Schlagwort-Archive: Der Hörverlag

Donna Leon – Verschwiegene Kanäle (Lesung)

In Commissario Brunettis zwölftem Fall steht eine zwielichtige Militärakademie im Mittelpunkt des Geschehens. Eines Morgens findet man dort im Duschraum den Kadetten Ernesto Moro erhängt auf. Ein Skandal, der unbedingt vertuscht werden muss. Also war es Selbstmord. Doch Brunetti ist anderer Ansicht. Und beißt auf Granit.

Die Autorin
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Steve Mosby – Der 50/50-Killer (Lesung)

Gib mir dein Herz und deine Liebe!

„Wir spielen ein Spiel, bei dem es um die Liebe geht.“ – John Mercer, ein altgedienter, hoch dekorierter Detective, gerät in die unsichtbaren Fallstricke eines perfiden Serienmörders. Der „Fifty-fifty-Killer“ hat es auf liebende Paare abgesehen, seien sie nun alt oder jung. Eiskalt quält und manipuliert er sie eine Nacht lang, um die Liebe zwischen ihnen zu zerstören – bis zum Tagesanbruch. Nur wer den anderen verrät, sieht den Morgen dämmern.

Auch Inspektor John Mercer liebt seine Frau Eileen, umso mehr, seit er dank ihrer psychotherapeutischen Pflege den Nervenzusammenbruch vor zwei Jahren überwinden konnte. Noch ahnt er nicht, dass er ins Visier des 50-50-Killers geraten ist. Sein neuer Mitarbeiter Mark Nelson kommt der Strategie des Killers erst in letzter Sekunde auf die Spur. Kann er Mercers Frau retten?

Der Autor
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J. R. R. Tolkien – Das Silmarillion (Lesung)

Tolkiens Schöpfungsmythos, optimal vorgetragen

Erzählt wird der gesamte Mythos, an dessen Ende die Geschichte von „Der Herr der Ringe“ die Drei Zeitalter abschließt: jener fernen Epoche, in der die Ringe geschaffen wurden, Sauron an die Macht kam, Elben und Zwerge ihre magischen Kräfte erlangten und der Krieg von Mordor wütete. Lange vor „Der Herr der Ringe“ entwarf J. R. R. Tolkien die Mythenwelt von Mittelerde, die Achim Höppner mit epischer Wucht liest. (Verlagsinfo)

Der Autor
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Umberto Eco – Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana (Lesung)

Was bleibt von einem Leben ohne jede persönliche Erinnerung? Nach einem Schlaganfall erwacht Giambattista Bodoni aus dem Koma. Zwar erinnert er sich an Alexander den Großen, erkennt dafür aber nicht den kleinen Alexander, seinen Enkel. Er hat sein biografisches Gedächtnis verloren. Schritt für Schritt tastet er sich zurück, sucht, was in den Jahrzehnten geschehen ist. Seine Suche führt ihn durch Trödelmärkte und das Internet bis hin zum Dachboden im Haus seines Großvaters. Und Königin Loana? Sie stammt aus einem populären Comic, der erstmals 1932 erschien, im Geburtsjahr Umberto Ecos.

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Tad Williams – Otherland 3: Berg aus schwarzem Glas (Hörspiel)

Das Hörspiel um die virtuelle Welt „Otherland“ geht in die dritte Runde. Der Hessische Rundfunk (hr2) hat es in Zusammenarbeit mit dem Münchner Hörverlag produziert. Regisseur und Hörspielbearbeiter Walter Adler ist ein alter Kämpe dieses Metiers und konnte die Crème de la Crème der deutschen Bühnenschauspielergeneration vors Mikro holen, von Rufus Beck und Dietmar Mues bis Nina Hoss und Sophie Rois. Aber ist das Ergebnis der Mühen auch spannend und unterhaltsam? Mal sehen …

Der Autor

Tad Williams, 1957 in San José geboren, hat sowohl mit dem Osten-Ard-Zyklus, seiner Antwort auf Tolkiens „Herr der Ringe“, als auch mit seinem Otherland-Zyklus Millionen von Lesern gewonnen. Davor schrieb er aber schon kleinere Werke wie etwa „Die Stimme der Finsternis“ und „Die Insel des Magiers“. Sein erster Bestseller hieß „Traumjäger und Goldpfote“. Sein Hauptwerk ist die vierbändige „Otherland“-Saga, sein vorletzter Roman trägt den Titel „Der Blumenkrieg“, danach kam „Shadowmarch“ (ab August 2005 auf Deutsch erschienen). Fast alle seine Bücher wurden bei |Klett-Cotta| verlegt. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von San Francisco.

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Tad Williams – Otherland 2: Fluss aus blauem Feuer (Hörspiel)

Käptn Fledderjans Attacke auf den Eisschrank

Das Hörspiel um die virtuelle Welt „Otherland“ geht in die zweite Runde. Der Hessische Rundfunk (hr2) hat es in Zusammenarbeit mit dem Münchner |Hörverlag| produziert. Regisseur und Hörspielbearbeiter Walter Adler ist ein alter Kämpe dieses Metiers und konnte die Crème de la Crème der deutschen Bühnenschauspielergeneration vors Mikro holen, von Rufus Beck und Dietmar Mues bis Nina Hoss und Sophie Rois. Aber ist das Ergebnis der Mühen auch spannend und unterhaltsam? Mal sehen …

Der Autor

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Tad Williams – Der glücklichste tote Junge der Welt (Otherland 5)

Otherland 5: Igitt, Sex unter Avataren!

Otherland, der vierteilige Zyklus, erhält einen fünften Teil … Der große Weltenschöpfer lüftet neue Geheimnisse aus seiner magischen Welt: Orlando Gardiner, ein unheilbar kranker Jugendlicher, fühlt sich nur lebendig, wenn er Abenteuer im weltumspannenden Netz besteht. Im Netz wurde Otherland errichtet. Dort kämpft Orlando bis zum letzten Moment, um seine Freundin Sam Fredericks und die übrigen Otherlandfahrer zu retten.

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John Ronald Reuel Tolkien – Die Briefe vom Weihnachtsmann (Lesung)

Abenteuer am Nordpol: Von Elfen und Kobolden

Von 1920 bis etwa 1940/41 schrieb Professor Tolkien für seine vier Kinder ganz besondere Briefe zu Weihnachten: die Briefe vom Weihnachtsmann. Hier erfuhren sie, was sich an sonderbaren, lustigen oder auch beängstigenden Begebenheiten am Nordpol zutrug. Auch mit Elfen.*

Der Autor

Professor John R. R. Tolkien (1892-1973) hat das „wichtigste Buch des 20. Jahrhunderts“, so die Umfrageergebnisse, geschrieben: „Der Herr der Ringe“ (1954/55). Doch dies ist nur die Spitze des Eisbergs. Seit 1916, als er noch in den Schützengräben Frankreichs und später im englischen Lazarett lag, schrieb er an seiner privaten Mythologie, die die riesige Leinwand bildet, vor der sich die Handlung von „Der Hobbit“ und HdR abspielt.

Inhalte

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Tad Williams – Stadt der goldenen Schatten (Otherland 1) (Hörspiel)

Auftakt zur Rettung der Welten

Tad Williams, der bisher vor allem durch seine Fantasy-Romane auffiel, legte mit „Otherland“ seinen ersten Abstecher in den Bereich der Science-Fiction vor. Das Hörspiel ist das Nonplusultra der deutschen Hörspielproduktionen. Ob es sich lohnt?

Der Autor

Tad Williams, 1957 in San José geboren, hat sowohl mit dem Osten-Ard-Zyklus, seiner Antwort auf Tolkiens „Herr der Ringe“, als auch mit seinem Otherland-Zyklus Millionen von Lesern gewonnen. Davor schrieb er aber schon kleinere Werke wie etwa „Die Stimme der Finsternis“ und „Die Insel des Magiers“. Sein erster Bestseller hieß „Traumjäger und Goldpfote“. Sein Hauptwerk ist die vierbändige „Otherland“-Saga, sein neuester Roman trägt den Titel „Der Blumenkrieg“. Fast alle seine Bücher wurden bei |Klett-Cotta| verlegt. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von San Francisco.
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Drake, Ernest / Steer, Dugald A. – Expedition in die geheime Welt der Drachen

_Heimelig: Ein Abend mit den Drachenforschern_

Der Buchhändler Roger Warwick bekommt Besuch von dem Studenten Howard Greenstreak, der auf der Suche nach einem verschollenen Buch über Drachen von Sir Ernest Drake ist. Warwick besitzt tatsächlich ein Exemplar, kann sich aber unmöglich davon trennen. Doch er kann Howard helfen: Er nimmt ihn zu Besuch zu Sir Ernest Drake höchstpersönlich mit! Und so erleben die beiden allerhand Abenteuer und lernen Erstaunliches über die sagenumwobenen Lebewesen.

|Der Hörverlag| empfiehlt dieses Hörspiel ab 10 Jahren.

_Der Autor_

Dr. Ernest Drake lebte angeblich in St. Leonard’s Forest, England, Er veröffentlichte nach seinen zahlreichen Expeditionen, die ihn u. a. 1882 nach Schottland und 1887 nach Ostafrika führten, ein Buch über Drachologie. Es trägt den Titel „Expedition in die geheime Welt der Drachen“. Es wurde 1896 in einer Auflage von nur 100 Stück gedruckt. Nachdem im 21. Jahrhundert ein Exemplar davon in einem Londoner Antiquariat wieder aufgetaucht ist, machte dankenswerterweise Dugald A. Steer, B. A., die Aufzeichnungen des Forschers einem breiten Publikum zugänglich.

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

Zu den Sprechern gehören Stefan Kaminski (Greenstreak, Abramelin), Robert Missler (Warwick), Christine Pappert (Elodie und Chin Chan Hsi). Ben Hecker leiht dem legendären Drachenforscher Dr. Ernest Drake seine Stimme und entführt den Hörer in die geheimnisvolle Welt der Drachologen.

Stefan Kaminski wurde 1974 in Dresden geboren. Sein Schauspielstudium absolvierte er an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Seit 1996 ist er beim SFB/ORB als freier Schauspieler, Sprecher und Autor tätig. Am Deutschen Theater in Berlin spielte er zunächst als Gast, seit Januar 2003 gehört er fest zum Ensemble. Im |Hörverlag| ist er vor allem als Stimme von „Marvi Hämmer“ bekannt.

Hörspielbearbeiter, Regisseur und Macher ist Volker Präkelt, von dem auch die Rahmenhandlung stammt. Er produziert die mehrfach ausgezeichnete TV-Reihe „Marvi Hämmer präsentiert National Geographic World“. Zudem ist er Regisseur und Autor der Marvi -Hämmer-Reihe des |Hörverlags|.

Die Musik steuerten Volker Präkelt, Frank Tschöke und am Cello Antje Harders bei. Die Tonaufnahme erfolgte durch Martin Langer, der Tonmeister war Svenno Nakielski.

_Handlung_

Kalter Februarwind bläst durch den Londoner Stadtteil Notting Hill. Hier hat Roger Warwick sein Buchantiquariat: „Warwicks wundersamer Buchladen“. Ein junger Mann tritt ein, der etwas für sein Studium sucht. Er nennt sich Howard Greenstreak. Und er weiß genau, was er sucht: Ernest Drakes „Dr. Drakes Drachologie“. Der freundliche Buchhändler zeigt es ihm, sein einziges Exemplar. Ein Brief gehört dazu: Der Autor beschreibt den Auftrag von Drachologen. Er bestehe nicht im Töten, sondern im Erforschen und Beschützen der geheimnisvollen Kreaturen. Er als Drachenmeister wolle zudem sein Wissen gerne an einen Würdigen weitergeben.

Der junge Mann fühlt sich sofort angesprochen und will das Buch haben. Doch Warwick lehnt ab: Es sei unverkäuflich. Denn er sei Mitglied der Geheimgesellschaft der Drachologen. Da wird der Student regelrecht verzweifelt, denn er benötige das Buch, um eine Wette gegen einen Kommilitonen zu gewinnen und ebenso die Hand einer schönen jungen Dame – sie heißt Elisabeth. Er muss beweisen, dass er eine Elle Drachenhaut mitbringen kann, und zwar von einem Knucker: einem Höhlendrachen. Roger Warwick lässt sich erweichen. Der Student könne Drake am 16. Februar 1904 gerne in seinem Landhaus kennen lernen. Denn dann wird das chinesische Neujahr gefeiert. Und was beginnt am 16. Februar? Es ist bekanntlich das Jahr des Drachen!

Mit dem Zug fahren die beiden nach Wales, doch auf einer hohen Talbrücke heißt es plötzlich: „Aussteigen!“ Ein Erdrutsch blockiere die Strecke, sagt der Schaffner. Greenstreak erweist sich als nicht ganz schwindelfrei, doch Warwick führt ihn in Sicherheit. Fachmännisch erkennt er die Spuren der Tätigkeit eines Knuckers: Der Erdrutsch wurde von einem Drachen verursacht. Ein Werbeschild beweist: Es ist nicht mehr weit bis zu Dr. Drakes Landhaus.

Als sie ein seltsames Horn hören und einen gereimten Ruf, merken sie, dass es sich um einen Drachenmeister handeln muss: um Dr. Drake himself. Er lockt gerade Drachen an. Freundlich heißt er seine zwei Besucher willkommen und fährt sie mit seinem Automobil tuckernd nach Hause. Die Drachenforscherkollegen aus China und Kasachstan seien bereits eingetroffen.

Der kasachische Drachenbändiger Abramilin (nicht mit Borat verwandt oder verschwägert) ist mit seinem europäischen Flugdrachen Thorfax gelandet, welcher nun natürlichen Hunger verspüre. Mit Dr. Drakes Erlaubnis bekommt Thorfax sowohl Wildschweinbraten als auch Kopfsalat. Drachen stehen drauf. Von der Chinesin Chin-Chan Hsi ist hingegen wenig zu sehen. Der Grund ist einfach: Sie hat Hong-Weis Unsichtbarkeitszauber gewirkt, der nun etwa vier Stunden anhält. Als Einziges ist ihre hübsche Hand zu sehen. Sie verrät, wie Drachen in Wirklichkeit Feuer speien können und widerlegt damit die abenteuerlichsten Theorien.

Drake stellt zu guter Letzt Elodie, seine hübsche, aber recht schüchterne Nichte vor. Ihre Sprache sei die Musik, und prompt trägt sie ein schönes Drachenlied vor, zu dem ihr Onkel sie auf dem Cembalo begleitet. Nachdem Drake Greenstreak verraten hat, wie er an eine Stück Knucker-Haut kommen könnte, übt der Student fleißig die Zähmungsformel, die ein wahrer Zungenbrecher ist.

Am nächsten Morgen fährt Drake ihn und Warwick zur Schlucht, wo der Knucker namens Draco seine Höhle hat. Drake sagt, Greenstreak habe das Zeug zum Drachenmeister. Schön, aber wird er dieses Abenteuer überleben? Was, wenn der Drache Feuer speit? Der hypernervöse Student versucht sich krampfhaft auf seine Zähmungsformel zu besinnen, aber da kommt auch schon die schuppige Schnauze des Drachen aus der Höhle …

_Mein Eindruck_

Es ist, als würde man eine Zeitreise in die gute alte Zeit der Viktorianer unternehmen – oder zumindest einen Film aus dieser Zeit hören. Die Bilder muss man sich natürlich dazudenken. Aber das ist ja gerade der Reiz eines Hörspiels: Es weckt die eigene Vorstellungskraft, um das Gehörte mit Bildern zu verbinden. Wer die Enthüllungen über Drachen und Drachenforscher nachlesen möchte, schlage das schön gestaltete Booklet (siehe unten) auf.

Für Kinder ist es vielleicht nicht so wichtig, aber mich hat an der Geschichte der Mangel an Handlung gestört. Die einzige „Story“ besteht darin, dass ein Student ein Stück Drachenhaut besorgen will, um eine Wette zu gewinnen. Alles andere ist streng genommen Brimborium. Sicher, es ist für den wackeren Drachenforscher Greenstreak von Vorteil, wenn er dieses Wagestück auch überlebt und zu diesem Zweck auch Unterricht in Drachenangelegenheit erhält.

Aber wenn sich Howard auch noch in die hübsche Nichte von Ernest Drake verliebt hätte, wäre das der Geschichte sicher nicht schlecht bekommen. Und sicherlich hätte die junge Dame dann wesentlich mehr Anteilnahme am Schicksal des angehenden Drachologen gezeigt. Doch sollte Howard wirklich Drakes Nachfolger werden, so besteht noch Hoffnung für die beiden. Dieser Aspekt verlangt nach einer Fortsetzung der Geschichte.

So aber ist das Hörspiel vor allem eine Sammlung von Kuriositäten, von denen die bemerkenswerteste sicherlich das Ei eines asiatischen Lung ist, das im Drake-Haus ausgebrütet wird. Mit viel Humor werden einige strittige Fragen geklärt wie jene, warum Drachen gerne Kopfsalat fressen – und Wildschwein.

_Das Booklet_

Allein schon das Äußere des stabilen Booklets ist beeindruckend: In den dunkelroten Kartoneinband sind nicht nur metallisch wirkende Ecken eingelassen, sondern auch eine Art Siegel in der Mitte der Frontseite. Um das Siegel wickelt sich ein eingravierter Drache, dessen Gravurlinien rötlich schillern. Des Drachen Klaue greift nach einer Kugel, die mit einem verschlungenen Muster gefüllt ist, wie es die alten Kelten zu zeichnen pflegten.

In dieser Hülle findet der Leser bzw. Hörer in Ringheftung (!) zwölf Seiten, die ihn mit den wichtigsten Informationen versorgen. Dazu gehören die Kapitelüberschriften, Infos über den fiktiven Autor und die real existenten Mitarbeiter an diesem Projekt. Erst ab Seite sechs geht es mit den Drachen los: Was ist Drachologie? Darauf folgen die „goldenen Regeln der Drachologie“, darunter jene, die wirklich beherzigenswert ist ist: „Unfallvermeidung ist der erste Schritt zu einer erfolgreichen Karriere.“ Könnte eigentlich nicht nur für Drachologen gelten.

Noch einen Tick interessanter sind die zwei Seiten Drachenkunde, die folgen: Der Asiatische Lung gesellt sich hier zum Europäischen Drachen, der als einziger Vertreter über enorme Schwingen verfügt. In puncto Flügel kann der Knucker nicht mithalten: Sie würden in seinem Höhlendomizil alias „Knuckerlock“ nur stören.

Dass man Drachen beikommt, ist durch die Anwendung der niedergeschriebenen „Zaubersprüche und –formeln“ zu schaffen. „Dr. Dees Drachenruf“, „Abramelins Zähmungsformel“ und „Der Hong-Wie-Unsichtbarkeitsspruch“ dürften den gebildeten Drachologen mit jedem Lindwurm fertig werden lassen. Da in der Handlung mehrere Rätsel zu hören sind, kann man ihren Text auch im Booklet nachlesen.

Und wer sich nun fragt, wo denn nun die CD im Booklet versteckt sein soll, dem sei verraten, dass auf der Innenseite des vorderen Bookletumschlags eine Tasche eingeklebt ist, die sich wie ein Briefumschlag öffnen und schließen lässt. Darauf steht ein Text, der auf den Ursprung des Buches hinweist.

Alles in allem ist dieses ausgezeichnete Booklet ein dicker Pluspunkt dieses Hörspiels für Zehnjährige, die scharf auf Drachen sind.

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

Die Sprecher, die Geräusche und die Musik machen dem jungen Hörer die oben genannte Zeitreise wirklich leicht. Die Musik ist klassisch instrumentiert, mit Cello, Cembalo und Geigen. Die Geräusche könnten aus einem Film stammen und wirken durchgehend realistisch, von der Pfeife der Dampflok bis zum Horn des Drachenmeisters, vom Feuerwerk bis zum Rattern eines alten Automotors. Insgesamt ist die Atmosphäre bei Dr. Drake, als würde man Bilbo Beutlin in seiner Wohnhöhle besuchen. In der Tat ist die Stimmung recht tolkienesk und Hobbit-artig, komplett mit Trinksprüchen, Rätseln und Liedern. Das Auenland liegt bestimmt gleich um die Ecke.

Deshalb gibt es auch Szenen, die das Hörspiel zum Musical machen. Eines der Lieder wird von Drakes Nichte Elodie gesungen und handelt natürlich – na, von was wohl? – von Drachen. Weil das Lied nicht im Booklet abgedruckt ist, sollte man die Ohren spitzen, um die Worte zu verstehen. Am Schluss wird es wiederholt, um so einen schönen Ausklang zu bilden.

Wer sich die obige Liste der Rollen und Sprecher durchschaut, wird feststellen, dass zwei Sprecher je zwei Rollen gestalten. Christine Pappert spricht sowohl den Part von Elodie (der winzig ist) als auch den der Chinesin Chin Chan Hsi, deren Part wesentlich umfangreicher ist. Ben Hecker ist die Autoritätsperson Ernest Drake in Person, und an einer Stelle ist er sogar durch einen Filter verzerrt zu hören (als sein Telegramm von Warwick vorgelesen wird). Stefan Kaminski ist als Allroundtalent bekannt, und so verwundert es nicht, dass er zwei so gegensätzliche Figuren wie Howard Greenstreak und den Kasachen Abramelin darstellen kann.

Abramelin ist vom Gimli-Typ: tiefe grollende Stimme, mit gutturaler Ausdrucksweise, aber sehr leutselig und immer für leibliche Genüsse aufgeschlossen. Warwick, gesprochen von Robert Missler, steht ihm in dieser Beziehung in nichts nach, doch der Drache hat sich schon den Wildschweinbraten geschnappt, so dass er in die Röhre guckt. Die Nöte der Drachologen sind manchmal einfach, aber einschneidend.

Die Drachen sollen nicht vergessen werden. Thorfax und Draco, der Knucker, knurren und fauchen recht bedrohlich – nun ja, singende Drachen wären einfach lächerlich, nicht wahr?

_Unterm Strich_

Wer sich für eine gute Stunde mal ins Phantasiereich der Drachenforscher und ihres Forschungsgegenstands entführen lassen möchte, erhält mit diesem Hörspiel das ideale Zeitreisevehikel. Das Kino für die Ohren entführt in eine tolkieneske Welt, wo Bilbo Beutlin seine Besucher bewirten könnte. Es ist aber ein waschechter Drachenmeister, und deshalb nimmt die Versammlung der Drachologen zum chinesischen Neujahrsfest einen ganz anderen Verlauf als Bilbos berühmte Geburtstagsfeier.

Die Produktion ist stilecht und dürfte Kindern Spaß machen, aber ein Mangel an Handlung lässt sich Erwachsenen wohl schnell langweilig erscheinen. Das Booklet spricht ebenfalls mehr Kinder an, beeindruckt aber durch eine schöne Ausstattung. Kurzum: ein ideales Weihnachtsgeschenk – aber nicht mehr für 14-Jährige. Die brauchen anderes Futter für die Phantasie.

|Original erschienen 2003, bei Templar Publishing
Aus dem Englischen übersetzt von Cornelia Panzacchi
76 Minuten auf 1 CD|
http://www.hoerverlag.de

J. R. R. Tolkien – Der Herr der Ringe. Die Komplettlesung

Der Fantasyklassiker schlechthin, endlich komplett vorgelesen

Ein verlängertes Wochenende in Mittelerde – hier ist das Ticket zu lösen! Fast 60 Stunden Eintauchen in den Kontinent der Phantasie, den Professor Tolkien mit dem „Herrn der Ringe“ geschaffen hat. Mögen auch die Meinungen über die Aussage auseinandergehen und vor allem der Mangel an weiblichen Figuren beklagt werden, so bleibt doch dieses Epos die Urmutter aller Fantasy in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Und immer noch wird an der Verarbeitung dieses Stoffs gestrickt. 2011 soll die Verfilmung des „Hobbits“ in unsere Kinos gelangen.

In dieser Audio-Box bekommt der Tolkien-Fan die ungekürzte Lesung von zwei der besten Sprechkünstler deutscher Zunge geboten: Achim „Gandalf“ Höppner und Gert Heidenreich.
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Frank Schätzing – Der Puppenspieler (Lesung)

Mörderische Pointe – kongenialer Vortrag

Der Kurzkrimi in Kürze: Eine seltsame Freundschaft verbindet Schlemmer, jung, gut aussehend, selbstbewusst, mit dem alten und todkranken Koch. Beide arbeiten als Puppenspieler. Der eine hat große Theaterambitionen, der andere führt ein sonderbares Einsiedlerdasein. Als Koch seinem Freund gesteht, dass er vor langer Zeit zehn Millionen von einer Kaufhauskette erpresst, das Geld aber nie ausgegeben hat, wittert Schlemmer seine Chance …

Der Autor
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Stephen King – Friedhof der Kuscheltiere (Hörspiel)

Achtung: Manchmal kommen sie wieder!

Wer erinnert sich nicht mit Schaudern an den Film „Friedhof der Kuscheltiere“? Vielleicht sogar an dessen Fortsetzung von 1992? Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) produzierte 1999 ein stimmungsvolles Hörspiel, das dem Film durchaus das Wasser reichen kann. Tatsächlich dringt der Horror des Endes noch stärker zum Zuhörer durch, denn keine Bilder unterstützen seine Vorstellungskraft – diese wird vielmehr selbst aktiv, wodurch der Horror umso unmittelbarer wirkt.

Tierliebhaber seien gewarnt: Wiederauferstandene Katzen gehören nicht ins Haus oder in die Nähe von Kindern!

_Der Autor_

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Frank Schätzing – Tod und Teufel (Inszenierte Lesung)

Pfft – tschak! Der Killer mit der Armbrust

Köln im Jahre 1260: Die führenden Patrizier haben sich zu einem Komplott gegen den Erzbischof verschworen, der ihnen ihre Macht geraubt hat. Sie dingen einen skrupellosen Attentäter, der nicht nur den Erzbischof, sondern auch potenzielle Verräter in den eigenen Reihen aus dem Weg räumen soll. Als ein unbeteiligter Dieb per Zufall Zeuge einer solchen Verräterbeseitigung wird, sehen die Patrizier ihre Pläne in Gefahr. Der Attentäter mit der tödlichen Mini-Armbrust heftet sich an die Fersen des Diebes. Aber er hat nicht mit dessen klugen Verbündeten gerechnet …

Der Autor

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Clark, Mary Higgins – Requiem für einen Mörder

_Ladykrimi: Vorsicht, Schlafmittel!_

Der Kurzkrimi in Kürze: Der Anwalt Jack Carroll ist davon überzeugt, dass der auf frischer Tat ertappte William Koenig ein psychopathischer Serienmörder ist. Noch während Carrol nach Beweisen sucht, schmiedet Koenig Pläne, um sein blutiges Werk zu vollenden.

_Die Autorin_

Mary Higgins Clark wurde 1928 in New York City geboren. Nach der Highschool besuchte die Tochter irischer Einwanderer eine Sekretärinnenschule. Ab 1949 arbeitete sie als Stewardess bei der PanAmerican Airline. Ein Jahr später heiratete sie Warren Clark, den sie schon seit ihrem 16. Lebensjahr kannte. 1964 verstarb ihr Ehemann unerwartet an einem Herzinfarkt und hinterließ sie mit fünf Kindern. Zu diesem Zeitpunkt begann Clark, Radio-Scripts und Bücher zu schreiben. Schon ihr erster Thriller „Where are the children?“ (1975) wurde ein großer Erfolg und änderte ihr Leben. Seitdem sind ihre Bücher regelmäßig in den Bestsellercharts.

_Der Sprecher_

Andreas Sippel arbeitet seit seinem Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart als Rezitator und als Sprecher in Hörfunk und Dokumentarfilmen (u. a. „37°“). Er ist der Erzähler in der Reihe „Erlebnis Ballett“ der Bayerischen Staatsoper. An der Fachakademie für Schauspiel und Regie Otto-Falckenberg in München unterrichtet er das Fach Bühnensprache. Er ist Gastdozent an der Akademie für Gesprochenes Wort Stuttgart und an der Universität Ca’Foscari in Venedig. (Verlagsinfo)

_Handlung_

Jack Carroll, Stellvertretender Bezirksstaatsanwalt von Westchester County nahe New York, betritt das Gefängnishospital, in dem William Koenig einsitzt. Er will Koenig als Serienmörder überführen, doch dieser ist trickreich und, was Jack nicht weiß, bereitet seinen Ausbruch vor. Zuletzt versuchte William eine junge Frau namens Emily Winters zu erwürgen – er muss einen Job zu Ende bringen.

Immerhin scheinen die Sicherheitsvorkehrungen des Hospitals ausreichend zu sein, denkt Jack. Und die neue Psychiaterin Dr. Stein, Ende 50, scheint sich von dem charmanten Koenig nicht um den Finger wickeln zu lassen wie ihre naive Vorgängerin. Dr. Stein glaubt nicht, dass Koenig alle zehn Morde, derer Jack ihn überführen will, schuldig ist. Dennoch stimmt etwas mit Koenig eindeutig nicht.

Dass Koenig überhaupt in einem Hospital für geisteskranke Kriminelle untergebracht ist, hat nämlich einen guten Grund. Und der macht sich im Gespräch mit ihm, das Jack und Dr. Stein beginnen, schnell bemerkbar. „Also, Mr. Koenig: Warum haben Sie versucht, Emily Winters zu erwürgen?“ will Jack wissen. Nun ja, meint Koenig, ich war in einem meiner früheren Leben Simon Guinness und wurde im Jahre 1708 wegen der Falschaussage einer gewissen Kate Fellowe gehängt. Kate Fellowe ist die frühere Inkarnation von Emily Winters. Beide haben rotes Haar und sehr blaue Augen. Koenig verlangt nach Gerechtigkeit, daher muss Emily sterben.

Von den früheren Leben weiß Koenig angeblich durch Selbsthypnose. Das quittiert Dr. Stein mit dem skeptischen Heben einer Augenbraue. Er würgte Emily vor drei Jahren und wie er behauptet, würde er es wieder tun. Koenig hat einen muskulösen, durchtrainierten Körperbau, doch sein Gesicht ist unscheinbar, bis auf die fast farblosen Augen. Mit wenigen Utensilien könnte er sich wirkungsvoll verkleiden. Dr. Stein und Jack haben nicht die Absicht, ihn in nächster Zeit zu entlassen. Aber Jack hat auch keine Beweise und kehrt unverrichteter Dinge in sein Büro zurück. Er kann Koenig nicht verknacken, weil dieser offensichtlich unzurechnungsfähig ist.

Am nächsten Tag bringt Koenig einen Wärter und einen Pfleger um und entkommt in dessen Verkleidung aus dem Hospital. Schnurstracks fährt er zu Emilys Domizil in einer privat bewachten Siedlung und dringt, ohne gesehen zu werden, ins Haus ein. Niemand daheim. Simon Guinness macht es sich gemütlich und wartet, bis Kate Fellowe von ihrem Studentenjob als Kellnerin nach Hause kommt. Der Strick wartet bereits auf sie.

Doch die Begegnung verläuft etwas anders als erwartet, denn Emily Winters hat sich in drei Jahren verändert und ist in Sachen Parapsychologie nicht untätig gewesen. Sie hält eine Überraschung für Simon Guinness bereit …

_Mein Eindruck_

Dies ist gutes altes Krimihandwerk, wie man es von Clark seit über 30 Jahren gewohnt ist. Aber diesmal hat die Geschichte wenigstens einen netten Twist: Die Hauptfigur ist vielleicht, vielleicht aber auch nicht unzurechnungsfähig insofern, als sich Koenig für eine Reinkarnation hält. Und seine Opfer natürlich auch. Und alle müssen ihre Rechnung zahlen, o ja! Dafür wird er schon sorgen. Ein Psychopath und Serienmörder muss also nicht unbedingt Hannibal ‚The Cannibal‘ Lecter heißen, um einerseits gefährlich zu sein – und doch in gewisser Weise frei.

Der Showdown ist das beste an der Geschichte. Man sollte nicht meinen, dass die Studentin Emily einem Serienmörder vom Kaliber Koenigs Paroli bieten könnte, aber manchmal schlägt eben Geistesgegenwart tumbe Muskelkraft (soll ja auch Schwarzenegger passiert sein). Emily hat sich, wie gesagt, mit Parapsychologie auseinandergesetzt und eine eigene frühere Inkarnation gefunden. Diese ist Simon Guinness wohlbekannt und übt eine erstaunliche Wirkung auf ihn aus.

Der Schluss kommt für den von Dan Brown & Konsorten verwöhnten Schmökerkonsumenten doch recht abrupt und fast etwas unvermittelt. Deshalb heißt es also auf-passen, um nichts zu ver-passen. In der Kürze liegt eben manchmal die Würze.

_Der Sprecher_

Sippels Vortrag ist zwar sehr verständlich und zeichnet sich durch eine deutliche Aussprache aus, aber er bleibt farblos. Obwohl er er versucht, wenigstens William Koenig eine individuelle Sprechweise zu verleihen – tief und langsam – bleiben alle Figuren blass und kaum unterscheidbar. Es fiel mir nicht leicht, dem Fortgang der Handlung zu folgen.

_Unterm Strich_

Fans von Clark, Elizabeth George, Ann Granger und Agatha Christie und wie die Ladycrime-Exponenten alle heißen – sie finden ein gefundenes Fressen. Ich selbst fand manche Aspekte hübsch ironisch, aber da ich wesentlich härte Kost gewohnt bin – etwa Slaughter, Gerritsen und Connelly – entlockte mir die Geschichte selbst nur ein herzhaftes Gähnen. Auch der Sprecher ist nicht dazu angetan, den Hörer aus dem Sessel zu reißen und ihm zu applaudieren. Sippel ist ebenso ein zuverlässiges Schlafmittel wie Mary Higgins Clark.

|Originaltitel: Haven’t we met before?, 2000
Aus dem US-Englischen übersetzt von H. Roberts
55 Minuten auf 1 CD|
http://www.hoerverlag.de

Allende, Isabel – Im Bann der Masken

Nach „Die Stadt der wilden Götter“ und „Im Reich des goldenen Drachen“ bildet „Im Bann der Masken“ das dritte und letzte Abenteuer von Alex und Nadia. Tief im Herzen Afrikas stehen die Menschen im Bann einer dunklen Macht: Das uralte Volk der Pygmäen wird von einem verbrecherischen König beherrscht. Wird es Nadia, Alex und ihren Helfern gelingen, die bösen Mächte zu besiegen? (Aus dem Klappentext)

|Die Autorin|

Isabel Allende wurde 1942 in Peru geboren und wuchs in Chile auf. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Kalifornien. Ihr erster Roman „Das Geisterhaus“ wurde von Bernd Eichingers Produktionsfirma verfilmt. „Die Stadt der wilden Götter“ war Allendes erster Roman für Jugendliche, der mit „Im Reich des goldenen Drachen“ eine Fortsetzung erfuhr (ebenfalls ein Hörbuch im |Hörverlag|) und nun mit „Im Bann der Masken“ vollendet wurde.

Isabel Allende sagt von sich selbst: |“Ich würde sagen, dass ich ein Mensch bin, der davon überzeugt ist, dass die Welt ein sehr mystischer Ort ist. Wir haben nicht halb so viele Antworten auf die Fragen gefunden, von denen wir überzeugt sind, dass wir sie beantworten können. Alles ist möglich, es gibt nicht nur eine materielle Welt.“| Und wie kam es zu diesen wundervollen Jugendbüchern? |“Ich habe schon Abenteuergeschichten geschrieben, als meine Kinder noch klein waren, und ich habe sie ihnen dann erzählt, Abend für Abend. So blieb ich wunderbar in Übung.“| (Alle Zitate sind den Booklets des Hörbuchs „Im Reich des goldenen Drachen“ entnommen.)

|Der Sprecher|

Andreas Fröhlich, 1965 geboren, hatte bereits mit sechs Jahren seine erste Hörspielrolle und ist heute wahrscheinlich eine der bekanntesten Stimmen im deutschsprachigen Raum, z. B. als Synchronstimme von John Cusack.

Seit Jahren steht er als Bob Andrews für die Hörspielserie „Die drei ???“ vor dem Mikrofon. Für den |Hörverlag| übernahm er Rollen in A. Dumas‘ „Die drei Musketiere“ und H. Mankells „Die Rückkehr des Tanzlehrers“. Fröhlich lebt in Berlin und arbeitet als Schauspieler, Synchron- und Hörspielsprecher, Synchronregisseur sowie Dialogbuchautor.

Das Hörbuch bietet die vollständige Lesung ohne jedwede Kürzung. Regie führte Sven Stricker.

_Handlung_

Zunächst erleben Alex Cold und seine Freundin Nadia Santos sowie ihr kluger Affe Borrobà Afrika als eine bunte Abfolge von kleinen aufregenden Abenteuern. Nadia spricht mit den Elefanten, denn sie spricht die Sprachen aller Tiere. Ihr Reitelefant ist eifersüchtig auf Alex, mit dem sich Nadia dennoch hin und wieder abzugeben scheint. Alex‘ Großmutter Kate, 67, macht wie schon am Amazonas und im Himalaya eine Reportage für „International Geopgraphic“ und hat zwei Fotografen dabei. Sie alle sind Gäste von Michael Mushaha, der offenbar den kenianischen Nationalpark leitet. Auch Michael ist verliebt …

|Die Prophezeiung|

Auf dem kenianischen Marktplatz von Arusha mit seinem Vielvölkergemisch treffen Alex und Nadia eine alte Schamanin, Ma Bangese. Sie weiß, dass Alex eine Medizin für seine krebskranke Mutter sucht. Sie prophezeit ihm: Wenn er sich mutig bewährt, werden seine Mutter und Nadia die kommenden Gefahren überleben. Alex und Nadia erleben in der Hütte eine Geistreise in den Dschungel, der auf sie wartet. Solche Geistreisen sind seit Südamerika nichts Besonderes mehr für die beiden. Sein Totem ist der schwarze Jaguar, Nadias Geisttier hingegen ist der Adler. Deswegen reden sich die beiden öfters auch als Jaguar und Aguila an. Jedenfalls haben sie eine gemeinsame Vision vom zerstörten Kongo und der Herrschaft eines dreiköpfigen Ungeheuers. Sie bekämpfen es vergebens. Ma Bangese warnt sie: „Bleibt immer zusammen, sonst sterbt ihr!“

|Safari|

Bei ihrer Safari in den Busch gibt es ein komisches Intermezzo mit betrunkenen Mandrill-Affen und neugierigen Löwen sowie eine bewegende Episode mit der Geistheilung eines kranken Kleinkindes. Als wichtigste Begegnung erweist sich die ebenso furchtlose wie füllige Pilotin Angie Ninderere, die auch Ma Bangese kennt. Sie ahnt nicht, dass Michael Mushaha in sie verliebt ist.

Der christliche Missionar Bruder Fernando aus dem verwüsteten Nachbarstaat Ruanda bekniet Angie und die restliche Safari, ihn in den Kongo zu fliegen, weil dort zwei seiner Ordensbrüder verschwunden sind. Der Haken dabei: In diesem Dorf Nungubé herrscht der Tyrann in dreifacher Gestalt – als König Kossongo, als Kommandant Maurice Mbembelé und als der Schamane Sombè.

|Bruchlandung|

Alex und Nadia überreden Kate zum Flug, die überredet (mit gewisser Mühe) die Pilotin Angie, und los geht’s. In einer dramatischen Aktion gelingt es Angie, ihre voll besetzte und beladene Cessna auf dem schmalen Uferstreifen eines Dschungelflusses zu landen. Leider wird dabei der Propeller verbogen, so dass sie alle erst einmal festsitzen. Im nahen Dschungel befreien Nadia und Alex eine Gorillamutter und ihr Junges aus einer Fallgrube, die Pygmäenjäger angelegt haben. Das wird sich später als Segen erweisen.

|Ins Herz der Finsternis|

In den Booten vorbeikommender Diamantenschmuggler gelangen sie an die Grenze des Königreichs von Kossongo. Ein furchterregender Totenkopf warnt sie vor dem Weitergehen. Doch sie müssen nach Nungubé, Kossongos Hauptort. Geführt von Pgymäen, dringen sie beklommen weiter vor – ins Herz der Finsternis, wo das dreiköpfige Ungeheuer auf sie lauert.

_Mein Eindruck_

Wie schon in Südamerika und im Himalaya zieht es die drei Hauptfiguren Alex, Nadia und Oma Kate wieder in eine Weltgegend, in der ein kleines Volk in seiner Existenz bedroht ist, das noch über Kenntnisse von mystischen Wahrheiten verfügt. Waren es in Südamerika verborgen lebende Indios und im Himalaya die Bevölkerung einer Art Shangri-La, so sind es diesmal die Pygmäen.

Ich habe seit meiner Kindheit ein Buch von Prof. Bernhard Grzimek, in dem er von seiner Erkundung des Kongo-Urwaldes berichtet. Er stieß im Ende der fünfziger, Anfang der sechziger Jahre unberührten Urwald nicht nur auf ungewöhnliche Tiere wie das Okapi (das bei Allende schon nicht mehr vorkommt), sondern auch auf ein kleinwüchsiges, verborgen lebendes Völkchen: die Pygmäen. Das Wort stammt aus dem Griechischen und bezeichnet zwergwüchsige Menschen. Grzimek verbrachte Wochen bei ihnen und lernte sie als fröhliches Naturvolk kennen, das mit der sie umgebenden und ernährenden Natur in Einklang lebt.

Bei Allende sind die Pygmäen aus diesem Stand der Unschuld herausgefallen. Ein anderes Volk hat sie unterjocht und versklavt, und zwar im Gefolge der abgezogenen weißen Kolonialherren (v. a. Belgier, denen der Kongo „gehörte“). Nun müssen die Jäger ständig eine Unmenge Elefanten erlegen und deren Elfenbein abliefern, damit die Herrscher ihren Profit daraus schlagen können. Andere Pygmäen müssen nach Diamanten schürfen, die ebenfalls außer Landes geschmuggelt werden. Die Frauen werden als Sklavinnen gehalten, und als Geiseln sorgen sie für den gehorsam ihrer Männer, der Jäger und Schürfer. Dies ist das finstere Reich des Königs Kossongo, seines Kommandanten und seines Schamanen. Die christlichen Missionare sind längst tot.

Nun tauchen die Herrschaften aus den Vereinigten Staaten auf, dem Hort der Freiheit, so scheint es. Um eine lange Geschichte kurz zu machen: Sie betrachten es als ihre Pflicht und Schuldigkeit, die unterdrückten Pygmäen zu befreien. Das ist leider nicht so einfach, denn das System der Unterdrückung hat ja jahrelang funktioniert. Aber mithilfe der besonderen Fähigkeiten von „Jaguar“ und „Aguila“ sowie von Oma Kate erreichen sie dieses Ziel doch, wenn auch ein wenig anders als gedacht.

Es gibt etliche Überraschungen hinsichtlich gewisser Identitäten und des Auftauchens gewisser Tierarten. Außerdem kommt das komische Talent von Angie Ninderere voll zur Geltung. Es ist also für Action, Spannung und Humor gesorgt. Da dies ein Jugendbuch ist, dürfen auch die mystischen Elemente auftauchen, ohne peinlich zu wirken. Und das waren sie bei den anderen Allende-Romanen der Trilogie auch nie.

Die Autorin verweist, clever, wie sie nun mal ist, hin und wieder auf die in den anderen Bücher geschilderten Abenteuer. Am Schluss folgt sozusagen ein Resümee der gesamten Trilogie. Schließlich wollen die jungen Hörer bzw. Leser wissen, wie es mit Nadia, Alex und Kate weiterging.

|Der Sprecher|

Andreas Fröhlich verfügt über eine Stimme, die ich schon immer sehr sympathisch fand. Sie ist angenehm anzuhören, manchmal sogar einschmeichelnd, aber dennoch maskulin und tief. Wie ein ausgebildeter Schauspieler beherrscht er zwei schwierige Fertigkeiten: die der richtigen Intonation eines Satzes mit entsprechender Betonung und zweitens die der Pause.

Eine winzige Pause vor einem Wort hebt das nachfolgende Wort hervor und macht es für uns quasi erkennbar. Genauso wie ein Zögern in einem Dialog Aufschluss gibt über den unsicheren – oder überraschten – Gemütszustand seines Sprechers. Also sind Pausen sehr wichtig, aber nur Leute mit entsprechender Ausbildung wissen sie an den richtigen Stellen und mit dem passenden Gewicht (sprich: Länge) einzusetzen, so dass sie gar nicht als Pausen auffallen. Pausen, die auffallen, lassen einen Text schwerfällig und unbeholfen erscheinen.

|Fremde Sprack|

Fröhlich beherrscht, wie zu hören war, die Aussprache der fremdsprachigen Ausdrücke perfekt, gleichgültig, ob es sich um Bantuwörter oder sonstige Bezeichnungen handelt. Mag sein, dass es mir schien, als ob sich die Aussprache von Namen von Mal zu Mal geringfügig änderte. Das macht aber nichts, denn da die afrikanischen Namen so auffällig und selten gebraucht werden, besteht keine Gefahr der Verwechslung. Und Gewissheit verschafft wie stets ein zweites Anhören des Vortrags.

|Musik, Geräusche? Nix da!|

Musik gibt es nur als Jingle am Anfang und Ende des Hörbuchs, ansonsten aber nie, genauso wenig wie Geräusche. Wer so etwas braucht, wende sich an Hörspielproduktionen, die von den Rundfunksendern in großer Zahl als Audiobooks vermarktet werden – bis hin zu [„Otherland“, 603 dem Nonplusultra der Hörspiele.

_Unterm Strich_

Das spannende und actionreiche Hörbuch richtet sich an Jugendliche ab zwölf Jahren, die schon über Zentralfrika ein wenig Bescheid wissen. Diesmal ist es nicht so lang geraten wie die beiden Vorgängerbände „Die Stadt der wilden Götter“ und „Im Reich des goldenen Drachen“ (die Titel erinnern ein wenig an Karl Mays „Reiseerzählungen“, nicht wahr?) – statt acht sind es diesmal „nur“ sechs CDs, deren Spieldauer 411 Minuten beträgt, also beinahe sieben Stunden.

Mir hat die Geschichte ausgezeichnet gefallen. Diesmal hält sich die Autorin nicht so lange mit Landschaftsbeschreibungen und dem Aufbau einer finsteren Intrige auf. Sie geht gleich |in medias res|. Damit es aber nie allzu bedrohlich wird für die jungen Zuhörer/Leser, streut sie immer wieder humorvolle bis komische Episoden ein, so etwa jene mit den betrunkenen Mandrill-Affen oder mit der Pilotin Angie, die demnächst mit König Kossongo vermählt werden soll (na, ob das gut geht?). Die Abwechslung zwischen Action, Humor und Mystik sorgt für ein stimulierendes Erlebnis, ganz gleich, ob als Hörbuch oder als Leselektüre auf einem toten Baum.

Der Sprecher Andreas Fröhlich liest ausgezeichnet, und das ist im Vergleich zu seinem Vorgänger eine wahre Erlösung. Schulze liest zwar kompetent und fast fehlerfrei, aber auch sehr schnell, und das letzte i-Tüpfelchen fehlt eben noch (siehe auch die oben erwähnten Fertigkeiten Fröhlichs). Nun ist in Fröhlichs Lesung auch die Ironie bei einem komischen Ereignis zu hören, und auch die Dramatik kommt nicht zu kurz.

Ich finde daher „Im Bann der Masken“ rundum gelungen. Über den Preis für eine professionelle Hörbuchproduktion lässt sich immer streiten. Ich finde, der Preis für 6 CDs sollte nicht so hoch sein wie der für 8 CDs. Ist doch klar, oder? Die deutsche Buchausgabe erschien 2004 im |Suhrkamp|-Verlag, Frankfurt/M. Zeitgleich erschien im |Hanser|-Verlag eine Jugendausgabe, die im Text identisch ist, aber über ein anderes Titelbild verfügt und sechs Euro günstiger ist.

Henning Mankell – Die Pyramide (Lesung)

An der schwedischen Küste stürzt ein Sportflugzeug von Drogenkurieren ab. In dem ansonsten so idyllischen Städtchen Ystad, wo Kommissar Kurt Wallander tätig ist, explodiert wenig später das Haus zweier ehrbarer Schwestern. Und zu guter Letzt wird Wallanders Vater in Ägypten wegen Pyramidenbesteigung verhaftet. Unser Serienheld hatte es offenbar schon im Jahr 1989 nicht leicht in seinem Beruf.

Der Autor
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Val McDermid – Schleichendes Gift (Lesung)

Zwischen Bomben und Gift ein Geheimnis

In der Stadt Bradfield bricht Panik aus: Erst wird ein Fußball-Star vergiftet, kurz darauf explodiert im Fußballstadion eine Bombe. Viele werden verletzt, Dutzende sterben. Handelte es sich um einen Terroranschlag oder um einen persönlichen Rachefeldzug? Der sympathisch-verschrobene Profiler Tony Hill soll mit seiner taffen Kollegin DCI Carol Jordan dem Wahnsinn nachgehen. Das Ermittlerduo stößt dabei in ein Wespennest aus Grausamkeit und Gewalt. (Verlagsinfo)
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Lester Powell – Die Dame im Nebel (Hörspiel)

Dieses Hörspiel bietet den ersten Fall in der legendären „Damen-Krimi“-Reihe aus den 1950er Jahren. Philip Odell, Privatschnüffler und ehemaliger Mitarbeiter des Secret Service, wird von der charmanten Heather McMara gebeten, den Tod ihres Bruders Ricky zu untersuchen. Der war zwar auch ihrer Meinung nach „ein Lump oder Schlimmeres“, an Selbstmord kann sie jedoch nicht glauben.

Bald schon bekommen Heather und Philip eine Ahnung davon, dass Ricky vielleicht nur der Strohmann in einem gefährlichen Netz aus Intrigen, Eifersucht und schmutzigen Geschäften war. Und auch für die beiden Ermittler wird der Fall immer bedrohlicher … (Verlagsinfo) Diese Lady-Krimi wurde verfilmt.

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