhörner usw. In den diversen Wohnungen sind Standuhren, miauende Katzen (bei Helen) und natürlich Türen zu hören.
|Musik|
Die Musik von Dirk Wilhelm fungiert meist als Pausenfüller, um so die Szenen voneinander zu trennen, aber auch um die Stimmung der nächsten Szene einzuleiten. Der Musikstil erinnert an nichts so sehr wie an die Filmmusik von [„L.A. Confidential“. 1187 Zu hören sind also gedämpfte Trompeten oder Posaunen, eine gedämpftes Klavier und sehr dezente Streicher. Von Jazz kann also keine Rede sein, vielleicht sollte man einfach nur von „Cool“ sprechen.
Die Ausnahme von dieser Regel sind Ricks selbst vorgetragene Stücke, die er am Klavier für seine Helen spielt.
_Unterm Strich_
Nach dem Erfolg von „L.A. Confidential“ und [„Die schwarze Dahlie“ 3353 feiern Nostalgie-Krimis wieder Erfolge. Andere Hörverlage haben dies mit diversen Serien – Lester Powells Damen-Krimis, Stahlnetz, Tatort, Derrick, Dr. Mabuse, Francis Durbridge u. v. a. – vorexerziert. Höchste Zeit also, dass auch Lübbe Audio so etwas Entsprechendes in sein Angebot aufnimmt.
Im dritten Fall beweist sich Rick Diamond nach den Actionszenen von Fall 1 und 2 erstmals als der weiße Ritter, der er in Wahrheit ist. Er sucht den alten Zocker, um ihn und seine Tochter vor dem Sumpf des Verbrechens zu bewahren. Und im Fall Nr. 4 zeigt sich Diamond von seiner humorvollen Seite, als er den Fall des halb schizophrenen Bauchredners nicht gleich von sich weist, sondern ihm vielmehr mit Gespür nachgeht und zu einem Abschluss bringt, der beim Hörer einen Aha-Effekt auslöst. Natürlich bewegt sich auch dieser Fall am Rande der Plausibilität, aber darum geht es in den meisten Fällen, die Diamond übernimmt, sowieso nicht.
Das Hörspiel ist von Rohrbecks |Lauscherlounge| sorgfältig produziert worden und ich habe an der Technik nichts auszusetzen. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der abwechslungsreichen Handlung etwas Filmglamour. Da „L.A. Confidential“ einer meiner Lieblingsfilme ist, konnte ich mich im Ambiente von Rick Diamond sofort zurechtfinden und die Produzenten brauchten keinerlei Erklärungen zum kulturellen Hintergrund mehr liefern.
Mag sein, dass die Figuren in ihren männlichen und weiblichen Geschlechterrollen recht überholt sind, aber herrje, das sind die Karl-May-Geschichten schließlich auch, und doch werden sie weiterhin von Millionen Lesern und Zuschauern verschlungen. Helen Asher ist keineswegs das häusliche Heimchen am Herd, sondern sie weiß ihren Rick durchaus zu nötigen, ihr zu Gefallen zu sein. Die Katze im Hintergrund ist nicht umsonst ihr Haustier, denn es heißt, Katzen seien unabhängig. Diese Rollenbilder sind also weit entfernt von der moralischen Korruption, die in den Noir-Filmen der dreißiger und vierziger Jahre gespiegelt wurde.
|Aus dem Englischen übersetzt von Andrea Wilhelm
60 Minuten auf 1 CD|
Sprecher – Lutz Mackensy
Edgeworth – F.J. Steffens
Tom Barnwell – Andreas von der Meden
Bill, der Steuermann – Peter Kirchberger
Patrick O’Toole – VolrBrandt
Narbengesicht – Werner Cartano
Blacko– Heinz Trixner
Smart, der Kneipenwirt – Richard Lauffen
Richter Daton – Helmo Kindermann
Mrs. Adele Dayton – Ursula Vogel
Georgine – Pamela Punti
Mestizenjunge Olyo – Gernot Endemann
Bolivar – Rolf Mamero
_Story_
Auf dem Mississippi sind in den letzten Monaten gleich mehrere Boote spurlos verschwunden. Weder genauere Anzeichen noch überhaupt eine Vorstellung vom Verbleib der Besatzung und der Ladung sind den Behörden bekannt, was die kritischen Beobachter immer skeptischer macht. Ist hier vielleicht doch etwas faul?
Der irische Einwanderer O’Toole traut dem Braten nicht länger und erforscht die Gegend nach Spuren und Indizien. Auch der Händler Edgeworth wird immer nervöser; niemand in Helena will ihm seine Waren abkaufen, bis plötzlich das überraschend gute Angebot des berüchtigten Black Foot eintrifft. Der alte Kaufmann lässt sich jedoch auf den Handel ein und vereinbart mit seinem Geschäftspartner einen Deal auf den Gewässern des Flusses. Erst hier wird ihm klar, dass der Mississippi von einer hinterhältigen Piratenbande bedroht wird, deren Anführer im wahren Leben alles andere als illegale Geschäfte vertritt. Doch gleichzeitig steuert sein Kutter mitten auf das Piratennest zu …
_Persönlicher Eindruck_
„Die Flusspiraten des Mississipp“ ist ein weiterer, kaum geschliffener Rohdiamant aus dem unerschöpflichen Fundus der |Europa|-Hörspiele, blieb jedoch nach seiner Erstveröffentlichung im Jahre 1977 beinahe drei volle Dekaden unter Verschluss. Einmal mehr graben nun die „Europa-Originale“ einen potenziellen Klassiker aus der verlagseigenen Schatzkiste und präsentieren in der fünften Staffel nun einen Titel, der trotz seiner immens kurzen Spieldauer zu den definitiven Highlights der Serie gehört.
Die Geschichte, die im Original aus der Feder Friedrich Gerstäckers stammt, wurde bereits im mittleren 19. Jahrhundert, genauer im Jahre 1848 veröffentlicht und gilt als das prägende Werk des einstigen norddeutschen Bestseller-Autoren. Es ist eine Erzählung, die in erster Linie das Flair der Südstaaten in einer brisanten politischen Zeit widerspiegelt, darüber hinaus jedoch auch mit der Einbeziehung überzeugend inszenierter fiktiver Inhalte für reichlich Spannung sorgt. Die Geschichte um die Flusspiraten und ihren zwielichtigen Obermotz auf der einen und die rechtschaffenen Bürger der Stadt Helena auf der anderen Seite wird zudem enorm temporeich erzählt, wirkt aber inmitten des kompakten äußeren Rahmens zu keiner Zeit oberflächlich. Die Charaktere werden intensiv vorgestellt, die Beziehungsgeflechte schnell, aber ausführlich aufgearbeitet und die Situation ziemlich direkt und stringent offengelegt.
So entwickelt sich bereits nach wenigen Minuten ein rasantes Hin und Her, begonnen mit einer aufreibenden Szene in der Kneipe des sympathischen Wirten Smart über den Geschäftsabschluss zwischen Black Foot und Edgeworth bis hin zum Showdown auf dem Schiff und im Piratennest, welcher auch in der reinen Audio-Fassung spektakulär und spannungsgeladen aufgebaut ist. Und auch an schnellen Wendungen und Überraschungen mangelt es dem Plot nicht, gerade in den Schlusssequenzen, die mit einigen erstaunlichen Selbsterkenntnissen mehrerer Handelnder ausgestattet sind. Hinsichtlich des Plots und dessen Status als ungekröntes Meisterwerk ist „Die Flusspiraten des Mississippi“ demnach auch ganz klar ein echtes Kultstück.
Die Aufarbeitung unter der Regie von Heikedine Körting steht dem allerdings auch in nichts nach; bestens aufgelegte Sprecher, darunter auch wieder einige vermeintlich Unbekannte, sowie eine lebhafte, berauschende Inszenierung beschließen das überaus positive Resümee und machen „Die Flusspiraten des Mississippi“ zu einem Pflichtwerk für jede ansprechend sortierte Hörspiel-Sammlung. Unter den zeitlich knapper bemessenen Werken der „Europa-Originale“ hat dieses Stück jedenfalls bis dato die Nase vorn!
Folge 1: [„Der dritte Sohn“ 2978
Folge 2: [„Im Reich der Spinne“ 3055
Folge 3: [„Der Wächter im Dunkel“ 3082
Folge 4: [„Im Zeichen des Panthers“ 4458
Folge 5: [„In Acht und Bann“ 4422
_Story_
Nach allzu langer Suche hat Drizzt Do’Urden nun endlich einen Verbündeten gefunden, der die Abscheu seiner bisherigen Wegbegleiter nicht teilen mag. Der blinde Waldläufer Montolio DeBrouchee ermöglicht dem Dunkelelfen zumindest für eine kurze Weile ein friedliches Dasein in der Oberwelt und weist ihn in die Künste des Waldläuferdaseins ein. Doch nach wie vor befindet sich der tapfere Do’Urden auf der Flucht vor dem rachsüchtigen, hasserfüllten Kopfgeldjäger Roddy McGristle, der ihn für den Tod der Bauernfamilie Distelwolle verantwortlich macht und in ihm seine größte persönliche Bedrohung ansieht.
Gemeinsam mit Montolio muss sich Drizzt immer wieder gegen die Schergen McGristles verteidigen, der inzwischen selbst Orks und Steinriesen an seiner Seite weiß. Durch das Bündnis mit dem Orkkönig Graul sieht sich Roddy schon am vorläufigen Ziel seiner finsteren Pläne, doch Drizzt und der Waldläufer stellen sich tapfer gegen die enorme Überzahl bösartiger Kreaturen. In einem beschwerlichen Kampf kommt Montolio daraufhin ums Leben und hinterlässt Drizzt erneut seinem alleinigen Schicksal. Der Dunkelelf eilt anschließend nach Zehnstädte und erwartet dort bereits die nächste Gefahr. McGristle gibt nämlich keine Ruhe, bis der Sohn des Hauses Do’Urden endgültig den Tod findet …
_Persönliche Meinung_
Im vorerst letzten Teil der „Saga vom Dunkelelf“ (2008 geht die Serie weiter) zieht der |Lausch|-Verlag noch einmal alle Register des effektreichen Ohrenkinos und beschert der Titelfigur Drizzt Do’Urden einen würdigen vorübergehenden Abgang aus dem auditiven Bereich. Das neueste Abenteuer um den flüchtigen Dunkelelfen ist ein regelrechtes Feuerwerk aus Action und konfliktreichen Szenarien, bietet das bislang vielleicht zügigste Erzähltempo und dazu auch noch einen ganzen Satz stark inszenierter Wendungen, die den Plot auf der Zielgeraden noch einmal mächtig vorantreiben. Die Entwicklung, die in der (bezogen auf die gesamte Handlung) relativ kurzen Zeit stattfindet, ist absolut bemerkenswert und liefert potenziell sogar Stoff für eine Doppelfolge. Die Dichte der Handlung erfordert jedenfalls zwischenzeitlich schon einmal einige Freiräume, um den immensen Batzen Fortschritt verdauen zu können, gerade in den Szenen nach dem Tod des Waldläufers, die das Geschehen vor dem vermeintlichen Finale noch einmal gehörig auf den Kopf stellen.
Dabei beginnt „Der Hüter des Waldes“ vergleichsweise harmonisch und ruhig; Drizzt entdeckt nach jahrelanger Suche einen Verbündeten, der seiner persönlichen Gesinnung gerecht wird und moralisch und allgemein gedanklich mit ihm auf einer Ebene liegt. Als angehender Waldläufer fühlt er zum ersten Mal seit seiner Flucht aus der Unterwelt so etwas wie Zugehörigkeit und Frieden. Sein neuer Mentor unterweist ihn und verändert in kürzester Zeit das Leben des Dunkelelfen. Gänzlich neue Instinkte prägen seine Wahrnehmung, und aus dem ehemaligen Kämpfer scheint ein friedfertiger, dementsprechend auch ungewöhnlicher Vertreter seines Volkes geworden zu sein. Dann jedoch wird er erneut mit seinen alten Feinden konfrontiert und durch Montolios Tod in alte Ambitionen zurückgedrängt. Sein Naturell wird ein weiteres Mal erweckt und schürt auch in ihm den Hass auf Roddy McGristle und die Schar seiner neuen Helfershelfer. Wieder einmal ist die Flucht der einzige Ausweg, und wieder einmal weiß der Dunkelelf nur allzu genau, dass er sich alsbald der Gefahr stellen muss. Als er jedoch feststellt, dass die Kriege an der Oberfläche fast noch erbarmungsloser sind als all die Gefechte unter den Kriegern seiner Rasse, wird ihm erst bewusst, dass die härteste Prüfung erst bevorsteht.
Die Geschichte schreitet in allen Phasen stringent und zügellos vorwärts, nimmt zwar kleine Umwege, die den Verlauf ein wenig komplexer machen, lässt sich aber vor ihrem zielgerichteten Aufbau nicht abbringen. So ist es fantastisch gelungen, den Weg des Dunkelelfen mit Bestimmung nachzuzeichnen, ihn aber gleichzeitig pompös und mit wiederholten bombastischen Effekten zu strukturieren. Die Geräuschkulisse ist atemberaubend, die Atmosphäre ebenfalls und an Spannung mangelt es „Der Hüter des Waldes“ auch beileibe nicht. Keine Frage also, dass man bei diesem begeisternden Werk ohne Einschränkungen vom krönenden Abschluss einer bis hierhin meisterhaften Fantasy-Hörspiel-Serie sprechen muss. So dicht, so packend so stimmungsvoll – „Die Saga vom Dunkelelf“ ist eine Blaupause des modernen Hörspiel-Entertainments und als solche die neue Referenz in diesem Bereich.
Nach den gewaltigen Eindrücken der sechsten Episode werden die Rufe aber auch immer lauter, man solle sich dem Stoff Salvatores noch intensiver verpflichten. Die Zustimmung des Rezensenten hat der Verlag auf alle Fälle …
_Inszenierung:_
Drizzt Do’Urden: Tobias Meister
Tephanis: Robert Missler
Bruder Jankins: Peter Woy
Cattie Brie: Joyce Sanha
König Graul: Helmut Gentsch
Roddy McGristle: Wolf Frass
Montolio DeBrouchee: Günther Kütemeyer
Bruder Matthäus: Helmut Gentsch
Bruenor: Uwe Hügle
Hephästos: Klaus Dittmann
Kellendil: Stefan Brentle
In weiteren Rollen:
Konrad Halver
Robert Missler
Andreas Wilken
Martin Schließ
Günter Merlau
Udo Baumhögger
Frederik Bolte
Jens Pfeifer
Janet Sunjic
Patricia Nigiani
Drehbuch: Oliver Elias, Günter Merlau nach einer Geschichte von R. A. Salvatore
Regie & Produktion: Günter Merlau
Produktionsassistenz: Udo Baumhögger
Lektorat, Disposition, Regieassistenz: Patricia Nigiani
Sounddesign: Udo Baumbögger, Günter Merlau
Musik: Günter Merlau / BMG Zomba Production-Music
Layout & Gestaltung: Oliver Graute
Coverillustrationen: Tim Seeley / Blond
Innenillustrationen: William O’Conner
Erzähler – Karl Walter Diess
Lord Glenarvan – Christian Rode
Lady Helena – Ingrid Andree
Major Nabbs – Klaus Stieringer
Kapitän John Mangler – Lothar Grützner
Monsieur Paganel – Gernot Endemann
Mary Grant – Julia Gerstenberg
Robert Grant – Thorsten Sense
Kapitän Grant – Benno Sterzenbach
Farmer – Hans Meinhardt
Ayrton – Wolfgang Jürgen
Offizier – Til Erwig
Skipper Halley – Julius von Claudius
Senor Thalcave – Rolf Mamero
Monsieur Ipharaguerre – Gerd Martienzen
Ramon – Knut Hinz
_Story_
Bei einer Überfahrt auf hoher See stoßen Lord Glenarvan und seine Mannschaft auf einen Hammerhai. Verwundert über die merkwürdige Entdeckung in diesen Gewässern, beschließen die Seemänner kurzerhand, das Tier zu töten und die drohende Gefahr abzuwenden. Im Schlund des hilflosen Hais entdeckt Glenarvan schließlich eine seltsame Flaschenpost, deren Ursprungsdatum bereits zwei Jahre zurückliegt. Es ist der Hilferuf eines bekannten Kapitäns namens Grant, dessen Schiff zerstört wurde und ihn alleine abgetrieben zurückließ.
Glenarvan kehrt mit der Nachricht in die Heimat zurück und hofft auf Unterstützung seitens der Behörden, jedoch ohne Erfolg. Erst als die Kinder des verschollenen Kapitäns mit Nachdruck auf der Suche nach Grant bestehen, setzt der Lord alle Hebel in Bewegung und sticht nur wenige Tage später erneut in See. Die Rettungsaktion scheint aber von Tag zu Tag vergeblicher; alle Spuren führen ins Nichts, und in den Reihen des Teams wächst die Verzweiflung, während man noch immer ziellos durch die Weltmeere segelt. Nur ein Beweis des Gegenteils treibt Robert, Mary und Glenarvan weiter an, nicht an den Tod des verlorenen Seemanns zu glauben.
_Persönlicher Eindruck_
Mysterien, abenteuerliche Szenarien und eine ambitionierte Charakterwahl, das sind auch im Falle von „Die Kinder des Käpt’n Grant“ die Leitmotive, die Jules Verne für seine nicht ganz so berühmte Erzählung zielsicher einsetzte. In der 38. Episode der „Europa-Originale“ werden nun die beiden damals separat veröffentlichten Folgen des Abenteuerhörspiels zur Geschichte erstmals gebündelt zusammengefasst und als ressourcenreicher Audio-Genuss in die Regale gestellt. Fraglich ist hierbei allerdings, warum man dieses Stück nicht schon viel früher in entsprechendem Rahmen auf den Markt gebracht hat; die Story ist definitiv kein Lückenbüßer im umfangreichen, gut sortierten Verne-Katalog und hat definitiv genügend Potenzial, um zu den populäreren Werken Vernes aufzuschließen.
Vielleicht ergibt sich diese lange versäumte Gelegenheit aber nun mit der Neuveröffentlichung der ursprünglich 1979 herausgebrachten Doppelfolge. Die Hörspiel-Aufarbeitung ist nämlich durchweg fantastisch und knüpft nahtlos an die tolle Atmosphäre des gleichnamigen Romans an. Die Inszenierung wirkt erfrischend und auf ihrem Gebiet auch erstaunlich eigenständig, was sicherlich auch mit den teils unbeschriebenen Blättern in der Besetzung zusammenhängt. Die |Europa|-Variante bietet mit Christian Rode und Gernot Endemann nur wenige bekannte Gesichter auf, was auf Anhieb dazu führt, dass die Geschichte abseits ihrer eigentlichen Natur auch im auditiven Bereich sehr schnell einen eigenen Charakter entwickelt. Dies überträgt sich schließlich auch auf das angemessen gewählte, indes doch rasche Erzähltempo, welches über die gesamte Spielzeit von knapp 80 Minuten trotz sich bietender Möglichkeiten keinen Dämpfer erhält.
Im Hinblick auf den Verlauf der Story darf man auch nur lobende Worte aussprechen; der Aufbau ist von der ersten Minute an spannungsgeladen und versprüht ein angenehmes Abenteuer-Flair, welches mit dezenten Effekten und ambitionierten Sprecherparts angenehm ausgefüllt wird. Außerdem ist auch die Tonkulisse beachtlich gut und mitunter das Beste, was in diesem Rahmen bisher veröffentlicht wurde. Insofern ist das Urteil kurz und schmerzlos: „Die Kinder des Käpt’n Grant“ ist zweifelsohne eines der Highlights der „Europa-Originale“ und in der kombinierten Fassung ein Muss für den Hörspiel-Genießer.
http://www.natuerlichvoneuropa.de
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