Archiv der Kategorie: Belletristik

Buschheuer, Else – Masserberg

_Elses Zauberberg_

„Masserberg“ ist sowohl ein erotischer „Zauberberg“ als auch ein spannender Stasi-Roman. Die Autorin von [„Ruf! Mich! An!“ 1338 kehrt sich hier ab von ihrem erotischen Szene-Thriller und wendet sich weitaus ernsteren Themen zu, weiß diese aber auch in ernst zu nehmender Form zu präsentieren. Die Themen sind sowohl höchst intim und privat, doch selbst das Privateste war der Stasi ja auch eminent politisch. Vielleicht hilft dieses Buch, die Bewohner des ehemaligen anderen deutschen Staates besser zu verstehen.

_Handlung_

Die 17-jährige Melanie Tauber tritt im Frühjahr 1984 einen Klinikaufenthalt in Thüringen an, um ihre Augenkrankheit, eine „Iridozyklitis“, behandeln zu lassen. Die Klinik auf dem Lerchenberg ist so etwas wie der „Zauberberg“, nur eben für die DDR-Gesellschaft, fünf Jahre vor dem Fall der Mauer. „Einmal Masserberg, immer Masserberg“ wird sie von den halb blinden Omas auf ihrem Zimmer begrüßt.

Na toll, denkt sie sich und macht sich sofort daran, ihren diversen Verehrern daheim zu schreiben. Die besorgen ihr schöne Sachen zum Anziehen und zum Schminken, so dass Mel in der Einheitsarchitektur der Klinik aussieht wie ein kecker Paradiesvogel – und entsprechend viel Neid, Missgunst und Geilheit weckt. Ihre Weigerung, sich lebendig begraben und reglementieren zu lassen, ruft diverse Ordnungs- und Überwachungskräfte auf den Plan, allen voran „der Marxist-Leninist“, der sich durch sein Sächseln lächerlich macht. Aber auch der kubanische Arzt Carlo Sanchez hat ein Auge auf Mel geworfen – in jeder Hinsicht …

Einige von Mels fernen Verehrern sind mit den Vorbereitungen der Flucht in den Westen beschäftigt. Die Stasi, so zeigt sich, hat ein Auge auf die Verbindung zu Mel und aktiviert daher ihren „Inoffiziellen Mitarbeiter“ (IM) „Skalpell“, um mehr darüber herauszufinden. IM Skalpell heißt mit bürgerlichem Namen Carlo Sanchez. Wegen einer dummen Geschichte, die mit der Beleidigung eines Honecker-Porträts zu tun hat, geriet er in die Klauen der Stasi: „Entweder Sie arbeiten für uns und wir bezahlen Sie, oder Sie gehen zurück nach Kuba.“ Sanchez‘ Leben ist fortan eine einzige Lüge.

Was Sanchez nicht vorhersehen kann: Er, der verheiratete Ehemann, verliebt sich bis über beide Ohren in die freche neue Patientin, besonders nachdem er sie bei ihren frühmorgendlichen Sprechproben gesehen hat. Sie probt klassische Gedichte, und zwar trägt sie diese mit einer solchen Inbrunst vor, dass selbst ein IM beeindruckt ist.

Es kommt, wie’s kommen muss. Auch Mel verguckt sich in den Arzt, der so ganz anders aussieht und sich verhält als der Rest der Belegschaft. Sie treffen sich zu Stelldicheins im Wald, und es ist eine Freude mitzuerleben, wie Mel, die zusehends schwächer wird und schon Schlaftabletten für ihren Selbstmord hortet, wieder aufbüht. Nach angemessener Zeit merkt sie, dass sie schwanger ist und will „ihren“ Arzt am 18. Geburtstag heiraten. Doch Sanchez ist durch die Stasi-Forderungen in einen Gewissens-, nein, in einen Herzenskonflikt geraten: Er soll Mel verraten und ihr Tagebuch besorgen. Es kommt, wie’s kommen muss: nämlich zu einer Katastrophe.

_Beobachtungen_

„Masserberg“, das weiß die Autorin auch, ist zu einem Gutteil „Zauberberg“ von Thomas Mann, also ein Brennglas der damaligen Gesellschaft, verarbeitet aber auch zahlreiche eigene Erfahrungen und Erlebnisse der Autorin. So tauchen darin nicht nur Todkranke auf, sondern auch quicklebendige Originale, deren Dialekt (Itzgründisch etc.) schon fast ausgestorben ist.

Buschheuer wurde 1965 in Eilenburg bei Leipzig geboren, war Thälmann-Pionier, FDJlerin, Mitglied des Rundfunk-Kinderchores Leipzig, dann aber auch Punk, Ehefrau (ein neuer Beruf?), Kartenabreißerin, Marktverkäuferin, Bibliothekarin, Buchhändlerin, Klatschkolumnistin, Reporterin, Redakteurin, Autorin und Fernsehansagerin. Heute ist sie bekannt als Autorin und Wetterfee bei Pro Sieben und N24. Dass sie selbst einmal Patientin in Masserberg war – „für einige sehr prägende Wochen“ sagt sie im Interview – hat sicher viel zum realistischen Eindruck beigetragen, den ihre Schilderung dieses Ortes vermittelt.

Nach dem Lesen des Buches konnte ich mir eine genauere Vorstellung von diesem fremden Land und seiner noch fremderen Gesellschaft machen. Ich erinnerte mich an eigene Bekannte in Magdeburg und Thüringen, die ich etwa zehn Jahre nach der Masserberg-Zeit kennen lernte. Die DDR-typischen Produkte waren bereits verschwunden, doch die baufälligen Häuser und Kirchen erinnerten noch an den allgemeinen Zerfall dieses Landes. Die Autorin gibt die Zustände genau wieder, wichtiger sind aber die psychische Verfassung der Behördenvertreter (Stasi usw.) und noch viel mehr die der davon Unterdrückten.

Für meinen Geschmack musste ich ein wenig zu lange auf den Beginn der Liebesaffäre zwischen Mel und Sanchez warten – sie beginnt erst nach Seite 100 – und so steckte ich eine Zeit lang in der Mitte fest. Nach einem neuen Anlauf aber zeigte sich, dass sich von hier an die Handlung erheblich beschleunigte und besonders durch die Enttarnung des Stasi-Hintergrundes von Sanchez eine Spannung aufbaute. Da war klar, dass diese Story in eine Katastrophe münden würde, aber es war nicht klar, ob Mel, die ich schon lieb gewonnen hatte, überleben würde.

_Fazit_

Für „Masserberg“ sollte man Geduld mitbringen. Es ist ganz anders als ihr erster Bestseller. Es gibt zwar auch komische Szenen und viel Ironie, aber die ernsten, realistischen Szenen überwiegen bei weitem.

Denn ebenso wie „Zauberberg“ ist ihr Buch ein Buch über Leiden. Es ist die Passion eines DDR-Teenagers, der stellvertretend für die junge Generation eines totalitären Staates steht. Insofern verkörpert Mel die Zukunft dieses Landes. Doch die Verhältnisse, sie erlauben diese Zukunft nicht. Und so bangt der Leser von Anfang an um Mel und ihre Gesundheit, aber auch um ihre Freiheit. Dies auf integre Weise vermittelt zu haben, ist keine geringe Leistung.

Warner, Alan – Hin und weg

_Die ravende Maria_

Die schottische Literatur erlebt eine Renaissance, nicht erst seit „Trainspotting“ von Irvine Welsh. Alan Warners Roman „Hin und weg“ kontrastiert die herbe schottische Alltagsrealität mit der abgehobenen Musikwelt der Raver an der Costa del Sol. Und er hat die – vielleicht utopische – Hoffnung, dass die Transformation einer Frau durch den Rave vielleicht etwas Positives zu den schottischen Verhältnissen beitragen könnte.

_Handlung_

Morvern ist eine ganz normale Arbeitssklavin im örtlichen Supermarkt, wo sie sich den Arsch abrackert. In diesem Hafennest an der schottische Küste gibt es nicht mehr allzu viele Jobs. Das Waisenkind, das mit seinem Freund zusammenlebt, macht jeden Abend in den Kneipen mächtig einen drauf. Ihre beste Freundin Alannah unterstützt sie dabei nach Kräften. Morvern kennt sie alle, die Kollegen ihres Pflegevaters bei der Lokalbahn, die so köstlich derbe Witze erzählen. So kann sie kostenlos auf der Lok mitfahren und ein bisschen rauskommen.

Eines Morgens kippt ihr Freund, der Schriftsteller, im Badezimmer tot um. Schädelbruch oder so was. Während amerikanische Teenager nun einen Schreikrampf nach dem anderen bekommen würden, behält Morvern die Nerven und geht erstmal ordentlich zur Arbeit. Am Abend macht sie wieder einen drauf, diesmal inklusive Sex mit Männern. Morvern nimmt, was sie kriegen kann.

Natürlich muss die Leiche weg. Dafür gibt es den Dachboden. Sehr praktisch ist im Winter der fallende Schnee, der dafür sorgt, dass die Leiche nicht verfault, wenn sie auf der Tischplatte der Modelleisenbahn liegt. Aber wehe, der Frühling kommt oder die Handwerker, um den Schornstein zu reparieren! Das kann einem schon mal die Fahrprüfung versauen.

Doch Glückes Geschick! Ihr verblichener Ex-Freund hat ihr ein Romanmanuskript hinterlassen, das Morvy unter ihrem eigenen Namen an Londoner Verlage schickt. Mit einem satten Vorschuss von 2500 Pfund Sterling düsen sie und Lanna ab an die Costa del Sol und raven sich den Arsch ab, bis sie vor Musik, Bier und Ecstasy nicht mehr wissen, wie sie heißen. Doch was die Animateure unter „Unterhaltung“ verstehen, trifft nicht so ganz Morvys Geschmack: Badesachentausch im Sack mit anschließendem Wettschwimmen vor der Videokamera (wohlgemerkt: die Frauen oben ohne, die Männer im Bikini …). Morvy macht die Fliege.

Quasi als Ausgleich bestattet sie die Einzelteile der eigenhändig zersägten Leiche vom Dachboden, indem sie sie in den Bergen begräbt. Nach so viel Arbeit tut Nacktbaden im Bergbach richtig gut! Sie schmeißt ihren Job, als sie ihren Ex auch noch beerben darf: Wow, weitere 44.000 Pfund Sterling! Störend ist eigentlich nur, dass ihr Lanna erzählt, sie habe es kürzlich noch mit Morvys Ex getrieben, von dem sie glaubt, er sei verreist. Genauer gesagt, so rechnet Morvy nach, am Abend vor dessen Hinscheiden …

Dicke Luft hängt also zwischen beiden, als es wieder in den sonnigen Süden geht, zum Raven. Allerdings setzt sich Morvy diesmal ab, um es ruhiger angehen zu lassen. Sie trifft die Lektoren ihres Londoner Verlags und macht schon wieder einen drauf.

Erst in ihrem nächsten Urlaub findet sie endlich zu sich selbst. Und so kommt es, dass eines Abends eine schwangere junge Schottin im Schneefall über den Bergpass nach Hause kommt – wie weiland Maria nach einer langen Reise aus Ägypten.

_Fazit_

„Movern Callar“ ist von einer flott zu lesenden, eingängigen Einfachheit, die das Auge täuscht. Warners Sätze kommen so simpel und schnell daher wie ein Pferd im Galopp, dass man darüber vergisst, was er nicht sagt. Das schwarze Loch, der blinde Fleck in dieser Erzählung ist die Gestalt der Mutter. Morvy hat ihre Mutter, eine von Spaniern abstammende Schottin, nicht gekannt, nur ihre Pflegemutter. Kein Wunder, dass sie sich selbst in erster Linie dem Vergnügen verpflichtet fühlt, eine befreite junge Frau. Die Mutterrolle ist keine Option.

Erst der Tod ihres Ex und das Sichverlieren im sonnigen Süden führen Morvern zu sich selbst. Sie schläft nicht mehr mit Männern, dafür registriert sie fasziniert, wie der Glaube an die Muttergottes die menschliche Gemeinschaft an ihrem spanischen Urlaubsort zusammenhält und ihr Identität verleiht. Hier sind offenbar ihre Wurzeln und ein Humus. Zwar dauert es noch drei Jahre, bis sie selbst Mutter wird, doch der Weg ist vorgezeichnet.

Das Buch erzählt uns, wie Frauen als Mütter für die Kontinuität in einer menschlichen Gemeinschaft sorgen. Zumal in der Gemeinschaft eines vom Aussterben bedrohten schottischen Dorfes. Hier werden die Männer – etwa ihr Pflegevater – ebenso von den Bessergestellten (den „Sassenachs“) – betrogen wie die anderen Frauen in Morvys Alter um ihre Jugend. Keine Zukunft, keine Hoffnung. Sollte man meinen.

Hier bringt sich die neue, geläuterte Morvern ein. Sie macht ihrem spanischen Familiennamen Callar – es bedeutet so viel wie „ruhig sein, schweigen“ – alle Ehre. Sie raucht nicht und hat das Trinken aufgegeben. Sie ist fähig zu beten, als sie an einem Altar steht. Als sie in ihre Heimat zurückkehrt, kehrt nach einem Stromausfall auch das elektrische Licht wieder zurück …

Dies ist beileibe kein religiöses Buch, wie Morverns Umgang mit der Leiche zeigt. Aber es findet in der Religion Vorbilder und einen verbindenden Glauben, die Hoffnung ermöglichen. Und nicht nur die Kirche kann hier Glauben verkörpern, sondern offenbar auch Rave. Von solchen Musiktiteln ist der ganze Roman durchzogen, und man sollte sie vielleicht kennen, um die Hauptfigur vollständig zu verstehen. Das musikalische Leitmotiv wird bis zur Schlussszene durchgehalten. Dadurch mutet das Buch an keiner Stelle altmodisch an, sondern stets modern. Und im Gegensatz zu „Trainspotting“ zeigt es keine abgründigen, völlig fertigen Existenzen, sondern vielmehr eine Entwicklung zum Positiven.

|Originaltitel: Morvern Callar, 1995
Aus dem Englischen übertragen von Sabine Lohmann|

Claire Winter – Kinder des Aufbruchs

Im ersten Band „Kinder ihrer Zeit“ hat Claire Winter die Geschichte erzählt, wie die beiden Zwillinge Emma und Alice 1945 auf der Flucht aus Ostpreußen getrennt werden. Beide glauben, dass die andere nicht überlebt hat. Emma wächst bei ihrer Mutter in Westberlin auf, Alice in einem Kinderheim in der DDR. Erst Jahre später treffen sie sich überraschend wieder und geraten zwischen die Fronten der Geheimdienste.

Im vorliegenden zweiten Band – den man unbedingt auch erst nach „Kinder ihrer Zeit“ lesen sollte – geht die Geschichte nach dem Mauerbau weiter: Nun leben beide Schwestern im Westen Berlins. Emma arbeitet erfolgreich als Dolmetscherin und ist mit dem Physiker Julius Laakmann verheiratet. Die Ehe ist glücklich, doch beide haben einen großen Schicksalsschlag einstecken müssen. Alice arbeitet als Journalistin und ist mit Max verheiratet, mit dem sie auch eine gemeinsame Tochter hat. Doch beide haben nur aus Freundschaft geheiratet und führen keine Ehe im klassischen Sinne, auch wenn die gegenseitige Anziehung immer stärker wird.

Emma lernt die erfolgreiche Sängerin Irma Assmann kennen, die vor einiger Zeit aus dem Osten geflohen ist. Als Alice davon erfährt, ist sie beunruhigt, da sie von Irmas Beziehungen zum KGB weiß. Darüber hinaus trifft Alice auf einen Mann, den sie unbeabsichtigt ins Gefängnis gebracht hat. Aus Schuldgefühlen möchte sie ihm nun dabei helfen, seine Schwester aus Ostberlin zu befreien. Zusammen nehmen sie Kontakt auf mit einer Gruppe Studenten, die einen unterirdischen Tunnel nutzen, um Menschen aus dem Osten in den Westen zu bringen.

Die beiden Schwestern ahnen nicht, dass sie erneut zwischen die Fronten der Geheimdienste geraten…

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Forsyth, Frederick – Phantom von Manhattan, Das

Thrillerspezialist Forsyth erzählt die Geschichte des „Phantoms der Oper“ dort weiter, wo Andrew Lloyd Webbers bekanntes Musical endete. Die hat nur am Rande etwas mit Leroux‘ Erzählung von 1911 zu tun, wie Forsyth in seinem langen Vorwort zugibt. Aber das Buch hat dennoch seine schaurigen Momente.

_Handlung_

Am Schluss von Webbers „Phantom of the Opera“ gibt Christine ihrem Verehrer, dem Phantom, den Ring zurück, den er ihr als Zeichen seiner Liebe gegeben hatte. Danach verschwindet das Phantom in der Nacht. Keiner weiß, was aus ihm geworden ist. Doch im September 1906 ruft eine Sterbende den Notar Dufour an ihr Bett, um ihm einen Brief an ihren Zögling Erik Mülheim mitzugeben sowie mehrere wertvolle Napoleons d’Or-Münzen. Erik Mülheim ist der wahre Name des Phantoms.

Antoinette Giry enthüllt Dufour, wie sie den entstellten Knaben einst aus dem Käfig eines Schaustellers entführt und in der Unterwelt der Pariser Oper, wo sie arbeitete, versteckt hatte. Dort schuf sich der Knabe seine eigene Welt, fernab von den Menschen, die sein Anblick mit Entsetzen erfüllte. Als er sich in die schöne Sängern Christine de Chagny verliebte und sie zum Star machte, schöpfte er Hoffnung. Dies ist die Handlung des Musicals, und sie endet tragisch.

Da rettete ihn Antoinette erneut und schickte ihn auf einem Auswandererschiff nach Amerika. Unter den Gesetzlosen von Coney Island arbeitete sich Erik nach oben. Mit Hilfe des skrupellosen Freundes namens Darius bringt er es schließlich zu einem millionenschweren Vermögen. Sein Hochhaus des E.M. Tower überragt Manhattan. Doch als man ihm die Mitgliedschaft in der Metropolitan Opera verwehrt, baut er seine eigene Oper und eröffnet sie mit zwei Megastars der Zeit: den Opernsängerinnen Nellie Melba und Christine de Chagny, seiner früheren Liebe.

Als der Notar Dufour in Manhattan auftaucht, gelingt es einem Journalisten, ihn zu Erik Mülheims Penthouse zu begleiten, damit der Notar den Brief Antoinette Girys übergeben kann. Der Journalist erblickt Mülheims Fratze in einem polierten Tablett, das Gesicht des mächtigsten Industriellen Amerikas, des großen Unsichtbaren.

Doch das Verhängnis naht, als Christine de Chagny in New York an Land geht und die neue Oper Mülheims singen soll. Sie ahnt noch nichts von dem Brief, den Erik erhalten hat und von dem Hass, den Darius für Erik empfindet. Der erwähnte Journalist hat das Privileg, den schicksalhaften Ereignissen beizuwohnen, doch verstehen, so gibt er 41 Jahre später bei einer Vorlesung zu, konnte er sie damals noch nicht.

_Fazit_

Zeitungsberichte, Briefe, Geständnisse, Gebete, eine Vorlesung – sie alle bilden das Gewebe der Fakten, mit denen uns der Autor versorgt. Wir haben den Eindruck, wir hätten es mit tatsächlichen Ereignissen des Jahres 1906 zu tun. Diese Doku-Fiction war schon immer Forsyths Stärke. Er erwähnt ausdrücklich seinen Dank an Caleb Carr, einen Historiker New Yorks. Dessen Romane „Die Einkreisung“ und „Engel der Finsternis“ vermitteln uns auf ebenso dokumentarische Weise ein Bild vom New York der vorletzten Jahrhundertwende – der jeweilige Tonfall eines Schreibers oder Sprechers ist genau getroffen.

Lohnt es sich also, dieses kleine Buch zu lesen? Zum einen für jene Leser, die schon das Musical mögen und wissen wollen, wie die Geschichte weitergehen könnte. Und zum anderen können sich Freunde der Schauerromantik dafür begeistern, denn Schicksal, dunkle Leidenschaften und Geheimnisse sowie Überraschungen gibt es hier genug.

Man sollte sich aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass dies nicht gerade das ist, was man als „Weltliteratur“ bezeichnet. Und da es auch kein Agententhriller ist, könnten einige Fans Forsyths enttäuscht sein.

|Originaltitel: The Phantom of Manhattan, 1999
Aus dem US-Englischen übertragen von Wulf Bergner|

John Fowles – Die Grille. Historischer Krimi

Schwarze Magie mit Erstkontakt

Im April 1736 verschwindet in einer entlegenen englischen Grafschaft unter mysteriösen Umständen eine Reisegruppe hochgestellter Persönlichkeiten. Was als spannender historischer Kriminalfall beginnt, entpuppt sich bald als vielschichtige Parabel der europäischen Geistes- und Sozialgeschichte.

Dieser berühmte Roman des englischen Romanciers tarnt sich als Kriminalfall, bei dem mehrere Todesfälle mit religiösen Erscheinungen in Verbindung gebracht werden. Doch wer sind die mysteriösen Fremden in diesem Stück? Etwa Leute von einem anderen Stern?

Der Autor
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Mara Andeck – Sisi. Die Sterne der Kaiserin

Elisabeth von Österreich wird am Heiligen Abend im Jahr 1837 als Tochter eines Herzogs und einer Prinzessin geboren und hat von Anfang an alles, was das Herz begehrt. Fanny Angerer dagegen kommt am 18. Januar 1842 als Tochter einer unverheirateten Hebamme in ärmsten Verhältnissen zur Welt. Später arbeitet sie bei ihrem Stiefvater Angerer im Friseursalon und macht sich einen Namen mit ihren ausgefallenen Haarkreationen und Flechtfrisuren. Als sie bei einer Premierenaufführung im Wiener Burgtheater der Hauptdarstellerin eine besonders kunstvolle Frisur zaubert, wird die Kaiserin von Österreich auf die Friseurin aufmerksam und engagiert sie im Alter von nur 21 Jahren.

Fanny muss verbringt fortan mehrere Stunden täglich in der Hofburg, um die knielangen Haare der Kaiserin zu kämmen und zu frisieren. Aber erstmals in ihrem Leben steht sie auf eigenen Beinen und ist finanziell unabhängig. Allerdings muss sie am Hof einige wichtige Regeln lernen, insbesondere lernt sie, dass sie dort niemandem trauen und keine Freundschaften schließen kann. Sisi aber vertraut Fanny immer mehr und setzt diese später sogar als Doppelgängerin ein, um sich selbst kurze Fluchten der Freiheit zu erschleichen. Fanny muss im Gegenzug Stillschweigen über alles halten, was sie am Hofe über Sisi erfährt und was diese denkt und tut.

Aber Fanny hat auch einen Verehrer. Zunächst nimmt sie dieses Werben gar nicht ernst, doch irgendwann kann sie die Augen nicht mehr davor verschließen, dass Hugo Feifalik ernste Absichten hegt. Doch möchte sie tatsächlich eine Beziehung eingehen? Möchte sie heiraten und ihre Freiheiten und ihre Stellung am Hofe aufgeben? Fanny findet sich in einer schlimmen Zwickmühle…
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Sara Molin – Zimtschnecken zum Frühstück

Worum geht’s?

Clara ist Lehrerin aus Leidenschaft und möchte mit ihrer frischen Art neuen Wind an die Schule, in der sie als Schwedisch-Lehrerin arbeiten, bringen. Doch ihre Kollegen sind bereits ein wenig verstaubt, weshalb sie bei ihnen mit ihrer unkonventionellen Art nicht so gut ankommt. Als hätte sie damit nicht schon genug Ballast, verlässt ihr Freund Klas sie für eine andere. Leider sind weder Claras Eltern noch ihre Schwester Paulina ihr eine Stütze.

Doch dann trifft sie plötzlich und völlig unerwartet ihren Jugendschwarm Jonathan wieder und schwimmt auf Anhieb mit ihm auf einer Welle. Außerdem lernt sie Paulinas neuen Freund Marcus kennen. Mit ihm kann sie Gespräche auf Augenhöhe führen. Eine Frage lässt sie jedoch nicht los – Was findet Marcus an ihrer oberflächlichen Schwester Paulina? Und eine zweite – Darf man sich in den Freund der kleinen Schwester verlieben?

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Takis Würger – Unschuld

Wenn alle lügen. Und niemand unschuldig ist.

Molly Carver bleiben fünfunddreißig Tage, um die Unschuld ihres Vaters zu beweisen. Seit Jahren sitzt er für den Mord an dem sechzehnjährigen Casper Rosendale im Gefägnis – nun soll das Urteil vollstreckt werden. Auf der Suche nach Antworten kehrt Molly zurück in das Ostküstendorf ihrer Kindheit. Unter falschem Namen beginnt sie, als Hausmädchen für die Rosendales zu arbeiten, eine Familie, die einmal einflussreicher war als die Rockefellers… (Verlagsinfo)

Inhalt und Eindrücke:

Molly Carver wächst in einfachen Verhältnissen allein bei ihrem Vater Florentin auf, nachdem sich die Mutter aus dem Staub macht, als Molly gerade einmal fünf Jahre alt ist. Das bescheidene Zuhause der Beiden ist ein blassgrüner schäbiger Wohnwagen in einem Wohnwagenpark am Rande der Kleinstadt Rosendale im Staat New York.

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Preethi Nair – Die Freischwimmerin

Bhanu ist 59 Jahre alt, hat zwei erwachsene Kinder, ein nettes Häuschen und blickt auf 40 Ehejahre zurück. Das soll gebührend gefeiert und auch das Ehegelübte mit ihren Mann Hiten erneuert werden. Da begegnet Bhanu plötzlich der großen Liebe ihrer Jugendjahre wieder. Deepak ist der Mann, der ihr als Heranwachsende das Gefühl gegeben hatte, ein wertvoller Mensch zu sein und sie als geliebte Erinnerung durch ihr ganzes Leben begleitet hat. Nun ist er endlich wieder da und Bhanu stellt ihre ganze Existenz in Frage.

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Juli Zeh – Über Menschen

Worum geht’s?

Dora entflieht dem Stadtleben und reist kurzerhand in die Provinz – mit ihrer Hündin Jochen. Die Vorurteile ihrer Mitmenschen gegenüber dem Landpomeranzenleben konnten ihr Gehör nicht erreichen. Nun findet sie sich also in Bracken wieder, in einem alten Haus mit großem, verwilderten Grundstück. Die Sahnehaube der Situation bildet ihr Nachbar, ein kahlrasierter Nazi, der scheinbar jedem Vorurteil mit einem Ausrufezeichen gerecht wird. Doch neben ihm trifft sie auch andere Menschen, die nicht so recht in irgendwelche Schubladen passen. Das regt Dora zum Nachdenken an, über sich, die Menschen und das worauf es im Leben eigentlich ankommt.

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Ellen Sandberg – Das Unrecht

Worum geht’s?

In Bamberg zieht langsam der Herbst ein und somit für Annett wieder eine Zeit der Unruhe. Immer um diese Zeit kommt der Kraken der Vergangenheit und legt sich über sie. Die Narbe an ihrem arm macht sich bemerkbar und die Erinnerungen an den Sommer 1988 in Wismar werden wach. Jenen Sommer, den Annett und ihre Clique in Wismar verbracht haben. Sie waren eine Handvoll Freunde, die sich blind vertrauten, bis einer von ihnen sich als Verräter entpuppte.

Mehr als zwei Jahrzehnte später erkennt Annett, dass sie erst wirklich mit ihrer Vergangenheit Frieden schließen kann, wenn sie sich ihr stellt. Kurzerhand macht sie sich auf den Weg nach Wismar, ihrer alten Heimat. Doch schon bald stellt sie fest, dass das Ruhen der Ereignisse von damals die bessere Lösung gewesen wäre als in ihre Vergangenheit zu reisen.

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Malin Stehn – Happy New Year

Inhalt

Silvester. Du dachtest, alles wird wie immer. Alte Freunde, viel Sekt, ein bisschen Hoffnung. Doch dann folgt der absolute Albtraum: Eine der Töchter verschwindet. Die Panik steigt. Die Beziehungen eskalieren. Wer lügt hier und warum?

Dichter Nebel liegt über der Stadt: Die 17-jährige Jennifer verschwindet von einer Party. Am anderen Ende des Orts stößt ihre Mutter Lollo mit ihren alten Freundinnen Nina und Malena auf das neue Jahr an. Sie haben nicht mehr viel gemeinsam, aber die Silvesterfeier der Familien hat Tradition. Als die Eltern nach einem Abend mit zu viel Alkohol und zu wenig Ehrlichkeit aufwachen, ist der Albtraum Realität. Pure Panik folgt. Dunkle Geheimnisse kommen an die Oberfläche. Wie gut kennen wir unsere Freunde und unsere Liebsten? Und was ist wirklich in dieser Silvesternacht passiert? (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Obwohl auf den Cover Roman steht, hatte ich aufgrund des Klappentextes einen Thriller erwartet. Da ich das Buch nun gelesen habe, würde ich es als Psychodrama oder tragischen Spannungsroman bezeichnen. Malin Stehn – Happy New Year weiterlesen

Nicolas Sparks – Im Traum bin ich bei dir

Der 25-jährige Colby lebt zusammen mit seiner Schwester und seiner Tante auf einer Farm in North Carolina. Doch seine eigentliche Leidenschaft ist die Musik. Während eines Aufenthalts in Florida tritt er als Musiker auf und genießt seine Freiheit. Dort lernt er auch die hübsche Morgan kennen. Beide fühlen sich zueinander hingezogen und verbringen immer mehr Zeit miteinander. Und Colby kann sein Glück gar nicht fassen, denn seiner Ansicht nach ist Morgan viel zu perfekt, um sich ausgerechnet in ihn verliebt zu haben. Zudem passen Morgans Zukunftspläne gar nicht zu Colbys Leben auf der Farm. Können die beiden diese Hürden überwinden?

In einem anderen Erzählstrang lernen wir die junge Mutter Beverly kennen, die mit ihrem Sohn auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann ist. Sie lebt von dem wenigen Geld, das sie heimlich zur Seite hatte legen können, aber in der ständigen Angst, dass ihr Mann sie doch aufspüren kann, denn schließlich hat er gute Verbindungen, und sie hatte bei der Flucht leider nicht an Überwachsungskameras gedacht. Was, wenn diese sie und ihren Sohn aufgezeichnet haben?

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Katharina Kramer – Die Sprache des Lichts

Es ist 1582 und das christliche Europa aufgrund der Reformation in katholische und protestantische Christen gespalten, wobei die protestantischen Herrscher im südfranzösischen Bearn an der Grenze zu Spanien so radikal sind, dass sie alles bei Todesstrafe verbieten, was den Menschen Vergnügen bringen könnte. Es ist die Zeit der Spione, der Alchimisten und der Hexenverbrennungen auf der einen Seite und auf der anderen Seite die Zeit technischer Entwicklungen und wissenschaftlicher Entdeckungen. Es ist auch die Zeit derer, die so wie der englische Hofastronom John Dee auf der Suche nach der Ursprache Gottes sind. So gerät der sprachbegabte, aber naive und unerfahrene Lateinlehrer Jacob Grewe aus der behüteten Welt der Internatsschule für Knaben in Pforta als polyglotter Code-Knacker und vermutlicher Spion zwischen die Fronten der Religionskriege. Dabei macht er die Bekanntschaft von Edward Kelley, seines Zeichens gewiefter Betrüger und talentierter Chemiker, sowie der sprachlich talentierten Spionin Margaréte Labè, die auf Jacob angesetzt wird.

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Dani Atkins – Sechs Tage zwischen dir und mir

Worum geht’s?

Finn und Gemma Douglas haben sich nicht gesucht, aber dennoch gefunden. Sie sind füreinander bestimmt. Der eine ist für den jeweils anderen der Lebensmittelpunkt, um den sich die ganze Erde dreht. Grund genug, ihre Liebe vor Gott zu bezeugen, doch Gemma wartet an ihrem Hochzeitstag vergeblich auf ihren Verlobten. Er ist wie vom Erdboden verschluckt und auch telefonisch nicht zu erreichen. Nachrichten über WhatsApp ruft er nicht ab. Im Gegensatz zu Gemma, die an ein Unglück denkt, sind alle anderen sicher, dass Finn kalte Füße bekommen hat.

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Patricia Koelle – Das Licht in den Bäumen

Worum geht’s?

Nele wird von ihrer betagten Großmutter Violaine um einen Gefallen gebeten. Sie versteht zunächst nicht, warum das Herz ihrer Großmutter Vio so sehr an dieser Angelegenheit liegt, da sie jedoch ein sehr inniges Verhältnis zu ihr hat, begibt sie sich schließlich auf den Weg nach Rügen. Im Gepäck hat sie eine kleine Kiefer. Diese hat bislang in einem Topf auf Vios Balkon gestanden und soll nun auf Rügen ihre Wurzeln schlagen und dort weiterwachsen.

Als Nele auf der Insel ankommt, stößt sie völlig unerwartet auf eine Familienangelegenheit, die ihr bis dato gänzlich unbekannt war. Sie lernt die Menschen und die Insel kennen und lieben und schon bald merkt Nele, dass diese Gegend sie nicht mehr loslässt.

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Karsten Dusse – Achtsam Morden im Hier und Jetzt

Mit seiner Reihe „Achtsam Morden“ hat Autor Karsten Dusse eine riesige Fangemeinde gewonnen. Mit Begeisterung habe ich die bisherigen drei Bände rund um den Erfolgsanwalt Björn Diemel gelesen, der aufgrund eines Burnouts die Achtsamkeit für sich entdeckt hat. Nur leider pflastern seitdem einige Leichen seinen Weg, weil einige Menschen ihm und seiner Achtsamkeit einfach im Wege standen… Band 4 habe ich daher mit großer Vorfreude aufgeschlagen.

Eigentlich möchte Björn Diemel über die bevorstehende Einschulung seiner Tochter reden. Doch merkwürdigerweise ist sein Achtsamkeitstrainer Joschka Breitner aber auf Björns Termin gar nicht eingestellt. Verspätet öffnet er ihm die Tür und verscheucht ihn direkt wieder. Stattdessen bietet er ihm einen anderen Termin an. Doch Björn Diemel hat bereits eine aufgeschlagene Zeitung auf dem Schreibtisch liegen sehen und deutet dies als ein Zeichen seines Therapeuten an ihn: In dem Artikel ging es um ein Tantra-Seminar.

Also macht Björn Diemel sich schlau über das Seminar und bucht kurzerhand zwei Plätze für sich und seine Partnerin. Die er allerdings noch finden muss. Tatsächlich schafft er es, seine Ex-Frau Katharina als Begleitung zu gewinnen, sodass die beiden voller Neugierde und gespannter Vorfreude zum Tantra-Seminar bei Günther fahren. Dieses allerdings verläuft nicht wie geplant, sodass die beiden früher abreisen.

Als Björn Diemel das nächste Mal bei Joschka Breitner vor der Tür steht, ist dieser krankenhausreif geprügelt und die Praxis verwüstet. Als Björn Diemels Entspannungstherapeut ins Krankenhaus muss, bietet Diemel an, die Praxis zu überwachen – und ahnt nicht, dass damit einige Dinge ihren Lauf nehmen, die er nicht mehr kontrollieren kann…

Kurze Zeit später fällt Björn Diemel ein Tagebuch seines Therapeuten in die Hände und er erfährt, dass Breitner in den 80er-Jahren Anhänger Bhagwans war. Und diese Vergangenheit holt den Therapeuten jetzt wieder ein.
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Bertrand Blier – Der Dessousverkäufer – Bekenntnisse eines Mörders

Tödliche Büstenhalter

„Büstenhalter haben mich schon immer fasziniert. Besonders das Modell Gossard mit seinen aus Elastan und Lycra geformten Körbchen.“ Monsieur Treuttel ist besessen von einer ungewöhnlichen Leidenschaft. Gipfel der Schönheit ist für ihn ein kunstvoll verpackter Busen. Wenn unter seinen Augen Frauen ihren BH ablegen, hat das allerdings verhängnisvolle Folgen …(Verlagsinfo)

Der Autor
Bertrand Blier – Der Dessousverkäufer – Bekenntnisse eines Mörders weiterlesen

Karin Kalisa – Fischers Frau

Er wird zwar „der Perser der Ostsee“ genannt, doch wer bisher noch nie von Fischerteppichen gehört hat, dem sei an dieser Stelle verziehen und stattdessen Karin Kalisas Roman „Fischers Frau“ ans Herz gelegt. In der Neuerscheinungen des Droemer Verlags werden diese unscheinbaren bis biederen Teppiche, die „nichts darstellen wollen, als sie sind“, zum Star eines Romans.

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Lena Kiefer – Westwell – Heavy & Light

Inhalt

Als Helena Weston nach New York zurückkehrt, hat sie nur ein Ziel: den Ruf ihrer Schwester wiederherstellen, koste es, was es wolle. Zweieinhalb Jahre ist es her, dass Valerie und ihre große Liebe Adam nach einer Partynacht tot in ihrer Hotelsuite aufgefunden wurden, und seitdem lässt Adams Familie keine Gelegenheit aus, Valerie die alleinige Verantwortung am tragischen Tod der beiden zu geben. Einzig Helena glaubt fest an die Unschuld ihrer Schwester, und sie setzt alles daran, herauszufinden, was in jener schicksalhaften Nacht wirklich geschehen ist. Aber auf der Suche nach der Wahrheit kommt ihr ausgerechnet Jessiah Coldwell – Adams jüngerer Bruder – in die Quere. Helena weiß, dass sie Jess eigentlich mit jeder Faser ihres Seins hassen müsste. Und doch weckt er Gefühle in ihr, gegen die sie schon bald machtlos ist … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

„Westwell – Heavy & Light“ vereint alles, was richtig gute New Adult Geschichten ausmacht: viel Gefühl, erschütternde Dramen, nervenaufreibende Spannung sowie überraschende Wendungen. Ich habe jede Sekunde dieser emotionalen Achterbahnfahrt genossen. Lena Kiefer – Westwell – Heavy & Light weiterlesen