Schlagwort-Archiv: Heyne

[NEWS] Brandon Sanderson – Das Herz der Sonne

Ein Mann, der sich seit Langem nur noch »der Nomade« nennt, wacht in einer ihm fremden Welt auf. Noch ehe er herausfinden kann, wo er ist, wird er mit anderen Menschen in der grauen Morgendämmerung draußen angekettet, wo er gleich unter den Strahlen einer alles verbrennenden Sonne sterben soll. Doch noch ist etwas von der Magie seiner Heimatwelt Roschar in ihm. Mit letzter Kraft kann er sich befreien – aber damit hat sein Schicksal als Held dieser Welt gerade erst begonnen … (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 464 Seiten
Heyne

Isaac Asimov – Das Ende der Ewigkeit. SF-Roman

Zeitmanipulation im großen Maßstab

Dieser Zeitreiseroman über Kontrolle und Rebellion, Pflicht und Liebe wird von einigen Kritikern als Asimovs bester Science-Fiction-Roman angesehen. Da verwundert es nicht, dass dieses schmale Werk immer wieder neu aufgelegt wird. Meine Ausgabe liegt in der 20. Auflage vor.

Handlung

Der Techniker Andrew Harlan ist Mitglied der „Ewigkeit“, einem exklusiven Kreis von etwas mönchisch lebenden Menschen, die eine Art Kontrollinstanz über die Zeit ausüben. Die „Ewigen“ nehmen bestimmte Eingriffe in den Zeitverlauf vor und schützen durch Manipulationen die Menschheit vor Gefahren. Ihre Aufgabe ist es, die Geschichte möglichst stabil zu halten und besonders größere Kriege zu verhindern. Die „Ewigkeit“ wurde im 27. Jahrhundert gegründet und bezieht die Energie für ihre Aktivitäten aus der Explosion, in der unsere Sonne zur Nova geworden sein wird, also in etwa ein paar Milliarden Jahren. (In diesem Roman geht es um eine große Menge Zeit.)

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Isaac Asimov – Foundation und Imperium. Neuübersetzung (Foundation-Zyklus 05)

Classic SF: Der General und der Mutant

Classic SF: Der Tausendjahreplan der Psychohistoriker Der Psychohistoriker Hari Seldon hat auf der galaktischen Hauptwelt das Ende des Imperiums vorhergesagt – in etwa 500 Jahren. Inzwischen hat der Zerfall längst begonnen, und ein imperialer General, der sich Orden verdienen will, sucht nach den „Zauberern“. Die Regierung der Foundation beschließt, erst mal einen Spion gegen den General auszusenden.

Durch einen Mutanten (im Original The Mule, deutsch Das Maultier, in einigen deutschen Ausgaben: Der Fuchs), der in der Lage ist, Menschen über ihre Gefühle für ihn zu absolut treuen Anhängern zu machen, weicht die Entwicklung der Foundation von Seldons Plan ab und wird gefährdet. Da die Psychohistorik nur das Verhalten von Menschenmassen, aber nicht extrem machtvolle Fähigkeiten einzelner Individuen vorhersagen kann, war dies für Seldons Psychohistorik nicht zu kalkulieren. Um wieder auf den Weg des Seldon-Plans zu gelangen, muss die Zweite Foundation über das ursprünglich vorgesehene Maß aktiv werden und Das Maultier ausschalten.

Diese Fassung in der Heyne SF Bibliothek wurde neu übersetzt, ist also erstmals vollständig. Im Komplett-Zyklus „Foundation & Robots“ kamen dann noch Illustrationen hinzu: die absolute Deluxe-Ausgabe, komplett in einem Schuber.

Der Autor
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Jeschke, Wolfgang / Bova, Ben (Hgg.) – Titan-12

_Eis vom Saturn, Wüste im Vorgarten_

Die Großen der Sciencefiction werden mit ihren Meisterwerken bereits in der so genannten „Science Fiction Hall of Fame“ verewigt, welche natürlich in Buchform veröffentlicht wurde (statt sie in Granit zu meißeln). Daher können Freunde dieses Genres noch heute die ersten und wichtigsten Errungenschaften in der Entwicklung eines Genres nachlesen und begutachten, das inzwischen die ganze Welt erobert und zahlreiche Medien durchdrungen hat.

In der vorliegenden Ausgabe des Auswahlbandes Nr. 12 von „Titan“, der deutschen Ausgabe der „SF Hall of Fame“, sind Novellen von Jack Williamson, Isaac Asimov und Clifford D. Simak gesammelt.

_Die Herausgeber_

1) Wolfgang Jeschke, geboren 1936 in Tetschen, Tschechei, wuchs in Asperg bei Ludwigsburg auf und studierte Anglistik, Germanistik sowie Philosophie in München. Nach Verlagsredaktionsjobs wurde er 1969-1971 Herausgeber der Reihe „Science Fiction für Kenner“ im |Kichtenberg|-Verlag, ab 1973 Mitherausgeber und ab 1977 alleiniger Herausgeber der bis 2001 einflussreichsten deutschen Science-Fiction-Reihe Deutschlands beim |Heyne|-Verlag, München. Von 1977 bis 2001/02 gab er regelmäßig Anthologien – insgesamt über 400 – heraus, darunter die einzigen mit gesamteuropäischen Autoren.

Seit 1955 veröffentlicht er eigene Arbeiten, die in ganz Europa übersetzt und zum Teil für den Rundfunk bearbeitet wurden. Er schrieb mehrere Hörspiele, darunter „Sibyllen im Herkules oder Instant Biester“ (1986). Sein erster Roman [„Der letzte Tag der Schöpfung“ 1658 (1981) befasst sich wie viele seiner Erzählungen mit Zeitreise und der Möglichkeit eines alternativen Geschichtsverlaufs. Sehr empfehlenswert ist auch die Novelle „Osiris Land“ (1982 und 1986). Eine seiner Storysammlungen trägt den Titel „Schlechte Nachrichten aus dem Vatikan“. Zuletzt erschien „Das Cusanus-Spiel“ bei |Droemer|.

2) Ben Bova, Jahrgang 1932, ist ebenfalls schon über 70 und ein verdammt erfahrener Bursche. 1956 bis 1971 arbeitete er als technischer Redakteur für die NASA und ein Forschungslabor, bevor er die Nachfolge des bekanntesten Science-Fiction-Herausgebers aller Zeiten antreten durfte, die von John W. Campbell. Campbell war die Grundlage für das „Goldene Zeitalter der Science-Fiction“, indem er mit seinem Magazin „Analog Science Fiction“ jungen Autoren wie Asimov, Heinlein, van Vogt und anderen ein Forum gab. Hier entstanden der „Foundation“-Zyklus und andere Future-History-Zyklen.

Für seine Herausgeberschaft von |Analog| wurde Bova sechsmal (von 1973-79) mit einem der beiden wichtigsten Preise der Science-Fiction ausgezeichnet, dem |Hugo Gernsback Award|. Von 1978-82 gab er das Technik-&-Fiction-Magazin „Omni“ heraus. 1990-92 sprach er für alle Science-Fiction-Autoren Amerikas in seiner Eigenschaft als Präsident des Berufsvereinigung. Seit 1959 hat er eigene Bücher veröffentlicht, die sich oftmals an ein jugendliches Publikum richten, darunter die Kinsman- und Exiles-Zyklen.

Ebenso wie Robert Heinlein und Larry Niven ist Bova ein Verfechter der Idee, dass die Menschheit den Raum erobern muss, um überleben zu können. Und dies wird nur dann geschehen, wenn sich die Regierung zurückzieht und die Wirtschaft den Job übernimmt. Der Brite Stephen Baxter hat in seiner |Multiversum|-Trilogie diese Idee aufgegriffen und weiterentwickelt.

1992 begann Bova mit der Veröffentlichung seines bislang ehrgeizigsten Projekts: die Eroberung des Sonnensystems in möglichst detaillierter und doch abenteuerlicher Erzählform.

_Die Erzählungen_

1) _Jack Williamson: Die Humanoiden_ (With folded Hands, 1947)

Mr. Underhill ist ein intelligenter Unternehmer in seiner Kleinstadt Two Rivers. Er verkauft Androiden, also mechanische Diener, so, wie sie zu Millionen in aller Welt eingesetzt werden. Jedenfalls bis zu jenem Tag, als das Institut für Humanoide seine erste Agentur in Zwo Rivers eröffnet. Danach verkauft niemand mehr irgendwelche Automaten.

Er betritt die Agentur, und ein nackter schwarzer Humanoide stellt sich ihm vor, um ihn für seine Dienste zu gewinnen, und diese Dienste lauten: Dienen, gehorchen und den Menschen vor Schaden bewahren. So lautet die Primäre Direktive. Der schwarze künstliche Mensch ist Underhill unheimlich, und als er aus dem Gebäude tritt, ohne in etwas einzuwilligen, bemerkt er am Seiteneingang, wie zahlreiche weitere schwarze Humanoide aus Kisten ausgeladen werden. Diese tragen die Herkunftsbezeichnung „Institut für Humanoide, Wing IV“. Scheint eine ferne Welt zu sein. Aber Welten gibt es mittlerweile wie Sand am Meer.

Grübelnd geht Underhill nach Hause. Der Humanoide hat ihm angeboten, seine Firma zu übernehmen und damit auch die hohen Schulden, die darauf lasten. Doch Underhill ist stur und stolz auf seine Selbständigkeit. Zu Hause klagt seine Frau Aurora darüber, dass ihr Androide die Suppe immer noch nicht schöpfen kann, ohne zu spritzen. Und sie stellt ihm ihren neuen Untermieter Mr. Sledge vor. Von ihren Untermietern hat Underhill keine hohe Meinung und mit Skepsis betrachtet er den alten Knacker, der ihm für einen Zehner dankt.

Zweifelnd fühlt er Mr. Sledge auf den Zahn, der vorgibt, ein Erfinder zu sein und von einer Welt Welt namens Wing IV zu stammen. Bei diesem Namen horcht Underhill auf. Schließlich stammen von dort die Humanoiden, die sein Geschäft bedrohen. Sledge behauptet, den Rhodomagnetismus erfunden zu haben, der die Humanoiden antreibt. Selbst eingehende Erklärungen können Underhills Zweifel nicht vertreiben. Als er andeutet, dass die Humanoiden in Zwo Rivers aufgetaucht seien, erleidet Sledge einen Erstickungsanfall. Er hat große Angst vor diesen Kreaturen. Könnte Sledge etwa ein Verbündeter sein?

Die Humanoiden übernehmen die Stadt, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Androiden werden zurückgegeben, Kredite und Darlehen gekündigt, Underhill muss Konkurs anmelden, seine Firma wird total plattgemacht. Aber er übereignet sie nicht. Noch nicht. Vielmehr hört er zunehmend fasziniert Mr. Sledge zu, wie dieser erzählt, er wolle die Humanoiden stoppen. Denn er selbst habe sie geschaffen!

|Mein Eindruck|

„Die Humanoiden“ bzw. „Wing IV“ gehört neben Asimovs Roboter-Geschichten zu den Klassikern der Auseinandersetzung von Mensch und Maschinenintelligenz. Anders als „der gute Doktor“ ist aber Williamson weniger oberflächlich-optimistisch im Hinblick auf das grundlegende Problem der Willensfreiheit. Dieses stellt sich aber unweigerlich ein, wenn eine Gesellschaft ihr Heil in besseren Maschinen sucht. Leider findet auch Williamson keine endgültige Antwort – oder zum Glück: Denn nun hat der Leser die Willensfreiheit, selbst zu wählen, was besser ist: Fürsorge oder Freiheit.

Die „Humanoiden“ des Originaltitels sind Williamsons negative Version der Asimovschen Roboter, also ebenfalls mechanischen menschenähnliche Wesen mit künstlicher Intelligenz. Sie wurden geschaffen, um für immer Kriege zu verhindern und jedes Unheil von Menschen abzuwenden, also eine Art Kindermädchen. Wie eine heimlich steigende Flut nehmen die Wesen vom Planeten Wing IV, einer gigantischen Roboterschmiede, mit sanfter Gewalt eine Welt nach der anderen in Besitz – offiziell nur, um über das Wohlergehen der Menschen zu wachen, wie es ihnen ihre Primäre Direktive befiehlt. Nur dass die Menschen dabei nutzlos werden.

Doch die „fürsorgliche Belagerung“ zeugt auch Aufstand. In der zweiten Hälfte des Romans „Wing IV“ geht es den Humanoiden an den Kragen. Eine Rebellengruppe entzieht sich mit telepathischen Kräften dieser unerbittlichen Fürsorglichkeit. Sie nimmt Kontakt mit dem Wissenschaftler Forester auf, der auf einem Planeten lebt, der noch frei von Humanoiden ist. Zusammen setzen sie alles daran, den freien Willen der Menschen der obersten Direktive der Humanoiden einzubauen, um dem Menschen die Ausübung desselben wiederzugeben. Aber wäre dies nicht ein Schritt zurück?

Die Romanfassung war eines der allerersten SF-Bücher, die nach dem Zweiten Weltkrieg ins Deutsche übersetzt wurden (bei |Rauchs Weltraumbücher|). Sehr interessant für SF-Kenner ist das in der Ausgabe der |Heyne SF-Bibliothek| enthaltene Nachwort des damaligen Herausgebers des |Rauch|-Verlages.

2) _Isaac Asimov: Auf marsianische Art_ (The Martian Way, 1952)

Die Menschen haben den Mars besiedelt und bauen dort jede Menge Rohstoffe ab. Der regelmäßige Verkehrsstrom von Raumschiffen von der Erde zum Roten Planeten hat mehrere Auswirkungen. Die Raketen werfen Reaktionsmasse ab: vor allem Wasser, aber auch Stufen der Hülle, die aus Metall sind. Um dieses wertvolle Metall als Rohstoff zurückzugewinnen, haben sich auf dem Mars „Müllsammler“ gefunden, die eifersüchtig über ihren jeweiligen Raumsektor wachen.

Mario Rioz ist ein alter Müllsammler-Hase auf den Verkehrswegen, doch sein neuer Kollege Ted Long ist eigentlich Bergwerksingenieur und neu in diesem Job. Während Mario wieder mal fette Beute erspäht, schaut sich Ted die Fernsehnachrichten an. Dort wettert ein Agitator namens John Hilder gegen die Marsianer, die der Erde das Wasser wegnähmen. Keiner ahnt, wohin diese Propaganda noch führen wird.

Zwölf Monate später. Die Erde hat dem Mars den Wasserhahn zugedreht, und der Mars stellt seinerseits die Müllsammlerflüge ein. Das einseitige Wasserembargo, das die Hilder-Partei herbeigeredet hat, belastet die Wirtschaft des Mars in steigendem Maß und die Müllsammler denken daran, diesen Zustand nicht eskalieren zu lassen. Ted Long hat eine fabelhafte Idee, die er seinen Kollegen Mario Rioz und Richard Swenson unterbreitet. Allerdings bedeutet sie, dass Swenson seine Frau Dora und seinen kleinen Sohn Peter ein Jahr lang nicht sehen wird.

Wo gibt es im Sonnensystem sonst noch natürliches Wassereis? Auf den Monden des Jupiter, im Asteroidengürtel (Vesta etc.) und in den Ringen des Saturn. Sie sind etwa ein Jahr Raumflug entfernt. Doch das „Handbuch der Raumfahrt“ besagt, dass Menschen spätestens nach sechs Monaten Raumflug einen Koller kriegen und reif für die Klapse werden. Ted Long entgegnet, dass das Handbuch von Flachländern, also Erdlingen, geschrieben wurde, aber nicht auf Marsianer anzuwenden ist. Marsianer verbringen ihr ganzes Leben wie in einem Raumschiff, mit aufbereiteter Luft, verpacktem Wasser, verpackten Lebensmitteln, unter Kuppeln. Sie sind optimal an den Raumflug angepasst.

Das gibt den Ausschlag. Rioz und Swenson wollen Longs Vorschlag unterstützen. Als Mars-Kommissar Hamish Sankov vom UN-Generalsekretär selbst gesagt bekommt, dass die Regierung gegen die Hilder-Partei nichts ausrichten kann und gegen das Embargo nichts unternehmen will, gibt er Longs Leuten grünes Licht. Denn wer zuletzt über die Flachländer lacht, lacht am besten. Das Abenteuer „Saturn-Eis“ kann beginnen …

|Mein Eindruck|

Eigentlich sind solche guten Storys über die Unternehmungen der Menschheit die Domäne von Robert Heinlein, und in seiner „Future History“ (zuerst 1940) hat er sie oft genug beschrieben. Doch bei Heinlein kommt es öfters zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, z. B. in „Universe“, was nun dem guten Doktor Asimov überhaupt nicht liegt. Er hält es lieber mit der Politik und der Wirkung, die geschaffene Fakten nun mal zeitigen.

Hier ist es das Eis vom Saturn, das die hochnäsige Delegation von der Erde nicht nur verblüfft, sondern auch der Lächerlichkeit preisgibt. Der Mars dreht den Spieß um: Wenn die Erde von ihren Quintillionen Wasser keinen Liter erübrigen kann, dann sitzt sie echt auf dem Trockenen und hätte vielleicht für Wasser vom Mars Bedarf, der gerne bereit wäre, mit ein paar Millionen Tonnen auszuhelfen!

Das ist eine wunderbare Pointe, aber der Eindruck könnte entstehen, dass die Marsexpedition zu den Saturnringen ein langweiliger Spaziergang wäre. Das Gegenteil ist der Fall, denn in den Ringen spielen die Gesetze der Physik, mit denen sich Asimov bestens auskennt, eine unvorhergesehene Rolle. Das einzige Detail, das unanschaulich ist, besteht in der Anordnung der Marsschiffe innerhalb der Eiskugel, die sie gekapert haben. Hier ist der Punkt, an dem der naturwissenschaftlich gebildete Leser seine Kenntnisse und Vorstellungskraft zum Einsatz bringen sollte.

3) _Clifford Simak: Ein großer Vorgarten_ (The big Frontyard, 1958)

Hiram Taine arbeitet in dem ruhigen Städtchen Willow Bend als Antiquitätenhändler und Reparaturmechaniker für alles. Da seine Familie schon seit hundert Jahren in seinem Haus gelebt hat, ist er ein geachteter Mann, denn Alteingesessene werden hier geschätzt. Als Abbie Horton, die tyrannische Frau des wichtigsten Mannes des Dorfes, ihr einen alten Fernseher zur Reparatur bringt, geschleppt von Beasly, ihrem Handlanger, sagt Hiram natürlich nicht nein. Aber als sie die neue Decke seines Werkstattkellers bewundert, fällt ihm auf, dass diese Decke am Abend zuvor noch nicht da war. Sobald Abbie wieder weg ist, klopft Hiram auf das Material, bohrt es an – und zerbricht den Bohrkopf. Zwischen den Bodendielen seiner Diele und dieser Kellerdecke ist ein Hohlraum, aus dem Licht hervordringt. Hmm.

Henry Horton, Abbies Mann, schaut abends nach dem alten Schwarzweißfernseher und wundert sich. Der zeigt ja jetzt ein erstklassiges Farbbild an. Wie hat Hiram das nur geschafft? Das weiß Hiram selber nicht. Henry ist aber ein Computerfabrikant, der zwar nichts von Technik versteht, aber viel vom Organisieren des Verkaufs solcher Technik. Und deshalb bietet er Hiram gleich eine Partnerschaft an, wenn Hiram seinen Technikern zeigt, wie er das gemacht hat. Und er lässt einen alten ausgedienten Computer herbringen. Wer weiß, ob ein Genie wie Hiram den nicht wieder zum Laufen bringt.

Beasly hat bei Abbie gekündigt, die ihn nur tyrannisiert. Nun will er Hirams Hund Towser beim Graben helfen. Wieso Graben? Towser habe etwas im Wald hinterm Haus gefunden: einen Panzer, der im Boden vergraben ist. Mit Schaufel, Spitzhacke und Kelle legen Hiran, Beasly und Towser mit vereinten Kräften ein richtiges Ungetüm frei: sechs Meter lang, drei Meter breit und drei Meter hoch. Aber ein Panzer ist das bestimmt nicht. Die metallisch schimmernde Oberfläche scheint vielmehr aus Opalglas zu bestehen. Manche Leute würden einiges dafür geben, ahnt Hiram, der ein Weltmeister im Feilschen um Antiquitäten ist.

Als sie zum Haus zurückkehren, ist die Garage weg. Und die Vorderfront. Und die Veranda. Stattdessen krümmt sich die Vorderseite seines Hauses in einem unmöglichen Winkel. Hiram rast zum Hintereingang. Zum Glück ist die Rückseite noch da! Er stürmt mit der ganzen Meute durch Küche und Flur ins Wohnzimmer. Wo die Vordertür war, erstreckt sich zwar nun immer noch eine Veranda und eine Einfahrt mit Hirams Pickuplaster. Doch dahinter: nicht etwa das gute alte Willow Bend, sondern eine Wüste. Mit einer Sonne, die im Norden steht …

|Mein Eindruck|

Dies ist eine der schönsten und umwerfendsten Erstkontaktgeschichten, die ich kenne. Zunächst einmal wird die schöne neue Welt nebenan erkundet und ein weiteres Weghaus zu einer anderen Welt entdeckt. Offenbar haben die Fremden, die Hirams Haus in ein solches Weghaus umgemodelt haben (und ihm dafür seine Elektrogeräte reparierten), den Auftrag, auf vielen Welten solch einen Anschluss herzustellen. Doch wofür und wer soll die Wege benutzen?

Auch dies klärt sich im Verlauf der Geschichte. Die Fremden kommen, um mit Ideen zu handeln, die sie eintauschen wollen. Die Fremden reiten auf Sätteln, die in der Luft schweben: gesteuerte Antischwerkraftfahrzeuge sozusagen. Und was hat die Erde zu bieten? Da kommt Hiram ein wenig ins Grübeln, aber dann kommt ihm die Erleuchtung. Wissen die Fremden, was Lack ist? Nope, sie haben keine Ahnung, signalisieren aber erstmal Desinteresse. Hiram hat noch eine Erleuchtung: Sie wollen feilschen. Nun, darin ist er ja Weltmeister, wie ihm Henry Horton schon mehrmals bescheinigt hat. Beasly dolmetscht mit seinen telepathischen Fähigkeiten, und ein weiteres Wesen dolmetscht für die Fremden.

Inzwischen ist die ganze Sache jedoch in aller Welt publik geworden. Der UNO-Sondergesandte Lawrence fragt, was er tun könne, denn schließlich warten draußen vor dem Haus Unmengen von Leuten darauf, Zutritt zu der fremden Welt zu erlangen. Ein Militäroberst hat Hiram sogar damit gedroht, ihn zu enteignen, biss damit aber auf Granit. Der UNO-Mann ist diplomatischer. Hiram sagt ihm, was zu tun ist. Endlich ist die Erde in den Weltenverbund aufgenommen. Und vielleicht ist sie sogar bereit für weitere Kontaktaufnahmen.

_Unterm Strich_

Wollte man einen gemeinsamen Nenner für diese bekannten Geschichten suchen, so würde man früher oder später auf das Thema Erstkontakt und Kolonisierung stoßen. In „Die Humanoiden“ übernimmt eine neue Art intelligenter Maschinen die von den Menschen besiedelten Welten, u. a. auch die alte Terra. Die Kolonisierung ist radikal insofern, als sie den bisherigen Typ des Homo sapiens vollkommen nutzlos macht. Es ist nicht bloß eine fürsorgliche Belagerung, sondern ein Rundumservice, der keinen Widerspruch duldet. Das Ergebnis ist Impotenz in jeder Hinsicht.

Auch in der zweiten Erzählung tritt die Problematik der Kolonisierung in den Vordergrund. Die Marskolonie soll von der Erde total abhängig gemacht werden, unter dem Vorwand, die „Verschwender“ von Wasser unschädlich zu machen. Ein fadenscheiniger Vorwand angesichts der Quintillionen Tonnen Wasser, die auf der Erdoberfläche herumschwappen. (Asimov hatte alle Mengen etc. exakt ausgerechnet.) Doch die Kolonie schlägt mit einem pfiffigen Manöver zurück.

In „Der große Vorgarten“ wird eine funkelnagelneue Welt entdeckt, die obendrein auch noch leer zu sein scheint. Was für eine tolle neue Kolonie! Das denkt zumindest die Mehrheit der Länder und offenbar auch die US-Regierung, die sofort neue Einnahmequellen ins Visier nehmen will, die Dollarnoten bereits in den Augäpfeln. Doch Hiram Taine, der eigensinnige Besitzer dieses „großen Vorgartens“, hat eine andere Vorstellung davon, wie ein Erstkontakt ablaufen sollte.

Warum das gemeinsame Thema Kolonisierung bzw. deren Scheitern? Wer in der Geschichtsstunde aufgepasst hat, weiß vielleicht noch, dass 1947 das große Koloniensterben begann und nicht vor Mitte der sechziger Jahre endete. 1947 erklärte sich Indien für unabhängig vom englischen Mutterland – nach über 300 Jahren Fremdherrschaft. 1956 beendete Ägypten unter Nasser die Vorherrschaft der Westmächte im Nahen Osten mit der Schließung des Suezkanals. Die Reihe ließe sich endlos fortsetzen, von Indochina über Afrika bis nach Ozeanien. Und gleichzeitig versuchten die USA Bollwerke gegen den vordrängenden Kommunismus zu schaffen, z. B. in Vietnam und Mittelamerika.

Für mich ist klar, dass sich diese Entwicklungen auch in den SF-Storys der fünfziger Jahre, wie sie hier vorliegen, niederschlugen. Asimovs Marsianer machen sich unabhängig, und Simaks Fremde (der Ausdruck „Ausländer“ trifft nun nicht mehr zu) kommen nicht, um Krieg zu führen, sondern um mit Ideen zu handeln. Eine neue Art der Interaktion ist gefragt, und die Globalisierung scheint bereits am Horizont auf.

Bleiben noch die Humanoiden. Sie sind die ultimativen Imperialisten, welche die lokale Kultur und Wirtschaft total übernehmen und durch ihre eigene ersetzen, alles unter dem Vorwand, „zu dienen, zu gehorchen und vor Schaden zu bewahren“. Es hat schon viele Imperien gegeben und einige davon expandieren heute immer noch (ich nenne keine Namen), und es ist immer das gleiche Ergebnis: totale Abhängigkeit der solchermaßen „Beglückten“. Doch das Bewusstsein, dass es auch anders gehen muss, nämlich auf Basis des gleichberechtigten Austausches wie bei Simak, ist heute ungleich größer. Aber die Imperien gedeihen weiterhin.

SF-Geschichten werden nicht für die Zukunft, sondern für die jeweilige Gegenwart geschrieben, sonst wären sie nämlich unverständlich und irrelevant. In diesem Auswahlband sind glücklicherweise drei Erzählungen enthalten, die auch heute noch von Bedeutung scheinende Themen aufgreifen. Und sie bieten beste Unterhaltung, wie besonders Simaks Story zeigt. Solche Auswahlbände gibt es heute kostengünstig im Internet zu erwerben, wo mittlerweile praktisch jedes Antiquariat vertreten ist.

|Originaltitel: Science Fiction Hall of Fame, Band 2A und 2B, 1973
205 Seiten
Aus dem US-Englischen von Heinz Nagel und Uwe Anton|

[NEWS] Amy Bruni – Geister gibt es wirklich

Gefangen in einer Welt zwischen Diesseits und Jenseits, auf der Suche nach dem Weg ins Licht – das ist unsere Vorstellung von den Seelen Verstorbener, die wir als »Geister« bezeichnen. Und es gibt sie wirklich …
Amy Bruni, weltbekannte Geisterjägerin, berichtet von ihren spektakulärsten Begegnungen der dritten Art. Seit vielen Jahren klärt sie mysteriöse Spukphänomene auf und verhilft so den Seelen der Toten wie auch den Menschen, die von ihnen geplagt sind, zu innerem Frieden. Brunis zahlreiche Geister-Erlebnisse wurden zur Grundlage der Streaming-Erfolgsserie »Kindred Spirits – Ruhelose Seelen«. Hier berichtet sie in packenden und bewegenden Geschichten über das Weiterleben der Seelen nach dem Tod, die faszinierende Einblicke in eine Realität jenseits unserer materiellen Wirklichkeit vermitteln. Denn die Geister der Verstorbenen sind immer um uns …
(Verlagsinfo)


Taschenbuch ‏ : ‎ 240 Seiten
Heyne

Gregory Benford – Artefakt. Archäologie-SF-Roman

Die Minotaurus-Singularität: Schwarze Löcher und andere Action

Die amerikanische Archäologin Claire Anderson entdeckt auf dem Peloponnes in einem Grab einen seltsamen Kalksteinblock, in dem rätselhafte Lichterscheinungen zu beobachten sind. Es gelingt ihr, das Fundstück nach Boston zu bringen, wo es gründlich untersucht werden soll. Man stellt in seinem Umkreis Schwerkraftanomalien fest und registriert starke radioaktive Strahlung. Als sie den Block anbohren, stoßen die Wissenschaftler auf ein Vakuum, das unersättlich Luft ansaugt. Ist man auf eine Singularität gestoßen, die nun unerbittlich wächst? Könnte der Stein mit der Katastrophe von Santorin in Verbindung stehen, die einst die mykenische Kultur auslöschte? Doch es ist ganz anders, als die Forscher zunächst glauben … (Verlagsinfo)
Gregory Benford – Artefakt. Archäologie-SF-Roman weiterlesen

Greg Bear – Äon (Thistledown-Trilogie 2)

Visionäres SF-Abenteuer – mit geklauten Ideen

Als eines Tages im Jahr 2000 im Sonnensystem ein hohler Asteroid auftaucht, erkunden ihn die Amerikaner als Erste, vor den Russen. Die siebte und letzte Kammer des Steins enthält einen Dimensionskorridor, der zu einer Parallelerde führt, die nach einem Atomkrieg unterging. Diese ernste Warnung sollte man beachten, doch der Verlauf der Ereignisse auf dem irdischen Stein lässt schnell Zweifel an dem Überlebenden unserer eigenen Erde aufkommen.

Der Autor
Greg Bear – Äon (Thistledown-Trilogie 2) weiterlesen

Gunn, James (Hg.) – Von Huxley bis Heinlein – Wege zur Science Fiction 4 (HSFB 93)

Aufbruch zu fremden Welten

In seiner Serie „Wege zur Science Fiction“ versucht Herausgeber James Gunn sowohl die Entstehungswege der amerikanischen wie auch der britischen Sciencefiction nachzuzeichnen, die einzelnen Autoren zu charakterisieren und die Bedingungen zu erklären, unter denen die teils recht ausgefallenen Erzählungen entstanden. In der |Heyne Bibliothek der Science Fiction| ist dies Band Nummer 93.

Der Herausgeber
Gunn, James (Hg.) – Von Huxley bis Heinlein – Wege zur Science Fiction 4 (HSFB 93) weiterlesen

[NEWS] Sabine Thiesler – Romeos Tod

Der begnadete Schauspieler Jan Jespik verliebt sich Hals über Kopf in eine erotische, leidenschaftliche Frau. Mona ist gerade erst aus dem Knast gekommen und erzählt ihm ihre unerträgliche Geschichte. Von ihrem italienischen Ex-Mann hat sie schon Jahre nichts mehr gehört, offenbar ist er mit ihren Kindern in Italien untergetaucht. Während Jan jeden Abend auf der Bühne steht und große Erfolge feiert, startet Mona die Suche nach ihrer Familie in Florenz. Jan, der von Monas Schicksal schwer erschüttert ist, folgt ihr schließlich in die Toskana, um seine Geliebte zu rächen. Er weiß, dass dies seine schwerste Rolle sein wird und in der Katastrophe enden könnte. (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 384 Seiten
Heyne

Gregory Benford – Eater. SF-Roman

Die Erde am Abgrund

Als Wissenschaftler im selben Abschnitt des Weltraums kurz hintereinander zwei Gammastrahlen-Blitze beobachten, sind sie sicher, dass sie von einem Schwarzen Loch von der Masse unseres Mondes verursacht werden, das einen Stern nach dem anderen verschlingt.
Berechnungen zufolge wird dieser unersättliche „Eater“ auch der Erde gefährlich nahe kommen.
Und das Befremdliche an diesem Objekt ist, dass irgendjemand – oder irgendetwas – es zu steuern scheint.
Ist es eine Waffe?
Oder ein außerirdisches Raumschiff?
Spekulationen, die Wissenschaftler und Militärs ebenso auf den Plan rufen wie Weltuntergangspropheten … (Verlagsinfo)

Der Autor
Gregory Benford – Eater. SF-Roman weiterlesen

Gene Wolfe – Die Klaue des Schlichters (Das Buch der Neuen Sonne 02)

Eine Million Jahre in der Zukunft. Die Technik ist bis auf wenige Reste verschwunden. Die Menschheit dämmert auf einer mittelalterlichen Kulturstufe dahin und harrt der Ankunft der Neuen Sonne, die ein neues Zeitalter der Zivilisation heraufführen soll. Nur die Mächtigsten bedienen sich noch Relikten von Technik und Wissenschaft, darunter Flugzeuge, Roboter und Orbitalstationen.

Dies ist die Geschichte Severians, des Waisenjungen, der in der Zunft der Folterer aufwächst und sein Handwerk erlernt. Bis er eines Tages aus Mitleid einer Frau den Selbstmord gestattet und deshalb aus seiner Zunft ausgestoßen wird. Nun durchstreift er im nachtschwarzen Gewand eines Henkers das Land und gerät in den Besitz der Klaue des Schlichters, eines Gebildes aus fernster Vergangenheit, das magische Kräfte birgt… (Verlagsinfo) Die Klaue scheint die Macht zu besitzen, Tote wieder zum Leben zu erwecken, wie Severian feststellt. (Verlagsinfo)

Der Autor
Gene Wolfe – Die Klaue des Schlichters (Das Buch der Neuen Sonne 02) weiterlesen

[NEWS] Martha Wells – Übertragungsfehler (Killerbot 3)

Für den zu einer – wenn auch wortkargen – Sicherheitseinheit umfunktionierten Killerbot droht die schlimmste Aufgabe, die man sich vorstellen kann. Sie muss (a) einen Mord auf Preservation Station aufklären (nicht so schlimm), dafür (b) mit der Stations-KI zusammenarbeiten (suboptimal, aber okay) und vor allem (c) mit Menschen reden (sehr schlimm). Als Killerbot bleibt einem auch nichts erspart … (Verlagsinfo)


Taschenbuch ‏ : ‎ 192 Seiten
Heyne

Jeschke, Wolfgang / Pohl, Frederik (Hgg.) – Titan-1. Preisgekrönte SF-Erzählungen

Classic SF Storys: Die Operation an der Raumkuh

In der vorliegenden ersten Ausgabe des Auswahlbandes Nr. 1 von „Titan“, der deutschen Ausgabe von „Star Science Fiction 1+2“, sind viele amerikanische Kurzgeschichten gesammelt, von bekannten und weniger bekannten Autoren. Diese Auswahlbände gab Frederik Pohl heraus. Er machte den Autoren 1953 zur Bedingung, dass es sich um Erstveröffentlichungen handeln musste. Das heißt, dass diese Storys keine Wiederverwertung darstellten, sondern Originale.

Die Kriterien der deutschen Bände waren nicht Novität um jeden Preis, sondern vielmehr Qualität und bibliophile Rarität, denn TITAN sollte in der |Heyne|-Reihe „Science Fiction Classics“ erscheinen. Folglich konnten Erzählungen enthalten sein, die schon einmal in Deutschland woanders erschienen waren, aber zumeist nicht mehr greifbar waren. TITAN sollte nach dem Willen des deutschen Herausgebers Wolfgang Jeschke ausschließlich Erzählungen in ungekürzter Fassung und sorgfältiger Neuübersetzung enthalten. Mithin war TITAN von vornherein etwas für Sammler und Kenner, aber auch für alle, die Spaß an einer gut erzählten phantastischen Geschichte haben.
Jeschke, Wolfgang / Pohl, Frederik (Hgg.) – Titan-1. Preisgekrönte SF-Erzählungen weiterlesen

Bruce Sterling – Brennendes Land. Zukunftsroman

Polit-SF: Alles ist machbar, lieber Nachbar!

Es ist November 2044, und wieder einmal soll ein Amerikanischer Präsident gewählt werden. Doch die USA sind im Grunde längst unregierbar geworden – die Administration in Washington ist bankrott, die meisten Städte befinden sich in Privatbesitz, und weite Teile des Landes unterstehen militärischer Verwaltung. Und dann bricht mitten in eine bizarre Wahlkampagne auch noch die Nachricht von einer wissenschaftlichen Entdeckung, die den American Way of Life grundlegend verändern wird… (Amazon.de)

Dieses Buch wurde mit dem Arthur C. Clarke-Preis als bester Roman des Jahres ausgezeichnet.

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Gene Wolfe – Der Schatten des Folterers (Das Buch der Neuen Sonne 01)

Furioser Auftakt zu einem der besten Science-Fantasy-Zyklen

Eine Million Jahre in der Zukunft: Die Technik ist bis auf wenige Rest verschwunden. Die Menschheit fiel kulturell ins Mittelalter zurück und harrt der Ankunft der neuen Sonne, die ein neues Zeitalter herbeiführen soll. Nur die Mächtigsten bedienen sich noch Relikten von Technik und Wissenschaft, darunter Flugzeuge, Roboter und Orbitalstationen.

Dies ist die Geschichte Severians, eines Waisenjungen, der in der Zunft der Folterer aufwächst und dieses Handwerk erlernt. Doch als er eines Tages aus Mitleid einer Frau den Selbstmord gestattet, wird er aus dieser Zunft ausgestoßen. Doch anstatt selbst gefoltert und hingerichtet zu werden, schickt die Gilde ihn nach Thrax, einer weit entfernten Stadt, die einen Henker braucht. Severian macht sich auf eine Reise, die sein Leben für immer verändern wird … (Verlagsinfo)

Der Autor
Gene Wolfe – Der Schatten des Folterers (Das Buch der Neuen Sonne 01) weiterlesen

Karsten Dusse – Achtsam morden durch bewusste Ernährung

Gesunde Ernährung ist in der heutigen Zeit ein Thema, das auch in den Medien immer mehr Raum einnimmt – speziell im Januar, wo „mehr Bewegung“ und „gesünder essen“ bei vielen auf der Liste guter Vorsätze für das neue Jahr stehen. Auch in den Medien finden sich derzeit überproportional viele Artikel über Heilfasten oder gesunde Ernährung. Dass genau am 11. Januar nun Karsten Dusses nächster Roman aus der Achtsam-Morden-Reihe auf den Markt kommt und sich exakt diesem Thema widmet, passt da wie die Faust aufs Auge.

Da ich ein großer Fan der Reihe und von Karsten Dusses witzigem Schreibstil und seinen skurrilen Figuren bin und mich darüber hinaus auch für gesunde Ernährung interessiere, habe ich mich auf dieses neue Buch besonders gefreut. Mit nur rund 380 Seiten ist es etwas schmaler als der Vorgängerband, aber immerhin in 39 kurze Kapitel unterteilt. Auch hier beginnen die Kapitel immer auf neuen Seiten, sodass sich im Buch sehr viele leere Seiten finden und man das Buch entsprechend schnell durchgelesen hat.

Karsten Dusse – Achtsam morden durch bewusste Ernährung weiterlesen

[NEWS] Beate Sauer – Morgen ist ein neuer Tag (Die Fernsehschwestern 2)

Inmitten der 68er-Bewegung machen sich die Schwestern Lilly und Franzi Vordemfelde auf in eine abenteuerliche Zukunft. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein: Lilly arbeitet beim Unterhaltungsfernsehen, wo sie Glanz und Glamour liebt. »Einer wird gewinnen«, »Spiel ohne Grenzen«, »Der goldene Schuss«, überall ist sie dabei. Franzi ist politisch engagiert: Das brutale Vorgehen der Polizei gegen die Studierendenproteste, der Mord an Benno Ohnesorg, all das erschüttert sie zutiefst und motiviert sie, mit dem modernen Medium Fernsehen die Welt zu verändern. Doch wie schon ihrer älteren Schwester Eva stehen ihnen die Fesseln ihrer Zeit im Weg – und nicht zuletzt ihr Vater, der solche Umtriebe gar nicht gerne sieht. Wieder müssen die Frauen der Familie Vordemfelde kämpfen. Für die Freiheit, für ihr Glück – und die Menschen, die sie lieben. (Verlagsinfo)


Broschiert ‏ : ‎ 480 Seiten
Heyne

Ian McDonald – Narrenopfer. Zukunftskrimi

Engagierter Alien-Detektivthriller

Eine Mischung aus Detektivroman und Asylantendrama, erinnert „Narrenopfer“ mitunter an den Hollywoodstreifen „Spacecop L.A. 1999“. Da ermittelte ein Polizist gegen Alienmörder. „Narrenopfer“ ist ebenfalls spannend, aber das macht nicht seine Stärke aus. Die liegt in der bewegenden Darstellung der fremdartigen Lebensweise der Aliens auf der Erde, genauer gesagt: in einem Nordirland, das von verschiedensten politischen Gruppierungen zerrissen wird. Würde der Serienmord an fünf Shian bekannt werden, würde sie allesamt über die Aliens herfallen. Ein Vermittler schickt sich an, den Mord aufzuklären, aber wem kann er trauen?

Der Autor
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Andreas Brandhorst – Splitter der Zeit

Brillante Space Opera um einen großen Krieg der Menschheit gegen eine außerirdische Spezies
Seit Jahrhunderten muss sich die Menschheit gegen die fremdartigen Honta verteidigen, ohne zu wissen, warum sie immer wieder angreifen. Im Jahr 3233 überfällt der Feind Harkonia, einen über 8000 Lichtjahre von der Erde entfernten Kolonialplaneten. Zu den wenigen Überlebenden zählt der siebenjährige Cameron, der durch den Angriff seine Mutter verliert. Adoptiert von einem Kommandanten der Vereinten Streitkräfte, tritt er eine Laufbahn beim Militär an. Entschlossen, sich an den Honta zu rächen, sammelt er im Kampf immer mehr Erkenntnisse über den verhassten Feind. Doch die Honta scheinen den Menschen stets einen Schritt voraus zu sein. Verfügen sie über eine Technologie, die die Menschheit nicht versteht? Um die Antwort zu ergründen, muss Cameron eine ungewöhnliche Mission antreten: eine Reise ans Ende der Zeit.
(Verlagsinfo)

Eine neue Space-Opera von Andreas Brandhorst bei Fischer-Tor. Schon im Februar wird es bei Heyne und Piper weitergehen, und laut Aussage des Autors auf seiner Homepage werden alsbald 6 weitere Romane bei Heyne folgen. Dieser Autor ist einer der produktivsten und dabei interessantesten und leistungsstärksten Autoren auf höchstem Niveau, die der deutschsprachige Raum in der Science-Fiction derzeit zu bieten hat.

Aber zum vorliegenden Roman: Was bringen uns die Splitter der Zeit?

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Peter Aughton – Dem Wind ausgeliefert. James Cook und die abenteuerliche Suche nach Australien

Die Weltumsegelung des Captain James Cook von 1768 bis 1771 war ein Mega-Event des 18. Jahrhunderts: Die Suche nach dem sagenhaften Südkontinent (den „Antipoden“) führt zur Entdeckung Australiens, zu seiner Inbesitznahme durch die Briten und seiner Kolonisierung nur 50 Jahre später. Außerdem wurde die spätere britische Kolonie Neuseeland umsegelt und genau kartiert. Bei einem Besuch auf Tahiti entstand der Mythos vom Südseeparadies. Cook verlor auf der Reise mehr als 30 Mann Besatzung.

Peter Aughtons lebendige Schilderung dieser legendären Schiffsreise durch bis dato unbekannte Gewässer wartet mit zahlreichen (geheimen wie offiziellen) Tagebucheinträgen Cooks, seiner Wissenschaftler und Crewmitglieder auf. Jedes Kapitel zeigt auf einer Landkarte genau die Reiseroute. Der Autor nimmt den Leser quasi mit auf die Reise, zu einer Neuentdeckung der Weltkugel.
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