Alle Beiträge von Björn Backes

Vaughan, Brian K. / Guerra, Pierra / Marzán jr., José / Sudzuka, Goran – Y: The Last Man 6 – Girl on Girl

Band 1: [„Entmannt“ 3282
Band 2: [„Tage wie diese“ 3586
Band 3: [„Ein kleiner Schritt“ 3774
Band 4: [„Offenbarungen“ 3775
Band 5: [„Ring der Wahrheit“ 4179

_Story_

Dr. Mann und Agentin 355 haben endlich die Ursache dafür gefunden, dass Yorick die Katastrophe, die zur Auslöschung allen männlichen Lebens führte, überlebt hat. Jedoch benötigt man zur weiteren Erforschung Yoricks Äffchen Ampersand, welches von einer geheimnisvollen Japanerin entführt wurde. Um die Reise nach Asien schnellstmöglich hinter sich zu bringen, schließen sich die beiden Damen und ihr wohlbehütetes Geheimnis der Besatzung eines Kreuzfahrtschiffes an, welches unter strikter Order kistenweise Medikamente befördert. Während Yorick sofort ein Auge auf die hübsche Schiffseignerin Killina wirft, entgeht seinen Begleiterinnen dabei nicht, dass irgendetwas am rücksichtslosen Treiben auf der |Whale| nicht mit rechten Dingen zugeht.

Als schließlich eine australische Agentin an Bord eindringt, ein Todesopfer unter den weiblichen Matrosen fordert und die Schiffsladung sich als ein enorm gefährliches Gemisch entpuppt, realisiert selbst der leicht verwirrte letzte Mann auf Erden, dass sein kleiner Rettungstrupp einmal mehr ins offene Messer gelaufen ist.

_Persönlicher Eindruck_

„Y: The Last Man“ ist ein echtes Phänomen. Dies war zwar schon nach den Eindrücken des ersten Bandes klar, in welchem ja erst die Rahmenbedingungen für die außergewöhnliche Story festgesetzt wurden, spiegelt sich seither aber in jeder noch so erstaunlichen Wendung und dementsprechend in jedem weiteren Sonderband wider, der sich mit der Geschichte des schicksalhaften Erdenretters(?) beschäftigt.

Auch in der nunmehr sechsten Episode erlebt der Protagonist mal wieder ein mehr als ungewöhnliches Abenteuer, in dem Star-Autor Brian K. Vaughan erneut sein Talent für unkonventionell-überzeugende Storylines unter Beweis stellt. Die Reise auf der |Whale| ist gezeichnet von absurden Begegnungen, noch absurderen Charakteren und erneut heftigen Plot-Breaks, die das eh schon verworrene Treiben noch einmal mächtig auf den Kopf stellen. Nichts Neues also auf der unendlichen Mission des ungleichen Trios?

Nun, auch diese Frage kann ganz klar negiert werden, da Vaughan seinen Charakteren erneut eine ziemlich krasse Entwicklung zugesteht. So bricht selbst Agentin 355 all ihre Tabus, als sie realisiert, dass der weibliche Kapitän Killina die Nacht mit Yorick verbringen möchte, und entlädt ihre geheimen Gelüste an der offenkundig bisexuellen Dr. Mann. Als die beiden von einem völlig verdutzten Yorick auf frischer Tat ertappt werden, birgt allein dies wieder Potenzial für ganz neue Wirrungen innerhalb des komplexen Erzählstrangs, der hier plötzlich wieder völlig neue Richtungen einschlägt. Es ist jedenfalls erstaunlich, wo bzw. in welcher Form der Autor immer wieder diese fabelhaften Ideen hervorholt und wie er sie anschließend reibungslos in die Handlung einfügt.

Vor diesem Hintergrund sei jedoch auch noch einmal darauf hingewiesen, dass sich das Themenfeld mittlerweile mit jeder weiteren Ausgabe noch stärker ausweitet. Vaughan gewährt kurze Einblicke in das Schicksal der militanten Soldatinnen, kramt kurz in der persönlichen Erinnerung des Hauptdarstellers herum und reflektiert bisherige Erlebnisse sehr subtil in Andeutungen und zweideutigen Dialogen, verbindet all dies jedoch ständig mit neuen Aspekten, an denen die eigentliche Geschichte noch weiter wächst. Mit Spannung wird daher auch die Antwort auf die Frage erwartet, wie all diese recht unterschiedlichen Stränge anschließend kombiniert und schlüssig verbunden werden, die jedoch vorerst noch nicht in Sicht scheint. Solange in „Y: The Last Man“ noch genügend Frauen auftauchen, die sich der Rückkehr der Männlichkeit bewusst in den Weg stellen, und solange Vaughan den wichtigsten Charakteren immer noch Enthüllungen entnehmen kann, bleibt auch diese fantastische Serie weiterhin spannend.

Apropos Enthüllungen: In Band sechs erfährt man nun endlich auch ein wenig über den Verbleib von Yoricks ausgewanderter Freundin Beth, die sich ausgerechnet in Australien befindet – dort, wo auch die Geheimorganisation beheimatet ist, die inkognito den Schmuggel auf der |Whale| aufdeckt und den Protagonisten erneut eine missliche Lage aufs Auge drückt. Aber dies ist wieder eine andere Geschichte, die es in „Girl on Girl“ bis ins Detail zu begutachten gilt, und die neben recht temporeicher Action auch wieder den einen oder anderen Spruch parat hält. Keine Frage also: Auch in der neuesten Episode hat sich Brian K. Vaughan in allen Belangen wieder selbst übertroffen – auch wenn man sich diesbezüglich ständig wiederholen muss!

[Verlagsseite zur Serie]http://www.paninicomics.de/?s=gruppen&gs__gruppe=10452

Fiore, Christian / Happel, Knut – Säulen von Venedig, Die

_Eine Stadt entsteht …_

Venedig entstand bekanntlich aus einer Lagune und auf ganz unkonventionelle Weise. Die Erbauer rammten zunächst mit Pech bestrichene Pfähle in den Grund des Gewässers und schafften somit das Fundament für die späteren Bauten. Um den berüchtigten Canal Grande wuchs so Haus für Haus, Stadtteil für Stadtteil und Sehenswürdigkeit für Sehenswürdigkeit aus diesen ungewöhnlichen Verankerungen heraus und machten die Stadt schließlich dank des dadurch bedingten romantischen Flairs zum europäischen Liebesnest schlechthin.

Die Erbauung Venedigs haben auch die beiden Autoren Christian Fiore und Knut Happel bei der Erstellung ihres Brettspiels „Die Säulen von Venedig“ thematisiert. Runde für Runde schlüpfen die Spieler hier in die Rolle verschiedener bedeutender Figuren aus der Bauphase der Stadt, konkurrieren um die Genehmigung des Baus der Stadtteile und wetteifern schließlich um Siegpunkte, die es hier auf recht vielfältige Weise zu ergattern gilt.

_Spielidee_

„Die Säulen von Venedig“ basiert in seinen wesentlichen Wesenszügen auf drei wichtigen strategischen Elementen: Planung, Intuition und Risikobereitschaft. Jeder Spieler besitzt durchgehend fünf Handkarten mit verschiedenen Persönlichkeiten, deren Fähigkeiten es Runde für Runde auszuspielen gilt. Brisant hierbei: Hat man einen Charakter ausgelegt, wandert er zum linken Nachbarn herüber, der nun ebenfalls die speziellen Eigenschaften der Figur nutzen kann. Man sollte also schon sehen, dass man hier keine ungeschickten Steilpässe vorlegt, welche die Kontrahenten geschickt und leichtfertig verwerten können.

Das Spiel mit den Handkarten bestimmt somit auch den grundsätzlichen Verlauf und sagt aus, ob man nun Pfähle platzieren muss (und hofft, dass die Gegner ihre Behausungen hierauf errichten) oder Stadtteile nachziehen und selbige erbauen darf oder eben durch andere spekulative und Hinterlisten an die begehrten Siegpunkt gelangen kann. Möglichkeiten, sich diesbezüglich zu bereichern, gibt es schließlich viele, jedoch muss man permanent auf der Hut sein, dass man nicht durch strategische Fehler und schlechte Intuition und Planung allzu schnell ins Hintertreffen gerät. Wertvolle Karten gehen nämlich nur selten in Umlauf und kehren womöglich nie mehr auf die eigene Hand zurück, werden unterdessen jedoch zu starken Waffen der Mitspieler. Aber am Ende ist es ganz gleich, wie man es nun bewerkstelligt. Sieger ist derjenige, der mit Cleverness und auch ein wenig Glück die meisten Siegpunkte ergattert hat.

_Spielmaterial_

• 1 Spielplan
• 1 Gondel
• 60 Pfähle
• 48 Stadtteile
• 31 Spielkarten
• Je 9 Pfahlmarker in sechs Farben

Das Spielmaterial ist, wie bei |Goldsieber| eigentlich schon gewohnt, sehr stimmig gehalten, darüber hinaus aber auch recht massiv. Mehr als hundert Holzteile verspricht der Rücken der Spielschachtel und gewährleistet damit schon einmal, dass sich die Steine auch langfritig kaum abnutzen. Stabilität war jedoch nicht die einzige Prämisse: Auch ein gewisser Humor lässt sich feststellen, sei es nun in den Kartentexten oder bei den tollen, bunten Illustrationen auf den Spielkarten, die im Übrigen eine genaue Vorstellung über das jeweilige Treiben der historischen Charaktere ermöglichen. Die Atmosphäre ist demzufolge also auch gesichert, so dass sich letztendlich konstatieren lässt, dass die Aufmachung des Spiels absolut gelungen ist.

_Spielvorbereitung_

Vor dem eigentlichen Spiel werden die Pfähle und die Gondel neben dem Spielfeld bereitgestellt. Abhängig von der Spielerzahl werden bestimmte Karten aussortiert; die Übrigen werden so unter den Spielern aufgeteilt, dass jeder fünf Handkarten besitzt. Auch erhält jeder die neun Pfahlmarker in seiner Spielfarbe. Die Stadtteile werden schließlich nach Formen sortiert und offen in die Auslage auf dem Brett gelegt. Jeder Spieler darf nun ein Stadtteil mit zwei Wappen und zwei Steinen sowie ein Stadtteil mit vier Steinen und sieben Wappen aufnehmen. Diese legt man zu guter Letzt offen vor sich ab und übergibt dem zufällig bestimmten Startspieler nun die Initiative.

_Spielablauf_

Das Spiel gliedert sich in insgesamt fünf aufeinander folgende Abläufe, die in jeder einzelnen Runde, beginnend mit dem Startspieler, vollzogen werden. Schematisch ist „Die Säulen von Venedig“ folgendermaßen konstruiert:

|1. Startspieleraktion|

Vor Beginn der eigentlichen Runde darf der Startspieler bei einem beliebigen Mitspieler eine Karte verdeckt ziehen und gibt ihm im Tausch eine Karte aus seiner Handauswahl.

|2. Aktionskarten auswählen|

In dieser Phase beginnt nun das aktive Spiel für alle Beteiligten. Die Spieler entscheiden sich für eine der fünf Handkarten und legen diese zunächst verdeckt vor sich ab. Hat jeder eine Entscheidung getroffen, werden die Karten reihum aufgedeckt und bieten die Grundlage für die nächste Spielphase.

|3. Aktionskarten ausführen|

Beginnend mit dem Startspieler, führt nun jeder die Aktion, die seine Karte ermöglicht, aus. Wer beispielsweise den Ratsherren ausgespielt hat, darf sich neue Stadtteile nehmen, wohingegen der Pechtunker erlaubt, neue Pfähle zu platzieren. Mehr hierzu im folgenden Abschnitt.

|4. Aktionskarten weitergeben|

Sobald alle Spieler ihre Aktion durchgeführt haben, reichen sie ihre gerade ausgespielten Karten jeweils an den linken Nachbarn weiter, so dass jede Kartenhand wieder gänzlich gefüllt ist.

|5. Startspielerkarte weitergeben|

Manche Spielkarten besitzen am unteren Rand das Startspielersymbol. Sollte eine dieser Karten in der vergangenen Runde ausgespielt worden sein, wechselt der Startspieler in der nächsten Runde zum linken Nachbarn. Sollte dies hingegen nicht der Fall sein, behält der aktuelle Startspieler seinen Posten.

In den einzelnen Spielphasen planen die Spieler natürlich, mit ihren Aktionen möglicht viele Siegpunkte zu bekommen bzw. das Gleiche bei ihren Mitspielern zu vereiteln. Siegpunkte gibt es meist dann, wenn der Ausbau der Stadt forciert wird, sprich wenn ein neues Stadtteil auf die Pfähle gesetzt wird. Bevor dies geschieht, müssen jedoch verschiedene Rahmenbedingungen geschaffen werden, die wiederum ein gewisses strategisches Geschick erfordern – und natürlich die entsprechenden Karten.

Zum Ausbau der Stadt ist zunächst einmal ein Stadtteil erforderlich, welches der Ratsherr beschaffen kann. Je nach Beschaffenheit der Ratsherrenkarte kann man größere oder kleinere Teile der Stadt an sich nehmen. Bevor dieser Stadtteil nun aber auch gebaut werden kann, müssen einige Stützpfähle im Boden verankert sein. Dies geschieht mit Hilfe des Pechtunkers, der bestimmt, wie viele Pfähle man setzen darf und auf wie vielen davon man eigene Markierungssteine ablegen kann. Allerdings kann man nicht beliebig Pfähle setzen. In einer Aktion müssen alle Pfähle nämlich eine direkte Verbindung haben und außerdem an den Canal Grande oder einen bereits gebauten Pfahl grenzen.

Sollten die Voraussetzungen nun geschaffen sein, komm der Baumeister ins Spiel. Mit ihm errichtet man seine Stadtteile und erntet die Siegpunkte in der Höhe, wie sie auf dem Stadtteilplättchen abgebildet ist. Allerdings muss man nun auch schauen, an welchen Stellen man baut und bauen darf. Voraussetzung für jeden neuen Stadtteil ist eine gewisse Anzahl von Steinen (Pfähle). Weiterhin sollte man aber auch nicht auf Pfählen mit gegnerischen Markierungssteinen bauen. Jeder Markierungsstein bringt diesem Kontrahenten nämlich drei Siegpunkte ein, so dass hier möglicherweise Spieler begünstigt werden, denen man eigentlich gar nicht helfen möchte.

Darüber hinaus gibt es auch einige Karten, bei denen sich Siegpunkte spekulieren lassen. Hier kommt schließlich die Intuition zum Tragen, denn Punkte gibt es beispielsweise dann, wenn ein gegnerischer Spieler parallel eine bestimmte Karte auslegt. Dieser Schritt ist aber eigentlich erst dann zu erwägen, wenn sichere Punkte zunächst außer Reichweite sind. Und natürlich muss man stets bedenken, dass die entsprechende Karte nun in den Besitz eines anderen Spielers übergeht.

Die letzte, immens wichtige Karte ist der Gondoliere. Er ermöglicht es, einen Markierungsstein auf die Gondel zu setzen und jedes Mal zwei Punkte abzukassieren, wenn ein Spieler einen Stadtteil an den Canal Grande baut. Dies geschieht so lange, bis der Gondoliere wechselt und dieses Privileg an einen anderen Spieler übergeht.

_Spielende_

Sobald kein Spieler mehr die Möglichkeit hat, einen Stadtteil auf die noch bestehenden Pfähle zu setzen, wird das Spiel beendet. Die Siegpunkte werden ausgewertet und der hier führende Spieler schließlich zum Sieger erklärt.

_Persönlicher Eindruck_

„Die Säulen von Venedig“ ist einerseits ein ziemlich abwechslungsreiches Strategiespiel, aufgrund des sympathischen Settings und des vergleichsweise einfachen Regelwerks aber auch für die klassische Familienrunde empfehlenswert, da der Anspruch an den Spieler nicht sonderlich hoch ist. Dennoch sollte man die Spieltiefe keinesfalls unterschätzen, weil das Spiel durchaus reichhaltiges Potenzial besitzt, welches sich vor allem mit wachsender Erfahrung so richtig offenbart. Sobald man nämlich gelernt hat, einzuschätzen, wann welche Karte nun am günstigsten zum Einsatz kommt, halten stetig mehr taktische Feinheiten Einzug ins Spielsystem und eröffnen erst den wahren strategischen Wert des Lagunenbaus am Canal Grande. Alleine schon die Diversität bei der Siegpunktverteilung sorgt hierbei dafür, dass jede Partie recht abwechslungsreich gestaltet ist und sich dementsprechend jedes Mal ganz anders entwickeln kann.

Einen Punkt haben die beiden Autoren aber dennoch übersehen, und dies ist die manchmal etwas ungleiche Chancenverteilung. Abhängig davon, welche Karten man zu Beginn auf der Hand hält, kann das Gleichgewicht schon einmal etwas deutlicher verschoben sein, was sich spätestens dann zeigt, wenn ein Spieler sich auf der Siegpunktleiste weiter absetzt. Diesbezüglich ist der Titel noch nicht ganz so ausgereift, da die Spannung nicht immer bis zum Schluss anhält und man höchstwahrscheinlich schon den Sieg in der Tasche hat, wenn man sich in einem der ersten Züge ein Stück weit von den Kontrahenten absetzen konnte. Dadurch nämlich, dass man von seinem rechten Nachbarn immer noch gute Karten zugeschoben bekommt – so ist es jedenfalls die Regel -, muss man sich auch nie wirklich Sorgen um die Konstellation auf der eigenen Hand machen und kann womöglich ziemlich locker durchmarschieren.

Allerdings ist auch dies ein Punkt, der mit steigender Erfahrung immer mehr an Bedeutung verliert, weil man einfach lernt, clever mit den Karten umzugehen – und sich irgendwann auch nicht mehr wirklich darum sorgen muss, dass eine vorzeitige Entscheidung ansteht.

Insofern überwiegen im Resümee ganz deutlich die positiven Eindrücke des Titels, allen voran begünstigt durch die kniffligen Bluffs beim Ausspielen der Karten und den generell recht innovativen Mechanismus. Dass es für eine „Spiel des Jahres“-Nominierung nicht gereicht hat, verwundert angesichts mancher kleiner Ungereimtheiten im Spielablauf zwar nicht, doch da „Die Säulen von Venedig“ auch ohne schmückendes Beiwerk (sieht man mal von den tollen Spielmaterialien ab) als grundsolide und temporeiche Mischung aus Strategie- und Familienspiel durchgeht, verdient es an dieser Stelle dennoch eine klare Empfehlung.

http://www.goldsieber.de/
http://www.noris-spiele.de/

|Ergänzend dazu:|
[„Saba – Palast der Königin“ 4335

Karpyshyn, Drew – Mass Effect 1: Die Offenbarung

_Story_

Erst seit wenigen Jahren ist die Menschheit Teil der interstellaren Völkergemeinde, kann ihren Einfluss dort jedoch noch nicht geltend machen. Die ihnen entgegengebrachte Skepsis fällt den Menschen auch zur Last, als eine Forschungsbasis an der Grenze des kolonialisierten Weltraums auf Sidon völlig unerwartet angegriffen wird. Commander David Anderson und eine waghalsige Einsatztruppe können die Feinde zwar stellen und vernichten, jedoch erhebt sich rasch der Verdacht, jemand habe die Allianz kurz vor dem Attentat an eine noch unbekannte Macht verraten.

Andersons Spur führt zur technisch begabten Wissenschaftlerin Kahlee Sanders, die genau 24 Stunden vor der Eskalation aus der Station geflüchtet war und somit zur Hauptverdächtigen avanciert ist. Doch Sanders, deren Familienstammbaum eine bedeutende Persönlichkeit innerhalb der Allianz hervorbringt, hat mit dem Anschlag nichts zu schaffen und trat lediglich die Flucht an, da ihr die wahren Motive der Wissenschaft auf Sidon offenbar wurden.

Unter der Führung des genialen Dr. Quian wurde verbotenerweise an der Entstehung künstlicher Intelligenz experimentiert, und Sanders sah sich gezwungen, dies den Behörden zu melden. Nun jedoch, da sich die Ereignisse überschlagen, brutale Kopfgeldjäger die Szenerie säumen und die Verschwörung um die Forschung Quians verheerende Ausmaße nimmt, ist sie auf den Schutz Andersons angewiesen. Doch auf den kompromisslosen Söldner warten in diesem riesigen Haifischbecken noch weitaus größere Gefahren …

_Persönlicher Eindruck_

In „Die Offenbarung“ erzählt Drew Karpyshyn die offizielle Vorgeschichte zum erfolgreichen Science-Fiction-Rollenspiel-Shooter „Mass Effect“, der unter Videogamern bereits jetzt als angehender Klassiker gehandelt wird. Und ähnlich wie in der Konsolenschlacht, so gibt sich auch der Roman ziemlich brutal, sowohl was die Action als auch die Darstellung so manchen Gemetzels anbelangt. Doch ist der hieraus gezogene Effekt letztendlich größer als die Überzeugungskraft der temporeichen Handlung?

Nun, diese Frage galt es in diesem knapp 300 Seiten starken Paperback zu ermitteln, dies jedoch mit überraschend positiven Resultaten. Sind Adaptionen von Videospiel-Storys zumeist eher laue Aufgüsse mit deutlichem Schwerpunkt auf der actionlastigen, spannungsarmen Handlung, kann sich der erste Band zu „Mass Effect“ einer wendungsreichen, flotten und bisweilen auch ziemlich spannenden Geschichte rühmen. Zwar sind die Charaktere im weitesten Sinne austauschbar und der Plot nicht so fesselnd wie die Werke der Science-Fiction-Elite, jedoch stimmen die Atmosphäre und abgesehen von der teils überzogenen Brutalität auch der Inhalt.

Der wesentliche Pluspunkt der Story ist allerdings der Aufbau der völlig neuen Welten, die Autor Karpyshyn hier kreiert. Mit viel Liebe zum Detail schafft er ein ziemlich umfassendes Konstrukt, umschifft dabei geschickt Logikfehler, verstrickt sich trotz komplexer Darstellungen nie in Widersprüche und lässt ganz nebenbei auch noch genügend Freiräume, um die Entwicklung von Handlung und Charakteren zuzulassen und zu forcieren. Lediglich manche Beziehungsgeflechte sind ein wenig verwirrend bzw. nicht ganz so harmonisch ausstaffiert. Stellenweise lässt der Autor diesbezüglich einige interessante Teilstränge fallen, so etwa die Verbindung zwischen Jon Grissom und Kahlee Sanders sowie den Effekt, den diese für die Erzählung hat. Gerade in solchen Passagen schleicht sich der Eindruck ein, als würde reichlich Potenzial verschenkt, bloß um über die gesamte Distanz das hohe Tempo zu halten. Letzteres entwickelt sich aufgrund der rasanten Action und der zahlreich eingewobenen Breaks jedoch wie von selbst. Es geht regelrecht Schlag auf Schlag, man hüpft ständig zwischen den Szenarien, kann aber trotzdem leicht den Überblick behalten, da Karpyshyn insgesamt doch eine sehr gradlinige Struktur bevorzugt.

Diese hohe Geschwindigkeit gepaart mit den vielschichtigen Inhalten der Storyline sowie dem überzeugenden Spannungsaufbau machen „Die Offenbarung“ schließlich zu einem der wenigen Romane aus dem Konsolenbereich, die das Prädikat ‚wirklich lesenswert‘ verdienen. Und da siedelt sich der Auftakt zu „Mass Effect“ gerade einmal unter einem Dutzend qualitativ vergleichbarer Bücher an!

|288 Seiten|
http://www.paninicomics.de/mass-effect-s10514.html
http://masseffect.bioware.com/
http://www.masseffect-game.de/

Preuß, Dietmar – Hohenhag (Das Schwarze Auge 96)

_Inhalt_

Hohenhag ist ein kleiner Wehrhof an der Grenze zur Orklandsteppe und damit zum Territorium der Orks. Als diese eines Tages Hohenhag angreifen, entführen sie zwei Kinder: Beolf und Sidra. Die beiden sind fortan gezwungen, als Sklaven der Orkenhorde mit deren Sippe durch die Steppe zu ziehen.

Fünf Jahre später, die beiden sind mittlerweile erwachsen geworden, gelingt ihnen die Flucht. Fortan sinnen sie auf Rache an den Orks und scharen die „Unsichtbare Rotte“ um sich, mit denen sie ihren Heimathof wieder aufbauen und den Orks in Guerillamanier empfindliche Verluste zufügen. Doch ein Schatten hängt über Beolf und Sidra: Die beiden haben sich ineinander verliebt, wissen jedoch nicht, ob sie vermutlich Halbgeschwister sind …

_Meine Meinung_

Dietmar Preuß wendet sich in seinem Roman einer Region Aventuriens zu, die in der DSA-Romanreihe bisher nicht allzu häufig besucht wurde, nämlich dem Orkland und den Orks.

Nachdem im ersten Abschnitt das Leben auf dem Wehrhof Hohenhag beschrieben und die Hauptpersonen eingeführt wurden, erhält man im zweiten Teil des Romans einen interessanten Einblick in das alltägliche Leben einer Orksippe. Dies ist gleichzeitig auch die stärkste Passage des Buches, denn hier nimmt man quasi am täglichen Leben der Schwarzpelze teil und ertappt sich sogar manchmal dabei, Sympathien für den ein oder anderen von ihnen zu entwickeln. Auf der anderen Seite wird aber auch die sehr kriegerische Grundausrichtung und doch recht raue Art der Orks teils recht plastisch geschildert. So gelingt es Preuß sehr gut, zum einen das Klischee des Orks als „Schlachtvieh“ zu umgehen, zum anderen aber auch eine klare Abgrenzung zu den Menschen zu schaffen.

Die Geschichte gewinnt schließlich mit der Flucht der beiden Protagonisten an Tempo. Man bezieht den verlassenen Hof wieder, macht ihn wehrhaft und geht „auf Orkjagd“. Glich die erste Hälfte des Romans noch mehr einer Gesellschaftsstudie, so geht es doch jetzt eher actionlastig zu. Des Weiteren würzen Konfliktsituationen zwischen den Mitgliedern der „Unsichtbaren Rotte“ – hier vor allem zwischen dem „Helden“ Beolf und seinem „Gegenspieler“ Ermenrich – die Geschichte.

Hier zeigen sich allerdings auch die Schwachstellen des Romans. Die Hauptfiguren sind zu stereotyp angelegt, lassen letztendlich eine gewisse Tiefe vermissen. Hier wird mit zu vielen Klischees geliebäugelt, sei es der gemütliche, starke, jedoch etwas tumbe Handwerkerssohn, der seine erste große Liebe verliert, oder der durchtriebene Nebenbuhler des einsamen Helden, der keinen Winkelzug auslässt, um diesem zu schaden und ihm seine Braut auszuspannen. Dadurch wirken die Charaktere austauschbar und sind in ihren Handlungen zu sehr vorhersehbar.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Beschreibung der Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten. Die Idee von der eventuellen „verbotenen Liebe“ ist zwar sehr reizvoll und bietet einen interessanten Spannungsbogen, jedoch erinnert die teils recht pornografische Beschreibung dieser Beziehung doch eher an einen Groschenroman und wird dem Anspruch des Romans nicht gerecht.

Alles in allem ist „Hohenhag“ eine sehr interessante Geschichte mit viel Potenzial, das man allerdings weitaus besser hätte ausschöpfen können.

http://www.fanpro.com/

Miller, John Jackson / Weaver, Dustin – Star Wars Sonderband 41: Knights Of The Old Republic III – Tage der Furcht

[Knights Of The Old Republic II – Stunde der Wahrheit 3723

_Story_

Noch immer befindet sich der junge Jedi-Padawan Zayne Carrick auf der Flucht vor seinen einstigen Lehrmeistern und gezielt arbeitenden Kopfgeldjägern, die ihn des Mordes an seinen Mitschülern bezichtigen. Doch statt sich der Übermacht der Häscher zu stellen, schwört Carrick, den wahren Mörder aufzuspüren und zur Strecke zu bringen, um seine Unschuld endgültig unter Beweis zu stellen. Auf Ralltir beschließt er, sich von seiner Mitstreiterin Elbeh und dem alten Erfinder Camper zu trennen, um beiden eine bessere Überlebenschance auf der Flucht zu verschaffen. Gemeinsam mit dem geschäftstüchtigen Gryph reist Zayne auf einen abgeschlagenen Planeten, landet dort aber ausgerechnet in den Händen eines Admirals der Republik.

Unterdessen hat auch Elbeh nur wenig Erfolg. Auf ihrer Schiffspassage wird Camper von einem Droiden angegriffen und schwer verwundet. Die beiden schaffen es mit letzter Kraft auf ihren Heimatplaneten Arkana, wo Camper jedoch immer stärker einer seltsamen Senilität verfällt. Lord Adasca schiebt den bedenklichen Zustand des Wissenschaftlers auf ein tückisches Virus, doch Elbeh schenkt dem keinen Glauben. Allzu deutlich soll sie bald spüren, dass ihre finsteren Ahnungen vollends berechtigt waren. Vergleichbare Visionen plagen auch Zayne; er sieht den Verfall einer ganzen Welt, und erstmals in seiner Karriere als Jedi ist er sich sicher, dass seine düsteren Vorahnungen ihn nicht täuschen …

_Persönlicher Eindruck_

Der dritte Band der illustrierten „Knights Of The Old Republic“-Serie ist mitunter der schwierigste und komplexeste in dieser Reihe, da er zum einen gewissermaßen voraussetzt, dass man die Vorgeschichte kennt, zum anderen aber auch dann nur schwer durchschaubar ist, da die einzelnen Sprünge zwischen reflektierter Hintergrundgeschichte und aktueller Realität stellenweise kaum zu erkennen sind. Allerdings ist dies gegenteilig auch ein Aspekt, der diese Publikation zu einer äußerst interessanten macht.

Die Story um den vermeintlich unschuldigen Jedi-Schüler wird von John Jackson Miller zunächst stringent vorangetrieben. Nach der schmerzlicheren Trennung von Elbeh und Camper vertraut der junge Jedi auf die Geschicke seines verbliebenen Gefährten Gryph, muss sich jedoch ständig dessen unbremsbarer Gier unterordnen. Während Zayne in seinen Visionen erlebt, wie die Mandalorianer ihren momentanen Aufenthaltsort am nächsten Tag in Schutt und Asche legen werden, forciert Gryph gemeinsam mit einem befreundeten Schuldner sein Restaurant-Projekt, welches von Seiten der Republikaner mit Freuden angenommen wird. Zu diesem Zeitpunkt ahnt aber auch noch niemand, wer tatsächlich hinter dem kulinarischen Zwischenstopp steht.

Auf der anderen Seite beschreibt Miller nicht ganz so detailliert den Werdegang von Elbeh, die sich in einem inneren Zwiespalt aus verschenkter Hoffnung, verlorenem Vertrauen und verzweifeltem Kampf gegen die Wirren, die der absehbare Krieg mit sich bringt, befindet. Zur Rettung ihres stärksten Verbündeten lässt sie sich auf einige bedenkliche Deals ein und gerät ebenso wie ihr ehemaliger Sidekick Carrick in einen Hinterhalt, aus dem es scheinbar kein Entrinnen mehr gibt. Beide kämpfen nach wie vor für ihre Ideale und ihr bis hierhin gebrochenes Recht, doch scheinen sie auch jetzt nicht die erhoffte Genugtuung zu erfahren. Die „Tage der Furcht“ erweisen sich nämlich letztendlich nur als Zwischenstation auf ihrer Mission zum Beweis ihrer Unschuld.

Nach dem recht fulminanten Auftakt ruht die Story in Sachen Fortschrittlichkeit, lässt dafür aber deutlich mehr Freiräume für die Ausschmückung einiger bislang verborgener Details. Miller verfolgt nicht zielstrebig eine Lösung im Konflikt der Protagonisten, sondern schafft gleich mehrere neue Stränge, um deren Bredouille noch weiter zu verschärfen. Dies ist ihm unter Berücksichtigung des nachvollziehbaren Aufbaus auch weitestgehend gelungen, wenngleich es partiell recht schwierig ist, den rasanten Entwicklungen und permanenten Wendungen zu folgen. Dieser Grad an Komplexität hebt allerdings das Niveau der Comic-Geschichte um die „Knights Of The Old Republic“ in gewisser Weise auch wieder an und schafft weiteres Potenzial für ein anständiges, spannendes Finale, welches zwar noch ein wenig auf sich warten lässt, aufgrund der hier geschilderten Ereignisse dennoch heiß ersehnt wird. Selbst ein paar zwischenzeitliche Längen, die beim Umfang der Serie aber kaum zu umgehen waren, können an diesem Umstand nichts mehr ändern.

Alles in allem also hinterlässt auch der dritte Sonderband der Serie einen weitestgehend makellosen Eindruck, obschon man von nun an den Abschluss nicht mehr weiter aufschieben sollte. Aber selbiges ist nicht zu erwarten, würde die Story aber bei noch weiter forcierter Verzweigung auch nicht mehr ganz glaubwürdig machen. Dies zu diskutieren, ist jedoch müßig. Feststeht jedenfalls, dass die „Knight Of The Old Republic“-Ausgaben bis dato würdige Vertreter der „Star Wars“-Comics sind und sich eben dieser Eindruck auch in der aktuellen Sammelausgabe noch weiter herausschält.

http://www.paninicomics.de/

Seidel, Stefan / Niessen, Susan – kleine Bauer im Einsatz, Der

In der bereits 2006 gestarteten Bilderbuchreihe „… im Einsatz“ begleiten Zeichner Stefan Seidel und Texterin Susan Niessen die verschiedensten Kinderidole während ihrer alltäglichen Arbeit. Vom Feuerwehrmann bis hin zum Piloten reicht die nunmehr bereits achtteilige Edition, die über den |Coppenrath|-Verlag vertrieben wird und in jeweils sechs doppelseitigen Illustrationen den Tagesablauf im Berufsleben der jeweiligen Person nachzeichnet.

Im Rahmen der zweiten Auflage wird nun auch der vielseitige Beruf des Landwirts in einer kleinen Geschichte beleuchtet, die vielleicht sogar die detailreichste der gesamten Serie ist. Der gute Mann, der hier durch den Alltag begleitet wird, hört auf den Namen Bernd und gewährt den kleinsten Leuten unter den Lesern einen Einblick in sein vielseitiges, allerdings auch anstrengendes Leben als Bauer. Dies beginnt bereits mit der ersten doppelseitigen Zeichnung, die das bekannte Gesicht – hier bedient sich Stefan Seidel munter bei den Skizzen aus der vorangegangenen Ausgabe – vor seinem ganzen Stolz, einem recht modernen Traktor, zeigt. Mit seinem wichtigsten Arbeitsgerät führt er im weiteren Verlauf einen Pflug, um das Getreide auszusäen, nutzt ihn aber später auch als Zuggerät für den Getreideanhänger, der auf dem Feld von einem Mähdrescher beladen wird.

Natürlich gestalten Niessen und Seidel die Geschichte des Bauern auch mit allerhand Tieren. Die Schweinezucht wird begutachtet, und auch ein kleiner Blick auf den Melkprozess im Kuhstall sei erlaubt. Und obwohl der fleißige Bernd während seines langen Arbeitstages stets lächelnd bei der Sache ist, so gebührt auch ihm ein Feierabend, jedoch zumeist erst in der Dunkelheit, nachdem er die Bestallungen allesamt noch einmal geprüft hat. Schön, dass hier auch berücksichtigt wurde, dass dieser Beruf einerseits eine Menge Spaß bringen kann, andererseits aber auch knüppelhart ist. Mit den steten Vorurteilen, die ja leider immer noch die hiesige Landwirtschaft belasten, räumt Seidel jedenfalls auf und stellt den Protagonisten stattdessen als vorbildlichen Sympathisanten vor, der sich auch von den schwersten Aufgaben nicht beeindrucken lässt – wobei alles andere im Rahmen dieses Bilderbuchs natürlich auch unpassend gewesen wäre.

Das Bauer-Buch ist aber gerade daher so wertvoll, weil es so viele kleine Details zu entdecken gibt. Die Bilder sind nicht nur farbenfroh dekoriert, sondern auch mit vielen Einzelheiten bestückt, die nicht dringend auf den ersten Blick ins Auge stechen, daher aber immer wieder einen weiteren Durchgang anregen. Außerdem sind Tiere natürlich immer ein nettes Motiv, wenn es darum geht, das Erzählpublikum bzw. die eigenen Kinder aus der Reserve zu locken. Und genau dies gelingt mit dem facettenreichen Buch um Bernd den sympathischen Bauern wirklich unheimlich gut.

Aus den genannten Gründen würde ich „Der kleine Bauer im Einsatz“ auch als Einstieg in die Reihe empfehlen. Der kleine Bilderband zeigt sehr anschaulich, was so alles auf dem Bauernhof geschieht, ohne dabei mit Informationen oder grafischen Reizen zu überfordern. Nicht zuletzt wegen der liebevollen Detailzeichnungen ist es als Vorlesewerk für das ganz kleine Publikum sogar fast schon ein Muss.

http://www.coppenrath.de/

Welles Hartley / Mick Harrison / Doug Wheatley – Star Wars 65: Dark Times 4 (von 5) – Das Bauernopfer

Inhalt

„Das Bauernopfer, Rebellion Teil 3“

Wyl Tarson und seine Gefährten landen auf Ahakista, einem unscheinbaren Planeten, auf dem der Mann mit der implantierten Bombe zu einem Knoten vordringen soll, um seine von Raze auferlegte Mission baldig zu beenden. Doch die Situation auf Ahakista ist bedenklich; das Imperium hat die Pyramiden des Planeten in Besitz genommen und droht, das Volk zu versklaven. Lediglich eine kleine Einheit unter der Führung Sardoths plant ein Komplott und versucht, mit Hilfe einer imperialen Verräterin die Kommandozentrale der Streitkräfte des Imperiums per Frontalangriff auszuschalten.

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Allan Heinberg, Will Pfeifer – Wonder Woman – Wer ist Wonder Woman? (100% DC Bd. 12)

Story

Nach einjähriger Abstinenz sind die Rachegedanken Wonder Woman gegenüber immer noch nicht abgerissen. Obwohl Donna Troy inzwischen mehr oder weniger erfolglos versucht hat, diesen Part auszufüllen, geben sich weder die Bevölkerung noch die zahlreichen Gegenspieler, die den Mord an Maxwell Lord sühnen wollen, mit dem einstigen Wonder Girl zufrieden.

Als die Situation zu eskalieren droht und ihre beiden Amazonen-Schwestern Donna und Cassie selbst in die Schusslinie geraten, kann Diana von Themyscira ihre Isolation nicht mehr länger aufrechterhalten. Doch ihr Auftritt gegen Herkules und Circe macht ihr immer wieder bewusst, dass sie sich in ihrem Heldenkostüm und in ihrer zweiten Rolle nicht mehr wohlfühlt. In der Tarnung der Spezialagentin Diana Prince erfährt sie zudem von der mangelnden Akzeptanz, die man Wonder Woman nach der Mordanklage entgegenbringt. Soll sie nun endgültig den Schritt wagen und zum Menschsein übergehen? Oder ist Diana auf Lebenszeit und darüber hinaus gezwungen, sich ihrer ewigen Berufung zu stellen?

_Persönlicher Eindruck_

Jahrelang fristete Wonder Woman, einst eines der Zugpferde des |DC|-Universums, in mehreren Crossover-Serien ein Mauerblümchendasein und kam als unabhängige Superheldin nur noch sehr selten so recht zum Zuge. Einige Hauptrollen wie etwa diejenigen in den beiden „Crisis“-Reihen wurden ihr gegönnt, hier und dort gab es Gastauftritte, doch die unverständlicherweise verschwundene, nach ihr benannte Heftreihe wurde über die Jahre nicht wieder mit einem Comeback versehen. Und dabei hat die Background-Geschichte um |DC|s liebste Amazone doch insgeheim mehr Potenzial als das Gros der vielen Team-Serien, mit denen sich der Verlag in letzter Zeit wieder häufiger ans Publikum wagt.

Im Rahmen der „100% DC“-Reihe folgt nun aber doch noch die heiß ersehnte Wiederauferstehung von Diana von Themyscira, allerdings in einem eher merkwürdigen, insgesamt leider auch unwürdigen Rahmen. Das Autorenteam Heinberg/Pfeifer knüpft in der ersten Mini-Serie der jüngst in Amerika neu aufgelegten Heftreihe genau dort an, wo auch schon die neuen Episoden von „Batman“ und „Superman“ zuletzt erneut Anker warfen. Ein Jahr nach der „Infinite Crisis“ – die Parallelen sind sicher nicht zufällig – kehrt Diana nun also zurück und ist sich ebenso wie ihre Kollegen nicht ganz über ihr weiteres Dasein als Superheldin im Klaren. Klischeehaft, wie es sich in diesem Rahmen nun fast schon von selbst versteht, bedarf es einer bevorstehenden Krise, die das Eingreifen der Protagonistin erfordert, damit diese sich bei ihrer Sinnorientierung wieder fangen kann. Und natürlich betrifft der anstehende Konflikt ihre direkte persönliche Umgebung, nämlich Cassie und Donna, die sich um die legitime Nachfolge der Titelheldin bewerben, als solche aber nicht anerkannt werden.

So viel zu den Rahmenbedingungen, die an dieser Stelle ein wenig ironisch dargestellt sind, um einfach noch einmal bewusst zu machen, wie sehr sich die Motive des zurückgekehrten „Infinite Crisis“-Triumvirats doch gleichen. Nur eben setzt man bei Wonder Womans Quasi-Comeback doch recht deutlich auf altbekannte Klischees, bezieht sich ein weiters Mal auf die Herkunftsgeschichte der Amazone, versucht gleichzeitig mit der Sinnfrage ihres Superheldendaseins philosophische Inhalte in den Plot zu tragen und übergeht damit die eigentliche Handlung immer wieder. Ein fokussierter Spannungsaufbau ist solchermaßen kaum möglich, da die fragmentierte Aneinanderreihung von lose zusammenhängenden Kapiteln dies gar nicht zulässt. Einige interessante Ideen werden angeschnitten, keine jedoch zielgerichtet verfolgt, so dass am Ende genau das geschieht, was insgeheim doch alle erwartet haben. Da können auch die Jagd auf Circe oder das plötzliche Gefecht mit Herakles kaum für Abwechslung sorgen und den Fortschritt des Plots nur wenig beeinflussen. Es fehlt einfach an magischen Momenten und präziser entwickelten Charakteren und Szenarien, und darüber kann auch die stetig bemühte Action nicht hinwegtäuschen. So graziös wie erwartet ist das Comeback von „Wonder Woman“ nämlich absolut nicht.

Tja, da ringt die |DC|-Amazone seit Jahren um eine neue eigene Serie, hat hierfür in den vergangenen Crossover-Reihen auch schon einiges an Überzeugungsarbeit geleistet und bekommt nun eine vergleichsweise schwache Erzählung aufgebrummt, die den ersten Sammelband mit den US-Ausgaben eins bis fünf zu einer derben Enttäuschung machen. Der Esprit, der Charme, ja selbst die zeichnerische Eleganz sind in „Wer ist Wonder Woman?“ nur angedeutet, nicht jedoch auf gewohntem Niveau vorzufinden. Und nimmt man die im Untertitel gestellte Frage einmal wörtlich, ist man sich selber schon nicht mehr sicher, wie die Antwort nun aussehen könnte. Bleibt zu hoffen, dass die nächsten Ausgaben diesbezüglich etwas mehr Aufschluss geben, vor allem aber diesen schwachen Auftakt schnell wieder vergessen machen!

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Meltzer, Brad / Johns, Geoff / Benes / Eaglesham – Justice League Of America 3: Die Lightning-Saga

Band 1: [„Aus der Asche“ 3997

_Story_

Als Batman in seiner Höhle mit dem lange verschollenen Karate Kid konfrontiert wird, ist dies die Initialzündung für die Rückkehr einer einstigen Heldenorganisation, die noch an Supermans Seite gekämpft hatte. Gemeinsam mit dem verstörten Starman bildet er die Speerspitze einer siebenköpfigen Gemeinschaft, die aus dem 31. Jahrhundert in die Jetztzeit gereist ist, ohne wirklich zu verstehen, welcher Mission sie tatsächlich nachgehen.

Für Batman, Superman und Konsorten ist dies Grund genug, erstmals die JLA und die JSA zusammenzufügen und in einzelnen Splittergruppen nach den übrigen fünf Legion-Mitgliedern Ausschau zu halten. Nach und nach entdeckt man die merkwürdigen Rückkehrer, wittert aber gleichsam eine Intrige der Legion. Doch was genau haben die beiden kooperierenden Teams zu fürchten?

_Persönlicher Eindruck_

Es soll der Crossover der Giganten sein, ein weiteres monumentales Ereignis mit Starbesetzung und vielleicht auch die endgültige Rückkehr der beiden prominentesten Teams des DC-Universums – doch was kann man vom dritten Sonderband der „Justice League Of America“ tatsächlich erwarten?
Tja, nach einer halben Ewigkeit hat man nun also ein unverständliches Versäumnis nachgeholt und die Justice League mit der Justice Society zusammengeführt. Jedoch ist diese Kombination lediglich der Aufhänger für eine zunächst recht geradlinige, nach und nach aber immer komplexer werdende Story, an deren Ende mal wieder die Rückkehr eines kurzzeitig vermissten Helden steht.

So viel also zum innovativen Aspekt des Crossovers. Davon abgesehen ist die Handlung aber wirklich interessant und enorm facettenreich gestaltet. Schon auf den ersten Seiten zeichnet sich ab, dass die fünfteilige, hier zusammengefasste „Lightning-Saga“ gleich auf mehreren Ebenen ausgetragen wird, was angesichts der ziemlich großen Zahl potenzieller Hauptdarsteller aber auch nicht anders zu erwarten war. Dabei gelingt es dem Viergespann Meltzer, Johns, Benes und Eaglesham jedoch erstaunlich gut, die Last der Handlung auf recht viele Schultern zu verteilen und somit auch die Teams als solche, nicht aber einzelne Würdenträger ins Rampenlicht zu stellen.

Problematisch wird dies lediglich in der Fortentwicklung der Story, während der ständig neue Persönlichkeiten die Szenerie säumen und mitunter auch den wachsenden Mangel an Übersichtlichkeit begründen. Zwischenzeitlich fragt man sich nämlich, worauf sich der Plot innerhalb des kleinen Durcheinanders stützt und wie er auf das schlussendliche Finale zusteuern kann. Jedenfalls stehen die vornehmlichen Abläufe und die unverhoffte Wiederkehr eines verlorenen Helden der „Infinite Crisis“ nur geringfügig in Zusammenhang miteinander, was dem gesamten Schlussakt eine Art Alibifunktion verleiht, die an dieser Stelle nicht dringend benötigt worden wäre. Eigentlich könnte die Geschichte, so wie sie sich in den ersten Kapiteln konstituiert, nämlich auch ohne derartig künstlich hervorgerufene ‚Highlights‘ leben.

Und dennoch ist das Aufeinandertreffen der beiden renommierten |DC|-Mannschaften an sich ein gelungenes Spektakel mit einem anständigen Grundgerüst und einer weitestgehend ordentlichen Story. So manche Ungereimtheit in den letzten beiden Episoden mag dem Autorenteam angesichts der ziemlich weitreichenden Background-Story erlaubt sein, zumal wirklich alle namhaften Superhelden der amerikanischen Comic-Schmiede gleichermaßen spektakulär zum Einsatz kommen, und das wollen die Fans schließlich auch sehen. Da auf illustrativer Ebene auch Lob und Anerkennung verdient erarbeitet wurden, steht am Schluss dann doch die leicht eingeschränkte Empfehlung für diesen gutklassigen, kompakten Crossover!

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Seidel, Stefan / Niessen, Susan – kleine Lokführer im Einsatz, Der

In der bereits 2006 gestarteten Bilderbuchreihe „… im Einsatz“ begleiten Zeichner Stefan Seidel und Texterin Susan Niessen die verschiedensten Kinderidole während ihrer alltäglichen Arbeit. Vom Feuerwehrmann bis hin zum Piloten reicht die nunmehr bereits achtteilige Edition, die über den |Coppenrath|-Verlag vertrieben wird und in jeweils sechs doppelseitigen Illustrationen den Tagesablauf im Berufsleben der jeweiligen Person nachzeichnet.

Das jüngste Buch dieser Auflage beschäftigt sich mit dem Beruf des Lokführers, der ja aufgrund der ständigen Streiks in den vergangenen Monaten arg an Popularität eingebüßt hat. Derartige Inhalte sollen aber natürlich in diesem kleinen Bilderbuch nicht aufgegriffen werden. Stattdessen dürfen die jungen Leser bzw. Zuhörer hier den Bahnbeamten bei seiner alltäglichen Arbeit begleiten. Wie für diese zweite Auflage üblich, hat man dem Zugführer auch einen Namen gegönnt; er heißt Ludwig und gleicht in seinem Äußeren recht deutlich den Figuren, die Seidel und Niessen in der gesamten Reihe bereits in die Rolle des Protagonisten gehoben haben – was aber natürlich legitim und als Orientierung äußerst hilfreich ist. Indes sind Parallelen zur beliebten TV-Serie „Es war einmal …“ in diesem Zusammenhang sicherlich nicht zu übersehen. Die Ähnlichkeiten sind jedenfalls verblüffend, was man angesichts der freundlichen Ausstrahlung der Figuren aber sicherlich nicht negativ auslegen darf.

Das Berufsleben des Lokführers wird unterdessen recht lebendig vorgestellt. Auf den sechs Doppelseiten erfährt man von der morgendlichen Außenpflege der Lokomotive, bekommt einen kleinen Einblick in das rege Treiben an den Bahnhöfen und darf auch einmal hinter die Armaturen des Fahrzeugs blicken. Weiterhin wird die Funktion eines Bahnübergangs erklärt und mit der doppelseitigen Panorama-Illustration einer Brückenlandschaft ein Ausblick darauf gegeben, was der Lokführer an einem Tag so alles zu sehen bekommt. Zwar hätte man sich an dieser Stelle vielleicht noch eine Seite über die Bedeutung einer Weiche oder vielleicht auch eine Zeichnung des Lokschuppens gewünscht (und dafür ggf. eines der drei Anfangsbilder vom Bahnhof eingespart), jedoch ist dies natürlich Geschmackssache und auch schon wieder irrelevant, da der Aufbau des Büchleins auch in dieser Form keine Makel aufweist.

Sehr positiv empfinde ich persönlich auch den fortlaufenden Strang der Erzählung. Die jüngsten Betrachter sollten dem Geschehen recht gut folgen können und sich anhand der wirklich simpel strukturierten Lektüre alsbald mit dem Geschehen innerhalb der Lok vertraut machen. Hierzu trägt auch der erneut witzige Erzählstil bei, der den ziemlich lockeren Rahmen der Geschichte liebevoll untermalt und somit das Seinige zum Gelingen beiträgt.

Selbiges gilt auch für das zeichnerische Gesamtbild. Erneut hat Stefan Seidel recht viele Details auf den einzelnen Seiten versteckt, die es dem Publikum erlauben, ständig Neues zu entdecken.

All diese Umstände machen „Der kleine Lokführer im Einsatz“ zu einem weiteren wertvollen Beitrag dieser Serie, von der zu hoffen bleibt, dass sie auch im neuen Jahr mit weiteren Exemplaren aufwarten wird. Derart homogene, sympathische Reihen findet man nämlich selbst bei den größeren Kinderbuchverlagen äußerst selten.

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Ellis, Warren / Bisley / Sprouse / Story / Bermejo / Coker / Pearson – Global Frequency 2: … oder wie ich lernte, Gewalt zu lieben

[„Global Frequency 1: Planet in Flammen“ 3982

_Story_

Miranda Zero und ihr Team von der Global Frequency stellen sich erneut internationalen Terror-Organisationen, werden dabei aber auch immer deutlicher zum Feindbild verschiedener Untergrundbanden. Die Leiterin der Frequency erfährt dies am eigenen Leibe, als sie von einer brutalen Gruppierung entführt und gezwungen wird, die Daten ihres Geheimbunds preiszugeben. Doch Zero denkt nicht daran, sich und ihr Lebenswerk zu verraten und spielt unterdessen mit ihrem Leben.

Derweil wird die Frequency auch in Japan aktiv. Zero und ihr Team rekrutieren den längst ausgeschiedenen Takashi, um ein geheimnisvolles Labor zu infiltrieren. Was er dort jedoch entdeckt, übersteigt all seine Vorstellungskraft. Aber auch Aleph, die im Hintergrund alle Fäden zieht, wird mehrfach mit dem Tod konfrontiert. Zum ersten Mal in ihrer fünfjährigen Karriere bei der Global Frequency muss sie aktiv ins Geschehen eingreifen, als eine feindliche Gruppierung den Zentralkomplex der Einheit aufspürt. Jedoch kann sich Aleph in diesem Fall nicht auf ihre 1001 Agenten verlassen, die sie in den bisherigen Missionen über den Globus gescheucht hat …

_Persönlicher Eindruck_

Warren Ellis – ein Name, ein Monument und demnächst sicherlich auch eine Legende. Mit seiner jüngst eröffneten neuen Serie „Global Frequency“ schürte er zunächst noch einige Diskussionen über die tatsächliche Genialität dieser hierzulande in Sammelbänden veröffentlichten Heftreihe, konnte seine wachsende Fangemeinde jedoch schlussendlich doch wieder von seinen finsteren, futuristischen Mini-Thrillern überzeugen. Der zweite Kompaktband der Serie offenbart nun mit den Episoden 7-12 der amerikanischen Original-Auflage endgültig die Qualitäten, die man bisweilen im direkten Vorgänger noch nicht in ihrer hier vorliegenden Fülle entdecken konnte. Deftige Action, beklemmende Atmosphäre, faszinierende Charaktere und interessante Themen – Ellis weiß um den perfekten Crossover, der vonnöten ist, um sein Publikum ein weiteres Mal zu begeistern!

Dabei beginnt „Global Frequency … oder wie ich lernte, Gewalt zu lieben“ noch relativ schwach. Eine Mini-Geschichte aus dem künftigen Hamburg mag zwar als Einführung in die Welt der Organisation taugen, vermag jedoch unter den Aspekten eines guten Comic-Thrillers keinesfalls zu punkten. Austauschbar, mitunter sogar langweilig, was hier geboten wird. Der radikale Umschwung folgt dann aber direkt auf dem Fuße: Der zweite Plot mit der Entführung von Drahtzieherin Miranda Zero ist ein atemberaubend inszeniertes Action-Feuerwerk, welches bisweilen als modernes James-Bond-Meisterwerk durchgeht, bei dem aber sowohl die Figuren als auch die Story noch eine Spur cooler sind.

Im Folgenden kristallisiert sich dann auch immer deutlicher die brutale Seite der Serie heraus. Takashis Auftrag in Osaka ist ein recht perfide gestaltetes Zwischending aus Mystery-Handlung und Horror-Story, in seiner Darstellung aber schon ziemlich heftig. Etwas zielstrebiger, dafür aber auch noch eine Spur blutiger ist schließlich das seitenlange Gefecht zwischen dem ‚Franzosen‘, einem inkognito ermittelnden Frequency-Agenten, und seinem Kontrahenten Wellfare, welches in Sachen Nahkampf-Action in etwa das Niveau der neuesten [„Rambo“-Verfilmung]http://www.powermetal.de/content/artikel/show-1338.html erreicht, allerdings nicht bloß auf diesen Effekt schielt. Auch wenn inhaltlich nicht viel geschieht, so ist die kompromisslose Auseinandersetzung vor allem zeichnerisch unheimlich sehenswert und ein abwechslungsreicher Beitrag zur Serie.

Dies kann man auch vom Grand Finale behaupten, welches einerseits mit einem ebenfalls recht actionreichen Zwischenfall in der Zentrale der Global Frequency aufwartet, andererseits aber auch eine neue Konfrontation mit einem unbekannten Terror-Akt aufbietet. Besonders die letzte Geschichte distanziert sich dabei ziemlich deutlich von den bisherigen Storys, nicht bloß auf die Handlung als solche bezogen, sondern auch hinsichtlich der griffigeren Illustrationen. Zwar mangelt es der Serie bis dato absolut nicht an Vielseitigkeit, jedoch sind derartige Einschnitte in die übliche Schemen jederzeit erfrischend und verfehlen ihre Wirkung auch in diesem Fall nicht. Bravo, Mr. Ellis!

Insgesamt lässt sich sagen, dass es dem Autor unheimlich gut gelungen ist, sein Publikum Stück für Stück intensiver in die Welt der „Global Frequency“ eintauchen zu lassen. Ellis umhüllt die Organisation nach wie vor mit einem geheimnisvoll anmutenden Schleier, enthüllt aber auch kontinuierlich einige Mysterien und lässt somit eine permanente, interessant anzusehende Entwicklung zu. Des Weiteren ist das Tempo immer noch unheimlich hoch, was aufgrund der inhaltlichen Themenkreise und der recht knappen räumlichen Limitation der Kurzgeschichten auch nicht anders tragbar wäre. Der wichtigste Punkt des durch und durch positiven Resümees ist allerdings der, dass die Spannung – abgesehen von der Auftaktstory – in allen Beiträgen rasch am Siedepunkt ist und dementsprechend wirklich keine Zeit zum Verschnaufen bleibt. Dies zeichnet einen Starautor, wie es Warren Ellis nunmehr längst ist, eben aus und macht den zweiten Sammelband der „Global Frequency“ zur Pflichtlektüre für qualitätsbewusste Comic-Leser.

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Peyer, Tom / Trainor, Mary / Dixon, Chuck – Bart Simpson Comics 34

_Inhalt_

|“Mr. Bart Krabappel“|

Bart erlaubt sich in der Schule einen Scherz mit einigen Schwammsauriern, kann seinen Kopf jedoch beim Urteil der Polizei so gerade noch aus der Schlinge ziehen und schiebt die Schuld für sein Vergehen Mrs. Krabappel zu. Doch der Preis für seine Unschuldsbekundung ist hoch: Die Lehrerin muss zwangsweise für einige Wochen im Hause der Simpsons unterkommen – und kramt dort die Hierarchie gewaltig durcheinander …

|“Willie und die Weasels“|

Ein außergewöhnlicher Beat im Heizungsrohr macht Bart und seine Klassenkameraden neugierig. Hausmeister Willie ist der Verursacher des flotten Rhythmus und erzählt voller Begeisterung von seiner Zeit bei den Weasels, einer schottischen 60er-Kapelle, deren Werdegang deutliche Ähnlichkeiten zu einer berühmten Gruppe aus Liverpool aufweist. Doch Willie hat noch mehr Geschichten auf Lager als die vom erfolgsverwöhnten Musiker …

|“Burger Meister“|

Homer kann einfach nicht akzeptieren, dass er Bart bei kleinen hausinternen Rivalitäten dauernd unterlegen ist. Auch er will einmal auf der Siegerstraße fahren und meldet sich hierzu bei einem Burgerwettbewerb aus Krustys TV-Show an. Doch schon die Erstellung des Rezepts bereitet ihm Probleme, und während er noch grübelt, sendet Bart seinen Vorschlag bereits ein …

_Persönlicher Eindruck_

Na, das ist ja nach längerer Zeit mal wieder eine lohnenswerte Ausgabe der „Bart Simpson Comics“. Obwohl die drei Geschichten ziemlich kompakt und knapp gestaltet sind, greifen die drei Autoren doch auf ein richtig gut bestücktes Repertoire aus Gags und Anspielungen zurück, die den Humor der zuletzt noch recht mäßigen Reihe wieder gehörig vorwärts bringen.

Bereits der Auftakt ist ein Volltreffer und erinnert insgeheim an die vielen Storys mit Marges ungeliebten Schwestern. Mrs. Krabappel wird ins Haus der Simpsons zwangsverwiesen, übernimmt dort jedoch relativ schnell das Zepter, ganz zum Unmut der männlichen Hausbewohner, die alsbald rebellieren und sich gegen die neue Besetzerin auflehnen. Und als wäre dies nicht genug, muss der neunmalkluge Bart plötzlich auch noch den Spott seiner Mitschüler ertragen. Witzig.

Den vorläufigen Höhepunkt markiert unterdessen die unglaubwürdige Fabel von Hausmeister Willie, der hier einmal mehr seinen Hang zu phantastischen Erzählungen auslebt und seine Karriere als Mitglied eines Beatles-Pendants zum Besten gibt. Gerade in Anbetracht der vielen witzig umgesetzten Querverweise und der coolen grafischen Nachahmungen im Simpsons-Stil werden hier erneut Akzente bei der Wiederbelebung historischer Inhalte im Comic-Stil gesetzt.

Die letzte Story im Bunde ist mal wieder ein typischer Homer-vs.-Bart-Plot, der im Grunde genommen total unsinnig ist und sich zum x-ten Male wider die Moral ‚der Klügere gibt nach‘ behauptet. Doch derlei Aspekte zeichnen das Simpsons-Universum von Grund auf aus und machen auch diesen Beitrag zu einem wertvoller seiner Art.

Also, auf den Punkt gebracht: Nr. 34 ist eines der wenigen zählbaren Highlights dieser inhaltlich häufig schwankenden Serie und somit auch ein empfehlenswertes Exemplar der „Bart Simpsons Comics“. Da fragt man sich doch zwangsläufig, warum dieses Niveau nicht permanent aufrechterhalten werden kann …

http://www.paninicomics.de/bart-simpson-comics-s10263.html

Spyri, Johanna / Halver, Konrad / Schroeder von Kurmin, Mara – Rosenresli (Europa-Originale 49)

_Besetzung_

Erzähler: Hans Paetsch
Mutter: Susanne Levin
Pate: Reinhilt Schneider
Patin: Inge Weiter
Rosenresli: Manuela Dahm
1. Frau: Wittmute Malik
2. Frau: Reinhilt Schneider
3. Frau: Sylvia Anders
1. Mann: Claus Wagener
2. Mann: Christoph Rudolf
3. Mann: Rudolf H.Herget
Präsidentin: Ingeborg Kallweit
Sorgenmutter: Katharina Brauren
Kreuzwegbäuerin: Dagmar von Kurmin
Wegknecht: Michael Weckler
Oheim: Walter Petersen
Der junge Mann: Peter von Schultz

_Story_

Die junge Theresia muss bereits kurz nach ihrer Geburt einen herben Schlag wegstecken. Ihre Eltern versterben recht früh, so dass Resi bei ihrem Oheim Dietrich aufwächst, der sich jedoch seiner Nichte und der Verantwortung kaum widmet. Während ihr Onkel sich in tiefste Schulden stürzt und seine Tage im Wirtshaus verbringt, entdeckt Resi ihre Liebe für die Blumen und insbesondere die Rosen und macht diese Passion zu einer richtigen Berufung. Alsbald erfährt die Kreuzwegbäuerin davon und bietet dem jungen Blumenmädchen an, einen gefüllten Blumenkorb gegen einen Laib Brot zu tauschen. Resi lässt sich darauf gerne ein und sammelt tagtäglich selbst die welkesten Rosen, die von der Kreuzwegbäuerin zu Rosenwasser verarbeitet werden.

Dies bleibt auch von der Sorgenmutter nicht unbemerkt. Diese ist im Alter völlig verarmt und hat kaum noch die Kraft, ihren Flachs zu spinnen. Resi hat Mitleid mit der alten Dame und erarbeitet sich ein zweites Brot, welches sie schließlich mit der Sorgenmutter teilt. Dennoch bleibt ihr Leben nicht sorgenfrei: Als ihrem Oheim das Haus entrissen wird, verliert dieser zugleich das Sorgerecht an den gemeinen Wegknecht. Unter ihm genießt das Rosen-Resli plötzlich keine Freiheiten mehr, ganz zum Verdruss der kränkelnden Sorgenmutter. Doch Resi ist fest entschlossen, sich auch weiterhin um die arme Frau zu kümmern.

_Persönlicher Eindruck_

Die Inhaltsangabe des eher unbekannten schweizerischen Märchens mag nicht ganz von ungefähr an das Schicksal der gutherzigen, doch oftmals verschmähten Heidi erinnern, stammt die Story um das „Rosenresli“ doch von der gleichen Autorin, nämlich der erfolg- und einflussreichen Johanna Spyri, die zu Lebzeiten zahlreiche Novellen verfasste, deren Inhalte Jahre später verfilmt oder anderweitig verarbeitet wurden. Die Parallelen zum Almleben zwischen Geißenpeter und Almöhi sind aber sicherlich in keiner ihrer Geschichten so prägnant wie im Märchen um das aufopferungsvolle, junge Mädchen, welches das Schicksal der Schwächeren und noch Ärmeren stets über das eigene stellt, jedoch nie so recht die Anerkennung erfahren will, die ihr aufgrund ihres sozialen Engagements eigentlich zustünde.

Das gleichnamige Hörspiel bringt die damit einhergehenden Emotionen sehr realistisch nahe, wirkt in seiner Inszenierung aber dennoch ein wenig naiv und bisweilen auch recht kindlich, da die Sprecher teils so überzogen dramatische Interpretationen abliefern, dass es der Story an Glaubwürdigkeit mangelt. Dies mag zwar gemeinhin den Charakter eines Märchens bezeichnen, stellt sich hier jedoch als übertrieben pathetisch dar und reduziert die Ernsthaftigkeit der Tragödie bisweilen um einiges. Hinzu kommt, dass die wirklich schicksalhaften Momenten im Leben der ständig gebeutelten Protagonistin eher beiläufig abgehandelt werden. Natürlich steht im Vordergrund des Geschehens die liebevolle Beziehung zwischen ihr und der Sorgenmutter, jedoch scheint es kaum realistisch, dass Resi beim Verlust ihrer Eltern, im unrühmlichen Hause ihres Oheims und erst recht nach ihrer vergeblich harten Arbeit immer noch so locker und fröhlich sein kann, wie sie innerhalb der Hörspiel-Inszenierung auftritt. Es wäre jetzt möglich, diesen Umstand mit ihrer Rolle als Identifikationsperson der Story zu erklären, jedoch scheint dies nicht sonderlich günstig und verwässert die Glaubhaftigkeit des Ganzen nur noch mehr und erweitert den Kitsch-Faktor zusätzlich.

Dennoch: Als Märchen funktioniert „Rosenresli“ überraschend gut, ist kompakt und weniger tiefgründig erzählt und bietet insgesamt doch recht sympathische, leichte Berieselung. Dies mag zwar ein vielleicht unbefriedigendes Fazit sein, da man sich von der eigentlich tragischen Story eine gleichermaßen dramatische Aufarbeitung erhofft, jedoch was den Unterhaltungswert im Rahmen des Märchen-Genres betrifft, so gehen die stringenten, unkomplizierten Inhalte völlig in Ordnung. Ob dies indes ausreicht, um den gehobenen Ansprüchen der „Europa-Originale“ vollends gerecht zu werden, darf allerdings stark bezweifelt werden. Wirklich mitreißend oder begeisternd ist die Story bzw. das Hörspiel nämlich nicht.

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Fünf Freunde verfolgen den Wilderer (Folge 74)

_Besetzung_

Erzähler – Lutz Mackensy
Julian – Ivo Möller
Dick – Jannik Endemann
Anne – Theresa Underberg
George – Alexandra Garcia
Tante Fanny – Ursula Sieg
Cora – Heidi Berndt
Charles: Gernot Endemann
Jo – Mia Diekow
Brendan – Tobias Schmidt
Russel – Christian Senger
Lenny – Patrick Bach
Jason Carter: Douglas Welbat
Lady Wollington – Sabine Schmidt-Kirchner
Imelda Meade – Elga Schütz
Laura – Stephanie Kirchberger

_Story_

Anlässlich der Hochzeit ihrer alten Bekannten Cora reisen die fünf Freunde nach Nottingham, um den Feierlichkeiten beizuwohnen und auch Jo wiederzutreffen. Allerdings werden die Hochzeitsvorbereitungen von einigen Vorfällen im Revier von Charles Hamilton, dem ortsansässigen Förster und Coras zukünftigem Mann, überschattet. Gleich mehrere grausam getötete Tiere werden binnen kürzester Zeit entdeckt und legen die Vermutung nahe, dass das Gebiet von Wilderern heimgesucht wird. Während Charles‘ Kollegen bereits Überschichten zur Hege des Waldes schieben, und auch der Förster selber der Verzweiflung nahe ist, schreitet auch noch die Forstbehörde ein und droht, das Revier an jemand anderen zu vergeben. An eine glückliche Feier ist da kaum noch zu denken.

Die fünf Freunde jedoch sind fest entschlossen, der Sache auf die Spur zu kommen und die Wilderer aufzuspüren. Allerdings ist Schnüffelei in der ländlichen Umgebung Nottinghams absolut nicht gerne gesehen. Lady Wollington, der Bauer Jason Carter und die merkwürdige Imelda Meade stellen sich den Jugendlichen immer wieder in den Weg, machen sich somit aber auch prompt verdächtig. Umso schwieriger ist es jedoch für die Junior-Detektive, aus der wachsenden Zahl Verdächtiger den tatsächlichen Missetäter herauszufiltern – und dies, noch bevor Hamilton endgültig seinen Posten verliert.

_Persönlicher Eindruck_

Während die Umbenennung der drei Detektive aus Rocky Beach einen erneuten qualitativen Einbruch ihrer Hörspiel-Serie bewirkte und TKKG nach der sprachlichen Neuorientierung seit geraumer Zeit ein eher ambivalentes Gesamtbild ergibt, sind die „Fünf Freunde“ ihrer charmanten Ausstrahlung all die Zeit über stets treu geblieben. Man könnte dies jetzt auch negativ auslegen und von einer mangelnden Weiterentwicklung reden, was angesichts der teils naiven Charaktere auch phasenweise angebracht wäre, jedoch ist die konsequente Stiltreue wohl letzten Endes doch der Auslöser dafür, dass die „Fünf Freunde“ als einzige Serie des einstigen Triumvirats bis heute von schärferer Kritik verschont blieb.

Dieser Umstand soll sich auch im Anschluss an die neueste Hörspielveröffentlichung der britischen Schnüffelnasen nicht ändern, wenngleich die Story inhaltlich – zumindest im Rahmen der Serie – recht hart ist. Die Beschreibung der Tiermorde, gleichzeitig aber auch der zwischenmenschliche Umgang sind fast schon ungewöhnlich heftig, wobei man dies natürlich jederzeit im Kontext der bisherigen Erscheinungen verstehen muss. Doch der Action-Teil, wenn man ihn denn so nennen darf, ist in „Fünf Freunde verfolgen den Wilderer“ doch vergleichsweise groß.

Des Weiteren ist die nunmehr schon 74. Episode der Reihe eine ziemlich spannende. Die Frage um Charles‘ Zukunft als Förster will erörtert werden, aber auch die Suche nach dem Wilderer ist etwas verzwickter und leitet die Hörer selber zum munteren Miträtseln an. Mehrere Wendungen stellen die Handlung ständig auf den Kopf, und als schließlich das Ergebnis präsentiert wird, dürfte so mancher Laiendetektiv vor den heimischen Boxen doch ein wenig überrascht über die Auflösung sein. Genau so stellt man sich einen guten, lebendigen Jugend-Krimi vor.

Die Sprecher lassen unterdessen auch nichts anbrennen, wenngleich die fünf Hauptdarsteller bei ihrer Ankunft in Nottingham schon ein wenig Süßholz raspeln und der Humor nicht jedermanns Geschmack sein dürfte. Es stellt sich jedenfalls heraus, dass die gesamte Besetzung ambitioniert bei der Sache ist, und das kommt dem Hörspiel sowie auch der guten Atmosphäre der Story merklich zugute.

Insgesamt hinterlässt „Fünf Freunde verfolgen den Wilderer“ einen richtig anständigen Eindruck und überzeugt mit spannungsvoller Story, charmanten Figuren und teils auch fein eingewobener Action. Oder anders gesagt: Episode 74 bringt alle Voraussetzungen mit, welche die Serie nach all den Jahren weiterhin zur festen Konstanten im deutschen Hörspiel-Universum machen!

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Stoker, Bram / Halver, Konrad – Dracula – Jagd der Vampire (Europa-Originale 48)

_Besetzung_

Sprecher – Hans Paetsch
Dracula – Charles Renier
Wirtin – Katharina Brauren
Jonathan Harker – Michael Poelchau
Postillon – Rudolf Fenner
1. Vampirbraut – Heike Kintzel
2. Vampirbraut – Hella v. d. Osten-Sacken
3. Vampirbraut – Ingeborg Kallweit
Professor van Helsing – Werner Hinz
Mina Murray – Reinhilt Schneider
Lucy Westenraa – Herma Koehn

_Story_

Jonathan Harker reist eines Tages auf Einladung des Grafen Dracula nach Transsilvanien und quartiert sich für einige Tage in dessen Schloss ein. Doch bereits die Begleitumstände seiner Reise nach Siebenbürgen geben ihm zu denken; allerlei seltsame Ereignisse säumen seinen Weg, und auch der Herr des Schlosses scheint ein seltsamer, wenn auch interessanter Eigenbrötler zu sein. Erst während seines Aufenthalts lernt er Dracula und dessen wahre Herkunft jedoch von der richtigen Seite kennen und entkommt so gerade noch mit dem Leben, bevor der Blutsauger und seine Vampirbräute sein Blut anzapfen können.

Zurück in England, findet Harker aber weiterhin keinen Frieden. Der Vampirfürst ist ihm gefolgt und macht sich an der unschuldigen Mina Murray zu schaffen. Als er schließlich auch noch Jonathans Verlobte Lucy in seine Gemächer entführt, bleibt Harker keine Wahl. Er muss erneut nach Transsilvanien reisen und sich ein weiteres Mal Dracula stellen.

_Persönlicher Eindruck_

Bram Stokers Legende hat im vergangenen Jahrhundert eine ganze Reihe prominenter Regisseure dazu veranlasst, eine cineastische Adaption der Story um den berüchtigten Vampir zu arrangieren. Auch im Hörspiel-Bereich ist die Welt des Grafen Dracula in der Vergangenheit häufig besucht worden, unter anderem 2007 im umfassenden [Paket 3489 in der Bearbeitung von Marc Gruppe, welches |Titania Medien| in ihrer „Gruselkabinett“-Reihe veröffentlicht haben, im Jahr zuvor in der Hörspielumsetzung von Oliver Rohrbeck und seiner |LauscherLounge|, und 2004 veröffentlichte |Der Hörverlag| eine Fassung von Sven Stricker.

Auch bei |Europa| wurde das Thema dereinst aufgegriffen und von Konrad Halver für ein weiteres Klassiker-Hörspiel verwendet. Unter dem Titel „Jagd der Vampire“ ließen allerhand bekannte Sprecher die Geschichte um den Blutsauger neu aufleben, vermochten es aber leider nicht, die Atmosphäre des Originals in irgendeiner Form heraufzubeschwören. Ganz im Gegenteil: Das völlig gleichgültig inszenierte Hörspiel ist ein mittelschweres Desaster …

Dennoch hat man sich im Hause |Europa| nicht davon abbringen lassen, das rund dreiviertelstündige Szenenspiel in die fünfte Staffel der „Europa-Originale“ zu packen. Doch auch in der Reproduktion des Stoffes steckt verständlicherweise nicht mehr Potenzial als im Erstwerk aus dem Jahre 1970. Das Problem des Hörspiels ist dabei ganz schnell auf den Punkt gebracht: Es fehlt an spürbaren Ambitionen. Leute wie Michael Poelchau als Jonathan Harker hat man selten so lustlos bei der Arbeit erlebt. Die Art und Weise, wie sie Emotionen wiedergeben, Tragik vermitteln und Schicksalsschläge reflektieren, ist geradezu lächerlich dröge, was der eigentlich erwarteten Dramaturgie natürlich alsbald zum Hindernis wird. Die Szenen im Schloss entbehren jeglicher Spannung, und auch wenn offenbar wird, dass Dracula es langfristig doch auf das Blut seines Gastes abgesehen hat, ist in den betreffenden Szenen von einer sich steigernden Dynamik nichts zu spüren. Mit der Flucht Jonathans hätte die Story womöglich ein halbwegs versöhnliches Ende finden können, jedoch ist dies natürlich aus historischen Gründen nicht möglich.

Trotzdem wirkt der zwischenzeitliche Cut der Story, also die Rückkehr nach England, in etwa wie ein kompletter Stimmungsabfall, der quasi eine neue, unabhängige Sekundärhandlung einleitet. Und genau hier wirkt die Hörspiel-Inszenierung dann auch nicht mehr glaubwürdig, weil sie nicht imstande ist, die Zusammenhänge adäquat aufzuarbeiten und transparent zu machen. Alles verharrt als Stückwerk und entwickelt sich in keiner Weise mehr zur Gruselerzählung, die man sich an dieser Stelle gewünscht hätte.

Möglicherweise muss man an dieser Stelle auch sagen, dass eine umfassende Handlung, wie sie dem Original nun mal zugrunde liegt, sicherlich auch einer etwas opulenteren Form untergeordnet werden muss, um sich entsprechend entfalten zu können. Dies ist aber im Rahmen des zeitlich ziemlich knapp bemessenen Hörspiels absolut nicht gewährleistet. Stattdessen werden nur die wesentlichsten Fragmente der Story einbezogen und aneinandergereiht, dies jedoch weder fließend noch mitreißend und erst recht nicht innerhalb eines dichten, atmosphärischen Rahmens. Würde Hans Paetsch seine Sprecherrolle nicht trotz allem so fabelhaft bewältigen, wäre ein Komplettverriss dieses richtig schwachen Hörspiels absolut berechtigt. Aber auch unter Berücksichtigung dieses kaum gewichtigen Qualitätsmerkmals ist diese Geschichte in der |Europa|-Umsetzung von Konrad Halver alles andere als ein Genuss, mitunter sogar der stimmungsmäßige Tiefpunkt aller fünf Staffeln.

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Wyss, Johann David – Schweizer Familie Robinson, Die (Europa-Originale 44)

_Besetzung_

Vater – Joachim Rake
Mutter – Marianne Kehlau
Fritz – Andreas von der Meden
Papagei – Charles Brauer
Rawley – Rainer Brönnecke
Bremman – Wolfgang Geerden
Leutnant – Hans Daniel
Wache – Arnulf Doehring

Regie: Heikedine Körting

_Story_

Das schweizerische Personenschiff ’Dolores’ kentert während der Überfahrt nach Australien auf einem Riff. Kurz vor dem Untergang können sich der Kapitän und seine Mannschaft noch in die Boote retten. Lediglich die Familie Robinson bleibt hilflos zurück, schafft es aber dennoch, sich schwimmend an das nächste Ufer zu retten.

Dort wartet das Quintett lange Jahre auf ein weiteres Schiff, welches die Robinsons wieder zurück in die Heimat bringen könnte. Doch außer einem Piratenmaster, dessen Besatzung zwei der Kinder für einige Wochen verschleppt, bleibt die verborgene Insel unentdeckt. Die Familie findet sich langsam mit ihrem Schicksal ab und lernt, die natürlichen Begebenheiten zu nutzen und aktiv landwirtschaftlichen Anbau zu betreiben, um das Überleben zu sichern. Nach zehn langen Jahren reift schließlich der Gedanke, man habe unverhofft eine neue Heimat gefunden, ohne dies vorab wahrgenommen zu haben. Aber ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt naht endlich ein britisches Schiff …

_Inhalt_

Es ist unverkennbar: Die Geschichte, welche wiederum auf einem Roman von J. D. Wyss aus der Jahrhundertwende um 1800 basiert, ist unheimlich nahe an das Schicksal von [Robinson Crusoe 2160 angelehnt, so dass die Parallelen im Titel der eher unbekannten Story sicher nicht von ungefähr kommen. Allerdings ist die Erzählung, zumindest im Hörspiel, bei weitem nicht so bewegend strukturiert wie der Klassiker von Daniel Defoe, wenngleich ein anständiger Unterhaltungswert sicher nicht abzustreiten ist. Doch ganz zu überzeugen vermag der 44. Part der „Europa-Originale“ letztendlich doch nicht.

Problematisch ist in diesem Zusammenhang schon der Beginn; der Untergang des Schiffes entbehrt jeglicher Dramatik, die Tragödie will folglich nicht so recht zur Geltung kommen. Alles scheint selbstverständlich und quasi vorherbestimmt, die leichtfertige, eigenständige Rettung, das sofortige Bestehen auf der Insel, ja selbst die unkonventionellen Anbaumethoden, die für eine eidgenössische Familie sicherlich nicht standesgemäß sein dürften. Ein wenig unglaubwürdig ist auch der Kontakt mit den Piraten; die wahre Boshaftigkeit des Kapitäns wird völlig untergraben, das Hin und Her bzw. die Diskussionen zwischen Familie und Besatzung des Piratenschiffs strecken den Plot, nehmen ihm aber nur noch mehr Spannung, da hier, wie auch in vielen anderen Abschnitten, der Ernst der Sache zugunsten einer verharmlosten Darstellung der Ereignisse zurückgestellt wird.

Auf der anderen Seite erledigen die Sprecher, zumeist alte, etablierte Hasen, einen recht guten Job, wenngleich es seltsam anmutet, dass die Kinder der Robinsons auch nach zehn Jahren Inselleben nicht in den Stimmbruch gekommen sind. Aber die Ambitionen stimmen, die Atmosphäre geht in Ordnung und auch die Story wird adäquat transferiert. Dass diese indes nicht die Grundlage für eine begeisternde Abenteuer-Erzählung bietet, kann schließlich nicht auf Kosten der respektabel umgesetzten Produktion gehen.

Insgesamt fällt „Die Schweizer Familie Robinson“ damit unter die Kategorie mäßiger Durchschnitt, was den Inhalt betrifft, bezüglich der Bearbeitung hingegen ist der Gesamteindruck nichtsdestotrotz ein ordentlicher. Neugierig auf die nicht ganz so bekannte literarische Vorlage macht das Hörspiel jedoch nicht; dafür fehlt es an Tiefgründigkeit und Detailreichtum, vor allem aber an erkennbarem Potenzial. Wer also einen Abklatsch der „Robinson Crusoe“-Legende befürchtet, liegt grundsätzlich nicht ganz falsch – allerdings mit dem Unterschied, dass Defoes Meisterwerk dem Nachfolgewerk von Wyss meilenweit überlegen ist.

http://www.natuerlichvoneuropa.de

Boothby, Ian – Futurama Comics 30

_Inhalt_

|“Der Tod und das Mädchen“|

Fry, Bender, Leela und Co. sind fasziniert von der Fernsehsendung „Die Tür des Grauens“, deren Erzählungen und Berichterstattungen lediglich auf überraschenden Wendungen basieren. Kurzerhand beschließen sie, die Studios aufzusuchen und die Produzenten nach der Entstehung der Serie zu befragen. Man erfährt dabei, dass die Geschichten allesamt auf wahren Begebenheiten fußen, was Bender dazu veranlasst, den Studioinhaber nach Manipulationen der Realität zu fragen und die Tipps auch sofort umzusetzen. Plötzlich befinden sich die ungleichen Freunde in einer seltsamen Parallelwelt wieder, in der seltsame Bekanntschaften, ein Leben nach dem Tod und Nuklearanschläge an der Tagesordnung sind. Alsbald will jeder von ihnen nichts mehr als endlich wieder in die Realität außerhalb der „Tür des Grauens“ zurückzukehren.

_Persönlicher Eindruck_

Die 30. Ausgabe der „Futurama Comics“ ist eine deutliche Anspielungen auf die einstige SciFi-Produktion „The Twilight Zone“, die in den 50ern und 60ern zu den TV-Magneten des amerikanischen Publikums gehörte. In allerlei Szenen werden das Prinzip der Sendung bzw. die raschen Wendungen der Handlung auf die Schippe genommen, wobei Bender und Co. sich parallel hierzu durch eine ganze Reihe merkwürdiger Absurditäten kämpfen müssen.

Die Geschichte ist unterdessen ein wenig verworren aufgebaut und windet sich im Gesamtverlauf mehr oder weniger unbewusst an einem tatsächlichen Höhepunkt vorbei. Im Sinne der überraschenden Umkehrung der Storyline springt man von Szenerie zu Szenerie, wechselt dabei ständig den Standort und lässt auch keine stringente Struktur zu. Dies mag unter Berücksichtigung der vielen starken Gags und dem Prinzip von „The Twiligh Zone“ aber kaum belastend sein, schließlich ist der Verlauf der Geschichte jederzeit nachvollziehbar und die Figuren sind erneut sehr schön in die Story eingewoben. Und dass Linearität sich im Rahmen des üblichen, hier besonders ausgeprägten „Futurama“-Chaos fast schon von selbst ausschließt, darf man in diesem Zusammenhang auch nicht vergessen.

Dennoch bleibt der Inhalt in erster Linie ausschließlich für Insider greifbar, da die witzigen Elemente ein wenig Vorwissen über die ursprüngliche Serie erfordern. Doch gerade wegen dieser Beharrlichkeit bzgl. nonkonformen Themen und unkonventionellen Handlungsmuster ist auch „Der Tod und das Mädchen“ ein weiteres Highlight der „Futurama Comics“ und zum 30. Jubiläum ein würdiger Vertreter der Reihe, den Liebhaber eben deswegen erneut zu schätzen wissen werden.

http://www.paninicomics.de/futurama-s10311.html

Seidel, Stefan / Niessen, Susan – kleine Baggerfahrer im Einsatz, Der

In der bereits 2006 gestarteten Bilderbuchreihe „… im Einsatz“ begleiten Zeichner Stefan Seidel und Texterin Susan Niessen die verschiedensten Kinderidole während ihrer alltäglichen Arbeit. Vom Feuerwehrmann bis hin zum Piloten reicht die nunmehr bereits achtteilige Edition, die über den |Coppenrath|-Verlag vertrieben wird und in jeweils sechs doppelseitigen Illustrationen den Tagesablauf im Berufsleben der jeweiligen Person nachzeichnet.

Den Auftakt macht das Buch um den Baggerfahrer, der an dieser Stelle jedoch namenlos bleiben soll. Dies sei gesondert erwähnt, da das Gros der Serie ihren kleinen Helden einen leicht nachvollziehbaren Namen gibt, mit dem sich die Kinder schließlich auch identifizieren können bzw. der einfach nur als weitere Orientierungshilfe dienen soll. So zum Beispiel Bauer Bernd oder Lokführer Ludwig. Aber natürlich ist hier auch die Kreativität des Lektors gefragt, wobei man sich zum Beispiel nach einem bekannten Mike-Krüger-Hit richten könnte.

Wie auch immer, in „Der kleine Baggerfahrer im Einsatz“ beschreiben Seidel und Niessen zunächst einmal die beiden Protagonisten, sprich den Titelhelden und sein Arbeitsgerät, und zeigen einige der Einsatzorte, an denen das Zweigespann beschäftigt ist. Ein Teich wird ausgehoben, ein Lastwagen beladen und natürlich auch die typische Mittagspause im Bauwagen aufgezeigt. In der Nachmittagsschicht werden noch einige Steine aufgeladen, bevor der Bagger dann samt Tieflader an seinen Einsatzort für den nächsten Ort gebracht wird.

Der Aufbau des Buches ist wirklich toll, die Geschichte sowie der Ablauf an den einzelnen Stationen absolut leicht nachvollziehbar. Dabei achtet Seidel in seinen Illustrationen ständig darauf, viele wiedererkennbare Elemente einzufügen, die sich in späteren Lesungen dann immer deutlicher festigen und für das kleine Publikum prägnant haften bleiben. Des Weiteren ist gerade die Bagger-Edition ein sehr gutes Beispiel für die optimale Übersichtlichkeit eines solchen Projekts; die Bilder werden nicht mit Gegenständen überwuchert, die Farbgebung bleibt basisch und avanciert in keinem Teil der Geschichte zur Überforderung für die Kleinsten. Letzteres lässt sich in diesem Fall auch für die Verbindung aus Bild und Text sagen; die Aktionen werden in leichter Sprache wiedergegeben und sind auf Anhieb verständlich, wenngleich man in dieser Reihe auf kein Reimschema zurückgreift. Diesbezüglich waren zwar zunächst Befürchtungen ob der Einprägsamkeit der Story vorhanden, jedoch konnten diese „im Einsatz“ recht bald wieder ausgeräumt werden.

Insgesamt hinterlässt der erste Titel der Serie daher auch einen rundum überzeugenden Eindruck. Sprache, Illustrationen und die vielen netten Ideen wurden harmonisch zusammengefügt, die Darstellungen sind sympathisch und für die ersten Leseerfahrungen im Kleinkindalter bestens geeignet. Da „Der kleine Baggerfahrer im Einsatz“ zudem recht erschwinglich ist, kann man den Titel wirklich uneingeschränkt empfehlen!

http://www.coppenrath.de/

Dixon, Chuck / Templeton, Ty – Simpsons Comics 134

_Inhalt_

|“Simpsons Comics International“|

Als Mitarbeiter in Matt Groenings Comic-Imperium hat man es oft nicht leicht. Die zahlreichen Archive wollen gehütet werden, denn darunter befinden sich verschiedene internationale Schätze, die auch für den berüchtigten Produzenten als Inspiration gedient haben. So berichtet der Praktikant von Abenteuern mit Ninja-Helden in Nahost, analysiert am Beispiel eines homerisierten Waffelverkäufers die belgische Ess- und Comic-Kultur und beschreibt den Fluchtversuch mexikanischer Arbeitsloser, die sich illegal über die Grenze schleichen wollen. Allen ist jedoch eines gemeinsam: Sie haben allesamt eine deutliche Ähnlichkeit zu einigen anderen Figuren aus dem heutigen Springfield …

_Persönlicher Eindruck_

Bereits die Ankündigung in der letzten Ausgabe der „Simpsons Comics“ weckte Neugierde, war da doch schon die Rede von einem ganz außergewöhnlichen Comic-Projekt, welches die Grenzen des bislang Dagewesenen deutlich verlassen würde. Die Autoren und Zeichner haben tatsächlich Wort gehalten und dieses Mal nicht Film- und TV-Helden sowie andere Medien auf die Schippe genommen, sondern sich ausführlich um den internationalen Comic-Markt und dessen vielseitiges Erscheinungsbild gekümmert.

Das erste Abenteuer, welches sinnbildlich direkt aus den ehrwürdigen Hallen von Simpsons-Erschaffer Matt Groening erzählt wird, lässt dabei schon kein Fettnäpfchen aus; die philosophische Komponente der Manga-Kultur wird hier ebenso durch den Kakao gezogen wie der bisweilen eigenartige Humor, und da der asiatische Markt genügend Angriffsfläche für Spitzfindigkeiten bietet, hat man auch einige seiner naivsten Ausgeburten in die Story eingeflochten, in diesem Fall zum Beispiel Naruto, der an dieser Stelle von Bartumo ersetzt wird. Trotz des knappen Geschichte: Kult!

Im Ausflug in die belgische Comic-Welt setzt Autor Ty Templeton sogar noch einen drauf. Die mehrsprachige Nation, ihr charakteristischer Comic-Zeichenstil, ihre Vorliebe für Pommes, Waffeln und noch einmal Pommes sowie Persönlichkeiten vom Schlage Jean-Claude van Damme werden so richtig schön verdummbeutelt, bevor dann Helden wie Tim und Struppi oder die Schlümpfe auch noch ihr Fett wegbekommen. Stark. Sehr stark!

Mexiko ist im letzten Abenteuer hingegen etwas zu klischeebesetzt dargestellt, wobei der Humor sich im ebenfalls recht knappen Plot um Homero und Margarita auch nicht richtig durchsetzen kann. Dies war aber nach den beiden starken Vorgaben zuvor auch kaum mehr zu erwarten. Dennoch: Gelungen ist auch diese Story allemal!

Der Clou an den Comics besteht aber sicherlich in den außergewöhnlichen Illustrationen, die sich den Eigenheiten der jeweiligen Comic-Kultur sehr stark anpassen und die Figuren aus dem Hause Simpson zum ersten Mal außerhalb der Halloween-Storys abseits ihrer linientreuen Darstellung präsentieren. Und dass dieses Unikum nicht nur interessant, sondern auch vollkommen gelungen ist, versteht sich bei erprobten Zeichnern wie James Lloyd und John Delaney fast schon von selbst.

In diesem Sinne: Nr. 134 bietet Fortschritt innerhalb einer eigentlich recht limitierten Serie, dazu eine Menge Außergewöhnliches und gleichzeitig massig übersteuerten Humor. Die Ideen wurden fantastisch umgesetzt, die Themen sind erstklassig. Ergo: Das sind „Simpsons Comics“, wie man sie lieben gelernt hat!

http://www.paninicomics.de/simpsons-comics-s10015.html

Geoff Johns – Green Lantern Sonderband 7: Sinestro Corps War 1

Story

Der grausame Sinestro ist zurückgekehrt, um seine Erzfeinde, die Green Lanterns, endgültig zu vernichten und mit einem eigenen Corps die Galaxis unsicher zu machen. Mit der Macht eines gelben Kraftrings rekrutiert er ehemalige Verbündete und schürt mit seinen neuen Unheilstiftern einen Krieg, dem selbst die stärksten Lanterns nicht gewachsen zu sein scheinen. Zu jung ist noch das Schicksal von Hal Jordan, zu verheerend scheinen die Auswirkungen von Sinestros geplantem Attentat.

Inmitten der Attacken steht Kyle Rayner in einem gehörigen Zwiespalt. Er ist das Hauptziel der Angriffe des Sinestro Corps und sieht sich einer fürchterlichen Prophezeiung ausgesetzt. Auf Oa soll das Blut der Lanterns fließen – und Sinestro ist bereits zu stark, als dass er noch aufzuhalten scheint.

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