Das große Epos um Arthur erzählt, wie der tapfere König sich zum Waffengang ostwärts in ferne, heidnische Länder begibt. Während der König außer Landes kämpft, verliebt sich der Ritter Lancelot in Arthurs Frau Guinever und schafft damit einen unüberwindlichen Konflikt. Als auch noch der verräterische Mordred die Macht an sich zu reißen versucht, treibt die Handlung einem Abgrund entgegen …
Neben der Edda und dem Nibelungenlied ist die Arthursage die wichtigste Quelle aller neueren Fantasyliteratur, die hier erstmals in J. R. R. Tolkiens eigener Fassung vorliegt.
Neben der kongenialen Übersetzung von Hans-Ulrich Möhring enthält diese Ausgabe auch den Text des englischen Originals. (Verlagsinfo)
Dem 165. Brief in Humphrey Carpenters Ausgabe der Briefe Tolkiens lässt sich entnehmen, dass Tolkien Mitte der 1930er Jahre an dieser Dichtung arbeitete. In fast 1000, nach altenglischem Modell gebildeten, alliterierenden Versen, die in fünf Gesängen geordnet sind, erzählt Tolkien von den letzten Tagen des legendären Britenkönigs, von Guinever, Lancelot und Mordred. Tolkiens Auffassung von den Mängeln des arthurischen Zeitalters hat er in seinem Brief von 1951 an Milton Waldman formuliert.
Das Versepos „The Fall of Arthur“ ist ein unvollendetes Gedicht J.R.R. Tolkiens, das Versmaß des altenglischen „Beowulf“(ca. 800 AD) imitierend, aber in quasi-modernem, vielfach altertümelndem Englisch verfasst. 2013 hat Tolkiens Sohn Christopher dieses 949 Verse lange Gedichtfragment postum herausgegeben.
Kongeniale Übersetzungen aus dem Mittelenglischen, abseits von Chaucer
Professor Tolkien war zu Lebzeiten ein Liebhaber der alt- und mittelenglischen Dichtung, sei es nun der „Beowulf“ oder Geoffrey Chaucer. Am liebsten hatte er jedoch, so berichtet sein Sohn Christopher, die Dichtungen aus den westlichen Midlands. Denn diese wichen vom Sprachgebrauch Chaucers, der sich durchsetzte, gewaltig ab – folglich geriet ihr alliterierender Stil in Vergessenheit.
Aus dieser Region und aus der Zeit um 1400 stammen zwei der Dichtungen, die im vorliegenden Band als John Tolkiens kongeniale Übersetzungen vorliegen. Christopher Tolkien hat sie herausgegeben. Es handelt sich um „Sir Gawain and the Green Knight“ und „Pearl“, beide von einem unbekannten Autor, ebenso wie „Sir Orfeo“, das allerdings älter ist.
Der Untertitel der Buches weist bereits darauf hin, um was es geht: „Die mythologischen Quellen des ‚Herrn der Ringe'“ – wohlgemerkt nicht um die des „Kleinen Hobbits“. Ironischerweise stellt jedoch das Titelbild eine Schlüsselszene aus dem „Hobbit“ dar: Bilbo Beutlin aus dem Auenland steht vor Smaug, dem Goldenen Drachen, der auf einem Berg aus Gold liegt. Obwohl Bilbo ja eigentlich unsichtbar sein sollte, da er ja den Einen Ring trägt. Manchmal haben nicht nur Künstler (in diesem Fall Tim Clarey), sondern auch Verlage ausgefallene Vorstellungen davon, um was es in einem Buch geht.
Ähnlich wie „Das Silmarillion“ versammelt auch dieses Buch Geschichten aus dem Universum John Tolkiens, das dieser zwischen 1916 und 1972 erschaffen hatte.
Wir erfahren mehr über die Elbenfürstin Galadriel, das tragische Schicksal des Drachentöters Túrin Turambars, über das Inselreich Númenor und den Ringkrieg im 3. Zeitalter.
Herausgegeben, kommentiert und mit Register und Karten versehen wurde dieser Band von Tolkiens Sohn Christopher.
Erzählt wird der gesamte Mythos, an dessen Ende die Geschichte von „Der Herr der Ringe“ die Drei Zeitalter abschließt: jener fernen Epoche, in der die Ringe geschaffen wurden, Sauron an die Macht kam, Elben und Zwerge ihre magischen Kräfte erlangten und der Krieg von Mordor wütete. Lange vor „Der Herr der Ringe“ entwarf J. R. R. Tolkien die Mythenwelt von Mittelerde, die Achim Höppner mit epischer Wucht liest. (Verlagsinfo)
Tolkiens Wurzeln: Von Sigurds Ursprüngen und Gudrúns Liebesleid
Professor Tolkien übertrug die nordische Vorlage für das Nibelungenlied im authentischen Stil der isländischen Sagen ins moderne Englisch. Die deutsche Übersetzung versucht das Gleiche und bietet so dem Literaturfreund Zugang zur Sagenwelt, die das Nibelungenlied ebenso beeinflusste wie Richard Wagners Opern.
Ergänzt wird die eigentliche Dichtung von zahlreichen Anmerkungen des Autors Tolkien selbst, aber auch vom Herausgeber Christopher Tolkien und schließlich auch vom Übersetzer Hans-Ulrich Möhring. Wohl dem, der diesen Verhau aus Anmerkungen links liegen lässt und sich gleich auf die Saga stürzt: Es geht in einem irren Tempo los! J.R.R. Tolkien; Christopher Tolkien (Hrsg.) – Die Legende von Sigurd und Gudrún weiterlesen →
Ungeheuer, Drachen, Recken, Könige und schöne Frauen – was begehrt des Fantasyfreunds Herz mehr? Der „Beowulf“ ist eines der ersten Heldenepen aus der germanisch-nordischen Welt – und wohl eines berühmtesten Heldenepen Europas seit der Antike.
Nun sollte man meinen, dass sich diese Ausgabe auch hervorragend verkaufen müsste. Zumal auch noch ein Aufsatz zum Übersetzen des Beowulf von keinem Geringeren als Professor J.R.R. Tolkien angefügt ist. Feine Illustrationen runden den positiven Eindruck dieser Ausgabe ab.
Zwei Autoren in christlicher Mission, kritisch betrachtet
Es gibt schon eine Reihe von Biografien über Lewis, den Schöpfer der Narnia-Chroniken, und Tolkien, den Schöpfer von Mittelerde. Das vorliegende Buch ist jedoch eine Biografie der besonderen Art: Nicht nur unternimmt es der Autor, gleich zwei Schriftsteller zu porträtieren, sondern auch noch ihre persönliche und literarische Wechselwirkung so zu würdigen, dass unser Verständnis von ihrer beider Werk erhöht und erweitert wird. Man sollte beachten, dass „Der Herr der Ringe“ ohne das Drängen C. S. Lewis’ nie vollendet worden wäre. Was sich Duriez vorgenommen hat, ist zweifellos eine anspruchsvolle Aufgabe. Mal sehen, ob er sie bewältigen konnte. Colin Duriez – Tolkien und C. S. Lewis – Das Geschenk der Freundschaft weiterlesen →
Bilbo Beutlin, der kleine Hobbit, macht sich auf den Weg zum Einsamen Berg, um den rechtmäßigen Schatz der Zwerge zurückzuholen, den der Drache Smaug gestohlen hat. Als er auf seiner Reise mit den Zwergen einen Ring findet und ihn arglos einsteckt, ahnt er nicht, welch wichtige Rolle dieser Zauberring einmal spielen wird – nämlich in der Fortsetzung „Der Herr der Ringe“. Und Gandalf ist fast immer mit von der Partie, als sich Bilbo vom ängstlichen Hobbit zum mutigen Meisterdieb mausert.
Diese Buchausgabe des Klassikers wurde neu durchgesehen und erstmals mit Illustrationen des bekannten Malers und Tolkienkenners Alan Lee versehen, dem Art Designer an Jacksons Verfilmung des „Herrn der Ringe“.
Der Autor
John Ronald Reuel Tolkien wird am 3. Januar 1892 in Bloemfontein in Südafrika geboren. Bei einem Verwandtenbesuch in England im Jahre 1896 stirbt Johns Vater an den Folgen eines Blutsturzes. Die Tolkiens, John, sein älterer Halbbruder Hilary und seine Mutter Mabel, bleiben daraufhin in England und werden von ihrer Familie finanziell unterstützt. Im Jahre 1900 entscheidet Mabel sich dazu, vom Protestantismus zum katholischen Glauben zu wechseln. Das empört ihre Familie, die ihr daraufhin den Geldhahn zudreht.
Vier Jahre später, am 14. November 1904, stirbt Mabel in einem diabetischen Koma. John und sein Halbbruder werden von einer Tante aufgenommen, und John geht an eine königliche Schule und bekommt ein Stipendium für das Exeter College in Oxford, das er 1913 mit Auszeichnung verlässt. Während dieser Zeit lernt er auch Edith Bratt kennen, die er 1916 heiratet. Kurz nach der Heirat muss er aber für das Königreich in den Ersten Weltkrieg ziehen. 1916 ist er in Frankreich stationiert und wird schwer krank. Dieser Krankheit hat er zu verdanken, dass er im gleichen Jahr nach Hause kann und nie mehr in den Krieg ziehen muss. Schon während dieser Zeit beginnt er an dem [„Silmarillion“ 4483 zu arbeiten.
1918 bringt Edith das erste von fünf Kindern zur Welt: John Francis. Die drei ziehen nach Oxford, wo Tolkien sein angefangenes Sprachstudium wieder aufnimmt und beendet. Im Oktober 1920 kommt der zweite Sohn Michael zur Welt. Im selben Jahr zieht die Familie nach Leeds, weil John dort einen Platz als Dozent an der Uni bekommt. 1924 wird John zum Professor berufen und sein dritter Sohn Christopher kommt zur Welt. Dieser sorgt nach dem Tod seines Vaters dafür, dass alle Manuskripte vervollständigt und veröffentlicht werden. Ein Jahr später gewinnt John die Wahl zum Angelsächsischen Professor an der Uni in Oxford. Die Familie zieht wieder zurück nach Oxford.
1929 legt Tolkien den Grundstein zu [„Der Hobbit“. 481 Außerdem wird seine erste Tochter geboren: Priscilla. Im folgenden Jahr beginnt Tolkien mit dem Manuskript zum „Hobbit“. Sieben Jahre später, am 21. September 1937, erscheint dann der „Hobbit“ bei |Unwin| und erhält viele positive Buchkritiken. Das Buch wird unter anderem mit dem „New York Herald Tribune“- Jugendpreis ausgezeichnet.
Im nächsten Jahr hat Tolkien schon konkrete Vorstellungen vom [„Herrn der Ringe“, 5487 weil Raynor Unwin um eine Fortsetzung des „Hobbits“ gebeten hatte. Tolkien unternimmt mehrere Anläufe und schreibt jedes Mal den Anfang komplett neu. Nach dem Start herrscht aber wegen des Zweiten Weltkriegs, in dem zwei seiner Söhne dienen, erst einmal eine künstlerische Pause, die bis 1947 dauert. Erst jetzt fängt er wieder an, am „Herrn der Ringe“ zu arbeiten. Zwei Jahre später ist das Buch dann fertig, wird aber erst 1954/55 veröffentlicht, da Tolkien den „Herrn der Ringe“ zusammen mit dem „Silmarillion“ und mit allen Anhängen herausbringen wollte. Der Verlag verlangt aus Kostengründen (Papier war rationiert und teuer), dass das Buch in drei Teile aufgeteilt wird, die nacheinander erscheinen.
Am Anfang sind die Bücher nicht besonders erfolgreich, werden als absurd und schwer verständlich eingestuft. Erst nach dem |Ace|-Raubdruck ca. 1966 wird das Buch vor allem bei amerikanischen Studenten beliebt und schließlich zweimal verfilmt.
Im Jahre 1968 zieht Tolkien wegen seiner Frau noch einmal um, und zwar ins das Seebad Bournemouth, welches die Familie aus Urlaubsbesuchen kennt. Am 19. November 1971 verstirbt Edith an den Folgen einer Gallenblasenentzündung. Tolkien zieht wieder nach Oxford um, wo er als Ehrenmitglied auf dem Unigelände wohnt. Er erhält von der Queen den „Kommandeursorden des Britischen Empires“ (CBE). Außerdem hat er die Hoffnung, sein Lebenswerk, das „Silmarillion“, noch vor seinem Tod fertigstellen zu können. Aber Tolkien stirbt am 2. September 1973 achtzigjährig im Krankenhaus, als er gerade ein paar Freunde besucht. Im Jahre 1977 veröffentlicht sein Sohn Christopher das „Silmarillion“ nach radikaler Überarbeitung und bringt noch andere Bücher seines Vaters heraus.
J. R. R. Tolkien (1892-1973) verschlang schon als Schüler „Beowulf“ und die Abenteuer des Artus-Ritters [Sir Gawain 479 auf Mittelenglisch. Tolkien studierte in Oxford und wurde mit 32 Jahren zum Professor für mittelalterliche englische Literatur. Er lehrte nahezu 40 Jahre lang und gab u. a. ein mittelenglisches Wörterbuch heraus, das bis heute auf diesem Gebiet zu den Standardwerken zählt. Sein besonderes Interesse galt jedoch der Mythologie, den Sagen und Märchen. Tolkien zufolge spiegeln all diese Geschichten – auch die von ihm selbst erdachten – einen Funken ewiger Wahrheit wider.
_Handlung_
Der Hobbit Bilbo Beutlin hat immer gedacht, er sei ein ruhiger und vor allem respektabler Bursche, doch er muss feststellen, dass er von seinen Ahnen ein guten Schuss Abenteuerlust im Blut hat. Seine Mutter Belladonna ist die Tochter des Alten Tuk, von dem das Gerücht geht, er sei mit den Elben verwandt. Und dessen Freund ist der Zauberer Gandalf, na bitte! Abenteuer und Magie können da nicht ausbleiben.
Und so kommt es, dass an einem Mittwoch Ende April im Jahr 2941 des Dritten Zeitalters der Zauberer an die Tür von Bilbos Hobbithöhle auf dem Bühl in Hobbingen pocht. Auf Bilbos freundliche Frage antwortet der Zauberer, der seinen Namen nicht nennt, er suche noch Teilnehmer für ein großes Abenteuer. Bilbo lehnt dankend, und nein, er kaufe auch nichts von Hausierern. Da stellt sich Gandalf endlich namentlich vor, und Bilbo erinnert sich. Auch diesmal lehnt er ab: kein Bedarf an Abenteuern jeder Art, was sollen denn die Nachbarn denken! Beim Gehen kratzt Gandalf ein Zeichen an Bilbos Tür.
|Eine unerwartete Gesellschaft|
Am nächsten Tag, es ist wohl zur Teestunde, klopft ein Zwerg an Bilbos Tür und stellt sich als Dwalin vor. Als höflicher Hobbit bietet Bilbo ihm Tee und Kekse an. Wenig später trifft ein sehr alter Zwerg namens Balin ein, der ebenfalls gerne Kekse annimmt, aber ein Bier bevorzugt. Er kündigt weitere Zwerge an: Fili und Kili, dann Ori, Nori, Dori, Oin und Gloin (späterer Vater von Gimli). Und Gandalf! Bilbo findet, das sei schon fast ein Haufen. O Schreck: Ihm geht der Kuchen aus! Da treffen noch weitere vier Zwerge ein: Bifur, Bofur, der dicke Bombur und schließlich der alte Thorin Eichenschild. Alle zusammen futtern und trinken, dass sich Bilbo sputen muss, alle seine Vorräte aufzutragen. Doch sie räumen auch wieder ab und putzen, bevor es zum gemütlichen Teil geht: Sie paffen und singen und Thorin spielt die Harfe. Er singt ein eigenartiges Lied über verborgene Schätze der Zwerge, einen räuberischen Drachen im Einsamen Berg, das untergegangene Thal und so weiter. Da packt Bilbo die Tuksche Abenteuerlust.
Kaum dass er sich versieht, ist er von Thorin bereits zum „Mitverschworenen“ ernannt worden. Er sagt, sie planen eine Reise, von der sie nie zurückkehren könnten. Da schreit Bilbo entsetzt auf. Doch Gandalf findet seine Reaktion verständlich. Gloin zweifelt: „Das soll unser Meisterdieb sein?“ Da regt sich in Bilbo der Stolz und bietet seine Dienste an, was Gloin aber nicht umstimmen kann. Gandalf bereitet der Diskussion ein Ende und breitet Thrors Landkarte vom Einsamen Berg vor Bilbos staunenden Augen aus. Er gibt Thorin einen silbernen Schlüssel: für die Hintertür zum Berg Erebor.
|Die Vorgeschichte|
Silber! Da fallen Bilbo eine paar Fragen ein, die sich ein Profi wohl stellen sollte: Wie sieht es mit dem Risiko aus und steht es in einem guten Verhältnis zum Lohn? Thorin erzählt eine wilde Geschichte vom Kommen Smaugs, des Drachen, dem Untergang der Zwergenstadt Thal und der Vertreibung der Zwergenfürsten Thror und Thrain. Thror wurde von einem Ork in Moria getötet, und Thrain verlor seinen Verstand in den Verliesen des Nekromanten, der in Dol Guldur sein Unwesen treibt. Zum Glück konnte Gandalf Thrors Karte retten. Bilbo ist begeistert und will gerne mit.
Als er am nächsten Morgen aufsteht, ist keiner seiner zahlreichen Gäste da! Doch um 10:30 Uhr trifft Gandalf ein, um Bilbo abzuholen. Ob er denn nicht die Botschaft der Zwerge gelesen habe? Bilbo liest die Vertragsbedingungen für seine Tätigkeit als Meisterdieb, kann nicht mal mehr packen, sondern eilt mit Gandalf zu den Zwergen, die schon in Wasserau warten. Er bekommt ein Pony und frische Kleider, Gandalf bringt seinen Tabak nach, und schließlich kann es losgehen.
|Die Trolle|
Sie sind kaum ein paar Tage durch schlechtes Wetter unterwegs, als sie ihren Proviant verlieren. Da sehen sie abends ein willkommen heißendes Feuer. Sollen sie hingehen? Aber es könnte gefährlich sein, oder? Schicken wir doch einfach den Meisterdieb vor! Bilbo schleicht sich an und stößt auf drei hungrige Trolle namens Huki, Toni und Berti, die aus den Bergen herabgekommen sind, um Dörfer zu überfallen. Sie haben Braten, Bier und ein wärmendes Bier – da läuft Bilbo das Wasser im Mund zusammen. Doch sein erster Versuch eines Diebstahls geht gründlich schief. Er wird auf frischer Tat ertappt! Die Trolle fragen sich, ob dieser „Taschenhobbit“ wohl essbar sei. Au weia, Bilbo, in was bist du nur hineingeraten …
_Mein Eindruck_
Ich habe diese Eingangsszene so detailliert dargestellt, um zu zeigen, dass hier Welten aufeinanderstoßen. Bilbo lebt als ein Vertreter der bürgerlichen Gesellschaft halbwegs geachtet als wohlhabender Junggeselle ohne festen Beruf, sozusagen als Landjunker. Er hat keine Zukunft, aber auch keine Vergangenheit. Nun kommen die Zwerge daher, die einen Plan für die Zukunft haben, aber ständig in die Vergangenheit blicken.
|Blick in die Vergangenheit|
Denn dort, im geraubten Königreich am Einsamen Berg, liegt der Schatz ihres Volkes. Und ein fremder Usurpator, der Drache Smaug, hat sie enteignet und vertrieben, von vielen Toten in Thal ganz zu schweigen. Die Zwerge sind die modernen Israeliten und leben in der Diaspora. Nun sollen ihnen ein Zauberer und ein „Meisterdieb“ helfen, Land und Schatz zurückzuerringen. Ein, gelinde gesagt, gewagtes Unterfangen. Es ist etwa so, als wollten die versprengten Juden ihr Stammland von den Arabern in Palästina zurückerobern und obendrein jedweden Herrscher vertreiben, um dessen Schatz zu erlangen. Für jeden in Geschichte bewanderten Leser ist klar, dass dies nur in Krieg und Blut enden kann.
Der brave Bilbo aber hat keine Ahnung. Vielmehr fühlt er sich in seinem Stolz angegriffen, dass man ihn für fähig hält, einen Schatz zu stehlen. Sein ererbter Sinn für Abenteuerlust, aber auch sein Bürgerstolz sind angesprochen. Eigentlich sollte er sich nicht wundern, dass es am nächsten Morgen gleich überstürzt und unvorbereitet losgeht. Schließlich geht es nicht auf eine Expedition, sondern auf eine Schatzsuche.
|Meisterdieb|
Ein Bürger aber wächst mit seinen Aufgaben. Die Trolle zu beklauen, ist noch Peanuts gegen das, was Bilbo mit Gollum macht: Er klaut den Zauberring, der ihn zu einem noch besseren Dieb macht. Und erst damit kann er der ultimativen Bedrohung gegenübertreten: dem goldenen Drachen unter dem Berg.
Nun, auch Smaug ist ein Meisterdieb, denn er hat den Zwergen ihren Schatz abgenommen. Seine mächtigste Waffe sind neben seinem Drachenfeuer die Verbündeten Angst und Schrecken. So bringt er das Land unter seine Kontrolle. Der Bürgermeister von Seestadt etwa arrangiert sich lieber mit Smaug als seinen Zorn zu erregen. Er ist ein Kollaborateur. Doch es gibt eine Résistance: die Menschen um Bard, den Bogenschützen. Was hier prophetisch nach II. Weltkrieg klingt, ist seit Urzeiten Praxis aller Gewaltherrscher. Und Professor Tolkien wusste darüber natürlich Bescheid.
|Eroberung|
Ist es nun Diebstahl, wenn sich die Zwerge den ihnen gestohlenen Schatz zurückstehlen? Wohl kaum, sondern eine etwas eigenwillige Art der Restitution. (Die Deutschen warten heute noch auf viele Dinge, die in russischen Archiven liegen und ihnen per Restitution zustünden: Beutekunst.) In solcher Gesellschaft lässt sich leicht stehlen: Bilbo krallt sich den Arkenstein, das „Herz des Berges“ und den größten Schatz der Zwerge.
|Großkapital|
Mit diesem mordsmäßigen Gewinnzuwachs (oder auch Beute) steigt Bilbo, unser Landjunker, zum Großkapitalisten auf: Nun spielt er unversehens in der Oberliga des Finanzmarktes mit. Verwunderlich, dass ihm dabei nicht vor Spekulierlust der Verstand schwindet, wie man es dieser Tage – im September 2008 – an der Wall Street beobachten konnte. Weniger verwunderlich ist hingegen, dass ihm sein vormaliger Auftraggeber Thorin Eichenschild ob dieses Diebstahls die Freundschaft kündigt und zudem die Ansprüche von Elben und Menschen aus Seestadt abweist. Er ist jetzt der König unter dem Berge und somit der reichste Großkapitalist weit und breit.
Nun walten die Kräfte des Marktes ungehindert, seit die Befreiung des Schatzes alle Schranken niedergerissen und jedermanns Begierden entfacht hat. Sogar die Orks rücken mit einer Armee an, und es kommt zur berühmten „Schlacht der fünf Armeen“ am Erebor. Höchste Zeit, dass einer für Ordnung sorgt und mit dem ganzen Zinnober Schluss macht: Gandalf ist gefragt.
Zu unserem Erstaunen vermag er nichts auszurichten, sondern vielmehr ist es Bilbo, der sich als Zünglein anderer Waage betätigt. Das erinnert uns daran, dass „selbst der Kleinste den Lauf der Welt zu verändern vermag“, wie Galadriel in Peter Jacksons „Herr der Ringe“ so nett sagt. Klartext: Ein Brite in der Welt, der seine fünf Sinne und gesunden Menschenverstand beisammen hat, kann die Welt wieder in Ordnung bringen.
|Einschlafgeschichte|
Mit dieser Zusicherung können britische Kinder beruhigt zu Bett gehen. So erfüllt das als Kinderbuch konzipierte und angefangene Werk seine klassische Funktion als Einschlaflektüre: auf aufregende Abenteuer folgt stets die Rettung. Am Ende stehen ein glücklicher Ausgang und – durchaus erleichtertes Auflachen des Helden. Kein Wunder, dass diese Geschichte enorm erfolgreich war und nach einer Fortsetzung verlangte. Für diese brauchten Tolkien und sein Verlag jedoch nicht weniger als 17 Jahre: „Der Herr der Ringe“ wurde 1954 und 1955 veröffentlicht.
|Die Illustrationen|
Alan Lee wurde für sein Art Design an Peter Jacksons „Herr der Ringe“-Verfilmung mit einem Oscar® ausgezeichnet. Wem das als Beleg für Qualität nicht genug ist, der sei auf die Illustrationen Lees zum englischen „Lord of the Rings“ verwiesen sowie auf die zahllosen Illustrationen im alljährlichen Tolkien Calendar. Lee ist ganz klar ein Tolkien-Kenner. Was er für Jacksons Film leistete, lässt sich in den Bänden nachschlagen, die |Klett-Cotta| zu allen drei Bänden veröffentlicht hat.
Eines seiner Markenzeichen findet sich auch in der vorliegenden Buchausgabe von „Der Hobbit“ wieder: die filigranen Stiftzeichnungen, die an jedem Kapitelanfang und im Text auftauchen. Sie sind scheinbar zart, doch der dreidimensionale Effekt ihrer Darstellung beeindruckt mich immer wieder. Man schaue sich nur mal Bilbo in seiner Küche an, der am Anfang von Kapitel eins zu sehen ist. Man fühlt sich schon fast in die Jackson-Verfilmung hineinversetzt. Und alles ohne Farbe.
Ich habe die Stiftzeichnungen nicht gezählt, aber bei 19 Kapiteln und rund zwei Zeichnungen pro Kapitel kommt man auf annähernd 40 Zeichnungen. So viele Farbgemälde hat das Buch jedoch nicht. Es sind genau 26 Stück, zum Teil sogar auf Vorder- und Rückseite einer Farbtafel, die aus Hochglanzpapier besteht.
Wie bei den Stiftzeichnungen zieht Lee stets Figuren vor, doch mit Hilfe der Farbe kann er auch einen lebhaften Hintergrund und Horizont gestalten, der interessant aussieht. Mehrmals kann der Blick bis zum Horizont schweifen, vom Horst der Riesenadler oder durchs Auenland. Einige dieser Gemälde haben mich glatt umgehauen. Denn Lee versteht sich nicht nur auf friedliche Figuren-Ensembles, sondern auch auf Actionszenen und perspektivische Architekturszenen.
Für die Action ist besonders Smaug, der goldene Drache, zuständig. Sein Fauchen in der Höhle (S. 289) ist ebenso beeindruckend wie sein Untergang im See von Esgaroth. (Übrigens ist Bards tödlicher Pfeilschuss nicht dargestellt.) Wie Smaugs goldene Wurmschlingen im kochenden Wasser versinken, ist ein Anblick, den noch niemand gezeigt hat (S. 336). Im Vordergrund sieht man die See-Leute von Esgaroth auf das Spektakel von Smaugs Ende starren.
Bei Jacksons Film entwarf Lee unter anderem auch Elronds Haus in Bruchtal (und bemalte das Modell höchstpersönlich). Dass er sich auf Architektur und Perspektive versteht, zeigt auch eine der im „Hobbit“ abgedruckten Illustrationen. Sie zeigt einen von Zwergen gebauten Abschnitt von Smaugs Höhle, der ehemaligen Königshalle. Obwohl das Bild in hellem Bernsteingelb gehalten ist, gemahnt die riesenhafte Bauweise der Gewölbe an nichts so sehr wie an die Säulenhallen von Moria, der Zwergenbinge. Auch die Treppe im Hintergrund erinnert an nichts so sehr wie an die Film-Treppe, die zur Brücke von Khazad-dûm führt.
Die Landkarten finden sich in praktisch allen „Hobbit“-Ausgaben wieder. Erstens die Karte von Wilderland, vom Nebelgebirge bis zum Einsamen Berg reicht. Sie ist im hinteren Einband abgedruckt. Die zweite Karte ist im vorderen Einband zu finden: Thrors Schatzkarte vom Einsamen Berg. Die Zwergenrunen darauf werden auf Seite sieben und acht des Textes erklärt.
|Die Übersetzung|
Ich war überrascht von der Modernität der Übersetzung Wolfgang Kreges. Hier musste ich mich daran gewöhnen, moderne Wirtschaftsbegriffe an den Kopf geworfen zu bekommen (was allerdings kein Problem darstellte), und dass sich die Figuren wie heute siezen statt sich mit „Ihr“ und „Euch“ anzureden.
Wirklich missglückt fand ich nur Kreges Wahl, aus Bruchtal das „letzte heimische Haus“ statt das „letzte heimelige Haus“ zu machen. Was hat man sich denn unter „heimisch“ vorzustellen? Tierarten sind heimisch, und der Begriff hat etwas mit „Heimat“ zu tun. Gemeint ist aber wohl kaum, dass sich Hobbits und Zwerge bei den Elben „heimisch“ fühlen sollen. Vielmehr ist eine Art Gemütlichkeit und Behaglichkeit gemeint, die auch Sicherheit mit einschließt. Dann ist „heimelig“ der zutreffende Ausdruck.
_Unterm Strich_
„Der Hobbit“ ist bis zum heutigen Tage eines der erfolgreichsten Kinderbücher überhaupt. Da es die Vorgeschichte zum „Herrn der Ringe“ erzählt, sind alle Leser, die von Tolkiens Hauptwerk begeistert waren, auch erpicht darauf, Bilbos Geschichte zu erfahren. In Peter Jacksons Verfilmung wird sie als „There and back again“ kurz erwähnt: Bilbo schreibt seine Memoiren in Bruchtal.
Was alle verwundern dürfte, die nur den Film kennen, sind die zahlreichen Lieder und Gedichte, die Tolkien eingeflochten hat. Erstaunlich ist auch der etwas kindliche Humor, der sich bei jeder glücklichen Rettung zeigt. Aber es gibt auch eine dunkle Seite im „Hobbit“: Streit um Besitz und Macht, ein dunkler Herrscher wird getötet, und es ist nicht der geisterhafte Sauron, sondern eine legendäre Fabel-Gestalt: ein Drache, der sprechen kann (wie übrigens alle Tiere von Bedeutung).
Außerdem betätigt sich Bilbo fortwährend als Verbrecher: eben als Meister der Diebe. Er beklaut sogar seinen wichtigsten Kunden: die Zwerge. Kein Wunder, dass sein guter Ruf als Bürger daheim im Auenland hinterher völlig futsch ist. Doch: „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.“ Den Ringdiebstahl muss sein Neffe Frodo dann fast mit dem Leben bezahlen.
|Die Illustrationen|
Die Illustrationen könnte ich mir gar nicht besser wünschen. Sowohl Stiftzeichnungen als auch Farbtafeln sind von einem erstaunlichen Detailreichtum. Sicher, andere Künstler wie John Howe stehen mehr auf Action und düstere Motive, doch Action kommt bei Lee ebenfalls vor. Nur auf düstere Motive wie etwa Nazgûl steht Lee nicht sonderlich. Als idyllisch auf dem Land lebender Engländer mag er Dinge, die wachsen und sich verändern. Sein Smaug ist ebenso eindrucksvoll wie seine Adler – Lee mag Lebewesen, je ungewöhnlicher desto besser.
Das heißt aber nicht „Verniedlichung“. Vor Jacksons Verfilmung galten „Der Herr der Ringe“ und insbesondere „Der (kleine) Hobbit“ (siehe die |dtv|-Ausgabe) als Kinderbücher und wurden dementsprechend verfremdet illustriert. Nun wird Mittel-Erde als ein versunkenes HISTORISCHES Zeitalter der Weltgeschichte behandelt, und die Darstellungen sind dementsprechend realistisch gestaltet. So könnte Smaug wirklich ausgesehen haben, denn schließlich ist alles um ihn herum gezeichnet, als handle es sich um Wiedergaben wirklich existenter Dinge: Höhlen, Treppen, Gewölbe – und natürlich der Einsame Berg selbst.
|To-do-Liste|
Was uns noch fehlt, ist die längst in England erhältliche illustrierte Ausgabe von „Der Herr der Ringe“ sowie eine illustrierte Ausgabe des „Silmarillion“. Von dessen Legenden liegt nur [„Die Kinder Húrins“ 4496 als Buch mit Illustrationen vor. Weitere Zeichnungen muss man bis dato in diversen „Tolkien Calendars“ und der |Klett-Cotta|-Ausgabe der „Karte von Beleriand“ zusammensuchen. Es gibt also noch viel zu tun.
Fazit: ein Volltreffer, was sonst!
|Originaltitel: The Hobbit, 1937/66
Aus dem Englischen von Wolfgang Krege
423 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, Goldfolienprägung, 64 Illustrationen von Alan Lee, davon 26 auf Farbtafeln, 2 Vorsatzkarten, Lesebändchen
ISBN-13: 978-3-608-93800-5|
http://www.hobbitpresse.de
http://www.klett-cotta.de
http://www.ardapedia.de
http://www.tolkiengesellschaft.de
http://www.mittelerde-portal.de/
http://www.herr-der-ringe-film.de
_Mehr „Herr der Ringe“ und J. R. R. Tolkien auf |Buchwurm.info|:_
[„Der Herr der Ringe“ 5487 (Die Komplettlesung)
[„The Lord of the Rings“ 1330 (Hörspiel)
[„Das Silmarillion“ 4483 (Hörbuch)
[„Das Silmarillion“ 408
[„Der Hobbit“ 130 (Hörspiel)
[„Der Hobbit“ 22
[„The Hobbit“ 481
[„Die Kinder Húrins“ 4496
[„Briefe vom Weihnachtsmann“ 2091 (erw. Neuausgabe)
[„Die Abenteuer des Tom Bombadil und andere Gedichte aus dem Roten Buch“ 1760
[„Bauer Giles von Ham“ 1620 (Hörbuch)
[„Roverandom“ 1418
[„Nachrichten aus Mittelerde“ 1407
[„Der Elbenstern“ 805 (Hörbuch)
|Sekundärliteratur:|
[„J. R. R. Tolkien – An Audio Portrait“ 2856 (Hörbuch)
[„Tolkiens Wurzeln. Die mythischen Quellen zu ‚Der Herr der Ringe'“ 102
[„Tolkien und C. S. Lewis – Das Geschenk der Freundschaft“ 3197
[„J. R. R. Tolkien – Autor des Jahrhunderts“ 1653
[„Tolkiens Zauber“ 1595
[„Tolkiens Universum“ 475
[„Die Karte von Wilderland“ 3221
[„Die Karte von Beleriand“ 1673
[„Elbisches Wörterbuch. Nach J.R.R. Tolkien“ 109
|Zu den Verfilmungen:|
[„Der Herr der Ringe: Die Gefährten. Original Film-Hörspiel“ 4452
[„Der Herr der Ringe: Die zwei Türme. Original Film-Hörspiel“ 5323
[„Der Herr der Ringe – Die zwei Türme: Die Erschaffung eines Filmkunstwerks“ 79
[„Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs: Die Erschaffung eines Filmkunstwerks“ 190
[„Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs – Das offizielle Begleitbuch“ 156
[„Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs – Fotos aus Mittelerde“ 160
[„Der Herr der Ringe: Gollum – auf die Leinwand gezaubert“ 161
[„Der Herr der Ringe: Waffen und Kriegskunst“ 163
|Gesellschaftsspiel:|
[„Die Minen von Moria“ 3527 (Herr der Ringe Tabletop / Starter-Set)
Ein rätselhafter Mord in London bringt eines Nachts im Jahr 1917 drei junge Männer zusammen: John, Jack und Charles. Ein seltsam gekleideter Fremder namens Bert eröffnet ihnen, sie seien von nun an die Erben und neuen Hüter der „Imaginarium Geographica“. Das sei ein Atlas all jener Länder, die in Mythen, Legenden und fantastischen Geschichten jemals beschrieben wurden.
Doch wer hat Professor Stellan Sigurdsson auf dem Gewissen? Die gleichen hundeähnlichen Kreaturen, die nun das Quartett zum Hafen verfolgen, wo Berts Segelschiff „Indigo Drache“ auf sie wartet? Kaum ist das Segelschiff zum Archipel der Traumlande aufgebrochen, wird es von einem schwarzen Schiff verfolgt, denn irgendjemand muss die Mörder des Professors ja geschickt haben …
Vielstimmige Einführung in Leben und Werk Tolkiens
Die meisten Menschen kennen Tolkiens Werk, insbesondere den zweimal verfilmten „Herrn der Ringe“. Wesentlich weniger Leute kennen auch den „Hobbit“ und „Das Silmarillion“, noch weniger auch Tolkiens zahlreiche Gedichte und Geschichten. Dennoch mutmaßen alle dieser Leser und Zuschauer über den Urheber all dieser Werke und stellen mitunter die abwegigsten Theorien auf. War er selbst ein Hobbit? Ja und nein. Brian Sibley will der Sache in seinem Autorenporträt auf den Grund gehen.
Dies sind Gedichte für Hobbitfreunde. Aber auch jeder andere Freund von Poesie kann damit etwas anfangen.
Viele Geschichten, die Tolkiens Gedichte hier erzählen, sind lustig. Der Autor macht sich offensichtlich einen Spaß daraus, Tiere auf amüsante und doch hintergründige Weise vorzustellen. Auch die Texte über die Abenteuer Tom Bombadils sind recht lustig. Vorgeblich entstanden diese „Gedichte aus dem Roten Buch“ im Westland, der Region um das Auenland herum. Andere Texte mit ernsterem Charakter könnten in Gondor entstanden sein, denn hier kommt mehrmals das Meer vor, ebenso die Elben, als sie Mittelerde verlassen.
Vermutlich 1927 schrieb Tolkien die Geschichte eines kleinen Hundes namens Roverandom auf. Er hatte sie sich als Trost für seinen Sohn Michael ausgedacht, der seinen geliebten Spielzeughund am Strand verloren hatte. Schon in diesem frühen Werk gelingt es Tolkien meisterhaft, Elemente aus Sagen und Mythen mit biografischem und literarischem Material zu verknüpfen. Es erschien 1998 in Buchform. John Ronald Reuel Tolkien – Roverandom weiterlesen →
Anlass zum Ärgern: Tolkien Heldenepos in deutscher Übersetzung
Die böse Macht Morgoths, des Dunklen Herrn, breitet sich immer stärker über Beleriand aus. Horden von Orks und der fürchterliche Drache Glaurung bedrohen Elben und Menschen … Während der menschliche Patriarch Húrin von Morgoth gefangen gehalten wird, nimmt sein tapferer Sohn Túrin den Kampf gegen das Böse auf. Doch seine Bemühungen scheinen unter einem Unstern zu stehen …
Wieder einmal tauchen wir ein in die Welt der kreativen Prozesse, die zur künstlerischen Entstehung des zweiten Herr-der-Ringe-Filmes geführt haben – zumindest, was die visuelle Seite betrifft. Wer den Film auch hören will, muss sich vorerst mit dem Soundtrack begnügen. Erst im August kommt die erste DVD auf den Markt und im November die Special Extended Edition, die 44 Minuten mehr Filmmaterial aufweisen soll (das hoffentlich nicht zum Großteil aus 20 Minuten Abspann besteht!).
Dieser Bildband bietet über 500 Abbildungen aus den Ateliers: Entwurfsskizzen, Farbstudien und natürliche Miniaturen bzw. „Big-atures“: von Orthanc, Barad-dur, Fangorn und natürlich Helms Klamm.
Wie kam Tolkien auf die Ideen zu seinen populären Romanen „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“? Diese Fragen und viele andere versucht Professor Shippey in seinem werkorientierten Buch darzulegen, zu erklären und sogar zu verteidigen. Denn die Schar von Tolkiens Kritikern ist auch heute noch groß und niemals stumm.
Für Unterhaltung und Studium: eine prächtige Komplettausgabe
Bilbo Beutlin, der kleine Hobbit, macht sich auf den Weg zum Einsamen Berg, um den rechtmäßigen Schatz der Zwerge zurückzuholen, den der Drache Smaug gestohlen hat. Als er auf seiner Reise mit den Zwergen einen Ring findet und ihn arglos einsteckt, ahnt er nicht, welch wichtige Rolle dieser Zauberring einmal spielen wird – nämlich in der Fortsetzung „Der Herr der Ringe„. Und Gandalf ist fast immer mit von der Partie, als sich Bilbo vom ängstlichen Hobbit zum mutigen Meisterdieb mausert.
Die vorliegende kommentierte Ausgabe bietet über 150 Illustrationen und Dokumente rund um den „Hobbit“. Alle Quellen, Personen, Schauplätze und Gegenstände aus dem Buch werden auf ihre Ursprünge hin untersucht – die manchmal recht unerwartet sind. Das Buch bietet zudem den kompletten Text inklusive der „Fahrt zum Erebor“, umfangreich kommentiert von einem Tolkien-Kenner. J. R. R. Tolkien / Douglas Anderson – Das große Hobbit-Buch weiterlesen →
Die schönste und ergreifendste Geschichte Tolkiens, in der er der Liebe zu seiner Ehefrau Edith ein Denkmal setzte, erscheint weltweit erstmals vollständig aus Anlass seine 125. Geburtstags.
Ein dramatisches Schicksal überschattet die Liebe von Beren und Lúthien. Sie gehört den unsterblichen Elben an, während er ein Sterblicher ist. In seiner tiefen Abneigung gegen alle Menschen zwingt ihr Vater, ein großer Elbenfürst, Beren eine unlösbare Aufgabe auf: Bevor dieser Lúthien heiraten darf, muss er von Melkors Krone einen Silmaril rauben.
Unerschrocken macht sich Beren auf den Weg, den Silmaril für seine Liebe zu gewinnen. Da setzt Melkor, auch Morgoth genannt, die fürchterlichsten Kreaturen – skrupellose Orks und schlaue Wölfe – gegen Beren ein. Aber die Liebe zwischen Lúthien und Beren reicht buchstäblich über den Tod hinaus. (bearbeitete Verlagsinfo)
Wissenschaftlich fundiert: Ein steiniger Weg nach Mittelerde
„Der Weg nach Mittelerde“ ist eine literaturwissenschaftliche Erkundung von Tolkiens Kreativität und den Quellen seiner Inspiration, geschrieben mit großer Fachkenntnis von einem Kollegen, der Tolkien mehrfach in seinen Fußstapfen folgte. Shippey, Autor von „JRR Tolkien – Autor des Jahrhunderts“, zeigt im Detail, wie Tolkiens wissenschaftlicher Hintergrund ihn dazu führte, ein Werk zu schaffen, dessen Faszination nun bereits ein halbes Jahrhundert überdauert. Zudem setzt sich Shippey mit den Verfilmungen des „Herrn der Ringe“ durch Peter Jackson auseinander. (aus der Verlagsinfo)
Der Autor
Prof. Tom Shippey, geboren 1943, lehrt zurzeit an der Universität von St. Louis, USA. Er hatte die gleichen Lehrstühle für Alt- und Mittelenglisch wie Tolkien inne, erst in Leeds, dann in Oxford. Er hat zahlreiche Artikel über Tolkien und dessen Werke veröffentlicht, nicht zuletzt in den Annalen der diversen nationalen Tolkien-Gesellschaften.
Das ‚elbische Telefonbuch‘: wunderschön illustriert
Das „Alte Testament“ von Mittelerde – zum ersten Mal als illustrierte Ausgabe
„Das Silmarillion“ erzählt von den Ereignissen des Ersten Zeitalters – jener fernen Epoche von Mittelerde, auf welche die Helden des „Herrn der Ringe“ immer wieder in Ehrfurcht zurückblicken. Hier liegt es zum ersten Mal mit über 40 Farbillustrationen von Ted Nasmith vor.
Mittelerde lag im Dämmerlicht unter den Sternen … eine Zeit, in der die Elben große Dinge schufen. Aber am schönsten von allen sind die Silmaril, die Edelsteine, in die das Licht der Bäume eingeschlossen ist. Das Licht, das noch älter ist als Sonne und Mond … Doch Melkor, der Meister des Verrats, raubt die einzigartigen Silmaril.
Neben vielen anderen Ereignissen des Ersten Zeitalters liest man hier, wie Feanor, der die Silmaril geschaffen hat, mit seinen Söhnen alles daransetzt, sie der dunklen Macht Melkors wieder zu entreißen.
„Das Silmarillion“ ist das erste Werk, das Christopher Tolkien nach dem Tod gemäß den Plänen seines Vaters herausgegeben hat. In diesen Geschichten ist der Boden bereitet, den die Hobbits und ihre Gefährten betreten werden. (abgewandelte Verlagsinfo) J. R .R. Tolkien – Das Silmarillion. Illustrierte Ausgabe (2011) weiterlesen →
Geist ist geil! Seit 2002 – Ständig neue Rezensionen, Bücher, Lese- und Hörtipps