Naomi Mitchison ist die schönste Frau auf dem Mond. Gleichzeitig ist sie die einzige Verdächtige bei dem Prozess um einen Mordversuch, dem der Vierte Sprecher des Asteroidengürtels zum Opfer fallen sollte.
Aber sie ist keine Mörderin, soviel ist Gil Hamilton, dem Polizeiagenten mit dem „imaginären Arm“, klar. Beim Heranschaffen der Beweise muss er sich beeilen, denn Gerichtsverhandlungen sind erfahrungsgemäß sehr kurz. Am Ende wandert der Verurteilte in eine der Organbanken, um der Gesellschaft den Schaden zurückzuzahlen, den er verursacht hat. Und es wäre schade, wenn von Naomi nicht mehr übrig blieben als einige besonders hübsche Einzelteile… (Verlagsinfo)
Dieser Roman wurde 1994 in den Sammelband „Planetenträume“ aufgenommen.
Das Zentrum unserer Galaxis ist großartig und wundervoll – aber tödlich. Dort befindet sich ein riesiges Schwarzes Loch – eine Grube, in die schon Hunderttausende von Sonnen gestürzt sind. In dieser spukhaften Sternenwelt flieht eine kleine menschliche Schar vor einem Feind, den zu bezwingen sie nicht hoffen kann: unendlich überlegene künstliche Intelligenzen, die in großen, insektenartigen Maschinen stecken. Der kleine Rest der Menschheit wird angeführt von Killeen, einem Mann, der in Zeiten verzweifelter Bedrängnis sich durch sein Glück und seine Kühnheit auszeichnete.
Er schafft es, ein anderes Sonnensystem zu erreichen, wo die Gruppe mit nie gesehenen Wundern konfrontiert wird: eine kosmische Saite, mit der von einer überlegenen technischen Zivilisation ein Planetenkern herausgeschält wird und eine organische Lebensform von der Größe einer Welt entsteht. In dieser unvorstellbar weiterentwickelten Umgebung kommt dem Menschen allenfalls die Rolle einer parasitären Randexistenz zu – es sei denn, eine dieser kosmischen Mächte interessierte sich für sein genetisches Erbe, das einzige Überlebenskapital, das er noch hat. (Verlagsinfo)
Unter den so alltäglich und harmlos daherkommenden Erzählungen der preisgekrönten US-Schriftstellerin Kate Wilhelm („Früher sangen hier Vögel“) tun sich oftmals Abgründe auf. Die 1928 geborene Autorin (siehe unten) ist seit 1963 mit dem Science Fiction-Herausgeber Damon Knight verheiratet und eine der wichtigsten Genreschriftstellerinnen. Sie hat sich durch zahlreiche Romane und Storysammlungen den Ruf erworben, im Genre ausgezeichnete Wissenschaftsromane zu schreiben und außerhalb des Genres gute Kriminalromane.
Meines Erachtens ist Wilhelm am besten in ihren Kurzgeschichten, die stets eine bewegende oder witzige Pointe haben. Sie erzählen das Neue aus der Ausgangssituation des gewöhnlichen Familienlebens heraus, kippen dann Science Fiction- oder Fantasy-Situationen und brechen am Punkt der größten Erkenntnis unvermittelt ab: sehr wirkungsvoll.
Diese Originalanthologie aus dem Jahr 1977 bringt fünf Erzählungen und einen Roman von SF-Autorinnen, die mittlerweile schon recht bekannt sind (oder es zumindest in den achtziger Jahren waren). Die bekannteste Autorin dürfte Ursula K. LeGuin sein, die Autorin des verfilmten ERDSEE-Zyklus. Alle Beiträge erscheinen hier zum ersten Mal und tragen deshalb das Copyright des Jahres 1978. Was nicht heißt, dass sie nicht schon früher geschrieben wurden.
„Doktor Ain“ (Band 1 der Reihe) zeigt die humorvollen Anfänge von James Tiptree Jr. am Ende der 60er-Jahre. Ihre Erzählung ‚Geburt eines Handlungsreisenden‘ war der Durchbruch der Autorin. Ein Zollbeamter in einer interplanetarischen Verladestation, eigentlich Burn-out-gefährdet, muss im Minutentakt entscheiden, wie herkömmliche Güter verpackt werden sollen, da diese in anderen Sonnensystemen durchaus als Kriegserklärung aufgefasst werden könnten oder indiziert sind. Ein Feuerwerk von Pointen und Spitzen werden auf Leserin und Leser losgelassen, wenn man den in jeder Weise multitaskingfähigen Beamten bei der Arbeit beobachtet.
Die in zwei Episoden (‚Hilfe‘ und ‚Mutter kommt nach Hause‘) erzählte Geschichte eines CIA-Büros, das eigens für den Fall einer Landung von Außerirdischen installiert wurde, treibt Leserin und Leser erneut Tränen in die Augen, wenn man den überforderten Protagonisten folgt, als tatsächlich ein UFO die Erde heimsucht. Trotz des Humors, den die Autorin in diese Erzählung packt, hat jedoch auch diese ein nachdenkliches Ende.
Dem gegenüber stehen aber auch die ersten kritischen Texte James Tiptree Jrs. Die titelgebende Erzählung ‚Doktor Ains letzter Flug‘ schildert den von einem Wissenschaftler inszenierten Weltuntergang und die Ausrottung der Menschheit, weil er die Erde liebt.
Dies ist der zweite Roman im vierbändigen Schiff-Zyklus, der mit „Ein Cyborg fällt aus“ (1966, revidiert 1978) begonnen wurde. Der Zyklus umfasst folgende Bände:
Schiff-Zyklus (mit Bill Ransom)
Do I Sleep or Wake (altern. Version von Destination Void, 1965)
Destination: Void (1966, dt. Ein Cyborg fällt aus, 1971 u. Neuaufl. 1987)
Destination: Void – Revised Edition (1978)
The Jesus Incident (1979, dt. Der Jesus-Zwischenfall 1981)
The Lazarus Effect (1983, dt. Der Lazarus-Effekt 1986)
The Ascension Factor (1988, dt. Der Himmelfahrtsfaktor 1989)
Bei Heyne veröffentlicht:
1) Ein Cyborg fällt aus
2) Der Jesus-Zwischenfall
3) Der Lazarus-Effekt
4) Der Himmelfahrts-Faktor
Seamus O’Malley ist der Leibwächter eines Konzernchefs, der mit seinem Vater abrechnen will. Seamus lässt sich in ein Attentatskomplott verwickeln, das aber anders als geplant ausgeht. Seine Flucht vor dem Seniorchef führt ihn durch ein Endzeit-New-York, in dem das Überleben eine Kunstform ist. „Ein amerikanisches ‚Clockwork Orange'“, ist dieser Science-Fiction-Roman untertitelt. Und wer dabei vor allem an Bilder aus Kubricks genialem Film denkt, liegt in Sachen Inhalt schon halbwegs richtig.
Während die letzten Rohstoffe dahinschwinden, steht die Erde vor einer gigantischen Klimakatastrophe. Da fasst Dan Randolph, ein privater Raumfahrtunternehmer, einen so atemberaubenden wie riskanten Plan: Er will eine Expedition in den Asteroidengürtel des Sonnensystems schicken, um die ungeheuren Ressourcen zwischen Mars und Jupiter für die Erde Menschen zu erschließen und damit die Zukunft zu sichern.
Seinem Gegenspieler Martin Humphries, Erbe des milliardenschweren Humphries Trust, ist das Schicksal der Erde völlig gleichgültig. Er lebt in einer luxuriösen Idylle auf dem Mond und sein einziges Ziel ist es, sein Vermögen zu mehren und seine Macht auszubauen. So beabsichtigt er, Randolphs Raumfahrtunternehmen seinem Trust einzuverleiben, um das Know-how zu übernehmen und zu gegebener Zeit selbst Ansprüche im Asteroidengürtel zu erheben. Und aus diesem Grund setzt er alles daran, Randolphs Expedition scheitern zu lassen – und geht dabei buchstäblich über Leichen … (verlagsinfo) Ben Bova – Der Asteroidenkrieg (Asteroiden-Trilogie 1) weiterlesen →
Kampf gegen den Umwelt-GAU und um die eigene Identität
Eine junge Millionenerbin wird entführt, doch ihr gelingt die Flucht. Als sie sich in den gefährlichen Straßen einer fremden Stadt wiederfindet, sammelt eine Passantin sie auf. Doch Spanner, wie die Frau sich nennt, geht riskanten Geschäften nach – und zwingt die ihr verpflichtete Frances Lorien Van de Oest, dabei mitzumachen. Frances emanzipiert sich und haut ab. Sie arbeitet lieber ganz unauffällig in der städtischen Kläranlage. Aber wie lange kann das noch gutgehen?
Die Autorin
Die britische Autorin des preisgekrönten Romans „Ammonit“ (dt. bei Heyne) erhielt 1996 für den Roman „Slow River“ (dt. als „Untiefen“) den begehrten Nebula Award. Auch Griffiths Kurzprosa, die bislang nur verstreut erschien, kann sich sehen lassen. Sie befasst sich mit heißen wissenschaftlichen Themen in interessanter, kritischer Weise, die von humanistischer Grundeinstellung zeugt. Griffith bekennt sich zu ihrer Homosexualität und hat Anthologien von Erzählungen herausgegeben, die Homosexualität thematisieren.
Ein riskanter Blick auf die Evolution der Maschinen
In ferner Zukunft landet das mächtige Raumschiff »Der Unbesiegbare« auf dem Planeten Regis III, um das Schicksal seines dort verschollenen Schwesterschiffes »Kondor« zu ergründen. Es gibt keinen Überlebenden, aber Lebensmittelvorräte, Wasser- und Sauerstoffreserven wären für viele Monate ausreichend gewesen. Allerdings sind die Innenräume des Raumschiffs in einem unbeschreiblichen Zustand, als habe eine Horde Wilder darin gehaust. Wie die Wissenschaftler des »Unbesiegbaren« feststellen, gibt es auf Regis III keine feindliche Fauna oder Flora und doch wird der Planet von einer Macht beherrscht, die auch der Rettungsexpedition fast zum Verhängnis wird.
Lem spinnt ein spannendes Weltraumgarn, wäre aber nicht Lem, wenn er sich nicht noch quasi nebenbei die Nanotechnologie, die Technoevolution und vieles mehr ausdenken würde. Ein Klassiker der SF. (2 Verlagsinfos) Stanislaw Lem – Der Unbesiegbare. SF-Roman weiterlesen →
Der Biologe Hal Cousins sucht nach einer Methode, Langlebigkeit mit Hilfe genetischer Veränderung herbeizuführen. Doch er muss feststellen, dass diverse Unbekannte ihm ins Handwerk pfuschen und seine Forschungen unterbinden. Da beginnt eine mysteriöse Serie von Anschlägen gegen ihn, und nur zwei zwielichtige Leute helfen ihm: ein als Antisemit diskreditierter Ex-Professor – und Lisa, die Frau von Hals Zwillingsbruder Rob, der kürzlich in New York City ermordet wurde. Hal ist sich absolut nicht sicher, ob er diesen beiden trauen darf.
Das bewährte FBI-Team aus „Quantico“ bekommt einen neuen Auftrag. Das Unternehmen Talos, geleitet von Axel Price, schickt sich an, die wirtschaftliche Kontrolle über die bankrotten Vereinigten Staaten von Amerika zu übernehmen. Zum Glück hat das FBI einen Maulwurf in die Talos-Organisation einschleusen können: Fuad Al-Husam wartet auf die Sicherheitslücke, die ihm Jane Rowland, in der Talos-IT verschaffen soll. Jane arbeitet für Spider/Argus, einen Ableger der NSA… Greg Bear – Mariposa (Quantico 2) weiterlesen →
In dem Jugendbuch „Dinosaur Summer“ geht es dem bekannten SF-Autor Greg Bear statt um Nanotechnologie und Planeteneroberung um die Realität der Fiktion und um das Thema der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen: Dinosaurier im Jahr 1947? Die gibt es wirklich. Sie leben frei auf einem Plateau in Südamerika. Als der Abenteurer Peter Belzoni mit seinem Vater die Attraktionen eines Dinosaurier-Zirkus in ihren natürlichen Lebensraum zurückbringen wollen, sehen sie sich nach einem brutalen Angriff gstrandet. Sie müssen sich der anderen Raubwesen wie etwa Riesenvögeln erwehren, soll ihnen die Flucht gelingen…
Classic SF: Preiswürdige Erzählungen von Star-AutorInnen
Dieser Jahresband ist eine Fundgrube für SF-Einsteiger und -Fortgeschrittene gleichermaßen. Bekannte Autoren der 1980er Jahre wie George R.R. Martin, Walter Jon Williams und Lucius Shepard sind hier versammelt. Aufstrebende weibliche Autoren wie Karen Joy Fowler, deren Romane mittlerweile verfilmt werden, gaben damals ihr Debüt, und etablierte Autorinnen wie James Tiptree jr. alias Alice Sheldon befanden sich im Endstadium ihrer Karriere. Wolfgang Jeschke (Hrsg.) – Heyne Science Fiction Jahresband 1989 weiterlesen →
Mit seinen preiswerten Jahresbänden bedankt sich der Heyne Verlag bei seinen Lesern. Im Unterschied zu früheren Science Fiction-Jahresbänden wird 1994 nicht mehr gekennzeichnet, ob eine Story ausgezeichnet wurde, sei es mit dem HUGO oder dem Nebula, jeder Beitrag steht für sich. Es sind beiträge von Brian Aldiss, Michael Flynn, Robert Silverberg, John Barnes, Alan Brennert, Ian McDonald und Kim Stanley Robinson. Wolfgang Jeschke (Hg.) – Heyne Science Fiction Jahresband 1994 weiterlesen →
Die Bezwinger des Olymp: erstklassige SF-Erzählungen
Dieser Jahresband vereint Geschichten und Kurzromane von den Brüdern Strugatzki, Kim Stanley Robinson, Mary Gentle, George Guthridge, Marek Baraniecki und – last but not least – Thomas Ziegler. Insgesamt bietet der Band eine sehr gehalt- und niveauvolle Sammlung erstklassigen Materials, das von den einfühlsamen Illustrationen ideal ergänzt wird. Die Handlung von Kim Stanley Robinsons Kurzroman „Grüner Mars“ stellt den Höhepunkt eines an guten Stories nicht gerade armen Auswahlbandes dar. Wolfgang Jeschke (Hrsg.) – Heyne Science Fiction Jahresband 1998 weiterlesen →
Der SF-Jahresband 1997 vereint Geschichten und Kurzromane von Michael Flynn, Elisabeth Vonarburg, Ben Bova, Stephen Baxter, Lucius Shepard, Charles Sheffield und – last but not least – Marcus Hammerschmitt. Insgesamt bietet der Band eine sehr gehalt- und niveauvolle Sammlung erstklassigen Materials, das von den Illustrationen ideal ergänzt wird. Die Story von Lucius Shepard über „Muschelkratzer-Bill“ landete zum Beispiel bei zahlreichen Awards auf den vordersten Plätzen. Wolfgang Jeschke (Hrsg.) – Heyne Science Fiction Jahresband 1997 weiterlesen →
Der Heyne SF-Jahresband 1999 bietet Science Fiction auf höchstem Niveau, sowohl was Ideen, als auch Sprache und Stil anbelangt. Ein guter, anspruchsvoller Einstieg in das Genre. Bemerkenswert: Der Jahresband 1999 enthält fünf Novellen mit Umfängen zwischen 69 und 95 Seiten. Unter diesen Erzählungen ragt die erste in mehrfacher Hinsicht heraus: „Die Dechronisation von Sam Magruder“ von George Gaylord Simpson. Dafür hat kein Geringerer als Arthur C. Clarke das Vorwort verfasst. Jeschke, Wolfgang (Hrsg.) – Heyne Science Fiction Jahresband 1999 weiterlesen →
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