Die Fotojournalistin Elena von Eschenberg hat sich gerade ein halbes Jahr in ihrer neuen Wahlheimat Lecce eingelebt, in die sie in Kirsten Wulfs erstem Apulienkrimi „Aller Anfang ist Apulien“ vor ihrem untreuen Ehemann geflüchtet war, als sie schon wieder über ein Verbrechen stolpert – oder besser noch: als sie sich mitten in ein Verbrechen hineinfotografiert. Eine Recherche über die traditionelle Musik des Salent und den dort beheimateten, polkaähnlichen Volkstanz, Pizzica, führt Elena in das kleine Städtchen Galatina, wo sich hinter der Wärme, dem Licht und den Wohlgerüchen des Südens Enttäuschung, Hass und Kriminalität verbergen.
Archiv der Kategorie: Belletristik
Su Turhan – Bierleichen. Ein Fall für Kommissar Pascha
Es ist Sommer in München. Die Temperaturen erreichen Rekordwerte. Doch der türkischstämmige Kommissar Zeki Demirbilek, oft auch nur Kommissar Pascha genannt, schwitzt nicht nur höllisch, sondern leidet auch darunter, dass der muslimische Fastenmonat Ramadan just in diese Jahreszeit fällt. „Dreißig Tage lang. Von der Morgendämmerung bis zum Einbruch der Nacht war es ihm als Moslem nicht erlaubt, zu essen und zu trinken. … Auch Sex, Rauchen und sonstige überschwänglichen Vergnügungen waren tabu. Ganz zu schweigen davon, während des Fastenmonats auf üble Nachreden, Verleumdungen und Beleidigungen zu verzichten. Lügen war ebenfalls verboten.“
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Kate Atkinson – Die Unvollendete
„Ursula Todd kann ihr Leben wieder und wieder leben und die Fehler, die sie macht, korrigieren.“ – so liest man es auf dem Klappentext des Romans „Die Unvollendete“ von Kate Atkinson. Das erinnert sofort an den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ aus den 1990er Jahren, der auch heute noch häufiger im TV wiederholt wird. Der Komiker Bill Murray, der in diesem Streifen einen übellaunigen Reporter spielt, muss jeden Tag aufs Neue ein und denselben Tag durchleben, bis er endlich alles richtig macht und am nächsten Morgen aufwachen darf. Witzig! Ist es aber auch noch witzig, wenn der Murmeltiertag ein ganzes Leben umfasst? Nein, ganz und gar nicht.
Nele Neuhaus als Nele Löwenberg – Sommer der Wahrheit
Worum gehts?
Nebraska. Sheridan Grant lebt mit ihren Adoptiveltern und ihren vier Stiefbrüdern auf einer Farm inmitten von Maisfeldern. Die Einöde, die diese Gegend mit sich bringt wird durch das schikanierende Verhalten von Rachel, Sheridans Adoptivmutter verstärkt. Die Tage werden längst nicht so gut durchzustehen, wäre da nicht Tante Isabella, zu der Sheridan ein sehr gutes Verhältnis pflegt und die Leidenschaft für die Musik verbindet die beiden Frauen einmal mehr. Außerdem hat Sheridan eine außerordentliche Anziehungskraft auf Männer, so dass nicht nur der Farmarbeiter Danny, sondern auch der Rodeoreiter Nicolas und der Autor Christopher ein Auge auf die erfrischende, junge Frau geworfen haben.
Eines Tages entdeckt Sheridan Tagebucheinträge einer gewissen Carolyn, die vor drei Jahrzenten auf der Willow Creek Farm gelebt hat. Diese werfen einige Fragzeichen auf, die Sheridan unbedingt aufklären möchte, doch dann geschieht in der Halloweennacht etwas Furchtbares, das Sheridans Leben verändert. Nele Neuhaus als Nele Löwenberg – Sommer der Wahrheit weiterlesen
Jojo Moyes – Weit weg und ganz nah
Worum gehts?
Jess ist alleinerziehende Mutter einer Tochter. Ihr Mann hat sie sitzengelassen und ihr nebenbei auch noch seinen Sohn aus erster Ehe überlassen. Sie schafft es kaum, ihre Familie über Wasser zu halten, geschweige denn ihrer hochbegabten Tochter eine einmalige Zukunftschance zu ermöglichen. Plötzlich findet sie ein Geldbündel und steht vor der großen Frage, ob sie es schlechten Gewissens einfach nehmen soll, um ihrer Tochter diesen großen Traum zu erfüllen, oder ob ihre Ehrlichkeit siegt.
Als sie am späten Abend mitsamt ihren beiden Kindern und Hund durch einen Autoschaden am Straßenrand liegenbleibt, bekommt sie von genau dem Mann, dem das Geldbündel gehört, Hilfe angeboten. Wieder einmal weiß sie nicht was sie tun soll? Soll sie einsteigen? Soll sie ihm sagen, was sie getan hat? Wird sie sich gar in ihn verlieben? Jojo Moyes – Weit weg und ganz nah weiterlesen
Jojo Moyes – Eine Handvoll Worte
Worum gehts?
1960. Jennifer Stirling ist die Frau eines wohlhabenden Mannes, ihr fehlt es an nichts und sie sollte eigentlich glücklich sein. Doch ihr Herz gehört nicht ihrem Ehemann Laurence, sondern einem anderen Mann, ihrem Geliebten. Eines Tages bittet dieser sie, alles für ihn aufzugeben und mit ihm zu verschwinden.
2003. Ellie Haworth führt ein bodenständiges Leben als Journalistin und auch sie sollte eigentlich glücklich sein, wäre sie nicht verliebt in einen verheirateten Mann. Aufgrund eines neuen Auftrags, verbringt sie viel Zeit im Zeitungsarchiv, wo ihr einige, rührselige Liebesbriefe in die Hände fallen. Der Schreiber bittet in einem dieser Briefe seine Geliebte, ihr altes Leben inklusive Ehemann zu verlassen und mit ihm ein neues Leben zu beginnen. Jennifer ist fasziniert von diesen Briefen und die Ungewissheit, was aus diesem Liebespaar geworden ist, veranlasst sie dazu, der Sache weiter auf den Grund zu gehen. Jojo Moyes – Eine Handvoll Worte weiterlesen
Leah Bach – Insel der tausend Sterne
Worum gehts?
Berlin im Jahre 1913. Paula von Dahlen, Tochter einer Adelsfamilie aus Brandenburg an der Müritz, hat es in die Großstadt Berlin gezogen. Ihr Vater starb vor einigen Jahren durch einen zweifelhaften Jagdunfall. Obwohl die Familie mittlerweile hochverschuldet ist, pflegt Lilly von Dahlen, Paulas Mutter, weiterhin ein standesgemäßes Adligenleben.
Nach dem Ableben ihrer Mutter entdeckt Paula ein altes, vergilbtes Foto, auf dem ein junger Mann zu sehen ist. Ganz offensichtlich stammt die Aufnahme aus Deutsch-Ostafrika. Paula hat insgeheim einen brisanten Verdacht und ist fest entschlossen, in dieser Sache weiter zu forschen und das Geheimnis zu lüften. Als sie eine Annonce in der Tageszeitung entdeckt, in der eine Reisebegleitung nach Afrika gesucht wird, scheint das Schicksal zugeschlagen zu haben und mutig macht sich die junge Paula auf den Weg in die Wildnis. Leah Bach – Insel der tausend Sterne weiterlesen
Ildikó von Kürthy – Sternschanze

Durch Zufall trifft Nicola auf Erdal Küppers, der ihr in ihrer Not ein Dach über dem Kopf und einen Job in seinem Unternehmen anbietet. So muss sich Nicola zwar mit einer zukünftigen Braut herumschlagen, die ihrem zukünftigen Ehemann die Fehlgeburt verheimlichen will, doch zumindest hat Nicola nun viel Zeit, um über ihr eigenes Leben nachzudenken, über ihren Liebhaber, der ihr zwar Schmetterlinge im Bauch besorgt hat, aber mit dem sie eigentlich gar nicht reden konnte. Und vor allem kann sie darüber nachdenken, wie ihre Ehe mit Oliver scheitern musste.
Eines Tages schreibt Nicola ihrem Noch-Mann einen überaus ehrlichen Brief, den sie sogar frankiert, aber dann doch einfach liegen lässt. Als aber Erdal seine Putzfrau in Nicolas neues Domizil schickt, ist der Brief auf einmal verschwunden … Ildikó von Kürthy – Sternschanze weiterlesen
Diana Menschig – So finster, so kalt
Die erfolgreiche Rechtsanwältin Merle Hänssler fährt zur Beerdigung ihrer Großmutter in ihr Heimatdorf Steinberg im Schwarzwald. Oma Mago wohnte nicht nur im perfekten Abbild eines verwunschenen Hexenhäuschens, sie war auch sehr an Märchen interessiert, vor allem an der Geschichte von Hänsel und Gretel. Aber was soll Merle davon halten, dass ihre Oma die Geschichte offenbar nicht nur für ein einfaches Märchen hielt? Und warum legt ihr Vater so viel Wert darauf, dass sie so bald wie möglich in Omas Häuschen zieht …?
Die meisten Märchenadaptionen, die ich bisher gelesen habe, ließen sich unter Fantasy ablegen. Dieses Buch hingegen würde ich dort nicht einordnen. Diana Menschig – So finster, so kalt weiterlesen
Emma Healey – Elizabeth wird vermisst
In unserer alternden Gesellschaft werden Krankheiten wie Alzheimer und Demenz immer wichtiger, immer präsenter. Und so findet dieses Thema auch immer häufiger Eingang in Filme oder Bücher. Erst im vergangenen Jahr hat sich die talentierte Schriftstellerin Lisa Genova mit ihrem überaus berührenden Roman „Mein Leben ohne gestern“ in meine persönliche Bestsellerliste geschrieben. Umso gespannter war ich nun auf das Werk der jungen Schriftstellerin Emma Healey, in dem es ebenfalls um Alzheimer geht.
Wie war das noch mal?
Maud ist bereits Anfang 80 und ist offensichtlich dement. Sie lebt zwar alleine, bekommt aber regelmäßig Besuch von einer Pflegekraft. Mit zahlreichen Zetteln, auf denen Maud sich allerlei Dinge notiert, versucht sie, sich durch den Dschungel des Alltags zu kämpfen. Dass das allerdings nicht mehr wirklich gut funktioniert, bemerkt man beispielsweise an der Menge an Teetassen, die sich auf dem Schrank an der Treppe ansammeln, wo Maud sie schlicht und einfach vergessen hat. Auch kochen soll sie sich nichts mehr, um nicht zu vergessen, das Gas wieder abzudrehen. Doch auch diesen Zettel weiß Maud nicht richtig einzusortieren. Emma Healey – Elizabeth wird vermisst weiterlesen
John Grisham – Die Erbin
Worum gehts?
Der wohlhabende Seth Hubbard hat sich dafür entschieden, seinem Leben ein Ende zu setzen. Eines Morgens findet ihn einer seiner Mitarbeiter, an einem Baum hängend. Die Bestürzung des Mitarbeiters ist groß, Hubbards Familie hingegen fasst die Nachricht vom Tod des Vaters relativ abgeklärt auf und ist vorwiegend an der Testamentseröffnung interessiert. Doch bisher ahnt niemand, dass Seth kurz vor seinem Tod eine Änderung des Dokuments vorgenommen hat und seine schwarze Haushälterin Lettie Lang nahezu alleinige Erbin sein soll. Ein heftiger Erbschaftsstreit ist vorprogrammiert.
Inhalt
Seth Hubbard leidet seit einiger Zeit an Lungenkrebs und möchte sein restliches Leben nicht unter Schmerzen dahinsiechen. Also trifft er den Entschluss, sich selbst von seinem Leiden zu erlösen, und plant daraufhin seinen Freitod. John Grisham – Die Erbin weiterlesen
Haruki Murakami – Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki
Tsukuru Tazaki, ein 36-jähriger, wie er selbst von sich behauptet, farbloser Mann ohne Gesicht, blickt auf sein unerfülltes Leben zurück. Nach seinem Schulabschluss war er Teil einer fünfköpfigen Clique, die jeden Tag gemeinsam miteinander verbracht haben. Doch plötzlich, ohne jede Vorwarnung, kehren seine besten Freunde ihm den Rücken und verlangen von ihm, dass er sich nicht wieder bei ihnen melden soll. Völlig verstört, jedoch mit viel Akzeptanz kommt er dieser Bitte schweren Herzens nach.
Lange Zeit denkt er nur an den Tod und wünscht sich diesen sehnlichst herbei. Er nimmt keine anständigen Mahlzeiten mehr zu sich und interessiert sich, wenn überhaupt, nur noch für Züge und Bahnhöfe. Als er jedoch zwanzig Jahre nach dem traurigen Ereignis auf die attraktive Sara trifft, schlägt diese ihm vor, sich seinem früheren Leben zu stellen und zurück in seine Vergangenheit zu reisen. Nachdem er sich das Ganze kurz durch den Kopf hat gehen lassen, beschließt er, den nicht ganz leichten Weg zu gehen – für sich, für Sara, und vielleicht für eine gemeinsame Zukunft mit ihr. Haruki Murakami – Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki weiterlesen
Nina George – Das Lavendelzimmer

So erfolgreich er damit bei seinen Patienten ist, so sehr ist er jedoch bei der Auseinandersetzung mit seinem eigenen Verlust gescheitert: Vor zwanzig Jahren hat ihn Manon, die große Liebe seines Lebens verlassen und ihm nichts weiter als einen Brief hinterlassen, den Perdu bis heute nicht einmal zu lesen wagte. Seine Erinnerung hat er im Lavendelzimmer eingesperrt, das er nach Manons Fortgang nie wieder betreten hat. Doch als die von ihrem Mann verlassene Catherine in das Mietshaus in der Pariser Rue Montagnard einzieht und nicht einmal einen Tisch oder einen Stuhl besitzt, öffnet Perdu das Lavendelzimmer, um ihr zu helfen. Damit setzt er ungewollt auch einen Prozess in Gang, der ihn samt seinem Bücherschiff und dem von Fans und Presse verfolgten, erfolgreichen Jungautor Max aus der Großstadt hinaus in die Weite der Provence treibt. Es beginnt eine Reise, die für alle Passagiere des Bücherkahns „Lulu“ gleichsam eine Suche nach der Vergangenheit und nach der Zukunft wird.
Trisha Ashley – Hollys Weihnachtszauber
Holly Brown, eine junge Frau, die während der Sommermonate als Küchenchefin tätig ist und in den Wintermonaten die Häuser anderer Leute hütet, möchte auch in diesem Jahr wieder dem Weihnachtstrubel entfliehen, um die Feiertage ganz für sich alleine zu verbringen.
In diesem Winter soll sie in Lancashire das Herrenhaus des mürrischen, zurzeit verreisten Jude Martland sitten. Zu seinem ziemlich abgelegenen Anwesen gehört außerdem ein alter, an Arthritis erkrankter Hund, ein aufmüpfiger, kleiner Ziegenbock und eine altersschwache Stute. Holly jedoch möchte einfach nur ihre Ruhe während der Feiertage haben, so dass sie schließlich den Job annimmt. Alles scheint zunächst auch in geordneten Bahnen zu laufen, doch dann weht ein Schneesturm über das Anwesen und Holly ist mehr oder weniger abgeschnitten von der Außenwelt. Teilweise fallen sogar Telefon-, und Stromnetze aus und zu allem Überfluss nistet sich völlig unerwartet die komplette Verwandtschaft des verreisten Judes bei Holly ein. Na dann: Merry Christmas! Trisha Ashley – Hollys Weihnachtszauber weiterlesen
Unsere Weihnachtsempfehlungen – Belletristik
Eure Lieben lesen gerne, sind aber SCIENCE FICTION und FANTASY nicht unbedingt zugeneigt? Kein Problem! Unsere Redaktion hat auch für den Bereich BELLETRISTIK ein paar Tipps auf Lager.
Lisa Genova: Mein Leben ohne Gestern, Lübbe, 2013
„Für mich ist „Mein Leben ohne Gestern“ von Lisa Genova das Buch des Jahres. Die Autorin beschreibt sehr einfühlsam die Geschichte von Alice – einer Harvard-Professorin, die immer mehr Kleinigkeiten und Namen vergisst und immer schusseliger wird. Als sie auf ihrer täglichen Joggingrunde plötzlich nicht mehr weiß, wo sie ist, beschließt die fünfzigjährige Alice, sich ärztlich untersuchen zu lassen. Die Diagnose ist niederschmetternd: eine Frühform der Alzheimer-Krankheit. Immer schwieriger wird es für Alice, ihren Alltag zu meistern. Sie muss nicht nur ihren Beruf aufgeben, sondern sich auch darum sorgen, dass sie diese schreckliche Krankheit an ihre drei Kinder vererbt hat. „Mein Leben ohne Gestern“ ist ein Buch, das tief bewegt und den Leser zum Nachdenken anregt. Was passiert, wenn die Erinnerungen verschwinden? Was bleibt vom Leben übrig, wenn man irgendwann seine eigenen Kinder nicht mehr erkennt – und das mit Anfang 50? Ohne dabei künstlich auf die Tränendrüse zu drücken, schildert Lisa Genova dieses tragische Schicksal so einfühlsam und eindringlich, dass man unweigerlich mit Alice mitleidet und mitfühlt.“ (Maike Pfalz)
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Carolin Gmyrek (Hrsg.): Geheimnisvolle Bibliotheken, Verlag Torsten Low, 2012
„Geheimnisvolle Bibliotheken“ ist eine Sammlung stimmungsvoller Kurzgeschichten, von geheimnisvoll über phantastisch bis leicht schaurig. Ich kannte zuvor keinen der beteiligten Autoren, aber diese Anthologie ist der Beweis dafür, dass auch – oder vielleicht gerade – jenseits der großen Verlage und bekannten Autorennamen literarische Leckerbissen zu entdecken gibt. (Birgit Lutz)
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Nicola Karlsson: Tessa, Graf, 2013
„Nicola Karlsson beschreibt in ihrem Debüt mit starken Worten ein Berlin, das man so nicht aus dem Fernsehen kennt. Eine junge Frau, die in der Großstadt und in sich selbst verloren geht. Mitreißend, fantastisch geschrieben – und gleichzeitig auch ziemlich deprimierend. Wer einen feinen Schreibstil mag und gerne hinter die Kulissen eines Menschen schaut, wird seine Freude an diesem Buch haben.“ (Maren Strauß)
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Christoph Marzi: Die wundersame Geschichte der Faye Archer, Heyne, 2013
„Für Romantiker und alle die es werden wollen, ist „Die wundersame Geschichte der Faye Archer“ ein echtes Muss. Ganz ohne Kitsch, dafür mit viel Charme erzählt Christoph Marzi die ungewöhnliche Liebesgeschichte einer der sympathischsten Figuren der Literatur. Auch als Therapie gegen Liebeskummer zu empfehlen.“
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Marisha Pessl: Die Amerikanische Nacht, S. Fischer Verlag, 2013
„Ein Journalist spürt den Geheimnissen eines charismatischen Filmemachers hinterher und gerät dabei in ein Gespinst aus Täuschung, Manipulation und Irrtum, das die Grenzen zwischen Fiktion und (inszenierter) Realität aufweicht. – Hinter der Wortgewalt einer von der Literaturkritik gefeierten Schriftstellerin verbirgt sich ein bekannter Plot, der freilich sehr unterhaltsam (und gemächlich) einem Finale entgegen strebt, das dem Rätsel wie so oft nicht gewachsen ist: gutes Mystery-Lesefutter.“ (Michael Drewniok)
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Einen Überblick über alle Empfehlungen findet ihr hier!
Nicola Karlsson – Tessa

Hauptfigur Tessa hat früher als Model gearbeitet, doch das war einmal. Jetzt lebt sie in den Tag hinein, geht jeden Abend aus, betrinkt sich. Sie versucht, eine Beziehung mit Nick zu führen, aber er entzieht sich ihr. Sie lernt andere Männer kennen, aber auch sie können ihr nicht die Liebe geben, die sie braucht. Und dann ist da noch der Alkohol. Und die Drogen. Und die Tabletten, die ihr die Ärztin verschrieben hat.
Liest man die Inhaltsangabe für „Tessa“, bekommt man den Eindruck, es handelt sich um ein weiteres Buch, in dem ein junges, hübsches Großstadtmädchen mit leerem Blick durchs Leben taumelt. Tatsächlich ist die Handlung, wie erwartet, mehr eine Aneinanderreihung von Ereignissen als eine Spannungskurve. Dass das Buch trotzdem so gut funktioniert, ist Karlssons Erzähltalent geschuldet.
Der Schreibstil ist einfach und klar. Karlsson setzt auf kurze, aussagekräftige Hauptsätze. Sie benutzt einen simplen, aber nie niveaulosen Wortschatz. Slangausdrücke kommen selten vor, hochgestochene Fremdwörter ebenfalls nicht. Der Schreibstil hat etwas von Singsang, entfaltet aber nach einigen Seiten einen ausgesprochenen Charme. Zum einen liest sich das Buch dadurch sehr flüssig. Zum anderen passt der Erzählstil perfekt zur Hauptperson.
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Rachel Joyce – Das Jahr, das zwei Sekunden brauchte
Großbritannien im Jahr 1972: Die Geschichte des elfjährigen Jungen Byron Hemmings, der mit seiner Mutter Diana und seiner jüngeren Schwester Lucy in Cranham House lebt, einem alten freistehenden Haus, welches von Hügelketten umgeben ist. Der Vater Seymour, der unter der Woche in London arbeitet, kommt nur an den Wochenenden zu seiner Familie. Es fällt auf, dass er besonders zu seinen Kindern ein von Distanz und Strenge geprägtes Verhältnis hat. Seine Frau, die sich und den Haushalt anlässlich seiner Besuche bestens zu präsentieren versucht, wird von ihm mit täglichen Anrufen kontrolliert. Ist er auf der einen Seite sehr großzügig und kauft ihr einen Jaguar für die Fahrten zur Schule und zum Einkaufen, so ist er auf der anderen Seite auch misstrauisch und überprüft regelmäßig die Ausgaben im Scheckheft. Das Wirken seiner Familie auf Andere ist ihm insgesamt jedoch wichtiger als ein Beisammensein mit seiner Familie. Die Kinder aber führen ein umsorgtes Leben, in dem ihre liebevolle Mutter die Hauptrolle spielt. Byron besucht eine renommierte Privatschule und sieht dort täglich seinen Freund James Lowe. Er ist ein intelligenter Junge, der sich für Vieles interessiert und aufmerksam durchs Leben geht. Im Grunde ein typisches Upper-Class-Leben, dass ewig so hätte dahinplätschern können. An einem Morgen auf dem Weg zur Schule passiert jedoch etwas Unvorhergesehenes: vom gewohnten Weg abweichend, hat Diana mit ihren Kindern einen Unfall mit dem Jaguar. Byron, der auf dem Beifahrersitz neben seiner Mutter sitzt, macht dabei eine Entdeckung, die sein oder sogar ihr aller Leben verändern soll!
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Marisha Pessl – Die amerikanische Nacht
Scott McGrath war vorgewarnt: Der einst erfolgreiche Journalist ist zur persona non grata herabgesunken, seit er vor Jahren versucht hatte, einen Enthüllungsbericht über den Filmregisseur Stanislas Cordova zu schreiben. Dieser ist ebenso berühmt wie berüchtigt für seine Psychothriller, die tief in den dunklen Seiten der menschlichen Seele wurzeln. Schon lange meidet Cordova die Öffentlichkeit; hündisch verehrt von seinen Anhängern, den „Cordoviten“, hat er sich auf seinen einsam gelegenen und hermetisch von der Außenwelt abgeriegelten Landsitz „The Peak“ im Hinterland des US-Staates New York zurückgezogen. Hier dreht er seine der breiten Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich gemachten Filme und überschreitet dabei womöglich nicht nur die Grenzen der Moral, sondern auch des Gesetzes.
Genau dies meinte McGrath Cordova einst nachweisen zu können. Doch der anonyme Zeuge entpuppte sich als Lügner, und Cordovas Anwälte zerstörten McGrathes Reputation und Karriere. Seine Ehe ging in die Brüche, seine Tochter ist ihm fremd geworden. Nie wäre ihm eingefallen seine Nachforschungen neu aufzunehmen, hätte man nicht Cordovas Tochter tot aufgefunden. Erst 24 Jahre war Ashley alt; ein frühreifes Wunderkind mit psychischen Problemen. Vor ihrem Selbstmord hat sie McGrath beobachtet, sodass dieser nun der Versuchung nicht widerstehen kann.
Dinah Jeffries – Bis wir uns wiedersehen
Einer Mutter kann wohl nichts Schlimmeres geschehen, als ihre Kinder zu verlieren. Und genau das ist Lydia Cartwright passiert. Wochenlang hat sie eine schwer kranke Freundin gepflegt. Als sie endlich nach Hause zurückkehrt und sich auf das Wiedersehen mit ihren zwei Töchtern freut, findet sie ein verlassenes Haus vor. Ihr Mann Alec und ihre Töchter Emma und Fleur sind verschwunden, die Schränke ausgeräumt und das Personal entlassen. Das Konto ist geräumt und von ihrer Familie fehlt jede Spur. In ihrer Verzweiflung wendet Lydia sich an ihre Freundin, deren Mann Alecs Vorgesetzter ist. Tatsächlich erfährt Lydia dort, dass ihr Mann kurzfristig in den Norden von Malaysia nach Ipoh versetzt wurde. Mutig begibt Lydia sich auf die gefährliche Reise nach Ipoh. Doch noch bevor sie dort ankommt, erfährt sie, dass das Gästehaus, in dem ihre Familie wohnen soll, abgebrannt ist.
Lydia trauert um ihre vermeintlich toten Töchter und weiß nicht, dass Alec die beiden Mädchen genommen hat und mit ihnen nach England ausgewandert ist. Aber auch Emma kann nicht glauben, dass ihre Mutter verschwunden ist und versucht von England aus herauszufinden, was mit ihrer Mutter passiert ist. Doch leider meint es das Schicksal meist nicht gut mit den beiden … Dinah Jeffries – Bis wir uns wiedersehen weiterlesen
Nora Lämmermann & Simone Höft – Landluft für Anfänger (Teil 1)
Nicht immer stimmt es, dass Gegensätze sich anziehen. Bei den ungleichen Halbschwestern Iris und Mia ist das jedenfalls nicht der Fall. Während die ehrgeizige Iris Karriere macht und durch die Welt jettet, lebt Mia ein eher chaotisches Leben in Berlin. Gemeinsam haben sie nur ihren Vater und nach dem Tod ihrer Großmutter auch ein Erbe –nämlich ein großes Haus im beschaulichen Feulenitz im Spreewald.
Mia macht sich mit einem geliehenen Auto frohen Mutes auf, um ihr Erbe zu begutachten und fragt sich immer noch, wie sie überhaupt zu dieser Ehre gelangt. Doch was sie noch nicht weiß: Sie hat das Haus gemeinsam mit ihrer Schwester geerbt, zudem ist das Erbe an eine winzige, aber doch entscheidende Bedingung geknüpft, die Mias und Iris‘ Leben auf den Kopf stellen wird …
Iris‘ Leben allerdings droht ohnehin auseinanderzubrechen, denn gerade erst hat sie erfahren, dass ihr Mann und ihre Assistentin eine Affäre haben. Also hat sie nichts Besseres zu tun, als sich einen noblen Mietwagen zu nehmen und ebenfalls in den Spreewald zu fahren. Das Wiedersehen mit ihrer Halbschwester Mia ist nicht gerade herzlich, und doch müssen die beiden sich einigen, wegen des Erbes. Da ist Trubel vorprogrammiert. Nora Lämmermann & Simone Höft – Landluft für Anfänger (Teil 1) weiterlesen















