Liebesdolch und Purpurschnecke
Frankreich, im 18. Jahrhundert: Die junge Lolotte ist tief unglücklich, als es nach dem Tod ihres Vaters und Bankrott der Familie nur noch eine Zukunft für sie gibt: ein Leben im Kloster! Doch Lotte gelingt es, ein verbotenes Buch voller sündiger Zeichnungen in die heiligen Mauern zu schmuggeln – und findet in ihrer Zofe eine ebenso erfahrene wie willige Lehrmeisterin: Felicia hat die Geheimnisse und Unartigkeiten der Liebeskunst schon früh kennengelernt – als sie als Junge verkleidet mit einigen Burschen durch die Lande zog und schließlich einer Madame zu Diensten war, deren Verlangen keine Scham und keine Grenzen kannte… (Amazon.de)
„Küß mich! Küß mich doch, sag ich. – Warum sollt ich sie nicht küssen? so sehr ich auch ihresgleichen war, so fand ich Sie doch verführerisch; und tat mir meine Herrschaft nicht immer eine Ehre damit an? Ich küßte sie also. – Da, nimm meine Brüste und gib mir deine Hand – ich wette, du hast noch keine Bauchspalte gefühlt – eine hübschere wirst du nicht zu sehen bekommen – – (Sie steigt auf den Stuhl und hält sie mir dicht vor Augen.) – Sieh sie recht an! Greif zu! Nicht wahr? Sie ist frisch und niedlich! Nun ist die Reihe an mir…“ (Auszug)
Es gibt mehrere Versionen der ersten deutschen Übersetzung aus dem Jahr 1970. Die Rowohlt-Ausgabe enthält eine Biographie, die Apollinaire 1910 zusammengestellt und veröffentlicht hat. Das Titelbild ziert ein Foto aus einem Film über Giacomo Casanova.
Die Übersetzungsversion, die unter dem Titel „Mein Noviziat“ 1980 bei Moewig (inzwischen aufgelöst) erschien, bietet eine übersichtliche Sortierung des Textes und eine modernisierte Ausdrucksweise ohne unverständliches Vokabular.