Schlagwort-Archiv: Bastei Lübbe

Peter F. Hamilton – Der Dieb der Zeit – Das zweite Leben des Jeff Baker

Die europäische Regierung hat im Jahr 2042 den ersten Menschen dauerhaft verjüngt: Jeff Baker, der angesehene „Vater der Datasphäre“, die 2010 das Internet abgelöst hat. Doch was bedeutet es für Jeff und seine Familie, von einem hellwachen, aber müden Greis zu einem ungestümen Sexprotz verwandelt worden zu sein? So oder so – die Rechnung dürfte für die EU-Regierung nicht aufgehen. Jeff muss sich zwischen seiner Familie und der Loyalität zur Regierung entscheiden.

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Peter F. Hamilton – Der Stern der Pandora (Commonwealth-Saga 1)

Im Jahr 2380 hat sich das intersolare Commonwealth der Menschheit auf über 600 Welten in einem knapp 400 Lichtjahre durchmessenden Gebiet ausgebreitet. Man versteht es zwar, überlichtflugfähige Sternenschiffe zu bauen, aber es existieren nur wenige, denn man reist per Wurmloch.

Am äußeren Rand des Commonwealth beobachtet ein Astronom das Unmögliche: Ein Stern verschwindet einfach – vom einen Moment auf den anderen. Da er zu weit vom nächsten Wurmloch entfernt liegt, wird eigens ein überlichtschnelles Schiff gebaut. Seine Mission: herauszufinden, ob das Phänomen eine Bedrohung darstellt. Bald stellt sich heraus, dass es nie eine größere Bedrohung für die Menschheit gab … (Verlagsinfo)

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Bernard Cornwell – Sharpes Feind (Sharpe 11)

Die Schlacht um Portugal: Sharpe in militärischer & amouröser Not

Winter 1812. Wellingtons Armee hat sich nach Portugal zurückgezogen, um das Frühjahr abzuwarten. Doch Ruhe ist nicht in Sicht, denn eine Bande von Deserteuren hat im Namen der britischen Armee fürchterliche Gräueltaten auf spanischem Boden begangen. Wellington gibt den Befehl, die Schurken aufzuspüren und zu bestrafen – eine Aufgabe für Richard Sharpe und seine Schützen. Als sie sich auf den Weg machen, ahnt Sharpe nicht, dass unter den Deserteuren auch sein erbittertster Feind ist: Sergeant Obadiah Hakeswill… (Verlagsinfo)

Der Autor

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Robin Hobb – Der Adept des Assassinen (Die Legende vom Weitseher 1)

Startband: Die Legende vom Weitseher

Fitz ist KEIN gewöhnlicher kleiner Junge. Er ist der Bastard von Prinz Chivalric, dem Thronerben des Königshauses der Weitseher, und dieser Fehltritt war es, der denselben zumindest vordergründig zum Rücktritt bewegt hat. Wenig später stürzt der Prinz unglücklich vom Pferd…

Chivalric gab zuvor seinem treuesten Gefolgsmann, dem Stallmeister Burrich, die Aufgabe Fitz großzuziehen. Doch nicht nur dieser hat Interesse an Fitz: Er ist einfach ein Politikum. Um der Gefahr eines von Fürsten für ihre Zwecke als Thronerben aufgebauten Bastards zu entgehen, beschließt König Listenreich, ihn in seine Dienste zu nehmen. So wie er es schon mit seinem eigenen Bastard-Halbbruder tat… Chade.

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Orson Scott Card – Enders Kinder (Ender 4)

Ender muss seine Welt retten

Einst hatte Ender Wiggin eine ganze Spezies ausgelöscht. Dann fand er einen Weg, seine Schuld zu begleichen: er brachte die „Krabbler“ nach Lusitania, wo sie seitdem mit den „Schweinchen“, den Eingeborenen, und den Menschen zusammenleben. Doch die Menschen fürchten sich vor einem Virus auf Lusitania und wollen den Planeten vernichten. Sie schicken die Waffe, die Ender einst gegen die „Krabbler“ eingesetzt hat.

Enders älteste Freundin, die KI Jane, die sich mit ihm zusammen seit ihren Tagen auf der Kampfschule entwickelt hat, müssen die Flotte unbedingt aufhalten, wenn sie ihren Planeten retten wollen. Als die Menschen davon erfahren, schalten sie Janes Netzwerk ab. Um Lusitania zu retten, muss Ender erst Jane retten – doch der Preis dafür ist hoch…
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Lois McMaster Bujold – Im Schatten des Wolfes (Chalion 3)

Band 1: „Chalions Fluch“
Band 2: „Paladin der Seelen“

Handlung

Prinz Boleso ist tot. Was nicht gerade bedauerlich ist, denn nach dem Mord an einem Dienstboten, dessen Leiche er danach gehäutet und in Stücke geschnitten hat, ist die königliche Familie froh, das im Exil lebende schwarze Schaf los zu sein, bevor es ihren Ruf weiter beschmutzen kann.

Leider ist der Prinz zu einem ungelegenen Zeitpunkt gestorben: Der Geheiligte König selbst kränkelt und Prinz Boleso ist unter alles andere als normalen Umständen gestorben. Er wurde erschlagen – von seiner eigenen Gespielin, Lady Ijada dy Castos, einem Kammerfräulein seiner Schwester, Prinzessin Fara.

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Giuttari, Michele – Signatur, Die

_Blutiges Florenz, die Stadt mit doppeltem Boden_

Erst wird in Greve bei Florenz ein Schreibwarenhändler auf blutige Weise ermordet, dann in Florenz selbst der Gehilfe eines Antiquitätenhändlers. Commissario Ferrara vom Morddezernat erkennt allmählich, dass er es mit einem kaltblütigen Rachefeldzug zu tun hat. Er selbst hat schon zwei anonyme Drohbriefe erhalten, die seine deutsche Frau Petra beunruhigen. Spuren im Hintergrund des Antiquitätenhändlers scheinen zunächst nach Kalabrien und Sizilien zur Mafia zu führen, doch auf einmal verlieren sie sich im Nichts …

Unterdessen beschließt die Kunststudentin Vantina Preti, ihre lesbische Affäre mit ihrer Jugendfreundin abzubrechen und von Bologna nach Florenz zu Mike zu ziehen. Doch der gutaussehende, betuchte junge Mann, der sich als der amerikanische Journalist Mike Ross ausgibt, ist keineswegs der harmlose Reporter, sondern ein Mittelsmann, der der Mafia nahesteht. Mit Valentina hat er besondere Pläne …

_Der Autor_

Michele Giuttari, 1950 in Sizilien geboren, arbeitete für mehrere Mordkommissionen, bevor er 1995 die Leitung der Squadra Mobile in Florenz übernahm. Seine Romane um Kommissar Michele Ferrara wurden Bestseller, z. B. „Die Signatur“. Er lebt mit seiner deutschen Frau in Florenz.

_Handlung_

Der erste Mord, zu dem Commissario Ferrara vom Morddezernat Florenz gerufen wird, hat am 1. Oktober 1999 in Greve stattgefunden, einem beliebten Ausländerwohnort mitten im Chiantigebiet. Der Verkäufer eines Schreibwarenhändlers wurde mit zahlreichen Messerstichen regelrecht niedergemetzelt. Da das Opfer homosexuelle Neigungen auslebte, glaubt der Commissario an ein Verbrechen aus Leidenschaft, aus Rache vielleicht. Dass der gutaussehende junge Priester Sergio Rotondi etwas mit der Sache zu tun haben könnte, lässt sich leider nicht belegen, denn er bekommt ein Alibi von seinem Kollegen.

Am 31. Dezember wird Ferrara aus dem Urlaub zurückgerufen, den er mit Gattin Petra in Wien verbringt. Der junge Angestellte eines Florentiner Antiquitätenhändler wurde auf ähnliche Weise niedergemetzelt wie der Mann in Greve, allerdings wurde er zuvor mit einer Pistole erschossen. Eine Zeugin hat einen hochgewachsenen Mann mit blondem gewelltem Haar gesehen, wie er das Geschäft zur Tatzeit betrat. Ob es ein Priester war, kann sie allerdings nicht sagen.

Wenig später bekommt Ferraras Mitarbeiter Ricci von einem Informanten, der gerade aus der Haft entlassen wurde, gesteckt, dass dieser Antiqutätenhändler Verbindungen zu Hehlerkreisen der kalabresischen Mafia hat, besonders zu einem gewissen Salvatore Dieni. Diesen Hehler quetscht Ferrara so lange aus, bis er weiß, dass es nur um ein gestohlenes Gemälde des spanischen Malers Velasquez geht. Aber wo ist der Zusammenhang mit dem blutigen Mord?

|Nebenschauplatz|

Am 1. Januar 2000 zieht die schöne Kunststudentin Valentina Preti, 22, für ihre Examensarbeit von Bologna, wo sie mit ihrer lesbischen Freundin Cinzia eine Wohnung teilte, nach Florenz, zu einem Mann, den sie nur durch Telefon, SMS und Chat kennt. Doch der gutaussehende, betuchte junge Mann, der sich ihr gegenüber als der amerikanische Journalist Mike Ross ausgibt, ist keineswegs der harmlose Reporter, als der er erscheinen will. Mit Valentina hat er besondere Pläne …

|Der Schlüssel|

Noch zwei weitere Morde an jungen Männern geschehen, und alle Opfer waren Homosexuelle. Hat Ferrara es mit einem homophoben Serienmörder zu tun? Das glauben jedenfalls die Staatsanwaltschaft und der Polizeipräsident. Doch Ferrara zweifelt an einer so einfachen Lösung, denn auch in seinem Fall des [„Monsters von Florenz“ 3686 entpuppte sich die Serien- und Einzeltätertheorie als Holzweg. Ferrara hat die Komplizen hinter Gitter gebracht.

In verbissener Kleinarbeit gelingt es ihm, Indizien und Spuren zusammenzutragen. Er ahnt: Die Opfer sind der Schlüssel. Eines späten Abends sieht er es dann: Die Stichwunden der vier Opfer ergeben Buchstaben. Und diese Buchstaben ergeben seinen Namen: F-E-R-R-A-R-A. Es handelt sich um einen Rachefeldzug, an dessen Ende das Hauptopfer steht. Der Mörder hat seine Taten signiert.

|Nebenschauplatz|

Im März macht der Serienmörder den entscheidenden Fehler, der Ferrara auf seine Spur bringt.

_Mein Eindruck_

Dass es sich bei Commissario Ferrara um das Alter Ego des Autors selbst handelt, ist spätestens dann klar, als die Rede vom „Monster von Florenz“ ist. Diesen Fall bearbeitete und löste Giuttari selbst, wie man seinem Polizeiberichtsroman [„Das Monster von Florenz“ 3686 entnehmen kann. Dieses Wissen ist von Bedeutung, denn einerseits verleiht dieser reale Hintergrund dem fiktiven Geschehen in „Die Signatur“ eine erhöhte Glaubwürdigkeit und hohen Realismus. Die Begegnungen zwischen Polizei, Staatsanwälten und Kriminellen sind realistisch gestaltet. Der Commissario selbst ist als Sizilianer gezeichnet, dem immer wieder ein Ausdruck der heimischen Muttersprache rausrutscht.

Aber ein Held wie der Kommissar kann sich nur dann wahrlich als solcher erweisen, wenn er einen Gegner hat, der ihm zumindest ebenbürtig ist. Leichte Beute interessiert den Meisterjäger nicht, sondern ist für Untergebene vorgesehen. Zum Glück macht ihm der Mörder der Schwulen von Florenz das Leben alles andere als leicht. Nicht nur ist der Killer sehr gut verkleidet, er kennt sogar das Standardvorgehen der Kripo für Serienmörder aus dem Effeff.

Die italienische Kripo geht in ihre eigene Falle, denn sie hat lediglich die Lehrbücher des FBI abgeschrieben, statt sich mal eigene Gedanken zu machen. Selbst graduierte Kriminologen beten bloß FBI-Propaganda nach, und so fällt es dem Commissario schwer, seine berechtigten Zweifel anzumelden. Nicht genug damit: Er wird wegen Erfolglosigkeit sogar unter Kuratel gestellt! Eine Staatsanwältin schaut ihm bei einer Tataufnahme über die Schulter, ob seine Leute auch alles nach Lehrbuch machen. Diese Entmündigung ist einfach demütigend. Sie ist ein Indiz dafür, dass der Polizeipräsident und der Oberstaatsanwalt ihren kollektiven Hintern retten wollen, um die Presse bzw. öffentliche Meinung zu besänftigen – durch ein Bauernopfer, das da „Ferrara“ heißen könnte.

Der Mörder ist ebenso intelligent wie wahnsinnig. Das macht ihn so gefährlich und für Ferrara so unberechenbar. Aber er hat eine schwache Seite: Er ist Vollwaise und vermisst seine Mutter. Sie sucht er in zahlreichen Frauen, allesamt Madonnengestalten. Als er glaubt, in Valentina Preti eine solche Madonna gefunden zu haben, verliebt er sich. Als sie jedoch zu neugierig wird und hinter seine Geheimnis kommt, muss auch sie ihren Preis zahlen. Und nicht nur sie, sondern auch ihre Liebhaberin Cinzia.

Den Schlüssel zur Lösung des Falles findet Ferrara natürlich in der Vergangenheit des Täters. Dabei zeigt sich eine weitere Schwäche des Polizeisystems. Gesucht wird in der Regel nur im sozialen und wirtschaftlichen Umfeld des Täters, nur in den seltensten Ausnahmen aber auch in dessen Kindheit und Jugend. Deshalb muss Ferrara in jene entlegene Vergangenheit zurückgehen, um die Kette zu finden, die den Täter mit seinen Opfern verbindet.

Eine weitere Ironie der italienischen Verhältnisse: Der Ort, der für diese Vergangenheit von entscheidender Bedeutung ist, liegt für die Polizei off limits – dies ist die sakrosankte Domäne der römisch-katholischen Kirche. Doch wie bekommt man als Bulle einen Durchsuchungsbefehl für ein Kloster? Man macht es wie jeder Italiener: Man lässt seine Beziehungen spielen.

|Die Übersetzung …|

… ist in der Regel sehr gut gelungen. Doch auch die Übersetzerin sollte wissen, dass bei uns die Bedienung eines Computers neben der Maus auch die „Tastatur“ erfordert und keineswegs die „Konsole“, wie sie auf Seite 28 behauptet. Auf Seite 105 wurde in dem Satz: „Klar, da bist bei mir genau an der richtigen Adresse“ das Wörtchen „du“ vergessen. Diese zwei Fehler sind die einzigen, die ich finden konnte.

_Unterm Strich_

„Die Signatur“ hat mich zu keiner Zeit gelangweilt oder durch Spitzfindigkeit verwundert. Ferraras Art sind das Grübeln und die Nabelschau nicht, und so geht die Handlung geht flott und relativ geradlinig voran. Doch die verhältnismäßig sachlichen und trockenen Ermittlungsszenen werden immer wieder durch recht emotionale Szene unterbrochen, in denen die zwei Beziehungen geschildert werden, zwischen denen Valentina Preti auf verhängnisvolle Weise gefangen ist.

In der Schilderung sexueller Praktiken erweist sich der Autor dabei als keineswegs zimperlich. Da kann durchaus mal erzwungener Analverkehr vorkommen. Die Einstellung des Autors zu den Praktiken der Homosexuellen zeugt von Unvoreingenommenheit und detaillierter Sachkenntnis – hier wird niemand verurteilt, sondern sachlich mit Praxiskenntnis geschildert. Homosexualität ist keine Krankheit für ihn, sondern eine Neigung, mitunter eine von einem Pädophilen erschlichene oder gar erzwungene Neigung.

Dass es Pädophile auch unter Kirchenleuten gibt, gibt ja nicht gerade eine weltbewegende Neuigkeit, wie man aus den Skandalen in Österreich und den USA weiß. Aber vielleicht ist sie für Italiener immer noch so ein empörender Aufreger, dass sie dem Autor vielleicht Drohungen einbrachte. Jedenfalls tat dieser Umstand den Verkaufszahlen des Buches gut – es verkaufte sich bestens. Wahrscheinlich vor allem in der Stadt, die als doppelbödiger Schauplatz der Ermittlungen Ferraras dient: die Arno-Metropole Florenz.

|Originaltitel: Scarabeo, 2004
397 Seiten, aus dem Italienischen von Karin Diemerling|
http://www.blt.de/

Eigel Wiese – Das Geisterschiff. Die wahre Geschichte der Mary Celeste

Darum geht’s:

1872 treibt das Frachtschiff „Marie Celeste“ unbeschädigt aber besatzungsleer im Meer; die Fragen nach dem Geschehen werden einerseits nie wirklich geklärt, während sie andererseits vor allem in den Medien ein Eigenleben annehmen, bis die Logik im Strudel kunterbunter Mythen versinkt … – Autor Wiese geht zurück an die Quellenbasis, entwickelt eine glaubhafte Erklärungstheorie und berichtet vom „Geisterschiff“, in dessen Schatten die Geschichte der „Marie Celeste“ längst nebensächlich geworden ist. Eigel Wiese – Das Geisterschiff. Die wahre Geschichte der Mary Celeste weiterlesen

Gemmell, David – Augen von Alchazzar, Die (Drenai-Saga)

„The Legend of Deathwalker“, das von |Bastei-Lübbe| unter dem Titel „Die Augen von Alchazzar“ veröffentlicht worden ist, ist ein Roman aus der |Drenai|-Serie.

Ein alter Bekannter tritt auf: Druss. Wieder einmal endet ein Drenai-Buch mit seinem Tod. Das tut dem Rest des Romans keinen Abbruch, was Spannung und Abenteuer anbetrifft – im Gegenteil: Der Umstand, dass Druss einen aussichtslosen Kampf in der Festung Dros Delnoch gegen die Horden der Nadir kämpft, verleiht dem Geschehen, das Druss erzählt, tragische Größe, aber auch Ironie: Er selbst hatte entscheidenden Anteil daran, die einst zersplitterte Nation der Nadir unter demjenigen Häuptling zu einen, der ihn nun belagert.

_Der Autor_

David Gemmell (geb. 1948), früher selbst einmal Soldat, ist der führende britische Autor (wenn nicht sogar weltweit) von Fantasy-Action-Romanen. Besonders bekannt wurde ab 1984 er mit der Drenai-Saga, in der kernige Helden wie „Druss die Legende“ in einem untergehenden mittelalterlichen Reich schier aussichtslose Kämpfe ausfechten.

Seine zweite Romansequenz dreht sich um die magischen Sipstrassi-Steine (1987-94). Dazu gehören auch einige Romane, die in einer Post-Holocaust-Zukunft angesiedelt sind („The Jerusalem Man“). Ein dritter Romankomplex umfasst die historischen Fantasien um Alexander den Großen: „Der Löwe von Makedonien“ und „Der dunkle Prinz“ (1990/91). Die Falkenkönigin-Duologie dreht sich um eine heldenhafte Kriegerin: „Eisenhands Tochter“ und „Die Keltenkriege“. Es handelt sich eindeutig um Heroic Fantasy.

Mit „Morningstar“ schrieb Gemmell Jugend-Fantasy und unter dem Pseudonym „Ross Harding“ mit „White Knight, Black Swan“ einen Gangster-Thriller.

|David Gemmell bei Buchwurm.info:|
[Die steinerne Armee 522 (Rigante 1)
[Die Nacht des Falken 169 (Rigante 2)
[Rabenherz 498 (Rigante 3)
[Im Zeichen des dunklen Mondes 840
[Wolf in Shadow 181 (Stones of Power)

_Handlung_

Unter der brutalen Unterdrückung durch die römerartigen Gothir träumen die verstreuten und zerstrittenen Nadir-Stämme – eine Art Mongolenvolk – vom großen Einiger, der die Stämme zusammenführen wird, um sie zu befreien. Von einem Schamanen wird der junge Krieger Talisman in die Hauptstadt der Gothir geschickt, um Rat von einem alten Weisen einzuholen und dessen Tochter Zhusai in das Land der Nadir mitzunehmen. Dort sucht Talisman den Schrein von Oshikai, der das einzige Heiligtum der Nadir darstellt, das stets von mehreren Stammesdelegationen bewacht wird. Im Schrein sucht er die legendären Augen von Alchazzar, zwei Juwelen von magischer Kraft, die zur Wiedererlangung der Macht der Nadir notwendig sein sollen.

In der Haupstadt der Gothir hat Talisman die Bekanntschaft von Druss gemacht. Druss hört von den heilenden Kräften der Alchazzar-Juwelen und macht sich mit seinem Freund, dem Poeten Sieben, in die Nadir-Steppe auf, um mit den Juwelen seinen Freund, den Faustkämpfer Klay, zu heilen. Klay fiel einem Attentat zum Opfer, wie es in den Straßen der korrupten Metropole gang und gäbe ist. Doch das Attentat hatte Druss gegolten.

Druss und Sieben merken bald, dass sie von einer Armee der Gothir verfolgt werden – durch Spione hat auch die Reichsführung der Gothir von den Juwelen erfahren und will sie den Nadir stehlen, um diese endgültig zu unterwerfen. Alle Beteiligten treffen sich am Schrein von Oshikai. Der Ort ist wie ein altes verfallenes Fort gebaut und schwer zu verteidigen, doch zusammen mit Druss gelingt der Aufbau einer Wehrmauer und einer Verteidigungsstrategie. Können 200 Nomaden 5000 ausgebildeten Berufssoldaten standhalten?

Bald stellt sich jedoch heraus, dass Zhusai, Talismans Begleiterin, besessen ist – ebenso wie Talisman übrigens. Die beiden stellen die Verkörperung jenes alten heroischen Paares dar, das die Nadir-Nation begründete: Oshikai Dämonenbann und seine Geliebte Shul-sen. Doch aufgrund eines Fluches leben sie in der Unterwelt getrennt voneinander. Talisman und Druss sowie ein Schamane machen sich in die Anderswelt auf, die Fesseln des Paares zu lösen. Sie haben Erfolg, und wenig später befinden sie sich im Besitz der Augen von Alchazzar, die von den beiden gehütet wurden. Mit Hilfe der Magie Shul-sens und der Juwelen gelingt es Zhusai, das Heer der Gothir zu vernichten. Talisman wird Oberhäuptling aller Nadir und vernichtet das Gothir-Reich. Schließlich begegnet er bei der Belagerung von Dros Delnoch seinem Freund Druss wieder. Der Kreis der Erzählung ist geschlossen.

_Fazit_

„Die Augen von Alchazzar“ ist sicherlich eines der besten Bücher von David Gemmell überhaupt. Die Motivationen der Hauptfiguren – real wie auch vergangen – sind ebenso deutlich und plausibel herausgearbeitet wie ihre jeweilige persönliche Geschichte.

Die Atmosphäre der Schauplätze ist realistisch und lebendig eingefangen. Tragik, Komik und Romantik liege nahe beieinander und bieten so eine lebendige, ausgewogene Mischung an Emotionen, die für ein erinnerungswürdiges Leseerlebnis notwendig sind.

Der Poet Sieben sorgt mit seiner Affektiertheit und seinen Amouren für ironische Reflexionen auf das martialische Geschehen um den Schrein der Nadir.

Druss erscheint neben ihm wie ein tumber Haudrauf, erweist sich aber als weit größerer Realist, wenn’s um den Erhalt des nackten Lebens geht. Das Paar Talisman & Zhusai ist ein Echo des Paares Oshikai und Shul-sen – umschattet von tragischer Romantik, eine Geschichte von Überheblichkeit, Strafe und Fluch bis hin zur Erlösung.

All diese Elemente ausgewogen miteinander spannend und unterhaltsam zu verknüpfen, ist eine bemerkenswerte Leistung. Gemmell hat nur wenige vergleichbar gute Bücher geschrieben, die meisten davon in der |Drenai|-Saga.

Hélène Guétary – Cosmos Welt

Hiroshima im Schlaraffenland oder Der Hase vom Mars

Die Gegenwart: In den großen Städten breiten sich wie eine Epidemie große Schwärme von fetten Fliegen aus, die zu Stress und Depressionen auch noch Lärm und Krankheiten beitragen. Die Menschen träumen nicht mehr, erfährt die junge Sprachenforscherin Pearl von einem Professor. In seiner Vorlesung lernt sie den jungen Mann Cosmo kennen – er hat violette Augen. Sie verliebt sich in ihn, wird aber eifersüchtig, als er mit anderen Frauen telefoniert. Und wer, bitteschön, sollen diese „Lächler“ sein?

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Catherine Asaro – Der PSI-Faktor (Das Sternenreich von Skolia 01)

Dies ist der Startband einer neuen Science-Fiction-Reihe namens „Das Sternenreich von Skolia“ von jeweils eigenständigen Romanen. Die amerikanische Physikerin Catherine Asaro verbindet Sternenoper mit Hightech und Romantik zu einer fesselnden Mischung, die für durchaus gelungene Unterhaltung sorgt.

Die Autorin

Die amerikanische Physikerin Catherine Asaro, geboren Ende der 50er Jahre und verheiratet mit einem Astrophysiker, verbindet Sternenoper mit Hightech und Romantik zu einer fesselnden Mischung, die manchmal für durchaus gelungene Unterhaltung sorgt, manchmal aber auch nicht. Ihre erste Story erschien 1993, und sie hat ein eigenes Fanzine namens „Mindsparks“.

Hinweis: Dieser Bericht beruht auf der Lektüre des englischen Originals.

Catherine Asaro – Der PSI-Faktor (Das Sternenreich von Skolia 01) weiterlesen

Robert Holdstock – Mythenwald (Ryhope Wood Zyklus 1)

Expedition in die Tiefen des magischen Waldes

Im Herzen des Waldes Ryhope Wood liegt eine Welt der vergessenen Helden und Urbilder. Schamanen wohnen hier ebenso wie das Böse … Als Steven Huxley 1947 aus dem Krieg heimkehrt, um den Spuren seines inzwischen gestorbenen Vaters und seines verschwundenen Bruders nachzugehen, führt ihn sein Weg nach Ryhope Wood.

In diesem Urwald verläuft die Zeit nicht wie in der Menschenwelt, und die Vergangenheit erwacht zum Leben. Im gleichen Maße, in dem Steven seine eigene Vergangenheit zu bewältigen versucht, wird er hineingezogen in die kollektiven Phantasien zahlloser Generationen, die im Mythenwald greifbare Gestalt annehmen – mitunter tödliche Gestalt …
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Damien Broderick – Die träumenden Drachen (The Faustus Hexagram 1)

Australien lockt mit der Regenbogenschlange

Dr. Alf Dean, ein Anthropologe und Aborigine, forscht im Norden Australiens nach den Wurzeln seines Volkes. Bei der Untersuchung einer geheimnisvolle Höhle stoßen er und sein kleiner Neffe Maus auf eine leuchtende Kugel mit verblüffenden Eigenschaften. Es handelt sich um einen Materietransmitter, und als Alf unvorsichtigerweise durch sein Tor tritt, wird er nicht nur schwer verletzt, sondern landet auch in einer anderen Zeit und Gegend. Die Militärforscher, denen er begegnet, sind ziemlich erstaunt – allerdings auf unangenehme Weise.

Der Autor
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Lois McMaster Bujold – Paladin der Seelen (World of the Five Gods 2)

Drei Jahre sind in Chalion vergangen, seit Königinwitwe Ista dy Boacia vom Fluch des Wahnsinns befreit wurde, der sie auf dem Stammsitz ihrer Familie gefangen hielt. Doch ihre neu entdeckte Freiheit ist nicht unbeschwert. Ehemann, Eltern und Sohn sind gestorben, und die Tochter lebt meilenweit entfernt am Königshof zu Cardegoss.

Somit bleibt Ista allein mit ihren Schuldgefühlen und Geheimnissen – denn sie weiß, was ihr Land an den Rand des Abgrunds führte! Auf der Suche nach Absolution tritt Ista eine Pilgerfahrt an, den Göttern zur Buße und Abbitte. Aber auf sie wartet eine neue Gefahr, die größer ist, als sie ahnen kann: Erneut wird Chalion bedroht, und diesmal von einem heimtückischen Bösen, das nur Ista aufzuhalten vermag … (Verlagsinfo)
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Henrike Heiland – Zum Töten nah (Verdeckte Ermittlungen 2)

Band 1: „Späte Rache

Das Ermittlerduo aus Rostock, bestehend aus Hauptkommissar Erik Kemper und der Kriminalpsychologin Anne Wahlberg, scheint sich bewährt zu haben, denn mit „Zum Töten nah“ haben die beiden ihren zweiten Fall zu lösen.

Dieses Mal geht es um die Leiche eines farbigen Nachwuchsspielers des |Hansa Rostock|, die verbrannt im Hafen entdeckt wird. Zur gleichen Zeit will ein Zeuge den BMW des Kripobeamten Kai Hauser dort gesehen haben, und Kai, der an diesem Abend sehr betrunken war, kann sich nicht erinnern und hat kein hieb- und stichfestes Alibi. Zudem findet sich in der Nähe der Leiche das Handy eines stadtbekannten Kleindealers, der zuletzt von Kai Hauser angerufen wurde.

Alle Indizien zeigen auf Hauser, doch Anne Wahlberg, zu deren besonderen Fähigkeiten es gehört, immer sicher zu wissen, ob jemand die Wahrheit sagt, ist von seiner Unschuld überzeugt. Auch die Kollegen wollen nicht glauben, dass Hauser ein Mörder ist. Doch die Ermittlungen nehmen keine gute Wendung, denn plötzlich steht ein junges Mädchen im Mittelpunkt: Lilith, die Tochter des Kriminaloberrats Roland Behrens, dem Vorgesetzten von Kemper.

Als ein junger, aufstrebender Schauspieler ermordet wird, stellt sich heraus, dass Lilith sich vorher mit ihm getroffen hat … Henrike Heiland – Zum Töten nah (Verdeckte Ermittlungen 2) weiterlesen

Indriðason (Indridason), Arnaldur – Frevelopfer

_Die Tandoori-Connection: Wozu man Rohypnol braucht_

In einer Wohnung mitten in Reykjavík findet die Polizei einen jungen Mann mit durchtrennter Kehle. Der Täter scheint das Opfer gekannt zu haben, denn nichts weist auf einen Einbruch hin. Kommissarin Elinborg findet am Tatort einen Kaschmirschal, der einen Geruch nach Tandoori-Gewürz verströmt, und in der Jackentasche des Toten die Vergewaltigungsdroge Rohypnol. Kommissar Erlendurs Kollegin ahnt, dass dieser Mord die Rache für ein brutales Verbrechen war – für Freveltaten, die nie gesühnt werden können … (erweiterte Verlagsinfo)

_Der Autor_

Arnaldur Indriðason, Jahrgang 1961, war Journalist und Filmkritiker bei Islands größter Tageszeitung. Heute lebt er als freier Autor bei Reykjavík und veröffentlicht mit großem Erfolg seine Romane. Sein Kriminalroman „Nordermoor“ hat den „Nordic Crime Novel’s Award 2002“ erhalten, wurde also zum besten nordeuropäischen Kriminalroman gewählt, und das bei Konkurrenz durch Håkan Nesser und Henning Mankell! Trotz seines Erfolgs sollte man nicht meinen, dass Island von einer Verbrechenswelle heimgesucht wird. Laut Verlag gibt es dort nur drei Morde pro Jahr.

Bisher ins Deutsche übersetzte Romane (alle bei |Lübbe|):

Die Erlendur-Romane:

|Synir Duftsins|, 1997 (deutsch: [Menschensöhne, 1217 2005)
|Dauðarósir|, 1998 (deutsch: [Todesrosen, 5107 2008)
|Mýrin|, 2000 (deutsch: [Nordermoor, 402 2003)
|Grafarþögn|, 2001 (deutsch: [Todeshauch, 2463 2004)
|Röddin|, 2002 (deutsch: [Engelsstimme, 2505 2004)
|Kleifarvatn|, 2004 (deutsch: [Kältezone, 4128 2006)
|Vetrarborgin|, 2005 (deutsch: [Frostnacht, 3989 2007)
|Harðskafi|, 2007 (deutsch: Kälteschlaf, 2009)
|Myrká|, 2008 (deutsch: Frevelopfer, 2010)

Andere Romane:

|Napóleonsskjölin|, 1999 (deutsch: [Gletschergrab, 3068 2005)
|Bettý|, 2003 (deutsch: [Tödliche Intrige, 1468 2005)
|Konungsbók|, 2006 (deutsch: [Codex Regius, 5554 2008)

_Handlung_

Kommissar Erlendur ist nach Ostisland gereist, um dort Urlaub im Land seiner Kindheit zu verbringen. Deshalb übernimmt Inspektorin Elinborg den neuesten Fall. In der Reykjavíker Innenstadt ist in einem Haus die Leiche eines jungen Telefontechnikers namens Runolfur aufgefunden worden. Zunächst können nur die Spuren am Tatort zum Täter führen, doch diese Spuren geben Elinborg und ihren Kollegen Rätsel auf.

Da Runolfur die Kehle sauber durchgeschnitten wurden, findet sich jede Menge Blut in seiner Wohnung, aber kein Tatwerkzeug, ein scharfes Messer oder Skalpell. Rätselhaft findet Elinborg, dass er ein viel zu kleines T-Shirt mit dem Aufdruck „SAN FRANCISCO“ trägt – es ist in einer Frauengröße. Das Stichwort „Frau“ führt zu dem Fläschchen Rohypnol, das in seiner Jackentasche gefunden wurde. Hat er die Vergewaltigungsdroge, die auch als Schlafmittel verschrieben wird, eingesetzt, um ein Opfer gefügig zu machen?

Alles deutet darauf hin, dass er Sex gehabt hat. Nur dass von der Frau selbst jede Spur fehlt. Außer dem T-Shirt natürlich – und einem unter dem Bett liegenden Halstuch, das durchdringend nach dem indischen Gewürz Tandoori riecht, welches Elinborg selbst gerne verwendet. Im Bett finden sich schwarze Haare, die nicht zu Runolfur gehören – Frauenhaare, wie sich im Labor herausstellt.

Zunächst scheint die erste Theorie zum Tathergang naheliegend: Runolfur bagert in einer Bar der Innenstadt eine Frau an, die er vielleicht schon aus seiner Tätigkeit als Telefontechniker kennengelernt hat. Dadurch hatte er Zugang zu Privatwohnungen, wo er DSL-Leitungen verlegt. Sie lässt nichtsahnend von ihm zu ein paar Drinks einladen, und in einen davon schüttet er eine ausreichende Dosis Rohypnol. Sie wird völlig willenlos, lässt sich zu ihm mitnehmen, der Rest ergibt sich – bis sie dann aufwacht, ohne sich an irgendetwas erinnern zu können. Denn das ist das Fiese an Rohypnol: Es unterdrückt die Erinnerung. Diese schöne Theorie hat nur einen Haken: Warum fand sich dann auch in Runolfurs Mund und Kehle genügend Rohypnol, um auch ihn gefügig zu machen? Gibt es einen dritten Beteiligten?

Zunächst macht sich Elinborg auf die Suche nach der Herkunft der Spuren. Sie bekommt von einer für verrückt gehaltenen alten Dame, die Angst vor elektromagnetischer Strahlung hat, die Aussage, dass sie in jener Nacht einen Mann „mit einer Antenne am Bein“ vorübereilen gesehen habe. Bei näherer Nachfrage stellt sich heraus: es war eine Beinorthese, um ein verkümmertes Bein zu stützen und aufrechtzuhalten. Da Kinderlähmung seit 1956 auf Island per Impfung ausgerottet ist, muss es sich um einen älteren Mann handeln. Fehlt nur noch die Tandoori-Connection.

Auf der Suche nach der Quelle des Rohypnols werden Elinborg und ihr Kollege Sigurdur Oli ebenfalls fündig. Der Dealer Valur hat es Runolfurs Freund Edvard verkauft, der sich als Runolfur ausgab. Edvard ist ein Lehrer und großer Freund von Videos alter Spielfilme. Er tut, als könne er kein Wässerchen trüben. Das Rohypnol habe er nur besorgt, weil sein Kumpel unter Schlafstörungen litt. Aber klar doch. Elinborg observiert ihn vorsichtshalber und bekommt gesteckt, dass Edvard vor Jahren im nahen Akranes an einer Schule lehrte, an der die 19-jährige Schülerin Lilja verschwand. Sie wurde bis heute nicht gefunden. Auch in dieser Sache mauert Edvard. Elinborg glaubt, dass er lügt.

Nach Tagen hartnäckigen Fragens zahlt sich endlich ihr Spürsinn aus: Die Tandoori-Connection existiert. Ein älterer Mann hat einen Tandoori-Topf gekauft, und die Verkäuferin hat die Quittung aufbewahrt. Doch als Elinborg endlich die Wahrheit über das OPFER erfährt, wird der Fall noch komplizierter. Dass der Vater des Opfers die Schuld auf sich nimmt und ein Geständnis ablegt, überzeugt Eliborg nicht. Der Vater erwähnt einen Geruch wie von Schmieröl, wie ihn Elinborg nur zu gut von ihrem Gatten, einem Automechaniker, kennt.

Ihr feines Näschen führt Elinborg zurück in Runolfurs Heimatdorf …

_Mein Eindruck_

Der Bestsellerautor greift diesmal ein heikles Thema auf und hinterfragt die Einstellung der Gesellschaft dazu: Vergewaltigung. Bei einem kleinen Volk wie den Isländern, die nur rund 300.000 Menschen zählen, haben Vergewaltigungsfälle mitunter weitreichende Folgen. Sie müssen also auffallen, besonders dann, wenn sie an der Tagesordnung zu sein scheinen. Doch wie gehen Mitmenschen, Polizisten und Justiz damit um, lautet Indriðasons Frage, und die Antwort fällt enttäuschend aus. Der Täter, sollte er überhaupt angezeigt oder gefunden werden, kommt mit unter zwei Jahren Haft davon, womöglich noch mit Bewährung. Das ist Indriðason viel zu wenig, und sein Krimi zeigt, warum.

Runolfurs erstes Vergewaltigungsopfer ist ein junges unbeschwertes Mädchen in der Provinz, das nach dieser Tat seinen Charakter völlig verändert. Statt den Täter anzuzeigen, frisst es die Scham in sich hinein. Noch Jahre nach dem demütigenden Missbrauch leidet die junge Frau darunter, bis sie schließlich das Leid nicht mehr aushält und sich umbringt – nicht ohne ein Vermächtnis hinterlassen zu haben …

Auch in Reykjavík stößt Elinborg auf solche Frauen. Unnur beispielsweise traut sich kaum noch vors Haus, trifft nicht mehr ihre Freundinnen und muss von ihrer Mutter beschützt werden. Auch Runolfurs letztes Opfer leidet an den seelischen Verletzungen, doch ihr kann wenigstens, wie Unnur, durch psychologische Betreuung seitens der Stadt geholfen werden. Ob diese Behandlung jedoch wirklich hilft, scheint eher fraglich, wenn man Unnurs Zustand und Verhalten berücksichtigt.

Durch Rohypnol, auch „Roofie“ genannt, ist Vergewaltigung heutzutage ein Kinderspiel geworden. Eine oder zwei Pillen in den Drink des Opfers und es wird willenlos und schwach wie ein Kind. Indirekt warnt der Autor also Frauen davor, sich solche Drinks spendieren zu lassen, egal ob in einer Bar oder einem Tanzklub. Es kann überall passieren. Für die Opfer, die irgendwo an der Straßenrand erwachen, ist hinterher umso schlimmer, dass sie sich an rein gar nichts erinnern können. Das begünstigt die Täter noch.

Was den Opfern umso mehr zusetzt, ist das Schweigen. Mit ihrer schweigenden Duldung nehmen alle Dorfbewohner ihre Kenntnis um Täter und Opfer hin und billigen somit das Verbrechen im Nachhinein. Das verleitet das Opfer zum Glauben, es selbst müsse an der Vergewaltigung schuld sein, sonst würde ja der Täter bestraft, oder? Die bereits zerstörte Selbstachtung wird zusätzlich noch durch Scham und Schuldgefühle ergänzt, so dass die Lage schließlich hoffnungs- und ausweglos erscheint.

Doch ist Selbstjustiz die geeignete Lösung, um die immer wieder zu Tage tretende Gleichgültigkeit der Gesellschaft auszugleichen? Das ist eine wichtige Frage, die der Autor aufwirft und am Schluss des Buches zudem beantwortet. Es ist natürlich nicht in Ordnung, denn allzu oft trifft die Selbstjustiz den Falschen, einen zu Unrecht Verdächtigten. Und wo kämen wir hin, wenn das Faustrecht wieder eingeführt würde? Wir würden wieder in jenem Mittelalter landen, als für den Erschlagenen ein Blutgeld, das Wergeld, gezahlt werden musste, um eine Familienfehde abzuwenden, die Jahrzehnte andauern konnte. Angeblich gibt es das mittelalterliche Fehdensystem in Albanien bis heute.

Die einzige legitime Lösung besteht für den Autor also in der geänderten Bewertung des Vergewaltigungsverbrechens (das in manchen Ländern noch nicht einmal diesen Status hat). Die Strafen müssen drastisch erhöht werden, bis, so vermute ich, Vergewaltigung gleichgesetzt wird mit schwerer Körperverletzung. Dann dürften es sich die Täter zweimal überlegen, ob sie wirklich etwas begehen wollen, was zuvor als Kavaliersdelikt galt.

|Die Übersetzung|

Coletta Bürling hat wieder einen beachtlich guten Job erledigt. Ich fand nur einen Fehler und einen Zweifelsfall. Auf Seite 134 heißt es einmal „ihn ihr“ statt „in ihr“. Auf Seite 283 benutzt sie dann das mir bis dato unbekannte Wort „Rasierhobel“. Offenbar handelt es sich um ein Utensil für die Nassrasur des Mannes. Aber es würde mich schon aus persönlichen Gründen interessieren, was es genau damit auf sich hat. Ich würde jedenfalls nicht an mir rumhobeln wollen. Denn beim Hobeln fallen bekanntlich meist Späne …

_Unterm Strich_

Der Autor prangert in seinem neuen spannenden Krimi das in Island gesellschaftlich offenbar akzeptierte Verbrechen der Vergewaltigung an. Während Erlendurs Abwesenheit ermittelt Inspektorin Elinborg mit bewundernswerter Hartnäckigkeit und Feinfühligkeit. So klärt sie insgesamt drei Verbrechen auf, auch eines, das schon sechs Jahre zurückliegt. Der Autor prangert durch die psychischen Traumata, die Elinborg bei den Opfern vorfindet, nicht nur die Täter an, sondern vor allem auch die lasche Haltung der Gesellschaft. Denn diese vermittelt den Opfern, sie seien sogar selber schuld an dem, was ihnen widerfahren ist.

Immer wieder sind Szenen aus der Familie der Inspektorin dazwischengeschaltet. Sie dienen nicht bloß dem Realismus und der Figurenbeschreibung. In Elinborgs kluger Tochter Theodora wird eine feinfühlige junge Frau erkennbar, die scharfsinnig die Arbeit ihrer Mutter hinterfragt – und ihr sogar unwissentlich einen wichtigen Tipp gibt. Dass ihr ältester Sohn Valdor alles über seine Familie im Internet bloggt, passt Elinborg gar nicht, sie kann aber nichts tun. Hiermit wird angedeutet, dass im Internet keine Privatsphäre mehr herrscht – und so können Vergewaltiger heute ihre Opfer umso leichter finden. Auch Kinder.

Ich habe den Krimi in nur zwei Tagen gelesen, weil er flott erzählt ist, vor allem aus Dialog besteht und eine überraschende Wendung enthält. Wie diese ausging, wollte ich unbedingt erfahren. Die einzige Schwäche, die man dem Krimi vorwerfen könnte, ist die, dass keinerlei Action vorkommt. Allerdings war das schon in praktisch allen Erlendur-Krimis so. Und vielleicht ist die Gewalt, die man sich VORSTELLEN muss, genauso schlimm wie jene, die gezeigt wird. Die Szene, als die Vergewaltigte erwacht und vom Horror ihres Lebens erfasst wird, fand ich jedenfalls sehr aufwühlend.

|Originaltitel: Myrká / The Face
Aus dem Isländischen von Coletta Bürling
ISBN-13: 978-3-7857-2393-7|
http://www.luebbe.de

Paxson, Diana L. – Zauber von Erin, Der

Nachdem ich Diana Paxsons [Zyklus]http://www.powermetal.de/book/anzeigen.php?id__book=213 über König Artus gelesen hatte, lag es nahe, auch ihre Version von Tristan und Isolde zu lesen, die oft mit der Artussage in Zusammenhang gebracht wird. Auch hier beginnt die Geschichte sehr früh, weit vor dem Zeitpunkt, zu dem Esseilte nach Britannien reist, um dort König March von Kernow zu heiraten.

Der Anfang der Erzählung liegt dort, wo auch der Anstoß zur Entwicklung der ganzen Geschichte liegt: an jenem Samhain, als der Bruder der irischen Königin Mairenn und Recke des Hochkönigs Diarmait Irland verlässt, um einen Beutezug an Britanniens Küste zu unternehmen. Dort fällt er im Zweikampf mit Drustan, dem Recken des Königs von Kernow. Doch auch der Brite wurde verwundet und sucht inkognito Heilung in der Heimat seines Widersachers. Dort begegnet er zum ersten Mal Esseilte und ihrer Ziehschwester und Cousine Branwen.

Als Drustan den irischen Königshof zum zweiten Mal aufsucht, ist er in einer offiziellen Mission unterwegs: als Brautwerber für König March. Diesmal erfährt Esseilte, wen sie vor sich hat, und ist kurz davor, ihren Onkel zu rächen, indem sie den Kerl einfach mit seinem eigenen Schwert umbringt. Aber sie tut es nicht.

Das zweite Mal versucht sie es auf dem Schiff, das sie nach Britannien bringen soll. Sie will Drustan vergiften. Doch ihre Cousine Branwen hat in ihrem Kräuterkasten nicht nur Medizin und Gift, sondern auch einen besonderen Trank, den sie ebenfalls mit Gift beschriftet hat, um andere fernzuhalten. Und eben diese Flasche erwischt Esseilte bei ihrem Mordversuch. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf …

Wie bei der Artussage legte die Autorin ihrer Erzählung gründliche Recherchen über die damalige Zeit und die dazugehörigen Geschehnisse zugrunde. So spielt ihre Version von Tristan und Isolde nicht zu Artus‘ Zeiten, sondern eine Generation später. Und wie bei ihrer Artussage pflegt sie auch hier wieder ihren knappen, spartanischen Schreibstil.

Was allerdings bei der Artus-Sage nur mäßig störte, ist in diesem Fall ein Stolperstrick! Der Grund liegt in dem völlig verschiedenen Erzählstoff. Die Artussage hat viele Facetten: Die Vorgeschichte von Merlin, Uther und Igraine, die Sachsenkriege, Artus‘ Schwester, sein Sohn, Gwendivar … genügend Stoff, den man auch in sachliche, präzise Worte kleiden kann, ohne dass er dadurch viel verliert. Tristan und Isolde jedoch ist vor allen Dingen eine romantische Liebesgeschichte. Ein solcher Stoff leidet unter einem solchen Stil erheblich!

Diana Paxson hat ihre Geschichte aus der Sicht von Branwen erzählt, und zwar in der Ich-Form. Naturgemäß erfährt der Leser von der Gefühlswelt der eigentlichen Protagonisten Esseilte und Drustan also nur aus Beobachtung und deren Worten. Aber auch die wirken eher trocken. Schon die Angelegenheit mit dem Trank, der die beiden zu Liebenden macht, ist sehr verschwommen. Zunächst hört es sich so an, als sei die Wirkung lediglich vorrübergehend, um Esseilte den Anfang einer widerstrebenden Ehe und die erste Nacht mit einem ungewollten Mann zu erleichtern. Warum sich die Wirkung dann plötzlich so ausweitet, wird nicht erklärt, auch keine anderen Erklärungen für die unzerreißbare Bindung zwischen den beiden wird geboten, zumal Esseilte Drustan ja zunächst hasst!

Aber davon abgesehen: eine Liebesbeziehung, die so leidenschaftlich ist, wie die Sage es in diesem Fall erzählt, muss sich wesentlich deutlicher ausdrücken, als das hier der Fall ist! Obwohl die Liebe der eigentliche Gegenstand der Erzählung ist, kommen Zorn und kalte Ablehnung stärker zum Ausdruck als die Liebe, um die es geht! Das Benehmen und die Entscheidungen der beiden Liebenden verlieren dadurch an Nachvollziehbarkeit, erscheinen kindisch und unreif. Der Leser versteht nicht ganz, was das alles eigentlich soll, und warum die beiden sich so anstellen.

Auch die Personen als solche wirken manchmal wie fehlbesetzte Schauspielrollen. Wenn Esseilte mit ihrem Schicksal hadert, weil sie als Frau nur so wenig Möglichkeiten hat, in einem Heldenlied verewigt zu werden, wirkt sie wie ein verwöhntes, unzufriedenes Gör, später dagegen kommt sie mir manchmal vor wie ein albernes Gänschen, das zu nicht mehr fähig ist, als Drustan anzuschmachten. Dadurch erscheint ihr Zornausbruch, als sie von Drustans Vermählung erfährt, geradezu aufgesetzt und unecht, zumal sie sich, kaum dass sie ihn wiedersieht, mit ihm versöhnt. Dieser Esseilte fehlt es ganz entschieden an Charakterstärke! Nur fordern, das kann sie gut.

Mit Drustan ist es nicht viel besser. Die Selbstironie, die ihm am Anfang einen sympathischen Zug verleiht, bleibt im Laufe der Erzählung ziemlich auf der Strecke. Er ist hin- und hergerissen zwischen seiner Liebe zu Esseilte und seinem König, zumindest sollte er das sein. Da aber der Liebesgeschichte an sich schon das Feuer fehlt, fehlt sie auch Drustans innerer Zerrissenheit, sodass von der Tragik seiner Situation nicht viel mehr übrig bleibt als bestenfalls Selbstmitleid. Ich würde ihn nicht direkt als Schwächling bezeichnen, denn stellenweise zeigt er durchaus Charakter, allerdings entsteht dadurch eine Diskrepanz zwischen dem Liebhaber Esseiltes und dem übrigen Drustan, eine Unstimmigkeit, die die Darstellung dieser Person stört wie … wie ein blauer Löwenzahn oder ein schwimmendes Huhn.

Selbst Branwen, die ja als Erzählerin fungiert, ist blass und leblos. Das kann im Grunde nicht anders sein, denn da die Autorin ihr ihre kühlen, distanzierten Worte in den Mund legt, wirkt Branwen eben auch so kühl und distanziert. Bei Branwen driften Sprachstil und Wortbedeutung am weitesten auseinander. Sie erzählt von ihrer unerfüllten Liebe zu König March, von ihrem Hass auf ihren Peiniger Keihirdyn und von ihrer steten Furcht, dass Esseilte und Drustan entdeckt werden könnten, und das alles oft so unbeteiligt, als ginge es sie gar nichts an. Immerhin verleihen ihr die Mühen, die sie damit hat, ihren Eid zu halten und die beiden Liebenden zu decken, eine gewisse Würde und zeigen ihre innere Stärke. Zumal die beiden diese Unterstützung durch Branwen ziemlich selbstverständlich zu finden scheinen!

Dass die Hauptpersonen der Geschichte so schwächeln, ist ein schwerwiegendes Manko des Buches, denn an äußerer Handlung gibt es nicht allzu viel zu erzählen. Nur ein einziger Kampf wird beschrieben, der im Hof von Marchs Burg in Armorica stattfindet und sehr kurz ist. Zwar führt König March immer wieder Kriege, doch da die Geschichte von Branwen erzählt ist, erfährt man darüber fast nichts, und was man erfährt, ist manchmal eher verwirrend. Karten und Stammbäume sind hier nicht nur ein nettes Feature. Ansonsten kommen noch eine Ernteszene und zwei Jagdszenen vor, das war’s.

So kommt es, dass die Geschichte zu dem Zeitpunkt, wo sich die Geschehnisse quasi zu einem gordischen Knoten verheddern und es eigentlich spannend oder zumindest mitreißend werden sollte, anfängt langweilig zu werden! So interessant es war, die Entstehung all der Verwicklungen nachzuvollziehen, so uninteressant ist es später, die immer neuen Varianten geheimer Treffen zu erfahren. Da hilft es auch nichts, dass Esseilte und Drustan zweimal haarscharf an der Entdeckung vorbeischrammen, eh man sie tatsächlich erwischt. Bei einer so blutleeren Geschichte kann man einfach nicht mitfiebern.

Das Einzige, was wirklich gut rübergebracht wird, sind die Teile der Geschichte, die mit der keltischen Kultur und Religion zusammenhängen: das Drachenritual, die Beltanenacht, in der Branwen die Stelle Esseiltes einnimmt und andere, die mit Visionen oder Zauberei zu tun haben. Hier bewegt sich die Autorin auf sicherem Boden, und das spürt man.

Bleibt zu sagen, dass das Buch eher hinter meinen Erwartungen zurückblieb, ich fand es bei weitem nicht so gelungen. Um meinen Vergleich vom letzten Mal (Artussage) nochmal zu bemühen: Dieses Buch ist eine vage Bleistiftskizze in einem faden Rahmen. So sehr ich Diana Paxsons Bemühen um Echtheit und Autentizität schätze, glaube ich doch, auf Dauer ist mir ihr Schreibstil zu herb und zu trocken. Ein bisschen lebendig sollten die Geschichten schon sein, sonst kann ich auch gleich ein Sachbuch lesen. Aber zu einem solchen Thema gehört auch so etwas wie Poesie, und zwar nicht nur in den Liedern, die Drustan zum Besten gibt. Die Sprache einer Juliet Marillier hätte zu diesem Stoff wesentlich besser gepasst.

_Diana Paxson_ lebt in den USA, wo sie die populäre Mittelalterbewegung mitgegründet hat. Unter anderem ist sie eine führende Vertreterin der dortigen neuheidnischen Religionsbewegung. Die damit verbundenen Kenntnisse werden in ihren Büchern deutlich spürbar. Außer der Reihe der Herrinnen hat sie den Romanzyklus „Die Töchter der Nibelungen“, „Die Keltenkönigin“ und weitere Romane veröffentlicht. Desweiteren schrieb sie viele Kurzgeschichten, sowie Theaterstücke und Gedichte.

Derek Raymond – Der Teufel hat Heimaturlaub. Thriller (Factory 02)

Sympathy for the Devil Reloaded

Eine zerstückelte und gekochte Leiche wird gefunden – ein Fall für die ‚Fabrik‘, Scotland Yards Abteilung für ungeklärte Todesfälle. Der namenlose Sergeant stößt bald auf den Hauptverdächtigen: ein irischer Berufskiller mit sadistischen Gelüsten. Aber wer und was steckt dahinter? Wer ist der Auftraggeber? (Verlagsinfo)

Hinweis: Der Schreiber empfiehlt diesen Roman und die Besprechung erst ab 16 Jahren. Beschreibungen wie die auf S. 20 sind sehr drastisch und weit unterhalb der Gürtellinie.
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Paul J. McAuley – Pasquales Florenz. Ein Renaissance-Roman

Eine Mordermittlung bei Machiavelli und da Vinci

Florenz anno 1518, wie man es bis dato nicht gekannt hat: Gaslaternen erleuchten die Stadt der Medici, Velozipede steuern wacklig über die Boulevards, und die Dampfkraft wird vielfach genutzt. Pasquale, der junge Malergehilfe von Maestro Rosso, wünscht sich nichts sehnlicher, als den päpstlichen Gesandten Raffael, ebenfalls einen Malerkollegen, kennenzulernen. Denn die Stadt erwartet den Besuch des Medici-Papstes Leo X. anlässlich einer Art Friedensmission: Florenz liegt mit Rom im Krieg.

Das Leben wird für Pasquale aufregend, als er zufällig Zeuge einer Auseinandersetzung wird, kurz darauf findet man einen Toten. Zusammen mit dem Journalisten Niccolo Machiavelli gerät er in den Mittelpunkt sich überstürzender Ereignisse. Die einzige Gewissheit, die den beiden auf den Straßen der Stadt bleibt, ist, dass sie die nächsten sein könnten, die aus dem Weg geräumt werden sollen… (abgewandelte & ergänzte Verlagsinfo)

Mit „Pasquale’s Angel“ errang der Autor den Sidewise Award for Alternate History.

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