Sie gleiten mit ihren riesigen Schiffen auf den Gravitationsfeldern der Galaxis wie Surfer auf Brandungswellen. Sie nennen sich Sp’thra und sind »Signalhändler«. Sie suchen nach intelligenten Rassen, um ihre Sprachen aufzuzeichnen und zu untersuchen, denn sie sind von der Idee besessen, daß man nur alle Sprachen »übereinanderstapeln« muß, um daraus eine Supersprache zu kondensieren, die den Zugang zur absoluten Wirklichkeit eröffnen würde.
Die Menschheit hat den Signalhändlern im Austausch gegen die Technologie des Sternenflugs neben dem babylonischen Sprachenwirrwarr der Stämme und Völker zwei ganz ausgefallene Besonderheiten anzubieten:
Im englischen Haddon-Institut hat man, um ihre Sprachentwicklung zu studieren, Waisenkinder pakistanischer Flüchtlinge seit dem Säuglingsalter in computersimulierten fiktiven Umgebungen aufwachsen lassen, die nichts mit der gewohnten Wirklichkeit zu tun haben und eigenen Gesetzen gehorchen.
Im Amazonasbecken hat man einen Indianerstamm gefunden, dessen Angehörige – vom Aussterben bedroht durch ein ehrgeiziges Dammbauprojekt der Regierung – unter Einfluß einer Pilzdroge eine zweite Sprache sprechen, mit der sie auf einer höheren Bewußtseinsebene kommunizieren.
Der Handel scheint perfekt. Doch da kommt es ganz anders, als alle Beteiligten erwartet haben. (Verlagsinfo)
Der Autor
Ian Watson gehört zu den literarisch versiertesten und intelligentesten britischen Autoren. In den letzten Jahren ist er durch die Science-Fiction-Trilogie um das „Buch Mana“ und das „Buch vom Fluss“ sowie diverse WARHAMMER-Bände bei uns bekannt geworden.
Der britische Autor Ian Watson ist bei uns zuletzt durch seinen Science-Thriller „Quantennetze“ bekannt geworden. Zuvor veröffentlichte er mit der Mana-Trilogie ein futuristisches Gesellschaftspanorama zwischen Science Fiction und Fantasy. „Orakel“ zeigt ihn wieder als Verschmelzer von disparaten Stoffen: Zeitexperimente, IRA, Geheimdienste und römische Soldaten. „Das Babel-Syndrom“ war sein erster veröffentlichter Roman (1973) und erregte sofort Aufsehen in der Fachwelt. Er wurde mit dem französischen Apollo Award ausgezeichnet.
Handlung
Chris Sole lebt mit seiner Frau Eileen in England am Haddon-Institut für Neurotherapie. Eileen, die ihren Sohn Peter füttert (der nicht von Chris ist), erwähnt, dass eine Bekannte aus dem Dorf sich beschwert habe, dass den Kindern im Institut schmutzige Wörter beigebracht würden. Das weist Chris, der Leiter dieses Sprachprogramms, als absurd zurück. Ihn beschäftigt vielmehr der lange Brief, den ihre gemeinsamer Freund Pierre, Peters wahrer Vater, aus dem Amazonasbecken geschickt hat. Die dortigen, vom Untergang bedrohten Indios verfügten über eine offizielle und eine geheime Sprache – bemerkenswert, nicht wahr?
Um ihre Sprachentwicklung zu studieren, hat Chris mit anderen Linguisten Waisenkinder pakistanischer Flüchtlinge seit dem Säuglingsalter in computersimulierten fiktiven Umgebungen aufwachsen lassen, die nichts mit der gewohnten Wirklichkeit zu tun haben und eigenen Gesetzen gehorchen. Jetzt kommt aus den USA ein Experte namens Tom Zwingler; der eine neue Idee einbringt: Computeranalysen und maschinelle Spracherzeugung. Chris‘ Kollegin Dorothy Summers hat schwere Bedenken, doch Rosson, der Programmierer, erklärt alles mit Engelsgeduld.
Klar wird nun die Versuchsanordnung im Institut: Neben der unbehandelten Kontrollgruppe gibt es in einer Art Hochsicherheitstrakt drei Abteilungen, in denen verschiedenartig behandelte Kinder aufwachsen. Soles Abteilung liegt ihm natürlich besonders am Herzen. Vier pakistanische Flüchtlingskinder entwickeln ihre eigenen Sprachen. Die Theorie beruht auf eingeschlossenen Sprachen, aber wie lässt sich das mit Noam Chomskys Sprachtheorie von Tiefen- und Oberflächenstrukturen vereinbaren – das ist der springende Punkt. (Die Tiefenstruktur beruht, wie Archetypen, auf universalen Begriffen, die Oberflächenstruktur dient der jeweils kulturspezifischen Expression dieser Begriffe.)
Warnung vor Terroristen
Im brasilianischen Urwald in Santarem arbeitet der amerikanische Ingenieur Charlie Faith zusammen mit seinem brasilianischen Kollegen Jorge Almeida an der Erbauung einer ganzen Reihe von Staudämmen. Ihr Ziel: die Erzeugung einer umfassenden Inlandsee dort, wo sich jetzt noch Urwald erstreckt. Sobald das Wasser den Dschungel– und alle darin lebenden Kreaturen – ersäuft habe, könnten US-amerikanische Firmen die Edelhölzer ernten. Das brächte allen beteiligten Firmen gute Gewinne, nur die Indios müssten dran glauben.
An diesem Nachmittag landet ein Hubschrauber neben Charlies Camp, und diesem entsteigt ein Hauptmann der Sicherheitspolizei. Cpt. Paixaos bemerkenswerter Auftritt wird von seiner Begleitung verstärkt, zwei schwerbewaffneten Gorillas. Sie machen sich sofort daran, Carlies Zelt zu durchforsten. Der Captain hat eine ernste Warnung zu überbringen: Ihm sei zu Ohren gekommen, dass kommunistische Rebellen aus dem verarmten Sertao die Absicht hätten, einen oder mehrere der neuen Dämme zu zerstören. Diese Möglichkeit beurteilt Charlie als äußerst unwahrscheinlich, denn dafür wäre eine Atombombe nötig.
Sobald der Hauptmann wieder abgeflogen ist, treffen zwei katholische Missionare ein. Sie bringen keine guten Nachrichten: Die besuchten Indios, wo sich besagter Franzose Pierre aufhält, wollen ihr Gebiet, das vom Staudamm bedroht wird, nicht verlassen und in eines der Auffanglager umziehen. Vielmehr hätten sie die Missionäre belächelt und weggeschickt. Dennoch wirkt Jorge Almeida ziemlich nervös. Auch den traumatisierten Vietnam-Veteranen Faith suchen Gewaltphantasien heim. Höchste Zeit, sich im Bordell zu entspannen.
Geheimnisse der Xemahoa
Soles Freund Pierre Darriand, der Vater seines Sohnes Peter, studiert weiterhin den rätselhaften Stamm der Xemahoa in Brasilien. Sein Dolmetscher ist Kayapi, der aber nicht der Schamane ist. Pierre erfährt, dass eine junge Frau vom Brujo in eine Tabuhütte gebracht worden sei, damit sie dort ein besonderes Kind austrägt. Welche Eigenschaften und Fähigkeiten das Kind haben wird, ist noch unklar – es ist ein Wesen, das wichtig für die Traumzeit ist. Weil die Xemahoa den Inzest pflegen, kann sich Pierre bei ihnen nicht sexuell betätigen, er steht außerhalb ihres Lebenskreises. Aber eines Tages wird er von einer jungen Frau mit Sex beglückt, und diese Erfahrung verändert sein Denken und Fühlen.
Und in den Gesprächen mit Kayapi zeigt sich seine ganze Ahnungslosigkeit. Immerhin lernt er in kleinen Schritten, dass der halluzinogene Maka-i-Baum das Zentrum der Welt darstellt, und dass Zeit nicht etwa relativ, sondern eine ganz unmittelbare Erfahrung für die Indios ist. Ihre ganze Umgebung ist Teil ihres Denkens und Fühlens, das in der „eingeschlossenen“ Traumzeitsprache Xemahoa-B codiert ist, und dies lässt sich nur mit der Maka-i-Droge betreten. Würde ihre Umwelt verschwinden, wäre sie in der Realität der Weißen gestrandet.
Warum sie dem drohenden Untergang so lächelnd gegenüberstehen, entzieht sich noch Pierres Verständnis. In einem langen Brief an Chris Sole teilt er ihm seine Erkenntnisse mit. Sole findet sie äußerst interessant, denn er ist ja Neurolinguist.
Fremde Signale
Der Ami Tom Zwingler berichtet Sole und seinem Team, man habe in den USA Signale aus dem Weltraum aufgefangen, die sich langsam näherten. Die Signale bestünden aus rückwärts abgespielten TV-Sendungen wie etwa Vampirfilmen, Shows und Striptease-Auktionen. Sole findet das sehr lustig, es lenkt ihn von seinen Sorgen ab. Da schlägt Zwingler vor, einen Linguisten vom Haddon-Institut in die USA und weiter zur Raumstation zu schicken. Direktor Sam Bax bittet Sole, in die USA zu gehen. Kein Witz! Die Amis lenken die Sonde über die Pole in eine Umlaufbahn, so dass sie in der Wüste von Nevada landet. Natürlich wird die Weltöffentlichkeit von NASA angelogen, schließlich soll ja keine Panik ausbrechen, wenn die Außerirdischen landen.
Die Rebellen
Pierre folgt einem instinktiven Drang und lässt sich von Kayapi zum nächstgelegenen Damm rudern. Was er dort will, weiß er nicht, vielleicht ihn zerstören. Aber bevor er ankommt, wird der Einbaum von einem zweiten Boot gestoppt. Darin sitzen drei der kommunistischen Rebellen, zwei Männer und eine Frau. Sie sind sehr misstrauisch, was ein Weißer in dieser Gegend will, aber Pierre kann sie überzeugen, dass er in Mosambik für die Frelimo in deren Befreiungskampf gegen die portugiesische Kolonialmacht gekämpft habe und größte Sympathie für deren brasilianische Gesinnungsgenossen hege. Doch Kayapi überzeugt ihn von der Notwendigkeit, zum Indiodorf zurückzukehren, um rechtzeitig an einer Zeremonie teilzunehmen. Die Rebellen lassen sie ziehen, doch über ihn kreist ein suchender Hubschrauber nach verdächtigen Weißen – es ist der Helikopter von Hauptmann Paixao…
Die Landung
Die Aliens landen in der Wüste von Nevada, vor den Augen zahlreicher Wissenschaftler aus USA, UdSSR und EU. Eine Gestalt entsteigt dem UFO, die etwa drei Meter hoch ist. Aber weil es – es hat einen unaussprechlichen Namen – schon viele TV-Shows gesehen hat, beherrscht es die englische Sprache. Die Kommunikation ist einfach, wie Chris feststellt, den man als Sprecher in die erste Reihe der Gaffer schubst. Schnell wird ihm klar, dass die Fremden „Signalhändler“ sind und nach intelligenten Wesen suchen, um deren Sprachen aufzuzeichnen und sie zu untersuchen. Sie sind besessen von der Idee, dass man nur alle Sprachen übereinanderstapeln muss, um daraus eine Supersprache zu kondensieren, die den Zugang zur absoluten Wirklichkeit eröffnen würde.
Chris Sole und seine Kollegen haben den „Signalhändlern“ im Austausch gegen die Technologie des Sternenflugs neben dem babylonischen Sprachengewirr der Stämme und Völker zwei ausgefallene Besonderheiten zu bieten: nämlich die Sprache der Xemahoa und diejenige, die im Haddon-Institut entwickelt worden ist. Sie Aliens verlangen mindestens sechs Gehirne. Gebongt! Der Handel scheint perfekt. Daraus ergibt sich, dass der Staudamm der Xemahoa beseitigt werden muss, sollen sie nicht ertrinken – und mit ihnen ihre Droge Maka’i und ihre Geheimsprache.
Doch dann kommt es ganz anders, als alle Beteiligten erwartet haben, denn nun wird bei den Xemahoa ein ganz besonderes Kind zur Welt gebracht…
Mein Eindruck
Es geht um Begehren, Fortpflanzung und Weitergabe. Chris Sole, die Hauptfigur, der wir folgen müssen, hat beispielsweise zwei Söhne: einen unehelichen, dessen Vater Pierre heißt, und einen geistigen namens Vidya, den er selbst mithilfe der Droge PSF „intelligent“ gemacht hat. Wie sich das auswirkt, wird Chris am Ende der Handlung erfahren, auf die ironischste Weise. Ironie ist eines der wichtigsten Stilmittel des Autors. Das bedeutet, dass der Leser auf alles gefasst sein muss und nicht alles so gemeint ist, wie es scheint.
Auch die Aliens sind in eine Art Liebe verstrickt, denn mithilfe der Signale, die sie einkaufen, wollen sie Kontakt mit einer anderen Spezies aufnehmen, die ihnen entkommen ist – quasi wie Heloise ihrem Abelard, wie es an einer Stelle flapsig auf den Punkt gebracht wird. Dieser Beziehungsbruch erfolgt natürlich schon vor langer Sol-Zeit, denn Sp’thra rechnen in Millionen Jahren, während sie über die Gravitationsflüsse des Universums surfen. Weil diese Flüsse nicht auf sie warten, haben sie es ziemlich eilig, die ausgehandelten sechs Gehirne zu erhalten. Wie diese Gehirne eingesackt werden, ist recht ironisch – wie sonst? – geschildert.
Und nein: Wider Erwarten ist das Gehirn des Neugeborenen bei den Xemahoa nicht darunter. Wie der Kaiserschnitt und alles danach abläuft, erfordert von zartbesaiteten Lesern einen sehr robusten Magen. Dass die Xemahoa nicht bloß Erde essen, sondern auch ihresgleichen, wenn’s nötig ist, zeigt das Schicksal des Babys. Deshalb und wegen der gesprengten Dämme stecken die Amis inklusive Chris Sole nun tief in der Bredouille: Sie kommen mit leeren Händen aus dem Dschungel zurück und werden obendrein auch noch von den Chinesen des Einsatzes von Atomwaffen angeklagt – die Satellitenkameras sehen alles (auch schon 1973).
Spin Doctors
Dies könnte das Ende eines mit psychedelischen Experimenten – im Haddon-Institut, bei den Xemahoa – aufgepeppten SF-Garns eins, gäbe es da nicht ein paar schlaue Spindoktoren, die für die Rand Corporation arbeiten. Während sich in Brasilien und dem restlichen Subkontinent die Revolution ausbreitet (was die US-Investitionen ganz schön lädieren würde), sorgen die Superdenker, die das Weiße Haus beraten, für eine Mega-Ablenkung, indem sie die bislang sorgsam geheim gehaltene Anwesenheit von Aliens enthüllen. Sofort flippen die Medien aus und schwenken das Schlaglicht ihrer Scheinwerfer auf die Wüste von Nevada. Ach, du Schreck, diese glupschäugigen Monster sind ja derart blutrünstig! Die ironische Pointe folgt auf dem Fuß: Als die Pioniere auf der Raumschiff der Aliens nachschauen, herrscht dort eine verdächtige Stille…
Sprachen
Das faszinierendste Konzept des an brillanten Ideen reichen Romans ist wohl das der „eingeschlossenen Sprache“. Es wird ab S. 49 detailliert dargelegt. Wie schon bei den Xemahoa von Pierre entdeckt, lässt sich eine geheime, eingeschlossene Sprache nur per Droge zugänglich machen. Wie merkwürdig mutet dann die Übereinstimmung mit der Drogengabe am Haddon-Institut an: Das PSF fördert bei den vier Probandenkindern nicht nur eine bestimmte Art von Intelligenz, sondern auch die Entstehung einer neuartigen, unverständlichen Sprache. Was es damit auf sich hat, wird der nichtsahnende Chris Sole am Schluss am eigenen, äh, Geist erfahren…
Bittere Ironie gehört eben zum Erzählstil. Genau die Tatsache, dass eine Sprache „eingeschlossen“ sein kann, macht sie so riskant: Wer sie erforscht, tut dies auf eigene Gefahr. Dass Sprache die Wirklichkeit, ist ein von Benjamin Whorf gut belegtes Konzept, das er in seinem Buch „Sprache – Denken – Wirklichkeit“ (deutsch bei Rowohlt) beschrieben und dargelegt hat. An dieser Stelle treffen sich Linguistik und Anthropologie, eine Schnittstelle voller Fallstricke, wie sie bei Margaret Meads Fehlinterpretation der Kultur der Trobriander erwies: Die vermeintliche Polygamie gibt es gar nicht.
Kolonialmacht
Pierre ist unser Mann vor Ort bei den Xemahoa. Sein Werdegang ist deshalb bemerkenswert, weil er im Laufe der Zeit bei der Sprachforschung durch die Maka’i-Droge jeglichen kritischen Abstand verliert und sich den Indios anschließt, auch auf die Gefahr hin, wie sie durch Überflutung ihres Biotops zugrundezugehen. An diesem Punkt erinnert der Roman an die Handlung von „Der Smaragdwald“, ein Stoff, der von John Boorman verfilmt wurde. (Urwaldspezialist Robert Holdstock schrieb die Romanfassung dazu.) Hier wie bei Watson treten die US-Amerikaner als große Helfer des „Fortschritts“ auf, sind aber in Wahrheit Ausbeuter. Ihre Helfershelfer sind „Sicherheitsleute“ wie Hauptmann Paixao und seine Killer. Brasilien ist zu diesem Zeitpunkt nämlich eine Militärdiktatur (was zutreffen oder fiktiv sein mag).
Die Übersetzung
S. 70: „mit ihrem Exkrementen“: Statt „ihrem“ müsste es korrekt „ihren“ heißen.
S. 73: „wie es … der Stadien eines ganzen Menschenlebens bezeichnen kann.“ Gemeint sind aber DIE Stadien…
S. 124: „die mit riesig[r]en Radiergummis…“: Das R ist überflüssig.
S. 158: „Ein[e] Vorecho…“: Das zweite E ist überflüssig.
S. 189: „auf den Colt Tower“: Den gibt’s in San Francisco aber nicht, wohl aber den sehr ähnlich geschriebenen Coit Tower.
S. 235: „deren Segmente die zerbrochene Schale durchstoßen hatte[n]…“ Das N des Plurals fehlt.
Unterm Strich
Die Handlung des Romans ist weitaus komplexer und verwickelter, als ich das oben dargestellt habe, denn ständig wechselt die Perspektive. Insofern ist der Aussagegehalt nicht leicht zugänglich, bietet aber viel Stoff zum Nachdenken. Die Ideen sind originell, das Buch gut durchkonstruiert, aber wohl nicht jedermanns Sache. Wie bei John Brunners Dystopien werden die Ausbeuter beim Namen genannt, doch viel bekommen wie bei Brunner am Schluss ihr Fett weg. Der Leser sollte unbedingt bis zum mehrfachen Finale durchhalten. Das ist auch gar nicht so schwer, denn die Handlung schlägt unerwartete Haken, die den Leser bei der Stange halten.
Zartbesaitete Leser seien gewarnt, dass einige unappetitliche Szenen zu bewältigen sind. Der Autor nimmt diesbezügliche Gefangenen, sondern zeigt die Wirklichkeit der Indios ebenso ungeschminkt wie die der Amis, der Aliens und der Briten. Die Aliens wollen Gehirne? Sie bekommen sie, null problemo. Die Briten wollen superintelligente Sprachwunder? Kein Problem, aber sie erleben eine böse Überraschung. Und dass die Amis sich die Wirklichkeit so zurechtbiegen, wie sie sie gerade brauchen, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Aufgrund all dieser Botschaften wirkt dieser 1973 veröffentlichte Roman immer noch erstaunlich aktuell.
Taschenbuch: 252 Seiten.
O-Titel: The Embedding, 1973.
Aus dem Englischen von Walter Brumm.
ISBN-13: 9783453308701
www.heyne.de
Der Autor vergibt: