Dorian Hunter will zusammen mit dem Arzt Dr. Jerome Barrett die wahnsinnig gewordene Lilian Hunter nach London überführen. Doch zuvor lernt er die geheimnisvolle Coco Zamis kennen, die Dorian in eine Falle lockt. Coco ist eine Hexe und Mitglied der Zamis-Familie, die zu den Dämonen gehört und in Wien eine mächtige Institution darstellt. Bei ihnen ist auch Dorians Bruder Bruno Guozzi untergetaucht. Guozzi ist ein Untoter, ein Sauger, der Menschen das Leben aussaugt und sie als vertrocknete Hüllen zurücklässt.
Doch die Zamis-Familie, inklusive Bruno, hat die Rechnung ohne Coco gemacht, die sich in Dorian verliebt hat und beschließt, dem Dämonenkiller zu helfen. Doch Dorian sieht in der Hexe nur ein weiteres schwarzblütiges Wesen, das den Tod verdient. Er bringt sie in die Psychiatrie zu Lilian, während er sich bei dem Antiquitätenhändler Helnwein auf den Kampf mit der Zamis-Sippe vorbereitet …
_Meine Meinung:_
In dieser Folge nun beginnt Dorians Jagd auf seine Brüder, und mit Bruno Guozzi, genial verkörpert vom Skript-Autor Marco Göllner, nimmt die Dämonenjagd ihren Anfang. Die Sensation dieses Hörspiels ist allerdings der erste Auftritt von Coco Zamis, die einfach hervorragend und äußerst erotisch von Claudia Urbschat-Mingues (Angelina Jolie) gespielt wird, die es meisterhaft versteht, die unterschiedlichen Emotionen glaubhaft darzustellen. Auch Thomas Schmuckert liefert wieder einen überzeugenden Dorian Hunter und versteht es den kompromisslosen Charakter dieser Figur authentisch wiederzugeben. Nicht minder herausragend ist der Part von Hasso Zorn (David Kelly) als Helnwein. Michael „Lt. Commander Data“ Pan spielt Dr. Jerome Barrett als leicht naiven Psychiater, der mit den mysteriösen Gestalten um Dorian Hunter schon seine Schwierigkeiten hat.
Die Story ist im Vergleich zum Roman ein wenig verschachtelter. In Träumen wird bereits auf Dorians früheres Leben als Baron Nicolas de Conde verwiesen, der im Hörspiel von David Nathan (Christian Bale, Johnny Depp) gesprochen wird. Der Hexenjäger und Henker Equinus wird von Martin Semmelrogge verkörpert. Dessen Spiel ist noch besser als seine Darbietung als Vukujev in Folge eins. Um den zyklischen Charakter der Serie zu betonen, werden bereits die Secret-Service-Agenten Trevor Sullivan und Donald Chapman vorgestellt, die erstklassig von Konrad Halver und Frank Felicetti gesprochen werden. Allerdings wirken die zwei kleinen Szenen im Kontext ein wenig störend und überflüssig.
Die Musik ist stimmig und düster, an einigen Stellen leider wieder zu laut und aufdringlich. Gerade die Verführung Dorians durch Coco wurde zu ausschweifend dargestellt. Die Effekte sind dagegen von erster Güte, besonders das Ziehen des Henkersschwertes und das Abschlagen eines Kopfes wurden schaurig-schön in Szene gesetzt. Das Ende ist dem Macher wieder grandios gelungen, insbesondere die Überleitung zwischen dem Schlusssatz und der genialen Titelmusik von Joachim Witt passt wie die Faust aufs Auge. Leider gibt es die Single dieses Mal nicht als Bonustrack, und das abschließende Gespräch zwischen Trevor Sullivan und Donald Chapman, das als Appetizer auf die nächste Folge dienen soll, würde besser zum Beginn der Episode drei passen.
Die Titelgrafik von Mark Freier ist einfach perfekt. Der Künstler verleiht der neuen Hörspielserie einen ganz eigenen Anstrich und zeigt dem potenziellen Kunden bereits, dass es sehr viel düsterer zugeht als in den Hörspielen von |EUROPA|. Im Booklet selbst findet sich neben den Sprecher- und Produktionsinfos auch ein ausführliches Autorenportrait von Neal Davenport alias Kurt Luif, der die Romanvorlage schrieb.
_Fazit:_
„Das Henkersschwert“ ist eine erstklassig produzierte Fortsetzung, die den Zyklencharakter der Serie betont. Die Sprecher sind hochprofessionell und die Handlung ist düster, spannend und packend zugleich. Die Musik hört sich sehr stimmungsvoll an, wenngleich sie wieder häufig zu laut eingespielt wurde.
|70 Minuten auf 1 CD
Skript und Regie: Marco Göllner
Sprecher: Thomas Schmuckert, Martin Semmelrogge, Claudia Urbschat-Mingues, Till Hagen, David Nathan, Michael Pan, Iris Artajo, Hasso Zorn, Marco Göllner u. v. m.
Musik: MoorlandMusic, Gene Hunt, Marcel Schweder
Titelmusik: Joachim Witt
Titelillustration/Titelfoto/Titelgestaltung: Mark Freier
Empfohlen ab 16 Jahren
ISBN-13: 978-3-936558-62-3|
http://www.zaubermond.de
http://www.marcogoellner.de
Nachdem Carlos Ruiz Zafón mit [„Der Schatten des Windes“ 2184 einen großartigen Roman und Weltbestseller geschaffen hat, der inzwischen schon in immerhin mehr als 30 Sprachen übersetzt wurde, liegt mit „Das Spiel des Engels“ nun der lang herbeigesehnte Nachfolger vor. Der Erwartungsdruck ist verständlicherweise enorm hoch, hofft der geneigte Leser doch zu Recht darauf, dass Zafón auch mit seinem zweiten Werk wieder so zu begeistern vermag wie mit seinem vorangegangenen Roman.
Wieder nimmt Carlos Ruiz Zafón uns mit auf eine Reise in das Barcelona vergangener Tage. Wieder dreht sich alles um die Magie der Bücher. Wieder tauchen die Buchhandlung Sempere und Söhne und der Friedhof der Vergessenen Bücher auf und wecken positive Erinnerungen an den „Schatten des Windes“.
Der junge David Martín verdient im Barcelona vor dem Bürgerkrieg seine Brötchen mehr schlecht als recht mit dem Schreiben von Schauergeschichten. Das Schicksal meint es nicht gut mit David: Sein schriftstellerisches Talent wird verkannt, die Liebe seines Lebens erfüllt sich nicht und er droht schon bald an den Folgen einer schweren Erkrankung zu sterben.
In ganz Barcelona scheint nur ein Mann an David Martíns Talent zu glauben: der mysteriöse Pariser Verleger Andreas Corelli. Corelli macht Martín ein unwiderstehliches Angebot, bei dem er sein Talent endlich voll zur Geltung bringen kann. Doch nachdem Martín sich auf das Angebot Corellis eingelassen hat, bringen ihn eine Reihe mysteriöser Ereignisse ins Grübeln, und er beginnt im Stillen, Corellis Motive zu hinterfragen. Doch steckt er auch schon mittendrin in einem unaufhaltsamen Strudel, der sein ganzes Leben auf den Kopf zu stellen droht …
Zusammen mit Anna Gavaldas aktuellem Roman [„Alles Glück kommt nie“ 5414 dürfte „Das Spiel des Engels“ der Titel 2008 sein, den ich am meisten herbeigesehnt habe. Entsprechend hoch sind die Erwartungen, schließlich war „Der Schatten des Windes“ einer der großartigsten belletristischen Romane der letzten Jahre. „Der Schatten des Windes“ ist ein derart packender Roman, dass man ihn kaum aus der Hand legen mag. Man taucht tief in die Geschichte ein. Schicht um Schicht legt Zafón neue Facetten seiner Erzählung frei, und so geht von dem Roman eine Faszination aus, der man sich kaum entziehen kann.
„Das Spiel des Engels“ soll hier offensichtlich anknüpfen, trifft der Leser schließlich in Zafóns neuestem Werk einige altbekannte Figuren wieder: Señor Sempere und seinen Sohn in der Buchhandlung in der Calle Santa Ana, Semperes Kollegen Gustavo Barceló und nicht zuletzt den fantastisch anmutenden Friedhof der Vergessenen Bücher. Auch „Das Spiel des Engels“ dreht sich schließlich um die Magie der Bücher. Zafón bleibt seinem Thema treu.
Und so dauert es auch diesmal nicht allzu lange, bis man in die Geschichte eintaucht und Barcelona mitsamt Zafóns Protagonisten zum Leben erwacht. Schnell wird David Martín zum schicksalsgebeutelten Sympathieträger. Alles in allem durchaus vielversprechend.
Und doch ist mit diesem Buch alles so vertraut und anders zu gleich. Man taucht zwar schnell ein und ist bereit, sich von Zafón durch eine Geschichte leiten zu lassen, von der man keinen Schimmer hat, welche Richtung sie einzuschlagen vermag, dennoch schleicht sich bei „Das Spiel des Engels“ auch ein ungutes Gefühl mit ein. Mit „Der Schatten des Windes“ vermag Zafón den Leser tief im Innern zu berühren. „Das Spiel des Engels“ hat zumindest in mir trotz großer Sympathien für den Autor und seine Art, Geschichten zu erzählen, keine derartigen Gefühle ausgelöst.
Je weiter sich die Geschichte entwickelt, desto mehr scheint sie auch auf Distanz zum Leser/Hörer zu rücken. Zwar entwickelt sie sich höchst spannend, aber trotz der Sympathien für die Hauptfigur David Martín fühlt und leidet man längst nicht so intensiv mit, wie man dies noch bei „Der Schatten des Windes“ konnte.
Die Spannung wird hier vor allem von der Frage genährt, wer sich hinter Andreas Corelli verbirgt. Was will er von Martín? Was führt er im Schilde? Im Laufe der Geschichte passieren eine Menge Dinge, die Corelli immer wieder in einem höchst eigenartigen, teils mystischen Licht erscheinen lassen. Insgesamt entwickelt sich die Geschichte diesmal sehr düster – sehr viel düsterer als „Der Schatten des Windes“. Vor allem zum Ende hin, wo es teils sogar noch ziemlich blutig wird, dominieren die dunklen Töne das Geschehen.
Zu Zafóns vertrauten Romanzutaten (Liebesgeschichte, Hommage an die Literatur, ein bisschen Kriminalgeschichte, ein leicht fantastischer Einschlag) gesellt sich diesmal ein guter Schuss Noir. Das ist auf jeden Fall eine sehr reizvolle Entwicklung. Inspirieren ließ Zafón sich diesmal ganz offensichtlich auch von Goethes „Faust“, denn man findet im Plot durchaus Bezugspunkte.
Das Ganze gipfelt in einem Finale, das zwar sehr spannend ist, den Leser/Hörer aber auch ziemlich unbefriedigt zurücklässt. Kann „Der Schatten des Windes“ gerade auch deshalb so überzeugen, weil der Roman so eine wunderbar runde Sache ist, so verliert Zafón sich hier in losen Fäden. Wirklich aufgelöst wird die Geschichte nicht. Sie endet einfach mit einem etwas merkwürdigen Schlusspunkt, von dem der Leser/Hörer halten kann, was er will. Man wartet so lange auf das große Finale, in dem sich die Geschichte aufklärt, und wird dann so herb enttäuscht.
Diesmal schafft Zafón es einfach nicht, den Bogen zu spannen und die Geschichte in sich zu schließen. Sie bleibt einfach in der Luft hängen, und das hinterlässt schon einen ziemlich faden Beigeschmack. Konnte man schon im Verlauf der Geschichte keine so tiefe Bindung zu den Protagonisten aufbauen, wie es noch bei „Der Schatten des Windes“ möglich war, so entzweit einen das Finale endgültig.
Dass man nach Genuss des Hörbuchs dennoch nicht das Gefühl hat, man hätte sinnlos seine Zeit verplempert, ist zum einen Zafóns plastischer Erzählweise zu verdanken und zum anderen auch der gelungenen Vortragsweise von Hörbuchsprecher Gerd Wameling. Mit wunderbar warmer Stimme liest er die Geschichte und schafft es dabei sehr gut, die unterschiedlichen Nuancen der verschiedenen Persönlichkeiten herauszuarbeiten.
Es bleiben unterm Strich gemischte Gefühle zurück. Zwar ist „Das Spiel des Engels“ ein Hörbuch, dem man gerne lauscht, doch bleibt die Geschichte hinter den hochgesteckten Erwartungen deutlich zurück. Der Noir-Einschlag verleiht der Geschichte zwar ihren Reiz, dennoch taucht man nicht ganz so tief in den Plot ein und fiebert längst nicht so intensiv mit den Figuren mit wie noch bei „Der Schatten des Windes“. Das mystisch aufgebauschte Finale vermiest den Eindruck dann noch zusätzlich. War „Der Schatten des Windes“ eine wunderbar runde und facettenreiche Geschichte, so gerät „Das Spiel des Engels“ am Ende zusehends ins Stolpern. „Der Schatten des Windes“ bleibt damit absolut unübertroffen.
|Originaltitel: El juego del angel
Aus dem Spanischen von Peter Schwaar
611 Minuten auf 9 CDs
ISBN-13: 978-3-86610-606-2|
http://www.argon-verlag.de/
Henning Mankell ist nicht nur einer der erfolgreichsten Schriftsteller der Neuzeit, sondern auch einer der vielseitigsten. Einen Namen gemacht hat er sich mit seiner legendären Krimireihe rund um den kauzigen Kommissar Kurt Wallander, den Millionen Krimifans weltweit ins Herz geschlossen haben. In seinen gefühlvollen Romanen über Afrika verarbeitet Mankell, der mehr als die Hälfte des Jahres in Mosambik lebt, seine Erlebnisse auf dem schwarzen Kontinent. Dass er auch ein exzellenter Menschenkenner ist, beweist er in der neuen Hörspielproduktion, in der Nadja Tiller und Walter Giller die Sprecherrollen übernommen haben.
Seit nunmehr vier Dekaden sind die von Alfred Hitchcock inspirierten Jugenddetektive Justus, Bob und Peter nun schon unter dem Banner „Die drei ???“ aktiv, und drei Viertel dieser Zeit agieren die drei Jungs aus Rocky Beach in Kalifornien nun auch schon in der gleichnamigen Hörspielserie, in der die Romane in Kurzform zum Leben erweckt werden. Dennoch dauerte es bis zum Herbst letzten Jahres, bis sich ein Filmteam ein Herz fasste und den Stoff, sicherlich auch inspiriert vom Erfolg des TKKG-Streifens, endlich ins Kino brachte. Allerdings wählte das Regieteam für den Themenkomplex des Kinostreifens ein bereits vorhandenes Abenteuer der pfiffigen Schnüffler aus. Mangelnde Risikobereitschaft? Vertrauen in alte Werte? Schließlich hat man sich für eine relativ alte Episode entschieden. Wie auch immer: Für Fans der Serie war der Kinotermin das Ereignis im Jahr 2007 und natürlich auch der willkommenste Diskussionsstoff. Auch die drei Sprecher der Hörspielserie wollten da nicht nachstehen und diskutieren mit: Auf der Collector’s Edition der 18. Hörspiel-Episode, die zeitgleich zum Medienevent noch einmal aufgepeppt und neu aufgelegt wurde.
_Story_
Als Mr. Shaw den drei Detektiven das Angebot unterbreitet, in der Nähe des neuen Drehorts seiner Filmcrew ein paar Tage Urlaub zu machen, sind Peter, Justus und Bob sofort begeistert. Allerdings ist die Ferienstimmung auf Skeleton Island schnell vorbei, denn schon kurz nach ihrer Ankunft auf der Insel winkt den drei Fragezeichen einer neuer, unverhoffter Fall. Eine Diebstahlserie und ein intriganter Sabotageakt behindern die Dreharbeiten, und außerdem mutmaßen die Inselbewohner, dass es auf der Insel spuken soll. Als wäre dies nicht schon genug, soll Berichten zufolge auch noch ein alter Schatz in den Tiefen des Meers schlummern. Erst nach und nach begreifen Mr. Shaws Gäste, dass die merkwürdigen Geschehnisse in unmittelbarem Zusammenhang mit dem versteckten Schatz stehen. Irgendwer will ganz offensichtlich alle Störenfriede von der Insel vertreiben …
_Persönlicher Eindruck_
„Die drei ??? und die Geisterinsel“ hat sowohl in der literarischen als auch in der Hörspielfassung schon etliche Jahre auf dem Buckel und sich damals zum Start der audiovisuellen Ermittlungen als eines der besten Kapitel in der Historie der drei Detektive etabliert. Insofern stellte sich vor dem Release der Neufassung eigentlich nicht die Frage nach der inhaltlichen Qualität des Hörspiels – welche demnach auch unbestritten hoch ist -, sondern vornehmlich nach eventuellen Veränderungen und Neuerungen im Vergleich zur Originalausgabe. Allerdings gibt es hier, wenig überraschend, nichts Bedeutsames zu verzeichnen. Das Hörspiel wurde in der ursprünglichen Version übernommen und weder von den Sprechern noch hinsichtlich der klanglichen Untermalung bearbeitet. Enttäuschend? Nein, ganz bestimmt nicht, denn schließlich gibt und gab es kaum etwas zu verbessern.
Sinn und Zweck der Collector’s Edition war stattdessen, noch einmal gesonderte Promotion für den Film zu betreiben und natürlich vom Rummel um dessen Release zu profitieren, andererseits aber auch, die bereits bekannten Sprecher der Hörspielreihe noch einmal zu Wort kommen zu lassen und sich über den Transfer der Materie auf die Leinwand zu äußern. In einer angehängten Interviewsequenz erfährt man somit, warum Justus-Mime Oliver Rohrbeck es gar nicht begrüßt hätte, wenn man seine Stimme auch für den Film verwendet hätte, wie Peters Alter Ego Jens Wawrczeck zur Adaption steht und was Andreas Fröhlich alias Bob Andrews mit dieser Episode verbindet. Immerhin 25 Minuten Bonusmaterial kommen somit zusammen, die gerade für Fans viel Wissenswertes über die sonst so selten präsenten Darsteller bieten und somit als Extra-Schmankerl absolut begrüßenswert sind.
Zudem stimmt auch das Design der Spezialedition. „Die drei ??? und die Geisterinsel“ erscheint im schmucken Digipak und enthält neben dem Audio-Bonus auch noch ein Booklet mit Fotos aus dem Kinostreifen. Es werden also, anders als sonst, alle Sinne befriedigt. Bleibt noch die Frage, inwiefern sich das Ganze für diejenigen lohnt, die Folge 18 schon in ihrer Sammlung wissen. Nun, alleine für die Extras lohnt die Investition sicherlich nur für beinharte Fans. Was den unveränderten Inhalt betrifft, reicht es indes aus, die Originalfassung zu besitzen.
_Fazit_
Die Neuauflage der „Geisterinsel“-Folge zeichnet sich durch einige interessante, zusätzliche Interview-Sequenzen aus, die man sich als Fan auf jeden Fall einverleiben sollte. Ob dies aber alleine ausreicht, um einen Zweitkauf zu rechtfertigen, muss jeder selber entscheiden. Allerdings: Wer das Original noch nicht sein Eigen nennt, sollte die sich nun bietende Chance auf jeden Fall ergreifen!
Folge 1: [„Das Amulett von Kyan’kor“ 2050
Folge 2: [„Todesengel“ 2569
Folge 3: [„Collin Drake und die Bruderschaft“ 3532
Folge 4: [„Dunkelheit“ 3666
Folge 5: [„Rebellion“ 4619
Folge 6: [„Mordendyk“ 4645
Folge 7: [„Dunkler Prophet“ 5057
_Handlung:_
Linda Watkins kann der unmenschlichen Folter der Aganoi und ihres Handlangers Joel Grady entkommen und trifft auf ihren Kollegen Art Jeffries, der die Vernichtung des Außenpostens ebenfalls überlebt hat. Nur von Collin Drake fehlt jede Spur.
Derweil bereiten sich Caine und Torrkan auf die alles entscheidende Schlacht gegen die Aganoi vor. Doch der Profikiller Steven Caine ist von dem Geist Kartaans derart eingenommen, dass er zu einem unkalkulierbaren Risiko wird …
_Meine Meinung:_
Die Auseinandersetzung zwischen den Aganoi und den Kyan’kor bleibt rasant, spannend und besticht vor allem durch flotte, schlagfertige Dialoge. Skript und Umsetzung erleben wieder einen deutlichen Qualitätsanstieg und die Handlung strebt unaufhaltsam einem entscheidenden Finale entgegen. Für den harten Metal-Soundtrack sorgt dieses Mal die Band |DEVIL’S GIFT|, die auch einen hörenswerten Bonustrack beisteuert und in ihrem Stil perfekt zu der Hörspielserie passt. Die Sprecher sind hervorragend aufgelegt, allen voran natürlich Torsten Michaelis, Claudia Urbschat-Mingues und Karl Schulz. Vergessen werden darf auch auf keinen Fall der Produzent und Regisseur Günter Merlau, der zugleich die Rolle von Art Jeffries spricht – und dies auf eine sehr lebendige Art und Weise. Als besonderes Schmankerl erwartet den Hörer zudem ein „Hidden Track“ mit einem Interview mit Art Jeffries in dem er zu seinem Verhältnis zu Linda Watkins und Steven Caine befragt wird. Also nicht abschalten, wenn |DEVIL’S GIFT| ihren Song ‚Shadow Never Ending‘ zum Besten gegeben haben.
Mit |Caine| hat |Lausch| die mit Abstand temporeichste Hörspielserie im deutschsprachigen Raum geschaffen, an der sich die Gemüter scheiden. Die Hörspielfans haben sich in zwei klare Lager gespalten: Die einen lieben die Serie mit dem sprücheklopfenden Profikiller, die anderen hassen sie. Diejenigen, die sie nicht kennen, sollten auf jeden Fall einmal reinhören. Es lohnt sich.
Das Cover ziert wieder eine typische |Caine|-Illustration, auf welcher der Profikiller mit dem titelgebenden Torrkan zu sehen ist, dem Anführer der Kyan’kor, der verantwortlich dafür ist, dass sich Steven Caine mit dem Penumbra und Kartaan herumschlagen muss.
_Fazit:_
Diese Serie ist und bleibt einzigartig auf dem deutschen Hörspielmarkt. Eine wirklich abgedrehte Story wurde originell umgesetzt und mit einem passenden Soundtrack ausgestattet, der den Hörer aus dem Sessel fegt.
|56 Minuten auf 1 CD
Empfohlen ab 16 Jahren|
http://www.stevencaine.de
http://www.merlausch.de
Professor Challenger stellt die aberwitzige Behauptung auf, es gäbe im südamerikanischen Amazonas-Dschungel ein Plateau, auf dem urzeitliches Leben noch immer existiere. Selbstverständlich wird diese These von seinen Wissenschaftler-Kollegen aufs Heftigste diffamiert. Gemeinsam mit seinem ärgsten Kritiker Dr. Summerlee, einem abenteuerlustigen Großwildjäger namens Lord John Roxton und dem Journalisten Edward Malone startet Challenger eine Expedition, die unvorstellbare Wunder, aber auch mörderische Gefahren offenbart …
_Meine Meinung:_
Sir Arthur Conan Doyles berühmter Abenteuer-Roman liegt hier als hervorragend inszeniertes Hörbuch vor. Die Vorlage inspiriert seit ihrem Erscheinen im Jahr 1912 Filmemacher und Schriftsteller zu Dutzenden dazu, den Stoff neu zu interpretieren beziehungsweise eine ähnlich gelagerte Story zu erfinden. Während das Label |Ripper Records| die Geschichte bereits als bahnbrechendes Hörspiel vertonte, machte sich der |Audiobuch|-Verlag an die Umsetzung als erste deutsche Lesung. Auf eine musikalische und soundtechnische Unterstützung wurde dabei gänzlich verzichtet, was dem Hörspaß allerdings keinen Abbruch tut, denn Hubertus Gertzen erledigt einen erstklassigen Job und bietet dem Hörer eine Lesung, welche die knapp 460 Minuten Spielzeit im Fluge vorbeirauschen lässt.
Dem Kenner des Romans werden die Kürzungen natürlich auffallen, die zwar nur selten vorgenommen wurden, doch wenn, dann in erheblichem Umfang. So fehlt in der Hörbuchfassung die äußerst witzige Entdeckung einer Riesenzecke, die Challenger nach ihrem Entdecker Malone benennen will, der von solcherlei Gedenken überhaupt nicht erfreut ist. Malone ist zugleich der Berichterstatter der Expedition und damit auch der Erzähler, der die Geschehnisse aus der Ich-Perspektive schildert.
Gertzen verleiht den Figuren unterschiedliche, ihren Charakteren angepasste Stimmlagen. So dröhnt Challenger selbstbewusst, teilweise überheblich in tiefem Bass, während Summerlee der typisch steife britische Gelehrte ist. Lord John Roxton ist ein wagemutiger Großwildjäger, der von Gertzen sehr draufgängerisch dargestellt wurde, genau so, wie Doyle ihn vermutlich vor Augen hatte, als er diesen grandiosen Roman schrieb. Dem Skript liegt die wunderbare Übersetzung von Werner Engel zugrunde, die dieser für |Bertelsmann| vornahm und die den Wortwitz und das erzählerische Talent Doyles vortrefflich widerspiegelt.
Das Cover zeigt die Illustration eines Buitreraptors, gezeichnet von Jorge Gonzalez für das |Field Museum| in Chicago. Die Fossilien des flinken Räubers sind 90 Millionen Jahre alt und wurden in Argentinien entdeckt, also tatsächlich in Südamerika, wo Challenger auch die vergessene Welt fand. Der Buitreraptor stützt die These, dass die Dinosaurier mit den Vögeln verwandt sind, eine wissenschaftliche Behauptung, die auch im Roman Erwähnung findet.
Eine ausführliche Biografie des Schriftstellers Sir Arthur Conan Doyle inklusive einer Liste aller publizierten Challenger-Romane vervollständigt die hochwertige CD-Box.
_Fazit:_
Hubertus Gertzen erweckt „Die vergessene Welt“ zum Leben. Der wandlungsfähige Schauspieler verleiht den Figuren etwas einzigartiges und vermag Dramatik und Wortwitz gleichermaßen intensiv zum Ausdruck zu bringen. Leider fiel den Kürzungen eine äußerst humorvolle Passage zum Opfer.
|Originaltitel: The Lost World, Großbritannien 1912
Aus dem Englischen von Werner Engel
458 Minuten auf 6 CDs
ISBN-13: 978-3-89964-311-4|
http://www.audiobuch.com
_Mehr von Arthur C. Doyle auf |Buchwurm.info|:_
[„Die vergessene Welt“ 1780 (Hörspiel)
[„Eine Studie in Scharlachrot“ 1780 (Buchausgabe)
[„A Study in Scarlet – A Sherlock Holmes Mystery“ 5315 (Hörspiel)
[„Die geheimnisvolle Kiste“ 3756 (Hörbuch)
[„Der Patient“ 3609 (Hörspiel)
[„Der griechische Dolmetscher“ 2427 (Hörspiel)
[„Im Zeichen der Vier“ 2285 (Hörbuch)
[„Der Bund der Rothaarigen“ 2268 (Hörbuch)
[„Neue Fälle von Sherlock Holmes & Dr. Watson“ 2148 (Hörspiel)
[„Sherlock Holmes Collectors Edition I“ 1950 (Hörspiel)
[„Sherlock Holmes Collectors Edition II“ 2130 (Hörspiel)
[„Sherlock Holmes Collectors Edition III“ 5375 (Hörspiel)
[„Der Hund der Baskervilles“ 1896
[„Der Fall Milverton / Der Teufelsfuß“ 1410 (Hörspiel)
[„Der Vampir von Sussex / Das gefleckte Band“ 1240 (Hörspiel)
[„Das Zeichen der Vier“ 1234 (Hörspiel)
Themenverwandtes bei |Buchwurm.info|:
[„Sherlock Holmes und der Fluch von Addleton“ 417
[„Sherlock Holmes – Mythos und Wahrheit. Eine Spurensuche mit Musik und Geräuschen“ 3916
[„Sherlock Holmes. Die unautorisierte Biographie“ 3428
[„Sherlock Holmes und die Riesenratte von Sumatra“ 3083
[„Sherlock Holmes und der Fall Houdini“ 2339
[„Sherlock Holmes: Schatten über Baker Street. Mörderjagd in Lovecrafts Welten“ 1893
Burt Robeson und seine Frau Vicky fahren in Nebraska, am Rande eines Maisfeldes, ein Kind an. Doch als Burt es sich aus der Nähe ansieht, bemerkt er, dass es bereits vor dem Unfall im Sterben lag, denn jemand hat ihm die Kehle durchgeschnitten. Als sie den Jungen in die nächste Stadt bringen wollen, bemerken sie, dass etwas nicht stimmt, denn der Ort wirkt wie ausgestorben. Mehr und mehr verstricken sie sich in einen blutigen Alptraum, bei dem |der Herr, der hinter den Reihen wandelt|, ihren Tod verlangt …
_Der Werwolf von Tarker Mills_
In Tarker Mills geschehen plötzlich bei jedem Vollmond grauenhafte Morde. Jeden Monat findet einer der braven Bürger ein schreckliches Ende. Auch der querschnittsgelähmte Marty trifft eines Nachts auf die Bestie, als er ein privates Feuerwerk zum Unabhängigkeitstag abbrennt. Mit einem der Böller kann er sein Leben retten und der Werwolf verliert ein Auge. Marty weiß: Wer bald mit einem verbundenen Auge in Tarker Mills herumläuft, muss die Bestie sein. Doch die Wahrheit ist so unglaublich, dass der Junge sich weigert, sie zu glauben …
_Meine Meinung:_
Auf drei CDs präsentiert |Lübbe Audio| zwei unheimliche Horror-Storys aus der Feder von Stephen King. „Kinder des Zorns“ ist eine beklemmende, düstere Novelle, die mit vielen bekannten und bewährten Horror-Elementen eine spannende Atmosphäre erschafft. Die Charaktere sind für King typisch, und wieder bricht das Grauen in einer alltäglichen Situation über völlig normale Menschen herein.
Auch in der zweiten Geschichte ist eine alltägliche Stadt Schauplatz des grauenhaften, unerklärlichen Geschehens. Dies ist eine der wenigen Erzählungen Kings, in denen er klassische Gruselgestalten zum Urheber des Schreckens macht. Zugleich ist sie eine der stimmungsvollsten und trotz ihrer Plakativität eine der düstersten und kurzweiligsten Werwolfgeschichten der Moderne.
Der Sprecher ist Joachim Kerzel, eine der bekanntesten Synchronstimmen Deutschlands (Jack Nicholson, Sir Anthony Hopkins, Jean Reno) und Erzähler der Hörspiel-Kultserie |John Sinclair|. Zu Beginn des Hörspielbooms war Kerzel in vielen Produktionen zu hören und schnell stellte sich ein Gewöhnungseffekt beim Hörer ein. Doch bei diesem Hörbuch zeigt sich wieder, dass Kerzel immer noch zu den bemerkenswertesten Stimmen der Branche gehört. Mit der richtigen Betonung und dem nötigen Schuss Theatralik in der Stimme überzeugt der Sprecher auf ganzer Linie. Die Ansage stammt von Detlef Bierstedt (Stimme von Robert ‚Freddy Krueger‘ Englund und George Clooney), und die Geschichten werden von dynamischer und unheilvoller Musik eingeleitet.
Das Layout des Hörbuchs ist einfach, aber wirkungsvoll – der Name „Stephen King“ springt einem bereits aus der Entfernung ins Auge. Informationen zu Sprecher und Autor vervollständigen die Ausstattung.
_Fazit:_
Diese Produktion bietet zwei ausgewählte, erschreckende Horrorgeschichten aus der Feder Stephen Kings, gelesen von Joachim Kerzel – spannend, mitreißend und einfach grandios.
|198 Minuten auf 3 CDs
Aus dem Amerikanischen von Wolfgang Hohlbein
Titelgestaltung von Christin Wilhelm
ISBN-13: 978-3-7857-3608-1|
http://www.luebbe-audio.de
http://www.stephen-king.de
http://www.stephenking.com
_Stephen King bei |Buchwurm.info|_ (Auswahl):
[„Wahn“ 4952
[„Qual“ 4056
[„Brennen muss Salem – Illustrierte Fassung“ 3027
[„Brennen muss Salem“ 3831 (Hörbuch)
[„Briefe aus Jerusalem“ 3714 (Audio)
[„Friedhof der Kuscheltiere“ 3007 (Audio)
[„Puls“ 2383
[„Trucks“ 2327 (Audio)
[„Colorado Kid“ 2090
[„The Green Mile“ 1857 (Audio)
[„Das Leben und das Schreiben“ 1655
[„Atemtechnik“ 1618 (Audio)
[„Todesmarsch“ 908
[„Der Turm“ 822 (Der Dunkle Turm VII)
[„Der Sturm des Jahrhunderts“ 535
[„Tommyknockers – Das Monstrum“ 461
[„Achterbahn“ 460
[„Danse Macabre – Die Welt des Horrors“ 454
[„Christine“ 453
[„Der Buick“ 438
[„Atlantis“ 322
[„Das Mädchen“ 115
[„Im Kabinett des Todes“ 85
[„Duddits – Dreamcatcher“ 45
In einer kalten Winternacht taucht ein mysteriöser Fremder in dem englischen Gasthaus des Ehepaares Hall auf. Vollkommen vermummt, mit dichtem Bart, dunkler Brille und Hut verlangt er Essen und ein Zimmer. Standhaft weigert er sich, seine Kleidung abzulegen, und behält sogar den Mantel an. Am nächsten Tag werden seine Habseligkeiten geliefert: eine große Bücherkiste und viele merkwürdige Apparaturen, die eher in ein Labor gehören als in ein Gästezimmer.
Mit der Zeit argwöhnen Mrs. und Mr. Hall sowie die Dorfbewohner, dass mit diesem Fremden etwas nicht stimmt. Zudem häufen sich merkwürdige Einbrüche, bei denen Geisterspuk im Spiel zu sein scheint. Als das Ehepaar eines Abends seltsame Geräusche aus dem Raum ihres Gastes vernimmt und dort eindringt, rast ihnen ein Stuhl entgegen, der frei in der Luft zu schweben scheint. Doch es sind keine Geister, die ihr Unwesen treiben, sondern ein Wissenschaftler, der das Geheimnis der Unsichtbarkeit für sich entdeckt hat. Vereinsamung und die Erkenntnis ungeheurer Macht machen den Unsichtbaren zu einer soziopathischen Persönlichkeit, welche die Menschheit unter ihre Knute zwingen will …
_Meine Meinung:_
Ein großartiger Roman des berühmten Schriftstellers H. G. Wells wurde hier als Hörbuch adaptiert. „Der Unsichtbare“ ist ein echter Klassiker der Science-Fiction-Literatur und wurde erstmals 1933 mit Claude Rains in der Hauptrolle von |Universal| verfilmt. Unglaublich differenziert schildert Wells in seinem Roman Fluch und Segen dieses uralten Menschheitstraums. Die physikalischen Erklärungen sind dabei nicht an den Haaren herbeigezogen, und man merkt dem Text deutlich an, dass sein Verfasser vor seiner schriftstellerischen Karriere ein naturwissenschaftliches Studium mit Prädikatsexamen absolvierte.
Das Hörbuch erscheint in einer leicht überarbeiteten Version von Carsten Kaiser und wird von dem Schauspieler und Sprecher Bodo Primus gelesen. Dieser spielt sämtliche Facetten seines Könnens aus und spricht jeden Charakter mit unterschiedlicher Stimmlage und Akzent. Dank der Inszenierung mit Geräuschen und Musik macht Primus aus der Lesung ein Einmann-Hörspiel der Superlative.
Auf drei CDs mit knapp vier Stunden Spielzeit verteilt sich die klassische Geschichte vom Unsichtbaren und ist an keiner Stelle langweilig oder dröge. Die Geschichte setzt sich durchaus ernsthaft mit der Thematik auseinander, beinhaltet aber auch eine gewisse Situationskomik, die Bodo Primus kongenial in Szene zu setzen versteht. Die Musik ist niemals unpassend oder störend, sondern passt hervorragend zur jeweiligen Situation. Ebenso verhält es sich mit den Effekten; angefangen vom Schneegestöber über das Knurren eines bissigen Hundes bis hin zum Gejohle einer wütenden Menschenmenge ist alles dabei. Eine gefällige Trackeinteilung lässt beim Hörer keine Wünsche offen.
Das Layout sticht sofort ins Auge und passt perfekt zu der Thematik, auch wenn die Beschriftung etwas plakativ und übertrieben gruselig ausgefallen ist. Ein separates Booklet fehlt, aber dafür erhält der Hörer im Inlay ausführliche Informationen zum Autor. Auf dem Backcover gibt es neben der Inhaltsangabe eine Kurzvita zum Sprecher Bodo Primus.
_Fazit:_
Bodo Primus liest H. G. Wells‘ „Der Unsichtbare“ mit Feingefühl und macht aus dieser inszenierten Lesung eine Einmann-Show, die sich hören lassen kann. Selbst Hörbuchmuffel sollten ruhig mal einen Lauscher riskieren und sich von Primus‘ Vielseitigkeit überzeugen lassen.
|Originaltitel: The Invisible Man
Aus dem Englischen von Brigitte Reiffenstein und Alfred Winternitz
236 Minuten auf 3 CDs
ISBN-13: 978-3-7857-3727-9|
http://www.luebbe-audio.de
[Biographie bei |Alien Contact|]http://www.epilog.de/Person/W/Wej__Wen/Wells__Herbert__George__1866.htm
„Jäger der Finsternis“, ein Hörbuch mit sechs Erzählungen des Horror-Großmeisters H. P. Lovecraft, ist in der ständig wachsenden Reihe „H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens“ bei LPL records erschienen. Diese mittlerweile durchaus umfangreiche Reihe ist eine wunderbare Möglichkeit, die Schrecken Lovecrafts entweder neu- oder wiederzuentdecken.
Weihnachten, das Fest der Liebe, wird für einige Menschen zu einem echten Horror-Trip. Ein wahnsinniger Mörder in der Tracht des Weihnachtsmannes geht um und tötet nach und nach Menschen, die augenscheinlich nichts miteinander zu tun haben. Kommissar Hammerschmidt steht vor einem der schwierigsten Fälle seiner Laufbahn. Nachdem er seinem geheimnisvollen Gegner lange hinterhergelaufen ist, steht er dem mörderischen Weihnachtsmann gegenüber und erkennt fassungslos, wer die Morde zu verantworten hat …
_Meine Meinung:_
Folge acht der Reihe |DREAMLAND-GRUSEL| ist ganz anders aufgebaut als die üblichen Gruselgeschichten. Neben „Wolfsnächte“ ist diese Folge die einzige, die nicht auf einem Heftroman basiert und ebenfalls von den Autoren verfasst wurde, die unter dem Pseudonym John Baker schon die oben erwähnte Werwolf-Story schrieben.
Pünktlich zu Weihnachten wartet |Dreamland Production| mit einer wahrhaft festlichen Folge auf. Eine betont harmlose und freundliche Personifizierung des Guten wird zum Symbol des Bösen und verbreitet als wahnsinniger Killer Angst und Schrecken. Was Stephen King bereits mit dem Clown Pennywise genial gelang, will Thomas Birker mit dem mörderischen Weihnachtsmann wiederholen.
Dargestellt wird der Irre von Tilo Schmitz, der mit seiner tiefen, volltönenden Stimme die Rolle perfekt ausfüllt, einen überzeugenden Weihnachtsmann abgibt, und vor allem auch in der Lage ist, den bissigen Humor des Killers ideal rüberzubringen. Die Hörspiel-Ikone Konrad Halver ist als Hauptkommissar Hammerschmidt großartig besetzt worden. Ihm zur Seite steht Thomas Birker als Kommissar Lang, der unter dem Strich einen guten Job macht, manchmal allerdings ein wenig überzogen klingt. Trotz der kurzen Spieldauer von knapp 45 Minuten, von denen noch diverse Bonustracks abgezogen werden müssen, ist die Besetzungsliste wirklich enorm. Marion von Stengel, Dorette Hugo, Ulrike Stürzbecher, Gernot Endemann, Bert Stevens und Christian Rode sind nur wenige Sprecher, deren Stimmen man zu hören bekommt. Alles in allem leisten die Schauspieler wirklich eine hervorragende Arbeit. Johanna Klein als Eva Hoffmann wirkt allerdings zu erwachsen, um als Kind durchzugehen, das um Süßigkeiten bettelt.
Ein derart brisantes Thema wie Kindesmissbrauch in einem Unterhaltungshörspiel zu verarbeiten, ist natürlich mutig, wirkt aber gerade im Kontext mit dem abrupten Finale und dem „Geständnis“ des Weihnachtsmannes sehr pathetisch. Für die Aktion, dass 50 Cent pro verkaufter CD der Organisation „Hänsel und Gretel“ zukommen, die sich um misshandelte Kinder kümmert, gebührt dem Label allerdings großer Respekt.
Wie oben bereits erwähnt, erhält der Hörer ein im wahrsten Sinn des Wortes kurzweiliges Hörvergnügen. Abzüglich der gesprochenen Besetzungsliste und der Outtakes sowie des Musik-Bonustracks macht das eigentliche Hörspiel gerade mal 36 Minuten aus. Im Gegensatz zu den anderen Folgen von |Dreamland Production| geradezu lächerlich wenig, aber man muss bedenken, dass nur die wenigsten Hörspiele der Gruselserie von H. G. Francis, als deren legitimer Nachfolger sich |DREAMLAND-GRUSEL| versteht, wesentlich länger waren. Und manchmal ist weniger auch einfach mehr. Wer hat schon immer Zeit, sich ein 70 Minuten langes Hörspiel am Stück anzuhören?
Daniel Theilen schuf ein Cover, das sowohl vom Motiv als auch von der Farbgebung her ideal zum Titel passt. Im Innenteil des Booklets gibt es ein ausführliches Vorwort, in dem sich Thomas Birker eingehend über den guten Zweck auslässt, dem 50 Cent des Erlöses zugute kommen.
_Fazit:_
„Mörderische Weihnachten“ ist eine temporeiche, sehr originelle Folge der Gruselreihe von |Dreamland Production|. Tilo Schmitz als killender Weihnachtsmann ist einfach grandios. Bedauerlicherweise bringt das Hörspiel mit 45 Minuten die mit Abstand kürzeste Folge der Reihe und endet ziemlich abrupt.
|45 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 9783939066576|
http://www.ts-dreamland.de
Der Reporter Dorian Hunter befindet sich mit seiner Frau Lilian und acht weiteren Fahrgästen auf dem Weg zu der Burg Asmoda. Dorian fühlt sich auf unerklärliche Weise zu dem Schloss hingezogen, und noch auf der Fahrt erfährt er, dass seine acht Begleiter, einer unheimlicher als der andere, alle am selben Tag Geburtstag haben und gleich alt sind. Auf Asmodia angekommen, werden die Gäste von der Gräfin Anastasia von Lethian empfangen, die sich als ihre Mutter vorstellt. Der Vater der neun Männer soll der Fürst der Finsternis selbst sein. Während sich seine Brüder als blutgierige Dämonen entpuppen, zieht sich Dorian zurück, der als Abtrünniger gejagt wird. Für Hunter beginnt ein mörderischer Kampf um sein Leben und das seiner geliebten Frau Lilian …
_Meine Meinung:_
Nun ist es soweit und der |Zaubermond|-Verlag präsentiert die erste Folge der neuen Dorian-Hunter-Hörspiele. „Im Zeichen des Bösen“ ist bereits die dritte Adaption des gleichnamigen Romans von Ernst Vlcek, der 1973 im |Pabel-Moewig|-Verlag erschien. Die Version von |EUROPA| mit Peter Lakenmacher in der Hauptrolle und einer unvergessenen Gisela Trowe als Gräfin Anastasia ist längst Kult. Das Remake von |Nocturna Audio| mit Sascha Rothermund und Stephan Schwartz als Erzähler ist eine atmosphärisch dichte und werkgetreue Umsetzung mit viel Liebe zum Detail. Nun standen Dennis Ehrhardt vom |Zaubermond|-Verlag und Marco Göllner vor der schwierigen Aufgabe, ihre Vorgänger nicht zu kopieren, dem Geist des Romans aber dennoch gerecht zu werden. Und das Fazit lautet: Gelungen.
Schon allein die neue düstere Aufmachung von Mark Freier suggeriert dem Fan, dass er sich auf ein unheimliches Hörvergnügen freuen darf. Dabei beginnt die Geschichte ein wenig anders als im Roman beziehungsweise in den ersten beiden Hörspielen. Dorian Hunter trifft auf Herrn Helnwein, der eigentlich erst im zweiten Abenteuer auftritt, und erzählt diesem die Geschichte von seinem Abenteuer auf dem Schloss Asmoda.
Danach geht es sehr werkgetreu weiter, bis auf die Tatsache, dass bereits in der ersten Folge Asmodis selbst erscheint, dargestellt von Klaus-Dieter Klebsch, der den Lord der schwarzen Familie eindrucksvoll in Szene setzt. Für die Rolle des Dorian Hunter konnte Thomas Schmuckert gewonnen werden, der den Dämonen-Killer mit viel Engagement spielt und dem Charakter die nötige Tiefe verleiht. Der Part des wahnsinnigen Vukujev wurde kongenial mit Martin Semmelrogge besetzt, der den Charakter einmalig zu interpretieren versteht. Als Dorians dämonische Brüder sind die Hörspiel- und Synchron-Profis Udo Schenk und Santiago Ziesmer zu hören. Bruno Guozzi wurde von dem Drehbuchautor Marco Göllner selbst verkörpert, der auch als Schauspieler Talent beweist.
Die Effekte und Hintergrundgeräusche wirken sehr authentisch und vermitteln dem Hörer ein Gefühl der Wirklichkeit. Ein besonderes Highlight ist allerdings die Musik, die von MoorlandMusic, Gene Hunt, Marcel Schweder und Joachim Witt stammt. Letzterer steuerte zu dem Hörspiel einen exklusiv komponierten Bonustrack bei, der sich wahrlich hören lassen kann. Leider sind einzelne Musikstücke sehr laut eingespielt worden, so dass es den Hörer an der einen oder anderen Stelle aus der unheimlichen Atmosphäre reißen kann.
Das Cover von Mark Freier ist grandios und sieht edel aus. Somit hebt sich die Hörspielserie äußerlich stark von den Printvorlagen ab. Dadurch wird auch ein Publikum angesprochen, das keinerlei Bezug zur Heftliteratur besitzt. Im Booklet selber findet der Hörer neben den üblichen Informationen zur Besetzung und zum Stab ein ausführliches Autorenporträt zu Ernst Vlcek, inklusive Nachruf. Auch die CD selber wirkt mit der Hochglanzbeschichtung sehr edel.
_Fazit:_
Folge eins ist ein gelungenes Seriendebüt für „Dorian Hunter – Dämonenkiller“, mit erstklassigen Sprechern und einem genialen Soundtrack bestückt. Obgleich es bereits das zweite Remake des Stoffes ist, gelang es Marco Göllner dennoch, das Skript sehr innovativ zu gestalten.
|74 Minuten auf 1 CD
Empfohlen ab 16 Jahren
ISBN-13: 978-3-936558-61-6|
http://www.zaubermond.de
http://www.marcogoellner.de
Drizzt und seine Freunde Wulfgar und Regis begleiten den Zwerg Bruenor auf der Suche nach Mithril-Halle, der Heimat seiner Vorfahren. Doch der Weg dorthin ist beschwerlich und gefahrvoll. Feindselige Stadtbewohner, kampflustige Barbaren und bösartige Orks sind dabei nur die kleinsten Probleme. Ein skrupelloser Killer verfolgt den Halbling Regis und entführt zu diesem Zweck Bruenors Ziehtochter Cattie-Brie. Der Magier Dendybar der Bunte indes will den Dunkelelf Drizzt in seine Fänge bekommen, um von ihm den magischen Kristall zu erlangen, den einst Akar Kessel besaß und damit unaussprechliche Macht erhielt …
_Meine Meinung:_
Eine neue Mission beschäftigt Drizzt und seine Gefährten ab dieser Folge. Dieses Mal geht es auf die Suche nach der sagenumwobenen Mithril-Halle der Zwerge. Hier wird Tolkiens Einfluss unübersehbar. Zwerge, die in riesigen Hallen leben, Halblinge und kämpferische Orks bestimmen das Bild der Fantasy-Welt, in der sich Drizzt behaupten muss, seit er das Unterreich verlassen hat. In Bruenor, Wulfgar, Regis und Cattie-Brie hat er aber fast so etwas wie eine Familie gefunden.
Tobias Meister, die deutsche Stimme von Brad Pitt, fungiert gleichzeitig als Erzähler und macht seine Arbeit einfach hervorragend. Man hört dem Charakter des Dunkelelfen die Reife und Erfahrenheit deutlich an, die er in seinen unzähligen Abenteuern erlangt hat. Uwe Hügle ist mit seiner dunklen, volltönenden Stimme der ideale Zwerg, ebenso wie Bernd Hölscher den Barbaren Wulfgar eindrucksvoll darzustellen versteht. Die Besetzung stimmt wieder mal bis in die letzte Nebenrolle, und insbesondere die drei Frauen Anabelle Krieg (Cattie-Brie), Simone Ritscher (Sydney) und Katinka Springborn (Raune) spielen ihre Rollen mit wahrer Hingabe und viel Engagement.
Zu guter Letzt hat sorgt Günter Merlau, neben der Regie-Arbeit, mit seinem epischen Soundtrack für das richtige Fantasy-Feeling. Hinzu kommen die realistischen Effekte und Hintergrundgeräusche, welche |Drizzt| zu einem wunderbaren Stück Ohrkino machen. Leider endet die Geschichte offen und der Hörer muss sich bis zum Frühjahr nächsten Jahres gedulden, um zu erfahren, wie es weitergeht.
Die Kapazität der CD wurde mit knapp 80 Minuten voll ausgeschöpft und insgesamt wurden 22 Tracks gesetzt, die es dem Benutzer erleichtern, einzelne Szenen anzuwählen. Mit dem Layout ist den Machern wieder ein kleines Meisterstück gelungen und man sieht dem Booklet deutlich an, dass es Janet Sunjic und Günter Merlau nicht nur darauf ankommt, gute Hörspiele zu produzieren, sondern diese auch entsprechend darzustellen. Wunderschöne, kunstvolle Illustrationen, eine Karte der Fantasy-Welt und ein ausführliches Glossar runden die Sache ab.
_Fazit:_
„Die silbernen Ströme“ ist ein vielversprechender, erstklassig produzierter Beginn eines neuen Abenteuers. Ganz großes Kino zum Hören, das jeden Cent wert ist.
_Besetzung:_
Es spielen und sprechen:
Tobias Meister, Uwe Hügle, Annabelle Krieg, Gerd Samariter, Achim Buch, Martin Schleiß, Simone Ritscher, Ronny Schmidt, Helmut Gentsch, Bernd Hölscher, Klaus Dittmann, Klaus Robra, Konrad Halver, Wolfgang Berger, Günter Merlau, Philipp Otto, Frieder Schölpple, Katinka Springborn
Spielbuch: Oliver Elias
Produktion, Regie & Musik: Günter Merlau
Sounddesign & Aufnahmen: Frederik Bolte, Frieder Schölpple, Jens Pfeifer
Layout & Gestaltung: Oliver Graute
Illustration: John Lowe, Tyler Walpole, Todd Lockwood, Oliver Graute, Matthew Steward
|79 Minuten auf 1 CD
Empfohlen ab 14 Jahren
ISBN-13: 978-3-939600-23-7|
[Verlagsspezial]http://www.merlausch.de/index.php?option=com__content&task=view&id=201&Itemid=1
http://www.merlausch.de
Die bisherigen drei Staffeln der Serie auf |Buchwurm.info|:
Folge 1: [„Der dritte Sohn“ 2978
Folge 2: [„Im Reich der Spinne“ 3055
Folge 3: [„Der Wächter im Dunkel“ 3082
Folge 4: [„Im Zeichen des Panthers“ 4458
Folge 5: [„In Acht und Bann“ 4422
Folge 6: [„Der Hüter des Waldes“ 4488
Folge 7: [„Der gesprungene Kristall“ 5330
Folge 8: [„Die verschlungenen Pfade“ 5396
Mehr von R. A. Salvatore auf |Buchwurm.info|:
|Graphic Novels:|
[„Heimatland“ 2498 (Forgotten Realms – Die Saga vom Dunkelelf 1)
[„Exil“ 2843 (Forgotten Realms – Die Saga vom Dunkelelf 2)
[„Der gesprungene Kristall“ 4440 (Die Saga vom Dunkelelf 4)
[„Die silbernen Ströme“ 4497 (Die Saga vom Dunkelelf 5)
[„Der Dämon erwacht“ 4874 (Dämonendämmerung 1)
|Bücher:|
[„Die Invasion der Orks“ 476 (Die Rückkehr des Dunkelelf 1)
[„Kampf der Kreaturen“ 715 (Die Rückkehr des Dunkelelf 2)
[„Die zwei Schwerter“ 2530 (Die Rückkehr des Dunkelelf 3)
Schwimmen war immer seine Leidenschaft – bis er erst den Sex und dann die Zigaretten entdeckte. Doch ganz aufgegeben hat Matthias, Literaturwissenschaftler aus Berlin, sein sportliches Hobby nicht. Und so zieht er auch in Kalifornien seine Bahnen, kurz nachdem er dort sein Auslandsstudium an der renommierten Hillcrest-Universität aufgenommen hat. Im Hallenbad macht er die Bekanntschaft mit der hübschen Janine, die ihn vom ersten Blick an fasziniert.
An der Universität werden Matthias anfangs viele Steine in den Weg gelegt. Die fortgeschrittenen Kurse darf er nicht belegen, und insbesondere das ausgesprochen angesehene Institut INAT ist ihm verschlossen, und damit auch die Kurse bei der bekannten Literaturwissenschaftlerin Marian Candall-Carruthers. Sie ist die Expertin, wenn es um den Literaturtheoretiker Jacques De Vander geht. Stattdessen muss Matthias Einsteigerkurse belegen, unter anderem in Filmwissenschaften, was ihn gar nicht interessiert.
Umso mehr interessiert ihn Janine, die ebenfalls den Filmkurs belegt hat. Nur leider ist Janine bereits vergeben – an Candall-Carruthers‘ Musterdoktoranden David. Doch der benimmt sich in letzter Zeit immer merkwürdiger. Bei einem gut besuchten Vortrag stellt er seine Professorin bloß und sorgt für einen Eklat. Als Janine eine Affäre mit Matthias beginnt und ihren Freund schließlich für den deutschen Studenten verlässt, scheint Davids Leben völlig zu zerbrechen. Er zieht sich von allen zurück und sucht merkwürdigerweise ausgerechnet die Nähe seines Kontrahenten. So will er Matthias in die Theorien des „Literaturpapstes“ De Vander einweihen, doch Matthias versteht erst zu spät, was David ihm eigentlich mitteilen wollte. Dann bricht im De-Vander-Archiv ein Feuer aus und beschwört ein großes Unglück herauf, das Matthias‘ und Janines Leben für immer verändern wird …
_Studieren bildet?_
Wir begegnen Matthias, an der Uni von den meisten Matthew genannt, als er im Schwimmbad seine Bahnen dreht und uns erzählt, was das Schwimmen für ihn bedeutet. Von der ersten Szene an steht der Musterstudent Matthias, der beim [TOEFL]http://de.wikipedia.org/wiki/TOEFL die maximale Punktzahl erreicht hat, im Mittelpunkt des Geschehens. Matthias hat in Berlin studiert und nun ein Stipendium für einen Studienaufenthalt an der Hillcrest -Universität ergattern können. Am meisten interessiert er sich für die De-Vander-Studien und das INAT, doch ausgerechnet diese Studien und dieses Institut bleiben ihm – zunächst – verschlossen.
Und so stürzt er sich vorerst in andere Kurse und vor allem ins Studentenleben. Schnell lebt er sich ein und findet neue Freunde, doch nur die immer enger werdende Bekanntschaft mit Janine bedeutet ihm wirklich etwas. Eines Tages landen die beiden im Bett, und eigentlich müsste man mindestens einen von ihnen dafür verachten, weil sie bewusst David hintergehen, doch da man David nur am Rande kennen lernt, und das meist auch nur über die Gedanken und Gespräche von Matthias und Janine, freut man sich vielmehr über das Glück der zwei.
Natürlich geht es bei Wolfram Fleischhauer nicht wie eitel Sonnenschein zu, denn David ist einem unglaublichen Geheimnis auf der Spur. Ausgerechnet Matthias vertraut er sich an, doch der erkennt zunächst gar nicht, was direkt vor seinen Augen liegt. Erst als es zu spät ist und das Leben mindestens dreier Menschen in Scherben liegt, vertieft er sich in die Nachforschungen, die David vor ihm bereits begonnen hat.
Der Zuhörer folgt Matthias auf diesen Nachforschungen und entdeckt mit ihm zusammen ein Geheimnis, das sich gewaschen hat. Die Suche an sich birgt kaum Spannung, doch die Geschichte trägt wegen Fleischhauers starker Protagonisten. Matthias und Janine, aber auch der geheimnisvolle David und die bekannte Marian Candall-Carruthers faszinieren von Beginn an und halten den Zuhörer daher gefangen. Alle auftauchenden Figuren – außer vielleicht Matthias – haben etwas zu verbergen. Jeder Charakter besitzt seine Ecken und Kanten, seine ganz besonderen Eigenarten, aber auch genügend liebenswerte Züge.
_In die Geschichte eintauchen_
Wieder einmal begibt Wolfram Fleischhauer sich auf Spurensuche in der Vergangenheit. Nach Matthias‘ Ankunft in Hillcrest dauert es nicht lange, bis er die erste Professorin trifft, an deren Unterarm er die Zahlen einer KZ-Kennung aus dem Zweiten Weltkrieg erkennt. Schon hier macht uns Fleischhauer darauf aufmerksam, in welche Richtung sich seine Geschichte drehen wird. Bis dieser Handlungsstrang allerdings an die Oberfläche vordringt und die Liebelei zwischen Matthias und Janine an die Seite drängt, dauert es eine ganze Weile.
Nach und nach erhält dieser Handlungsstrang aber mehr Gewicht, auch wenn er sich zunächst in Davids merkwürdigem Verhalten und seinen mysteriösen Nachforschungen versteckt. Doch unweigerlich bewegt sich alles auf die düstere Vergangenheit eines angesehenen Literaturforschers zu.
Auf dem Weg zur Auflösung lässt Wolfram Fleischhauer seine Protagonisten so manche Diskussion über Literatur, Verantwortung, Schuld und das Verhalten De Vanders und seiner Nachfolger führen. Gerade in Hörbuchform können diese Ausführungen etwas anstrengen, da man den Gedankengängen als „Literaturwissenschaftslaie“ nicht unbedingt immer folgen kann. Doch es lohnt sich, bei der Stange zu bleiben und Matthias bis zu seiner sensationellen Entdeckung zu begleiten. Einen Krimi würde ich die Geschichte nicht nennen, aber doch ein Drama, und zwar ein spannendes.
_Matthias‘ Gedanken lauschen_
Vorgetragen wird das Hörbuch souverän von Alexander Weise, der aus Matthias‘ Sicht die Geschichte erzählt. Weises ruhige Stimme lullt uns regelrecht ein und versetzt uns gekonnt in Matthias‘ Gedankenwelt. Weise, der selbst erst Mitte 30 ist, kommt Matthias‘ wahrem Alter zumindest annähernd nah, doch wirkte seine Stimme auf mich älter als die eines Studenten. In Anbetracht der Tatsache, dass Matthias allerdings im Laufe der Geschichte sehr an Reife gewinnt, erwachsener wird und die Welt besser versteht, passt Alexander Weises Stimme dann doch hervorragend zu ihm. Auf weitere Soundeffekte müssen wir verzichten, doch wären sie hier auch fehl am Platze gewesen. In diesem Fall muss die Geschichte für sich wirken, und das tut sie auch.
Insgesamt hat mir das Hörbuch sehr gut gefallen, die Charaktere faszinierten mich von Anfang an – Fleischhauer zeichnet hier wieder hervorragende Figuren, mit denen man einfach mitfühlen muss – und auch die Story überzeugte mich. Einzig die teils länglichen Diskussionen zum Ende der Geschichte hin strengen mitunter etwas an. Dieses Mini-Manko macht Fleischhauer aber spätestens durch sein vollkommenes Ende wett, das mich zwar traurig – weil ich die Figuren wieder verlassen musste -, aber doch auch zufrieden zurückließ!
|357 Minuten auf 5 CDs
Sprecher: Alexander Weise
ISBN-13: 978-3-88698-937-9|
http://www.sprechendebuecher.de
http://www.wolfram-fleischhauer.de
Kaum sind die DVD-Boxen für die beiden |Star Wars|-Trilogien erschienen, da steht auch schon die nächste Box aus dem Hause Georg Lucas in den Startlöchern: die 13 CDs umfassende „Star Wars Special Fan Edition“ mit allen bisher erschienenen Hörspielen. 780 Minuten beträgt die gesamte Spieldauer, die dem Hörer einen noch besseren Einblick in das |Star Wars|-Universum verschafft, als es der Sammlung aller sechs Kinofilme jemals gelingen könnte. Zwar fehlt die visuelle Komponente, doch dafür entpuppen sich die Hörspiele der CD-Box als Bindeglieder, welche die sechs aus dem Kino bekannten Episoden um eine Trilogie über die Epoche der Klon-Kriege und eine Quadrologie über den Aufstieg Darth Vaders zwischen Episode III und IV erweitern.
Alle enthaltenen Hörspiele sind bereits seit einiger Zeit auf dem Markt. Neben den gekürzten Hörspielfassungen zu allen sechs Episoden sind die auf offiziellen Romanen basierenden „Labyrinth des Bösen“ und „Dark Lord“ auch als Sets erhältlich. Wer bisher kein „Star Wars“-Hörspiel sein Eigen nennt, bekommt mit der „Fan Edition“ den kompletten Überblick. Auch wer bereits einen oder zwei Titel im Schrank stehen hat, darf zu dieser Sonderedition greifen, denn insgesamt wird der Preis pro Folge in dieser Box deutlich gegenüber dem Kauf der Einzel-CDs unterboten. Zwar hat man dafür etwas an der Ausstattung abgespeckt und die CDs in einfache, optisch ansprechende Pappschuber gesteckt sowie lediglich ein kleines Booklet hinzugefügt, dafür kommt die schwarz glänzende, äußerst stabile Box mit einem edel wirkenden Aufdruck des |Star Wars|-Logos sowie der Maske Darth Vaders daher. Das ist platzsparend und sieht im CD-Schrank dazu noch äußerst edel aus.
_Episode I – VI_
Jede Folge der klassischen und der neuen Filmtrilogie findet als Hörspielfassung auf einer CD Platz. Die Handlung ist also etwas gestrafft und wird vor allem durch den Erzähler Joachim Kerzel (deutsche Stimme von Jack Nicholson und Anthony Hopkins) vorangetrieben. Die Dialoge, Geräusche und die musikalische Untermalung sind aus den Filmen entnommen und entsprechen den deutschen Fassungen. Obgleich man die Unterschiede zwischen den alten und neuen Episoden heraushört, klingen die Hörspiele dank des einheitlichen Sprechers wie aus einem Guss.
Hier wurden glücklicherweise nicht die alten, heute etwas betagt klingenden Hörspiele der Episoden IV bis VI verwendet, sondern alles noch einmal komplett neu aufgenommen und abgemischt. Allen Folgen hört man zwar an, dass sie auf den Filmen basieren, da der Erzähler große Passagen beschreiben und die fehlende visuelle Komponente durch seine Stimme ersetzen muss. Das |Star Wars|-Feeling kommt aber sofort auf. An die Filme reichen die Audiofassungen zwar nie heran, als Alternative sind sie jedoch allemal geeignet.
_Labyrinth des Bösen_
Im Zentrum stehen in dieser Hörspielbox nicht die auditiven Umsetzungen der Filmepisoden, sondern die Romanumsetzungen. Diese sind explizit als Hörspiele konzipiert und kommen, auch wenn Joachim Kerzel auch hier ein paar einleitende und abschließende Worte verliert, fast vollständig ohne Erzähler aus. Das ganze Geschehen wird über die Geräuschkulisse und speziell die Dialoge transportiert, weshalb der Hörer wesentlich näher am Geschehen dran ist und stellenweise sogar den Eindruck bekommt, mittendrin zu stehen.
„Labyrinth des Bösen“ erzählt aus den Tagen der Klon-Kriege. Anakin Skywalker (Wanja Gerick) und Obi-Wan Kenobi (Philipp Moog) verfolgen die Separatisten, um den Krieg endlich zu seinem Ende zu führen. Auf dem Planeten Cato Neimodia fällt ihnen nach Kampfhandlungen gegen Vizeköng Gunray durch Zufall der Mekno-Stuhl in die Hände. Den Jedi gelingt es, mit diesem Objekt eine Botschaft von General Grievous abzufangen und damit endlich auf die Spuren des Anführers zu stoßen. Eile ist geboten, denn auf Coruscant verdichten sich die Anzeichen, dass die Separatisten einen Angriff auf den Planeten vorbereiten. Und noch etwas beschäftigt die Jedi: Noch immer ist nicht die Identität des mysteriösen Sith-Lords geklärt.
„Labyrinth des Bösen“ bietet rundum gute Unterhaltung und zudem viele Hintergrundinformationen zu den Klonkriegen und vor allem General Grievous, der in Episode II noch keine Erwähnung fand, in Episode III hingegen im Mittelpunkt stand, ohne dass die Figur vorher eingeführt wurde. Auch die Handlung ist überzeugend in Szene gesetzt und kann dank mehrerer parallel laufender Handlungsstränge auch fast die gesamte Spieldauer über unterhalten.
_Dark Lord_
Nach Episode III setzt das vierteilige Hörspiel „Dark Lord“ an, das den Aufstieg Darth Vaders zum gefürchteten Kommandanten des Imperiums nachvollzieht. Im Zentrum des Hörspiels stehen allerdings eher weitgehend unbekannte Nebenfiguren, aus deren Sicht der Untergang der Republik geschildert wird. Nur durch Glück überleben die Jedi Roan Shryne (Torsten Michaelis), Bol Chatak (Claudia Urbschat-Mingues) und ihr Padawan Olee Starstone (Marie Bierstedt) den Befehl 66, der die vollständige Auslöschung des Jedi-Ordens zum Ziel hat. Als sie erfahren, dass sie zu den wenigen Überlebenden gehören, Kanzler Palpatine die Macht an sich gerissen hat und die Jedi für den Klon-Krieg verantwortlich macht, müssen sie untertauchen, um überleben zu können.
Die Zahl ihrer Verbündeten schwindet, nie können sie wissen, ob sie ein Kontaktmann nicht doch verrät. Dicht auf ihren Versen ist zudem Darth Vader, der es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht hat, die Jedi zu verfolgen und zur Strecke zu bringen. Seine Methoden sind brutal; er beginnt es zu genießen, Angst und Schrecken zu verbreiten. Er verlässt sich ganz auf die dunkle Seite und nutzt seine neue Macht und seine durchaus furchteinflößende Erscheinung, um sich Respekt zu verschaffen. Doch nicht alle beugen sich ihm. Als er die Jedi bis nach Kashyyyk verfolgt, der Heimat der Wookie, stellt sich ihm ein kampfesmutiger Trupp entgegen.
„Dark Lord“ entführt den Hörer auf die vielen, in den Filmen nur angerissenen oder gar nicht erwähnten Nebenschauplätze. Der Untergang der Republik wird ebenso deutlich nachgezeichnet wie die Entstehung des auf Terror bauenden Imperiums und der Rebellenarmee, die sich zu bilden beginnt. Obwohl viele neue Figuren und damit auch Synchronsprecher auftauchen, fängt auch „Dark Lord“ die |Star Wars|-Atmosphäre glänzend ein. Erklärt wird in einigen Nebensträngen zudem, wie der Todesstern langsam Gestalt annimmt und warum der Planet Alderaan in Episode IV in die Luft gesprengt wird.
_Fazit_
Kein |Star Wars|-Fan kommt um diese Box mit allen bisher erschienenen Hörspielen herum. Fast 800 Minuten Unterhaltung in bester |Star Wars|-Manier mit den original Synchronsprechern und dem Soundtrack von John Williams sollten Grund genug sein. Die Stereoabmischung ist glasklar und von bester Qualität, und auch die Erzählungen wissen zu überzeugen und den Hörer mit vielen neuen Informationen zu versorgen. Endlich erfährt man Details, die in den Filmen aus Platzgründen wegfallen mussten. Wer um die |Star Wars|-Hörspiele bisher einen Bogen gemacht hat, sollte spätestens jetzt zugreifen. Eine Alternative zur „Special Fan Edition“ gibt es eigentlich nicht.
_Die |Star Wars|-Hörspielumsetzungen auf |Buchwurm.info|:_
[„Episode I: Die dunkle Bedrohung“ 1293
[„Episode II: Angriff der Klonkrieger“ 1305
[„Episode III: Die Rache der Sith“ 4534
[„Episode IV: Eine neue Hoffnung“ 686
[„Episode V: Das Imperium schlägt zurück“ 689
[„Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritte“ 694
[„Labyrinth des Bösen, Teil 1: Gunrays Geheimnis“ 3291
[„Labyrinth des Bösen, Teil 2: Darth Sidious auf der Spur“ 3292
[„Labyrinth des Bösen, Teil 3: Angriff auf Coruscant“ 5099
[„Star Wars: Labyrinth des Bösen“ 4794 (Teil 1-3: Das komplette Hörspiel)
[„Star Wars – Dark Lord. Teil 1: Die letzten Stunden der Klon-Kriege“ 4967
[„Star Wars – Dark Lord. Teil 2: Auf der Flucht vor dem Imperium“ 4978
[„Star Wars – Dark Lord. Teil 3: Aufruhr auf Alderaan“ 5034
[„Star Wars – Dark Lord. Teil 4: Der Untergang von Kashyyyk“ 5049
Vor der Küste Point Whitmarks braut sich ein bedrohliches Unwetter zusammen. Doch der nahende Sturm ist nicht das eigentliche Problem, welches auf Jay und Tom wartet. Hatten sie eben noch das Dach von Dr. Weatherby repariert, werden sie kurz darauf mit den Brüdern Rourke konfrontiert; zwei wirklich üblen Verbrechern, die ihre Bewacherin Seargent Gibbons unschädlich machen konnten und nun vor der Justiz türmen wollen. Da kommen ihn die beiden Jungen gerade gelegen, da diese sich an der Küste bestens auskennen.
Liz Sherman befindet sich in der Gewalt des schwarzen Magiers, und auch Hellboy befindet sich in einer prekären Situation. Der Magier beschwört eine abgrundtief böse Kreatur herauf, die das Ende der Menschheit einläuten soll. Der Magier berichtet Hellboy, dass er es war, der den Jungen aus der Hölle einst herbeirief, und dass die Kräfte, die in seiner steinernen Hand schlummern, für das Gelingen des Rituals obligat sind.
Abe Sapien trifft währenddessen im See unter dem Haus auf eine Entität, die noch eine offene Rechnung mit dem Magier hat. Gelingt es Hellboy und seinen Freunden, die drohende Apokalypse abzuwenden?
_Meine Meinung:_
Nach dem gelungenen Intro, das von Tilo Schmitz genial in Szene gesetzt wurde, geht es gleich mit der eigentlichen Story weiter. Die Geschehnisse aus dem ersten Teil werden nach und nach im Kontext erklärt, so dass der Hörer kein langatmiges „Was bisher geschah“ über sich ergehen lassen muss. Doch leider büßt die Fortsetzung von „Saat der Zerstörung“ einiges von der bisherigen Atmosphäre ein. Szenen lautstarker Action wechseln sich ab mit langen Monologen des Magiers Rasputin, der Hellboy seine Lebensgeschichte und seine Beweggründe darlegt. Die gelangweilten Kommentare des Helden sprechen dem Hörer dabei aus der Seele und lockern die Handlung gekonnt auf.
Das Hörspiel lebt vor allem durch seine eigenwillige Inszenierung und die großartige Leistung der Schauspieler. Hier tun sich wieder mal Michael Prelle und Tilo Schmitz hervor. Ersterer ist auch dafür verantwortlich, dass Rasputins Rede, trotz ihrer Länge, zu fesseln vermag. Bombastische Effekte und eine stimmungsvolle, von Günter Merlau komponierte Musik runden das Hörerlebnis wunderbar ab. Das Team von |Lausch| zeigt, wie Comics auch als Hörspiel funktionieren und die bunten Bilder plastisch vor den Augen des Hörers entstehen können.
Die Titelillustration zeigt Hellboy in den Fängen der Kreatur Ogdru-Jahad. Der Comic-Stil dokumentiert auch äußerlich, dass sich die Hörspiele in erster Linie an den Print-Vorlagen orientieren und erst in zweiter Instanz mit den Filmen zu tun haben.
_Fazit:_
„Saat der Zerstörung 2“ ist erneut ein erstklassig produziertes Hörspiel, das jedoch letztendlich schwächer ist als der Vorgänger und die hohe Qualität nicht auf Dauer halten kann.
_Besetzung:_
Hellboy – Tilo Schmitz
Johnston – C. Heitmann
Abe Sapien – Joachim Tennstedt
Elihu Cavendish – Roland Floegel
Liz Sherman – Ranja Bonalana
Tonbandstimme – Wolfgang Berger
Prof. Corrigan – Simone Ritscher
Saknussem – Martin Schleiß
Rasputin – Michael Prelle
Alien Captain – Klaus Robra
Ekbladth – Achim Buch
Heinrich Himmler – Kurt Glockzin
Dr. Manning – Klaus Dittmann
In weiteren Rollen: Dirk Heinrich, Konradin Kunze, Martin Wolf, Wolfgang Berger, Bernd Hölscher, Carlheinz Heitmann, Janet Ivana Sunjic, Svenja Kimbel und Frieder Schölpple.
|64 Minuten auf 1 CD
Empfohlen ab 14 Jahren
978-3-939600-48-0|
http://www.merlausch.de
http://www.hellboymovie.com
http://www.cross-cult.de
Brenda Logan und Professor Salomon Sloane fahren zu einem verlassenen Schloss, dessen Besitzer verstorben ist. Sie wollen die wertvollen Bücherschätze für das Londoner Museum bergen. Bereits bei der Ankunft beschleicht Brenda ein sonderbares Gefühl, das sich noch verstärkt, als sie die Symbole sieht, mit denen der letzte Schlossherr seinen Besitz beschmiert hat. Hinzu kommen die Gestalten zweier ausgemergelter Mädchen, welche die Amulettforscherin zu beobachten scheinen.
Zu Hause bei ihrem Mann Daniel verfolgen Brenda wieder wirre Träume, in denen ein dunkel gewandetes Wesen die junge Wissenschaftlerin verfolgt. Kurz darauf brechen zwei Mädchen, dieselben, die Brenda bereits beim Schloss gesehen hat, in das Museum ein und versuchen, eines der Bücher zu entwenden, was der Hausmeister Raymond in letzter Minute vereiteln kann. Die Spur führt Brenda in ein Waisenhaus, das von einer herrschsüchtigen und grausamen Frau geleitet wird, die nur unter dem Namen „Die schwarze Witwe“ bekannt ist. Als Brenda erkennt, wer ihre Gegnerin ist, ist es bereits zu spät. Daniel Connors befindet sich im Bann der schwarzen Witwe und gehorcht der dämonischen Frau aufs Wort …
_Meinung:_
Die zweite Folge setzt die Serie um die mutige Amulettforscherin Brenda Logan chronologisch und in demselben Stil wie Folge eins fort. Wieder präsentiert |Nocturna Audio| eine gelungene Mischung aus Hörbuch und Hörspiel, unterlegt mit einer stimmungsvollen Musik, die von Hans-Joachim Herwald gezielt auf die unheimliche Szenerie zugeschnitten wurde.
Die Anzahl der Spielszenen wurde im Vergleich zur ersten Folge ein wenig erhöht, und es sind dieses Mal wirklich sämtliche Sprecher des |Nocturna|-Stammensembles mit dabei. Angefangen natürlich mit Katja Brügger, die mit ihrer glockenklaren, sympathischen Stimme die Protagonistin Brenda Logan spricht und darüber hinaus auch die Erzählertexte liest. Ihr zur Seite steht Robert „Kommissar X“ Missler als Daniel Connors, der dem Arzt mit seiner jugendlich, dynamischen Stimme Leben einhaucht. Für den Part des kauzigen Professors Salomon Sloane ist Wolf Frass die optimale Besetzung. Hausmeister Raymond wird von Tobias R. Schmidt hervorragend verkörpert, während sich Susa Gülzow, Regisseurin und Autorin des Hörspiels, es sich nicht hat nehmen lassen, unter dem Pseudonym Marianne Lund die Rolle der Nachbarin Miss Plumkin zu übernehmen. Sehr schaurig kommt auch der leider jüngst verstorbene Michael Weckler zur Geltung, der den Passulanten spricht, eine sehr mysteriöse und schwer einzuschätzende Gestalt, die Brenda in ihren Träumen folgt. Eine wirklich erstklassige Besetzung, bei der nur das Weglassen einer separaten Sprecherin für die schwarze Witwe stört.
Wie bereits in Folge eins, wurde hier bewusst darauf verzichtet, die Rolle des Bösewichtes zu besetzen, was aber in dem vorliegenden Hörspiel negativ auffällt und sehr zu Lasten der Atmosphäre geht. Diese wird wieder gestützt durch die stimmungsvolle Geräuschkulisse, wie das Plätschern des Regens und das Grollen eines Gewitters. Leider fehlt auch bei diesem Hörspiel ein typisches Intro, um den Hörer gleich auf die Serie und die Heldin einzustimmen.
Die Trackeinteilung ist gegenüber der ersten Folge sehr viel benutzerfreundlicher. Die Handlung ist typisch für eine seichte Gruselgeschichte des „Spannungsromans für die Frau“, als welche die Vorlagen von Jan Gardemann alias Ira Korona bezeichnet werden. Innovativ ist allerdings die Rollenverteilung von Mann und Frau, denn im Gegensatz zum ‚herkömmlichen‘ Gruselheftroman gerät dieses Mal nicht die Frau in die Fänge des Gegners, sondern der Mann. Brenda Logan ist eine starke und dennoch sehr gefühlvolle Frau, die sämtliche Klischees ihrer Geschlechtsgenossinnen ad absurdum führt.
Die Illustration von Ilka Hennemeyer verrät nicht gerade die Gruselgeschichte hinter dem Titel. Dafür wird die unblutige und mystische Atmosphäre der Story großartig wiedergegeben.
_Fazit:_
„Die schwarze Witwe“ ist ein spannendes Gruselhörspiel mit fantastischen Sprechern und gefühlvoller Atmosphäre. Das Nichtbesetzen der Rolle der schwarzen Witwe sowie das Fehlen eines Intros stören ein wenig das Gesamtbild. Ton und Technik sind dafür brillant und lassen den Hörer die kleinen Schwächen verschmerzen.
|58 Minuten auf 1 CD
Titelillustration von Ilka Hennemeyer
Titelgestaltung von Mark Freier|
http://www.nocturna-audio.de
http://www.jangardemann.de
|»Wo unter Schatten verborgen
Bäche fließen und Wälder rauschen –
wo manche furchtsam vor dem Blendwerk fliehen
und kalte Faiyen ihrer Pfade ziehen –
tief im Dickicht die Unlichen lauschen
dem Wind und dem Flüstern,
nachts und bei Tag –
mit funkelnden Augen … gen Tiefenhag.«|
Auf zwölf Folgen ist das Fantasy-Hörspiel „Abseits der Wege“ angelegt. Das fünfte Kapitel „Jenseits“ markiert somit schon fast die Halbzeit der Serie. Waren bisher die drei Tiefenhager Gaston, Dunring und Halmir eine unzertrennliche Gemeinschaft gewesen, haben sich ihre Wege am Ende der vierten Folge erst einmal getrennt – fast so, wie es auch das große Vorbild [„Der Herr der Ringe“ 1330 vorgemacht hat.
_Inhalt_
Die kleine Gruppe um Gaston (Timmo Niesner), Myrell (Diana S. Borgwardt) und den Dieb Ruttgar (Engelbert von Nordhausen) hat die Weinenden Gärten hinter sich gelassen und setzt ihren Weg in die Frostklüfte fort. Ihr Ziel ist Norgond, wo eine Versammlung der Nebelchronisten einberufen werden soll, um die Purpurnen Prüfer doch noch zu stoppen. Diese haben bereits die Rückkehr des Verwesers vorbereitet und stehen kurz davor, die Macht im ganzen Land an sich zu reißen. Die Hauptstadt ist schon von einem purpurnen Kranz eingehüllt. Obwohl der Hauptmann des Königs alle Truppen mobilisiert, ruht die Hoffnung auf Gaston und seinen Gefährten.
Ihr Weg führt sie durch ein tristes Ödland, so karg, dass ihnen keine Menschenseele begegnet. Und den einzigen Wesen, die hier leben, wollen sie besser nicht über den Weg laufen. Nach drei Tagen strammen Marsches erreichen sie endlich eine Brücke. Ausgerechnet ihr einziger Weg, der sie zu ihrem Ziel gen Norden führt, ist zerstört. Dank der purpurnen Verfolger, die ihnen bis hierhin auf den Fersen waren, können sie aber nicht mehr umkehren. So bleibt Gaston, Myrell und Ruttgar nichts anderes übrig als den Abstieg am Berghang zu wagen und in der Tiefe am Fuß der Brücke den Weg fortzusetzen.
Leichter gesagt als getan, denn das Gewächs, an dem sie sich herabhangeln, greift nach ihnen und reißt sie in die Tiefe. Endlich am Boden angekommen, machen sie Bekanntschaft mit dem Volk der Nachtschwärmer. Sie haben allerdings die Rechnung ohne die Schattenfresser gemacht, die diese Gegend kontrollieren. Nur mit Licht können sie bekämpft werden. Doch die Gruppe hat nur noch drei Fackeln im Gepäck, und ihr Ziel in den Frostklüften liegt noch immer in weiter Ferne.
_Bewertung_
Nach einem fulminanten Auftakt enttäuschte die letzte Folge des Fantasy-Hörspiels „Abseits der Wege“. Das fünfte Kapitel Jenseits setzt leider genau daran an. Der Eindruck, die Geschichte durch überflüssige Nebengeschichten in die Länge zu ziehen, macht sich auch hier breit. Zwar sind die Ideen originell und erfrischend und die Schattenfresser eine ernste Bedrohung für die Helden, zur Haupthandlung tragen sie aber nur insofern bei, dass sie ein schnelles Fortkommen der Gefährten unterbinden. Nur durch kurze Intermezzos, welche die weiteren Geschehnisse in der Hauptstadt und den zurückgekehrten Tiefenhagern Dunring und Halmir erzählen, wird der Hauptstrang fortgeführt. Das ist zu wenig, um den Hörer bei Laune zu halten. Es bleibt zu hoffen, dass die Reisegruppe in der kommenden Folge den Versammlungsort erreicht, sich die Ereignisse wieder zuspitzen und dann endlich auch das Potenzial ausgeschöpft wird, das unweigerlich vorhanden ist.
… ist die Geschichte eines jungen Mannes, der Klone beiderlei Geschlechts von sich selbst züchtet und an zahlungskräftige Kunden verkauft, die an den bedauernswerten Kreaturen ihre abartigen Neigungen ausleben. Dann verliebt sich Drew in seine neueste Schöpfung, doch ein Kunde wünscht sofortige Lieferung nach Terminabsprache …
|Hassmaschine|
Um Frust und unkontrollierte Emotionen abzubauen, gibt es kleine Figuren, an denen man seinen Hass ausleben kann. Und davon hat Cardiff mehr als genug, denn das Leben ist ungerecht und mitunter sehr grausam …
|Sweaty Betty|
Eine Spezialeinheit der Bürgerwehr soll einen Schwarm gewalttätiger Mutantenjungen unschädlich machen. Doch als der Anführer Junk erkennt, woher die Kreaturen tatsächlich stammen, bricht für ihn eine Welt zusammen.
_Meine Meinung:_
Die zweite Sammlung bizarrer, düsterer Kurzgeschichten aus der Metropole Punktown ist nicht minder beklemmend und erstklassig inszeniert als Volume eins. Abermals hat sich das Team um Günter Merlau drei besonders ergreifende Einzelschicksale herausgegriffen, die nicht nur sehr abwechslungsreich und spannend sind, sondern bisweilen auch sehr nachdenklich stimmen. Die Geschichten spielen wieder einmal in der titelgebenden Punktown, einer Großstadt, in der Menschen, Aliens, Klone und künstliche Intelligenzen in einem bunten Potpourri der Emotionen zusammenleben und -existieren. Die Art und Weise, wie die Erzählungen aufgebaut sind, erinnert ein wenig an |Sin City|, auch wenn die Geschichten aus Punktown nicht aufeinander aufbauen.
Abermals präsentiert |Lausch| die Storys als gelungene Mischung aus Hörbuch und Hörspiel. Jede Figur wird von einem anderen Sprecher dargestellt, doch die Erzählertexte wurden nur wenig gekürzt, so dass die düstere Atmosphäre der Geschichten erhalten bleibt. Das Gefühl der Beklemmung wird durch unheilvolle Klänge gestützt, die von Günter Merlau stammen, der auch die Regie führte und in einer kleinen Nebenrolle in „Hassmaschine“ zu hören ist. Die Hauptrollen, die gleichbedeutend mit den Erzählern sind, werden von Gerrit Schmidt-Foß (Leonardo DiCaprio, Giovanni Ribisi), Jürgen Holdorf und Dietmar Wunder (Cuba Gooding jr., Daniel Craig) verkörpert; drei sehr versierten Sprechern, die sich hervorragend in ihre Figuren hineindenken können und sehr überzeugend klingen. Ebenfalls mit von der Partie sind Simone Pahl, Heike Schrötter, Elga Schütz, Jan Spitzer und Bernd Hölscher.
Das einzige Manko ist die geringe Spieldauer der Geschichten. Dauert die erste CD noch knapp 50 Minuten, so muss sich der Hörer bei dem zweiten Hörstück schon mit 40 Minuten und bei dem dritten bereits mit 26 Minuten zufriedengeben. Hier hätten die Kapazitäten weitaus besser genutzt werden können. Doch die hohe Qualität der Produktionen lässt vieles verschmerzen.
Äußerlich passt sich Volume zwei dem Vorgänger an und zeigt drei surreale, an die Kunst eines H. R. Giger erinnernde Illustrationen, die perfekt zu den einzelnen Geschichten passen.
_Fazit:_
Auch „Punktown Vol. 2“ entführt den Hörer in eine düstere, beklemmende Zukunft, in der das Recht des Stärkeren gilt. Ein Horror-Trip in die Abgründe menschlicher und xenomorpher Seelen, kongenial inszeniert und erstklassig besetzt.
|ca. 120 Minuten auf 3 CDs
Titelillustration von Marc Robitzky|
[Verlagsspezial]http://www.merlausch.de/index.php?option=com__content&task=view&id=187&Itemid=183
http://www.merlausch.de
http://www.festa-verlag.de
Folge 6: Aura folgt geheimnisvollen Spuren und stößt auf eine bestialische Mordserie. Nicht ahnend, dass zur gleichen Zeit vermummte Kämpfer ihren Sohn und ihre Nichte entführen, gerät sie in einen Strudel von Gewalt und düsteren Visionen. Währenddessen macht sich Gillian, der neue Großmeister der Templer, gemeinsam mit der Ordensschwester Karisma auf die Suche nach dem legendären Schatz seines Ordens. (Verlagsinfo)
_Der Autor_
Kai Meyer, Jahrgang 1969, studierte Film, Philosophie und Germanistik und arbeitete als Redakteur. Er schrieb schon in jungen Jahren und lieferte u. a. ein paar Jerry-Cotton-Abenteuer. Sein erster großer Erfolg war „Die Geisterseher“, eine historische „Akte X“. Seit 1996 ist er freier Schriftsteller und Drehbuchautor. Bisher sind rund 40 Romane von ihm erschienen. Selbst Kritiker waren von seinem historischen Mystery-Thriller „Die Alchimistin“ begeistert, später folgten „Die fließende Königin“ und „Göttin der Wüste“. Bei |Loewe| erschien mit den „Wellenläufern“ ein Jugend-Fantasyzyklus. „Frostfeuer“ aus dem Jahr 2005 ist eigenständiger Jugendroman. Das Buch wurde mit dem internationalen Buchpreis |CORINE| ausgezeichnet.
Die erste Staffel der achtteiligen Hörspielreihe umfasst die Folgen:
1) [Der Stein der Weisen 5052
2) [Das Erbe des Gilgamesch 5155
3) [Die Katakomben von Wien 5220
4) [Das Kloster im Kaukasus 5263
Im August 2008 erschien die zweite Staffel:
5) [Die Unsterbliche 5379
6) Die Schwarze Isis
7) Der Schatz der Templer
8) Der Alte vom Berge
Weitere Titel von Kai Meyer auf |Buchwurm.info|:
[Interview mit Kai Meyer]http://www.buchwurm.info/artikel/anzeigen.php?id=11
[„Der Brennende Schatten“ 4506 (Hörspiel)
[„Die Vatikan-Verschwörung“ 3908 (Hörspiel)
[„Die Wellenläufer“ 3247 (Hörbuch)
[„Die Muschelmagier“ 3252 (Hörbuch)
[„Die Wasserweber“ 3273 (Hörbuch)
[„Frostfeuer“ 2111 (Hörbuch)
[„Die Alchimistin“ 73
[„Das Haus des Daedalus“ 373
[„Der Schattenesser“ 2187
[„Die Fließende Königin“ 409
[„Das Buch von Eden“ 890 (Hörbuch)
[„Das Buch von Eden“ 3145
[„Der Rattenzauber“ 894
[„Faustus“ 3405
[„Seide und Schwert“ 3558 (Das Wolkenvolk 1, Hörbuch)
[„Lanze und Licht“ 4549 (Das Wolkenvolk 2, Hörbuch)
[„Drache und Diamant“ 4574 (Das Wolkenvolk 3, Hörspiel)
_Sprecher & Inszenierung_
Erzähler: Friedhelm Ptok (Ian ‚Imperator Palpatine‘ McDiarmid)
Aura Institoris: Yara Blümel-Meyers
Gillian: Claudio Maniscalo (Jimmy ‚The Haitian‘ Jean-Louis)
Tess: Marie-Luise Schramm (Mara Wilson)
Salome Kaskaden: Christine Marx
Lucrecia Kaskaden: Daniela Hoffmann (dt. Stimme von Julia Roberts)
Karisma: Ulrike Stürzbecher (Patricia Arquette, Kate Winslet)
Raffael: Norman Matt (Cillian ‚Scarecrow‘ Murphy, ‚Guybrush Threepwood‘ in den „Monkey Island“-Spielen)
Escriva: Kaspar Eichel (James ‚Scotty‘ Doohan, Richard Dreyfuss)
Und andere, darunter Tilo Schmitz (dt. Stimme von Ving Rhames).
Für Regie, Ton und Musikkomposition zeichnen Christian Hagitte und Simon Bertling vom Studio |STIL| verantwortlich. (Das Hörspiel ist daher Cornelia Bertling gewidmet, die 2007 mit 40 Jahren starb.) Die Musik spielt das Filmorchester Berlin und der Hochmeisterchor Berlin unter der Leitung von Hagitte. Die Hörspielbearbeitung stammt von Stefan Maetz. |Lübbe Audio| produzierte das Hörspiel und nicht etwa ein Rundfunksender.
_Vorgeschichte_
Schloss Institoris, ein düsteres Gemäuer an einer einsamen Küste. Inmitten eines Labyrinths endloser Gänge und Säle wächst Aura heran, die älteste Tochter des Schlossherrn. Sie ist die Erbin eines uralten Rätsels, der Rezeptur des Steins der Weisen. Doch als ihr Vater im Auftrag seines Widersachers Lysander ermordet wird, schlägt die Stunde für Auras Stiefbruder Christopher – er beansprucht das Geheimnis der Unsterblichkeit für sich …
Folge 2: Aura enthüllt das Geheimnis ihrer Familie. Ausgerechnet der Mörder ihres Vaters, der geheimnisvolle Hermaphrodit Gillian, befreit sie aus den Klauen grausamer Mörder. Auf der Spur von Auras entführter Schwester Sylvette reisen sie nach Wien. In den Katakomben unter der Stadt geraten sie in einen Konflikt, dessen Ursprünge weit zurück ins Mittelalter reichen …
Folge 3: Sieben Jahre sind vergangen. Aura hat die Geheimnisse der Alchimie erforscht und das Erbe ihres Vaters angetreten. Doch alle, die ihr etwas bedeutet haben, sind tot. An der Seite ihres verhassten Stiefbruders Christopher muss sie abermals den Kampf gegen den alten Feind ihrer Familie aufnehmen – tief unter der Wiener Hofburg. Zugleich dämmert daheim auf Schloss Institoris eine neue Gefahr: Auras wahnsinnige Mutter Charlotte hat eigene Pläne …
Folge 4: Jenseits des Schwarzen Meeres, in den einsamen Bergen des Kaukasus, liegt die vergessene Festung der Tempelritter. Hier in der Wildnis am Ende der Welt nähern sich Ara Institoris und ihr Stiefbruder Christopher endlich dem Versteck ihres Gegners Lysander. Zugleich reist Gillian, der Hermaphrodit, mit den Institoris-Kindern nach Venedig ins neue Hauptquartier des Templerordens. Sein schwerster Kampf steht ihm noch bevor – gegen Morgantus, den unsterblichen Alchimisten …
Folge 5: Zehn Jahre nach den Ereignissen im Kaukasus in Folge 4. Aura Institoris hat die Unsterblichkeit gewonnen. Doch ihre große Liebe ist daran zerbrochen, ihre Familie in alle Winde zerstreut. Während die Welt in einen großen Krieg taumelt, taucht Aura einsam und verzweifelt in Paris unter. Ein geheimes Zeichen, der blutige Abdruck einer Hand mit sechs Fingern, ändert alles. Auras Nachforschungen führen auf die Fährte eines Mörders, dem jedes Mittel recht ist, um die Geheimnisse der Alchimistin zu offenbaren. (Verlagsinfos)
_Handlung_
In Paris findet Aura den Autor des Buches „Die sechs Finger des Magus“ ermordet in seiner Wohnung vor. Die Leiche muss schon eine Woche lang kalt sein, doch die zwei Hände wurden abgetrennt und zu einer Art Stempel zusammengenäht. Diesen Stempelabdruck hat Aura auf ihrem Betttuch entdeckt. Aber wer hat ihn angefertigt? Sie entdeckt das Bild eines Kastells in den andorranischen Pyrenäen. Sie erkennt es, denn es ist im Besitz ihrer Familie: Von dort stammte ihr Vater Nestor. Eine typische Templerburg, achteckig, trutzig – und voller Geheimnisse.
Die geplante Séance bei den deutschen Zwillingsschwestern Salome und Lucrecia Kaskaden findet ohne den verschwundenen Chevalier de Veldan statt. In der spiritistischen Sitzung sieht Aura vor ihrem geistigen Auge eine schwarz gewandete Frau in den Wehen liegen und einen Sohn mit blauen Augen gebären. Ein Name weht ihr zu: die schwarze Isis. Und sie verbreitet Dunkelheit. Als Aura aus der Vision erwacht, teilen ihr die Zwillinge mit, sie hätten die Vision mitverfolgen können. Es sei die gleiche, die auch der Chevalier hatte.
Als die französische Polizei an die Wohnungstür pocht, um die drei Deutschen festzunehmen und zu internieren, müssen die Damen über die Dächer fliehen und alle möglichen Tricks anwenden, um die Verfolger abzuschütteln. Da staunt auch Aura über den Einfallsreichtum der Zwillinge. Auf dem Gut Philippe Montheillets stellt sie dessen Lover Raffael bei einem Diebstahl und erfährt in dessen Wohnung, dass auch Philippe fortgegangen sei: nach Brest vermutlich. Hier erkennt sie auch, welch armseliges Schicksal Raffael mit seiner kranken Frau teilt. Raffael nennt sie, Aura, eine „Göttin in Schwarz“, genau wie jene Isis. Aura reist nach Andorra, doch jemand scheint sie zu verfolgen.
Unterdessen ist es Tess und Gian nicht gelungen, aus ihrer Gefangenschaft zu fliehen. Und Gillian sucht auf Mallorca nach dem Templerschatz, den schon viele vor ihm gesucht haben. Doch von einem alten Mann namens Escriva erhält er endlich einen wertvollen Tipp und begibt sich zur steilen Nordküste.
_Mein Eindruck_
Im Mittelpunkt dieser Folge steht eindeutig Auras Vision von der schwarzen Isis. Es handelt sich dabei um eine real existierende Person und höchstwahrscheinlich eine Unsterbliche. Könnte sie durch Mittelsmänner und Handlanger hinter den Ereignissen stecken, welche die Figuren der drei Handlungsstränge bewegen? In einer weiteren Vision erblickt Aura die schwarze Isis, wie sie dem König Gilgamesch von Uruk das Kraut der Unsterblichkeit stibitzt. Die Fremde hat also auch die gleiche Kraft wie Aura selbst. Dass die Isis – eine ägyptische Gottheit – in der Legende eigentlich Inanna hieß, soll nicht weiter stören. Beide waren Mond- und Muttergottheiten.
Doch das Rätsel darum, was die Isis mit Aura vorhat, soll erst in der letzten Folge gelüftet werden. Auch der Grund, warum sie die SCHWARZE Isis genannt wird, bleibt vorerst im Dunkeln. Es ist aber nicht abwegig anzunehmen, dass sie das dunkle Gegenstück zu Aura ist. Dass Aura aber auf irgendeine Weise per se gut und somit WEISS sein soll, wird durch keinerlei Taten Auras belegt. Es sei denn, man zählt ihre Bekämpfung der finsteren Tempelritter dazu. Damals setzte sie deren Unsitte, mit ihren Töchtern Nachkommen zu zeugen und deren Blut zu trinken, eine Ende. Hätte sie nicht aufbegehrt, hätte auch ihr Vater sie dergestalt missbraucht.
Recht seltsam fand ich den Auftritt der beiden deutschen Schwestern Kaskaden. Nirgendwo wird erklärt, warum sie empathische Kräfte haben, eventuell wegen einer Verbindung zur Familie Institoris. Offenbar besteht ihre Funktion lediglich darin, Aura zu der Vision der schwarzen Isis zu verhelfen. Auch welche Verbindung sie zum Chevalier de Veldan haben, bleibt unklar. Der Chevalier könnte ebenfalls ein Unsterblicher sein, der früher unter dem Namen Cagliostro an den Fürstenhöfen des 18. Jahrhunderts auftrat.
Aufgrund dieser vielen offenen Fragen bleibt die zweite Folge der neuen Staffel etwas unbefriedigend. Dafür gibt aber mal wieder ein wenig Action (und damit ist kein Sex wie in der ersten Folge gemeint). Die Flucht über Dächer, durch Gassen und verborgene Katakomben hat ihren eigenen Charme und erzeugt eindeutig Spannung – die angesichts der Ereignislosigkeit der anderen Handlungsstränge sehr willkommen ist.
_Unterm Strich_
Diese Folge dient dem Übergang vom Schauplatz Paris zu den Schauplätzen in Spanien. In Paris werden gruselige Szenen wie aus „Das Schweigen der Lämmer“ aufgeboten, aber auch eine spannende Verfolgungsjagd. Eine Vision gibt Aura Rätsel auf: Was hat die schwarze Isis mit den Unsterblichen zu tun? Es ist ein Hinweis auf das Gilgamesch-Epos. Unterdessen gelangen Gian und Tess sowie Gillian und Karisma an interessante Bestimmungsorte. Besonders interessant ist der Hinweis auf die Höhle auf Mallorca, wo der Templerschatz verborgen liegen könnte.
Die professionelle Inszenierung, die filmreife Musik und Stimmen von bekannten Schauspielern einsetzt, bietet dem Hörer ein akustisches Kinoerlebnis, das man sich mehrmals anhören sollte, um auch die Feinheiten mitzubekommen. Auch jungen Menschen, die sich einfach nur für gruselige Audiokost interessieren, die gut gemacht ist, lässt sich das Hörspiel empfehlen. Es ist leicht verständlich, wirkungsvoll inszeniert und die Stimmen der Stars vermitteln das richtige Kino-Feeling. Wer jedoch mit Melodramatik absolut nichts am Hut hat, sich aber trotzdem zünftig gruseln will, der sollte zu härterer Kost greifen.
|69 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3-7857-3611-1|
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