Schlagwort-Archive: Titania Medien, Gruselkabinett

Gruselkabinett

Abraham Merritt – Der Drachenspiegel (Gruselkabinett 110)

Durch die Pforte zur Geliebten: Abenteuer & Horror

New York City 1905: Ist der Spiegel mit dem ausgefallen gestalteten Rahmen aus Jade-Drachen mit Rubin-Augen, den der abenteuerlustige Millionär James Hemdon aus einem Geheimraum in einem Palast in der verbotenen Stadt in Peking geraubt hat, wirklich das Tor zu einer anderen Welt…?

Der Verlag empfiehlt das Hörspiel ab 14 Jahren.

Der Autor

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Abraham Merritt – Madame Mandilips Puppen (Gruselkabinett 96 und 97)

Die Puppen der Teufelin: übernatürlicher Thriller

New York City 1931: Dr. Lowell ist ein bekannter Facharzt für Neurologie und Geisteskrankheiten, der in einem renommierten Krankenhaus Belegbetten hat. Eines Abends gerät er unversehens in einen Fall, in dem offenbar Kräfte am Werk sind, von denen er nicht geglaubt hat, dass es so etwas überhaupt gibt…

Madame Mandilip ist eine uralte Hexe. Sie erschafft dämonische Puppen, die ihrem Willen gehorchen und die sie als Waffen gegen ihre Feinde einzusetzen weiß… (Verlagsinfo)

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Alice & Claude Askew – Aylmer Vance – Abenteuer eines Geistersehers – Teil 2 (Gruselkabinett 55)

Kunst und Nach-Leben: zwei unheimliche Variationen

Der englische Geisterseher Aylmer Vance und sein treuer Freund Dexter sind in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg so etwas wie das Detektivgespann Sherlock Holmes und Dr. Watson für das Übersinnliche. Ob es sich um ruhelose Geister, geheimnisvolle Erscheinungen, unerklärliche Begegnungen oder unbewohnbare Häuser und Schlösser handelt – Aylmer Vance scheut vor nichts zurück, um seine gruselig-spannenden Fälle aufzuklären. (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörspiel ab 14 Jahren.

Die Autoren

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Marc Gruppe – Das Zeichen der Vier (Sherlock Holmes – Folge 11)

Nostalgie-Krimi mit Action & Romantik

London 1888: In Mary Morstans Leben ereignet sich Merkwürdiges. Alljährlich erhält sie anonym eine wertvolle Perle zugesandt. Nun hat ein Unbekannter sie auch noch zu einem Treffpunkt bestellt. Besteht ein Zusammenhang mit ihrem vor Jahren spurlos verschwundenen Vater?

Sherlock Holmes und Dr. Watson tun ihr Bestes, den mysteriösen Fall ihrer jungen Klientin aufzuklären. Dabei geraten sie in ein gefährliches Abenteuer um einen märchenhaften Schatz. Schon bald gibt es den ersten Toten. Die Tatwaffe: ein vergifteter Dorn. (Verlagsinfo)

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Sherlock Holmes – Walpurgisnacht (Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs 8)

Abenteuer am Theater: den Dolch im Gewande?

Im Londoner Lyceum Theatre tritt der berühmte Schauspieler Henry Irving in seiner Paraderolle als Mephisto in „Faust“ auf. Die Inszenierung und die Darsteller werden von Presse und Publikum gefeiert, aber hinter den Kulissen häufen sich besorgniserregende Vorfälle, die Irvings Vertraute Mary Anne Stirling veranlassen, ihren Schauspielschüler in der Baker Street aufzusuchen… (korrigierte Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 12 Jahren.

Der Autor

Marc Gruppe ist der Autor, Produzent und Regisseur der erfolgreichen Hörspielreihe GRUSELKABINETT, die von Titania Medien produziert und von Lübbe Audio vertrieben wird. Genau wie dort erscheinen auch „Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs“ meist im Doppelpack.
Sherlock Holmes – Walpurgisnacht (Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs 8) weiterlesen

Askew, Alice & Claude – Aylmer Vance – Neue Abenteuer eines Geistersehers – Teil 2 (Gruselkabinett 57) (Hörspiel)

Ghostbusters unterwegs: Todesangst und Orgelspiel

Der englische Geisterseher Aylmer Vance und sein treuer Freund Dexter, ein medial begabter Prozessanwalt aus London, sind in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg so etwas wie das Detektivgespann Sherlock Holmes und Dr. Watson für das Übersinnliche. Ob es sich um ruhelose Geister, geheimnisvolle Erscheinungen, unerklärliche Begegnungen oder unbewohnbare Häuser und Schlösser handelt – Aylmer Vance scheut vor nichts zurück, um seine gruselig-spannenden Fälle aufzuklären.

Der erste Fall (auf dieser CD) führt die beiden Ermittler in die beschauliche Stadt Sandminster. Beryl Verriker, die Tochter von Colonel Verriker, fällt immer wieder unerwartet in Trance, was ihre Eltern verständlicherweise sehr beunruhigt. Des weiteren stellen Vance Dexter in Camplin Castle, einem offensichtlich unbewohnbaren Schloss, Ermittlungen auf eigene Gefahr an: Der Geist versetzt die Schlossbewohner in Todesangst … (erweiterte Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörspiel ab 14 Jahren.
Askew, Alice & Claude – Aylmer Vance – Neue Abenteuer eines Geistersehers – Teil 2 (Gruselkabinett 57) (Hörspiel) weiterlesen

Askew, Alice & Claude – Aylmer Vance – Neue Abenteuer eines Geistersehers – Teil 1 (Gruselkabinett 56) (Hörspiel)

Ghostbusters – Teil 3: Vampirismus und Poltergeister

Der englische Geisterseher Aylmer Vance und sein treuer Freund Dexter, ein medial begabter Prozessanwalt aus London, sind in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg so etwas wie das Detektivgespann Sherlock Holmes und Dr. Watson für das Übersinnliche. Ob es sich um ruhelose Geister, geheimnisvolle Erscheinungen, unerklärliche Begegnungen oder unbewohnbare Häuser und Schlösser handelt – Aylmer Vance scheut vor nichts zurück, um seine gruselig-spannenden Fälle aufzuklären.

Diesmal ermitteln sie in einem vertrackt mysteriösen Fall von Vampirismus in Schottland und bekommen es außerdem in einem Fall in Essex mit einem unangenehm lärmenden Poltergeist zu tun. (erweiterte Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörspiel ab 14 Jahren.
Askew, Alice & Claude – Aylmer Vance – Neue Abenteuer eines Geistersehers – Teil 1 (Gruselkabinett 56) (Hörspiel) weiterlesen

E. und H. Heron – Flaxman Low – Der Fall Baelbrow (Gruselkabinett 155)

Ein blutdürstiger Hausgeist

England 1895: Seltsame Begebenheiten sorgen in Baelbrow-House für Angst und Schrecken. In nächtlicher Stunde werden die Hausbewohner angegriffen und schließlich kommt es sogar zu einem Todesfall. „Geisterjäger“ Flaxman Low vermutet, dass es sich hier um keine natürlichen Verbrechen handelt… (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 14 Jahren.

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E. und H. Heron – Der Fall Medhans Lea (Gruselkabinett 179)

Ein finsteres Geheimnis, endlich aufgedeckt

Midland Counties, 1889: Während eines Billard-Spiels ereignen sich beunruhigende Vorfälle im Medhans Lea-House. Panische Schreie und eine unheimliche Gestalt erschrecken die Spieler, ohne dass die Ereignisse greif- oder erklärbar wären. Als der Hauseigentümer auf der Suche nach dem seltsamen Eindringling in einem Gebüsch verschwindet und nicht mehr zurückkehrt, kann nur noch der erfahrene Geisterjäger Flaxman Low helfen … (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 14 Jahren.

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Joseph Thomas Sheridan Le Fanu – Carmilla, der Vampir (Gruselkabinett 1)

Miau! Dieser Vampir ist eine Katze

1868 in einer einsamen Gegend der Steiermark: Vor dem Schloss eines pensionierten Generals verunglückt eine Kutsche. War es wirklich nur ein Unfall? Die mysteriöse Insassin ist gezwungen, ihre junge Tochter in der Obhut der Schlossbewohner zurückzulassen. Die ätherisch schöne Carmilla übt auf alle, aber besonders auf Laura, die gleichaltrige Tochter des Generals, eine starke Anziehungskraft aus. Ein undefinierbarer Zauber umgibt das Mädchen. Noch ahnt niemand, dass Carmilla ein dunkles Geheimnis hütet.

Der Autor

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H.P. Lovecraft – Der Schatten über Innsmouth. (Teil 2, Gruselkabinett 67)

Der Horror der Gene

Im Winter 1927/28 führten Beamte der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika eine streng geheime Untersuchung in dem alten Hafenstädtchen Innsmouth in Massachusetts durch. Während dieses Einsatzes wurde eine große Anzahl morscher, wurmstichiger Häuser im verlassenen Hafenbezirk niedergebrannt oder sogar gesprengt.

Warum dies nötig wurde, davon weiß ein junger Mann zu berichten, der nun endlich sein Schweigen bricht. „Denn das ist nicht tot, was ewig liegt …“

Der Verlag empfiehlt sein Hörspiel ab 14 Jahren.
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Hans Christian Andersen – Die Schneekönigin (Hörspiel)

Abwechslungsreicher Road Trip zur Erlösung

Das beliebteste Winter-Märchen überhaupt erzählt von den vielen Abenteuern, die die kleine Gerda auf der Suche nach ihrem von der Schneekönigin entführten Freund Kay erlebt. Als neue, mit vielen bekannten Stimmen besetzte Hörspiel-Version für die ganze Familie entfaltet die Version von Titania Medien Dank der dichten Atmosphäre ihren ganz eigenen Zauber – nicht nur zur Winterzeit. (Verlagsinfo)

Mit der Musik von Pjotr Iljitsch Tschaikowski.

Der Autor

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Bram Stoker – Dracula (Gruselkabinett 16-19)

Die wackeren Vampirjäger in Transsylvanien

Im Jahr 1893 befindet sich das britische Weltreich auf dem Höhepunkt seiner Blüte. Doch Graf Dracula, der Fürst der Dunkelheit, verlegt seinen Wohnsitz nach London, um seine unstillbare Gier nach Blut zu befriedigen. Wird er das Imperium mit seiner untoten Brut zu Fall bringen? Doch nein. In einer dramatischen Jagd verfolgen der junge Dr. Seward und sein Lehrmeister Prof. van Helsing gemeinsam mit dem Anwalt Jonathan Harker und dessen Frau Mina den „Jäger der Nacht“ bis nach Transsylvanien, um seinem unheiligen Leben ein Ende zu bereiten.

Der Autor

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Louisa May Alcott – Im Labyrinth der großen Pyramide (Gruselkabinett Folge 148)

Zweifacher Frevel: Der Fluch der bösen Taten

London 1880: Evelyn und Paul Forsyth stehen kurz vor ihrer Hochzeit, als der Bräutigam von seinen Erinnerungen an ein unheimliches Erlebnis in Ägypten heimgesucht wird, als er sich eines Nachts mit Professor Niles in der gewaltigen Cheops-Pyramide verirrt hatte… (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 14 Jahren.

Die Autorin

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Conan Doyle /Marc Gruppe / Herman Cyril McNeile – Die vierte Flasche (Sherlock Holmes Folge 57)

Ein Mord auf offener Bühne

Holmes und Watson werden Zeugen eines Rivalitätsstreits zwischen dem verheirateten Lebemann John Forfar und dem charismatischen Tony Elgin, der unsterblich in Forfars Gattin verliebt ist. Wenig später kommt der Ehemann zu Tode. Hat sein Ableben etwas mit der Rivalität zwischen den beiden Männern zu tun, oder war es Selbstmord Holmes beginnt zu ermitteln. (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 14 Jahren.

Die Serie wurde mit dem „Blauen Karfunkel“ der Deutschen Sherlock Holmes-Gesellschaft ausgezeichnet.
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Doyle, Arthur Conan – Sherlock Holmes: Der Vampir von Sussex / Das gefleckte Band (Krimi-Klassiker 4)

_Sherlocks Spezialität: Locked room mystery!_

London in den 1880er Jahren: Die junge Frau von Dr. Ferguson wird wiederholt dabei ertappt, wie sie ihrem Kind das Blut aussaugt. Ist sie ein Vampir?

Im zweiten Fall werden der Meisterdetektiv und sein Freund Dr. Watson mit dem Rätsel um „Das gefleckte Band“ konfrontiert: Helen Stoner befürchtet, dass ihr bald ein schrecklicher Tod drohen könnte.

_Der Autor_

Sir Arthur Conan Doyle lebte von 1859 bis 1930 und gelangte mit seinen Erzählungen um den Meisterdetektiv Sherlock Holmes zu Weltruhm. Dabei begann der Mediziner, der eine eigene Praxis hatte, erst 1882 mit dem Schreiben, um seinen Einkommen aufzubessern. Neben mystischen und parapsychologischen Themen griff er 1912 auch die Idee einer verschollenen Region (mit Dinosauriern und Urzeitmenschen) auf, die von der modernen Welt abgeschnitten ist: „The Lost World“ erwies sich enorm einflussreich und wurde schon 13 Jahre später von einem Trickspezialisten verfilmt. Schon 1913 ließ Doyle eine Fortsetzung unter dem Titel „The Poison Belt“ (dt. als „Im Giftstrom“, 1924).

_Die Sprecher_

Sherlock Holmes: Joachim Tennstedt (dt. Stimme von John Malkovich)
Dr. John H. Watson: Detlef Bierstedt (dt. Stimme von George Clooney u. a.)
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In „Der Vampir von Sussex“:
Robert Ferguson: Charles Rettinghaus (dt. Stimme von Robert Downey jr.)
Isabella Ferguson: Evelyn Maron (dt. Stimme von Ornella Muti)
Jack Ferguson: Lucas Mertens
Dolores: Arianne Borbach (dt. Stimme von Uma Thurman)
Mrs. Mason: Gisela Fritsch (dt. Stimme von Vanessa Redgrave)
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In „Das gefleckte Band“:
Helen Stoner: Arianne Borbach (dt. Stimme von Uma Thurman)
Julia Stoner: Rita Engelmann (dt. Stimme von Kim Novak)
Dr. Roylott: Heinz Ostermann

Die orchestrale Musik stammt von Manuel Rösler, Ko-Produktion, Buch & Regie steuerten Marc Gruppe und Stephan Bosenius bei, Aufnahme und Abmischung erfolgten durch Kazuya @ Bionic Beats.

_Handlung von „Der Vampir von Sussex“_

Holmes erhält zeitgleich zwei Briefe, in denen er um seinen professionellen Rat gebeten wird. Er erklärt sich mit dem Besuch des Teehändlers Robert Ferguson einverstanden, obwohl er zunächst das Thema Vampirismus ins Land der Märchen verwiesen hatte. Doch ihm scheint hier etwas anderes vorzuliegen.

Robert Fergusons Familie und Ehe ist nach den zurückliegenden Vorfällen zerrüttet. Zweimal hat die Kinderfrau Mrs. Mason die Herrin Isabella dabei ertappt, wie sie sich über den kaum ein Jahr alten Sohn James beugte, an dessen Hals blutende Wunden zu sehen waren – und ebenso war Blut an den Lippen der Dame zu sehen! Der wegen dieses Berichts besorgte und entsetzte Familienvater verbietet seiner Frau notgedrungen jeden Kontakt mit James, woraufhin sich Isabella einschließt und in ein Fieber verfällt.

Als Holmes, Watson und Ferguson in dessen Heim eintreffen, fällt Holmes nicht nur der an den Hinterbeinen lahmende Hund Carlo auf, sondern sein Blick auch auf die Fenster. Daraufhin erscheint Jack, der 13-jährige Sohn Fergusons aus dessen erster Ehe. Isabella ist Jacks Stiefmutter, James somit sein Stiefbruder. Jack hat seit einem Sturz einen verkrümmten Rücken. Er war es, der zuerst behauptet hatte, seine Stiefmutter sei eine Vampirin. Da sie aus dem katholischen Peru stammt, könne sie wer weiß was glauben. Außerdem hat sie ihn gezüchtigt.

Auch Holmes fallen die seltsamen Waffen auf, die die junge Frau aus ihrer fernen Heimat mitgebracht hat, darunter Pfeil und Bogen von den Ureinwohnern. Watson bietet an, die Frau zu untersuchen, doch als er vorgelassen wird, kann er keine Grippe oder Ähnliches feststellen. Das Fieber scheint vielmehr geistigen Ursprungs zu sein. Sie fantasiert etwas von einem „Teufel“ …

Daraufhin bittet Holmes Ferguson, zu Isabella vorgelassen zu werden. Er habe die Lösung des Falles bereits gefunden, könne sie aber nur im Beisein Isabellas enthüllen …

_Handlung von „Das gefleckte Band“_

Holmes weckt Watson aus dessen Schlummer, denn sie haben wieder eine Klientin. Im Wohnzimmer hat eine tief verschleierte Frau Platz genommen, die sich als Helen Stoner vorstellt. Als sie den Schleier lüftet, blickt ihnen ein kaum dreißigjähriges, leidgeprüftes und blasses Gesicht entgegen. Das Haar wird bereits von grauen Strähnen durchzogen. Was hat so viel Leid hervorgerufen?, fragt sich Watson, der Chronist.

Sie habe Todesangst, erzählt sie. Dabei will sie in zwei Monaten heiraten. Ihr Verlobter hält ihre Ängste für Einbildung, doch sie hat guten Grund dafür: Ihre Schwester Julia ist bereits an einer unbekannten Ursache im Zimmer nebenan gestorben. Niemand weiß, wodurch. Helen bittet Holmes um Rat.

Der Detektiv sagt sein Kommen zu, denn er nimmt den Fall ungewöhnlich ernst. Und mit Recht, denn kaum ist die junge Frau wieder gegangen, erscheint Dr. Royston, ihr Vater, unter dem sie offenbar zu leiden hat. Sein jähzörniges und grobes Auftreten sowie die Drohungen, die er gegen Holmes, sollte er sich einmischen, ausstößt, charakterisieren ihn vollständigen als gefährlichen Choleriker. Und wer weiß, was er an gefährlichen Dingen aus Indien, wo er Helens Mutter kennen lernte, mitgebracht hat?

Als Holmes mit Watson und Miss Helen den Tatort untersucht, fallen ihm verschiedene Merkwürdigkeiten auf. Es werden noch sehr viel mehr, als es ihnen gelingt, auch Dr. Roylets Arbeitszimmer in Augenschein zu nehmen. Durch Renovierungsarbeiten, die lediglich einen Vorwand bilden, ist Helen gezwungen, im gleichen Zimmer wie das Todesopfer zu nächtigen. Als sich Watson mit Holmes nachts auf die Lauer legt, ist ziemlich klar, dass der Detektiv mit einem weiteren Mordanschlag rechnet. Vorsichtshalber hat er einen Revolver mitgenommen – bei Leuten wie Dr. Roylet kann man nie wissen.

Im entscheidenden Moment dringen seltsame Laute und Schreie aus den Zimmern. „Vorsicht, Watson – es besteht höchste Gefahr!“ flüstert Holmes, als sie ins Haus eindringen. Denn natürlich kennt Holmes bereits die Lösung des Rätsels.

_Mein Eindruck_

|“Der Vampir von Sussex“| ist im Grunde eine Story über das Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Kulturen, was man heutzutage einen „culture clash“ nennt. Robert Ferguson hat sich eine Peruanerin ins Haus geholt, die a) katholisch ist – was bis weit ins 19. Jahrhundert hinein in England verpönt war – und b) Kontakte zu den Ureinwohnern, den so genannten „Indios“, hatte. Daher brachte sie deren Waffen mit nach merry old England, wo sie leider missbraucht werden. Sie ist ein Fremdkörper in Fergusons Haushalt, nicht nur in seiner Familie.

Hinzu kommt das uralte Problem, das jede Stiefmutter hat: Nicht nur hat ihre Rolle ein schlechtes Image, sie und ihr Kind werden obendrein noch von den vorhandenen Nachkommen der ersten Frau abgelehnt. Sie als „Vampirin“ zu denunzieren, ist ein erfolgversprechendes Mittel, sie aus dem Haushalt zu entfernen. Das Ergebnis ist ein regelrechtes Familiendrama, das Fergusons Existenz bedroht – das intakte Familienleben war bei den Viktorianern ein ganz wesentlicher Baustein in der öffentlichen Fassade, die einen der Grundsteine des geschäftlichen Erfolgs darstellte.

Es spricht für Holmes‘ intuitives Einfühlungsvermögen, dieser Konstellation im Handumdrehen auf die Spur zu kommen, so als wüsste er darüber aus eigener (leidvoller?) Erfahrung Bescheid. Umso erstaunlicher erscheint sein Verhalten dem guten Dr. Watson, als Holmes auf Schritt und Tritt beteuert, wie sehr Emotionalität abzulehnen sei, weil sie den Verstand benebele.

|“Das gefleckte Band“|

Mit großer Freude habe ich diese Story angehört, denn auch hier handelt es sich wieder einmal um ein Beispiel des „Locked room mystery“, das bei Autor Doyle so beliebt war (siehe [„Das Zeichen der Vier“): 1234 Obwohl Helen Stoners Schwester wohlbehütet eingeschlossen war, ist sie am nächsten Morgen mausetot. Um dieses Rätsel zu lösen, ist natürlich kein Geringerer als Sherlock vonnöten.

Bei seinem Vorgehen wirkt Holmes diesmal allerdings recht unorthodox, ja geradezu versessen darauf, ein wenig Action zu genießen. Obwohl er das Rätsel in Nullkommanix gelöst hat, muss er noch dem Täter das Handwerk legen. (Sicher spart die Polizei dadurch eine Menge Kosten für den Einsatz vor Ort.) Dazu ist a) eine Falle aufzustellen und b) der Köder zu platzieren. Sodann haben sich die beiden Jäger Holmes und Watson auf die Lauer zu legen, wobei sie der aggressiven lokalen Fauna ebenso aus dem Weg gehen müssen wie den in der Nähe kampierenden Zigeunern. Im entscheidenden Augenblick gilt es dann noch, dem Köder – die zähneklappernde Helen Stoner – das Leben zu retten und dem Mordinstrument sorgfältig aus dem Weg zu gehen. Eine Menge Aufregung für nur eine Nacht!

Daher hat mir diese Story wesentlich besser gefallen als die erste, stehe ich doch auf Geschichten, in denen etwas passiert und die Handlung ordentlich vorankommt. Auch diese Erzählung basiert wieder einmal auf „culture clash“, denn der Arzt Dr. Roylet hat eine Menge Fremdkörper aus Indien mit in seine Heimat gebracht, und das sind keineswegs seine beiden hübschen Töchter …

|Die Sprecher|

Das dynamische Duo Holmes und Watson wissen J. Tennstedt und D. Bierstedt (wie viele Namen auf -stedt kann es eigentlich geben?) kongenial darzustellen. Leider haben sie bei diesen kurzen Erzählungen kaum Gelegenheit, ihre Figuren voll zur Darstellung zu bringen. Das gelingt ihnen in langen Storys wie „Das Zeichen der Vier“ wesentlich besser.

Wenn sich – auf der Rückseite der CD-Hülle – der Verlag mit den Namen von SynchronsprecherInnen bekannter SchauspielerInnen brüstet, so ist dies eigentlich Augenwischerei. Außer Tenn- und Bierstedt sind alle anderen SprecherInnen etwas unterfordert, um nicht zu sagen: Sie tauchen nur in Nebenrollen auf. Eine Ausnahme scheint mir Arianne Borbach zu bilden, die als Helen Stoner eine tragende Rolle auszufüllen hat. Wie auch immer: Es gibt keine Schwächen seitens der Sprecherriege.

|Musik und Geräusche|

Manuel Rösler steuert die Musik bei, die ein ganz wesentlicher Bestandteil jedes erfolgreichen Hörspiels sein sollte – und dieses Ziel bei beiden Geschichten auch erreicht. Dass es sich dabei hauptsächlich um die im Booklet angegebenen Samples orchestraler und choraler Werke handelt, tut der Wirkung keinen Abbruch. Originalität liegt oftmals im geeigneten Einsatz vorhandener Mittel.

Leider kommen Geräusche in der ersten Geschichte kaum zum Einsatz, alldieweil sich alle Geschehnisse in Innenräumen abspielen. Das Klappern von Teetassen und das Knarren von Türen haben eben nur einen begrenzten akustischen Nährwert. Das ist in der zweiten Story ganz anders.

Nicht nur spielt ein ominöses „Pfeifen“ in Helen Stoners albtraumerfüllten Nächten eine wichtige Rolle, auch die Geräusche, die Holmes und Watson lauernderweise im Garten des Stoner-Hauses wahrnehmen, sind nicht von Pappe. Im Gegenteil, sie stammen von wildgewordenen Affen und einem leibhaftigen Geparden, von irgendwelchen Nachtvögeln ganz zu schweigen. Nur die allfälligen Schreie diverser Frauen hätte man vielleicht vom Staub des Sample-Archivs befreien sollen. Sie klingen einfach nicht echt, sondern wie aus einem alten Edgar-Wallace-Film herausgeschnitten.

_Unterm Strich_

Wer Gefahr läuft, auf der Jagd nach neuen Sherlock-Storys zu verhungern, kann gerne zu diesen wenig bekannten Erzählungen greifen. Der wahre Holmes ist das noch nicht, sondern eher ein – oder besser gesagt: zwei – Appetithäppchen. Dennoch kann das Hörbuch Vergnügen bereiten, wenn man sich auf einer kurzen Fahrt von 75 Minuten Dauer befindet. Für den bescheidenen Preis von acht Euronen erhält man immerhin keinen Aufguss einer uralten Radiosendung von anno dunnemals, sondern neue Hörspiele mit aktuellen Sprechern, die etwas von ihrem Handwerk verstehen.

|75 Minuten auf 2 CDs
ab 12 Jahren empfohlen|

Gerdt von Bassewitz / Marc Gruppe – Peterchens Mondfahrt (Hörspiel)

Magisches Hörspiel: Märchenhafte Mondfahrt

Der tapsige Maikäfer Sumsemann gehört zu einer schwer vom Schicksal geplagten Sippe, die vor Generationen ihr sechstes Beinchen eingebüßt hat. Unterstützt durch die Geschwister Anneliese und Peterchen, denen er in einer magischen Vollmondnacht flugs das Fliegen beibringt, will er es nun todesmutig vom Mond zurückholen. Ein großes Abenteuer im nächtlichen Himmel steht den dreien bevor. Denn sie treffen auf den Sandmann, die Nachtfee und ihre Freunde und schließlich auf den bösen Mondmann … (Verlagsinfo)

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H.P. Lovecraft – Herbert West, der Wieder-Erwecker (Gruselkabinett Folge 150)

Die Rache der Untoten

Arkham 1904: Zwei Studenten der medizinischen Fakultät der Miskatonic University wagen sich trotz eines ausdrücklichen Verbotes an höchst umstrittene Forschungsarbeiten: Sie wollen mit einer Injektion chemischer Flüssigkeiten kürzlich Verstorbene ins Leben zurückholen. Doch die Toten zeigen eine ganz unerwartete Reaktion auf ihre Wiedererweckung… (Verlagsinfo)
H.P. Lovecraft – Herbert West, der Wieder-Erwecker (Gruselkabinett Folge 150) weiterlesen

Jackson, Shirley / Gruppe, Marc – Spuk in Hill House (Gruselkabinett 8 & 9)

_Psychologisches Gruseldrama mit filmreifen Effekten_

New England, 1958: Dr. Montague mietet für eine Untersuchung übernatürlicher Phänomene den einsam gelegenen Landsitz Hill House. Zu seinem Team zählen die scheue Eleanor und die lebenslustige Theodora, die beide bereits Erfahrungen mit dem Übersinnlichen gemacht haben, sowie Luke, der Neffe der Besitzerin.

Recht schnell kommt die Gruppe dahinter, weswegen Hill House als unbewohnbar gilt …

Der Roman wurde bereits zweimal verfilmt und hat mehrere andere Filmemacher zumindest „inspiriert“.

_Die Autorin_

Die Amerikanerin Shirley Jackson (1919-1965) war eine Autorin von Kurzgeschichten und Romanen, die mit ihrem Mann, dem Kritiker Stanley Hyman (1919-1970) zunächst humorvolle Familiememoiren schrieb, doch sie war bereits 1948 mit ihrer Gothic-Story „The Lottery“ bekannt geworden. Darin findet nach einer umfassenden Katastrophe in Neu-England das Geschehen seinen Höhepunkt in einer rituellen Steinigung. Viele andere Storys sind Phantasien der Entfremdung. In „The Sundial“ (1958) erwarten zwölf Menschen den Untergang der Welt.

„The Haunting of Hill House“ (1959) wird von der „Encyclopedia of Science Fiction“ als „superbe Geistergeschichte“ eingestuft. Sie wurde bereits 1962/63 von Robert Wise unter dem Titel „The Haunting” verfilmt (dt. Titel: „Bis das Blut gefriert“). 1999 folgte das Remake „Das Geisterschloss“.

_Die Sprecher / Die Inszenierung_

Dr. John Montague: Christian Rode (dt. Stimme von Sean Connery)
Eleanor Vance: Evelyn Maron (dt. Stimme von Kim Basinger)
Theodora: Arianne Borbach (dt. Stimme von Catherine Zeta-Jones)
Luke Sanderson: David Nathan (dt. Stimme von Johnny Depp & Christian Bale)
Gloria Sanderson: Dagmar Altrichter (dt. Stimme von Ingrid Bergman)
Und sechs weitere Rollen.

Das Skript für das Hörspiel stammt von Marc Gruppe, zusammen mit Stephan Bosenius zeichnet er auch für Produktion & Regie verantwortlich.

_Handlung_

Dr. John Montague, ein Anthropologe mit einem Interesse am Übernatürlichen, mietet von Gloria Sanderson ihren Landsitz Hill House in Neu-England und lädt drei Menschen ein, mit ihm dort ein paar Tage zu verbringen. Denn der leer stehende Gebäudekomplex hat den Ruf, dass dort Gespenster umgehen.

Natürlich reagieren seine mutigen Gäste auf jeweils individuelle Weise auf die neue Umgebung. Da wäre zunächst einmal Eleanor Vance, eine 32-jährige Junggesellin, die nach dem kürzlichen Tod ihrer elf Jahre lang bettlägerigen Mutter – vielleicht nicht ohne Schuldgefühle – eine neue Freiheit genießt. Desweiteren Theodora, kurz „Thea“ genannt, eine junge lebensfrohe Frau mit künstlerischen Neigungen, die mit ihrem Freund oder Freundin in einer Stadtwohnung lebt. Und schließlich Luke Sanderson, der Neffe der Hausbesitzerin, ein charmanter Tunichtgut.

Während Eleanor (Opfer eines Poltergeistphänomens) und Theodora (hellseherisch begabt) bereits einmal Erfahrung mit dem Paranormalen gesammelt haben, ist Luke lediglich als Beobachter dabei, sozusagen als „Kontrollgruppe“ in diesem Experiment. Keiner dieser Menschen war je zuvor in Hill House und ist von dessen Anblick und Ambiente entsprechend deprimiert. Die Architektur selbst scheint schief und menschenfeindlich zu sein, als ob etwas Boshaftes in dem Gemäuer lebe.

Nach einem recht lebhaften Zusammentreffen der vier Personen, die von einem außerhalb lebenden Haushälterehepaar bekocht werden, häufen sich die unwillkommenen Vorkommnisse, wie etwa Türen, die sich von alleine schließen, eiskalte Luftzüge und natürlich die obligate Schrift an der Wand. Die Wesenheit, die das Spukhaus bewohnt, scheint ein besonderes Interesse an Eleanor zu entwickeln und schickt ihr Botschaften in Form solcher Graffiti – in blutroten Buchstaben: |HILF ELEANOR KOMM HEIM| … Die Angesprochene ist entsetzt. Wer hat das geschrieben?

Die Ereignisse in dem verfluchten Haus steuern auf ein schreckliches Finale zu.

_Mein Eindruck_

Selbst Stephen King, der Großmeister des Horrors, erhebt diesen Roman in seiner Erkundung des Genres „Danse Macabre“ in den Rang eines Meisterwerks und stellt es auf eine Stufe mit Henry James’ Novelle „The Turn of the Screw“ (als [„Die Unschuldsengel“ 1383 ebenfalls in dieser Hörspielreihe veröffentlicht).

Das ist in der Tat sehr hohes Lob, aber aus berufenem Munde. Und der einzige – oder zumindest wichtigste – Grund, den King hierfür anführt, ist die Darstellung der Figur Eleanor Vance. Sie ermöglicht die größte Leistung der Geschichte, nämlich den Eindruck, dass man gleichzeitig von offenbar freundlichen Menschen umgeben sein und sich doch zugleich völlig allein und unglaublich verängstigt fühlen kann. Während sich Thea, die wohl von den Männern enttäuscht wurde, und der Charmeur Luke zuerst kabbeln, steht Eleanor zunehmend im Abseits. Sie hat zwar geflunkert, was ihre Wohnung angeht, aber noch hat niemand ihre Lüge entlarvt.

Immer schlechter ergeht es Eleanor, und die Geschichte entwickelt sich folgerichtig aus ihren Taten und Äußerungen. Der Tiefpunkt ist fast erreicht, als sich auch noch herausstellt, dass der von ihr verehrte Dr. Montague kein Single ist, sondern vielmehr der Gatte einer spiritistischen Schreckschraube, die doch tatsächlich noch mit ihrem Lover, einem Spatzenhirn von Sportlehrer, einzieht. Für Eleanor bedeutet dies, dass er nie ein persönliches Interesse an ihr gehegt hat, sondern sie von vornherein lediglich für sein Experiment benutzt hat, um über ihre Erlebnisse ein Buch zu schreiben. Die Erotik spielt eine wichtige Rolle in den Beziehung der vier Insassen des verfluchten Hauses. Eleanors Suche nach Nähe wird jedoch ständig von den Lebenden zurückgewiesen – nicht jedoch von den Toten …

An Eleanor Vances Schicksal zeigt sich, dass die Autorin die psychologischen Vorgänge sehr genau beobachtet und beschreibt, so dass wir stets verstehen, wie und warum eine Figur handelt. Dennoch ist Eleanor kein Opfer blanken Wahnsinns, wie man vielleicht bei einer Poe-Story annehmen könnte, oder eines offensichtlichen Schurken – den es nicht gibt. Die Wesenheit, die Hill House heimsucht, ist vielmehr real, entzieht sich aber eindeutig rationalen Erklärungen. Daher könnte man zu Recht sagen, dass das Buch dem Fantasy- oder Horrorgenre zuzurechnen ist.

|Worin besteht der Fluch von Hill House?|

Es wurde 1881 im viktorianischen Stil von dem Sonderling Hugh Crain erbaut, sechs Meilen vom Dorf Hillsdale entfernt. Doch er hatte viel Pech mit seinen drei Frauen. Die erste kam bei einem Unfall direkt vor dem Tor ums Leben, als ihre Kutsche gegen einen Baum fuhr. Fortan lebte er allein mit seinen zwei Töchtern und erzog sie in Furcht vor der Sünde. Seine zweite Frau starb nach einem Sturz, die dritte an einer Krankheit.

Nach seinem Tod erbten nicht etwa seine zwei Schwestern das Haus, sondern die Gesellschafterin. Dieser jedoch war auch kein langes Leben beschieden: Sie erhängte sich, als sie auf dem oberen Ende der Wendeltreppe stand, die in den abweisenden, geheimnisvollen Turm führt. Danach bekamen die Sandersons das Haus, vermieteten es häufig, doch keiner der Mieter, die Dr. Montague interviewte, blieb länger als ein paar Tage. Schon seit zwanzig Jahren steht das Haus leer, nur von den Dudleys in Schuss gehalten.

Montague hat Thea und Eleanor engagiert, um, wie er sagt, die negativen Energien des Hauses „zu intensivieren“ und um die daraufhin auftretenden Empfindungen der Testpersonen aufzuzeichnen. Dieses Unterfangen wird ein „voller Erfolg“: Eleanor wird vom Geist ihrer toten Mutter verfolgt, an deren Tod sie sich die Schuld gibt, und auch Theas Nerven scheinen nicht die besten zu sein. Sie hat wohl negative Erfahrungen mit den Männern gemacht, so dass sie Luke von Anfang an als Feigling und „edlen Ritter“ verspottet. Aber später lässt sie sich sonderbarerweise auf seine Einladung zum Nacktbaden in einem Waldsee ein. Luke sucht ihre Gesellschaft, weil er im Grunde ebenfalls einsam ist und niemals Mutterliebe empfangen hat. Ihre Beziehung zueinander sperrt die 32-jährige, aber dennoch jungfräuliche Eleanor, die sie neckisch „Nell“ rufen und die den Körperkontakt mit Luke scheut, aus.

Die derart ausgegrenzte alte Jungfer fühlt sich zunehmend den Rufen des Hauses ausgeliefert. Die Geisterstimmen, die im zweiten Teil des Hörspiels fast andauernd zu ihr sprechen, sind hartnäckig. Da sie kein Heim hat, in das sie zurückkehren kann (sie wohnt bei ihrer Schwester, deren Auto sie geklaut hat), ist sie quasi eine Gestrandete. Niemand beschützt sie, und Montague hat sich als Vaterfigur desavouiert, als seine Frau auftauchte. Thea bemerkt die verblüffende Ähnlichkeit Nells mit der erhängten Gesellschafterin an der Statuengruppe im Wintergarten, und in einer seltsamen Anwandlung bietet Nell dem früheren Hausherrn an, mit ihm einen Walzer zu tanzen.

Warum ausgerechnet einen Walzer – einen völlig veralteten, viktorianischen Tanz? Ist Nell besessen, oder verfügt sie nur über ein besonderes Einfühlungsvermögen in die Epoche, in der das Haus erbaut wurde? Als Nell zwölf Jahre alt und schon damals vaterlos war, wurde ihr Elternhaus das Ziel eines „Poltergeistphänomens“, als Steinhaufen auf ihr Dach prasselten. Zwanzig Jahre danach – man beachte die Übereinstimmung mit dem Tod der Gesellschafterin – verdrängt Eleanor dieses traumatische Erlebnis, das sie und ihre Mutter zum Umzug zwang, immer noch.

Und als sie auf Hill House eintrifft, ist es der gleiche Tag – der 21. Juni – an dem Hugh Crain mit Blut einen Pakt für die Ewigkeit schloss. Doch gegen wen oder mit wem? Er indoktrinierte seine beiden Töchter gegen die Erbsünde und peinigte ihre jungen Seelen mit Horrorvisionen der Hölle und des Fegefeuers. Aber warum? Wir können nur vermuten, dass seine Sünde etwas mit ihnen zu tun hatte: Inzest, Pädophilie? Man bedenke, dass Mütter und Gesellschafterinnen auf Hill House noch nie willkommen waren.

Eleanor kann sich dem psychischen Einfluss des Hauses, das eine eigenständige Wesenheit ist, nicht mehr entgegenstemmen. Eine Rettung gelingt noch, doch der nächste Versuch, sich mit dem Haus zu vereinen, ist erfolgreich … „Reisen enden stets in Paaren“ – Nells Redensart, an die sie sich klammert, erlangt makabre Bedeutung: Erst in Hill House findet Eleanor ihre Heimat, ihre wahre Familie, eine bizarre Art von Heim. Ist nun der Fluch der Vergangenheit aufgehoben, der Pakt des Hugh Crain erfüllt? Wir erfahren es nicht. Aber dass sich alles um die Familie dreht, fügt sich ausgezeichnet in das Bild, das wir vom Werk der Autorin haben (s.o.), welche lange Zeit mit einem psychischen Leiden leben musste.

_Die Sprecher / Die Inszenierung_

Die Figur des Erzählers begrüßt uns sozusagen im Namen des Hill House: Es ist die Stimme Dr. Montagues. Die vier Hauptfiguren werden von ihren jeweiligen Sprechern ausgezeichnet dargestellt, und zwar mit einem Engagement, als würden sie in einem Film mitspielen. Natürlich stehen die beiden Medien, Nell und Thea, im Mittelpunkt des Geschehens, und häufig stellt man sie sich als eine Art Geschwisterpaar vor. Doch der Eindruck erweist sich zunehmend als Illusion, wenn sich Thea als Egoistin erweist und sich Luke schnappt. Evelyn Maron und Arianne Borbach haben die Gegensätze gut herausgearbeitet, aber manchmal kann man ihre Stimmen schon verwechseln.

Luke, gesprochen von David Nathan, erscheint uns meist als charmanter Tunichtgut, der aber hervorragend Schach spielen kann und auch sonst über ein gesundes Selbstbewusstsein zu verfügen scheint (auch das ist nur Fassade – siehe oben). Er ist es übrigens, der Eleanor zweimal zu retten versucht – im Gegensatz zu Thea und Gladys Montague.

Auch Dr. Montague, gesprochen von Christian Rode, hat eine Fassade zu verteidigen. Nicht nur die des überlegenen intellektuellen Wissenschaftlers – er ist auch Doktor der Philosophie -, sondern auch die des autoritären, souveränen Single-Mannes von rund 50 Jahren. In diese Fassade verliebt sich Eleanor, die nie einen Vater hatte. Und als Gladys Montague auftaucht, kann man die Enttäuschung in Montagues und Eleanors Stimmen förmlich sehen.

Es sind die Extremsituationen, in denen die Qualität der Dramaturgie und der Sprecher auf die Probe gestellt wird. Einmal wettert Eleanor gegen den unsichtbaren Hausgeist – High Crain – so lange und deklamierend, dass es theatralisch wirkt. Die andere dramatische Situation, auf der Spitze der Wendeltreppe, ist jedoch sehr gelungen. Eine Szene zum Nägelbeißen.

Anlass, sich das Lachen nzu verbeißen, bieten jedoch die beiden Dudleys. Er ist ein alter Griesgram, der die arme Nell mit finsteren Andeutungen erschreckt. Und sie spult bei jedem Gast ihren düsteren Standardspruch herunter, als wäre sie ein Roboter. Thea äfft sie erfolgreich nach.

|Musik und Geräusche|

Die Geräuschkulisse ist diesmal besonders aufwendig gestaltet, denn es gilt nicht nur, die freie Natur des Parks nachzubilden – inklusive Kaninchen -, sondern auch die vielfältigen und äußerst ungewöhnlichen Geräusche des Spuks im Innern des Gebäudes. Da zieht der Tonmeister alle Register, wenn der Poltergeist gegen Eleanors Zimmertür anrennt oder eine grollende Bestie durchs Unterholz des Parks schleicht. Eine zweite Ebene bilden die verschiedenen Geisterstimmen, die es zu verfremden galt.

Die Musik ist bühnenreif und erreicht stellenweise durchaus Filmniveau, wie man es aus Hollywood kennt. Sicherlich hat Marc Gruppe die beiden Verfilmungen durch Robert Wise und Jan de Bont studiert. Die musikalischen Motive sind sowohl untermalend eingesetzt als auch als Pausenfüller. Als solche Intermezzi bereiten sie häufig die emotionale Stimmung der kommenden Szene vor. Zweimal erklingt ein locker-flockiges Pianostück, das direkt aus „Casablanca“ („As time goes by“) stammen könnte, wenn es nicht so kunstvoll auf Jazz getrimmt worden wäre.

_Unterm Strich_

In einem sich langsam hinsichtlich Horror und Spannung steigernden Hörspiel entfaltet sich die in den unterschiedlichen Charakteren angelegte Psychologie, genau wie in der Buchvorlage. Manche Entwicklungssprünge wie etwa bei Thea werden nicht ganz plausibel, aber dafür steht Eleanor zunehmend im Vordergrund. Das erschreckende Finale wird folgerichtig, aber dennoch überraschend herbeigeführt.

Der Klassiker der Gruselliteratur wurde somit ziemlich gut umgesetzt. Dazu tragen ganz wesentlich die professionellen Sprecher bei, aber auch in hohem Maße die realistischen Geräusche und besonders die filmreife Musik. Allein dieser Aufwand und die Überlänge könnten rechtfertigen, dass der Käufer jetzt doppelt zur Kasse gebeten wird: nämlich jeweils einmal für Teil 1 und Teil 2.

Wer die erwähnten Entwicklungssprünge vermeiden und tiefer in die Geheimnisse von Hill House eindringen möchte, dem sei der Gruselklassiker in [Buchform 368 wärmstens ans Herz gelegt.

|Originaltitel: The Haunting of Hill House, 1959
Aus dem US-Englischen übersetzt von Wolfgang Krege
Je 1 CD, zusammen ca. 118 Minuten|

_Das |Gruselkabinett| auf |Buchwurm.info|:_

[„Carmilla, der Vampir“ 993 (Gruselkabinett 1)
[„Das Amulett der Mumie“ 1148 (Gruselkabinett 2)
[„Die Familie des Vampirs“ 1026 (Gruselkabinett 3)
[„Das Phantom der Oper“ 1798 (Gruselkabinett 4)
[„Die Unschuldsengel“ 1383 (Gruselkabinett 5)
[„Das verfluchte Haus“ 1810 (Gruselkabinett 6)
[„Die Totenbraut“ 1854 (Gruselkabinett 7)
[„Spuk in Hill House“ 1866 (Gruselkabinett 8 & 9)
[„Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ 2349 (Gruselkabinett 10)
[„Untergang des Hauses Usher“ 2347 (Gruselkabinett 11)
[„Frankenstein. Teil 1 von 2“ 2960 (Gruselkabinett 12)
[„Frankenstein. Teil 2 von 2“ 2965 (Gruselkabinett 13)
[„Frankenstein. Teil 1 und 2“ 3132 (Gruselkabinett 12 & 13)
[„Die Blutbaronin“ 3032 (Gruselkabinett 14)
[„Der Freischütz“ 3038 (Gruselkabinett 15)
[„Dracula“ 3489 (Gruselkabinett 16-19)
[„Der Werwolf“ 4316 (Gruselkabinett 20)
[„Der Hexenfluch“ 4332 (Gruselkabinett 21)
[„Der fliegende Holländer“ 4358 (Gruselkabinett 22)
[„Die Bilder der Ahnen“ 4366 (Gruselkabinett 23)
[„Der Fall Charles Dexter Ward“ 4851 (Gruselkabinett 24/25)
[„Die liebende Tote“ 5021 (Gruselkabinett 26)
[„Der Leichendieb“ 5166 (Gruselkabinett 27)

Bertha Werder – Das Haar der Sklavin (Gruselkabinett 184 )

Magische Teppiche im Orient

Während eines Besuches bei seinem Vetter in Konstantinopel wird der verarmte Weber Hassan auf das Begräbnis einer wunderschönen Sklavin aufmerksam, deren goldenes Haar ihn komplett in seinen Bann zieht. Angetrieben von der Gier nach Reichtum beschließt er, das Haar an sich zu nehmen, um daraus einen ganz besonderen Teppich zu weben. Ein fataler Fehler, wie sich schon bald herausstellen wird … (Verlagsinfo)

Die Autorin
Bertha Werder – Das Haar der Sklavin (Gruselkabinett 184 ) weiterlesen