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H.P. Lovecraft – Berge des Wahnsinns (Teil 1) (Gruselkabinett 44)

Aufbruch zu verhängnisvoller Antarktis-Expedition

New England 1930: Der Geologe William Dyer, ein Professor an der Miskatonic University, ist der Kopf einer großangelegten Expedition in die Antarktis. Gemeinsam mit seinem Assistenten Larry Danforth, seiner Kollegin Dr. Leni Lake, deren Assistentin Leslie Carroll, dem Ingenieur Prof. Frank Pabodie, dem Physiker und Meteorologen Prof. Atwood und diversen Hilfskräften bricht Dyer auf, den unwirtlichsten Kontinent der Erde zu erkunden. Ein sehr gefahrvolles Unterfangen, wie sich herausstellt … (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörspiel ab 14 Jahren.
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Eric Stenbock – Die andere Seite (Gruselkabinett Folge 183)

Eine Initiation durch die Königin des Waldes

Frankreich, in der Bretagne, 1837: Was ist das Geheimnis des verbotenen Flussufers, dessen Bäume nie grüne Blätter tragen und das selbst am Mittag im Schatten liegt? Magisch angezogen von der Schönheit einer geheimnisvollen Blume traut sich der junge Gabriel, das Gewässer zu überqueren, und wagt sich in die dunklen Schatten, aus denen allabendlich die Wölfe heulen… (Verlagsinfo)

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Richard Connell – Das gefährlichste Spiel der Welt (Gruselkabinett Folge 181)

Menschenjagd auf der Teufelsinsel

In der Karibik 1924: Sie gilt als Schiffsfalle, und wer sich ihr nähert, ist dem Tode geweiht. So lauten die Gerüchte über die Insel, auf der Sanger Rainsford nach einem Sturz ins Meer Zuflucht sucht. Als er dort dem exzentrischen General Zaroff begegnet, der ein schauriges Hobby hat, stellt Rainsford mit Entsetzen fest, dass die Insel ihrem Ruf alle Ehre macht … (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt sein Hörspiel ab 14 Jahren.

Hinweise

Die Kurzgeschichte wurde 1924 in der Kategorie „Best Short Short“ mit dem O.-Henry-Preis ausgezeichnet.

Die Bezeichnung Most Dangerous Game hat im Englischen eine doppelte Bedeutung, da game einerseits für Spiel, andererseits für jagdbares Wild steht. Zaroff bezeichnet gegenüber Rainsford die Menschenjagd einmal als Spiel, als Schach im Freien, und er sieht den Menschen als gefährlichstes Wild an, da dieser über ein Gehirn verfüge, das dem des Jägers ebenbürtig sei.

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Alexej K. Tolstoi / Marc Gruppe – Die Familie des Vampirs (Gruselkabinett 3)

Vampirsaat: die Epidemie der Gewalt

1788 in einem Dorf in Serbien: Ein Wintereinbruch hindert Serge d’Urfé an der Fortsetzung seiner Reise. Im Haus des alten Gortscha findet er Schutz vor den Wölfen und Gefallen an der schönen Zdenka. Der Hausherr selbst ist vor Tagen aufgebrochen, um den berüchtigten Vampir und Räuber Alibek zu töten.

Zuvor hatte er seiner Familie eingeschärft, ihn keinesfalls mehr einzulassen, wenn er nach einer festgelegten Frist komme, da er dann selbst zum Vampir geworden sei. Mit Ablauf der Frist begehrt Gortscha Einlass in sein Haus …
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William Hope Hodgson – Die Herrenlose (Gruselkabinett 53)

Schrecken und Grauen im Indischen Ozean

Auf hoher See anno 1900: Nach einem schweren Sturm entdeckt die Besatzung des Schiffes Bheopte ein umhertreibendes, herrenloses Wrack. Im Sonnenuntergang beschließen sie, dort an Bord nach dem Rechten zu sehen. Ein – wie sie erkennen müssen – lebensgefährliches Unterfangen … (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörspiel ab 14. Jahren.

Der Autor

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William Hope Hodgson – Tropischer Schrecken (Gruselkabinett Folge 154)

Monsterkampf auf hoher See

In tropischen Gewässern anno 1899: Ein fehlender Deckel auf einem Fass voller Salzfleisch löst an Bord der Viermast-Bark „Glen Doon“ eine tödliche Kettenreaktion aus, deren Ausmaß die gesamte Besatzung auslöschen könnte… (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 14 Jahren.
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Robert E. Howard – Tauben aus der Hölle (Gruselkabinett 52) (Hörspiel)

Rache für Gettysburg? Voodoo-Horror in den Südstaaten

Amerika 1935: Griswell und John, zwei Freunde, bereisen gemeinsam die Südstaaten der USA. Sie entdecken ein verlassenes Herrenhaus am Rande eines Sumpfgebietes und beschließen, dort die Nacht zu verbringen. Wie sich herausstellt, eine Entscheidung mit fatalen Folgen … (Verlagsinfo)

Der Autor
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H.H. Ewers & Leonard Langheinrich-Anthos – Der Student von Prag (Gruselkabinett Folge 175)


Der Teufelspakt eines Spielers

Prag 1820. Der lebenshungrige Student Balduin träumt von seinem gesellschaftlichen Aufstieg und einer Liaison mit der Komtesse Margit. Auf das Angebot des ominösen Scapinelli, ihm hunderttausend Gulden gegen einen Gegenstand in Balduins Studierstube zu überlassen, geht dieser leichten Herzens ein. Zu spät merkt Balduin, dass er dem Teufel persönlich sein Spiegelbild verkauft hat, und dieses jetzt ein todbringendes Eigenleben führt… (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 14 Jahren. Die Reihe Gruselkabinett wurde bereits mit dem HörKules, dem Hörspiel-Award, dem Vincent-Preis, dem Nyctalus, dem Ohrkanus und dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet.
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E. F. Benson – Mrs Amworth (Gruselkabinett 102)

Vampirjagd: Der Tod ist nicht das Ende

1932 im Örtchen Maxley im ländlichen Sussex: der Pensionär Emmet Foster und der Professor im Ruhestand Francis Urbridge, Experte für alles Okkulte, sind Nachbarn in dem kleinen verschlafenen Städtchen, durch dessen Mitte die Landstraße führt, die London mit dem Küstenort Brighton verbindet. Mit dem Zuzug der mysteriösen Mrs. Amworth, die lange in Indien gelebt hat, beginnen merkwürdige Dinge in Maxley zu geschehen … (Verlagsinfo)

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E. F. Benson – Das unheimliche Turmzimmer (Gruselkabinett Folge 178)

Unheilvolle Vorbestimmung

Sussex, 1912: Beängstigende Alpträume plagen Clive Fellows über Jahre hinweg und prophezeien ihm einen schaurigen Aufenthalt in einem Turmzimmer. Als er von einem neuen Freund in dessen Anwesen eingeladen wird, um dort die Nacht zu verbringen, scheint sich der Traum zu bewahrheiten. Ausgerechnet im Turm soll er untergebracht werden, und dieser kommt ihm merkwürdig bekannt vor, vor allem das dort hängende Portrait… (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 14 Jahren.
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Théophile Gautier – Die liebende Tote (Gruselkabinett Folge 26)

1000 Küsse: Die Erotik der Vampirin

Südfrankreich 1848: Der junge Mönch Romuald wird des Nachts an das Lager einer Sterbenden gerufen. Zwar kommt er zu spät, um ihr noch die letzte Ölung spenden zu können, jedoch willigt er ein, wenigstens die Totenwache zu halten.

Allein in dem prunkvollen Schlafgemach, erkennt Romuald in der Toten die Kurtisane Clarinonde wieder, deren Schönheit ihm seit dem Tag seiner Priesterweihe ein Jahr zuvor nicht mehr aus dem Sinn geht. Da schlägt die Tote die Augen auf …

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Howard, Robert E. / Gruppe, Marc / Bosenius, Stephan – Besessen (Hörspiel, Gruselkabinett 63)

Atemlose Action: der Wolfsmensch in Afrika

Dom Vincente da Lusto hat eine illustre und äußerst amüsierwillige Gesellschaft in sein Schloss an der West-Küste Afrikas geladen. Misstrauisch beäugen die Eingeborenen die ankommenden fremden Weißen. Mit dem Vollmond zieht unerwartet das Grauen im Schloss und der gesamten Gegend ein … (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt sein Hörspiel ab 14 Jahren.
Howard, Robert E. / Gruppe, Marc / Bosenius, Stephan – Besessen (Hörspiel, Gruselkabinett 63) weiterlesen

H.P. Lovecraft – Der Bluthund (Gruselkabinett Folge 174)

Der verhängnisvolle Amulett-Raub

England, ausgehendes 19. Jahrhundert: Angezogen vom Okkulten und Jenseitigen reisen zwei englische Künstler nach Holland, um die Ruhestätte eines Grabschänders zu plündern. Hat das nächtliche Bellen, das sie nach ihrer Heimkehr Nacht für Nacht verfolgt, etwas mit dem geheimnisvollen Amulett zu tun, das sie dem Toten entwendet haben? (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 14 Jahren.

Der Autor
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Stoker, Bram / Gruppe, Marc / Bosenius, Stephan – Schloss des weißen Lindwurms, Das (Gruselkabinett 35)

_Sehr unbritisch: die Priesterin des Wurmgottes_

England 1860: Der junge Australier Adam Salton folgt der Einladung seines einzigen noch lebenden Verwandten auf den Landsitz Lesser Hill. Richard Salton hofft, dass sein Großneffe dort eines Tages sein Erbe antreten wird. Das Anwesen liegt in einer äußerst geschichtsträchtigen Gegend, der es nicht an exzentrischen Bewohnern mangelt. Eine von ihnen ist die faszinierende Lady Arabella March, die Herrin eines auf einer Halbinsel gelegenen Schlosses mit dunkler Vergangenheit … (Verlagsinfo)

Vom Verlag wird das Hörbuch empfohlen für Hörer ab 14 Jahren.

_Der Autor_

Bram Stoker ist der Künstlername des irischen Schriftstellers und Theatermanagers Abraham Stoker (1847-1912), dessen Karriere mit der des damals berühmten Theaterschauspielers Henry Irving verbunden war, der von 1838 bis 1905 lebte. Stoker begann schon 1872 mit dem Veröffentlichen seiner Erzählungen, was 1897 in der Publikation des Horrorklassikers [„Dracula“ 3489 gipfelte, der aber 1901 kräftig revidiert wurde. Stoker schrieb noch ein paar weitere unheimliche Romane („The Lair of the White Worm“, 1911 gedruckt, wurde erst 1986 vollständig veröffentlicht) und etliche Erzählungen.

„The Lair of the White Worm“ wurde von Ken Russell verfilmt.

_Die Inszenierung_

Die Rollen und ihre Sprecher:

Adam Salton: Markus Pfeiffer (dt. Stimme von Adrien Brody, Colin Farrell in „Alexander“)
Richard Salton: Hasso Zorn (David Kelly)
Sir Nathaniel de Salis: Joachim Pukaß (David McCallum, DeForest ‚Pille‘ Kelley)
Lady Arabella March: Katja Nottke (Michelle Pfeiffer, Demi Moore)
Mimi Watford: Melanie Hinze (Brittany Murphy, Holly Marie Combs)
Edgar Caswall: David Nathan (Johnny Depp, Christian Bale)
Oolanga: Peter Reinhardt (Jeff Daniels)
Junge Frau: Anja Stadlober (Jennifer Hudson, Paris Hilton)

Marc Gruppe schrieb wie stets das Buch und gemeinsam mit Stephan Bosenius setzte er es um. Die Aufnahme fand in den |Planet Earth Studios| statt und wurde bei |Kazuya| abgemischt. Die Illustration stammt von Firuz Askin.

_Handlung_

|PROLOG|

Eine junge Frau hat sich im Dunkeln eines Verlieses verirrt und tastet sich voran. Es ist kalt, feucht, und ein beißender Gestank nimmt ihr fast den Atem. Vergeblich ruft sie nach Hilfe, doch das Einzige, das ihr Antwort gibt, ist eine Kreatur, die faucht, grollt und zischt. Ihr langer Schrei geht in seinem Fauchen unter – und verstummt …

|Haupthandlung|

Als der Australier Adam Salton am 12. Juni 1860 im Hafen von Southampton eintrifft, glaubt er noch, er sei ein Glückspilz. Sein Großonkel Richard hat ihm einen Brief nach Sydney geschrieben, in dem er ihn nach England einlud, und zwar auf den Stammsitz der Saltons, in die westenglische Gegend nahe der walisischen Grenze. Mr. Salton hat vor, Adam zu seinem Alleinerben zu machen. Adam zeigt seinem Onkel Richard seinen zahmen Mungo Mr. Bagels, der wirklich scharf auf Schlangen ist. Als sie auf dem Salton-Landgut Lesser Hill eintreffen, hat Adam schon einiges über die Gegend dort erfahren, vor allem über ihre Geschichte, die bis in die vorrömische Zeit zurückreicht.

|Nathaniel de Salis|

In Lesser Hill lernt Adam den freundlichen Nathaniel de Salis, den ältesten Freund seines Großonkels, kennen, einen ehemaligen Diplomaten. Nathaniel erzählt ihm von den adligen Großgrundbesitzern des Landes, den Caswalls, die das naheliegende Gut von Castra Regis durch Verwalter bewirtschaften. Nach einem Krach ging einer der Erbfolger ins Ausland. Der Erbe werde nun dieser Tage zurückerwartet. Nathaniel und Richard sind besorgt wegen der besonderen Hypnotiesierkunst aller Caswalls.

Auf einer Halbinsel liegt das Schloss von Diana’s Grove, und Nathaniel erzählt, einst habe es dort ein Heiligtum, einen Tempel und sogar ein Nonnenkloster gegeben. Doch auch dieser Ort hat eine blutige Geschichte, denn der König von Mercia, der zum Heidentum zurückkehrte, ließ alle Nonnen massakrieren. Heute lebt dort nur Lady Arabella March, die Witwe des Kapitäns March, der wenige Wochen nach ihrer Hochzeit Selbstmord beging. Zumindest nimmt man das an.

|Lady Arabella March|

Die schöne Witwe, Lady Arabella March, begrüßt Adam und Nathaniel. Doch als sie Adam einlädt, zeigt sich Nathaniel auffallend zurückhaltend. Er verrät Adam, die Lady sei hochverschuldet und suche dringend einen Mann zum Heiraten. Adam ist nicht wenig von der Lady bezaubert, gesteht er, als sie beide nach Castra Regis gehen, um Edgar Caswall zu begrüßen.

Vor dem Gutshaus erblickt Adam eine bezaubernde junge Frau, und Nathaniel erklärt ihm, es handle sich um Mimi Watford, die verwaiste Enkeltochter des Pächters der Caswalls. Mimi lädt Adam gerne zu sich auf die Mercy Farm ein. Dann begrüßen alle Edgar Caswall.

Edgar Caswall ist ein finster dreinblickender junger Mann, der in Begleitung eines afrikanischen Schamanen namens Oolanga auftritt. Adam ist erstaunt zu bemerken, dass Oolanga ein lebhaftes Interesse für Arabella an den Tag legt und ihr sogar seine Verehrung bezeigt, indem er sich ihr zu Füßen wirft. Doch die Lady ist empört über solches Betragen und weist Oolange, der sie weiterhin verfolgt, die Tür. Stattdessen interessiert sie sich brennend für das Wohlergehen seines Herrn, Sir Caswalls. Edgar hingegen lädt sich ungeniert bei den Watfords ein.

|Mimi|

Am nächsten Tag ist Adam bei den Watfords zum Tee und wird entsetzt Zeuge einer grässlichen Szene. Sir Caswall macht nicht Lady Arabella den Hof, sondern Mimi, in die sich Adam schon verliebt hat. Es ist ein bemerkenswerter Kampf des Willens: einerseits der herrische Gutsbesitzer, der Unterwerfung fordert, auf der anderen Seite die immer schwächer werdende junge Frau, die sich zusehends einer Ohnmacht nähert. Nur Adams Protest bewahrt Mimi vor einem kompletten Zusammenbruch. Adam erklärt Mimi seine Liebe, die Mimi gerne erwidert, denn sie braucht offensichtlich dringend Schutz. Den Segen der beiden Mentoren Richard und Nathaniel hat Adam jedenfalls.

|Castra Regis|

Edgar Caswall verschwindet, um sich einem anderen seltsamen Zeitvertreib zuzuwenden: Er lässt einen riesigen Drachen steigen, um damit das Wetter zu beeinflussen, indem er elektromagnetische Kräfte lenkt. Vorerst beeinflusst er jedenfalls nur das Verhalten der Vögel. Sie meiden Castra Regis wie die Pest. Das kommt den Pächtern aber nur gelegen, denn die Vögel fraßen ihre Ernte.

Nathaniel und Adam gehen unweit Diana’s Grove spazieren. An einem Steinhaufen, der ein Gedenkstein für einen Doppelmord an Christen ist, hat Adams Mungo Mr Bagels tags zuvor vier und heute weitere sechs Schlangen getötet. Als Arabella March energisch gegen das Treiben des Mungos protestiert, wird das Tier ganz wild gegen sie, als ob sie eine weitere Schlange darstelle. In ihrer Panik feuert sie mit einer Pistole auf den Mungo, verfehlt ihn aber zum Glück.

Adam und Nathaniel fragen sich, ob es einen Zusammenhang zwischen Lady March und Schlangen gibt. Nathaniel erzählt, dass Arabella als junges Mädchen einmal verschwunden war. Als sie drei Tage später wieder auftauchte, wirkte sie wie hypnotisiert. Sie konnte sich nur an ein Verlies und einen Brunnenschacht erinnern. Sobald sie von einem Fieber genesen war, legte sie einen veränderten, grausamen Charakter an den Tag und wollte unbedingt den Herrn von Diana’s Grove heiraten, Kapitän March. Er starb nach wenigen Wochen. In letzter Zeit häufen sich Todesfälle im Umkreis des Schlosses, und die Schäfer klagen über verschwundene Tiere. Irgendein grässliches Geheimnis umgibt das Schloss.

|Der Wurm|

Unter dem Einfluss von Edgar Caswalls Machenschaften verändert sich die natürliche Umgebung von Castra Regis, Lesser Hill und Diana’s Grove auf bizarre Weise, die Adam Salton und seine Mimi ziemlich unangenehm finden. Und etwas Böses braut sich offenbar zusammen, findet Nathaniel.

Adam und Nathaniel glauben, dass sich etwas Böses aus dem unergründlich tiefen Brunnenschacht in dem Schloss über das Land ausbreitet, und Nathaniel hat sogleich eine geschichtliche und naturhistorische Erklärung parat. Doch wie kann man herausfinden, welches Geheimnis das Schloss wirklich birgt? Das fasst Adam als Aufforderung auf, sich in den Keller des Schlosses einzuschleichen und festzustellen, was dort vor sich geht. Gibt es wirklich einen „Lindwurm“, ein Mittelding zwischen Wurm und Drache, wie der Volksmund behauptet?

Im Kellerverlies des Schlosses wird er unverhofft Zeuge einer grausigen Szene, die sich zwischen Arabella, Oolanga und der Kreatur, die in der Tiefe haust, abspielt …

_Mein Eindruck_

Der heutige Stoker-Fan muss sich in dieser verfilmten Erzählung mit einer Reihe seltsamer Begegnungen und Phänomene herumschlagen, die in der gekürzten Fassung bislang ziemlich unbegründet daherkamen, doch im Hörspiel endlich einen Sinn ergeben.

|Draculas Ersatz|

Da ist zunächst einmal der jämmerliche Dracula-Ersatz des Edgar Caswall. Wie ein Vampir verfügt er über die psychische Kraft, sein Opfer durch eine Art Hypnose niederzuringen und gefügig zu machen. Adam Salton selbst, ein würdiger Nachfolger von Jonathan Harker, wird mehrmals direkt oder indirekt Zeuge einer solchen Konfrontation. Doch seltsamerweise schafft es Caswall nie, Mimi Watford zu unterwerfen und sie seinen Zwecken zuzuführen, welche auch immer das sein mögen. Denn ein untoter Blutsauger ist er mitnichten.

Sein Schamane Oolanga spielt in Caswalls Plänen erstaunlicherweise überhaupt keine Rolle, sondern verfolgt seine eigenen Absichten. Er erinnert an gewisse Figuren in Sherlock-Holmes-Erzählungen. Und so kommt es zwar dazu, dass Adam seine Mimi Watford, die sich ohne Widerrede in eine Heirat mit ihm flüchtet, zwar in Sicherheit bringen muss, aber nicht vor Caswall, sondern vor dem anderen Bösewicht: Lady Arabella.

|Lady Arabella und der weiße Wurm|

Lady Arabella ist die mit weitem Abstand interessanteste Figur des gesamten Romans, und zwar nicht nur, weil sie die Priesterin (nicht mehr die Verkörperung) des weißen Wurms ist. Der Wurm wiederum ist eine Erscheinungsform des altägyptischen Gottes Apophis. Arabella ist, wie Oolangas Verehrung bezeugt, eine Priesterin der weißen Göttin, der Großen Mutter, die über Schlangen gebietet und somit über Gesundheit oder Verderben der Menschen. Man kann sie sich gut als Zauberin Circe vorstellen, doch sie verwandelt zum Glück niemanden in ein Schwein.

Arabella lebt in Diana’s Grove, dem Dianenhain. Diana/Artemis/Kybele* war eine der Verkörperungen der Weißen Göttin, die im Altertum von zahlreichen Völkern, in denen das Matriarchat herrschte, verehrt wurde. Die Weiße Göttin, das hat unter anderem die gleichnamige Untersuchung von Robert Ranke-Graves zu belegen versucht, wurde von den patriarchalischen Kulten und Religionen abgelöst, so wie als zentrale Herrschaftsstruktur die Familie vom Königtum und seiner Theo- bzw. Bürokratie abgelöst wurde.

Kybele (Kleinasien), Rhea, Astarte, Diana – sie alle wurden von Göttern wie Zeus bzw. Jupiter ersetzt. Artemis / Diana, die wandlungsfähige und jähzornige Mondgöttin, ist in der kultischen Verehrung die Herrin über die Tiere sowie über Fruchtbarkeit und Vegetation, außerdem Schutzherrin der Jungfrauen und Nymphen. Jeder Frevel in dieser Hinsicht wird von ihr in vielen Sagen bestraft. Ihre Opfer sind u.a. Orion, Aktäon und Admetos (dem sie Schlangen ins Brautgemach schickte).

Diana zu Ehren wurden kultische Tänze um Bäume aufgeführt. Ihr Kultbild im Artemis-Tempel zu Ephesos, einem der sieben Weltwunder der Antike, wies zahlreiche Brüste auf, um ihre Fruchtbarkeit zu kennzeichnen. Vor der Eheschließung opferten ihr Burschen und Mädchen. Häufig wurde sie als Schutzgöttin bei der Entbindung verehrt, doch nicht als Mutter, sondern quasi als Hebamme. Auffallend ist, dass sie wie ihr Bruder Apollon, der Sonnengott, nie einen Ehepartner hatte wie Zeus oder Hades.

Der Vegetationsgöttin wurden häufig Heiligtümer in feuchten, sumpfigen Gegenden errichtet – das deckt sich mit Diana’s Grove, dem alten Diana-Heiligtum, einer späteren Druiden-Kultstätte und Nonnenkloster, das durch den unergründlichen Brunnenschacht eine Verbindung zu Fluss, Sumpf oder gar Meer haben muss, wie Adam und Nathaniel, sein Van Helsing, vermuten. Den Wurm sollte man sich weniger als anämischen und zu groß geratenen Regenwurm oder Grottenolm vorstellen als vielmehr wie einen Lindwurm, also einen flügellosen Drachen.

_Die Inszenierung_

|Die Sprecher|

Der Dramaturg des Hörspiels hat jedes Recht, die Handlung und das Personal seinen Bedürfnissen anzupassen. So fielen beispielsweise die Rollen der Lilla und von Mimis Großeltern weg, ebenso diverse Szenen, die nur Verwirrung gestiftet hätten, die Handlung aber nicht weiterbringen. Das Grundgerüst der Story ist erhalten geblieben.

Genial ist die Verknüpfung des bislang unbekannten Prologs mit Nathaniels Erwähnung von Arabellas mysteriösem Verschwinden im Versteck des Drachen. Unterstellt man ihre mystische Vereinigung mit dem Drachen, so erklärt dies ihre Grausamkeit, ihre Schlangennatur und die Rolle als Priesterin des Schlangengottes. Das heißt, sie ist auf einmal die Gegenspielerin zu allen anderen Figuren, wenn auch nicht zu Caswall, der selbst sein Unwesen treibt.

|Showdown|

Da ein Drache ebenso gefährlich ist wie eine zu mächtige Lady Arabella, die sich anschickt, sich mit dem verrückten Sir Caswall zu vermählen, beschließen Adam und Nathaniel, ihr bzw. ihrem Wurm-Domizil den Garaus zu machen. In der Folge kommt es zu einem fulminanten Höhepunkt in der Handlung. Wie das im Einzelnen zustande kommt, soll hier nicht verraten werden, aber es ist trickreich eingefädelt. Hier folgt das Hörspiel ziemlich genau der literarischen Vorlage.

Die Sprecher könnten direkt aus einem viktorianischen Stück stammen, aber sie reden wie moderne Menschen, ohne Schnörkel und pompöses Getue um Etikette und Standesdünkel. Am gelungensten fand ich das Trio aus Adam, Richard und Nathaniel, zu dem sich die liebliche Mimi Watford gesellt. Ihnen stehen sinistre Gestalten gegenüber: die arrogant auftretende Arabella March, der hypnotisierende Edgar Caswall und der rätselhafte Oolanga, dessen Akzent irgendwo zwischen Indisch und Afrikanisch liegt.

|Geräusche|

Die Geräusche sind genau die gleichen, wie man sie in einem realistischen Spielfilm erwarten würde, und die Geräuschkulisse wird in manchen Szenen dicht und realistisch aufgebaut, meist aber reichen Andeutungen aus. Mehrmals hören wir Schritte – im Gras oder auf Kies. Dann wieder rumpelt eine Droschke des Wegs. Am Hafen ertönen Nebelhörner und die Schreie von Möwen, und Möwen hören wir seltsamerweise auch auf den Hügeln von Lesser Hill. Aber die Lage des Schlosses Diana’s Grove wird vielleicht durch die Nähe des Meeres erklärt. Ich glaube, in der Buchvorlage befindet sich Diana’s Grove weiter im Landesinneren und ist lediglich ein altes Gutshaus, kein Schloss.

Sehr schön ist die Gewitterkulisse im Finale des Hörspiels gestaltet. Wer eine gute Anlage hat, sollte sie ordentlich aufdrehen, um den Donner richtig schön krachen zu lassen. Das passt auch zur finalen Explosion, den Schreien und dem Klirren zerberstender Fenster. Diese Szene hält für den aufmerksamen Zuhörer noch etliche weitere Zutaten bereit, aber ich will hier nicht alles verraten.

|Sounds|

In der aktuellen Frühjahrs-Staffel der drei Gruselkabinett-Hörspiele „Die obere Koje“, „Die Jagd der Vampire“ und „Das Schloss des weißen Lindwurms“ spielen Sounds erstmals eine auffallend bedeutende Rolle, um die Atmosphäre einer Szene zu verstärken. Musik allein reicht einfach nicht mehr, um den Horror zu evozieren und zu veranschaulichen.

Nun ist die Beschreibung von Sounds stets auf Analogien angewiesen, und auch ich muss mich damit behelfen. Die wichtigste Frage muss natürlich lauten, wie das Ungeheuer dargestellt wird. Dass es sich um eine Art flügellosen Drachen handeln soll, ist dabei völlig unerheblich. Hauptsache, das Viech wirkt bedrohlich und präsent. Schon im Prolog deutet die Soundregie an, dass das Monster faucht, grollt und zischt. Diese Charakteristika wiederholen sich, wann immer es erscheinen soll, gewöhnlich begleitet von dem Schrei seines Opfers.

|Musik|

Jeder Auftritt des Monsters wird fein säuberlich durch musikalische Motive vorbereitet, denn schließlich handelt es sich dabei um die wichtigsten Höhepunkte der Handlung. Immer wieder ist vorher dramatische Musik von den Streichern zu hören, aber auch eine tickende Melodie, mit der die Harfe das Verstreichen der Zeit andeutet und so die Spannung erhöht.

Zwischen und nach diesen dramatischen Auseinandersetzungen – dazu zählen auch die Auftritte von Edgar Caswall bei Mimi sowie Arabellas Schüsse auf den Mungo – darf sich der Hörer entspannen, meist bei einem romantischen Piano-Motiv, das von einer Oboe begleitet wird.

Die Musik gibt sehr genau die vorherrschende Stimmung einer Szene wieder und ist mit klassischem Instrumentarium produziert – keine Synthesizer für klassische Stoffe! Die Musik steuert nicht nur die Emotionen des Publikums auf subtile Weise, sondern bestreitet auch die Pausen zwischen den einzelnen Akten. Dann stimmt sie das Publikum auf die „Tonart“ des nächsten Aktes ein.

Musik, Geräusche und Stimmen wurden so fein aufeinander abgestimmt, dass sie zu einer Einheit verschmelzen. Dabei stehen die Dialoge natürlich immer im Vordergrund, damit der Hörer jede Silbe genau hören kann. An keiner Stelle wird der Dialog irgendwie verdeckt. Durch den Rhythmus von An- und Entspannung in der Handlung wird der Hörer bei der Stange gehalten. Die Spannung steigert sich und wird durch Bemerkungen der Figuren noch angeheizt, dass etwas Schlimmes bevorstehe. Das Finale löst dieses Versprechen voll und ganz ein. Mir dauert es ein wenig zu kurz, aber das ist Geschmackssache. Mit über 68 Minuten gehört „Lindwurm“ bereits zu den längsten Hörspielen der Reihe.

|Das Booklet|

… enthält im Innenteil lediglich Werbung für das Programm von |Titania Medien|. Auf der letzten Seite finden sich die Informationen, die ich oben aufgeführt habe, also über die Sprecher und die Macher. Die Titelillustration von Firuz Akin fand ich wieder einmal sehr passend und suggestiv.

Diesmal sind wieder in einem zusätzlichen Katalog Hinweise auf die nächsten Hörspiele zu finden:

Nr. 30: J. W. Polidori: Der Vampyr (November)
Nr. 31: Rudyard Kipling: Die Gespenster-Rikscha (November)
Nr. 32 + 33: Barbara Hambly: Die Jagd der Vampire (2 CDs, März 2009)
Nr. 34: F. M. Crawford: Die obere Koje (April 2009)
Nr. 35: Bram Stoker: Das Schloss des weißen Lindwurms (April 2009)
Nr. 36+37: Oscar Wilde: Das Bildnis des Dorian Gray (erscheint im Oktober 2009)
Nr. 38: Hanns Heinz Ewers: Die Spinne (erscheint im November 2009)
Nr. 39: H. P. Lovecraft: Der Tempel (erscheint im November 2009; Story siehe [„Jäger der Finsternis“) 3450

_Unterm Strich_

Völlig abstrus ist die Grundidee keineswegs. Statt das Monster im fernen Transsilvanien anzusiedeln, wo sich die „Knoblauchfresser“ (siehe Polanskis „Tanz der Vampire“) damit herumschlagen müssen, haust das Ungeheuer Edgar Caswall mitten im lieblichen Westengland und zwar unter der feinen adligen Gesellschaft. Caswall ist degeneriert und fordert den Himmel heraus, während Arabella kein Freund von Mungos ist und sich als Schlange und mit Schlangen ihre Opfer sucht.

Dass der Autor auf dem Umweg über die horrormäßig inszenierte Mythologie die Adelsschicht als nicht mehr lebensfähige Gesellschaft, ja, als gefährlich für die Rechtschaffenen und Liebenden hinstellt, ist ein bemerkenswerter Ansatz zur Sozialkritik. Die beiden Adeligen sind durchweg heidnisch. Caswall stellt pseudowissenschaftliche Experimente an, während er sich als Vampirjünger betätigt (durch Hypnose). Arabella tritt sogar als Priesterin eines altägyptischen Gottes auf. Altertum und Neuzeit, Heidentum und Christentum prallen in ihr aufeinander.

Dass die moralische Degeneration mit ihrer religiösen einhergeht, verwundert nicht, denn wer soziale Regeln ablehnt, der lehnt auch Gottes Regeln ab – zumindest in den Augen der Viktorianer, die dieses Buch lesen sollten. Der Lindwurm ist die ultimative Verkörperung der Verderbtheit von Arabella und Caswall. Dass das Hörspiel nun Arabellas Begegnung mit dem Lindwurm und ihre Verwandlung in dessen grausame Dienerin an den Anfang stellt und zeitlich in ihre Jugend platziert, finde ich sehr plausibel, auch in einem poetischen Sinn. Dass sie zusammen mit ihrem Gott untergeht, erscheint nur konsequent. Es handelt sich um eine weitere Teufelsaustreibung, wie schon in „Dracula“.

Das positive Gegenbild das liefern die drei Männer auf Lesser Hill – Richard, Adam und Nathaniel. Sie nehmen die von Caswall bedrohte Jungfrau, die obendrein auch noch verwaist und somit noch schutzloser ist, in ihren Kreis auf. Das christliche Sakrament der Ehe stellt Mimi Watford unter den Schutz von Kirche, Mann und Gott. So liebten es die Viktorianer.

|Das Hörspiel|

Das Hörspiel hat mir gut gefallen, mich aber nicht umgehauen. Dazu kannte ich die Geschichte und ihre Hintergründe bereits zu gut. Also wusste ich, was ich zu erwarten hatte. Doch als Beitrag zur Reihe |Gruselkabinett| bildet „Das Schloss des weißen Lindwurms“ einen achtbaren Beitrag, der durch die Beiträge der Dramaturgie (bes. der Prolog) mehr Sinn ergibt als das gekürzte Original. Dass Arabella nicht der Lindwurm in anderer Gestalt IST, sondern nur dessen priesterliche Dienerin, ist ebenfalls viel leichter vorzustellen als eine Gestaltwandlerin.

Über die Güte der akustischen Darbietung habe ich mich bereits oben ausgelassen. Bemerkenswert sind die zusätzlichen Sounds. Weniger gut gefiel mir die Aussprache des Namens „Watford“ als [wätfo(r)d], denn ich habe diesen Namen – es ist auch ein Stadtteil von London – immer nur als [wåtf(e)d] ausgesprochen gehört. Auch über die Aussprache des Namens Caswall ließe sich trefflich streiten – am Ende entschiede aber doch nur ein Blick ins Lexikon diese Frage.

Fazit: ein Volltreffer.

|Basierend auf: The Lair of the White Worm, 1886
ohne Übersetzerangabe
68 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3-7857-3825-2|
http://www.titania-medien.de
http://www.luebbe-audio.de

*Quelle für die mythologischen Angaben: Herbert Hunger, „Lexikon der griechischen und römischen Mythologie“, Rowohlt, Reinbek 1980, ISBN 3-499-16178-8.

_Das |Gruselkabinett| auf |Buchwurm.info|:_

[„Carmilla, der Vampir“ 993 (Gruselkabinett 1)
[„Das Amulett der Mumie“ 1148 (Gruselkabinett 2)
[„Die Familie des Vampirs“ 1026 (Gruselkabinett 3)
[„Das Phantom der Oper“ 1798 (Gruselkabinett 4)
[„Die Unschuldsengel“ 1383 (Gruselkabinett 5)
[„Das verfluchte Haus“ 1810 (Gruselkabinett 6)
[„Die Totenbraut“ 1854 (Gruselkabinett 7)
[„Spuk in Hill House“ 1866 (Gruselkabinett 8 & 9)
[„Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ 2349 (Gruselkabinett 10)
[„Untergang des Hauses Usher“ 2347 (Gruselkabinett 11)
[„Frankenstein. Teil 1 von 2“ 2960 (Gruselkabinett 12)
[„Frankenstein. Teil 2 von 2“ 2965 (Gruselkabinett 13)
[„Frankenstein. Teil 1 und 2“ 3132 (Gruselkabinett 12 & 13)
[„Die Blutbaronin“ 3032 (Gruselkabinett 14)
[„Der Freischütz“ 3038 (Gruselkabinett 15)
[„Dracula“ 3489 (Gruselkabinett 16-19)
[„Der Werwolf“ 4316 (Gruselkabinett 20)
[„Der Hexenfluch“ 4332 (Gruselkabinett 21)
[„Der fliegende Holländer“ 4358 (Gruselkabinett 22)
[„Die Bilder der Ahnen“ 4366 (Gruselkabinett 23)
[„Der Fall Charles Dexter Ward“ 4851 (Gruselkabinett 24/25)
[„Die liebende Tote“ 5021 (Gruselkabinett 26)
[„Der Leichendieb“ 5166 (Gruselkabinett 27)
[„Der Glöckner von Notre-Dame“ 5399 (Gruselkabinett 28/29)
[„Der Vampir“ 5426 (Gruselkabinett 30)
[„Die Gespenster-Rikscha“ 5505 (Gruselkabinett 31)
[„Jagd der Vampire. Teil 1 von 2“ 5730 (Gruselkabinett 32)
[„Jagd der Vampire. Teil 2 von 2“ 5752 (Gruselkabinett 33)
[„Die obere Koje“ 5804 (Gruselkabinett 34)

Crawford, Francis Marion / Gruppe, Marc / Bosenius, Stephan – obere Koje, Die (Gruselkabinett 34)

_Grusel zur See: handfestes Gespenst in Kabine 105_

Auf hoher See im Jahr 1899: Was hat es auf sich mit der oberen Koje in Kabine 105 des Passagierdampfers „Kamtschatka“? Niemand von der Besatzung scheint erfreut zu sein, dass offenbar Passagiere für diese Kabine gebucht haben. Nach der ersten Nacht an Bord wird dem See-erprobten Reisenden Aldous Brisbane auch klar, warum … (Verlagsinfo)

Vom Verlag wird das Hörbuch empfohlen für Hörer ab 14 Jahren.

_Der Autor_

Der amerikanische Autor Francis Marion Crawford wurde 1854 in Italien geboren, lebte die meiste Zeit dort und starb im Jahr 1909. Obwohl er meist Romane über die Gesellschaft auf dem alten Kontinent schrieb, erinnert man sich seiner vor allem wegen der Erzählung „Die obere Koje“ (The Upper Berth) aus dem Jahr 1886. Es handelt sich nach Angaben der „Encyclopedia of Fantasy“ um eine der am häufigsten nachgedruckten Geistergeschichten überhaupt.

Insgesamt schrieb Crawford sieben Storys über das Übernatürliche, die in den „Uncanny Tales“ 1911 in Großbritannien zusammengefassst veröffentlicht wurden. Darunter sind erwähnenswert „Man Overboard“ (1903) und die Vampirerzählung „For the blood is the life“. Unter den Romanen sind „Mr Isaacs“ (1882), „The Witch of Prague“ (1891) und „With the Immortals“ (1888) zu erwähnen. „Khaled“ (1891) ist eine Arabische Phantasie und „Cecilia: A Story of Modern Rome“ (1902) eine leichte Romanze über Traumerfüllung und die mögliche Reinkarnation.

_Die Inszenierung_

Die Rollen und ihre Sprecher:

Aldous Brisbane: Axel Malzacher (dt. Stimme von Sean Patrick Flanery)
Robert, Steward: Tobias Nath (Luke Kirby)
Dr. Morten Hollows: Jürgen Thormann (Michael Caine)
Cpt. Grady: Peter Reinhardt (Jeff Daniels)
Joseph Carlyle: Uwe Büschken (Hugh Grant)
Mitreisender: Markus Pfeiffer (Colin Farrell)
Ertrunkener: Uli Krohm (Omar Sharif)

Marc Gruppe schrieb wie stets das Buch und gemeinsam mit Stephan Bosenius setzte er es um. Die Aufnahme fand in den |Planet Earth Studios| statt und wurde bei |Kazuya| abgemischt. Die Illustration stammt von Firuz Askin.

_Handlung_

Ein Schrei, ein Platschen, und weg ist er. – Ob der Erzähler an Gespenster glaubt? Ja, er hat eines nicht nur gesehen, sondern sogar berührt. Und es roch nicht besonders gut …

Im Juni 1899 geht Aldous Brisbane, ein erfahrener Seereisender, an Bord des Passagierdampfers „Kamtschatka“, um nach New York zu fahren. Was er dort vorhat, sagt er uns nicht. Aber als der Steward Robert von ihm erfährt, dass er Kabine 105 gebucht hat, wird dieser bleich und nervös. Er lässt ja fast Brisbanes Koffer fallen. Robert redet sich heraus.

Kabine 105, so stellt sich heraus, liegt ziemlich achtern und unten nahe den Maschinen. Sofort fällt dem Passagier der modrige, unangenehme Geruch seines Domizils auf. Robert gibt eine fadenscheinige Erklärung. Brisbane wundert sich, dass die obere Koje verhängt ist. Schläft da schon jemand? Auch dafür liefert der Steward keine Erklärung.

Als er zu Bett geht, steht ein fremder Koffer in der Kabine. Doch der neue Passagier kommt erst mitten in der Nacht – offenbar so ein feiner Pinkel, mit Spazierstock und allem. Reden will er auch nicht, also pennt Brisbane wieder ein. Brisbane wird zweimal geweckt. Einmal von panischen Rufen und einer geöffneten Tür, die er schleunigst schließt. Später von der beißenden Kälte, die in der Kabine herrscht, und dem fauligen Gestank. Der Mitfahrer in der oberen Koje gibt röchelnde Laute von sich, als ertrinke er. Wirklich rücksichtslos! Doch Brisbane klopft und ruft vergeblich. Der Vorhang öffnet sich nicht.

Am Morgen schreckt er auf: Das Bullauge ist ja offen! Menschenskind, da kann ja glatt das Schiff absaufen! Er schließt es sofort wieder und nimmt sich vor, sich bei der Crew zu beschweren. Als er dem Schiffsarzt Hollows davon erzählt, erwähnt dieser nur, dass es darüber schon mal Beschwerden gegeben habe, und lädt ihn ein, die Kabine zu wechseln, in seine eigene. Brisbanes Ablehnung kontert er mit der Befürchtung, er könne wie seine drei Vorgänger enden und über Bord gehen. Brisbane ist erstaunt und sieht seine Kabine mit neuen Augen. Noch ahnt er nichts Böses.

Kapitän Grady ist besorgt um seinen standhaften Fahrgast. Er bittet ihn um Mithilfe bei der Suche nach seinem verschwundenen Mitfahrer, der offenbar ebenfalls über Bord gesprungen sei. Schon der vierte! Doch diesmal habe es keine Zeugen gegeben. Hm, so eine Todesserie kann ein Schiff in den Ruin treiben, wenn sie publik wird. Doch Brisbane sichert seine Diskretion zu.

Nach einem Tag mit Hollows kehrt Brisbane in seine Kabine zurück. Der Gestank ist umwerfend, das Bullauge steht schon wieder offen und er schließt es. Er meint eine warnende Stimme zu vernehmen, die ihn zur Flucht mahnt, aber da ist niemand. Als das Bullauge schon wieder offen ist, klagt er Robert an, der jedoch seine Unschuld beteuert.

Brisbane ist nach einer langen Nachtwache kaum eingeschlafen, als ihn ein kalter Luftzug und das Platschen von Wasser wecken: Die Kabine steht unter Wasser! Gischt schwallt herein, denn die Kabine liegt, wie gesagt, nahe der Wasserlinie. Als er die Vorhänge der oberen Koje beiseite zieht, packt ihn eine Hand und würgt ihn …

_Mein Eindruck_

Wieder mal ein Seestück, wie sie in der |Gruselkabinett|-Reihe recht beliebt sind, z. B. über den „Fliegenden Holländer“. Auch diesmal spielen Geister eine Rolle, allerdings in ziemlich handfester Form. Die Begleiterscheinungen der Kälte und des Gestanks sind lebhaft geschildert und gehören inzwischen zum Standard, mit dem ein Gespenst aufzuwarten hat. Dass es zudem die Eigenheit hat, Reisende entweder in den Wahnsinn der Panik und so in den Tod zu treiben, war zu erwarten. Dass es sie aber auch würgt, ist wesentlich mehr, als man gemeinhin von Gespenstern zu hören gewohnt ist.

Dadurch wird das Gespenst aber auch umso gefährlicher. Doch worin liegt über die Ursache für seine Anwesenheit, fragt sich der Reisende Aldous Brisbane. Leider vergeblich, und so bleibt es bei der Schilderung der Folgen einer Begegnung damit. Ob es sich um den Wiedergänger eines Ertrunkenen handelt, steht zu vermuten, und möglicherweise wurde der Mann über Bord geworfen, will sich aber für diese Untat rächen.

Die Spannung folgt dem Prinzip der allmählichen Steigerung. Zunächst ist Brisbane nur neugierig wegen der zahlreichen Rätsel, dann verärgert, schließlich ergreift er Maßnahmen gegen den unliebsamen Kabinengenossen. Denn durch das ständig geöffnete Bullaugen kann ja Wasser eindringen und die Kabine überschwemmen. Diese Gefahr ist aber noch gar nichts gegen den Würgegriff des Gespenstes selbst. Schließlich müssen Brisbane und Kapitän Grady zum Äußersten greifen, um die Gefahr zu bannen. Davon soll jedoch nichts verraten werden.

Es mag dem der Seefahrt unkundigen Hörer seltsam anmuten, welch ein Gewese um das geöffnete Bullauge gemacht wird. Das ist ja fast schon lächerlich, welche Bedeutung in der Geschichte diesem scheinbar unbedeutenden Gegenstand zugemessen wird. Das grenzt ja fast schon an einen Slapstick-Film aus der guten alten Charlie-Chaplin-Zeit. Aber für den Seereisender sind offene Bullaugen eine ernstzunehmende Gefahr, nicht nur für ihn selbst, sondern auch für das Schiff, das dadurch volllaufen oder zumindest Schlagseite bekommen kann. Die Zeitgenossen von 1886 wussten noch um diese Gefahr.

Aber mal ehrlich: Brisbane erscheint uns in seiner Sturheit, die er Standhaftigkeit im Angesicht der Gefahr nennt, ein wenig dickköpfig und unvernünftig. Andererseits ist es für ihn vielleicht eine Sache der Ehre, die Begegnung mit einem „albernen“ Gespenst selbst durchzustehen. Würden wir das nicht heute auch noch tun? Allein schon der GLAUBE an ein Gespenst käme uns doch völlig lächerlich vor, geschweige denn dessen tätlicher Angriff. Vielleicht ist skeptischen Zeitgenossen mal ein Aufenthalt auf einem schottischen Gespensterschloss anzuraten.

_Die Inszenierung_

|Die Sprecher|

Die Dramaturgie des Hörspiels ist ganz auf den Erzähler und die Hauptfigur des Aldous Brisbane zugeschnitten. Der Steward, der Schiffsarzt, der Kapitän und schließlich der Zimmermann sind nur Nebenfiguren, die ihm helfen, das Rätsel der oberen Koje aufzuklären und ihm entsprechende Informationen zu liefern. Daher kommt dem Sprecher des Brisbane, Axel Malzacher, eine ganz besondere Bedeutung zu. Er erledigt diese Aufgabe mit Bravour. Selten habe ich einen so fesselnden und doch souveränen Vortrag gehört. Als Erzähler behält er den Überblick, doch als Beteiligter weiß er die entsprechenden Emotionen heraufzubeschwören.

Unter den Nebenfiguren ragt lediglich der Schiffsarzt Hollow heraus, und zwar weil ihm Jürgen Thormann, die deutsche Stimmbandvertretung von Sir Michael Caine, eine entsprechende Präsenz verleiht. Dagegen verblassen Kpt. Grady und Steward Robert.

|Geräusche|

Die Geräusche sind genau die gleichen, wie man sie in einem realistischen Spielfilm erwarten würde, so etwa Klopfen, Quietschen, Münzenklimpern und so weiter. Die Geräuschkulisse wird in manchen Szenen dicht und realistisch aufgebaut, meist aber reichen Andeutungen aus. Das ständige Rauschen der Wellen wird bei geöffnetem Bullauge viel lauter, ohne jedoch den Dialog zu beeinträchtigen. Das dumpfe Geräusch der Motoren sinkt nach einer Weile in die unterschwellige Wahrnehmung ab, verdeckt auch durch die vielen Sounds. Möwengeschrei und Nebelhörner untermalen die Kulisse im Hafen.

|Sounds|

In der aktuellen Staffel der drei Gruselkabinett-Hörspiele „Die obere Koje“, „Die Jagd der Vampire“ und „Das Schloss des weißen Lindwurms“ spielen Sounds erstmals eine auffallend bedeutende Rolle, um die Atmosphäre einer Szene zu verstärken. Musik allein reicht einfach nicht mehr, um den Horror zu evozieren und zu veranschaulichen.

Nun ist die Beschreibung von Sounds stets auf Analogien angewiesen, und auch ich muss mich damit behelfen. Am wichtigsten sind die Sounds, sobald das Gespenst seinen gruseligen Auftritt hat. Angesichts der Wahrscheinlichkeit, dass das Gespenst einen stark beeinträchtigten Körper hat und, wenn überhaupt, dann nur als Schatten zu sehen ist, ist ein stark veränderte Stimme zu erwarten. Von einem Grollen und Knurren könnte man sprechen, das dann aber in ein höhnisches Lachen übergeht, das wässrig und bedrohlich klingt. Es ist das Lachen des Todes, und die Heiterkeit ist ganz auf seiner Seite …

|Musik|

Der Prolog beginnt mit einer düsteren, unheimlich anmutenden Musik, wie man sie aus vielen Horrorfilmen kennt, besonders aus Englands |Hammer Studios|. Danach wird die Musik nie idyllisch, sondern allenfalls am Schluss ein wenig entspannt. Auch eine romantische Passage mit dem Klavier habe ich ganz am Anfang entdeckt. Doch zwischen Anfang und Schluss steigern sich vor allem Geräusche, Sounds und Stimme spannungsvoll zu einem Höhepunkt, der in der Konfrontation mit dem Gespenst gipfelt.

Musik, Geräusche, Sounds und Stimmen wurden so fein aufeinander abgestimmt, dass sie zu einer dichten Klangkulisse verschmelzen. Dabei stehen die Dialoge natürlich immer im Vordergrund, damit der Hörer jede Silbe genau hören kann. An keiner Stelle wird der Dialog irgendwie verdeckt.

|Das Booklet|

… enthält im Innenteil lediglich Werbung für das Programm von |Titania Medien|. Auf der letzten Seite finden sich die Informationen, die ich oben aufgeführt habe, also über die Sprecher und die Macher. Die Titelillustration von Firuz Akin fand ich wieder einmal sehr passend und suggestiv.

Diesmal sind wieder in einem zusätzlichen Katalog Hinweise auf die nächsten Hörspiele zu finden:

Nr. 30: J. W. Polidori: Der Vampyr (November)
Nr. 31: Rudyard Kipling: Die Gespenster-Rikscha (November)
Nr. 32 + 33: Barbara Hambly: Die Jagd der Vampire (2 CDs, März 2009)
Nr. 34: F. M. Crawford: Die obere Koje (April 2009)
Nr. 35: Bram Stoker: Das Schloss des weißen Lindwurms (April 2009)
Nr. 36+37: Oscar Wilde: Das Bildnis des Dorian Gray (erscheint im Oktober 2009)
Nr. 38: Hanns Heinz Ewers: Die Spinne (erscheint im November 2009)
Nr. 39: H. P. Lovecraft: Der Tempel (erscheint im November 2009; Story siehe „Jäger der Finsternis“)

_Unterm Strich_

Gespenster an Bord von Schiffen werden sofort mit dem Klabautermann und ähnlichem Seemannsgarn in Verbindung gebracht. Doch Crawfords Schiffsgespenst hat damit überhaupt nichts am Hut. Es existiert eigenständig, hat eine Reihe von Opfern auf dem Gewissen, die es in den Wahnsinn trieb, so dass sie über Bord sprangen. Doch Aldous Brisbane scheint ein Mann der Vernunft zu sein, auch wenn er dies nicht an die große Glocke hängt. Er will auch nicht wie im „Gespenst von Canterville“ irgendwelche Mutprüfungen absolvieren. Nein, er will während der Überfahrt bloß seine Ruhe.

Die Spannung steigert sich allmählich und schrittweise zu einem Actionhöhepunkt. Dennoch fand ich es bedauerlich, dass wir nichts über die Motivation und den Ursprung der Geistererscheinung erfahren. Dazu müsste man wohl die Geschichte lesen. Die Lektüre wäre wohl auch kein schlechter Einstieg ins Werk dieses bereits fast vergessenen Autors.

|Das Hörbuch|

Das Hörspiel bietet auch dem Kenner von Schauergeschichten ein suggestives Seestück mit einer fein ausgetüftelten Klangkulisse. Besonders die Leistung von Axel Malzacher gilt es hervorzuheben, neben der des Sounddesigners und der Tonmischung.

|Originaltitel: The Upper Berth, 1886
60 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3-7857-3824-5|
http://www.titania-medien.de
http://www.luebbe-audio.de

_Das |Gruselkabinett| auf |Buchwurm.info|:_

[„Carmilla, der Vampir“ 993 (Gruselkabinett 1)
[„Das Amulett der Mumie“ 1148 (Gruselkabinett 2)
[„Die Familie des Vampirs“ 1026 (Gruselkabinett 3)
[„Das Phantom der Oper“ 1798 (Gruselkabinett 4)
[„Die Unschuldsengel“ 1383 (Gruselkabinett 5)
[„Das verfluchte Haus“ 1810 (Gruselkabinett 6)
[„Die Totenbraut“ 1854 (Gruselkabinett 7)
[„Spuk in Hill House“ 1866 (Gruselkabinett 8 & 9)
[„Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ 2349 (Gruselkabinett 10)
[„Untergang des Hauses Usher“ 2347 (Gruselkabinett 11)
[„Frankenstein. Teil 1 von 2“ 2960 (Gruselkabinett 12)
[„Frankenstein. Teil 2 von 2“ 2965 (Gruselkabinett 13)
[„Frankenstein. Teil 1 und 2“ 3132 (Gruselkabinett 12 & 13)
[„Die Blutbaronin“ 3032 (Gruselkabinett 14)
[„Der Freischütz“ 3038 (Gruselkabinett 15)
[„Dracula“ 3489 (Gruselkabinett 16-19)
[„Der Werwolf“ 4316 (Gruselkabinett 20)
[„Der Hexenfluch“ 4332 (Gruselkabinett 21)
[„Der fliegende Holländer“ 4358 (Gruselkabinett 22)
[„Die Bilder der Ahnen“ 4366 (Gruselkabinett 23)
[„Der Fall Charles Dexter Ward“ 4851 (Gruselkabinett 24/25)
[„Die liebende Tote“ 5021 (Gruselkabinett 26)
[„Der Leichendieb“ 5166 (Gruselkabinett 27)
[„Der Glöckner von Notre-Dame“ 5399 (Gruselkabinett 28/29)
[„Der Vampir“ 5426 (Gruselkabinett 30)
[„Die Gespenster-Rikscha“ 5505 (Gruselkabinett 31)
[„Jagd der Vampire. Teil 1 von 2“ 5730 (Gruselkabinett 32)
[„Jagd der Vampire. Teil 2 von 2“ 5752 (Gruselkabinett 33)

Montgomery, L. M. / Gruppe, Marc / Bosenius, Stephan – Anne in Avonlea. Folge 5: Die neue Lehrerin

_Die falsche Kuh & der erste Schultag_

Kanada Ende des 19. Jahrhunderts. (Fortsetzung von „Anne auf Green Gables“.) Anne genießt ihre letzten Ferientage auf Green Gables. Mit Beginn des neuen Schuljahres wird sie die Lehrerstelle an der Dorfschule von Avonlea übernehmen. Für den kleinen Ort haben Anne und ihre Freunde ehrgeizige Pläne. Flugs wird ein Dorf-Verschönerungs-Verein gegründet. Überschattet werden die Spendensammel-Aktionen durch Probleme mit der Kuh Dolly und einem sehr wütenden neuen Nachbarn …

Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum gibt es die Abenteuer des sympathischen Waisenmädchens Anne Shirley als Hörspiel-Serie, geeignet für die ganze Familie, gesprochen von den deutschen Stimmen vieler Hollywood-Stars.

_Die Autorin_

Lucy Maud Montgomery (1874-1942) war eine kanadische Schriftstellerin, die besonders durch ihre Jugendbücher um Anne Shirley bekannt wurde: „Anne of Green Gables“ und sechs Fortsetzungen.

Das Manuskript wurde zunächst von mehreren Verlagen abgelehnt, bevor es Montgomery gelang, es zu platzieren. 1908 war sie bereits 34 Jahre alt. Das Buch wurde zu einem Theaterstück verarbeitet, mehrmals verfilmt und in mehr als 40 Sprachen übersetzt.

Die erste Staffel: Anne auf Green Gables

Folge 1: [Die Ankunft 4827
Folge 2: [Verwandte Seelen 4852
Folge 3: [Jede Menge Missgeschicke 4911
Folge 4: Ein Abschied und ein Anfang

Die 2. Staffel: Anne auf Avonlea

Folge 5: Die neue Lehrerin
Folge 6: Ein rabenschwarzer Tag und seine Folgen
Folge 7: Eine weitere verwandte Seele
Folge 8: Das letzte Jahr als Dorfschullehrerin

Die 3. Staffel: Anne in Kingsport

Folge 9: Auf dem Redmond College
Folge 10: Erste Erfolge als Schriftstellerin
Folge 11: Die jungen Damen aus Pattys Haus
Folge 12: Viele glückliche Paare

_Die Inszenierung_

|Die Rollen und ihre Sprecher:|

Erzähler: Lutz Mackensy (Rowan Atkinson, Christopher Lloyd, Al Pacino)
Anne Shirley: Marie Bierstedt (Kirsten Dunst, Kate Beckinsale)
Marilla Cuthbert: Dagmar von Kurmin (Bühnenschauspielerin, Hörspiel-Regisseurin für |Europa|, Stammsprecherin für |Titania Medien|)
Rachel Lynde: Regina Lemnitz (Whoopi Goldberg, Kathy Bates, Diane Keaton)
Diana Barry: Uschi Hugo (Neve Campbell)
Gilbert Blythe: Simon Jäger (Josh Hartnett)
Jane Andrews: Cathlen Gawlich (Jaime King, Amy ‚Fred‘ Acker)
James A. Harrison: Heinz Ostermann (Kammerschauspieler)
Anthony Pye: Maximilian Artajo (‚Aang‘ in „Avatar“)
Premierminister: Marco Kröger (Liev ‚Sabretooth‘ Schreiber)
Und viele weitere.

Regie führten Stephan Bosenius und Marc Gruppe, der auch das „Drehbuch“ schrieb. Die Aufnahme leiteten Martin Wittstock und Kazuya. Die Illustration stammt von Firuz Askin.

_Handlung_

Anne Shirley hat sich als Dorfschullehrerin qualifiziert und soll ihre Stelle bald in Avonlea antreten, also ganz in ihrer Nähe. Sie träumt davon, einstmals den künftigen Premierminister Kanadas zu unterrichten. Doch ihr Freund Glibert Blythe lacht nur darüber. Was für eine Träumerin sie ist. Sie sollte lieber ihren Vergil übersetzen.

Die Bewohner von Seven Gables, Anne und ihre Pflegemutter Marilla Cuthbert, haben einen neuen Nachbarn. Mr. James A. Harrison stammt aus New Brunswick, das an die USA grenzt. Anscheinend ist er unverheiratet und, wie Gerüchte besagen, geizig. Immer wenn Annes Kuh Dolly sein Haferfeld zertrampelt, kommt er zeternd angerannt und gibt Anne die Schuld. Doch diesmal gibt sie ihm ordentlich Kontra: Er sollte stattdessen seine Zäune reparieren, wie sich das für eine Farm gehört. Als er sie wegen ihrer roten Haare als „Karotte“ beleidigt, wirft sie ihm „Glatzkopf“ an den Kopf. Empört zieht er von dannen. Na, das ist ja ein toller Anfang. Dolly wird fortan im Stall angebunden.

Auch Rachel Lynd, die Nachbarin und Gerüchteküche auf zwei Beinen, weiß nichts Gutes von Mr. Harrison zu berichten: Er habe ihre Bitte um eine Spende für den Dorfverschönerung brüsk zurückgewiesen. Rachel berichtet zudem von Neuzugängen unter den Kindern, die Anne zu unterrichten haben werde. Darunter sei ein ganz schlimmer Junge namens Anthony Pye. Paul Irving sei aber ein ganz liebes Kind. Anne hat jetzt schon mächtig Bammel vor ihrer Feuertaufe als frischgebackene Lehrerin.

Doch zuvor gibt es wieder Ärger mit Dolly, der Kuh, die offenbar schon wieder im Haferfeld Mr. Harrisons steht. Als Anne und Diana versuchen, die Kuh einzufangen, landen beide mit ihren schönen Kleidern im Matsch. Just in diesem Moment kommt Mr. Shearer des Weges und bietet erneut an, die Kuh zu kaufen. Anne willigt für 20 Dollar ein, und Mr. Shearer kann das renitente Vieh gleich mitnehmen.

Doch wie konnte sich Dolly überhaupt aus dem Stall befreien, wundert sie sich. Als sie nachschaut, steht Dolly friedlich kauend immer noch im Stall. Au weia, erkennt Anne siedendheiß, sie hat die Kuh von Mr. Harrison verkauft! Marilla redet dem Nervenbündel gut zu: Es hilft nichts, aber sie muss bei Mr. Harrison Abbitte und Wiedergutmachung leisten. Anne kommt sich vor wie beim Gang aufs Schafott. Dieser schreckliche Mensch wird ihr bestimmt den Kopf abreißen und sie anschließend vierteilen!

Doch es kommt alles ganz anders.

_Mein Eindruck_

Auch in ihrer fünften Folge wird Anne Shirley von Missgeschicken verschont, und ein Abenteuer jagt das nächste. Wenigstens sind diese Abenteuer, im Gegensatz zu denen der Männer, ungefährlich. Sie könnte höchstens gevierteilt werden. Aber auch dazu kommt es nicht, denn das Schicksal (und die Autorin) meinen es gut mit dem Rotschopf. Mr. Harrison ist ein ganz Lieber und will eigentlich bloß spielen. Hier beginnt allerdings ein Spannungsbogen, der erst in Folge 8 seinen Abschluss findet. Er beruht auf der Frage: Wieso um Himmelswillen lebt Mr. Harrison alleine und ist so ein Griesgram?

Diese Folge sieht noch den Beginn von Annes Unterricht in der Dorfschule sowie ihre Bekanntschaft mit Paul Irving, dem sie in Folge 8 ebenfalls zu neuem Glück verhelfen wird. Sie liebt es eben, Menschen glücklich zu machen, ganz besonders Menschen, die sie als „verwandte Seelen“ erkannt hat.

Doch was zeichnet eine „verwandte Seele“ aus? Offenbar handelt es sich um Menschen, die mit ihrer Phantasie über den Tellerrand der unmittelbaren, prosaischen Wirklichkeit hinaussehen können. Sie erträumen sich eine parallele Realität, die entweder irgendwie besser ist, oder es sind Menschen, die an einem Mangel leiden, wie ihn auch Anne täglich erlebt: Sie sind Waisen, Halbwaisen, oder wie im Fall von Lavender Lewis Menschen ohne jemanden, der sie von Herzen liebt. Alle solche Menschen haben ihre Bestimmung noch nicht erreicht, jene Bestimmung, die im Kennenlernen ihres (von Gott und dem Schicksal) vorbestimmten Geliebten besteht.

Das ist eine recht romantische Vorstellung, steht aber voll im Einklang mit christlichen Grundströmungen ihrer Zeit. Hier ist nichts von |Fin de siècle|-Langeweile zu spüren, ganz im Gegenteil: Die Sache nach „verwandten Seelen“ ist eine Lebensaufgabe und wird immer wieder aufs Neue belohnt. Es ist so, als würde man in eine Menschenmenge hineinsehen und eine „verwandte Seele“ finden, weil man erwartet, sie zu finden. Es hat etwas von einer selbsterfüllen Prophezeiung an sich.

Weil die Suche aber ein quasi-göttlicher Auftrag ist und das Glücklichmachen dieser Seelen zur Aufgabe gehört, bemüht sich Anne ständig, andere Menschen, insbesondere verwandte Seelen, zu ihrem ihnen zustehenden Glück zu verhelfen. Wenn sie dabei, wie in Folge 6, frustriert wird, ist sie natürlich umso unglücklicher.

_Die Inszenierung_

|Die Sprecher|

Die Hauptrolle der Anne Shirley wird von Marie Bierstedt, der deutschen Stimme von Kirsten Dunst und vielen anderen jungen Schauspielerinnen, mit Enthusiasmus und Einfühlungsvermögen gesprochen. Obwohl Bierstedt wesentlich älter ist als die siebzehnjährige Heldin, klingt ihre Stimme doch ziemlich jugendlich. Manchmal darf sie aber auch ein wenig langsamer und überlegter sprechen, besonders mit „verwandten Seelen“.

Sehr gut gefiel mir auch Heinz Ostermann, der Sprecher des Mr. Hamilton. Er legt ihm ein ganzes Spektrum von Grantigkeit, Freundlichkeit und schließlich sogar Zärtlichkeit in den Mund, dass man fast einen gerundeten Charakter vor sich hat. Witzig fand ich den krächzenden Papagei, der immer „Karotte!“ ruft, um Anne zu triezen.

Unter den weiteren weiblichen Sprecherinnen ragen die der Marilla Cuthbert (Dagmar von Kurmin) und der Rachel Lynde (Regina Lemnitz) heraus. Dagmar von Kurmin muss wie Heinz Ostermann sowohl Strenge als auch Freundlichkeit verkörpern. Regina Lemnitz ist die Inkarnation der Plaudertasche und der wandelnden Gerüchteküche. Außerdem scheint ihre Rachel Lynde Vorsitzende des Dorfverschönerungsvereins zu sein und hat entsprechend viele Sorgen um die Ohren. Und sie ist natürlich die beste Freundin von Marilla Cuthbert, die die Witwe in Folge 8 in ihr Haus aufnimmt.

|Geräusche|

Die Geräusche im Hintergrund sorgen für die Illusion einer zeitgenössischen Kulisse für das Jahr 1879, doch sind sie so sparsam und gezielt eingesetzt, dass sie einerseits den Dialog nicht beeinträchtigen, andererseits den Hörer nicht durch ein Übermaß verwirren. Deshalb erklingen Geräusche in der Regel stets nacheinander.

Auffällig häufig ist jedoch die Kombination aus Brandung und Vogelgezwitscher zu hören. Das ist eine Besonderheit der meerumtosten Inselumgebung. Selbstredend erklingen zahlreiche Vogelstimmen, wenn Anne mit ihren Freunden durch den Wald spaziert. Um die Epoche zu verdeutlichen, ist natürlich kein einziges Auto zu hören, sondern nur diverse Kutschen und Karren.

|Musik|

Die Musik ist ebenfalls ziemlich romantisch, voller Streichinstrumente, Harfen und Pianos. Das Klavier wird meist für melancholische Passagen eingesetzt, und diese sind ebenso wichtig wie die heiteren. Der kontrastreiche Wechsel zwischen Heiterkeit, Drama und Melancholie sorgt für die emotionale Faszination beim Zuhörer. Die Musik steuert die Emotionen und untermalt die wichtigsten Szenen, kommt aber nicht ständig im Hintergrund vor. Ebenso wie mit den Geräuschen darf man es nicht übertreiben.

Als Intro erklingt die Erkennungsmelodie der Serie: In einem flotten Upbeat-Tempo lassen Streicher, Holzbläser und ein Glockenspiel Romantik, Heiterkeit und Humor anklingen. Alle diese Elemente sind wichtige Faktoren für den Erfolg des Buches gewesen. Warum sollten sie also ausgerechnet im Hörspiel fehlen?

_Unterm Strich_

Besonderen Wert hat die Dramaturgie diesmal auf die Komik gelegt. Die Kuh des neuen Nachbarn zu verkaufen, ist ja schon ein „Meisterstück“. Der Gang nach Canossa bzw. Mr. Hamiltons Farm ist die logische Folge dieser Untat, doch es stellt sich alles als halb so schlimm heraus, denn Anne wird wirklich nicht gevierteilt – sonst müssten wir ja auf ihre weiteren Abenteuer verzichten. Denn es bahnen sich etliche Veränderungen in Annes Leben auf Green Gables an.

Besonderes Vergnügen hat mir die akustische Umsetzung des Buches bereitet. Hörbaren Spaß haben die Sprecher an ihren Rollen, und insbesondere die Hauptfigur ist von Marie Bierstedt ausgezeichnet gestaltet. Sie schluchzt, lacht, schmollt, flüstert und quasselt, dass man sich wundern muss, woher diese Vielseitigkeit stammt. In den „Spider-Man“-Filmen ist Kirsten Dunst nie so vielseitig. Bierstedts Anne muss sich nicht nur durch Höhen und Tiefen des Herzens lavieren, sondern auch noch weiterentwickeln.

|Basierend auf: Anne of Avonlea, 1909
ISBN-13: 978-3-7857-3633-3|
http://www.titania-medien.de
http://www.wellenreiter.la
http://www.luebbe-audio.de

James, Henry / Gruppe, Marc – Unschuldsengel, Die (Gruselkabinett 5)

_Psychodrama: Kampf der Unschuld gegen Dämonen_

England in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Eine neue Gouvernante übernimmt die Betreuung und Erziehung der Waisen Miles und Flora auf dem einsam gelegenen, herrschaftlichen Landsitz Bly. Doch die Idylle trügt. Schreckliches hat sich hier ereignet.

Der böse Einfluss der vorherigen Gouvernante und des Hausverwalters scheint fortzuwirken, obwohl beide mittlerweile verstorben sind. Die neue Gouvernante beginnt, von Tag zu Tag mehr an den Unschuldsmienen ihrer Schützlinge zu zweifeln … (Verlagsinfo)

Empfohlen ab 14 Jahren.

_Der Autor_

Henry James (1843 bis 1916) wurde in den USA geboren, lebte aber ab 1876 in Großbritannien und entfaltete dort einen enormen Einfluss auf die Schriftsteller seiner Zeit, namentlich auf H. G. Wells und Joseph Conrad. Er ist eine zentrale Figur in der Entwicklung des modernen Romans und für die so genannte |Supernatural Fiction|, die heute unter Horrorliteratur subsumiert wird, von ebenso großer Bedeutung: Er führte das Konzept des „unzuverlässigen Berichterstatters“ als Erzählmodus ein und schrieb mit „The Turn of the Screw“ auch gleich das beste Beispiel dafür.

Wer sich den Film „The Others“ ins Gedächtnis ruft, dem wird auffallen, dass auch dort die Hauptfigur, durch deren Augen wir das Geschehen hauptsächlich – aber nicht durchgehend – verfolgen, ebenfalls höchst unzuverlässig ist. Das liegt an der einzigartigen Grundbedingung ihrer Wahrnehmung: Sie ist ein Geist.

_Die Sprecher_

Vor diesem Hintergrund ist es eine positive Überraschung zu lesen, dass die deutschen Stimmen der zwei Kinder der Hauptfigur in „The Others“ auch in „Die Unschuldsengel“ zu hören sind. Die deutschen Sprecher sind die selben: Lucas Mertens (Miles) und Charlotte Mertens (Flora).

Die weiteren Rollen:

Gouvernante (die durchweg namenlos ist): Rita Engelmann (dt. Stimme von Deneuve & Kim Novak)
Mrs. Grose: Regina Lemnitz (dt. Stimme v. Kathy Bates, Diane Keaton)
Violet Jessel, die vorherige Gouvernante: Arianne Borbach (zu hören als Catherine Zeta-Jones)
Peter Quint, der vorherige Hausverwalter, Violets Lover: David Nathan (Leonardo diCaprio, Christian Bale, Johnny Depp)
Vormund von Miles & Flora: Patrick Winczewski

_Handlung_

(Die sechs Seiten der Rahmenhandlung wurden auf eine einzige Szene verdichtet. Die Ich-Erzählung ist als eine Art Tagebuch anzusehen, das die tragischen Vorgänge auf Gut Bly erklären – und die Schreiberin rechtfertigen – soll.) „Niemals hätte ich diese Stellung annehmen dürfen.“

Eine junge Pfarrerstochter meldet sich auf eine Anzeige, in der eine Gouvernante gesucht wird, und stellt sich bei ihrem potenziellen Arbeitgeber vor. Sie begibt sich in das prächtige Stadthaus in der Harley Street, doch noch viel mehr fühlt sie sich durch den charmanten Hausherrn bezaubert. Er ist der Vormund der zwei Kinder seines in Indien verstorbenen Bruders und seiner Schwägerin. Da er als Junggeselle nichts von Kindererziehung verstehe, wolle er die Erziehung von Miles und Flora in kompetente Hände legen. Allerdings leben sie nicht in London, sondern auf dem Gut Bly, dem Stammsitz der Familie. Sie wäre quasi die Herrin auf Bly, falls sie zusage. Ihre Vorgängerinnen hätten, ähem, aufgegeben. Es gebe nur eine Bedingung, die er stelle: Sie dürfe ihn niemals, unter keinen Umständen, mit den Angelegenheiten auf Bly behelligen! Sie sagt zu.

Das Willkommen auf Bly könnte herzlicher nicht sein, und Mrs. Grose, die Haushälterin, ist eine hilfsbereite, wenn auch sehr einfache und ungebildete Frau. Die süße Flora teilt mit der neuen Gouvernante das Zimmer. Der zehnjährige Miles wird in drei Wochen aus dem Internat zurückerwartet, doch ein Brief seines Schuldirektors kündigt seine vorzeitige Rückkehr an. Die Gouvernante und Mrs. Grose können sich nicht erklären, warum Miles von der Schule verwiesen wurd: „schädliches Verhalten“ – was soll darunter zu verstehen sein?

Miles erweist sich als kleiner Gentleman und hat die arglose Gouvernante in Nullkommanix um den Finger gewickelt. Es ist Sommer und sie wähnt sich mit „ihren“ beiden Kindern wie im Paradies. Da sieht sie eines Tages einen fremden Mann auf dem Turm. Er wirkt auf sie wie eine dämonische Bedrohung, doch Mrs. Grose hat ihn nicht gesehen. Außerdem ist der Turm völlig unzugänglich. Doch die Gouvernante sieht den Fremden erneut draußen vor dem Fenster. Ihr ist klar: „Er sucht die Kinder!“

Nun muss Mrs. Grose mit der Wahrheit herausrücken: Es handle sich wohl der Beschreibung nach – feuerrotes Haar, stechender Blick, schlecht sitzende Kleidung – um Peter Quint, den früheren Hausverwalter. Doch er sei bereits Jahre tot. Nach einem seiner zahlreichen Kneipenbesuche habe er sich bei einem Sturz auf dem Heimweg eine tödliche Kopfwunde zugezogen. Miles sei ihm hörig gewesen, denn Quint führte unangefochten das Regiment auf Bly.

Der Schutzreflex der Gouvernante wird noch verstärkt durch die Geistererscheinung, die ihr am See widerfährt: Es ist Violet Jessel, die vorherige Gouvernante. Sie ruft nach Flora, so wie Quint stets nach Miles ruft. Doch Flora gibt vor, sie nicht zu kennen. Kein Wunder, denn auch Miss Jessel ist schon länger tot. Floras Verhalten weckt das Misstrauen der Gouvernante. Stecken sie und Miles etwa mit den beiden Geistern unter einer Decke? Haben sie sich gegen sie verschworen?

Da entdeckt die Gouvernante, welches Geheimnis sich hinter den beiden Geistern verbirgt. Ihre ernste Besorgnis steigert sich zu verzweifelter Panik, um ihre beiden Schutzbefohlenen vor dem Verderben zu retten.

_Mein Eindruck_

So wie Schönheit laut Volksmund im Auge des Betrachters liegt, so verhält es sich mitunter auch mit dem Bösen. Ist die Bedrohung durch Quint und Jessel für die Kinder wirklich oder eingebildet? Die Deutungen reichen von der Akzeptanz der beiden Geister bis hin zu einer völlig realistischen Erklärung. Die Gouvernante habe sich in ihren charmanten Dienstherrn, den Vormund, verliebt, doch als weit unter ihm stehende Pfarrerstochter unterdrückt sie ihre Libido, sublimiert sie vielmehr, indem sie sich zärtlich seinen beiden Mündeln widmet.

In Peter Quint erblickt sie den bedrohlichen Doppelgänger des Vormunds, und da sie weder auf Autorität noch auf Erfahrung zurückgreifen kann, ist sie völlig auf sich angewiesen. Ihren Befürchtungen ausgeliefert, bilde sie sich die Bedrohungen durch die beiden Vorgänger ein. Ihre eigenen Aggressionen gegen die Welt übertrage sie auf die beiden Vorgänger, verdammt sie zudem in moralischer Hinsicht, weil die beiden eine „schamlose“ Beziehung zueinander hatten. Ihre Aggression überträgt sie aber außerdem, und das ist letzten Endes ausschlaggebend, als Misstrauen auf die Kinder: Sie sollen Gehilfen der beiden Dämonen sein.

Dass das Auftauchen der Gouvernante die Dämonen erst zum Leben erweckten habe, ist eine weitere Deutung (E. F. Bleiler). Sie weigert sich zudem, den Dämonen irgendwelche Macht zuzugestehen, obwohl sie die Einzige ist, die sie wahrnehmen kann. Durch ihre Weigerung, eine weltliche Transzendenz der Realität zuzulassen, wird sie nicht der Epiphanie (vulgo: Erleuchtung) teilhaftig, wie sie für E. M. Fosters Figuren – etwa in „Ein Zimmer mit Aussicht“ – so charakteristisch ist. Sie erlangt nie das volle Verständnis der Lage der Dinge. Nicht nur sie, sondern vor allem ihre Schützlinge zahlen dafür einen hohen Preis.

Die größte Ironie besteht jedoch darin, dass sie selbst es ist, die zu einer Besessenen wird. In ihrem Kampf, sich als des Postens und der Aufgabe würdig zu beweisen, kann sie nicht auf Autorität oder altersbedingte Erfahrungen zurückgreifen. Mrs. Grose ist in ihrer Sturheit ebenfalls keine Hilfe. Die unschuldige Pfarrerstochter glaubt, endlich dem „schamlosen“ Geheimnis auf die Spur zu kommen, das Miles verbirgt: Worin bestand sein „schädliches Betragen“? Sie muss beweisen, dass die beiden Dämonen Quint und Jessel, das unmoralische Liebespaar, Besitz von den Kindern ergriffen haben. Nur so kann sie sich auch selbst für unschuldig halten und denken, sie befinde sich im Recht. Schlägt dieses Bemühen fehl, ist ihr Irrtum offenbar, ihr Versagen vollständig.

Und daher kennt ihre Besessenheit kaum Grenzen, als sie erkennt, dass die Kinder sie hänseln, ja, dass sogar der Hilferuf an ihren Vormund abgefangen wurde. Immer weiter wird die titelgebende Daumenschraube weitergedreht. Der innere Druck nimmt zu, ihre eigenen Repressalien – stets wohlmeinend zum Schutz der Kinder eingesetzt – erweisen sich schließlich als verhängnisvoll.

_Die Sprecher_

Die Hauptfigur ist natürlich die Gouvernante (die insgeheim als Ich-Erzählerin auftritt), und ihre Sprecherin Rita Engelmann präsentiert eine ausgezeichnete Darbietung ihres Könnens. Ihre Haltung wechselt von würdevoller Erzieherin häufig hin zur besorgten Mutterfigur, dann wieder – im Dialog mit Mrs. Grose – zur empörten Dame, die sich über das unmoralische Verhalten ihrer Vorgängerin Miss Jessel entrüstet. Mrs. Grose ist schnell als einfache Frau vom Lande zu erkennen; sie kann nicht einmal lesen. Die beiden Kinderrollen von Flora und Miles werden von Lucas und Charlotte Mertens ausgezeichnet ausgefüllt – sie sind ja auch seit ihrer Mitwirkung an „The Others“ richtige Profis.

Etwas kniffliger wird die Sache dann mit den beiden Geistern. Sie dürfen lediglich flüstern, doch es gibt auch etwas zu lachen. Besonders David Nathan als Lebemann Peter Quint tut sich mit einer hämischen Lache hervor, die ein bisschen dick aufgetragen wirkt. Schließlich darf er tatsächlich auch sexistische Schimpfwörter für die Gouvernante benutzen. Und in einer Szene verführt er sein Mitgespenst Violet Jessel wie ein wahrer Casanova. Dies ist der letzte Hinweis darauf, dass es in diesem Psychodrama nicht zuletzt auch um sexuelle Dominanz geht. Die Novelle lässt sich, wie gezeigt, in viele Richtungen deuten. Sie ist aufgrund dieser Thematik erst ab 14 Jahren empfohlen.

_Musik und Geräusche_

Da die Handlung im 19. Jahrhundert angesiedelt ist, bietet es sich an, Musikformen jener Epoche einzusetzen. Dazu gehört die Klaviersonate. Am Anfang und Schluss erklingt das Piano, erst idyllisch-harmonisch, am Ende traurig in Moll. Zwischendurch hören wir aber auch ein volles Orchester, das mit einer dramatischen Passage die zunehmende Spannung im Hause Bly zum Ausdruck bringt.

Mehr als einmal tobt ein Gewitter über dem Anwesen und symbolisiert entsprechend aufgeregte Gefühle. Dabei überwiegt allerdings das Empfinden einer Bedrohung, eines nahenden Unheils: Raben krächzen. Dabei begann alles so idyllisch: zwitschernde Vögel, rauschende Bäume und plätscherndes Wasser. Doch wie so oft ist es Glockenklang – vor der Kirche, dem Symbol der Transzendenz -, der eine Wendung anzeigt. Die Gouvernante hat eine Entdeckung gemacht, die in ihren Augen Floras Komplizenschaft mit den Geistern belegt. Die Katastrophe lässt nicht auf sich warten.

_Unterm Strich_

Das Hörspiel von Marc Gruppe vollzieht die langsam steigende Spannung, die stetige Entwicklung der Gouvernante leicht verständlich nach, so dass es keine Verständnisprobleme gibt. Anders als die ziemlich lange Novelle (die ich vor Jahren mal im Studium gelesen habe) kommt das Hörspiel ziemlich schnell auf den Punkt: Der Hörer weiß also stets, woran er ist.

Das bedeutet nicht, dass es hier eine Menge Action gibt, sondern vielmehr steht das Psychodrama im Vordergrund: Wie konnte es zu dem tragischen Verhängnis kommen, das uns am Ende schockt? Was an der Geschichte auffällt, ist indes die völlige Abwesenheit von Fantasy- und Horror-Accessoires wie etwa Werwölfe, Vampire, Giftmischer, Verwandlungen und dergleichen. Durchgehend sind wir in der Lage, das Befremden der Kinder nachzuvollziehen, die ihre Gouvernante immer wieder für verrückt halten – was diese natürlich keinesfalls akzeptieren will.

Obwohl also kein typischer Horror, wirkt doch die Story so, als könnten die Geister entweder echt sein oder auch nicht. In letzterem Fall wäre es eine Studie in entstehendem Wahnsinn, in ersterem eine der besten Gespenstergeschichten, die je geschrieben wurden. Kein Wunder also, dass sie mehrmals verfilmt wurde und es davon sogar eine Oper gibt, wenn ich mich recht entsinne.

|Originaltitel: The Turn of the Screw, 1898
ca. 72 Minuten auf 1 CD|

_Das |Gruselkabinett| auf |Buchwurm.info|:_

[„Carmilla, der Vampir“ 993 (Gruselkabinett 1)
[„Das Amulett der Mumie“ 1148 (Gruselkabinett 2)
[„Die Familie des Vampirs“ 1026 (Gruselkabinett 3)
[„Das Phantom der Oper“ 1798 (Gruselkabinett 4)
[„Die Unschuldsengel“ 1383 (Gruselkabinett 5)
[„Das verfluchte Haus“ 1810 (Gruselkabinett 6)
[„Die Totenbraut“ 1854 (Gruselkabinett 7)
[„Spuk in Hill House“ 1866 (Gruselkabinett 8 & 9)
[„Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ 2349 (Gruselkabinett 10)
[„Untergang des Hauses Usher“ 2347 (Gruselkabinett 11)
[„Frankenstein. Teil 1 von 2“ 2960 (Gruselkabinett 12)
[„Frankenstein. Teil 2 von 2“ 2965 (Gruselkabinett 13)
[„Frankenstein. Teil 1 und 2“ 3132 (Gruselkabinett 12 & 13)
[„Die Blutbaronin“ 3032 (Gruselkabinett 14)
[„Der Freischütz“ 3038 (Gruselkabinett 15)
[„Dracula“ 3489 (Gruselkabinett 16-19)
[„Der Werwolf“ 4316 (Gruselkabinett 20)
[„Der Hexenfluch“ 4332 (Gruselkabinett 21)
[„Der fliegende Holländer“ 4358 (Gruselkabinett 22)
[„Die Bilder der Ahnen“ 4366 (Gruselkabinett 23)
[„Der Fall Charles Dexter Ward“ 4851 (Gruselkabinett 24/25)
[„Die liebende Tote“ 5021 (Gruselkabinett 26)
[„Der Leichendieb“ 5166 (Gruselkabinett 27)

Askew, Alice & Claude – Aylmer Vance – Abenteuer eines Geistersehers – Teil 1 (Gruselkabinett 54) (Hörspiel)

_Parallelwelten hoch zwei: Geisterjäger im Einsatz_

Der englische Geisterseher Aylmer Vance und sein treuer Freund Dexter sind in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg so etwas wie das Detektivgespann Sherlock Holmes und Dr. Watson für das Übersinnliche. Ob es sich um ruhelose Geister, geheimnisvolle Erscheinungen, unerklärliche Begegnungen oder unbewohnbare Häuser und Schlösser handelt – Aylmer Vance scheut vor nichts zurück, um seine gruselig-spannenden Fälle aufzuklären. (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörspiel ab 14 Jahren.

_Die Autoren_

Alice und Claude Askew waren ein schreibendes Ehepaar in Großbritannien, das in den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts für eine Reihe von Magazinen und Zeitungen schrieb. „Aylmer Vance: Ghost-Seer“, erschienen 1914, war ihr einziger Ausflug ins Horrorgenre und enthält acht Erzählungen.

_Die Sprecher/ Die Inszenierung_

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

Aylmer Vance: Hans-Georg Panczak
Dexter: Ekkehardt Belle
Beryl: Antje von der Ahe
Annie Sinclair: Sabine Arnhold
George Sinclair: Matti Klemm
Medium: Monika Barth
Daphne Darrell: Luisa Wietzorek
Miss Jane: Eva-Maria Werth
Tony Halbert: Jan Panczak

Marc Gruppe schrieb wie stets das Buch und gemeinsam mit Stephan Bosenius setzte er es um. Die Aufnahme fand in den Planet Earth Studios und im Fluxx Studio statt und wurde bei Kazuya abgemischt. Die Illustration stammt von Firuz Askin.

_Handlung_

In einem netten Küstenort an der englischen Südostküste lernt der Londoner Prozessanwalt Dexter den ungewöhnlichen Gentleman Aylmer Vance kennen. Sein Interesse richtet sich besonders auf die übersinnlichen Phänomene, mit denen sich Vance derart intensiv beschäftigt, dass manche Leute ihn bereits „Geisterseher“ nennen.

Dexter selbst beschäftigt sich intensiv mit dem Thema und fragt Vance, ob er Betrüger und echte Medien kennengelernt habe. Vance bejaht beides. Er habe Betrüger entlarvt, aber auch vor sechs Jahren einen höchst tragischen Fall von Besessenheit kennengelernt …

|Die Hohepriesterin|

Das Ehepaar Sinclair gehört zu Vances besten Freunden, denn George war sein Studienfreund – und seine junge Frau Annie ist das liebreizendste Wesen, das er sich nur vorstellen kann. Deshalb wirft Georges Interesse an archäologischen Funden mit übersinnlichem Wert einen kleinen Schatten des Zweifels auf Vance. Und die Ehe selbst wird von dem vier Jahre ausbleibenden Nachwuchs unterminiert.

Als George in einer alten keltischen Kultstätte gräbt und zwei Armreifen aus Gold findet, ist er begeistert. Sogleich fragt er ein Medium, wer diese Reife wohl getragen hat. Die alte Frau versetzt sich in Trance und ist entsetzt: Sie gehörten einer blinden Priesterin und Prinzessin, die so bösartig war, dass eine Liebesaffäre einen tödlichen Ausgang hatte. Ihr Liebhaber brachte sie um, um sich von ihrem Bann zu befreien. Doch ihre Seele sei keineswegs verschwunden, sondern in einem Zwischenreich gefangen.

Das Medium rät George dringend dazu, die Armreife zu vergraben, und macht Annie damit Angst. Doch George denkt gar nicht daran. Er will Annie in Trance versetzt und mit ihr den Geist der Hohepriesterin zurück ins Leben rufen. Aus Liebe erklärt sich Annie dazu bereit. Als Vance mal wieder zu Besuch ist, erfährt er von den Séancen und wird Zeuge der fremden Stimme, die aus Annies Mund erklingt: Die Hohepriesterin sagt, sie will endlich wieder leben – und lieben. Und wenn wolle sie lieben, fragt George. Ihn, antwortet sie …

Das Unheil nimmt seinen Lauf …

|Die Ziehtochter|

Dexter ist vom grausigen Ende der beiden Sinclairs tief erschüttert. Doch seine Neugier ist nach wie vor ungestillt. Vance erzählt als Nächstes die Geschichte seiner Ziehtochter Daphne Darryl. Nachdem sie ihre Eltern verloren hatte, wurde er zu Daphnes Vormund bestellt. Aber weil er erst 19 Jahre alt war, gab er sie bei seiner Tante Jane in kompetente Obhut, während er studierte und danach seinen Geschäften nachging.

Bei Besuchen auf dem Landsitz verfolgte er, wie Daphne als ein richtiges Kind der Natur aufwuchs. Tante Jane gab es bald auf, dem Wildfang Zügel anlegen zu wollen. Sie konnte nichts dagegen tun, dass Daphne selbst noch als junge Dame ohne Schuhe, ohne Hut und – man stelle sich vor! – ohne Korsett in den Wald ging, um dort ihren Spielen nachzugehen. Kurzum: Daphne wurde zu dem, was Vance an eine klassische Nymphe der antiken Sagen erinnerte.

Als sie neun Jahre alt war, verriet sie ihm ein Geheimnis: dass sie nämlich einen Spielgefährten habe. Oho! Onkel Vance spitzt die Ohren. Ja, und zwar handle es sich um einen strahlend schönen Jüngling, mit dem sie Verstecken spiele. Und er komme immer aus dem Himmel … „Ein eingebildeter Spielkamerad“, findet Dexter. Nicht ganz, entgegnet Vance. Denn Daphne erkannte ihren Spielkameraden in einer Statue des Gottes Apoll wieder. Vance musste ihr eine Kopie davon anfertigen, die sie in ihrem Kinderzimmer aufstellen konnte.

Das konnte natürlich nicht ewig so weitergehen, denn selbst Nymphen werden eines Tages heiratsfähig. Als Daphne sechzehn Jahre alt wird, wählt sie einen Verlobten aus gutem Hause, der Vances Zustimmung findet. Er und Tante Jane beten, dass die Ehe ihrem Wildfang endlich die Flausen austreiben werde. Doch es kommt alles ganz anders.

Daphne bittet ihren Onkel brieflich, sofort zu kommen. Als er auf dem Landsitz eintrifft, scheint zunächst alles in Ordnung zu sein. Sie spielt Tennis mit Tony, ihrem Verlobten. Vance ist beunruhigt, als Daphne ihn beiseite nimmt und ihm verrät, dass sie ihren „Spielkameraden“ immer noch im Wald treffe. Sie liebe ihn so sehr, dass sie ihn möglichst bald küssen wolle. Vance wird bleich, denn wie kann sie den bedauernswerten Tony derart betrügen?! Er weist sie an, den Gott zu vergessen und nie mehr in den Wald zu gehen.

Doch Daphne hält sich nicht an sein Gebot. Am Abend vor der Hochzeit besucht Vance sie erneut, denn selbstverständlich soll er sie vor den Traualtar geleiten. Doch Daphne ist verzweifelt. Ihre wahre Liebe gehöre nur dem Gott aus dem Wald und sie würde alles verlieren, wenn sie Tony in sein Haus folge. Vance hält ihr vor, dass auch Tonys Liebe zu ihr aufrichtig und tief sei. Ihre Ablehnung sei ungerecht.

Ein Gewitter kommt auf, doch statt wie alle anderen im Haus Schutz zu suchen, eilt Daphne in den Wald. Mit einem unguten Gefühl folgt ihr Vance. Seine schlimmsten Befürchtungen werden jedoch übertroffen. Denn der Gott erscheint tatsächlich …

_Mein Eindruck_

Jede CD enthält zwei Abenteuer, in der Doppelbox sind also vier Fälle. In der zweiten Doppelbox, die im September (s. u.) auf den Markt kommt, werden weitere vier Abenteuer verarbeitet. Insgesamt verarbeitet Titania Medien also sämtliche Abenteuer des geistersehers – wir verpassen also nichts. Das ist doch recht beruhigend. Nun aber zur Sache.

|Die Hohepriesterin|

Das Geschehen in Wiltshire, in das George Sinclair und seine Frau Annie verwickelt, findet sozusagen in einer Parallelrealität statt: Die Begegnungen mit der keltischen Hohepriesterin finden nur während Seáncen statt. Blöd nur, dass die Seele der fiesen Keltin die Seele Annies verdrängt, bis die Séance für Annie nicht mehr endet – sie ist endgültig unterdrückt worden.

Als Beispiel für Seelenwanderung, „Mesmerismus“ und sexuelle Obsession funktioniert die Story ausgezeichnet. Doch warum es überhaupt zu Georges Obsession mit der fremden Seele? Diese Frage wagen die braven Edwardianer des Jahres 1914 aus Gründen der Zensur nicht anzuschneiden, doch der psychologisch versierte Leser bzw. Hörer kann sich den traurigen Grund zusammenreimen.

George ist ein Mann vom alten Schlag, noch dazu adlig. Eine Ehefrau ist zwar zum Lieben da – ein unerwarteter Bonus -, doch in allererster Linie zur Fortsetzung des Geschlechterfolge damit der Besitz der Familie erhalten bleibt. Dieser Erfolg bleibt George und Annie verhängnisvollerweise versagt.

Er kompensiert den Misserfolg durch den Erfolg bei der Grabung und schöpft diesen Erfolg bis zum Gehtnichtmehr aus: Er wird zu einem Sekundärschöpfer, als er die verstorbene Priesterin wieder in Annies – ansonsten nunmehr nutzlosem – Körper wieder zum Leben erweckt. Der Rest ist leider nicht vorgesehen, doch für Rettung ist es bereits längst zu spät …

|Die Ziehtochter|

Schwärmerische junge Menschen haben bekanntlich die Fähigkeit, ihr Liebesbedürfnis auf alles zu richten, das auch nur entfernt infrage kommt: Pferde, Gitarrengütter, Boy- und Girlgroups und so weiter. Warum sollten wir uns also wundern, dass sich Daphne in das schönste Wesen verliebt, das sich eine junge Frau nur vorstellen kann – einen strahlenden Gott?

Apoll hat obendrein die nette Eigenschaft, als harmloser Spielkamerad aufzutreten. Das ist etwa so, als würde Klein-Alice im Land hinter dem Spiegeln auf die Weiße Königin treffen (nicht auf die rote, Gott bewahre!). Doch die Spiele haben zweierlei verhängnisvolle Effekte: Sie bringen sie in Konflikt mit Daphnes Existenz in der Welt der Menschen: Dort soll sie nämlich heiraten und Kindergebären. Mit anderen Worten: Sex haben.

Blöd ist auch, dass sich ihre eigene Sexualität so dominant meldet, dass sie den Gott unbedingt küssen will, mit dem sie doch bislang stets so keusch Umgang hatte. Das muss ja zum großen Knall kommen. Denn hätte Daphne mehr von Apoll, dem Lichtgott bekommen, wäre sie jetzt zu einer Halb- oder Vollgöttin werden müssen – das ist für eine Sterbliche definitiv nicht vorgesehen.

Weder das eine noch das andere wird in der Geschichte thematisiert, aber jeder erwachsene Leser wusste Bescheid. Und der junge Hörer dieses Hörspiels sollte sich dessen bewusst. In Daphnes Geschichte geht es erneut um eine Parallelwelt – ein permanentes Hobby der Viktorianer und der unserer Zeitgenossen – und die Transzendenz der Grenze zwischen jener Welt und der unseren. Nicht ohne Grunde fantasieren heutige Autoren vom Übertritt des Menschen in den Cyberspace (was auch immer darunter jeweils verstanden wird). Damals wie heute bedeutet diese Transzendenz das Ende der Menschlichkeit.

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

Wie sich jeder leicht denken kann, besteht jedes Abenteuer aus einer Rückblende. Diese ist vielfach in kleine Häppchen aufgeteilt, damit wir die Gegenwart nicht vergessen. Aufgrund dieser Gegenstellung entsteht eine Reflexionsebene: Die beiden Zentralfiguren Dexter und Vance reagieren emotional auf das zurückliegende Geschehen und beurteilen rational dessen Bedeutung (ohne sich jemals die Mühe einer tieferen psychologischen Betrachtung zu machen, wie ich es tue).

|Die Sprecher|

Ekkehardt Belle als Dexter ist der Stichwortgeber für die Titelfigur Vance. Belle, ein einst bekannter Jugendschauspieler, macht seine Sache gut, indem er sich nicht aufspielt, aber durchaus auch mal eine eigene Szene bekommt. Hans-Georg Panczak als Vance fällt demgegenüber schon in eine andere Kategorie: Er ist der Star der Serie.

Was seine Rolle so anspruchsvoll macht, ist der Umstand, dass er nicht nur den gegenwärtigen ALTEN Vance darzustellen hat, sondern auch den Vance, der in früheren Zeiten agierte. Schon in der Daphne-Episode tritt er als 19-Jähriger auf, als er seine Vormundschaft antritt und fortan mit „Onkel“ angeredet wird – was uns doch recht merkwürdig anmutet.

In der Episode „Lady Green-Sleeves“ auf der zweiten CD hat er ebenfalls einen Auftritt in seiner Jugend – mit einem ironischen Nebeneffekt, weil die ihn betörende Titel-Lady zwar wie 20 Jahre aussieht, aber schon 150 Jahre tot ist. In der Episode um den Feuergeist (meine Bezeichnung) gibt Vance wieder den erfahrenen Geisterjäger, der allzeit mit einem guten Rat aufwarten kann. Hier wirkt er am ehesten wie Sherlock Holmes, mit Dexter als dem getreuen Dr. Watson an seiner Seite.

Um dieses zentrale Doppelgestirn kreisen zahlreiche Nebenfiguren. Während die männlichen Sprecher – außer vielleicht Matti Klemm als Sinclair – kompetent auftreten, so sind die interessantesten doch ohne Zweifel die Damen, alte wie junge, verzweifelte wie glückliche, unschuldige wie verführerische. Unter ihnen gibt es keinen einzigen Ausfall, denn sie stellen alle ihr Können unter Beweis.

Wie stets gefiel mir besonders Marie Bierstedt (deutsche Stimme von Kirsten Dunst u. a.) in der Rolle der rätselhaften Lady Green-Sleeves. Mit ihrem Enthusiasmus hat mich auch Luisa Wietzorek als Daphne beeindruckt. Geradezu unheimlich als Hohepriesterin Beryl ist Antje von der Ahe.

|Geräusche|

Die Geräusche sind genau die gleichen, wie man sie in einem realistischen Spielfilm erwarten würde, und die Geräuschkulisse wird in manchen Szenen dicht und realistisch aufgebaut, meist aber reichen Andeutungen aus. Der Hintergrund in Surrey, das den Schauplatz für den Gegenwartsplot abgibt, ist einerseits von Vogelstimmen, andererseits von leiser Brandung geprägt – ein reizvoller Kontrast.

Die Episoden liefern ihre jeweils eigenen Geräusche, seien es nun die eines Parks, eines Maskenballs, eine Waldbrandes usw. Auf diese Weise kann jede Episode den Hörer mit ihrem eigenen Charakter erfreuen. Alle Geräusche werden von der Musik ergänzt, um ein Stimmungsbild zu erzeugen.

|Musik|

Die Musik entspricht der eines Scores für ein klassischen Spielfilm, also nicht zwangsläufig für einen Horrorstreifen. Klassische Instrumente wie Violine, Cello und Kontrabass werden manchmal von elektronisch erzeugten Effekten ergänzt. Von ganz besonderer Bedeutung ist die Musik in der Episode „Lady Green-Sleeves“, weil sie ja für den Maskenball Teil der Handlung ist. Die Lady und Vance wollen Walzer tanzen, doch eine gewisse verhängnisvolle Kondition kommt immer wieder dazwischen …

Musik, Geräusche und Stimmen wurde so fein aufeinander abgestimmt, dass sie zu einer Einheit verschmelzen. Dabei stehen die Dialoge natürlich immer im Vordergrund, damit der Hörer jede Silbe genau hören kann. An keiner Stelle wird der Dialog irgendwie verdeckt.

|Das Booklet|

… enthält im Innenteil lediglich Werbung für das Programm von Titania Medien. Auf der letzten Seite finden sich die Informationen, die ich oben aufgeführt habe, also über die Sprecher und die Macher. Die Titelillustration von Firuz Akin, die eine Séance mit der keltischen Hohepriesterin (man beachte das Stirnband) zeigt, fand ich auch diesmal passend und stimmungsvoll. Firuz Akin macht auch Werbung für sein Buch „Illustration“, im Heider Verlag erschienen ist.

|Hinweise auf die nächsten Hörspiele:|

Nr. 56 + 57: Alice & Claude Askew: Neue Abenteuer eines Geistersehers (September 2011)
Nr. 58: Lovecraft: Pickmans Modell (November 2011)
Nr. 59: Edith Nesbit: Das violette Automobil (November 2011)

_Unterm Strich_

In diesen beiden ersten Episoden blicken wir in aus der Gegenwart des Jahres 1914 in vergangene Parallelwelten und deren Bewohner. In „Die Hohepriesterin“ (meine Bezeichnung) kommt das Verhängnis per Séance aus dem Limbus in die hiesige Welt und übernimmt den Körper der nur halb geliebten Ehefrau.

Im zweiten Fall, den ich „Die Ziehtochter“ getauft habe, verhält es sich eher umgekehrt. Die junge Daphne hat im tiefen Wald ihre Parallelwelt gefunden, weil sie dort einen Spielkameraden hat – der sich dann zunehmend als Lichtgott Apoll entpuppt. Die jenseitige Welt ist also bereits in unsere eingebrochen. Nun geht es Daphne darum, sich mit ihrem Gott zu vereinen, statt sich auf unsere Welt vollends einzulassen.

Dass in beiden Fällen sexuelle und tiefenpsychologische Ursachen eine Rolle spielen, wird in der Geschichte nie zur Sprache gebracht, ist für uns aber (nach Freud und all den anderen „Jungs in der Band“) selbstverständlich. Auch das damalige Publikum wusste wohl Bescheid, doch durften solche Wahrheiten wegen der Zensur nie geäußert werden. D.H. Lawrence („Lady Chatterley’s Lover“ und „The Rainbow“, verurteilt 1916) und James Joyce („Ulysses“, verurteilt 1922) wurden für ihre diesbezüglichen Verstöße schwer bestraft und mussten beide auswandern.

Wir Heutigen wissen es besser und sind natürlich (?) viel liberaler. Aber es gibt weiterhin Bereiche der Sexualität, die als anstößig bewertet werden. Allein schon der Konsens, ein Mädchen müsse spätestens mit 16 heiraten, könnte zu gerunzelten Stirnen führen. Und genau das wird in der Daphne-Episode deutlich zum Ausdruck gebracht …

|Das Hörbuch|

Die professionelle Inszenierung, die filmreife Musik und bekannte Stimmen von Synchronsprechern und Theaterschauspielern einsetzt, bietet dem Hörer ein akustisches Kinoerlebnis, das man sich mehrmals anhören sollte, um auch die Feinheiten mitzubekommen.

Auch jungen Menschen, die sich einfach nur für gruselige Audiokost interessieren, die gut gemacht ist, lässt sich das Hörspiel empfehlen. Es ist leicht verständlich, wirkungsvoll inszeniert, und die Stimmen der Hollywoodstars vermitteln das richtige Kino-Feeling.

Wer jedoch mit Dramatik und Romantik absolut nichts am Hut hat, sich aber trotzdem zünftig gruseln will, der sollte vielleicht zu härterer Kost greifen. Die Hörbücher der „Necroscope“-Reihe von Brian Lumley dürften dem Hörer eine ausreichend starke Dosis verabreichen.

|Audio-CD mit 75 Minuten Spielzeit
Originaltitel: Ghost-Seer
ISBN-13: 9783785745038|
[www.titania-medien.de]http://www.titania-medien.de
[www.luebbe-audio.de]http://www.luebbe-audio.de

_Das |Gruselkabinett| bei |Buchwurm.info|:_
[„Carmilla, der Vampir“ 993 (Gruselkabinett 1)
[„Das Amulett der Mumie“ 1148 (Gruselkabinett 2)
[„Die Familie des Vampirs“ 1026 (Gruselkabinett 3)
[„Das Phantom der Oper“ 1798 (Gruselkabinett 4)
[„Die Unschuldsengel“ 1383 (Gruselkabinett 5)
[„Das verfluchte Haus“ 1810 (Gruselkabinett 6)
[„Die Totenbraut“ 1854 (Gruselkabinett 7)
[„Spuk in Hill House“ 1866 (Gruselkabinett 8 & 9)
[„Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ 2349 (Gruselkabinett 10)
[„Untergang des Hauses Usher“ 2347 (Gruselkabinett 11)
[„Frankenstein. Teil 1 von 2“ 2960 (Gruselkabinett 12)
[„Frankenstein. Teil 2 von 2“ 2965 (Gruselkabinett 13)
[„Frankenstein. Teil 1 und 2“ 3132 (Gruselkabinett 12 & 13)
[„Die Blutbaronin“ 3032 (Gruselkabinett 14)
[„Der Freischütz“ 3038 (Gruselkabinett 15)
[„Dracula“ 3489 (Gruselkabinett 16-19)
[„Der Werwolf“ 4316 (Gruselkabinett 20)
[„Der Hexenfluch“ 4332 (Gruselkabinett 21)
[„Der fliegende Holländer“ 4358 (Gruselkabinett 22)
[„Die Bilder der Ahnen“ 4366 (Gruselkabinett 23)
[„Der Fall Charles Dexter Ward“ 4851 (Gruselkabinett 24/25)
[„Die liebende Tote“ 5021 (Gruselkabinett 26)
[„Der Leichendieb“ 5166 (Gruselkabinett 27)
[„Der Glöckner von Notre-Dame“ 5399 (Gruselkabinett 28/29)
[„Der Vampir“ 5426 (Gruselkabinett 30)
[„Die Gespenster-Rikscha“ 5505 (Gruselkabinett 31)
[„Jagd der Vampire. Teil 1 von 2“ 5730 (Gruselkabinett 32)
[„Jagd der Vampire. Teil 2 von 2“ 5752 (Gruselkabinett 33)
[„Jagd der Vampire“ 5828 (Gruselkabinett 32+33)
[„Die obere Koje“ 5804 (Gruselkabinett 34)
[„Das Schloss des weißen Lindwurms“ 5807 (Gruselkabinett 35)
[„Das Bildnis des Dorian Gray (Gruselkabinett 36/37)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5919
[„Berge des Wahnsinns (Teil 1)“ (Gruselkabinett 44) (Hörspiel)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6736
[„Berge des Wahnsinns (Teil 2)“ (Gruselkabinett 45) (Hörspiel)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6737
[„Die Maske des roten Todes“ (Gruselkabinett 46)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6735
[„Verhext“ (Gruselkabinett 47)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6734
[„Die Maske des roten Todes“ (Gruselkabinett 46)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6735
[„Die Squaw“ (Gruselkabinett 48)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6774
[„Tauben aus der Hölle“ (Gruselkabinett 52)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7050
[„Abenteuer eines Geistersehers“ (Teil 1) (Gruselkabinett 54)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7119
[„Abenteuer eines Geistersehers“ (Teil 2) (Gruselkabinett 55)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7120

A.C. Doyle & Herman Cyril McNeile – Der Zuträger (Sherlock Holmes Folge 43)

Schlimmer als der Milverton-Fall

Als Sherlock Holmes erfährt, dass sein Freund Sir Archibald Maitland von dem zwielichtigen Richard Mordon erpresst wird, hat er nur noch ein Ziel: Den teuflischen Erpresser zu überlisten und ihm dauerhaft sein schäbiges Handwerk zu legen. Mit Mordon hat er sich allerdings einen durchaus ebenbürtigen Gegner ausgesucht, der vor keiner Gemeinheit zurückschreckt.. (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 14 Jahren.

Die Serie wurde mit dem „Blauen Karfunkel“ der Deutschen Sherlock Holmes-Gesellschaft ausgezeichnet.
A.C. Doyle & Herman Cyril McNeile – Der Zuträger (Sherlock Holmes Folge 43) weiterlesen

A. C. Doyle & Herman Cyril McNeile – Der zweite Hund (Sherlock Holmes Folge 44)

Die dritte Glocke im zweiten Hund, du Schwein!

Eigentlich besuchen Holmes und Watson anlässlich eines Golf-Turniers bloß einen Freund in Croxton Hall, als der allseits beliebte Daniel Benton ermordet wird. Der Schuldige ist schnell gefasst, und sein Motiv lässt keinen Zweifel an der Tat zu. Der Meisterdetektiv entschließt sich dennoch, den Tatort in Augenschein zu nehmen, und macht eine Entdeckung, die den Verdächtigen entlasten könnte… (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 14 Jahren.

Die Serie wurde mit dem „Blauen Karfunkel“ der Deutschen Sherlock Holmes-Gesellschaft ausgezeichnet.
A. C. Doyle & Herman Cyril McNeile – Der zweite Hund (Sherlock Holmes Folge 44) weiterlesen