Schlagwort-Archiv: SF

Ronald M. Hahn (Hg.) – Die Marsprinzessin (Magazine of Fantasy and Science Fiction 100)

Zum Jubiläum: hohe Qualität im Sammlerstück

Dies ist der Jubiläumsauswahlband Nummer 100 aus dem Jahr 1999, der vorletzte der traditionsreichen Reihe – und aus diesem besonderen Anlass vierfarbig illustriert!

Das Magazin
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Connie Willis – Brandwache. Phantastische Geschichten

Ausgezeichnete, einfallsreiche Phantastik-Erzählungen

Dies ist eine Story-Sammlung der besonderen Art, von einer der besten Autorinnen der phantastischen Literatur. Die Titelgeschichte wurde mehrfach ausgezeichnet.

Dies sind die Stories:

– Die Story vom Historiker, der eine Zeitreise in das von Luftangriffen bedrohte London des Jahres 1940 unternimmt, um die St. Pauls Kathedrale vor den Bomben zu retten.
– Die Story von der Familie, die nach dem nuklearen Holocaust zu überleben versucht.
– Die Story vom ersten getauften Affen und
– Die Story von den ko(s)mischen Eigenarten des interstellaren Tourismus;
– Und weitere.
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Connie Willis – Lincolns Träume

Robert E. Lee und Abe Lincoln, im Traum vereint

Eine junge Frau der Gegenwart hat in Washington, D.C., seltsame Träume, die sie von ihrem Psychiater untersuchen lässt, doch dieser nutzt sie aus. Sie wendet sich an den Rechercheur eines Historikers, und Jeff Johnston verliebt sich in Annie. Denn wovon sie träumt, ist genau sein Spezialgebiet: der amerikanische Bürgerkrieg. Sie träumt die Träume des Oberbefehlshabers der Konföderierten, die von Robert E. Lee …

Die Autorin

Die 1945 geborene Lehrerin und US-Schriftstellerinnen Connie Willis ist seit den achtziger Jahren eine der besten und originellsten Science-Fiction-Autorinnen. Die Storys, die dies beweisen, sind in dem Band „Brandwache“ gesammelt (deutsch bei |Luchterhand|). Sie hat bereits zahlreiche Preise eingeheimst, darunter den HUGO für ihren Zeitreiseroman „Die Jahre des Schwarzen Todes“ (1991, dt. bei |Heyne|). „Lincolns Träume“ war 1987 ihr Romandebüt als Solo-Autorin, davor schrieb sie als Ko-Autorin mit Cynthia Felice. Für „Die Farben der Zeit“ (dt. bei |Heyne|) wurde Connie Willis mit dem |Hugo Gernsback Award| und dem |Locus (Magazine) Award| für den besten SF-Roman des Jahres 1997 ausgezeichnet.

„Lincolns Träume“ wurde 1988 mit dem John W. Campbell jr. Award für den besten Roman eines Newcomers ausgezeichnet.
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Jack Vance – Freibeuter des Alls. SF-Abenteuer

Actionreich: ein interplanetarischer James Bond

Dieser Roman handelt von einem fünfzehnjährigen Jungen, der sich auf eine Reise zum Mond begibt, wo er seinen Vater besuchen will. Doch im All lauern Gefahren, denn ein mysteriöser Pirat, genannt der Basilisk, treibt dort sein Unwesen…
Dieser spannende Science-Fiction-Roman ist ein Jugendbuch für ca. 15-jährige Jungs: flott geschrieben, mit aufregenden Schauplätzen und packenden Zweikämpfen, bei denen das Leben des Helden auf dem Spiel steht.

Handlung

Dick Murdock geht mit seinen 15 Jahren noch zur Schule, aber in den Ferien darf er mal seinen Vater besuchen. Eigentlich wohnt Dick ja auf der Venus im Miracle Valley bei seiner Mutter. Sein Vater arbeitet auf dem Mond, wo er seit ein paar Monaten als Chefastronom das neue Observatorium leitet.

Doch schon die Anreise scheint gefahrvoll zu sein. Zunächst begegnet Dick einem falkengesichtigen, dünnlippigen Mann namens A. B. Sende, der als Funker auf dem Mond arbeiten soll, doch wie sich zeigt, verfügt er über eine Menge anderer Qualitäten. Das Passagierschiff fliegt durch den so genannten „Friedhof“: Hier wurden bereits zwei Raumschiffe von Raumpiraten gekapert und zerstört, wobei alle Passagiere ihr Leben durch Dekompression verloren. Die Raumpiraten sind die des so genannten „Basilisken“, der offenbar eine Flotte mit Kriegsschiffen aufbaut. Wo er sein Versteck hat, weiß niemand. Und die Raumflotte der Erde ist noch zu klein und schwach, um ihm Paroli bieten zu können.

Dicks Passagierschiff entkommt einem weiteren Angriff nur dadurch, dass auf einmal Funk und Radar ausfallen, so dass es sich nicht anpeilen lässt. Merkwürdig, dass A.B. Sende genau zu dieser Zeit verschwunden ist …

Auch auf dem Mond ist es Dick schon bald nicht mehr geheuer. Hier hat es im Teleskop einen tödlichen Unfall gegeben. Der Chefastronom verbrannte, weil jemand den Sonnenlichtfilter entfernt hatte. Dicks Vater rückt nun nach: Wird er das nächste Opfer sein? Denn das Observatorium hat im erdnahen Raum eine Schlüsselposition: Damit lassen sich alle Schiffsbewegungen erfassen. Leider kann der Funk nur über die alte, inzwischen aufgegebene Sicherheitsbasis der Vereinten Nationen in Betrieb gehalten werden. Das könnte ein Schwachpunkt sein …

Wenigstens findet Dick einen netten Freund auf dem Mond: den irren Sam, der so genannt wird, weil er mal die einheimischen Mondbewohner gesehen hat. Mit großen gelben Augen hätte ihn einer mal angestarrt. Dick meint auch: So könnte der „Basilisk“ aussehen. Bekanntlich versteinerte der Blick dieses Fabelwesens denjenigen, der ihn ansah. Mit Sam fliegt Dick auf einem Raumfloß zu einer Gegend, wo sich Edelsteine en masse finden. Dort werden sie fast von einem Felsbrocken erschlagen. Will ihnen jemand an den Kragen?

Je mehr Dick Detektiv spielt und sich damit zunehmend unbeliebt macht, desto mulmiger wird ihm auf dem Mond. Dennoch lässt er sich durch kodierte Funksprüche, fiese Kameraden und weitere Anschläge nicht unterkriegen. Erst als er herausfindet, dass das Leben seines Vaters in ernster Gefahr ist, muss er sich zum Äußersten entschließen. In einer waghalsigen Aktion setzt er sein Leben ein.

Mein Eindruck

Exotisches Universum für den Meistbietenden

Dieses spannende Abenteuergarn für Jungs (Frauen kommen nur als Stewardess vor) versetzt den erstaunten heutigen Leser in die Steinzeit der Science-Fiction, ins Jahr 1952/53. Die Venus stellt sich der Autor als tropisches Paradies à la Südsee vor. Der Mars ist zwar staubtrocken, aber von wasserführenden Kanälen à la Venedig durchzogen und (ebenso wie der Mond!) mit pittoresken Ruinenstädten der Ureinwohner dekoriert. Der Mond ist in den Kratern mit schwarzem Glas und Lava überzogen, die Juwelen warten nur auf den glücklichen Finder.

Allein für die Eroberung dieser Urlaubsparadiese würde sich die Expansion der Erdherrschaft lohnen, suggeriert uns der Autor. Nur der böse, fiese Basilisk macht den Erdträumen einen Strich durch die Rechnung: Er hat selbst Pläne für die Weltherrschaft. Allerdings sind dabei auch eine Million Tote eingeplant.

Der kurze James Bond

Um den Basilisken zu stoppen, stellen sich jedoch alle Erwachsenen als irgendwie zu dämlich oder borniert an. Das findet zumindest Dick Murdock, unser aufgeweckter Junge mit intimen Kenntnissen des Fotografierens, des Code-Entschlüsselns und des Chemiekastens. Dieser Tausendsassa ist ein wahrer James-Bond-Ersatz. Sein Problem ist nur, dass ihn – außer seinem Vater – keiner ernst nimmt. Er muss also noch zwei Jahre drangeben, dann ist er endlich reif für die Aufnahme in die Raumakademie: sozusagen der Ritterschlag für die Rettung des Universums.

Wie man von einem James Bond mit Geheimagentenwissen erwarten kann, ist die Handlung prall mit Action gefüllt, es gilt, die Schurken ausfindig zu machen und auszuschalten. Dass Dick dabei selbst mehrmals sein Leben wagen muss, versteht sich von selbst. Dass dabei so mancher logische Denkfehler auftritt, ist hingegen nicht ohne Weiteres hinzunehmen. Und dass Dick einem Anschlag mit Blausäure entkommt, grenzt schon ans Mirakulöse.

Fortsetzung des Zweiten Weltkriegs mit anderen Mitteln

An vielen Stellen musste ich daran denken, dass Jack Vance während des Zweiten Weltkriegs in der amerikanischen Handelsmarine diente und dabei mehrmals von japanischen U-Booten torpediert wurde. Deren Rolle nimmt der „Basilisk“ ein. Als wir ihn endlich zu Gesicht bekommen, hat er zwar keine japanischen Schlitz-, sondern nur Glubschaugen, doch die Farbe Gelb ist ebenso dominant: die „Gelbe Gefahr“ ist amerikanischen Jungs (und Seefahrern) zur Genüge bekannt.

Die Kriegsmarine der Erde befindet sich nach dem Rückzug der Vereinten Nationen vom Mond in einer extrem geschwächten Position – genau wie die US-Flotte nach dem Angriff auf Pearl Harbor. Doch dann lief ein beispielloses Flottenbauprogramm an. Und dessen Erfolge zeigen sich schließlich auch in Vances Romanhandlung. Merke: Die Amis mögen zwar angeschlagen und blöd sein, aber sie sind fähig zur Umkehr und sich wieder aufzurappeln – wenn nur die Jugend ordentlich mitmacht. Jungs, der Geheimdienst braucht euch!

Die Übersetzung

… muss wohl in den fünfziger oder frühen sechziger Jahren entstanden sein. Sie ist gespickt mit altmodischen Ausdrücken, die heute niemand mehr benutzen würde. So etwa „galvanische Spannung“ oder „zaudern“ statt „zögern“. Leider steht im Impressum keine Information, von welchem Verlag |Bastei-Lübbe| das Buch lizenziert hat. Könnte ein alter west- oder sogar ein ostdeutscher Verlag gewesen sein.

Unterm Strich

„Freibeuter des Alls“ ist ein kurzweiliges und spannendes James-Bond-Abenteuer für amerikanische Jungs mit Unternehmungsgeist. Dies sorgt für sehr gute Unterhaltung. Dick könnte ein Vorbild sein, wenn er nicht noch klüger als Harry Potter und technikverliebter als Artemis Fowl wäre.

Die unterschwellige Ideologie ist durchgängig die des Kalten Krieges der Eisenhower-Ära, so dass vor dem Missbrauch der Atomenergie keineswegs gewarnt wird. Vielmehr ist der Feind beim Totalitarismus zu suchen, der nicht nur brutale Schurken beschäftigt, sondern auch noch ein doppeltes Gesicht trägt: Russen, Chinesen – Japaner womöglich!

Insgesamt bietet der Roman zwar nicht Heinlein-Niveau, aber auch nicht dessen libertären Militarismus, der zu solchen Machwerken wie [„Starship Troopers“ 495 führte. Vances Helden sind alle Individualisten: Sie verbessern zwar die Welt, brauchen dafür aber weder Familie noch die Army. Das zeigt sich auch in den Dämonenprinz-Detektivromanen.

Der Autor

Jack Vance hat zahlreiche Trilogien und Zyklen geschaffen, die allesamt mit großer Liebe zum Detail geschaffene Vertreter des romantischen Abenteuer-Thrillers sind. Häufig wird die Handlung nach dem Vorbild eines Agententhrillers aufgebaut, so etwa in der |Dämonenprinz|-Serie.

Er gilt als wichtigster Vertreter der |Planetary Romance|, also für Abenteuer, die auf einem ganzen Planeten spielen, wobei der Planet sicherlich eine Hauptrolle spielt. Die |Cadwal|-Chroniken („Araminta Station“ usw.) etwa spielen auf Cadwal, einem Naturschutzgebiet von Planetengröße.

Jack Vance wurde 1916 in San Francisco geboren und wuchs im idyllischen San Joaquin Valley auf. Das prägte seine Liebe für das Land, die selbst in abgewandelten Polizeithrillern wie der „Dämonenprinz“-Serie immer wieder aufscheint.

Vance studierte Bergbau, Physik und schließlich Journalismus. Im 2. Weltkrieg war er Matrose bei der Handelsmarine und befuhr den Pazifik. Er wurde auf zwei Schiffen Opfer von Torpedoangriffen. Ansonsten weiß man wenig über ihn: Er lebt in Oakland, liebt alten Jazz, spielt Banjo und bereist unermüdlich die Welt.

Seine Karriere begann 1945 mit der Story „The World Thinker“ in dem Magazin „Thrilling Wonder Stories“. Bis 1955 schrieb er abenteuerliche Science-Fiction, die bereits durch farbig geschilderte Schauplätze und spannende Handlungsbögen auffiel. Es war das Goldene Zeitalter der Magazin-Science-Fiction. 1950 wurde sein erstes und berühmtestes Buch publiziert, der Episodenroman „The Dying Earth“. Die Episoden spielen in einer fernen Zukunft, in der die Wissenschaft durch Magie abgelöst wurde. Dadurch spannt sich die Handlung zwischen reiner Science-Fiction und einer Spielart der Fantasy, die nicht ganz von der Logik aufzulösen ist. Herausstechende Stilmerkmale sind bereits die Ironie in Sprache, Handlungsverlauf und Figurenbeschreibung, aber auch schon der Detailreichtum darin. In der Science-Fiction wurde Vance selbst zu einem „world thinker“, der exotische Kulturen mit ulkigen Bräuchen und Sitten erfand, so etwa in der wunderbaren Novelle „Die Mondmotte“ (Musik als eine Form der Kommunikation).

Vance schrieb ab 1957 etwa ein Dutzend Kriminalromane, darunter auch unter dem bekannten Pseudonym Ellery Queen. Er bekam sogar für einen Roman, „The Man in the Cage“, einen |Edgar| verliehen. Dieser kriminalistische Einschlag findet sich in mehreren von Vances Hauptfiguren wieder, darunter bei den galaktischen Spürhunden Magnus Ridolph, Miro Hetzel und Kirth Gersen. Gersen ist der Held der |Dämonenprinz|-Serie, der Rache an fünf grausamen Sternkönig-Aliens nimmt.

Vances Stärke ist sein Prosastil. Er baut in wenigen beschreibenden Detail eine Atmosphäre, eine Stimmung auf, die er dann immer wieder mit wenigen Schlüsselwörtern aufrufen kann. Insofern ist Vance, fernab von jeglicher |Hard SF|, der farbigste und barockeste Autor im Genre, dessen charakteristische Sprache in jedem beliebigen Absatz erkennbar ist.

Leider verstand er es in seinen Werken bis in die 80er Jahre nicht, eine Geschichte durch eine Konstruktion zu stützen, die wenigstens eine kompletten Roman getragen hätte: Er schrieb meistens Episodenromane oder Fix-up-Novels. In ähnlicher Weise ließ auch sein Interesse an Fortsetzungen nach, so dass spätere Romane in einer Serie in der Regel schwächer ausfielen als der Anfangsband.

Vance hat die Kunst der Namensgebung zu wahrer Meisterschaft getrieben: Seine Namen sind phantasievoll und haben stets den richtigen Klang. Ich weiß, woher er seine Einfälle nimmt: aus dem Mittelalter, aus exotischen Kulturen der Erde oder sonstwoher. Im 1. Band der Dämonenprinz-Serie sind dies beispielsweise die Namen „Attel Malagate“, „Lugo Teehalt“ und „Hildemar Dasce“.

Da Vance aber kein einziges Buch geschrieben hat, das ihn durch seine Thematik weltberühmt gemacht hätte – so wie es George Orwell mit „1984“ gelang -, ist er immer ein Geheimtipp, ja ein Kultautor der Science Fiction-Szene geblieben. Das bedeutet nicht, dass Vance unkritisch oder unaktuell gewesen sei: Er griff Themen wie Religion, Sprachwissenschaft, Social Engineering und Ökologie auf, um nur ein paar zu nennen.

Siehe auch die Rezension zum Erzählband „Grüne Magie„.

Taschenbuch: 269 Seiten
Originaltitel: Vandals of the Void, 1953
Aus dem US-Englischen übersetzt von M. W. Andres
Mit Illustrationen von Johann Peterka.
ISBN-13: 9783404232505

www.luebbe.de

Der Autor vergibt: (4.0/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (6 Stimmen, Durchschnitt: 1,50 von 5)

Jeff Noon – Nymphomation (Manchester-Trilogie 03)

Ein Sprachfest: Evolution im Zeichen des Dominosteins

Die Lotterie Domino Bones bestimmt das Leben und das Bewusstsein der Bewohner von Manchester. Kleine Miniroboter berieseln jeden Bürger mit ihren Werbesprüchen, und jeden Freitag, wenn Ziehung ist, tritt die üppige Lady Luck auf, die Galionsfigur der Lotterie. Doch in Wahrheit gibt es nur einen Gewinner: AnnoDomino, die Company hinter der Lotterie.

Eine Gruppe von Mathestudenten untersuchen die Geheimnisse hinter der Lotterie. Sie entdecken die beängstigenden Möglichkeiten, die in der Lotteriemanie liegen. Die Company übernimmt Manchester wirklich, denn sie verfügt über die Nymphomation, einen evolutionären Prozess mit der Kraft, die Träume der Stadt zu übernehmen…

Liest sich wie eine Mischung aus William Gibsons Cyberpunk und George Orwells Zukunftsvision.
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John Varley – Der heiße Draht nach Ophiuchi. SF-Roman

Die Menschheit im Exil: erfinderisch und sexy

600 Jahre in der Zukunft ist die Menschheit auf acht Welten des Sonnensystems verstreut, vertrieben von Alien-Invasoren. Seit 400 Jahren profitieren die Menschen einem Informationsstrom aus dem Sternbild Ophiuchus. Nun bereitet die Freie Erd-Partei einen Gegenschlag vor, und die Gentechnikerin Lilo Alexander-Calypso soll als vervielfältigte Agentin des Parteichefs den Angriff einleiten. Doch Lilo wäre viel lieber frei und unabhängig …

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Greg Bear – Der Fall der Foundation / Foundation und Chaos (2. Foundation-Zyklus 2)

Das Abenteuer der FOUNDATION geht weiter

Auch der 2. Band der 2. Foundation-Trilogie-Band ist endlich auf Deutsch erhältlich – ein wesentlich besser geschriebenes Buch als der erste Band! Er setzt die Handlung aus „Der Aufstieg der Foundation / Foundation’s Fear“ von G. Benford fort. Mit David Brins unter dem Titel „Der Sieg der Foundation“ veröffentlichtem Roman (Mitte Dezember 2000) wird die zweite Foundation-Trilogie komplett in Deutsch verfügbar.

Da die ursprüngliche FOUNDATION-Trilogie von Altmeister Isaac Asimov nur 500 der 1.000 Jahre der Übergangszeit abdeckt, baten die Nachlassverwalter Asimovs Gregory Benford, einen weiteren Foundation-Roman zu schreiben. Hieraus wurde, zusammen mit je einem Roman von Greg Bear und David Brin, die zweite Trilogie, die chronologisch vor der ersten steht.
(Quelle: WIKIPEDIA)

Diese Trilogie umfasst die Romane:

6031 – Der Aufstieg der Foundation – 667 Seiten – ISBN: 3453179269
6302 – Foundation und Chaos / Der Fall der Foundation*** – 473 Seiten – ISBN: 3453179323 / 3453521579
6303 – Der Sieg der Foundation – 441 Seiten – ISBN: 3453179382
***: Der Verlag hat den Titel der Paperback-Ausgabe in der TB-Ausgabe geändert!

Im letzten Band ist eine Zeittafel für das Roboter- und Foundation-Universum vorhanden.
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John Brunner – Morgenwelt

Vision von morgen – ein Buch wie ein Film

In „Morgenwelt bzw. Stand on Zanzibar“ verwirklichte John Brunner ein gewagtes stilistisches Experiment: die Welt von morgen einzufangen wie in einem Film. „Morgenwelt“ ist ein ernst zu nehmender Roman für Erwachsene. „Wenn John Dos Passos Science Fiction geschrieben hätte – ein Buch wie dieses wäre das Ergebnis gewesen.“ (Washington Post)

Das ist sicherlich nicht jedermanns bevorzugte Lesekost: Actionfans kommen zwar auch auf ihre Kosten, doch ist die Action in so viel Kontext eingebettet, dass sie – und das ist volle Absicht – keinen Spaß mehr macht. Also mehr ein Roman fürs Hirn.
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Christopher Priest – Die Amok-Schleife

Showdown mit dem Amokläufer

Um ihre Agenten zu schulen, setzt das FBI neuerdings ExEx ein, eine interaktive Virtual-Reality-Technik, die es ermöglicht, Feuergefechte mit Kriminellen zu simulieren. Als die ausgebildete Agentin Teresa Simons eine kleine Stadt im Süden Englands aufsucht, um vor Ort den Ablauf eines Amoklaufes zu studieren, greift sie dabei auf diese Technik zurück. Doch durch ihre Eingriffe ins ExEx-System verstrickt sie sich bald so tief in die virtuellen Realitäten, dass die Grenzen zur Wirklichkeit zunehmend verschwimmen… (Verlagsinfo) Aber einer der Killer spürt sie im Netz der ExEx auf und setzt ihr hart zu. Was steckt dahinter?

Der Autor
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Andreas Eschbach – NSA. Nationales Sicherheits-Amt

Die Liebe der Programmstrickerin

Weimar 1942: Die Programmiererin Helene Bodenkamp arbeitet im NSA, dem Nationalen Sicherheits-Amt, und entwickelt dort Komputer-Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Deutschen Reichs überwacht werden. Erst als sie sich in einen Deserteur verliebt und ihn in Sicherheit bringt, regen sich Zweifel in ihr. Ihre Hilfsversuche bringen sie in Konflikt mit der Staatsdoktrin, sondern sie wird auch in die Machtspiele ihres Vorgesetzten Eugen Lettke verwickelt. Dieser nutzt die perfekte Überwachungstechnik für seinen ganz privaten Rachefeldzug und überschreitet dabei zunehmend jede Grenze… (abgewandelte Verlagsinfo)

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Wolfgang Jeschke (Hrsg.) – Heyne Science Fiction Jahresband 2000

Juwelen des SF-Genres als Abschluss der Jahresband-Reihe

Ein wirklich lohnenswerter und umfangreicher Dank des Heyne-Verlags an seine Leser, dieser 2000er-Jahresband zum 40jährigen Jubiläum. Zehn Erzählungen preisgekrönter Autoren wie Robert Silverberg, Kim Stanley Robinson, George R. R. Martin oder Connie Willis warten auf die (Wieder-) Entdeckung: ein idealer Einstieg in das Genre. In diesen Olymp haben auch zwei weibliche Autoren Eingang gefunden, darunter die kürzlich verstorbene Ursula K. Le Guin.
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Ian McDonald – Chaga oder das Ufer der Evolution (Chaga 1)

Faszinierender Job: als Reporterin im Alien-Dschungel

Die ersten Sporen des Chaga fallen im Jahr 2004 auf den Kilimandscharo – und breiten sich von dort mit einer Geschwindigkeit von 50 Metern pro Tag in alle Richtungen aus. Ständig fallen neue Sporenpakete, überall auf der Südhalbkugel. Der Lebensraum wird knapp, und die Verdrängten finden das gar nicht witzig. Eine gigantische UNO-Hilfsmission wird weltweit gestartet, und die Reporterin Gaby McAslan berichtet darüber in Kenia. Sie wird Zeugin eines Verschwindens der Erde, einer Transformation durch das Chaga. Aber können Menschen in dieser außerirdischen Vegetation leben? Und was passiert mit den vom Chaga Infizierten?

Der Autor
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Ian McDonald – Kirinja. SF-Roman

Die Chaga-Welt: Frauen als Agenten des Wandels

„In der Nacht des 22. Dezember 2032 hörte das Universum, wie wir es kennen, auf zu existieren: Die Menschheit hat es nur noch nicht bemerkt…“ (Verlagsinfo) Die Fortsetzung von Ian McDonalds SF-Klassiker „Chaga oder Das Ufer der Evolution“ spielt 15 Jahre nach jenen Ereignissen, in denen die halbe Welt unter der außerirdischen Vegetation der Chaga begraben wurde. Die irische Exreporterin Gaby McAslan tritt ebenso wieder auf wie die sibirische Pilotin und Schamanin Oksana Michalowna.

Eine Hauptrolle spielt natürlich die Chaga sowie die menschlichen Staaten, die sich darin entwickelt haben: die Harambee. Chaga-Technologie hat sich global verbreitet, und das weckt Begehrlichkeiten. Über allem schwebt jedoch das Große Dumme Objekt (GDO), und immer wieder schaut Gaby McAslan hinauf zu den Ringen des Saturn: Dort oben ist im GDO Shepard, der Vater ihrer Tochter Serena, verschwunden. Eines Tages werden sie oder Serena dort nachschauen…
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Philip K. Dick – Die besten Stories von Philip K. Dick

Über diesem himmelblau gefärbten Titelbild steht in breiten Lettern PLAYBOY. Was soll uns das sagen? Handelt es sich um erotische Storys, in Hugh Hefners Auftrag geschrieben? Oder wurden hier nur PLAYBOY-Autoren beauftragt, Einschlägiges über Häschen und damit verbundene Freuden zu Papier zu bringen?

Leider wird auch der Häschen-Liebhaber enttäuscht, denn die Storys dieses Bandes stammen aus der Schreibfabrik eines einzigen, wenn auch bekannten Science-Fiction-Autors. Und der schrieb zwar ab und zu mal für Hefners Häschen-Blatt (denn es zahlte gut), aber leider in den seltensten Fällen über Einschlägiges. Vielmehr waren die zwei Fragen „Was ist menschlich?“ und „Was ist die Wirklichkeit?“ seine Hauptanliegen.

Das Vorwort schrieb 1976 John Brunner. Er war zu dieser Zeit selbst einer der renommiertesten britischen Science-Fiction-Autoren.

Der Autor

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C. J. Cherryh – Pells Stern. Ein Alliance-Union-Roman (Pell 01)

Absprung ins Allianz-Union-Universum

Das 24. Jahrhundert: Die Raumstation im Orbit von Downbelow, einem Planeten des Sterns Pell, liegt als bislang neutraler Punkt zwischen den Einflusssphären der Erde und der Union, einer Föderation ehemaliger Kolonien der Erde. Pells Stern ist der Schlüsselpunkt im Konflikt des Einflussbereiches der Erde und ihrer Flotte einerseits und den rebellischen Unions-Kolonien andererseits. Pells Station ist der Schlüssel zum Verteidigungsgürtel der Erde und der Absprungpunkt eines irdischen Angriffs auf die Unions-Kolonien. Pell will in diesem Konflikt auf jeden Fall neutral bleiben, doch der Preis ist hoch.

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Kingsley Amis – Die Verwandlung

Alternativwelt-SF: Die Rettung der Testikel

Im Jahr 1976 AD herrscht die apostolische Kirche absolut über den Großteil der Welt, der sich von Irland bis Indochina erstreckt. Nur in Neuengland widerstehen protestantische Ketzer ihr und ihren Gesetzen. Der elfjährige Hubert Anvil ist der beste Sängerknabe, den man in England bislang gehört hat. Der Papst möchte, dass er in Rom für ihn singt. Allerdings will sich Hubert durch Flucht diesem Ruf entziehen und schafft es sogar an Bord eines Luftschiffes, das ihn nach Neuengland bringen soll …

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John Norman – The King. Night of the Vandals (The Telnarian Histories 3)

Action und Erotik in Balance – aber unvollendet

Im dritten Band des Telnarian Histories Zyklus wird die Handlung aus Band 2 direkt fortgesetzt, allerdings nur, was den aufmüpfigen Anführer Abrogastes anbelangt. Die Wege von Otto, dem Wolfungen-Häuptling und Hauptmann in spe, führen ihn zurück auf seine Heimatwelt, wo er König wird – allerdings nicht ohne Widerstand. Ein Plan, ihn abzuservieren, ist bereits in Gang gesetzt worden.

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Frank Herbert – Der Tod einer Stadt und andere Erzählungen

Ultimative Story-Sammlung zu Frank Herbert

Diese Sammlung von 30 Kurzgeschichten des Erfinders des „Wüstenplaneten“ bietet einen repräsentativen Querschnitt durch Herberts Werk als Ehrung und Erinnerung an ihn: Denn am 11. Februar 1986 starb der Science Fiction-Autor an den unerwarteten Komplikationen nach einer vorsorglichen Krebsoperation. Acht Jahre später veröffentlichte der Heyne Verlag diese Erzählsammlung. Die chronologische Abfolge veranschaulicht die stilistische Entwicklung des Autors.

Der Autor
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Philip K. Dick – Die rebellischen Roboter („We can build you“)

Abraham Lincoln und das dunkelhaarige Mädchen

Sie begannen mit elektronischen Heimorgeln und automatischen Klavieren. Dann verbesserten sie ihre Technik und stellten Menschen her: keine Roboter, sondern genau programmierte Nachbildungen berühmter Zeitgenossen. Aber da war ein entscheidender Denkfehler: Denn die genaue Nachbildung eines berühmten Menschen kann keine lenkbare Marionette sein … (Verlagsinfo)
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Jack Vance – Das Buch der Träume (Die Dämonenprinzen 5)

Am Ende des Rachefeldzugs: der König der Übermenschen

Mit „Das Buch der Träume“ wird eine fünfteilige SF-Romanserie abgeschlossen, die heute noch zu den Klassikern in der Science-Fiction zählt. Kirth Gersen ist an der letzten Station seines Rachezugs angelangt. Vier der fünf „Dämonenprinzen“, die seine Eltern und seine Freunde vor 20 Jahren getötet hatten, hat er bei seinen Streifzügen durch die Galaxis aufgespürt, gestellt und getötet – nicht immer von eigener Hand. Ein Name steht noch auf seiner Liste: Howard Alan Treesong, der sich selbst als „König der Übermenschen“ bezeichnet.

Die Dämonenprinz-Serie
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