Lode, Christoph – Stadt der Seelen, Die (Pandaemonia 2)

_|Pandaemonia|_:

Band 1: [„Der letzte Traumwanderer“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6879
Band 2: _“Die Stadt der Seelen“_
Band 3: „Phoenixfeuer“ (Oktober 2011)

_Vivana und Liam_ ist es gelungen, das Gelbe Buch von Yaro D’ar an sich zu nehmen. Aber dann kamen ihnen Aziel und seine Verbündeten dazwischen, mit dem Ergebnis, dass Liam ins Pandaemonium verbannt wurde. Natürlich steht es für Vivana außer Frage, dass sie ihren Freund dort wieder herausholen muss. Vivanas Vater, der Erfinder Quindal, sieht das allerdings ganz anders …

Jackon wurde von Aziel schwer verwundet, überlebt aber. Und kaum geht es ihm gut genug, lässt Lady Sarka ihn seine Ausbildung fortsetzen. Jackon soll lernen, mit Träumen zu kämpfen, damit er sich gegen Aziel verteidigen kann. Aber die missglückte Attacke auf Jackon hat Aziel massiv geschwächt. Warum also hat Lady Sarka es so eilig?

_An Intensität_ hat die Charakterzeichnung zwar nicht unbedingt zugenommen, dafür bietet sie einiges an Entwicklung:

Jackon ist jetzt einer von Lady Sarkas Leibwächter, und er findet durchaus Geschmack daran, nicht nur an dem Luxus, der ihn jetzt umgibt, sondern auch an dem Respekt, der ihm von der Bevölkerung entgegengebracht wird. Allmählich scheint er ein wenig hochnäsig zu werden.

Die sanfte und mitfühlende Vivana dagegen wird durch ihren Aufenthalt im Pandaemonium spürbar härter, ihr sturer und ein wenig ignoranter Vater wiederum ist gezwungen, sein Weltbild massiv zu korrigieren, was letztlich zu einer offeneren und toleranteren Haltung gegenüber den Manusch führt.

Ähnliches kann man von der Handlung sagen. Komplexer ist sie nicht geworden, aber sie hat durchaus ein wenig an Tempo zugelegt. Schon allein durch die Beschreibung des Pandaemoniums erhöht sich die Grundspannung: Dieser Ort ist ausgesprochen unwirtlich und abweisend, und die Dämonen, die Christoph Lode entwirft, sind nicht nur hässlich, sondern auch recht bedrohlich. Das gelingt dem Autor nicht durch exzessive Grausamkeit oder Ströme von Blut, sondern vielmehr durch die spürbare Heimtücke seiner Geschöpfe. Selbst, wenn Vivana und ihre Begleiter nicht unmittelbar bedroht sind, ist die Gefahr dennoch stets unterschwellig spürbar.

Bei dem Handlungsstrang um Jackon, der parallel dazu läuft, ist das nicht im selben Umfang der Fall. Erst als Lady Sarka das Fehlen des Gelben Buches entdeckt, zieht auch hier das Tempo an, gerade rechtzeitig, um den Wegfall des Spannungsbogens auszugleichen, als Vivana aus dem Pandaemonium zurückkehrt. Das ist technisch gut gemacht, nur leider bleibt hier die Entwicklung der Ereignisse in mancherlei Hinsicht vorhersehbar, zum Beispiel in Bezug auf Lucien. Spannung entsteht eher durch das |wie| als durch das |was|, und zwar deshalb, weil Christoph Lode viele Augenblicke, die geradezu nach einem „Zwischenfall“ schreien, einfach verstreichen lässt. Am erwarteten Ergebnis ändert das nichts, es tritt einfach nur ein wenig später ein.

Am interessantesten fand ich jedoch die Entwicklung Ruacs. Der kleine Tatzelwurm hat sich durch den Aufenthalt im Pandaemonium schwer gemausert, und der Leser darf gespannt sein, wohin das noch führt. Es würde mich wundern, wenn Ruac nicht noch eine entscheidende Rolle im letzten Band spielt. Auf die Geheimnisse der Manusch ist der Autor zwar nicht näher eingegangen, die angedeutete Verbindung zu den Ruinen im Pandaemonium klingt aber ebenfalls vielversprechend.

_Unterm Strich_ finde ich, der zweite Band hat sich gegenüber dem ersten durchaus ein wenig gesteigert. Die Entwicklung einiger Charaktere hat sämlilchen Figuren gut getan, auch wenn es ihnen insgesamt noch immer ein wenig an Geschmeidigkeit fehlt. Die Handlung ist bewegter und temporeicher und hat sich zudem auf eine zusätzliche Ebene ausgeweitet. Das Pandaemonium war ein echter Gewinn, und das nicht nur wegen der gelungenen Darstellung, sondern auch wegen seiner Rolle im Gesamtzusammenhang. Wenn der dritte Band hält, was das Ende des zweiten verspricht, dann könnte er sich durchaus noch einmal steigern.

_Christoph Lode_ stammt aus dem Rheinland und ist seit Jahren freiberuflicher Schriftsteller. Nach den Historienromanen „Der Gesandte des Papstes“ und „Das Vermächtnis der Seherin“ ist die |Pandaemonia|-Trilogie sein erster Ausflug ins Fantasy-Genre. Der dritte Band unter dem Titel „Phoenixfeuer“ erscheint im Oktober, außerdem ist für Mitte April die Veröffentlichung eines weiteren Historienromanes vorgesehen, „Die Bruderschaft des Schwertes“.

|Broschiert: 476 Seiten
ISBN-13: 978-3442471744|
[www.christoph-lode.de]http://www.christoph-lode.de

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