Schlagwort-Archive: Random House Audio

Stephen King – Holly (Lesung)

Die Handlung:

Privatermittlerin Holly Gibney steckt in einer Lebenskrise, da erhält sie einen Anruf: »Meine Tochter Bonnie ist vor drei Wochen verschwunden, und die Polizei unternimmt nichts.« Ihre Nachforschungen führen Holly zu einer weit zurückreichenden Liste ungelöster Vermisstenfälle. Alle spielen im Umfeld eines inzwischen emeritierten Ernährungswissenschaftlers mit dem Spitznamen »Mr. Meat«. Holly hat schon gegen grausame Gegner bestanden, aber hier begegnet sie dem schlimmsten aller Ungeheuer: dem Menschen in seinem Wahn. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Moment … Holly? Holly Gibney? Kennen wir die nicht? Klar, kennen wir die! Und wer alle drei Romane aus Kings „Mr.-Mercedes“-Reihe verschlungen hat, der hat sogar ihre komplette Entwicklung miterleben können. Von der Schüchternen, über die Partnerin, bis hin zur toughen Privatermittlerin. Stephen King sagt selbst, dass sie eigentlich nur eine Randfigur hätte werden und bleiben sollen, aber dann habe sie sein Herz erobert. Und so lässt er die Eigendynamik weiterleben, ganz zur Freude aller Holly-Fans. Er hatte auch eigentlich noch gar keine Story für sie im Kopf, nur eine Szene: Holly erlebt die Beerdigung ihrer Mutter per Zoom-Call. Traurig, aber noch keine Geschichte. Und dann las er eine Schlagzeile in einer Zeitung und schon hatte er seine Antagonisten gefunden.

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Hakan Nesser – Die Fliege und die Ewigkeit (Lesung)


Kurios: Opfer stirbt, Mörder weint, Fliege lacht

Jahrelang saß der 54-jährige Bibliotheksangestellte Maertens wegen Mordes im Gefängnis. Inzwischen wieder in Freiheit, lebt er völlig zurückgezogen. Er spielt Schach und schreibt Klassiker ab. Doch plötzlich gerät sein Dasein aus dem Gleichgewicht. Nun ist sein einstmals bester Freund und Studienkollege, der Philosoph Tomas Borgmann, gestorben und hat ihm ein ungewöhnliches Erbe hinterlassen. Borgmanns Witwe Marlene erklärt ihm, dass Tomas verfügt hat, dass Maertens eine Woche bei Marlene in ihrem einsam gelegenen Haus am Meer verbringen solle. Mit freiem Zugang zur Bibliothek. Ob er will oder nicht, Maertens muss sich an seine Zeit mit Tomas erinnern, an die Zeit vor dem Mord, an jene Zeit, in der er ein anderer war: Leon Delmers. Allmählich wird ihm klar, dass sein Freund ihn vor Jahren schamlos hinterging.

Der Autor

Håkan Nesser, Jahrgang 1950, ist neben Henning Mankell der wohl wichtigste Kriminalschriftsteller Schwedens. Wo jedoch Mankell den anklagenden Zeigefinger hebt, weiß Nesser die Emotionen anzusprechen und dringt in tiefere Bedeutungsschichten vor. Außerdem verwendet er eine poetischere Sprache als Mankell und gilt als Meister des Stils. Uns in Deutschland ist er bislang durch seine Romane um Kommissar Van Veeteren bekannt, aber auch „Kim Novak badete nie im See von Genezareth“ erregte Aufsehen. Er lebt in London und auf Gotland.

Manche seiner Romane um Kommissar van Veeteren wurden 2005/2006 in einer TV-Serie verfilmt.

Übersetzte Werke

Die Van-Veeteren-Reihe (chronologisch)

1) Das grobmaschige Netz
2) Das vierte Opfer
3) Das falsche Urteil
4) Die Frau mit dem Muttermal
5) Der Kommissar und das Schweigen
6) Münsters Fall
7) Der unglückliche Mörder
8) Die Tote vom Strand
9) Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod
10) Sein letzter Fall

Die Inspektor-Barbarotti-Reihe

1. Mensch ohne Hund, dt. von Christel Hildebrandt; München: btb 2007. ISBN 978-3-442-75148-8
2. Eine ganz andere Geschichte, dt. von Christel Hildebrandt; München: btb 2008. ISBN 978-3-442-75174-7
3. Das zweite Leben des Herrn Roos, dt. von Christel Hildebrandt; München: btb 2009. ISBN 978-3-442-75172-3
4. Die Einsamen, dt. von Christel Hildebrandt; München: btb 2011. ISBN 978-3-442-75313-0
5. Am Abend des Mordes, dt. von Paul Berf; München: btb 2012. ISBN 978-3-442-75317-8

Der Sprecher

Dietmar Bär, 1961 geboren, ist mit dem Genre „Krimi“ schauspielerisch groß geworden. Erste Aufmerksamkeit als TV-Darsteller zog er durch seinen Auftritt im Schimanski-Tatort „Zweierlei Blut“ 1984 und die Hauptrolle in Dominik Grafs Fernsehspiel „Treffer“ 1984 auf sich. 1986 erhielt er den „Deutschen Darsteller-Preis für den Nachwuchs“. Als Kommissar Freddy Schenk steht er seit 1987 im „Tatort“ zusammen mit Klaus J. Behrendt vor der Kamera.

Bär hat bislang an Nesser-Krimis den vorliegenden Roman, „Der Tote vom Strand“ sowie „Kim Novak badete nie im See von Genezareth“ gesprochen.

Handlung

Es ist der dunkle Januar, und Björn Maertens schreibt mal wieder: „Hamlet“ von Shakespeare. Dies ist schon sein x-ter Klassiker. Kurz nach seiner 14-jährigen Haftstrafe fing er damit an, inspiriert von einem Mitgefangenen. Er lernt die Vorlage auswendig, lässt das Unterbewusstsein seine Arbeit tun und schreibt dann alles aus dem Gedächtnis wieder. Das ist aktive Arbeit, kein stupides Abschreiben. Und allmählich fühlt er sich wie der dänische Prinz. Denn auch Maertens hat sich in den Trümmern seines Lebens eingerichtet, ist ein Enteigneter. Doch im Schreiben entgrenzt er sich und findet ganz zu sich selbst. Er begann mit „Der Steppenwolf“, zuletzt war es „Madame Bovary“, jetzt kratzt seine Gänsefeder den „Hamlet“ aufs Papier. Ganz wie der Schwan von Stratford.

Da klingelt das Telefon. Niemand meldet sich, aber Maertens denkt, er erkenne das Schweigen wieder. Es gehört seinem früheren Freund Tomas Borgmann. Noch zweimal wird Borgmann anrufen – und immer schweigen. Doch Maertens hat mit ihm nichts mehr zu tun, nicht seit jener Sache damals in Grotenburg. Vor 35 Jahren.

Er arbeitet in der Ausleihe des Staatsbibliothek, danach geht er zu „Freddys Bar“, um mit seinem Kumpel Bernhard Schach zu spielen und sich mit seiner Clique zu unterhalten. Abends besucht er seine Noch-Ehefrau Birte, um mit ihr zu Abend zu essen und danach zu bumsen. In letzter Zeit hat Maertens an seinem Oberkörper einen dunklen Fleck entdeckt: Hautkrebs? Er unternimmt nichts, und als Birte einer Sekte beitritt und ihm sagt, ihre Treffen seien unmoralisch, da unternimmt er auch nichts. Er habe kein „Bild vom Leben“, sagt er. Man versteht ihn nicht.

Als Birte sein Manuskript von „Schuld und Sühne“ entdeckt, ist sie begeistert. Natürlich hält sie es für sein eigenes Werk. Sie will es ihrem Pastor zeigen. Und wie sich herausstellt, will dieser das famose Buch im Eigenverlag herausbringen. Und da Maertens zu diesem Zeitpunkt bereits auf ganz anderem Kurs ist, sagt er „in Ordnung“. Eine späte Rache am Pastor, denn wenn der Verlag merkt, was für ein Buch er da drucken soll, wird der Druck nicht mehr durchführbar sein – oder es entsteht eine ungenehmigte Ausgabe.

Am 7. März klingelt das Telefon zum letzten Mal. Niemand meldet sich, wie üblich, aber etwas hat sich verändert. Kurz darauf liest er den Nachruf auf Tomas Borgmann, den großen, international bekannten Moralphilosophen. Seine Frau Marlene und seine beiden Töchter Hilde und Ruth trauerten um ihn, heißt es. Borgmann lebte zuletzt in B. am Meer. Maertens weiß, er muss zur Beerdigung. Ob Marlene ihn wohl wiedererkennt? Auch sie kannte er vor 35 Jahren, natürlich, doch Borgmann spannte sie ihm erst aus, tja, und nach dieser „Sache“ wanderte Maertens ja in den Knast.

Rückblende („Purgatorio“)

Als Maertens ein 19-jähriger Student in Grotenburg war, hieß er nicht Maertens, sondern Leon Delmers. Er war einer der „zwölf Apostel“, jenes ausgewählten Klubs von Pihilosophiestudenten, die bei Professor Hochstein für das Vorexamen und die Abschlussprüfung paukten. Leon ist mit Abstand der Fleißigste, denn dieser Abschluss soll sein Sprung aus dem Mief der Provinz werden. Er will Lehrer oder Dozent in einer richtigen Stadt werden, und nach seinen Noten zu urteilen, ist er wirklich gut.

Doch dann tritt Tomas Borgmann in sein Leben. Der Sohn eines Bischofs hat eine viel bessere gesellschaftliche Ausgangsposition und er hat eine genaue Vorstellung davon, wie seine Zukunft aussehen wird. Er hat sogar eine eigene Moralphilosophie: Das Handeln ist es, worauf es ankommt. Wer nicht handle, sei selber schuld und werde sich den Rest seines Lebens darüber grämen, nicht gehandelt zu haben, als es darauf ankam. Borgmann schafft es, einen vielbeachteten Aufsatz in einem Universitätsorgan zu veröffentlichen: „Die Fliegen und wir“. Darin besteht er auf der Ausbildung einer unverwechselbaren Individualität, mit der sich der einzelne Mensch von der Fliege, die nur universal gültigen Prinzipien gehorcht, zu unterscheiden trachten muss.

Wie viel diese Grundsätze wert sind, soll Leon Delmers am Ende seiner Bekanntschaft mit Tomas Borgmann herausfinden. Marlene, Borgmanns neue Freundin, ist zugleich die Tochter Professor Hochsteins und Leons heimliche Angebetete. Resigniert tritt Leon gegenüber Borgmann zurück, und auch als es um die Beschaffung der Examensaufgaben geht, lässt sich Leon von Borgmann leiten. Hochstein hat Borgmann direkt dazu herausgefordert, ob er wohl herausfinden könne, wie die Aufgaben fürs Abschlussexamen lauten werden.

Das lässt sich der Student nicht zweimal sagen: Er steigt mit Leon in die verlassen geglaubte Wohnung des Professors ein, findet die Aufgaben, will sie gerade abschreiben – doch da tritt Hochstein persönlich ein. Er werde dafür sorgen, dass sie von der Uni fliegen, kündigt der Professor an und wirft sie raus. Das kann Borgmann natürlich nie im Leben zulassen. Jetzt gilt es zu handeln, jetzt mehr denn je! Und nach einem durchzechten Abend stellt er Leon vor die Wahl: Es gibt nur einen Weg, den Rausschmiss zu verhindern: Der Professor muss sterben. Wer soll die Tat vollbringen – Leon oder Borgmann? Borgmann lässt die Würfel entscheiden.

Gegenwart

Bei der Beerdigung Borgmanns begegnet Maertens zwei Frauen. Marlene, die ihn immer noch Leon nennt, informiert ihn etwas später von Borgmanns letztem Wunsch: Er soll sieben Tage zusammen mit ihr in seinem Haus in B. am Meer verbringen, seine Bibliothek lesen, aber nur Gegenwart Marlenes. Das ist alles. Keine nachträgliche Entschuldigung oder Erklärung. Ob diese wohl in der Bibliothek zu finden sind? Es sollen immerhin sechs- bis siebentausend Bände sein. Maertens willigt ein.

Die zweite Frau, die er am Grab sieht, hat einen Strahlenglanz um ihren Körper. Maertens steht da wie gelähmt, als sie wieder weggeht. Er eilt ihr nach, holt sie ein, fragt sie, ob sie ein Engel sei. Nein, kein Engel, sagt Nadja. Sie sei nur ein Betrachter und gehe gerne zu Begräbnissen, um sich gewissermaßen zugehörig zu fühlen. Weiter nichts. Aber sie gibt ihm ihre Nummer.

Neubeginn

Am Beginn der Woche im Haus am Meer beginnt Maertens ein Tagebuch und erinnert sich an die Zeit in Grotenburg. Am Ende dieser Woche endlich kann er Marlene davon erzählen, denn er findet endlich die Antwort auf ihre wiederholte Frage: „Warum hast du meinen Vater getötet?“ Und er findet heraus, wie Borgmann sie beide betrogen hat. Am Ende stehen ein Feuer, das reinigt, und ein neuer Horizont, der zum Gehen einlädt. „Bereit sein ist alles. Mag’s sein“, sagt Hamlet. Die Fliege lacht.

Mein Eindruck

Zunächst rätselt der Leser bzw. Hörer, ob es sich bei dieser seltsamen Erzählung überhaupt um einen Krimi handelt oder nicht vielmehr doch um eine philosophisch begründete Heilsgeschichte. Es könnte auch eine doppelte Romanze sein: Marlene und Maertens kommen sich durchaus näher. Und Nadja, der „Engel“ mit dem Strahlenglanz, ist ja auch eine Frau, die Maertens heftig interessiert.

Diese drei divergierenden Elemente unter einen Hut gebracht zu haben und dann noch dem Helden alles gut auf seinen Weg mitzugeben, ist das Kunststück, das Nesser hier schafft. Und Maertens ist ja keineswegs ein Unschuldsengel, sondern wirklich ein zu Recht verurteilter Mörder. Dennoch fühlen wir schon bald große Sympathie für ihn. Er bereut, er hat gebüßt – warum sollte er nicht seinen Lebensabend glücklich und zufrieden beschließen dürfen?

Tja, wenn da nicht noch der sehr symbolische Hautkrebs und die belastende Schuld aus der Vergangenheit wäre, die ihn gewissermaßen seelisch lähmt und unfähig macht, das zu tun, was Borgmann immer fordert: zu handeln und zu entscheiden. Doch Maertens ist nicht Proust, der nur in der Erinnerung lebt, sondern kann noch reagieren, sich in Beziehung zu anderen setzen, ja, sogar noch ein Wunder erleben: ein Engel am Grab seines Freundes – das hätte er nie erwartet. Vielleicht ist für ihn das Leben ein Schachspiel und er nur ein Bauer, doch in seinem geheimen Leben erlebt er all die Abenteuer, die die Helden seiner Abenteuerklassiker erleben, und sei es „nur“ die des melancholischen Prinzen von Dänemark. Diesen Vorlagen steht er keineswegs ausgeliefert gegenüber, sondern, da er sie sich im Gedächtnis aneignet, auch kritisch, so wie man sich selbst einschätzen kann. Sein Tagebuch enthält weitere kritische Ansätze.

Deshalb ist er ein hoffender Mann, als er für eine Woche bei Marlene einzieht. Fühlt sie noch etwas für ihn, den sie vor 30 Jahren kannte und mochte? Und tatsächlich: Bald ist er nicht mehr nur der Mörder für sie, sondern auch ein Schlüssel zur Vergangenheit, denn vieles wusste sie selbst nicht. Borgmann hat seine Vergangenheit stets verschwiegen und seine Beteiligung an dem Mord stets geleugnet. Warum auch nicht? Es war ja Leon Delmers, den man verurteilte.

Doch das Erzählen und Erwecken der Vergangenheit ist nicht nur ein befreiender Akt, den Maertens unbedingt bis zum Schluss durchexerzieren muss. Damit baut er auch eine emotionale Brücke zu Marlene. Sie sieht nicht nur Borgmann, sondern Leon Delmers / Maertens in einem anderen Licht. Aber wird sie ihm je vergeben können, was er ihrem Vater angetan hat?

An dieser Stelle wird das Verhalten Marlenes ein wenig zu schön, um glaubhaft zu sein. Sie vergibt Maertens nicht nur, sondern entschuldigt auch noch die Schwere seiner Mordtat, indem sie berichtet, ihr Vater hätte eh nur noch ein halbes Jahr zu leben gehabt – er war sterbenskrank. Klingt zwar nicht ganz unwahrscheinlich, ist aber dennoch unangebracht. Und wenn sie lügt? Dann würde sie Maertens ihrerseits eine emotionale Brücke bauen, und in der Tat kommen sich die beiden äußerst nahe. Sie ist die Königin in diesem Schachspiel, und er, wie sie sagt, ihr „Prinz“ (so wie Hamlet). Der böse Usurpator, der unrechtmäßige Nachfolger auf dem Thron ihres Herzens, Tomas Borgmann, ist tot. Die Witwe (im Stück heißt sie Gertrude) ist wieder frei. Und wäre Marlene wie in „Hamlet“ seine Mutter, so würde Maertens mit Freuden Inzest begehen.

Die Philosophie

Wenn also die Liebe Maertens erlöst und ihm einen neuen Horizont eröffnet, so funktioniert die Romanze. Der Krimi-Plot funktioniert ebenfalls, denn es bleibt spannend bis zum Schluss von Maertens’ Rückblick im „Purgatorio“-Mittelteil. Doch mit der Philosophie, die ja die Handlungen in diesem Teil bestimmt und kommentiert, habe ich so meine Probleme. Borgmann wurde vielfach für seine „Teilhaftigkeitstheorie“ ausgezeichnet, die besagt, dass der eine an der Schuld des anderen teilhaben kann, um ihm so die Bürde der Schuld zu erleichtern.

Ob diese Theorie auf Nessers Mist gewachsen ist oder auf dem der zahlreichen von ihm genannten Philosophen (Husserl, Spinoza u.v.a.), tut nichts zur Sache. Aber wer Krimis kennt, der weiß, dass Teilhabe und Schuld zwei bedeutsame Aspekte des Verbrechens und folglich der Verbrecherpsyche sind. Die Philosophie hat daher sehr viel mit der Krimihandlung zu tun, und wer kann, sollte sie sich genau ansehen und entsprechend beurteilen.

Dass Nesser diesen philosophischen Aspekt nicht überbewertet wissen will, macht er durch eine Reihe von ironisch zu verstehenden Motiven deutlich. Da wäre zunächst die Fliege. Warum sollte sich ein Geistesgigant wie Tomas Borgmann mit einer Fliege vergleichen? Individuum versus Massentier – das ist der Knackpunkt. Das Individuum gehorcht seinem Willen, das Massentier nur seinen Instinkten. Beide handeln, aber aus völlig verschiedenen Gründen. Denkt Borgmann. Aber die Art und Weise, wie er sich gegenüber seinem Prof und Leon Delmers verhält, beweist eher das Gegenteil: Er tut es aus Eigennutz. Er schnappt Marlene seinem Freund vor der Nase weg. Und nimmt den Tod eines anderen – nicht nur billigend, sondern aktiv – in Kauf. Deshalb lacht die Fliege am Schluss.

Und die Teilhabe, die Treue, das ganze Brimborium? Maertens hat über 30 Jahre lang eisern geschwiegen, hat sich nie entlastet, hat nie Borgmann belastet, blieb der Abmachung stets treu. Das stellt sich nun als Irrtum und Irrweg heraus. Die liebe Birte, die ihn aus Mitleid im Gefängnis geheiratet hat und nun sein Meisterwerk „Schuld und Sühne“ bewundert, auch sie ist in einem ironischen Irrtum befangen, da ja dieses Werk nicht von Maertens und nicht aus den von ihr unterstellten Gründen geschrieben wurde. Soll sie es nur veröffentlichen – dann kann er seinem Nebenbuhler, dem Herrn Pastor, eins auswischen. Letzten Endes geht es bei der Schuld auch immer um Rückzahlung und Abrechnung. Wie mit einer Währung.

Der Sprecher

Dietmar Bär liest den Text mit Enthusiasmus und frisch von der Leber weg. In den Maertens-Passagen mag das etwas ungewöhnlich erscheinen, denn Maertens ist im Grunde ein lethargischer Melancholiker, der allem entschlossenen Handeln abhold ist. Doch auch hier gibt es sehr ironische Passagen, und Bär stellt selbst Maertens’ Sex und die Liebesabenteuer seines Freundes Bernhard mit gebührendem Ernst dar. Alas Maertens auf Nadja, den „Engel“, stößt, ist deutlich Maertens’ Verwunderung zu hören.

Der Mittelteil mit dem Titel „Purgatorio“ (= Fegefeuer; aus Dantes „Göttlicher Komödie“) spielt hingegen in einer völlig anderen Atmosphäre: im Hochsommer und Frühherbst. Hier sprüht alles vor Leben, Hoffnung und Erwartung. Tatkraft wird geradezu erwartet, die Liebe verlangt ihr Recht, und junge Männer sind zu allem bereit, um ihr Ziel zu erreichen. Bis es zu jener Schicksalsnacht kommt, in demr für Leon Delmers alles schiefläuft. Hier trägt Bär eindeutig schneller und enthusiastischer vor, denn die Beschreibungen und Dialoge machen Spaß.

Selbst poetische Zeilen wie Borgmanns „Unter den Bäumen stehen die Pferde – träumend“ kann Bär glaubhaft vortragen. Er braucht nicht zu deklamieren, sondern den Worten einfach eine gewisse bedeutungsschwangere Schwere zu verleihen.

Aber wie viele deutsche Sprecher ist ihm die Aussprache vieler englischer Wörter nicht geläufig, ganz besonders dann nicht, wenn es sich um sehr gelehrte oder schon etwas veraltete Ausdrücke handelt. Daher macht auch Bär Fehler, die selbst noch Anglistikstudenten unterlaufen. „treatise“ (Abhandlung) spricht er [tri:tais] aus statt [tri:tis]. Und „nourisher“ (Nährer) spricht er [nu:rish(e)] aus statt [norish(e)].

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit seinem Vortrag. Obwohl die Gefahr besteht, dass der Hörer wegen der scheinbaren Ereignislosigkeit der Geschichte einschläft, schafft es Bär durch seinen lebhaften Vortrag, die Aufmerksamkeit wachzuhalten. Die Kürzung des Textes hätte meinetwegen noch weiter gehen können, aber dann hätte die Geschichte mindestens eine ihrer vielen Bedeutungsebenen eingebüßt.

Unterm Strich

„Die Fliege und die Ewigkeit“ ist, wie der Titel schon vermuten lässt, ein recht philosophisch angehauchter Krimi. Bis die Geschichte des Verbrechens, die der Leser bzw. Hörer erwartet, allerdings in Fahrt kommt und das Rätsel von Maertens’ Existenz löst, vergeht allerdings fast das ganze Buch. Das Verbrechen ist beinahe nebensächlich, denn nicht der Akt ist die Hauptsache, sondern die über dreißig Jahre lang getragene – irrtümlich getragene! – Schuld ist die Hauptsache.

Wie konnte es dazu kommen und wie kann sie beendet werden, sind die Hauptfragen, die das Buch beantworten will. Das gelingt Nesser auf eine vielleicht umständlich erscheinende, aber umso befriedigendere Weise: ein Meisterstück des „character-driven“ Krimi-Plots. Verquickt mit zwei Liebesgeschichten, ist die Rettung des Helden – ein melancholischer Hamlet-Jünger – nur eine Frage der Zeit. Seine Erlösung durch Vergebung ist an einer Stelle unglaubhaft, weil der Autor über das Maß des Angebrachten hinausschießt. Aber das macht den Vorgang nicht weniger zufriedenstellend. Ob nun Maertens Halluzinationen hat oder ob es wirklich Engel gibt, das wäre nun fast wieder eine philosophische Frage. Und darüber lachen ja bekanntlich die Fliegen.

Dietmar Bär ist zwar nicht der große Stimmen-Zampano wie Rufus Beck oder Johannes Steck, doch er schafft es, aus einer ereignisarmen Geschichte dennoch Glanzpunkte hervorzukitzeln, so dass man der Erzählung dennoch mit Interesse folgt. Insbesondere im Mittelteil spürte ich seinen Enthusiasmus, jene Geschichte, die den Rest erklärt, Häppchen für Häppchen zu erzählen.

Audio: 476 Minuten auf 6 CDs
Originaltitel: Flugan och evigheten, 1999
Aus dem Schwedischen übersetzt von Christel Hildebrandt
ISBN-13: 978-3866043282

www.randomhouse.de

[NEWS] Michel Bergmann – Du sollst nicht begehren (Rabbi und Kommissar 2)

Galina Gurewitz ist verschwunden. Seit drei Wochen ist die Weltklasse-Schwimmerin wie vom Erdboden verschluckt. Dennoch weigert sich ihre Mutter standhaft, eine Vermisstenanzeige aufzugeben. Genau wie Galinas Gatte, der zum Jähzorn neigende Geschäftsmann Semjon Gurewitz. Werden sie womöglich erpresst? Kommissar Berking von der Frankfurter Polizei hat leider keine Handhabe für offizielle Ermittlungen. Aber er hat seinen Freund, den kriminalistisch begabten Rabbi Henry Silberbaum. Und der hört sich einfach mal ganz informell in der russisch-jüdischen Gemeinde um. Dabei kommt er einer unglaublichen Geschichte auf die Spur … (Verlagsinfo)


Ungekürzte Lesung mit Dietmar Bär
2 MP3-CDs, ca. 8:20 Std. Spielzeit
Random House Audio

Mo Hayder – Tokio (Lesung)

Beklemmend: Der Teufel geht um in Nanking

Ein unaussprechliches Geheimnis treibt die englische Studentin Grey nach Tokio. Hier hofft sie, den Schlüssel zu einer Tragödie zu finden, die sie seit Jahren verfolgt. Ein Filmausschnitt, der Gräueltaten japanischer Soldaten im chinesischen Nanking 1937 zeigt, soll die Lösung des Rätsels enthalten. Doch der Besitzer des Films, ein chinesischer Wissenschaftler, ist nur unter einer Bedingung bereit, ihr die Bilder zu zeigen: Grey soll ein Elixier auftreiben, das sich in den Händen des einflussreichsten und gefährlichsten Mannes von Tokio befindet. Grey kann nicht ahnen, dass die Geschichte dieses Elixiers eng mit ihrer eigenen Tragödie verknüpft ist – eine blutige Spur von 1937 bis heute. (abgewandelte Verlagsinfo)
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John Grisham – Die Schuld (Lesung)

Ein junger Pflichtverteidiger wird von einem geheimnisvollen Fremden dazu verführt, die juristische Drecksarbeit für einen Pharmakonzern zu erledigen. Zu spät erkennt Clay Carter, in welcher Klemme er nach nur wenigen Monaten steckt. – Grisham zeigt auf, wie verführbar junge, unterbezahlte Anwälte sind und wie das dreckige, aber völlig legale Geschäft mit den Sammelklagen in den USA funktioniert.

Der Autor
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James Ellroy – L.A. Confidential (Lesung)

Los Angeles 1953: Bud White, Jack Vincennes und Ed Exley: Die Männer haben viel gemeinsam, aber wenig miteinander zu tun, und erst ein Blutbad führt die drei zusammen. In einer Bar, dem „Nite Owl“, hat es ein Massaker gegeben: sechs Tote, keine Zeugen (wie üblich), falsche Spuren. Und in den billigen Absteigen der Stadt geht ein Serienkiller um, der Prostituierte quält und mordet – und womöglich mit dem Killer in der Bar identisch ist. Das Polizistentrio fahndet nach dem Täter. Nach und nach decken sie Hintergründe auf, die bis ins Jahr 1934 zurückreichen, zu Exleys Vater …

Hinweis

Auf diesem Kriminalthriller beruht der gleichnamige Film von Curt Hanson, der nach dem genialen Drehbuch von Brian Helgeland entstand. Doch die Unterschiede zwischen Romanvorlage und Drehbuch sind gravierend und weitreichend. Deshalb ist es ganz gut, mal die Vorlage zu kennen. Sie hat wesentlich mehr Biss als der OSCAR-prämierte Film.

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Håkan Nesser – Aus Doktor Klimkes Perspektive (Hörbuch)

Tragik der Jugendliebe, Hölle der Eifersucht

Schein oder Sein? Wahn oder Wirklichkeit? In Håkans Nessers Erzählungen ist nichts, wie es auf den ersten Blick scheint: Da werden die falschen Männer aus den falschen Motiven umgebracht, stehen mutmaßliche Mörder unter irrtümlichem Verdacht, nimmt die Eifersucht pathologische Züge an, wird aber immerhin ein unseliges Verbrechen nach Jahrzehnten aufgeklärt … (Verlagsinfo)

Der Autor

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[NEWS] Virginia Hartman – Tochter des Marschlands

Loni Mae Murrow, eine talentierte Vogelzeichnerin, liebt ihr geordnetes Leben am Museum in Washington, D.C. Als ihre Mutter Ruth erkrankt, folgt sie nur widerwillig der Bitte ihres Bruders, in die Kleinstadt ihrer Kindheit im Marschland Floridas zu kommen. Denn inmitten der unberührten Natur lauern die Erinnerungen an Ruths Gefühlskälte und an das tragische Ertrinken ihres Vaters Boyd vor mehr als zwanzig Jahren. Dann findet Loni eine für Ruth bestimmte Nachricht: „Es gibt Dinge, die ich dir über Boyds Tod sagen muss.” Plötzlich werden Lonis dunkle Ahnungen von damals bestätigt. Sie folgt Hinweisen, die diesen Unfall in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Gleichzeitig versucht sie, sich mit ihrer Familie auszusöhnen und echte Nähe zu Menschen zuzulassen. (Verlagsinfo)

audible
Ungekürzte Lesung, 13:19 Std.
Sprecherin: Simone Kabst
Random House Audio

John Grisham – Feinde (Lesung)

Die Verlagsinfo:

Biloxi, Mississippi: Die Einwanderersöhne Keith und Hugh wachsen in den Sechzigerjahren gemeinsam auf, verbunden durch eine scheinbar unverbrüchliche Freundschaft. Bis sie sich auf den verschiedenen Seiten des Gesetzes wiederfinden: Keith hat Jura studiert und ist Staatsanwalt geworden. Hugh dagegen arbeitet für seinen Vater, den Boss der Dixie-Mafia. Eine tödliche Feindschaft entsteht, die vor Gericht ein dramatisches Finale findet.

Mein Eindruck:

Wer die Feinde in diesem Roman sind, das wird schnell klar. Gemeinsam als Freunde in den 1960ern aufgewachsen, eint Keith Rudy und Hugh Malco ihre Liebe und ihr Talent für Baseball und die Herkunft ihrer kroatischen Einwanderfamilien, die sich schon seit Jahrzehnten kennen.

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Michael Crichton – Gold. Pirate Latitudes (Lesung)

Weniger als mitreißend: Raubzug zum Goldschiff

Port Royal, Jamaika, im Jahre 1665. Captain Charles Hunter, Freibeuter in inoffiziellen Diensten des britischen Gouverneurs von Jamaika, heuert eine verwegene Crew von Spezialisten an, um den gewagtesten Raubzug anzutreten, den die Karibik je gesehen hat. Das Ziel: ein spanisches Handelsschiff, das tonnenweise Edelmetall an Bord haben soll.

Der Hafen, in dem das Goldschiff vor Anker liegt, gilt allerdings als uneinnehmbar. Und er wird vom ruchlosen Konquistador Cazalla schwer bewacht. Mit Cazalla hat Hunter noch eine Rechnung offen; der Spanier ließ Hunters Bruder grausam ermorden. Doch nicht nur er könnte den englischen Piraten am Erfolg hindern. Unter seinen Vertrauten befindet sich ein Verräter … (abgewandelte Verlagsinfo)
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Jonathan Stroud – Bartimäus – Das Amulett von Samarkand (Lesung)

Der Dschinn Bartimäus, ein uralter orientalischer Geist, bekommt eines Tages den Auftrag, dem hochnäsigen Zauberschüler Nathanael zur Seite zu stehen: ein Auftrag, der Bartimäus zunächst alles andere als glücklich macht. Dann aber beginnt ein Abenteuer, das die zwei aneinander schweißt. Nathanael versucht, sich für den Tod seines Ziehvaters am mächtigen Zauberer Simon Lovelace zu rächen und ihm das berühmte Amulett von Samarkand zu stehlen. Mit Bartimäus‘ Hilfe gelingt das auch – aber es löst eine ganze Reihe von Problemen aus … (Verlagsinfo)

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John Grisham – Die Heimkehr (Lesung)

Die Verlagsinfo:

Erstmals legt der Meister des Justizthrillers drei Kurzromane vor: packend, humorvoll, berührend.
Vor drei Jahren hat der Anwalt Mack Stafford eine große Summe Geld veruntreut und ist untergetaucht. Nun liegt seine Ex-Frau im Sterben, und Jake Brigance soll ihm dabei helfen, zurückzukehren.
Seit vierzehn Jahren sitzt Cody in der Todeszelle, und an diesem Tag soll das Urteil vollstreckt werden. Doch er hat noch einen Wunsch.
Zwei Brüder führen gemeinsam eine Kanzlei, obwohl sie sich gegenseitig zutiefst verabscheuen. Einig sie sich nur in ihrem Hass auf den Vater. Sie spinnen eine Intrige gegen ihn – mit verhängnisvollen Folgen.

Mein Eindruck:

John Grisham gehen die Ideen einfach nicht aus, was im Fall von John Grisham auf jeden Fall etwas Positives ist. Er hat sogar so viele, dass nun gleich drei davon in einem Novellensammelband gepackt veröffentlicht werden. Die drei Übersetzerinnen haben sich übrigens dafür entschiedenen, den Titel des ersten Kurzromans als Gesamttitel des Buches zu wählen und nicht den des dritten, wie es im englischsprachigen Raum ist.

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Stephen King – Fairy Tale

Die Handlung:

Der siebzehnjährige Charlie Reade hat kein leichtes Leben. Seine Mutter starb, als er drei war, und sein Vater ist dem Alkohol verfallen. Eines Tages offenbart ihm der von allen gemiedene mysteriöse Nachbar auf dem Sterbebett ein Geheimnis, das Charlie schließlich auf eine abenteuerliche Reise in eine andere, fremde Welt führt. Dort treiben mächtige Kreaturen ihr Unwesen. Die unterdrückten Einwohner sehen in Charlie ihren Retter. Aber dazu muss er erst die Prinzessin, die rechtmäßige Herrin des fantastischen Märchenreichs, von ihrem schrecklichen Leiden befreien. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Moment … ein noch-nicht-volljähriger Junge, der zwischen den Dimensionen/Welten wechseln kann? Das gabs doch schon mal in Stephen Kings DER TALISMAN im Jahr 1984!

FAIRY TALE entstand aus Langeweile … kein Witz! Stephen King war genervt von Lockdowns und Corona und wollte irgendwas schreiben, das ihn glücklich macht. Warum dann nicht mal ein Märchen?

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Tess Gerritsen – Blutmale. Ein Isles & Rizzoli-Thriller (Lesung)

Blutiger Okkultthriller: Angriff des Nephilim

An Heiligabend wird in einem Bostoner Stadtteil die zerstückelte Leiche einer jungen Frau gefunden. Der Täter hat die Polizei selbst gerufen. Alles weist auf ein satanistisches Ritual hin, so etwa das lateinische Wort für „Ich habe gesündigt“ und drei umgedrehte Kreuze. Eve Kassovitz muss sich bei diesem Anblick übergeben, was ihr einige Sticheleien der männlichen Kollegen einbringt. Pathologin Maura Isles stellt zu ihrem Erstaunen fest, dass die gefundene linke Hand nicht zu dieser Leiche gehört, sondern zu einer, die sie noch finden müssen.

Wenige Tage später ist auch Eve Kassovitz tot, und in ihrer Nähe sind drei umgedrehte Kreuze an eine Tür geschmiert. Die Tür gehört zur Luxusvilla von Anthony Sansone, der eine „Mephisto-Stiftung“ leitet, die sich nach eigenen Angaben der internationalen Verbrechensbekämpfung widmet. Doch Jane Rizzoli traut ihm ebenso wenig wie Maura Isles, die von Sansones bohrendem Blick eingeschüchtert wird. Und Janes Mann kann partout nichts über Sansone herausfinden. Er hat offenbar mächtige Beschützer …
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[NEWS] T. S. Orgel – Die Schattensammlerin. Dichter und Dämonen

Frankfurt am Main, im Jahr 1830. Während eines rauschenden Fastnachtsballs wird Millicent Wohl, eine junge und wißbegierige Frau, plötzlich Zeugin eines brutalen Raubüberfalls in einem Museum. Eine schwarze Gestalt eilt an ihr vorüber – und verschwindet im Nichts. Milli versucht den Diebstahl aufzuklären, doch niemand glaubt ihren Hinweisen. Da erhält sie Hilfe von unerwarteter Seite: der alte Goethe ist inkognito in Frankfurt, und der Dichterfürst hat ein großes Interesse an der Wiederbeschaffung des Diebesguts. Eine atemlose Jagd auf finstere Mächte und Sagengestalten beginnt … (Verlagsinfo)


Hörspiel mit Leonie Rainer, Tanja Geke, Friedhelm Ptok, Peter Miklusz, Matthias Matschke
2 MP3-CDs, ca. 10h
Random House Audio

[NEWS] Jan-Philipp Sendker – Die Burma-Trilogie

Auf der Suche nach ihrem Vater reist Julia Win, eine erfolgreiche New Yorker Rechtsanwältin, nach Kalaw, einem malerischen, in den Bergen Burmas versteckten Dorf. Ein vierzig Jahre alter Liebesbrief ihres Vaters an eine ihr unbekannte Frau hat sie an diesen Ort geführt. Julia trifft hier nicht nur auf ihren Bruder, von dem sie nichts wusste, sondern stößt auch auf ein Familiengeheimnis, das ihr Leben für immer verändert – und Burma wird für Julia zu einem Ort, an dem sie sich selbst, den Frieden und schließlich die große Liebe findet. (Verlagsinfo)


Gekürzte Lesung mit Jan-Philipp Sendker, Bernd Rumpf, Nadja Schulz-Berlinghoff, Jessica Schwarz
3 MP3-CDs, ca. 21h 15min
Random House Audio

Julie Clark – Der Plan

Inhalt

Zwei Frauen. Ein Plan. Und die Frage: Freundin oder Feindin?

Meg ist eine Meisterin der Täuschung, und sie hat nur ein Ziel: Gerechtigkeit. Sie schleicht sich in die Leben skrupelloser Männer, die sich auf Kosten von Frauen bereichern, und bringt diese um ihr Vermögen und ihren guten Ruf. Doch nun wird es Zeit für ihren letzten Plan: Endlich will sie den Mann zu Fall bringen, mit dem alles begann. Aber sie ahnt nicht, dass ihr jemand auf den Fersen ist. Es ist eine Frau. Und auch sie will Rache … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

„Der Plan“ ist nonstop packend, denn die ambivalenten Hauptfiguren, die vielschichtige Handlung sowie die psychologische Spannung sind faszinierend und entwickeln eine regelrechte Sogwirkung. Julie Clark – Der Plan weiterlesen

[NEWS] Katja Lund – Wattenmeer. Ein Pellworm-Krimi

Pellworm. Das nordfriesische Biikebrennen, das große Feuer, mit dem die Wintergeister ausgetrieben werden, steht kurz bevor. Doch Inselpolizist Jan Benden hat schon jetzt alle Hände voll zu tun, denn ein Feuerteufel scheint sein Unwesen auf der Insel zu treiben. Nach mehreren kleineren Bränden wird Jan schließlich zu einer brennenden Bauernhausruine gerufen, und spätestens hier hört der Spaß auf, denn darin befindet sich eine verkohlte Leiche. Jan nimmt die Ermittlungen auf – immer unterstützt von seinem selbsternannten Assistenten Tamme. Und auch Jans Frau Laura verfolgt ein paar ganz eigene Spuren … (Verlagsinfo)


Gekürzte Lesung mit Uve Teschner
5 CDs, ca. 6h 15min
Random House Audio

John Grisham – Der Verdächtige

Die Handlung:

Lacy Stoltz hat als Anwältin bei der Gerichtsaufsichtsbehörde in Florida schon viele Fälle von Korruption erlebt. Seit sie einen Richter, der Millionen abkassiert hat, zu Fall brachte, ist sie sogar zu gewisser Berühmtheit gelangt. Doch nun wird sie mit einem Fall konfrontiert, der jenseits des Vorstellbaren liegt: Denn der Richter, gegen den sie ermittelt, nimmt anscheinend keine Bestechungsgelder von Leuten. Er nimmt ihnen das Leben.(Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

In dieser Story folgen wir Lacy Stoltz, einer Anwältin bei der Rechtsaufsichtsbehörde in Florida, den einige Grisham-Fans schon aus seinem Roman „Bestechung“ (The Whistler) kennen. Schon damals ging es um einen mutmaßlich bestechlichen Richter, dem sie das Handwerk legen sollte und wollte. Vorwissen aus diesem Fall ist aber nicht vonnöten, denn diese Geschichte funktioniert auch so.

John Grisham – Der Verdächtige weiterlesen