Archiv der Kategorie: Comics / Graphic Novels

Arakawa, Hiromu – Fullmetal Alchemist 1

_Story_

Die beiden Brüder Alphonse und Edward Elric ziehen durch die Welt, um ihr alchemistisches Grundwissen noch weiter auszubauen. Während der eine unter dem Makel eines verlorenen Beins leidet, steckt der zweite in einer riesigen Stahlrüstung – beides Konsequenzen von Grenzübertretungen in ihrem Job als Alchemisten. Doch die jungen Männer haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, an ihrem Zustand etwas ändern zu können.

Zumindest Alphonse glaubt immer noch daran, dass er eines Tages wieder seine Rüstung ablegen kann, auch wenn er gemeinsam mit Edward schon nicht mehr ihre Mutter wiederbeleben konnte. Ein Problem haben die beiden jedoch: Wirklich überall, wo sie auftauchen, ist Ärger garantiert.

Vor allem Edwards Stellung als Staatsalchemist sorgt immer wieder für Unruhe, weil die Ganoven, die den ungleichen Brüdern begegnen, genau wissen, dass sie ihnen kaum gewachsen sind. Und so ist die Reise der beiden Alchemisten geprägt von Rangeleien, Hinterlisten und Schmierereien. Edward und Alphonse machen sich aber deswegen keinen Stress, denn wo ihre vermeintlichen Gegner ziemlich cool auftreten, sind die zwei Alchemisten noch einen ganzen Tick abgezockter …

_Meine Meinung_

Der Auftakt der neuen Manga-Serie „Fullmetal Alchemist“ ist recht ungewöhnlich ausgefallen. Zwei völlig obskure Typen ziehen umher, kämpfen in gewissem Sinne für Gerechtigkeit (oder besser gesagt gegen Ungerechtigkeit) und kümmern sich dann doch wieder um kaum etwas anderes als sich selbst.

Der erste Band ist in mehrere Kapitel unterteilt, die grundsätzlich für sich selber stehen könnten, aber auch in einem gewissen Zusammenhang zueinander stehen. Anders gesagt: Es gibt einen roten Faden, der die einzelnen Episoden zusammenhält, aber nicht notwendig verfolgt werden muss. Zu Beginn werden auch direkt die gesamten Eigenheiten der Handlung bzw. ihrer Charaktere offenbar. Große Klappe vs. große Klappe, sprich ständige Wortgefechte sind an der Tagesordnung, meist geführt vom Staatsalchemisten und Unruhestifter Nummer eins, Elric, der sich hier als Moralapostel aufspielt und einen betrügerischen Pater entlarven will – aber nicht mit aller Konsequenz.

Dieser Schein-Geistliche gibt vor, er könne Menschen wiederbeleben, allerdings wissen die beiden aus eigener Erfahrung, dass dies nicht möglich ist. Mit dem Grundwissen der Alchemie ausgestattet, bekämpfen sie seine Theorien, leisten permanent Widerstand, rufen den Zorn des Paters und seiner verbrecherischer Helfershelfer auf sich herab. Und urplötzlich bekommen die beiden auch Anerkennung bei den Bürgern der Stadt, doch bevor ihnen dies nahe gehen kann, lassen sie die Leute dort wieder mit ihren Problemen links liegen, selbst ein Mädchen, das sehr großes Vertrauen in den Pater gesetzt hat und nun dringende Unterstützung braucht.

Im nächsten Abschnitt wollen Alphonse und Edward eigentlich nur einen Zwischenstopp in einem Gasthaus machen, bekommen sich aber – wieder mal wegen der Position des Staatsalchemisten – mit den Eignern in die Wolle. Dann aber lernen die beiden den Grund für den dortigen Unmut kennen. Der korrupte Leutnant presst haufenweise Steuergelder aus den unschuldigen Bürgern heraus, muss aber einlenken, als er die beiden Elric-Brüder antrifft. Diese nämlich haben sich schon einen Plan zurechtgelegt, wie sie in der Ortschaft wieder für Gerechtigkeit sorgen und den falschen Politiker überlisten können.

Im letzten Kapitel kämpfen die Elric-Brüder gegen eine Bande von Geiselnehmern an, die zudem einen ganzen Zug in Beschlag genommen haben. Gewieft wie immer setzen sie sich zur Wehr und sprengen die Situation mit taktischer Raffinesse und einer guten Spürnase.

Insgesamt sind alle drei Geschichten ziemlich stark und bieten kurzweilige, teils auch sehr humorvolle Unterhaltung. Lediglich im letzten Teil namens „Kampf im Zug“ gerät die Action zu Ungunsten der Spannung ein wenig außer Kontrolle, was aber ebenfalls durch viele lustige Szenen und Dialoge wieder locker ausgemerzt werden kann. Dies ist auch der mitunter wichtigste Aspekt dieser frischen Serie: Es ist leichte Kost, hat aber trotzdem von allem etwas und ist überdies auch sehr ausgewogen. Und noch viel wichtiger: Die Charaktere sind echt sympathisch, cool und fördern den Spaß umso mehr.

„Fullmetal Alchemist“ ist sicherlich kein innovativer Überflieger in seinem Genre, aber eine echte Bereicherung. Das kann ich zumindest für den ersten Band unterschreiben. Die beiden Elric-Brüder haben Witz und sind super illustriert, soll heißen, auch die Rahmenbedingungen stimmen. Auf den Punkt gebracht, heißt dies, dass der Einstand absolut gelungen ist und man auf jeden Fall noch einiges von dieser Serie erwarten darf. Die Fortsetzung folgt im November 2006. Hoffentlich dann auch wieder mit so lässigem Manga-Entertainment.

http://www.paninicomics.de

Miller, Frank (Autor) / Mazzucchelli, David (Zeichner) – Batman (Das erste Jahr)

_Story_

Bruce Wayne ist seit dem Mord an seinen Eltern Vollwaise. Gleichzeitig ist er aber auch der reichste Mann der Stadt, was ihm sowohl zahlreiche Freunde als auch Feinde beschert. Bei seiner Rückkehr in die Verbrechermetropole Gotham City schwört er eines Tages Vergeltung für das Attentat auf seine Familie. Verkleidet als Dunkler Ritter Batman macht er schon bald Schlagzeilen, wird aber ebenfalls zum größten Feind des Police Departments, denn Batmans rätselhaftes Auftreten ist nicht zwingend der guten Seite zuzuordnen. Vor allem der neue Lieutenant Gordon beschäftigt sich ausführlich mit dem Phänomen Batman; er macht Jagd auf den Mann im Fledermauskostüm und versucht, mehr über seine Motivation in Erfahrung zu bringen. Erfolglos. Sowohl die Cops als auch die höherrangigen Beamten sind machtlos gegen Waynes zweites Gesicht, und obwohl sie einen dringenden Verdacht haben, wer hinter der Maske steckt, können sie dem Millionär nichts nachweisen.

Währenddessen hat Gordon aber auch noch mit seinen familiären Problemen zu kämpfen; seine Frau Barbara liegt von Depressionen gequält kurz vor der Entbindung schwanger im Hospital und gerät andauernd mit ihrem Mann aneinander. Der wiederum kann der Versuchung einer Affäre kaum noch widerstehen und gerät in einen moralischen Zwiespalt. Sein Leben scheint ihn zu überfordern, doch Gordon wehrt sich vehement dagegen. Schließlich gilt es, Batman dingfest zu machen und die korrupten Elemente innerhalb der Polizei zu entlarven …

_Meine Meinung_

Vor genau 20 Jahren, 1986, hatte Comic-Legende Frank Miller die Idee, Batmans Ursprungsgeschichte neu zu verfassen, und schrieb in Kooperation mit Zeichner David Mazzucchelli eine Art Tagebuch des Dunklen Ritters mit dem Titel „Das erste Jahr“. Im Original entstand dabei ein Vierteiler, der nun, wo eben jene Geschichte wieder mehrfach in den Fokus der aktuellen Ereignisse im DC-Universum gerät, nach etlichen Jahren neu aufgelegt wurde. In Deutschland erscheint die Serie sogar direkt als Sammelband und bildet als solcher eines der Highlights der diesjährigen Verlagssaison.

Miller konzentriert sich in seiner Fassung der Erzählung zugleich auf zwei verschiedene Charaktere, die sich in ihrer Zerrissenheit allerdings sehr ähnlich sind. Zum einen ist da natürlich Bruce Wayne, millionenschwerer Erbe mit unheimlich großen, bislang versteckten Kräften und einem arg zweifelhaften Ruf. Sein Geld ist beliebt, hält für den reichen Waisen aber auch alle Nebenerscheinungen bereit, die ein solch schweres Vermögen im ungünstigsten Fall mit sich bringt. Wayne ist ein arroganter Schnösel, hält sich für unantastbar und glaubt auch in seiner zweiten Haut als Batman, vollkommene Freiheit zu genießen. Er ist seinen Verfolgern zwar auch immer einen Schritt voraus und kann ihnen im direkten Kräftemessen auch immer Paroli bieten, lernt aber in seiner anderen Verkörperung auch seine Grenzen kennen und muss akzeptieren, dass er trotz seines Reichtums vor der Bedrohung der Unterwelt nicht sicher ist.

Fehlende Sicherheit ist auch eine Misere, von der Lieutenant Gordon befallen wird, sobald er seinen Job in Gotham City angetreten hat. Er ist ein Workaholic und als solcher von seinen Kollegen auch gefürchtet. Seine übergenauen Ermittlungen und der Erfolg im Kampf gegen das Verbrechen machen ihn auch in den Medien zum gefeierten Helden, senken seinen Status bei der Chefetage aber in gleicher Weise. Dort sind nämlich korrupte Persönlichkeiten an der Macht und decken die schmierigen Geschäfte ihrer Untergebenen, so dass Gordon trotz mehrfacher Beweise gegen Windmühlen ankämpft. Außerdem leistet er sich einen groben Fehler, als er seine Frau mit einer Kollegin betrügt, was natürlich nicht unbeobachtet bleibt und fortan als Druckmittel gegen ihn benutzt wird.

Das Leben dieser beider Männer wird in chronologischer Folge innerhalb eines Jahres beschrieben, und damit sowohl ihr Aufstieg als auch ihr Schicksal. Miller nimmt dabei jeweils die Perspektive der Protagonisten ein, schildert ihr Handeln und beschreibt ihre meist sehr persönlichen Gedanken, angefangen bei der stetigen Skepsis des Beamten bis hin zum immer kompromissloseren Erscheinungsbild Batmans. Dabei dringt er sehr tief in ihr Innerstes ein und entwickelt eine sehr dramatische Geschichte mit unsicherem, spannendem Verlauf und vielen genialen Ideen. Im Gegensatz zu Millers neueren Werken ist der Plot auch relativ simpel gestrickt und basiert auf einem temporeichen, stringenten Aufbau.

Unnötige Komplexität weicht einem Mehr an Action, die in diesem Fall sogar teilweise recht brutal ist, allerdings nie übertrieben dargestellt wird. Mazzucchelli konzentriert sich in den Zeichnungen nämlich auch auf das Wesentliche und erweist sich dabei als die perfekte Ergänzung zu Millers basischem Stil. Das düstere Gesamtbild, Millers Charakteristikum Nummer eins, prägt die Geschichte unheimlich und zehrt sehr stark von den oftmals enorm finsteren Zeichnungen. Diese sind ein perfekter Spiegel der Atmosphäre des Inhalts; bedrückt, düster, pessimistisch, aber doch sehr lebendig, oder um es auf den Punkt zu bringen: Hier ist alles miteinander im Einklang, weshalb man auch mit Fug und Recht von einem Klassiker reden darf.

Einer von vielen aus Millers reichhaltig bestückter Biografie, der nun endlich auch als gesammeltes Werk in Deutschland erhältlich ist. Fans des Autors erzähle ich sicher nichts Neues mehr, wenn ich sage, dass seine Geschichten durchweg genial sind. Wer den Autor solcher Serien wie „Sin City“ und „300“ indes noch immer nicht kennen und lieben gelernt hat, bekommt mit diesem Comic eine optimale Chance, Verpasstes nachzuholen und sich von Millers eigenwilliger Eleganz vereinnahmen zu lassen. Eine Chance, die man sich meines Erachtens keinesfalls entgehen lassen sollte!

http://www.paninicomics.de

Miller, Frank / Varley, Lynn – 300

_Story_

Leonidas war nie ein Mann der großen Worte; bereits seit Kindestagen ließ er stattdessen Taten sprechen, so zum Beispiel als er vollkommen ausgemergelt siegreich gegen eine überlegene Bestie focht und bereits dadurch zur Legende wurde. Dies ist nun vierzig Jahre her, und Leonidas ist inzwischen zum König Spartas aufgestiegen. Eine unglückliche Rolle, denn das Land wird bedroht und scheint dem Untergang geweiht.

Zu groß sind die persischen Truppen um den göttlichen Xerxes, die schnurstracks auf Griechenland zusteuern, um das Land zu erobern und sein Volk zu unterwerfen. Doch noch ist Sparta frei. Noch steht zwischen dem Überfall der Perser eine Armee von 300 tapferen Spartanern, angeführt von niemand Geringerem als Leonidas selber, einem Motivationskünstler sondergleichen, der seine Soldaten wider die Ermahnung durch das Orakel in den Krieg schickt. In einen Krieg, in dem es nicht nur um Ehre, Ruhm und Macht geht, sondern vor allem um Stolz. Lieber nämlich würde Leonidas sterben, als Xerxes den Frieden durch einen symbolischen Kniefall zu bescheren. Und so ziehen die Spartaner in den Krieg; 300 Mann, stolz und kampferprobt, aber gleichzeitig auch dem Tode geweiht.

_Meine Meinung_

Frank Miller ist derzeit wohl der meistgefragte und vielleicht auch beste Autor, den die amerikanische Comic-Szene ihr Eigen nennen darf. Spätestens mit der cineastischen Adaption der von ihm geschaffenen Serie „Sin City“ hat sich der Mann unsterblich gemacht, behält seinen arbeitsreichen Kurs aber weiterhin strikt bei. So folgt bereits kurze Zeit nach dem durchschlagenden Erfolg des Kinofilms ein weiterer Höhepunkt in Millers Karriere, nämlich die Geschichte der 300 Männer, die mit letzter Kraft ihr Heimatland Sparta verteidigten.

Und wie es sich für Miller gehört, wird das Ganze auch wieder in einer sehr edlen Fassung veröffentlicht, deren Aufmachung wohl zum Opulentesten gehört, was der gesamte Bereich aufzubieten hat. „300“ erscheint als DIN-A4-Hardcover mit luxuriösem Einband und der mittlerweile schon berüchtigten hochwertigen Papierqualität im |Cross Cult|-Verlag und stellt wohl auch für das junge Label das bisherige Highlight des eigenen Katalogs da. Der Haken: „300“ kostet in dieser Form knapp 30 €, ist also nicht wirklich erschwinglich, aber auf inhaltlicher Basis absolut jeden einzelnen Cent wert.

Bei Leonidas’ Kampf gegen die Perser greift Miller auf sein gesamtes stilistisches Repertoire zurück und überzeugt einmal mehr mit einer atmosphärisch enorm dicht illustrierten Geschichte, die zudem von der Eindringlichkeit des übergeordneten Erzählers geprägt wird. Seine Worte wirken zunächst wie Metaphern, ihre ständigen Wiederholungen gar heroisch, doch ihre Wirkung ist schlichtweg atemberaubend. Man wächst als Leser selber in die Rolle des griechischen Anführers hinein, fühlt seinen Stolz (der auch von den Zeichnungen spitzenmäßig eingefangen wurde), spürt seinen eisernen Willen und fühlt sich seinen Zielen verbunden. Seine Worte sind Gesetz und werden trotz ihrer bedenklichen Folgen als solches akzeptiert und verinnerlicht. Er leitet die Geschichte, er bestimmt den Verlauf, und in ihm alleine lebt Miller auf.

Obwohl der Autor die Handlung in die Hände von Leonidas’ Sprachrohr Dilios legt, wächst der Autor immer stärker in die Rolle des heldenhaften Kriegsherrn hinein und entwickelt ihn zu seinem Alter Ego, zum unnahbaren Helden und sicherlich auch zu einem ideologischen Vorbild, dessen Grundzüge rückblickend auch in manchen von Millers anderen Geschichten zu finden sind. Auch er ist ein stolzer Vertreter seiner Zunft, dabei ein echter Eigenbrödler und in seinem Handeln erfolgreich – hier bestehen tatsächlich massive Ähnlichkeiten zwischen Autor und Protagonist, vielleicht auch gewollt, aber auf jeden Fall sehr auffällig.

Doch im Mittelpunkt stehen natürlich nicht diese Vergleiche, sondern die exzellente Story, und diese fesselt einen von Beginn an. Obwohl der Leser ganz genau weiß, wohin sich die Sache entwickeln wird, und auch schon gezielt erahnen kann, welches Ende Miller in Betracht zieht, bleibt die Story spannend bis zum Schluss, weil sie eben nicht nur auf die kriegerischen Akte zielt, sondern auch einen sehr dominanten Fokus auf die einzelnen Hauptakteure wirft. Zwischenzeitlich gerät die Verteidigung Spartas sogar ins Hintertreffen, weil vorrangig wichtig ist, was mit den führenden Personen, aber auch mit den einprägsamen Charakteren in ihrer Umgebung geschieht. Aber trotzdem ist diese Spannung nicht vergleichbar mit den herkömmlichen Erklärungen dieses Begriffes. Vielmehr ist es die Spannung, die nur auf eine endgültige Explosion wartet, quasi auf den vorbestimmten und nur zeitmäßig nicht festgelegten Knall, der – wie soll es anders sein – erst zum Schluss eintritt. Dafür aber umso majestätischer!

„300“ ist zweifelsohne ein echter Glanzakt und mit Abstand Millers elegantestes Werk. Nichts wurde dem Zufall überlassen, denn alles scheint strikt durchgeplant. Das gibt der Handlung Sicherheit und den Aktionen Bestimmung und Richtung. Eigenschaften, die der Autor auch auf die tragenden Figuren übertragen hat, um ihnen so ein vergleichbares Profil zwischen den individuell so unterschiedlichen Eigenheiten zu schaffen. Und das wäre dann schon wieder eine weitere von vielen, noch ungenannten Besonderheiten, die dieses edle Stück (wenn auch nicht auf den ersten Blick) auszeichnen.

Wie bereits erwähnt, das noble Comic-Paket ist mit 30 € ein sehr kostspieliges Unterfangen und prinzipiell auch nur dann zu empfehlen, wenn man Stil und Stärken des Autors bereits anderweitig kennen gelernt hat. Denn auch wenn „300“ ohne Wenn und Aber ein echtes Meisterwerk der illustrierten Buchkunst geworden ist, so ist es noch immer Voraussetzung, dass man den bizarren, finsteren Stil des Urhebers mag. Sollte dies der Fall sein, und davon ist prinzipiell auch auszugehen, ist das Geld für diesen Comic echt gut angelegt. Sehr gut sogar!

http://www.crosscult.de/
[Offizielle Website zum Film]http://300themovie.warnerbros.com/

Hyung, Min-Woo – Priest – Band 11

[Band 1 1704
[Band 2 1705
[Band 3 1707
[Band 4 1709
[Band 5 1720
[Band 6 2515
[Band 7 2516
[Band 8 2575
[Band 9 2618
[Band 10 2701

_Story_

Mit letzter Kraft und großer Mühe hat Ivan Isaacs den Kampf gegen Acmode überlebt, ist jedoch noch immer schwer von dem ungleichen Gefecht angeschlagen. Dennoch begibt er sich auf die Flucht vor den Marshalls, die weiterhin nach seinem Leben trachten. Obwohl sich Isaacs seiner Überlegenheit bewusst ist, weicht er ihnen aus und stößt dabei auf die junge Lizzy, die ebenfalls vom grauenvollen Zombie-Virus befallen ist. Doch diese Begegnung nimmt für die Dame kein glückliches Ende; Ivan will sich ihrer nicht annehmen und gerät außer sich, als sie einen Vergleich mit seiner geopferten Gefährtin Gena bemüht. Erschüttert von der Reaktion ihrer Ikone entzieht sich Lizzy der scheinbaren Obhut des kompromisslosen Rächers und gerät dabei in den Einfluss einer Bande von Banditen, die ebenfalls schon reichlich Erfahrung mit dem Virus hat.

Währenddessen sendet der Vatikan einen Geheimbund aus, der alsbald mit den Marshalls aufeinander trifft. Es ist der St.-Vertinez-Orden, eine mächtige Gemeinschaft, die einzig und allein für Temozarelas Rückkehr verantwortlich zeichnet. Schon bald müssen Coburn und seine Mannen schmerzlich erfahren, mit welch grauenvollen Gegnern sie es hierbei zu tun haben …

_Meine Meinung_

Die „Priest“-Reihe geht in die finale Phase, jedoch nicht ohne kurz vor Ende noch einmal mächtig Verwirrung zu stiften. Zum einen werden wieder einige bedeutsame Charaktere in die Story integriert, und zum anderen überraschen die bekannten Personen durch unerwartete, überraschende Handlungen, die den Plot mit einem Mal wieder völlig umkrempeln.

Die mysteriöseste Tat ist dabei sicherlich das Einschreiten von Temozarela und seiner Gefolgschaft, denen allein Ivan sein Leben und seine Freiheit zu verdanken hat. Sie haben ihn vor der Sklavschaft des Belial und dem Tod im Kampf gegen Acmode bewahrt und so ihre grundsätzlichen Motive scheinbar verworfen. Aber auf wessen Seite stehen sie nun?

Die Transparenz der Motivationen der einzelnen Charaktere ist im elften Band quasi nicht gegeben, was dazu führt, dass man zwischenzeitlich gar nicht mehr weiß, was nun tatsächlich Realität, Vergangenheit, Zukunft oder was auch immer ist. Selbst der Einzelkämpfer Isaacs bleibt ein Mysterium, begründet durch seine seltsame Zusammenkunft mit Lizzy, welche wiederum hasserfüllt aus dieser Begnegung hervorgeht und Rache für all die unschuldigen Opfer dieses diabolischen Glaubenskrieges schwört. Und dabei muss sie auch noch gegen das brutale Virus ankämpfen, das sich langsam aber sicher in ihrem Organismus breit macht. Isaacs hätte hier auch eine Chance zu einem Bündnis ergreifen können, um sich ihrer Rache anzuschließen, doch er wählt den einsamen Weg, weil er nach all den Enttäuschungen keine Nähe mehr ertragen kann – besonders nicht, wenn Gena mit ins Spiel kommt.

Nehmen wir als anderes Beispiel die Marshalls; sie sind grob gesehen gar nicht an der Geschichte beteiligt, sieht man mal von ihren Gefechten mit den Zombies ab; erst als einer von ihnen die harten Methoden der Kirche von St. Vertinez kennen lernt, werden sie in die Sache mit hineingezogen, sind sich der Tragweite all dessen aber gar nicht bewusst. Auch ihnen wird demnächst noch eine ganz andere Rolle zukommen, doch bleibt die Motivation hinter ihrem Handeln erst einmal völlig unklar.

Und so kann man trotz des vergleichsweise knappen Umfangs noch zahlreiche weitere Unklarheiten nennen, die das eh schon komplexe Gerüst noch einmal gewaltig sprengen und daher auch nicht gerade zum besseren Verständnis beitragen. Nach Abschluss der Nr. 11 herrscht so etwas wie eine „Alles ist möglich“-Stimmung vor, die ja grundsätzlich gar nicht verkehrt ist, würde es einen deutlichen roten Faden geben, der die Sache zusammenhält. Aber alleine schon durch die vielen Sprünge und Neuvorstellungen ist es kaum möglich, diesen auch als solchen zu erkennen, selbst wenn er in groben Zügen vorhanden sein mag.

Konstant geblieben ist lediglich die Action, denn davon gibt es auch in diesem Comic mehr als ausreichend. Vom blutigen Pfad ist Autor Min-Woo Hyung indes ein wenig abgekommen, so dass „Priest 11“ nicht ganz so brutal wie seine beiden Vorgänger ausgefallen ist. Eine begrüßenswerte Entwicklung, denn irgendwie drohte die rohe Gewalt ein wenig zu entgleisen.

Ansonsten ist der Gesamteindruck dieses Mal ein wenig zwiegespalten, weil der Aufbau des Buches arg konfus ist und es dem Leser kaum ermöglicht, sich adäquat am Geschehen zu orientieren. Dies kann zwar von der nach wie vor erstklassigen Erzähl-Atmosphäre (erschaffen durch den eigenwilligen Zeichenstil des Autors) weitestgehend gerade gebügelt werden, ist aber trotzdem ein elementarer Kritikpunkt. Beim nächsten Mal bitte wieder etwas stringenter, Mr. Hyung!

http://www.tokyopop.de

Salvatore, R. A. (Exzerpt) / Dabb, Andrew (Autor) / Seeley, Tim (Zeichner) – Exil (Forgotten Realms – Die Saga vom Dunkelelf 2)

Band 1: [„Heimatland“ 2498

_Story_

Zehn Jahre sind ins Land gezogen, seit Drizzt Do’Urden seiner Heimat Menzobarranzan den Rücken gekehrt hat. Zehn Jahre, in denen er an der Seite seiner befreundeten Pantherin zum gefährlichsten Kämpfer des Unterreichs aufgestiegen ist und als die größte Bedrohung seines alten Hauses empfunden wird.

Herrin Malice lässt daher auch weiterhin keine Ruhe, bis ihr Sohn endgültig getötet und der Fortbestand des Hauses Do’urden gesichert wurde, doch ihre Suche nach dem gewieften Drizzt scheint aussichtslos. Mit Hilfe der Spinnenkönigin, um deren Gunst sie nach wie vor buhlt, kreiert sie in einem teuflischen Zauber die Reinkarnation von Drizzt’s Vater, dem ermordeten Waffenmeister Zaknafein, und entsendet diesen auf die tödliche Jagd nach seinem abtrünnigen Sohn.

Doch Drizzt ist seinen Häschern stets eine Spur voraus und findet vorzeitig Unterschlupf beim Volk der Gnome, das ihn trotz einer alten Fehde bereitwillig empfängt. Aber auch dort findet er nur kurze Zeit Ruhe, denn als die Kunde von der Bedrohung durch die Dunkelelfen in die Stadt gelangt, muss der dritte Sohn des Hauses Do’Urden erneut fliehen. Zusammen mit seinem neuen Verbündeten Belwar sucht er nach Schutz in den Höhlen des Unterreiches, wo die neue Gemeinschaft auf den verzauberten Peck stößt, der in die Gestalt eines Hakenschrecken verwandelt wurde und sich den Gefährten anschließt.

Obwohl sich Drizzt unter seinen neuen Freunden so wohl wie nie zuvor fühlt, ist er sich bewusst, dass er der Rache seiner ehemaligen Herrin und Mutter nicht entfliehen kann und sich früher oder später der von ihr ausgehenden Bedrohung stellen muss. Allerdings wusste der junge Dunkelelf bis dahin nicht, was genau ihn die ganze Zeit über verfolgt hat …

_Meine Meinung_

Diese Graphic Novel kurz und bündig mit einem Wort zusammenzufassen, würde wohl auf Superlative wie ‚atemberaubend‘ oder ‚umwerfend‘ hinauslaufen.

Ähnlich wie schon im ersten Teil der illustrierten Adaption von R. A. Salvatores legendärer Saga um die Völker der Dunkelelfen, ist auch der mittlere Part der Trilogie ein echter Festschmaus in Sachen bebilderter Fantasy und besticht einmal mehr durch eine mitreißende, wahrlich sagenhafte Atmosphäre.
Dabei geht Salvatore in seinem zweiten Band sogar noch einen Schritt weiter, was die Kompromisslosigkeit seiner Protagonisten betrifft, und hat in „Exil“ eine ziemlich brutale, mitunter auch schwer verdauliche Handlung entworfen, die an Spannung jedoch kaum noch übertreffbar scheint.

Buch- und Filmadaptionen sind im Comic-Bereich ja bekanntermaßen meist schwierige Fälle, weil es einfach nicht gelingen will, die Stimmung der jeweiligen Vorlage in den Zeichnungen und vergleichsweise kürzeren Texten einzufangen. Bei „Die Saga vom Dunkelelf“ aus der Welt “Vergessene Reiche“ ist jedoch das genaue Gegenteil der Fall. Die düstere Stimmung ist teils noch bedrohlicher als das Original und jagt einem gleich mehrfach wohlige Schauer über den Rücken. Auch die Charaktere werden von Zeichner Tim Seeley sehr eigenständig in Szene gesetzt und lassen eine deutlich eigene Note erkennen, die sich zwar an Salvatores Skript hält, vom Stempel des Zeichners aber deutlich mitgeprägt wird. Eine wichtige Angelegenheit, die als eines von vielen Puzzleteilen beweist, dass die Comic-Variante weit mehr ist als eine zeichnerische Nacherzählung des Fantasy-Klassikers.

Doch zum Inhalt des zweiten Buches: Im Mittelpunkt steht noch deutlicher als zuvor der Konflikt zwischen Drizzt und seiner Familie, oder besser gesagt der fürchterlichen Inkarnation, die den Jungen einst verbittert aufgezogen, dann aber die Kontrolle über seine Emotionen verloren hat. Nach mehr als zehn Jahren im Exil hat der immer noch junge Dunkelelf mit seiner Vergangenheit abgeschlossen und sucht nach einem Leben in Frieden. Die Angst vor der Verfolgung durch seine verhassten Angehörigen lastet jedoch immer noch sehr stark auf seinen Schultern, weshalb er sein Schicksal in die Hände des damals noch gegnerischen Volks der Gnome in Blindgenstein legt.

Dort findet er Zuflucht, Unterstützung und Bestätigung, erfährt jedoch auch dieselben biederen Hindernisse, die ihm zum ewig Flüchtigen haben werden lassen. Er gehört einem miserablen, bösen Volk an, einer Sippe, der man nicht über den Weg trauen kann, und die für ihre Ziele über die Leichen eines jeden Einzelnen gehen würde, und genau dies kann man in Blindgenstein nicht akzeptieren. Schon wieder ist sein Leben geprägt vom ständigen Weglaufen, von der Flucht vor einem häufig unsichtbaren, doch nur allzu bekannten Feind, der dazu noch aus demselben Fleisch und Blut wie er selber ist.

Die Tragödie setzt sich fort, über bittere Kämpfe, gefährliche Pfade und unsichere Abenteuer bis hin zur gefürchteten Konfrontation, der Drizzt schließlich nicht mehr ausweichen kann. Doch der bevorstehende Kampf richtet sich gegen einen Geliebten, den einzigen Dunkelelfen, der Drizzt je seine Gunst erwiesen hat, und letztendlich auch die einzige Figur, gegen die er das Schwert nicht erheben möchte – obwohl er dies zum Überleben einfach tun muss.

R. A. Salvatore hat mit dieser Serie sein Meisterstück abgeliefert und dementsprechend auch reichlich Anerkennung für „Die Saga vom Dunkelelf“ bekommen. Gleiches wäre den Machern des gleichnamigen Comics auch zu wünschen, denn ein sphärisch so dichtes, gleichzeitig böses und euphorisches und bis zum Schluss unberechenbares Epos hat die Comic-Welt selten erlebt. Die Geschichte von Drizzt Do’urden und seinem bösartigen Volk ist an Dramaturgie kaum noch zu übertreffen, bietet aber zur gleichen Zeit auch genügend Action-Kost, um genreübergreifend das berechtigte Interesse zu wecken. Für mich persönlich ist „Exil“ als zweiter Teil dieser Reihe die beste und wohl kaum noch zu übertreffende Episode aus der übergeordneten Reihe „Vergessene Reiche“. Meine Empfehlung daher: Sofort zuschlagen, am besten im Paket mit der ab Oktober veröffentlichten Hörspiel-Trilogie aus dem Hause |Lausch|, die fast exakt an die Comic-Vorlage angelehnt ist.

http://www.paninicomics.de

Busiek, Kurt (Autor) / Nord, Cary (Zeichner) – Conan 1 – Die Tochter des Frostriesen und andere Geschichten

Man durfte beim Anblick des neuen Conan-Comics durchaus skeptisch sein. In den Dreißigerjahren verstrickte Robert E. Howard seinen barbarischen Archetypus erstmals in Abenteuer und hauchte ihm Leben ein. Seitdem haben sich zahllose Fantasy-Autoren bemüht, Conan gerecht zu werden und Howards Grundton zu treffen. Inzwischen wird der Barbar aus Cimmeria als klassischer Vertreter des Genres gehandelt, der nicht hinter Gandalf und Konsorten zurücktreten muss. Ein gewisse Meisterschaft im Erzählen darf also erwartet werden, wenn sich ein neuer Autor mit Conan dem Barbaren auseinander setzt.

Erinnerungen an die guten, alten Conan-Comics aus den Siebzigerjahren kehren zurück (»Savage Sword Of Conan«). Rauhe Panels in Schwarzweiß, teilweise so konventionell, dass man meinen konnte, die Zeichner der »Illustrierten Klassiker« hätten ihre Finger im Spiel gehabt. Die Mischung aus klassischem Stil und rauer Oberfläche passt gut zu Conan und gab den Klang der Geschichten optisch treffend wieder. Noch heute macht es Spaß, die alten Sachen zu lesen.

Die Bildwelten des neuen Zeichners Cary Nord sprechen da eine ganz andere Sprache. Sehr farbenfroh und glatt, lassen sie Gedanken an Spider-Man und andere Strumpfhosenträger erwachen. Das gibt der anfänglichen Skepsis weiteren Nährboden. Hinzu kommt der neue Conan-Autor Kurt Busiek, der sich bisher vornehmlich im Superhelden-Universum herumgetrieben hat. »X-Men«, »Daredevil«, »Marvels« – und jetzt Conan? Kann das gut gehen? Ausgerechnet Busiek und Nord sollen dem wilden Cimmerier neues Leben einhauchen?

Zugegeben: Mit der Gestaltung der Hintergründe hat Cary Nord es nicht so. Aber irgendetwas trübt das anfängliche Urteil. Beim genauen Hinsehen sind seine Zeichnungen nicht so glatt, wie sie zunächst erscheinen. An den Rändern schleicht sich eine gewisse Unschärfe ein. Der Strich wird unruhig und nervös, ungeduldig und wild. Als wolle er aus den Bahnen ausbrechen. Ebenso Busieks Geschichte. Anfänglich plätschert eine ruhige, kleine Fantasy-Erzählung so dahin. Der Leser ist dabei, als Conan die Aesir kennen lernt und hilft, ihr Dorf gegen die feindlichen Vanir zu verteidigen. Eine kleine Intrige, eine kleine Liebelei, eine blutige Prügelei mit einem Eisriesen – bis dahin eine durchaus unterhaltsame Comic-Lektüre, aber nicht mehr.

Doch spätestens, als die längere Episode in Hyperborea beginnt, ahnt der Leser, dass Busiek nicht unter der Last des Conan-Universums stöhnt und ächzt, sondern dass er die notwendige Ruhe aufbringt, um die phantastische Welt auszubreiten, die einst von Robert E. Howard erdacht wurde. Direkt vor den Augen des Lesers, ganz locker, so dass es fast unbemerkt bleibt, definiert Busiek Conan neu, gibt seinem Charakter Gestalt, wie es für den ersten Band einer Reihe angemessen ist. Conan als Rächer, Conan als Kämpfer, Conan als Liebender und treuer Freund – alle wichtigen Facetten das Fantasy-Barbaren kommen vor, frisch und lebendig inszeniert.

Die anfängliche Skepsis ist verflogen. Nachdem Conan mit seinen Verrätern kurzen Prozess gemacht hat, ist die Geschichte bald vorbei. Man schlägt den Comic zu und bleibt noch einen Augenblick gebannt sitzen. Wild und phantastisch war der Strudel, der einen auf Conans Schulter durch Hyperborea gespült hat. Und man fletscht mit den Zähnen: Der nächste Band kommt erst im November!

http://www.paninicomics.de

Busiek, Kurt (Autor) / Nord, Cary (Zeichner) – Conan 1 – Die Tochter des Frostriesen und andere Geschichten

Die einst von Robert E. Howard erfundene Fantasy-Figur |Conan| gilt als eine der ersten Heldengestalten des so genannten „Sword & Sorcery“-Genres und war gleichzeitig eine der wichtigsten Figuren, die der 1936 nach tragischem Suizid verstorbene Kultautor zu Lebzeiten etabliert hat. Während die meisten mit Conan sicherlich erst einmal die Filme mit Arnold Schwarzenegger assoziieren (und dabei hoffentlich auch an den genialen Soundtrack von Basil Poledouris denken), werden Comic-Freunde sich auch der längst etablierten illustrierten Geschichten und legendären Bücher um den Cimmerier entsinnen.

Vor ungefähr drei Jahren entstand in Amerika eine weitere Comic-Reihe um den barbarischen Kämpfer, dieses Mal gezeichnet von Cary Nord und geschrieben von Kurt Busiek, der unter anderem auch schon für |Marvel| Comic-Storys zu „Green Lantern“ oder „Power Man“ schrieb, also seit einiger Zeit kein Unbekannter mehr in diesem Genre ist. Hierzulande musste man sich hingegen, wie so oft im Bereich der Comic-Zunft, eine ganze Weile gedulden, bekommt aber via |Panini| direkt in einem Rutsch die absolute Vollbedienung. Im Juli ist der erste Sammelband der ’neuen‘ „Conan“-Comics erschienen, im November erscheint bereits die Fortsetzung. Kein Grund zum Meckern also, trotz sehnsüchtigen Abwartens!

_Story_

Bei ihrer Reise treffen ein orientalischer Prinz und sein Gefolge auf eine rätselhafte Statue – die Statue des legendären Barbaren Conan, dessen Geschichte der Hoheit im Folögenden erzählt wird.

Einst ritt Conan aus seiner Heimat aus, um das sagenumwobene Land Hyperborea kennen zu lernen. Tagein, tagaus ritt er vorwärts gen Norden und traf alsbald auf das Volk der Aesir, die mitten im Krieg gegen die befeindeten Vanir eine weitere bittere Niederlage haben einstecken müssen. Frauen und Kinder fielen dem heimtückischen Angriff zum Opfer, und selbst Conan konnte die Schreckenstat nicht mehr abwenden. Statt ihm Dank für seinen Einsatz zu zollen, greifen ihn die Aesir jedoch an, sind sich aber schnell darüber im Klaren, dass sie in diesem mächtigen Kämpfer einen wertvollen Verbündeten gefunden haben.

Conan zieht mit den Aesir fortan in die Schlacht, wenngleich er sein Ziel Hyperborea nie aus den Augen verliert. Allerdings ist er bei seinen neuen Freunden nicht überall gerne gesehen. Man neidet ihm seine Ausstrahlung und seinen Einfluss und spinnt im Hintergrund bereits eine Intrige, die ihn das Leben kosten soll. Doch statt Conans Tod müssen viele Leute des eigenen Heers ihr Leben lassen, und statt Frieden, den sich Conan auch zwischenzeitlich bei seiner Begegnung mit der mysteriösen Tochter des Frostriesen versprochen hatte, geraten alle Überlebenden nach dem überraschenden Angriff der Soldaten aus Hyperborea in die Sklaverei.

Nach und nach stellt Conan fest, dass seine Vorstellung des paradiesischen Ortes ein Trugbild war; zwar sind die Einheimischen unsterblich und leben genau das Leben, das Conan sich einst ersehnte, doch besteht der Preis dafür in zahlreichen unschuldigen Menschenleben, die den Hyperboreern geopfert werden. Der Barbar wehrt sich vehement gegen die auferlegte Fessel und stößt alsbald auf die hübsche Sklavin Iasmini, die ihm nach einer kurzen Liebelei ein Gegenmittel gegen die magischen Drogen des hyperboreeschen Volkes beschafft. Insgeheim plant Conan die Befreiung seiner Gefährten und eine letzte blutige Schlacht. Doch trotz gründlicher Beobachtung hat er die Kraft seiner übermenschlichen Gegner unterschätzt …

_Meine Meinung_

Diese Serie ist die erste Zusammenarbeit des Teams Busiek/Nord, brachte dem Autor der wiederbelebten Serie aber auf Anhieb den |Eisner Award| für die beste Kurzgeschichte ein. Zu Recht, wie ich nach dem Genuss dieses gigantischen Auftaktepos berichten kann, denn was vor allem Busiek hier entworfen hat, ist in kreativer Hinsicht eine absolute Wucht und verdient selbst unter Kritikern, die dem Neustart der Reihe eher skeptisch gegenüber stehen, den größten Respekt.

Mal abgesehen vom unnötigen Prolog um den orientalischen Prinzen, dem die eigentliche Geschichte erzählt wird, glänzt dieser insgesamt siebenteilige Sammelband (im Original zwischen November 2003 und August 2004 veröffentlicht) durch einen ungeheuer spannungsvollen Aufbau, dessen Ausmaß sich erst im Laufe der Handlung offenbart. Vermutet man anfangs nicht mehr als eine ’normale‘ Abenteuerreise, wird dem Leser schon beim ersten Aufeinandertreffen von Conan und den Aesir bewusst, wie umfassend und spektakulär Busiek seine Geschichte aufgezogen hat. Wichtig ist hierbei, dass es ihm von Abschnitt zu Abschnitt von Neuem gelingt, Überraschungen zu platzieren, sei es nun die Finte der beiden intriganten Betrüger, die Liebschaft zu Iasmini, das ständige Hin und Her im Lande Hyperborea, oder, oder, oder …

Dabei schreckt der Autor auch nie davor zurück, sich genreübergreifender Stilmittel zu bedienen. Die Begegnung mit der Riesentochter beispielsweise hat schon fast etwas Horrormäßiges, mit den magischen Formeln der hyperboreeschen Zauberer driftet Busiek gar in die düstersten Bereiche der Fantasy ab, während die gesamte Reise des Cimmeriers ohnehin einem einzigen, historisch inspirierten Mythos gleicht, das gleich mehrere geschichtliche Generationen inhaltich abdeckt. Was die Story betrifft, ist „Die Tochter des Frostriesen und andere Geschichten“ ein vollkommen stimmiges, gar überragendes Werk und selbst über das vorzeitige Ende hinaus noch immer unheimlich spannend.

Hinsichtlich der Illustrationen kann man dies im weitesten Sinne ebenfalls behaupten, wobei man jedoch nicht verleugnen darf, dass der ureigene Stil von Cary Nord gerade zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. Der Mann verfolgt einen recht groben Stil, der besonders in den Winterlandschaften des Frostriesen, aber auch in den dunklen Höhlen Hyperboreas in einigen recht schwammigen Hintergrundbildern gipfelt. Dies sind allerdings auch die einzigen negativen Aspekte seiner Zeichnungen, die ansonsten sehr schön der Stimmung der Handlung angepasst sind und gerade bei den Darstellungen der finsteren Szenarien zu überzeugen wissen. Ebenfalls sehr gelungen sind die Momentaufnahmen der Kampfszenen, insbesondere diejenigen, die Conan beim Töten seiner Gegner zeigen. Hier wird, speziell zum Schluss, die gesamte gebündelte Wut und anschließend eben auch der Hass auf das ungerechte Leben bzw. das unmenschliche Ungleichgewicht in Hyperborea in fesselnden Bildern zusammengefasst, in denen einem dann doch die Gewissheit kommt, dass Cary Nord nach anfänglichen Bedenken ob seiner eigensinnigen Skizzen genau der richtige Mann für diese Arbeit gewesen ist.

Am Ende gibt es dann neben einigen graphischen Leckerbissen auch noch ein kurzes Interview mit dem Zeichner, der hier in wenigen Sätzen über seine Beziehung zum Vermächtnis von Original-Autor Howard und die Zusammenarbeit mit dem als Eigenbrödler bekannten, komplizierten Kurz Busiek berichtet. Eine schöne Ergänzung, die diesen genialen Sammelband würdig abschließt.

_Fazit_

Ohne große Worte: „Conan“ ist wieder zurück, und dies so eindrucksvoll wie eh und je. Dieser edel aufgemachte Comic ist eine der Top-Ausgaben der gesamten Saison.

http://www.paninicomics.de

Brubaker, Ed (Autor) / Hairsine, Trevor & Woods, Pete (Zeichner) – X-Men – Tödliches Erwachen (Marvel Exklusiv 63)

Noch immer stehen die Mutanten nach den Ereignissen des M-Days unter Schock, erhoffen sich jedoch schnellstens Rehabilitation. Doch hierfür benötigen sie die Unterstützung des nach wie vor vermissten, schon tot geglaubten Charles Xavier. Die X-Men, allen voran Logan und Hank, begeben sich erneut auf die Suche nach ihrem Anführer und stoßen dabei auf eine geheime Botschaft von dessen Gefährtin Moira Mactaggert, die neben einer Spur des Professors auch noch einige seltsame Geschehnisse aus der Vergangenheit Xaviers offenbart und seine Ehre gewaltig in Frage stellt. Wie sich später herausstellt, hat das glatzköpfige Oberhaupt vor einiger Zeit vier Jugendliche rekrutiert und sie auf eine Mission ausgesandt. Doch die Mission geriet außer Kontrolle, und die Fähigkeiten dieser vier Schüler wurden auf den einzigen Überlebenden übertragen, der seine neue Macht schließlich gebrauchten, um sich an Xavier zu rächen. Werden die X-Men ihren Anführer vor der neuen Bedrohung beschützen können? Oder bleibt er für ewig verschollen?

Außerdem: Die außergewöhnliche Vergangenheit der vier neuen X-Men Petra, Sway, Darwin und Gabriel. Was bewog sie dazu, sich Charles Xavier anzuvertrauen, und welche Perspektiven versprach er ihnen, um ihre düstere Kindheit vergessen zu können?

_Meine Meinung_

Das „House Of M“ ist Geschichte, seine Nachwirkungen sind aber immer noch überdeutlich präsent. Vor allem der neue Status der Helden, die plötzlich nicht mehr Mutanten, sondern normalsterbliche Menschen sind, verändert die momentane Situation im Universum der X-Men aufs Äußerste und hemmt auch ihre übermenschlichen Kräfte. Nur ein Mann kann ihnen aus ihrer Misere heraushelfen, doch dieser ist nicht auffindbar.

Seit dem Aufstieg Magnetos ist Charles Xavier vom Erdboden verschluckt, und da er selbst durch mentale Mächte nicht mehr aufzuspüren ist, liegt nahe, dass er sein Leben gelassen hat. Doch weder die X-Men noch ihre Verbündeten, aber auch Xaviers Gegner wollen sich mit dieser Tatsache nicht abfinden und suchen weiterhin an allen Winkeln der Erde nach dem berühmten Wissenschaftler. Doch die Motivation wird getrübt, als Hank eine Botschaft entschlüsselt, die eine andere, negative Seite des Anführers zeigt. Xavier hat nämlich vor gar nicht langer Zeit gegen jegliche Moral und auch gegen den Willen seiner Gefährtin Moira verstoßen und dabei Helden erschaffen, die ihrer Rolle eigentlich noch gar nicht gewachsen sind. Zudem ist das Abenteuer, in das er seine neuen Untergebenen schickt, zweifelhaft und beinahe aussichtslos, was die X-Men auch zu Bedenken führt, ob Charles Xavier seine Mutanten für höhere Zwecke opfern würde.

Doch bevor sie sich näher damit auseinander setzen können, bekommen sie die direkte Auswirkung seines vermeintlichen Fehlers zu spüren, denn Gabriel, der die Mission als Einziger überlebt hat, schwört Rache und fordert Genugtuung, was nicht nur in mehreren tödlichen Anschlägen gipfelt, sondern die Suche nach Xavier auch zu einem Wettlauf mit der Zeit macht. Denn sollte Gabriel ihn eher finden als die X-Men, dann ist zu befürchten, dass Xavier ebenso brutal ermordet wird wie Gabriels bisherige Gegenspieler. Und angetrieben davon finden die ehemaligen Mutanten dann endlich auch das, was sie so lange gesucht haben – jedoch nicht in der Form, wie sie es sich gewünscht hätten.

Es ist schwer, diesen Comic zu rezensieren, ohne dabei zu nahe auf die Entwicklung der Geschichte einzugehen, zu viel zu verraten und somit auch einen Teil der Spannung zu nehmen. Nur so viel: „X-Men – Tödliches Erwachen“ ist gespickt mit zahlreichen Überraschungen, unvorhergesehenen Wendungen und unheimlich vielen, irreführenden Szenen, sodass man definitiv von einer vollkommen atemberaubenden Fortführung der „House Of M“-Saga sprechen darf. Vielleicht sogar noch von einer gewaltigeren.

Der nunmehr 63. Band aus der Reihe „Marvel Exklusiv“ knüpft unmittelbar an den Untergang von Magnetos Regentschaft an und wirft im selben Zuge auch schon die nächste bedrohliche Situation auf, wenngleich die Sache dieses Mal nicht ganz so weit reichend zu sein scheint. Zwar wird das Ganze zu Beginn noch recht komplex dargestellt, doch weil man im Nachhinein immer schnell die Erklärungen für das bisher Geschehene nachgereicht bekommt, fällt es etwas leichter, den Durchblick zu behalten. Zumal die Suche nach Charles Xavier den roten Faden der Story beschreibt.

Erfrischend wirkt das Ganze vor allem wegen der neuen Charaktere sowie die neuen Eigenschaften der bekannten Protagonisten. Deutlich geschwächt treten sie einem übermächtigen Gegner gegenüber und lösen sich somit erstmal gehörig von den bekannten Strukturen. Es hat den Anschein, als würde der Sprung in eine neue Generation unmittelbar bevorstehen, und wo „House Of M“ schon revolutionär schien, ist es die mit „Decimation M“ untertitelte Serie nun tatsächlich. Nichts, aber auch wirklich nichts anderes würde mir deshalb in den Sinn kommen, als diesen immerhin 192 Seiten starken Band dringend weiterzuempfehlen!

http://www.paninicomics.de

Ambrosio, Stefano / Rigano, Giovanni (Zeichner) – Fluch der Karibik 2: Der Comic zum Film

_Story_

Jack Sparrow hat ein Problem; vor einiger Zeit hat er sich dem Fliegenden Holländer verpflichtet, weil er so zu Kapitänsehren gekommen ist, doch damit hat er sich selber an sein Schiff gebunden und kann seine Suche nach dem großen Schatz nicht weiter fortsetzen. Als sein alter Weggefährte Will Turner ihn aufsucht und nach seinem berüchtigten Kompass verlangt, sieht Jack die Chance, sich dem Gehorsam des Fliegenden Holländers zu entziehen und wieder auf Schatzsuche zu gehen. Sparrow nutzt seine Chance, macht einen Deal mit Turner und sticht in See. Doch so leicht, wie der raffinierte Jack sich sein neuestes Abenteuer vorgestellt hat, ist es weder für ihn noch für Turner. Denn sowohl für ihn als auch für Will steht viel auf dem Spiel; Letzterer bangt sogar noch um seine Verlobte Elizabeth, die nach ihrer Gefangenschaft nun nach Turner sucht.

_Meine Meinung_

Mittlerweile dürfte es wohl kaum noch jemanden geben, der das aktuelle Abenteuer von Captain Sparrow und Co. nicht in den Kinos gesehen hat. Bereits jetzt gehört der zweite Teil von „Pirates Of The Caribbean“ zu den zehn erfolgreichsten Produktionen aller Zeiten, und wer sich des spannenden Endes samt gemeinem Cliffhanger bewusst ist, der wird sicherlich auch wissen, dass sich dies mit dem dritten und letzten Teil der Saga kaum ändern wird.

Weniger erfolgsversprechend ist hingegen die lyrische Adaption des großen Piratenspektakels. Der kürzlich veröffentlichte Roman zum Film war ein echter Flop, der selbst Fantasy-Koryphäe Wolfgang Hohlbein in ein ziemlich düsteres Licht gerückt hat. Dass es allerdings auch anders geht, beweisen nun die Mailänder Disneystudios bzw. die dort tätigen Zeichentrick-Beauftragten Stefano Ambrosio und Giovanni Rigano, die dem Kinostreifen einige bislang unentdeckte Seiten abgewinnen können und trotz der – im Vergleich zum Film – knapp bemessenen Dauer mehr herausholen als eine plumpe Nacherzählung.

Allerdings ist der Comic zum Film anfangs auch recht komplex aufgebaut und erfordert schon eine gewisse Vorkenntnis. Ich würde mal behaupten, eine Verinnerlichung der Inhaltsangabe des Kinodebüts ist Pflicht, um dem Lauf der Dinge auf Anhieb folgen zu können. Und sicher ist es auch nicht von Nachteil, die beteiligten Gesichter zu kennen, denn die sind den realen Schauspielern originalgetreu nachempfunden.

Und dennoch ist die Adaption alles andere als eine normale Zusammenfassung des Films. Die Zeichnungen sind wirklich sehr erfrischend und humorvoll, eben ganz im Disney-Stil gehalten, und machen den Comic zum einen insgesamt sehr eigenständigen Unterfangen. Vor allem was die Mimik der betroffenen Protagonisten anbelangt, holt Zeichner Giovanni Rigano noch einmal eine ganze Menge heraus und sorgt selbst an Stellen, die inhaltlich nicht sonderlich witzig sind, für den ein oder anderen (bewussten?) Lacher. Vergleichbar ist das Ganze irgendwie auch mit dem Stil des französischen Comics, lediglich mit dem Unterschied, dass die Gesichter runder sind. Doch die feine Hochglanzästhetik und die größtenteils lustige Bildersprache scheinen von dort aus inspiriert und mit den typischen Elementen der Disney-Comicschmiede kombiniert worden zu sein.

Zuletzt noch einmal zum Inhalt: Auch hier setzt der Comic andere Schwerpunkte und konzentriert sich fast ausschließlich auf die Hauptfigur Jack Sparrow. Die Vorgeschichte, die im Kinostreifen noch weitaus intensiver beleuchtet wird, lässt man hier zugunsten eines schnellen Spanungsaufbaus fallen, wenngleich es sich der Autor nicht nehmen lässt, blitzschnell zwischen den Szenarien zu springen und allen wichtigen Eckpunkten der Story gerecht zu werden. Beim Ende agiert er sogar noch ein ganzes Stück geschickter als der Regisseur der Kinovorgabe, indem er die Geschichte nicht abrupt abbrechen lässt und so dieses knapp 50-seitige Vergnügen zu einem runden, allerdings ebenfalls offenen Schluss bringt. Somit wurde selbst der einzige gewichtige Kritikpunkt raffiniert umschifft.

Graphisch ein Leckerbissen, inhaltlich eine Wucht und zudem noch sehr humorvoll illustriert und inszeniert – „Fluch der Karibik 2“ ist mehr als der sinnbildliche Comic zum Film und eine der ganz wenigen Ausnahmen derartiger Projekte, bei denen die Begeisterung für beide Genres auf gleichem Niveau ist. Ganz gleich, ob man sich in den Lichtspielhäusern bereits mit dem Inhalt vertraut gemacht hat – diese tolle Zeichentrick-Geschichte sollte man sich als Fan der Piraten-Saga keineswegs entgehen lassen.

http://www.ehapa-comic-collection.de/

Pak, Greg / Tocchini, Greg – 1602 – Die neue Welt (100 % Marvel 23)

Neil Gaiman ist ein hervorragender Geschichtenerzähler. Mit »1602 – Die neue Welt« tritt Greg Pak nun in seine Fußstapfen. Die neue und farbenfrohe Miniserie von |Marvel| verpufft jedoch. Was da Siedler, Superhelden und Dinos im frühneuzeitlichen Roanoke so treiben, lässt den Leser kalt.

Entgegen der Gewohnheit, dass im Superhelden-Universum alles immer gigantischer, bunter und ausgeflippter werden muss, schaltet |Marvel| mit »1602« einen Gang zurück. Das Leserauge freut sich über Abwechslung. Statt Hochhausschluchten oder Raumstationen dient die junge Siedlung Roanoke als Hauptort der Handlung. Eine kleine Anzahl Hütten, ein paar Siedler im besten Pilgrim-Look und ein paar Indianer – fertig ist das Setting von »1602«.

Nun gut, ganz so einfach ist es nicht. Es fehlen schließlich noch die Superhelden. Die grundsätzliche Idee von »1602« folgt dem inzwischen altbekannten Motto »Alte Helden in neuem Gewand«. Die Idee ist ganz erfrischend, Spider-Man, Hulk und Ironman in die frühe Neuzeit zu versetzen, als Amerika noch Kolonie war, als noch niemand den Dollar kannte und als die ersten Stars-and-Stripes noch genäht werden mussten.

Erfinder dieses Paralleluniversums war Neil Gaiman (Sandman, Die Bücher der Magie), seines Zeichens begnadeter Comicautor und Schriftsteller. In einer achtteiligen Miniserie (100 % Marvel 4 und 6) erzählte er die Geschichte, wie Captain Marvel an den Anfang des 17. Jahrhunderts geschleudert wurde und die Realität veränderte. Durch seinen Zeitsprung schuf er eine neue Zeitlinie: Colonization goes Superhero. Ach ja, und die Dinosaurier leben noch.

Mit »1602 – Die neue Welt« hat Gaiman bestenfalls noch so weit zu tun, dass er die Weichen für das neue |Marvel|-Universum gestellt hat. Was Greg Pak und Greg Tocchini mit ihrer fünfteiligen Fortsetzung geschaffen haben, ist nur noch mäßig unterhaltsam. Irgendwie beschleicht den routinierten Comicleser das Gefühl, einem Produkt aus der Retorte gegenüberzustehen. Da wird ein Eingangskonflikt angerissen, der am Ende aufgelöst wird. Da werden verschiedene Nebencharaktere eingeführt, und einer nach dem anderen entdeckt seine übernatürlichen Kräfte. Schließlich kommt es zu einem großartigen Zusammenstoß zwischen den Engländern und den Indianern, einem Showdown mit viel Feuerwerk. Die Superhelden geben ihr Bestes, und am Ende bekommt sogar noch der fiese König James im fernen England auf die Mütze.

»1602 – Die neue Welt« leidet daran, dass es den Leser bis zur letzten Seite darüber im Unklaren lässt, wohin die Geschichte eigentlich will. Es fällt schwer, einen Hauptprotagonisten auszumachen. Ständig springt das Auge hin und her, ohne zu wissen, was es eigentlich suchen soll. Die frühe Neuzeit dient dabei als Lokalkolorit, nicht mehr. Was nach dem Lesen übrig bleibt, ist das vage Gefühl, dass Autor Grag Pak selbst nicht genau wusste, was er eigentlich mitteilen wollte. Und wer nichts zu sagen hat, sollte besser schweigen.

Groening, Matt / Morrison, Bill / Diverse – Bart Simpson Sonderband 5: Das bunt-bewegte Bart Simpson Buch

|“Legenden der Bartman-Familie“|

Bart alias Bartman ist auf der Suche nach einem Gauner, der es auf elektronische Kinderspielzeuge abgesehen hat. Grandpa Simpson ist davon jedoch gar nicht angetan und berichtet Bart von seinen Erfahrungen als maskierter Verbrecherjäger. Dennoch gehen beide gemeinsam auf die Jagd nach dem Dieb und machen dabei eine ungewöhnliche Entdeckung.

|“Bart Simpson in geheimer Mission“|

Bart hat im schuleigenen Chemielabor ein geheimes Experiment gewagt und dabei Teile der Schule in die Luft gejagt. Rektor Skinner ist davon gar nicht angetan. Jedoch wird er von einer mysteriösen Dame überrumpelt, die Bart zu ihrem neuen Geheimprojekt einlädt und ihm den Auftrag überreicht, nach dem hochexplosiven Element Macguffium zu suchen. Tatsächlich begibt sich Bart auf die Suche, zweifelt aber immer mehr an seinen Auftraggebern.

|“Isst du das auf?“|

Die Lebensmittel in der Grundschule von Springfield sind wegen zu langer Lagerung verdorben. Für Rektor Skinner ist dies allerdings kein Grund, die schimmelige Ware zu entsorgen. Unter dem Vorwand, die Schüler für ihr gutes Benehmen zu belohnen, organisiert Skinner einen All-you-can-eat-Buffet, das Nelson und Bart dazu ausnutzen, einen Ess-Wettbewerb zu starten. Schließlich wollen die beiden nicht einsehen, sich gut benommen zu haben …

|“Die mittelmäßigen Abenteuer von Martin und Milhouse“|

Martin und Milhouse würden gerne mit Bart etwas unternehmen, doch der widmet sich lieber seinen Streichen. Ein wenig gekränkt ziehen die beiden durch die Stadt und bemühen sich, auch ohne ihren Kumpel Spaß zu haben. Nach einiger Zeit müssen sie jedoch resigniert feststellen, dass sie ohne Bart nicht sein können …

|“Der große Springfielder Donut-Krieg“|

Bart hat den gesamten Vorgarten verwüstet und steht kurz davor, Homers Zorn zu erfahren, als er seinen Vater in letzter Sekunde daran erinnert, dass dieser in seiner Jugend ähnlichen Unfug veranstaltet hat. Homer lässt sich davon tatsächlich ablenken und erzählt davon, wie er seinem Vater zum ersten Mal einen Schaden ersetzen musste – und zwar als Aushilfe in einem kleinen Donut-Laden.

|“Kino-Chaos“|

Bart und Milhouse drehen trotz des Widerstands ihrer angestrebten Sponsoren einen eigenen Horror-Film. Nachdem die beiden genügend Stoff gesammelt haben, präsentieren sie die Premiere des Streifens in der Aula ihrer Schule. Allerdings sind die eingeladenen Zuschauer nicht sonderlich vom seltsamen Inhalt des Films angetan. Noch nicht …

_Meine Meinung_

„Das bunt-bewegte Bart Simpson Buch“ ist der Titel des fünften Bart-Simpson-Sonderbands, der sich aus den mittlerweile vergriffenen Exemplaren der „Bart Simpson Comics 17 – 20“ zusammensetzt. Diese Ausgaben erschienen im Original zwischen Februar und Juni 2005 und sind demnach auch noch nicht wirklich lange auf den Markt, weshalb es schon verwunderlich ist, dass man auf offiziellem Wege nicht mehr an diese Comics herankommt.

Wie auch immer, rein inhaltlich bieten die vielen Teilepisoden inklusive der ergänzten Kurzgeschichten ein sehr breites Repertoire rund um den kleinen gelben Flegel. Auffällig ist lediglich, dass Bart in diesem Sonderband gleich mehrfach als potenzieller Held auftritt, nämlich einmal in der Rolle seines Alter Egos Bartman sowie in der Episode „Bart Simpson in geheimer Mission“, bei denen Bart individuell nach verschiedenen Verbrechern fahndet. Wobei noch in Frage gestellt werden darf, ob Bart als Ermittler tatsächlich etwas taugt, zumal er sich in der letztgenannten Geschichte auch richtig fein an der Nase herumführen lässt.

Auf der anderen Seite stehen eher schräge Storys, wie beispielsweise die finale Folge, bei der Bart und Milhouse einen ziemlich abgedrehten Film kreieren, der schlicht und einfach schlecht ist. Aber dennoch ist es für den Leser ein wahrhaftes Vergnügen, das endgültige Produkt anzuschauen, denn die Dinge, die die beiden Kumpels hier miteinander kombiniert haben, sind so abstrus, dass es schon wieder genial ist.

Dennoch: Ganz so überzeugend ist dieser Sonderband letztendlich nicht, denn obwohl das Gros der enthaltenen Geschichten wirklich lustig ist, fallen einige Teile hinsichtlich des Humors durchs Qualitätssieb. So zum Beispiel ist der bereits genannte Part „Bart Simpson in geheimer Mission“ eher dröge; irgendwie will der Funken nicht überspringen, und die moralische Pointe ist auch nicht wirklich gelungen. Ebenso ist die Episode, in der Bartman den Elektrospielzeug-Dieb ausfindig machen möchte, nicht so toll. Die wenigen Lacher sind vergleichsweise unspektakulär, der Verlauf langweilig, aber zumindest das Ende recht gut. Aber verglichen mit den letzten Ausgaben dieser Serie ist dies eher zweite Wahl.

Von diesen leichten Ausfällen abgesehen, ist „Das bunt-bewegte Bart Simpson Buch“ aber dennoch recht annehmbar und kann sich sowohl bezüglich des Humors als auch im Hinblick auf den generellen Inhalt der Geschichten in der zweiten Hälfte deutlich steigern, wenngleich man nicht abstreiten darf, dass Bart Simpson auch schon in besserer Form war. Weil der Endpreis mit 9,95 € aber relativ verbraucherfreundlich ausgefallen ist und man doch noch immer wieder etwas zum Lachen bekommt, sollten sich Simpson-Fans, sofern sie die Original-Ausgaben noch nicht besitzen, dennoch mal nach diesem 120 Seiten starken Buch umschauen.

http://www.paninicomics.de/

Miller, Frank / Lee, Jim – All Star Batman 2

_Story_

In einer verruchten Gegend von Gotham City, in der sich nur die übelsten Gesichter der gesamten Stadt aufhalten, hält eine ganze Riege junger Männer Ausschau nach der hübschen Kellnerin eines Pubs. Bei dieser handelt es sich um die wohlgeformte Black Canary, die während des abendlichen Trubels mit einem Mal völlig ausrastet und das Lokal, in dem sie arbeitet, zu einem einzigen Schlachtfeld ummodelliert. Derweil wird der erst 12-jährige Richard Grayson weiterhin vermisst, wobei den Ermittlern klar ist, dass sich der gerade erst ins Rampenlicht getretene Batman des Jungen angenommen und ihn entführt hat. Dies wiederum erzürnt einen anderen Helden, nämlich Clark Kent alias Superman, der aufgrund der aktuellen Ereignisse langsam rot sieht. Außerdem hängt an der Geschichte um die Entführung nämlich noch das Leben der Reporterin Vicky Vale, die bei Batmans Verfolgung schwer verunglückt ist und nun im Krankenhaus mit ihrem Leben ringt. Der arroganten Fledermaus kann all dies jedoch nichts anhaben. Er ist sich sicher, im jungen Grayson den richtigen Komplizen entdeckt zu haben, und bringt ihm trotz des Widerstands seines Butlers Alfred auf äußerst harte Art und Weise Disziplin bei – und fühlt sich dabei ziemlich sicher …

_Meine Meinung_

Wie auch schon in den anderen Comics der „All Star“-Reihe wird auch im zweiten Teil von „All Star Batman“ ein sehr eigenwilliger Ansatz verfolgt, der sich ziemlich deutlich von den derzeitigen Ereignissen im DC-Universum abhebt. Besonders die im Mittelpunkt stehenden Charaktere – in diesem Fall natürlich vorrangig Batman, aber auch der kurz eingebundene Superman – unterscheiden sich in ihrem Verhalten enorm von ihrem aktuellen Erscheinungsbild, wobei natürlich erwähnt werden sollte, dass sich „All Star Batman“ mit den Anfängen der berüchtigten Fledermaus auseinandersetzt. Erfahrene Leser mögen zwar jetzt gelangweilt gähnen, speziell wenn sie in der Inhaltsangabe erfahren, dass die Entstehungsgeschichte von Robin ein weiteres Mal thematisiert wird, doch man sollte dabei nicht vergessen, dass mit Frank Miller und Jim Lee zwei absolut renommierte Routiniers hinter der Serie stecken, und dieses Dream-Team wird seinem Ruf dann auch voll und ganz gerecht.

Wie eigentlich von beiden gewohnt, ist die Story sehr düster und wird von Lee auch dementsprechend zeichnerisch aufgearbeitet. Und wie man es von Miller kennt, so werden die Hauptdarsteller als raubeinig und kompromisslos dargestellt, was natürlich bei der Betrachtung von Batman erst einmal überrascht, denn bei ihm sind noch keine Anzeichen dafür auszumachen, dass er der ‚guten‘ Seite angehört. Erst die Entführung, dann sein niederträchtiges Verhalten gegenüber dem jugendlichen Grayson – das ist nicht der Batman, den wir kennen, sondern vielmehr das überhebliche Abbild des Multimillionärs Bruce Wayne, welches in jedem Charakterzug Batmans sehr prägnant zur Geltung kommt. Interessant wird sein, wie Frank Miller dieses enorm abstoßende Bild des Helden irgendwann auf die rechte Spur bringt, denn in diesem Zustand traut man Batman einen ehrlichen Wandel weder zu, noch würde man ihn glaubhaft annehmen können.

Bei Superman verhält sich die Sache eher anders; er steht natürlich für Gerechtigkeit, allerdings ist man von ihm kaum gewohnt, dass er gänzlich aus der Haut fährt. Sieht man ihn indes in „All Star Batman“, wird man erstmal über seine zornige Erscheinung verwundert sein. Der Superheld mit dem breiten S auf der Brust wirkt längst nicht so souverän, wie man ihn aus anderen Geschichten kennt, was jedoch auch auf die Chronologie der Ereignisse zurückzuführen ist, denn wie bereits erwähnt: Die hier beschriebene Story liegt im Rahmen der Welt von |DC Comics| schon einige Jahre zurück.

Insofern ist „All Star Batman“ definitiv kein weiterer Abklatsch von Robins Herkunftsgeschichte, sondern stattdessen ein sehr interessanter Ansatz hinsichtlich der Betrachtung des ‚frühen‘ Batman und der Schatten, die die Ermordung seiner Eltern auf sein Verhalten geworfen haben. In dieser Serie, und in Band 2 noch wesentlich klarer als zuvor, sehen wir einen verbitterten, fast schon brutalen Titelhelden, der sich einen feuchten Kehricht um die Geschehnisse um ihn herum, sondern nur um sich und seine Rache schert. Batman tritt als fürchterlicher Egoist auf und bewegt sich jenseits jeglicher bekannter Werte; der Effekt: anfangs schockierend, später aber dann unheimlich interessant und weit von dem entfernt, was der Leser zunächst erwartet hat. Und wer hätte sich hierfür schließlich besser geeignet als Frank Miller? Wahrscheinlich niemand. Ergo: alles richtig gemacht, alles prima umgesetzt, und dazu noch super illustriert. Diese Serie sollte man als Fan daher auch keinesfalls verpassen!

http://www.paninicomics.de

Oprisko, Kris / Rodriguez, Gabriel / Perkins – CSI: Dominos (Bd. 02)

_Story_

In den Straßen von Las Vegas tobt ein wilder Bandenkrieg zwischen zwei namhaften Mafia-Familien, der alsbald auch einen ersten Mordfall mit sich bringt. Am Tatort wird ein gewisser Joseph Bucca nebst einer riesigen Blutlache tot aufgefunden, die jedoch darauf schließen lässt, dass es ein weiteres Opfer geben muss, das wiederum noch rechtzeitig fliehen konnte.

Gil Grissom und seine Spezialisten vom Las Vegas Metro Police Department gehen der Sache nach und finden kurze Zeit später die Leiche des Dons der Zazzera-Familie, der trotz eines chirurgischen Eingriffs seine Identität nicht vor dem Mörder geheim halten konnte. Weitere Morde erschüttern die Stadt, und ganz gleich, ob der Täter seinen hilflosen Opfern nun das Genick bricht oder ihnen aus kürzester Distanz eine Kugel durch den Kopf jagt, jedes Mal ist seine Vorgehensweise äußerst brutal.

Erst die Hilfe eines überlebenden Mafiosi bringt Grissoms Team auf eine heiße Spur und führt sie an einen Menschen heran, der offenbar keine Seele mehr hat. Selbst die Mitglieder der Spezialeinheit müssen um ihr Leben fürchten.

_Meine Meinung_

Einige Zeit, nachdem die beliebte TV-Reihe mit dem Team aus Miami ihren Einstand im Comic-Bereich feiern durfte, folgt nun eine weitere Episode, in der das CSI-Team aus Las Vegas auf die Probe gestellt wird. Kris Oprisko, als Comic-Autor längst kein Unbekannter mehr, hat sich der Sache angenommen und einen unheimlich spannenden, allerdings auch ziemlich harten Fall dargestellt, der durchaus mit der bekannten Vorgabe aus dem Fernsehen Schritt halten kann. Im hier vorliegenden Band handelt es sich dabei um eine zusammengefasste, fünfteilige Serie, die für den deutschen Markt in Romanlänge veröffentlicht wird, was natürlich sehr begrüßenswert ist. Allerdings trägt dies auch mit sich, dass zum Beginn eines jeden neuen Kapitels noch einmal kurz die bis dato erfolgten Ereignissen rekapituliert werden und die hier vorliegende Mordserie ein weiteres Mal scharf analysiert wird – was den Fluss leider manchmal ein wenig stört.

Dies ist jedoch bis auf Weiteres der einzige kleine (und natürlich leicht zu verkraftende) Schönheitsfehler in diesem Comic-Roman, der ansonsten sowohl inhaltlich als auch vor allem graphisch ein echter Leckerbissen ist. Ein besonderes Lob geht an Gabriel Rodriguez, der sich als Zeichner hier in allerlei Hinsicht bewährt hat. Speziell die seitens der Polizisten entworfenen Rückblicke der vermuteten Verbrechensabläufe werden vom Tuschezeichner super eingefangen und bieten einen herrlichen Kontrast zu den glänzenden Illustrationen des ’normalen‘ Inhalts, in denen der Mann die sechs Protagonisten des CSI-Teams recht realitätsnahe nachempfunden hat.

Bezogen auf den Inhalt fällt vor allem das hohe Erzähltempo auf; Oprisko geht absolut schonungslos mit seinen Lesern um und lässt ihnen kaum Zeit zum Luftschnappen. Ein Mord folgt dem nächsten, und bevor man sich überhaupt Gedanken über die Zusammenhänge machen kann, wird man auch schon wieder ins nächste Szenario geworfen, was zwischendurch auch schon mal für (beabsichtigte?) Verwirrung sorgt. Ein Nebeneffekt dessen ist, dass kaum Raum für ausführlichere Details bleibt und man als Leser kaum eigenständig Spekulationen über Mörder und Motive anstellen kann. Man ist stets auf die Ermittlungen der Spezialeinheit angewiesen und kann nicht, wie man sich dies manchmal bei derartigen Thrillern wünscht, selber in die Rolle des Detektivs schlüpfen. Doch dies kann man dem Autor dennoch nicht zum Vorwurf machen, denn die stetig wachsende Dramaturgie sowie das hohe Maß an Spannung sprechen ganz klar dafür, dass Oprisko die Sache richtig angepackt hat und weitere Ausschmückungen gar nicht nötig gewesen wären, eventuell sogar den Fortschritt der Handlung beeinträchtigt hätten. Keine Kritik also diesbezüglich.

Was bleibt also mehr zu sagen, als dass „Dominos“, so der Titel des zweiten Comic-Romans, ein wirklich gelungener, spannender und graphisch erstklassig umgesetzter Thriller geworden ist, dessen erfrischende Art neuen Wind in die mittlerweile leicht angestaubte CSI-Welt bringt. Speziell Fans der TV-Reihe sollten sich dieses kurzweilige Ereignis nicht entgehen lassen.

http://www.paninicomics.de/

Boothby, Ian – Simpsons Comics 118

_Story_

Mr. Burns und Smithers wohnen einer Kinovorstellung eines Dokumentarfilms über die Burns-Familie bei und müssen zusehen, wie die schonungslose Wahrheit über das Leben von Monty junior und senior publik gemacht wird. Noch bevor sie sich dazu äußern können, werden der Kraftwerkbesitzer und sein Helfershelfer aus dem Lichtspielhaus verjagt. Burns möchte dies natürlich nicht auf sich sitzen lassen und beschließt, in einem Museum zu schildern, welch ehrenwerte Familie die seine doch eigentlich ist. Und natürlich kaufen die naiven Bürger von Springfield ihm auch ab, dass er beispielsweise die Glühbirne erfunden oder den Krieg für die Staaten gewonnen hat.

Währenddessen sorgt der Museumsbau für ein riesiges Verkehrschaos, von dem niemand mehr genervt ist als Homer Simpson. Vor allem die lästigen Ansagen des Hubschrauberreporters Arnie Pie zehren an seinen Nerven, woraufhin Homer selber in den Helikopter steigt und Pie in der Luft den Kampf ansagt. Und der nimmt die Herausforderung natürlich dankend an …

_Meine Meinung_

Zum zehnjährigen Jubiläum der „Simpsons Comics“ warten die Macher mit einer extrem bissigen und gleichzeitig einer der bislang besten Storys dieser ersten Dekade auf. Basierend auf einer Geschichte von Ian Boothby werden hier derart viele Spitzen verteilt, dass man schon fast befürchten muss, dass die Hauptgeschichte namens „Original und Geschichtsfälschung“ ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen wird.

Sinnbildlich ist hierfür bereits die erste Seite, in der Mr. Burns Amerika mit Fäusten schlägt, denn genau dies macht der Autor auf den Folgeseiten permanent und nimmt die verdummte Bevölkerung, der man wahrlich alles weismachen kann, gehörig auf die Schippe. Von der Machart her gleicht das Ganze ziemlich genau den vielen Dokumentarstreifen eines Michael Moore, was sowohl für die cineastische Vorstellung zu Beginn des Heftes gilt, als auch für die von Burns betriebene Fälschung der amerikanischen Geschichte, bei der sich der Besitzer des Atomkraftwerks als großer Volksheld aufspielt. Die Würze dabei sind die zahlreichen Anspielungen, die manchmal sogar stark unter die moralische Gürtellinie gehen. So wird Burns unter anderem auf recht humorvolle Weise für das Scheitern der Titanic und die Explosion des Hindenburg-Zeppelins verantwortlich gemacht, oder aber er selber stellt geschichtsträchtige Figuren wie James Watt, Karl Marx oder Thomas Edison als Durchschnittsbürger dar, die ihm nie das Wasser reichen konnten.

Auf der anderen Seite steht das ganz normale (Verkehrs-)Chaos, ausgelöst durch Burns‘ unehrenhafte Idee. Und dies ist eigentlich nicht minder witzig eingefangen worden als besagte Geschichtsfälschung, nur eben mit dem Unterschied, dass die hier verteilten Hiebe gegen die heutige Prominenz, bestehend aus Leuten wie den Osbournes oder George Lucas, gehen. Letzterer zum Beispiel muss von Nelson die Kritik einstecken, dass die ersten beiden Teile der zweiten „Star Wars“-Generation so schlecht waren, dass er sich gefälligst mit jeglichen Äußerungen zurückhalten sollte. Und als wäre dies nicht alles schon genug, entlarvt die Handlung beinahe schon nebensächliche Skandale wie etwa den korrupten Bürgermeister. Herrlich!

„Simpsons Comics 118“ ist eine echte Zerreißprobe für die Lachmuskeln und nicht nur deswegen auch jeden einzelnen Cent wert. Obwohl es diesmal nur eine (dafür natürlich längere) Geschichte gibt, kommt der Leser hier in jeglicher Hinsicht voll auf seine Kosten, selbst wenn die gelbe Familie in diesem Fall (abgesehen von Homer) ein wenig außen vor bleibt. Angereichert wird Ausgabe Nr. 118 noch durch eine 50-teilige Stickerrolle und diverse Hintergrundinfos zu all den bösen Anspielungen innerhalb dieses Comics. Außerdem gibt’s wieder die bekannten Rubriken Leserbriefe und ‚Musikalische Gäste bei den Simpsons‘, diesmal mit James Taylor und Tito Puente, sowie eine Extraseite zum Jubiläum.

http://www.paninicomics.de

Winick, Judd / Middleton, Joshua – Superman/Shazam (100% DC 4)

_Story_

Im Thronsaal des Zauberers Shazam wurde durch Magie ein weiterer Superheld geboren, nämlich der später berüchtigte Captain Marvel, eigentlich ein Jugendlicher, der sich durch den Gebrauch des Wortes ‚Shazam‘ in sein Alter Ego und wieder zurück verwandeln kann. Schon schnell macht er in seiner Heimat Fawcett City auf sich aufmerksam und befreit die Stadt von Gaunern und Ungerechtigkeiten. Zur gleichen Zeit kämpft Superman ebenfalls gegen eine Hand voll Schurken und macht dabei zum ersten Mal Bekanntschaft mit seinem neuen Kollegen. Gemeinsam stellen sie sich gegen den hinterhältigen Mr. Sivana, der zusammen mit Lex Luthor einen finsteren Plan ausgeheckt hat. Marvel muss dies jedoch teuer bezahlen; das Verbrechersyndikat hat seine wahre Identität ausfindig gemacht und greift ihn in seinem menschlichen Dasein als Kind an. Als dabei sein bester Freund – selber auch noch ein Kind – umgebracht wird, sieht der Captain rot und widersetzt sich sämtlichen Gesetzen der guten Superhelden. Superman forscht nach den Ursachen …

_Meine Meinung_

Die im vierten Band von „100 % DC“ publizierte Story schildert das erste Aufeinandertreffen von Superman und Captain Marvel und macht dabei noch ganz klar die Unterschiede zwischen diesen beiden legendären Superhelden der Comicgeschichte deutlich. Zumindest diejenigen, die bei ihrer ersten Begegnung noch offenkundig auftreten. Im Gegensatz zum schon seit Ewigkeiten bekannten Superman ist der von der Statur her ähnliche Captain noch ziemlich naiv und in seiner Art auch seinem Alter entsprechend ein wenig kindlich. Zudem hat er seine Gefühle noch nicht ganz so gut im Griff, was vor allem in dem Moment offenbart wird, in dem er realisiert, dass sein Superheldendasein einige gefährliche, gar tödliche Nebenwirkungen haben kann. Im Gegensatz dazu tritt Superman so souverän wie gehabt auf, wirkt in seiner Art sogar ein wenig arrogant. Speziell die Stellen, an denen er mit seinen Fähigkeiten protzt, machen den geliebten Action-Star nicht gerade sympathisch, schließlich ist seine eigentliche Stärke ja die Bescheidenheit.

Auf die Handlung wirken sich diese Eigenschaften dann auch ziemlich deutlich aus. Während Superman nämlich die Szenerie stets unter Kontrolle hat, wirkt der Captain in seinen ersten heftigeren Gefechten noch ein wenig unsicher und schaut dabei immer wieder aus nächster Nähe zu seinem Idol auf. Man hat nicht den Eindruck, als stünden beide auf einer Stufe. Stattdessen wird Superman in eine Art Vaterrolle hineingedrängt, die auch in den Schlusssequenzen indirekt bestätigt wird, wenngleich es hier natürlich keine biologischen Zusammenhänge gibt. Schließlich ist Billy Batson ein Mensch von der Erde, der nicht von Natur aus zum Mutanten geboren, sondern erst durch die Magie des Zauberers Shazam dazu geworden ist.

Doch zurück zur Handlung, denn die ist in der hier aufgeführten Mini-Serie „First Thunder“ überaus spannend. Gleich in mehrfacher Hinsicht liegt eine gewisse Brisanz in der Luft, sei es nun das Kribbeln vor der ersten Begegnung der beiden Stars, oder aber im Hinblick auf die wechselhafte Fortentwicklung der Geschichte, die zum Schluss hin noch einige sehr überraschende, recht harte Wendungen nimmt, die einen trotz es fiktionalen Inhalts ein wenig berühren. Die Rede ist hierbei natürlich in erster Linie vom Tod des unschuldigen Jungen, der in Captain Marvel einige Rachegelüste lostritt und den Rang des Gesetzeshüters auch erheblich herabsetzt. Hierzu wäre es dann auch interessant zu wissen, was genau danach passiert, denn nachdem sich Superman seines neuen jungen Freundes angenommen hat, ist die recht lange Story leider mit einem unbewussten Cliffhanger beendet worden, der vielleicht ja in nächster Zeit noch einmal aufgegriffen wird. Wäre jedenfalls wünschenswert.

Unterdessen hat man aber noch genügend Zeit, sich an dieser tollen, in diesem Sammelband verewigten Miniserie zu erfreuen, denn sowohl auf emotionaler als auch auf der Action-Ebene ist „Superman/Shazam“ ein echt starker Comic, bei dem lediglich die streckenweise poppigen Zeichnungen von Joshua Middleton ein wenig gewöhnungsbedürftig sind. Aber auch dadurch hebt sich diese Serie wohlig von den herkömmlichen Comics ab und macht nicht zuletzt auch die eher durchschnittlichen Veröffentlichungen zum „Superman Returns“-Kinofilm wieder ein wenig vergessen.

http://www.paninicomics.de

Singer, Bryan / Palmiotti, J. / Kerschl, K. / Leonardi R. – Superman Returns – Verschollen

_Story_

Superman ist plötzlich verschwunden, doch dieses Mal scheint seine Abwesenheit von längerer, möglicherweise sogar von ewiger Dauer zu sein. Nach der Zerstörung seines Heimatplaneten Krypton sandten ihn seine Eltern zur Erde, um die Wurzeln der Kryptonier am Leben zu erhalten und dort eine neue Existenz aufzubauen. Wohl wissend, dass Superman dort übernatürliche Kräfte entwickeln würde, schickten sie ihren Sohn im Angesicht des Todes auf eine lange Reise, an deren Ende er von der Familie Kent aufgespürt und groß gezogen wurde.

Mittlerweile erwachsen, wurde er zum Superhelden, der nun jedoch eine neue Chance gesehen hat, den Planeten Krypton aufzuspüren – obwohl dieser bereits längst zerstört wurde. Sowohl seine Pflegemutter als auch sein Erzfeind Lex Luthor und die Kollegin und heimliche Geliebte seines Alter Egos Clark Kent, Lois Lane, erinnern sich mit gemischten Gefühlen an die Zeit vor seinem unerwarteten Abschied. Während Ma Kent sich nach der Rückkehr ihres Ziehsohns sehnt, sinnt Luthor nach Rache, immerhin hat ihn Superman kurz vor seinem Verschwinden noch ins Gefängnis gebracht.

Lois Lane hingegen ist wegen der Abkehr des Helden zerstreut. Einerseits sehnt sie sich insgeheim ebenfalls nach ihm, andererseits möchte sie ihr neues Familienglück durch seine Rückkehr nicht mehr aufs Spiel setzen. Doch eigentlich wissen alle, dass Superman eines Tages zurückkehren wird.

_Meine Meinung_

„Verschollen“ ist das Prequel zur gerade angelaufenen Kinofassung von [„Superman Returns“, 2760 die ja ebenfalls kürzlich über |DC Comics| veröffentlicht wurde, allerdings in eher biederer Form. Zu wenig Eigenständigkeit, zu sehr gequetscht, nicht sonderlich ambitioniert – im Gegensatz zum Film war der Comic eher eines der schwächeren Werke der Superman-Historie. Und leider sieht es mit der hier publizierten Vorgeschichte nicht anders aus, denn der aus vier Geschichten zusammengesetzte Sammelband „Verschollen“ ist leider Gottes ebenfalls nur Stückwerk.

Ein weiteres Mal macht man sich über die Herkunft des Superhelden und seine Reise zur Erde sowie seine anschließende Kindheit her und wiederholt damit quasi lediglich Fakten, die selbst der Comic-Laie längst irgendwo in Erfahrung gebracht haben sollte. Zwar ist die Story zeichnerisch sehr gut aufgearbeitet und zumindest einige Szenen vom Planeten Krypton sind ganz ordentlich, aber genauso gut hätte man sich dieses weit ausholende Prequel zum Prequel auch gerne sparen können.

In den drei folgenden Storys stellt sich dies dann auch ähnlich dar. Mama Kent trauert um ihren verschwundenen Jungen und besinnt sich früherer Zeiten, in denen man noch ein harmonisches Familienleben führte. Im Grunde genommen ja ganz in Ordnung, aber was wird hier offenbart, was nicht längst aus der Nachfolgestory, sprich der Filmgeschichte hervorgeht? Jedenfalls nichts Bedeutungsschwangeres, das den Leser vom Hocker reißen könnte. Denn dass Mama Kent nicht wohl beim Gedanken an ihren verschollenen Sohn ist, dürfte wohl klar sein.

Weiter geht’s mit Lex Luthor, der einmal mehr seinen Rang ausnutzt, um dem Gefängnis zu entgehen und anschließend eine kurze, mehr zu sich selbst gesprochene Kampfansage an Superman loswird, infolge derer dann die im Film vorgenommene Rache folgen wird. Auch hier gilt: Unspektakulär und prinzipiell nichts sagend, wenngleich man hier zumindest etwas über den Beginn der Beziehung zwischen Lex Luthor und seiner neuen Angetrauten Catherine alias Kitty erfährt.

Lediglich die Gedanken von Lois Lane, die noch immer mit ihren Gefühlen für Superman ringt, bieten Interessantes, so zum Beispiel auch ihre Einstellung zum später zur Diskussion gestellten Artikel über die Notwendigkeit eines Superhelden wie Superman. Außerdem wird hier – leider auch nur sehr knapp – ihre erste Begegnung und die anschließende Beziehung zu ihrem später geheirateten Mann Richard geschildert, die ja für den weiteren Verlauf noch von immenser Wichtigkeit ist. Aber herausragend ist selbst dies auf keinen Fall.

Leider wird man beim Lesen dieses neuen Sammelbands den Gedanken nicht los, als wollten die Macher dieser Comics hier schnell auf den gerade angelaufenen Rummel-Zug um den neuen Kinostreifen aufspringen und diesen dazu ausnutzen, schnelles Geld mit einem bzw. zwei eher zweifelhaften Werken zu machen. Eigentlich eine Unart für die ansonsten geniale Comicschmiede |DC Comics|. Aber letztendlich ist „Verschollen“ nichts anderes als ein willkürlich zusammen gepuzzeltes, eher dröges und dem bekannten Standard vollkommen unangemessenes Magazin, das wir besser ganz schnell wieder vergessen – trotz der wiederum guten Illustrationen. Erneut mein Rat: Geld besser fürs Kino reservieren!

http://www.paninicomics.de/

Pasko, Martin / Haley, M. – Superman Returns – Der offizielle Comic zum Film

_Story_

Als Superman vor fünf Jahren sang- und klanglos von der Erde verschwand, hat sich in seiner ehemaligen Umgebung einiges geändert: Lex Luthor ist mittlerweile durch eine gewaltige Erbschaft zu einem der reichsten Männer der Welt geworden und seine Angepriesene, Lois Lane, hat inzwischen geheiratet, mit ihrem Mann einen gemeinsamen Sohn und ist zu einer weltbekannten Reporterin geworden. Für eines ihrer Projekte steht ihr sogar die Verleihung des Pulitzer-Preises bevor, nämlich für einen Artikel, der sich damit beschäftigt, dass die Welt Helden wie Superman nicht braucht.

Just in dem Moment, wo dieser jedoch von seiner Suche nach Krypton wieder auf die Erde zurückgekehrt ist, bereut Lois aber auch schon wieder die Fertigstellung dieses Artikels. Lex Luthor hat sich nämlich ein weiteres Mal daran begeben, die Welt zu unterjochen. Ausgerechnet mit den Kristallen aus Supermans Festung der Einsamkeit will er die Macht an sich reißen. Nun ist es an Superman selber, zu beweisen, dass die Welt auch weiterhin einen Superhelden wie ihn benötigt …

_Meine Meinung_

Das Adäquat zum gerade erst angelaufenen Kinofilm um den seit Ewigkeiten von der Leinwand verschwundenen Superhelden ist im Grunde genommen nicht schlecht, aber wegen seines (im direkten Vergleich) recht mageren Umfangs dennoch ähnlich umstritten wie die Kinorückkehr der blauroten Legende. Dort wo nämlich das cineastische Vergnügen zu großen Teilen auf den zahlreichen Effekten aufbaut und gar nicht mal so besonders auf der teils langatmigen Story, hat der von allen derzeitigen Ereignissen im DC-Universum losgelöste Plot des Comics nur vergleichsweise wenig aufzubieten, was in diesem Fall vor allem daran liegt, dass man an vielen Ecken sehr deutliche Kürzungen vorgenommen hat. Mal ganz abgesehen von der noch immer heiß diskutierten Frage, ob man nach den eher durchwachsenen Filmen aus den Achtzigern und den gescheiterten (weil nie realisierten) Wiedergutmachungsversuchen überhaupt einen weiteren Superman-Film hätte abdrehen sollen, ist die gesamte Geschichte einfach zu durchsichtig; eben typisches Hollywood-Popcorn-Kino mit transparenter Storyline, wenig Überraschungen und – das sollte wohl jedem klar sein – typischem Happy-End. Weil dies bei der Leinwandfassung zumindest noch sehr gut umgesetzt und auch von Anfang bis Ende (selbst in den handlungsarmen Szenen) prächtig inszeniert wurde, kann ich eigentlich auch nur empfehlen, dieser Tage mal die Kinosäle aufzusuchen und sich das große Action-Spektakel anzusehen – warum der gleichnamige und zugehörige Comic jedoch nicht damit mithalten kann, nun, dazu eine kurze Aufzählung:

1. zu große Sprünge: Manchmal ist man selber überrascht, wie hektisch Martin Pasko von Situation zu Situation schlendert. Obwohl die Handlung keine riesigen Gedankensprünge vollzieht, gelingt es dem Autor tatsächlich noch, hier und dort Verwirrung auszulösen, weil er die Fäden nicht konsequent zusammenführt und die einzelnen Haldndlungsabläufe nebeneinander herlaufen lässt. So gerät er nach und nach in die Enge und kann nur noch mit teils irritierenden Schauplatzwechseln das Gesamtkonstrukt erfassen.

2. ungünstige Gewichtung von Details: „Superman Returns“ ist eigentlich ein Action-Spektakel sondergleichen, bei dem das Verhältnis zwischen dem Superhelden und Lois Lane sicherlich weit im Vordergrund steht, aber nicht die eigentliche Handlung verdrängen darf. Im Film ist dieses ständige Techtelmechten zwar auch zugegen, aber die Omnipräsenz im Comic zerstört dann doch den eigentlichen Strang und entlarvt die Handlung zunehmend als verkappte Lovestory. Gut, ist vielleicht etwas übertrieben, aber es ist eben nicht das, was man erwartet.

3. der Begleitbuch-Effekt: Wenn eines mal klar ist, dann, dass die Idee der Geschichte absolut nicht ihrer eigentlichen Entsprechung gemäß zum Ausdruck kommt. Mit anderen Worten: Der Comic kann sich wegen seiner Vorgabe nicht wirklich entfalten und wird durch die vergleichsweise knapp bemessene Seitenzahl noch zusätzlich eingeschränkt. Details bleiben außen vor, Fixpunkte werden nur kurz angeschnitten und irgendwie geht alles schneller voran, als es sollte. Es ist eben eine Beilage zum Film, leider nicht mehr.

4. neue Wege, große Erwartungen: Wie bereits gesagt, die Geschichte beschreitet abseits der aktuellen Ereignisse im DC-Universum (man denke nur an die „Infinite Crisis“) gänzlich neue, unabhängige Pfade, was natürlich unwiderruflich hohe Erwartungen hervorruft – sowohl an den Comic als auch an den Film. Während die Kino-Variante diese zu Teilen auch ganz geschickt befriedigen kann, ist die zeichnerische Variante ganz klar unterlegen und abgesehen von den einmal mehr tollen Illustrationen sicher nicht das, was man von einem Comic dieses tragenden Charakters der Actionwelt erhofft hat.

_Fazit_

„Superman“-Fans haben dem gesamten Ereignis „Superman Returns“ heißblütig entgegengefiebert und werden im Kino momentan auch ansprechend belohnt. Comic-Freunde indes werden von der Comic-Adaption ob ihres uneigenständigen Stils und der arg gekürzten Handlung nur wenig Freude an dieser Geschichte haben. Mein Tipp: Geld für’s Magazin besser in die Kinokarte investieren.

http://www.paninicomics.de

Alberti, Mario / Enoch, Luca – Morgana 1 – Die Himmelspforte

_Story_

Die Kriegerin Morgana reist gemeinsam mit ihrem rattenköpfigen Begleiter Rosso durch den Weltraum, um die verschiedenen Bestandteile des geheimnisvollen Artefakts zusammenzutragen. Nur derjenige, der im Besitz aller Elemente ist, wird über große Macht gebieten. Doch auch ihr Gegenspieler Vorrt, ein mächtiger und kampferprobter Magier, verlangt nach der Vollendung des Artefakts. Auf einem ritterlichen Planeten gelangen beide Parteien in einen erbitterten Kampf zwischen dem Volk der Sieth und den tromakischen Angreifern, die schon seit einer halben Ewigkeit die Festung der verteidigenden Krieger belagern. Lediglich das Arkanum schützt die Festung der Sieth vor dem Untergang. Und auf genau jenes haben es Vorrt und Morgana abgesehen.

_Meine Meinung_

Science-Fiction meets Mittelalter – in „Morgana“ ist dies tatsächlich möglich und verträgt sich zudem auch noch außerordentlich gut miteinander. Die beiden Autoren Mario Alberti und Luca Enoch haben im ersten Band ihrer neuen Comicserie eine etwas futuristischere Fassung eines mittelalterlichen Schlachtenepos entworfen und lassen die kriegerischen Völker nicht nur mit Schwertern und Kanonen, sondern auch mit verschiedenen Spionagesatelliten und Robotern kämpfen und vermischen so zwei völlig unterschiedliche Welten recht geschickt und treffend miteinander.

In Folge 1, „Die Himmelspforte“, besteht allerdings das Problem, dass die Umschreibungen des Duos noch relativ oberflächlich sind, soll heißen, die Geschichte will nicht so richtig in die Gänge kommen. Nach einer recht schmalen Einleitung, die kurz und knapp eine Freundschaft zwischen zwei Jugendlichen beschreibt, stürzt sich das Team zwar mit einem Zeitsprung von 15 Jahren direkt in die Action hinein, belässt es dabei aber mit Entwicklungsschritten, die kaum Informationen über die Hintergründe der zentral agierenden Figuren hinterlassen. Der Leser tappt noch ziemlich tief im Dunkeln und erfährt lediglich, dass die beiden Hauptfiguren die Bestandteile des Artefakts jagen und dass irgendeine spezielle Verbindung zwischen den beiden besteht. Welche genau dies ist, kann man bereits nach der Einleitung erahnen, wobei ich damit auch falsch liegen könnte, denn schließlich wird diesbezüglich noch nichts aufgedeckt.

Und damit wären wir beim nächsten Punkt: Es geht einfach zu vage voran. Alberti und Enoch entwickeln den Plot viel zu zimperlich, ganz so, als ob sie sich nicht trauten, die vorhandene Substanz schon im ersten Buch gänzlich auszureizen. Beispiele hierfür gibt es viele, wie zum Beispiel die Fehde zwischen Morgana und dem Hauptmann der Sieth, die genaue Beziehung zwischen eben jenem Volk und den Vertretern Vorrts oder aber das Mysterium um die Herkunft der beiden Reisenden bzw. die Bedeutung des geheimnisvollen Artefakts.

Beim Versuch, bereits zu diesem Zeitpunkt ein wenig tiefer in die Materie einzutauchen, entsteht ein wenig Unruhe. Selbst Spekulationen sind bis auf wenige Einzelheiten zum Scheitern verurteilt, weil noch absolut gar nicht ersichtlich ist, wohin uns die beiden Autoren mit ihrer Geschichte führen wollen. Lediglich eines kann man schon mal festhalten, und das ist die Tatsache, dass Enoch und Alberti die Vermischung verschiedener fiktiver Genres sehr gut gelungen ist. „Morgana“ hat etwas Historisches, etwas Phantastisches und einen satten Schuss Science-Fiction – und dies schon an dieser Stelle sehr ausgeprägt.

Jetzt gilt es, auch die Geschichte etwas gradliniger und vor allem zielgerichteter in Gang zu bringen und dem exzellenten Eindruck des optischen Erscheinungsbilds auch hinsichtlich der Storyline gerecht zu werden. An den vielen Ideen sollte dies genauso wenig scheitern wie an den tollen Charakteren. Ob „Morgana“ allerdings wirklich so genial wird, wie es hier schon partiell angedeutet wird, wird sich erst in den nachfolgenden Bänden zeigen, in denen das Erzähltempo noch um einiges gesteigert werden muss. Allein auf den Rahmen bezogen ist „Die Himmelspforte“ jedenfalls schon mal sehr viel versprechend!

http://www.carlsen-comics.de/

Pak, Greg / Tocchini, Greg – 1602 – Die neue Welt (100 % Marvel 23)

_Story_

Captain Americas Zeitsprung ins 17. Jahrhundert veränderte die gesamte Realität nachhaltig. Sein Handeln in der vergangenen Zeit erzeugte eine Parallelwelt, in der die Dinosaurier noch nicht ausgestorben sind. Inmitten der Kolonie Roanoke entdeckt der junge Peter Parquah seine heimlichen Superkräfte, die er ebenso wie die mysteriöse Mutantin Virginia O’Dare zunächst für sich behält.

Zur gleichen Zeit wird der Geheimagent von König James von England, David Banner, ausgesandt, um den Verräter Nick Fury zu töten. Doch auch Banner verfügt über geheime Kräfte, die aus ihm den riesigen Hulk machen, ein Wesen, das zu dieser Zeit noch als Hexenbrut verschrien ist und von allen Seiten gejagt wird. Keiner jedoch weiß, woher diese Energien, die sowohl Parquah als auch Banner in etwas ‚Anderes‘ verwandelt haben, wirklich stammen …

_Meine Meinung_

Mit „1602 – Die neue Welt“ knüpft Greg Pak genau dort an, wo die von Neil Gaiman ins Leben gerufene, achtteilige Maxiserie „1602“ vor einiger Zeit endete. Allerdings greift Pak nicht mehr exakt die vorangegangenen Geschehnisse auf, sondern steigt sofort in der neuen Welt ein, in der noch Chaos und allerorts Verwirrung vorherrschen. Und dies überträgt sich auch auf den Leser, der zunächst einmal gar nicht weiß, wie und woran er sich orientieren soll, um die verschiedenen Ereignisse in der fünfteiligen Folgereihe von Beginn an begreifen zu können, denn im Grunde genommen wird der Plot um die Zeitreise von Captain America schon als bekannt vorausgesetzt. Zudem bemüht sich der Autor zu Beginn auch kaum, das selber initiierte Durcheinander langsam aber sicher mal aufzulösen, sondern breitet es durch einige Gedanken- und Zeitsprünge sowie eine übertrieben lange Wiederholung eines Traumes – der in Worten und Bildern über mehrere Seiten eins-zu-eins wiedergeben wird – noch weiter. Dementsprechend wenig Zeit bleibt ihm auf der Ziellinie, um all die Geschehnisse angemessen aufzuklären, so dass selbst nach dem Ende noch einige Fragen offen bleiben.

Man muss sich außerdem arg konzentrieren, um dem Plot überhaupt folgen zu können. Die Motivationen der einzelnen Hauptfiguren werden bis zum Schluss nicht deutlich, und auch die jeweiligen Handlungsschritte seitens Banner und Parquah sind nicht wirklich transparent dargestellt. So entstehen über den gesamten Sammelband „1602 – Die neue Welt“, der übrigens in der Reihe „100 % Marvel“ erscheint, viel zu viele Schauplätze, die dann auch noch von Erinnerungen an Vorangegangenes überschattet werden und schließlich den roten Faden aus der Hand geben.

Dabei ist das Ganze inhaltlich superinteressant! Zwar ist das Umkrempeln des |Marvel|-Universums in der heutigen Zeit kein gänzlich unbekannter Akt, allerdings wird er hier vor einem komplett neuen Hintergrund erprobt. Statt beklemmender Zukunftsvisionen wird hier eine Vergangenheitsperspektive entworfen, die sich mit keiner der bislang kreierten Parallelwelten aus der Welt der |Marvel|-Comichelden beißt und wegen des urtümlichen Flairs so gänzlich anders ist als das, was man aus der amerikanischen Top-Schmiede gewohnt ist.

Zeichnerisch wird dies von Paks Namensvetter Greg Tocchini ebenfalls super in Szene gesetzt, wobei besonders die neu illustrierten Helden gut gefallen. Lord Iron alias Iron Man zum Beispiel wurde hier als imposante Riesenfigur eingeführt, die der schwarzen Inkarnation des Hulk durchaus die Stirn bieten kann. Spider-Man, hier ‚Die Spinne‘ genannt, hingegen kann in seinem schlichten Outfit nicht so ganz punkten, kommt aber auch in der Geschichte nicht so ganz zum Zuge und wird trotz tragender Rolle eher in die Position eines Komparsen gedrängt. Dies wiederum kann man dem Team nun je nach individueller Sichtweise als Stärke oder Schwäche auslegen. Zum einen nämlich schlüpft hier niemand so richtig in die Rolle des Hauptdarstellers, so dass viele Personen sich in den Vordergrund spielen können; zum anderen fehlen „1602 – Die neue Welt“ damit aber auch echte Persönlichkeiten, die mit den Helden von ‚heute‘ und deren Status verglichen werden können. Selbst dem Hulk gelingt dies nicht.

Dies sagt letztendlich auch einiges über die Unschlüssigkeit des Autors aus. „1602 – Die neue Welt“ wirkt ein wenig ziellos und verfängt sich zwischenzeitlich auch in zu vielen Nebensächlichkeiten, welche die eigentliche Erzählung kurzzeitig unterbrechen. Erst zum Schluss hin kommt die Geschichte langsam in Fahrt, erfährt dann aber auch schon wieder ein abruptes, nicht ganz zufrieden stellendes Ende, das man mit etwas Liebe zum Detail und einer gradlinigeren Vorgehensweise weitaus gefälliger hätte gestalten können. Alles in allem kann dieser Sammelband damit auch nicht ganz den hohen Standard der meisten Hefte aus der Serie „100 % Marvel“ halten. Wer aber schon die Vorgänger-Geschichte gelesen hat, sollte sich dennoch mal mit der hier nun abgeschlossenen Serie beschäftigen. Ein gewisses Niveau wird ja schließlich bei |Marvel| immer geboten.

http://www.paninicomics.de/

Hillenburg, Stephen u.a. – SpongeBob Schwammkopf – Schwammiges Alibi

_Inhalt_

|“Ganoven“|
SpongeBob und Patrick entdecken in der ‚Krossen Krabbe‘ einige Gegenstände, die unrechtmäßig von Mr. Krabs ergaunert wurden. Der jedoch macht ihnen weis, dass diese Dinge nur geliehen sind. Der Schwamm und der Seestern nehmen dies zum Anlass, einen Ballon zu leihen und nach Gebrauch wieder zurückzugeben. Doch der Ballon platzt und die beiden ‚Ganoven‘ flüchten. Und das am Ballon-Umsonst-Tag …

|“Der Schrecken der Straße“|
Mrs. Puff reißt langsam der Geduldsfaden. Einen Versuch will sie ihrem Fahrschüler SpongeBob noch gewähren, ansonsten muss er die Fahrschule ein weiteres Jahr besuchen. Als dieser auch die letzte Chance verfehlt, greift die Lehrerin in die Trickkiste, um den Schwamm endlich loszuwerden. Doch sobald SpongeBob den Führerschein besitzt, wird sie von Gewissensbissen geplagt und sucht nach Wegen, ihren leichtsinnigen Fehler wieder auszubügeln …

|“Besuch vom Gesundheitsamt“|
Mr. Krabs ist der festen Überzeugung, dass der gerade eingetroffene Gast ein Inspektor des Gesundheitsamtes ist. Gemeinsam mit SpongeBob kümmert er sich besonders um diesen Kunden, bis im Fernsehen die Rede von einem Betrüger, der sich als Gesundheitsinspektor verkleidet sein Essen erschleicht, ist. Natürlich glauben die Angestellten der ‚Krossen Krabbe‘, dass ihr Gast der gesuchte Gauner ist und bereiten ihm einen besonders ekligen Burger zu. Dann jedoch erscheint im Fernsehen ein erstes Bild des Betrügers, und das sieht dem Verdächtigen gar nicht ähnlich …

|“Blaubarschbube rebelliert“|
Blaubarschbube hat es satt, ständig im Schatten von Meerjungfraumann zu stehen. Also wechselt er zum Bösen über und schließt sich der Bande von Mantarochen und Drecksackblase an. Als Blaubarschmann macht er mit seinen neuen Verbündeten das friedliche Bikini Bottom unsicher und genießt seine neue Freiheit. Doch Meerjungfraumann hat längst ein schlagkräftiges Team zusammengestellt, um den alten Kumpel wieder auf den Pfad der Tugenden zurückzubringen …

_Meine Meinung_

Nach längerer Zeit gibt es endlich wieder einen neuen Cine-Manga aus Bikini Bottom, der sich dieses Mal ausschließlich mit Gaunereien und übertretenen Verboten auseinander setzt. Selbst die besten Freunde des vorlauten Schwammes kommen in diesem Band mit dem Gesetz in Konflikt und verleiten ihn und seinen Kumpan Patrick ebenfalls dazu, illegale Handlungen durchzuführen. Dabei sind die Vergehen des kindlichen Dreamteams allerdings eher harmloser Natur, werden aber natürlich trotzdem völlig überspitzt dargestellt. Ein Ballon-Diebstahl zum Beispiel wird von den beiden selber als katastrophales Verbrechen geahndet, das selbst eine Flugzeugentführung übertrifft.

In anderen Folgen muss SpongeBob selber nach dem Rechten sehen. In der letzten Geschichte zum Beispiel verbündet er sich mit seinem Helden Meerjungfraumann, um den unzufriedenen Blaubarschbuben wieder zu besänftigen. Der nämlich durfte sich in der ‚Krossen Krabbe‘ keinen Erwachsenenburger leisten und ist nicht mehr bereit, sich von seinem Vorgesetzten unterbuttern zu lassen. Dabei verhält sich der Kerl noch kindischer als der Schwammkopf und sein rosaner Freund. In „Der Schrecken der Straße“ hingegen wird SpongeBob selber durch einen Gesetzesübertritt begünstigt. Mrs. Puff verhilft ihm ohne bestandene Prüfung zum Führerschein und bringt so das Leben der Bürger von Bikini Bottom in Gefahr. Um dies wieder rückgängig zu machen, begeht sie ein richtiges Verbrechen, das sie teuer zu stehen kommt.

Der Höhepunkt des aktuellen Sonderbandes ist jedoch die Geschichte um den vermeintlichen Gesundheitsinspektor, dem Krabs und SpongeBob auf einmal nicht mehr trauen. Als sie ihren Irrtum dann aber einsehen, müssen sie den Mann dringend beseitigen, um das Weiterbestehen des Lokals zu sichern. Und dabei scheut der geschäftige Mr. Krabs nicht einmal vor Mord zurück. Plötzlich sitzen die beiden so richtig in der Klemme.

In „Schwammiges Alibi“ wird der freche Schwammkopf mal wieder von seiner betsen Seite dargestellt. Auch wenn es sich mal wieder um einen relativ kurzen Band handelt, währt der Spaß ziemlich lange, weil man über manche Gags auch nach dem Lesen immer wieder lachen muss. Beispiel gefällig? Nun, in der ersten Episode entzünden die beiden selbst ernannten Verbrecher inmitten des Ozeans ein Lagerfeuer. Aus heiterem Himmel fragt Patrick, warum dies unter den Bedingungen überhaupt möglich ist, und zack, geht das Feuer aus. Genial! Und das ist erst der Anfang …

„Schwammiges Alibi“ setzt damit auch gekonnt die Tradition der vorherigen Bände fort und sammelt einige der besten Momente der TV-Serie in einem kleinen aber feinen Hochglanzcomic. Freunde der Serie finden zwar mit diesem Band keinen gleichwertigen Ersatz für das gut 20-minütige TV-Vergnügen, aber beste Unterhaltung ist auf jeden Fall garantiert.

http://www.tokyopop.de/