Tom Shippey – J. R. R. Tolkien – Autor des Jahrhunderts

Tieferes Verständnis für Tolkiens Werke

Wie kam Tolkien auf die Ideen zu seinen populären Romanen „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“? Diese Fragen und viele andere versucht Professor Shippey in seinem werkorientierten Buch darzulegen, zu erklären und sogar zu verteidigen. Denn die Schar von Tolkiens Kritikern ist auch heute noch groß und niemals stumm.

Leser der genannten beiden Bücher und Zuschauer der Filmtrilogien Peter Jacksons dürfen sich freuen, auch mal die zahlreichen anderen Werke Tolkiens erklärt zu bekommen, insbesondere das schier unüberschaubar komplizierte „Silmarillion“, das auf den ersten Blick nur eine Ansammlung aus Annalen, Chroniken und hie und da einem Epos zu sein scheint. Weitaus zugänglicher sind die „kürzeren Werke“, so etwa die Geschichte vom „Bauern Giles von Ham„.

Dieses Buch wurde mit dem |World Fantasy Award| ausgezeichnet. Prof. Tom Shippey lehrt zurzeit (2002) an der Universität von St. Louis, USA. Er hatte die gleichen Lehrstühle wie Tolkien inne, erst in Leeds, dann in Oxford.

Inhalte

1) Vor- und Nachwort

Vor- und Nachwort dieses Buches lassen sich mit Gewinn und Genuss in einem Zug lesen, so seltsam das auch klingen mag. Wer liest schon das Nachwort am Anfang? Doch ich habe gefunden, dass sich das Nach- nahtlos an das Vorwort anschließt, weil es nämlich, anders als der Rest des Buches, auf die aktuellere Gegenwart Bezug nimmt, und zwar in vielerlei, sehr interessanter Hinsicht.

Natürlich muss Shippey erst einmal erklären, wie er dazu kommt, Tolkien als „einen“ oder als „den“ Autor des Jahrhunderts zu bezeichnen. Er bezieht sich auf eine Reihe von Umfragen, die eine Buchhandelskette (Waterstone’s), die BBC und verschiedene Institute durchführten, um von den Lesern zu erfahren, welches Buch für sie das wichtigste des 20. Jahrhunderts sei. Wie wir inzwischen vielfach erfahren haben, fiel die Wahl fast immer auf „The Lord of the Rings“, nur in Wales auf „Ulysses“ von James Joyce.

Weitaus interessanter als dieses bekannte Ergebnis ist die geradezu entsetzte, wenn nicht gar schockierte Reaktion der britischen belesenen Intellektuellen, der „literati“, auf eben diese Ergebnisse. Shippey setzt sich auf höchst interessante Weise mit den zahlreichen Kritikern auseinander, die, von allen möglichen Fronten kommend, Tolkien in das Ghetto der populären Literatur sperren wollten. Bedenklich ist dabei besonders, dass selbst Herausgeber von Lexika und Wörterbüchern vor dieser Ausgrenzung nicht haltmachten. Die Gründe hierfür kann ich nicht aufführen, denn sie sind vielschichtig und lassen sich nur im Zusammenhang verstehen.

Nur so viel sei gesagt: Tolkien, der Autor eines Megasellers, setzte sich über die Konventionen aller Akademiker, Intellektuellen und sonstigen geistigen Gralshüter hinweg. Sein Erfolg gab ihm Recht. Infolgedessen mussten diese Kritiker um Macht, Einfluss und Pfründe bangen. Es ist das alte Lied: Der Ketzer muss mundtot gemacht, ja am besten gleich ganz geleugnet werden. Leider geht das nun nicht mehr, nachdem der Megaerfolg der Verfilmung Tolkien wieder einmal mehr bestätigt hat.

Das Nachwort setzt den aktuellen Bezug fort, indem Shippey die zahlreichen Nachahmer Tolkiens untersucht: Angefangen von der geradezu pedantisch durchgeführten Kopie eines Terry Brooks („Das Schwert von Shannara“, 1977) über einen Stephen Donaldson bis zu Tad Williams und Konsorten. Während nun manche annehmen, dass Tolkien die Fantasy begründet habe, tritt Shippey aufgrund seines umfassenden Wissens dieser Auffassung entgegen: Schon Lord Dunsany, E.R. Eddison, William Morris, Mervyn Peake, George MacDonald und Charles Williams schrieben Fantasy vor Tolkien. Außerdem gab es Jugendbücher von Beatrix Potter und Edith Nesbitt, die heute nur noch Professoren (wie Elmar Schenkel in Leipzig) kennen.

Tolkiens Neuerung lag in der Erschaffung eines Universums, das sich als Rekonstruktion einer uns verloren gegangenen mythologischen Welt betrachten lässt: Dies ist seine bis heute wirkende Bedeutung. Mithin ist „Der Herr der Ringe“ ein Art englisches Nationalepos geworden, etwas, das zuvor nicht existierte. Erst später entstanden all die darauf fußenden Nachdichtungen der Artus-Sage, von denen die von T.H. White eine der besten ist.

2) Zum „Hobbit“

Dies ist ein recht amüsantes Kapitel, zumindest für Leute, die Ironie verstehen. Tolkiens Bestseller „Herr der Ringe“ (1954/55) sollte die Fortsetzung des erfolgreichen „Hobbit“ von 1937 sein. Der fand seinen Weg zum Verleger nur durch Zutun einer Reihe anderer Leute. Was nur als Kindererzählung geschrieben worden war (zeitgleich mit dem wundervollen [„Farmer Giles of Ham“, 1620 1949) war aber so voller Anachronismen, dass man heute nur noch den Kopf schütteln möchte, wüsste man es nicht besser.

In einem heroischen Zeitalter, das mit Zwergen und Zauberern, Orks und Trollen aufwartet, tritt nun als Held ein waschechter Engländer auf: Bilbo Beutlin, ein Bourgeois, wie er im Buch steht. Entsprechend hochnäsig weist er zunächst dem hereingeschneiten Zauberer und dessen Zwergengesocks die Tür. Welcher Hobbit mit einem Funken Selbstachtung möchte sich schon als „Meisterdieb“, eigentlich als „Einbrecher“ engagieren lassen? Als Nächstes wird der Präsident der Deutschen Bank einen Hacker anheuern!

Anachronistisch ist Bilbo in vielfacher Hinsicht: Er raucht Tabak, redet gebildet, bekommt seine Post pünktlich um 10:45 zugestellt und braucht nicht zu arbeiten. Er gehört zur oberen Mittelklasse, hat sein eigenes Auskommen, ohne jedoch reich zu sein. All dies empfiehlt ihn nicht gerade als Meisterdieb bei der Eroberung eines Drachenschatzes! Sehr amüsant sind daher Shippeys Untersuchungsergebnisse, wenn Bilbo, Gandalf und Zwerge, von Elben, Werbären (Beorn!) und Drachen ganz zu schweigen, miteinander reden.

3) Drei Kapitel zum „Herrn der Ringe“

a) Struktur: 1939, zum Ausbruch des Krieges, hatte Tolkien schon einige Kapitel des HdR geschrieben, aber immer noch keinen blassen Schimmer, wie die Handlung im Endeffekt aussehen sollte! Immer noch meinte er, es mit dem 1. Band des Epos bewenden lassen zu können. Dann erst verfasste oder besser gesagt: komponierte er das umfangreiche Kapitel „Elronds Rat“, das den Angel- und Wendepunkt des gesamten Unternehmens darstellt. Denn nun werden drei Tagesordnungspunkte geklärt: Ist Frodos Ring wirklich der Eine Ring Isildurs? Was soll mit dem Ring geschehen? Wer macht die Drecksarbeit?

Shippey verdeutlicht nicht nur den komplexen und klugen Aufbau dieser langen Schlüsselszene; er liefert eine Struktur für den gesamten Roman. Dies geht so weit, dass er auf Seite 150 ein entsprechendes Diagramm aufführt, das aber leider mehr Fragen aufwirft als es beantwortet. Dennoch: Wer sich verwirrt gefragt hat, was denn nun eigentlich wer wann warum erlebt, beobachtet und denkt, der wird hier endlich Aufklärung finden. Denn selbst Tolkiens gelehrteste Kritiker befanden sich manchmal auf dem Holzweg.

Eine zweite Aufgabe erfüllt Shippey mit der Beschreibung von Völkern und Namen. Wo kamen die Rohirrim her, wenn nicht von den englischen Angelsachsen? Woher kamen aber Wörter und Begriffe wie „Balrog“, Wargs oder Orks. Und wie so oft bewundern wir (und einfache Engländer sowieso) Tolkien, weil er von der akzeptierten Meinung der Akademiker und dem erhabenen „Oxford English Dictionary“ abweicht und seine eigene Etymologie, ja Mythologie strickt – wohlgemerkt, ohne Unrecht zu haben. Kein Wunder, dass die etablierte Akademikerklasse wutentbrannt auf ihn und sein gesamtes Werk einhieb.

b) Zur Auffassung des Bösen

Die Behandlung und Darstellung des Bösen ist es laut Shippey, die den „Herrn der Ringe“ zu einem Buch des 20. Jahrhunderts machen. Anders als der „Beowulf“, der „Sir Gawain“ und die viktorianische Fantasy stellt Tolkien nämlich das Böse als eine Mischung aus inneren und äußeren Kräften dar. Der Prüfstein für diese Theorie ist das Schicksal des Rings, der Verkörperung des Bösen. Würde der Ring in seinem Träger nur innere, psychische Kräfte, also Schwäche und Machtgier freisetzen, dann könnte man ihn einfach in die „deep blue sea“ werfen, wie es ein Elb in Elronds Rat vorschlägt.

Doch auch äußere Kräfte wirken im Ring: Er ist selbst ein Handelnder und ein Werkzeug seines Schöpfers. Wäre dies alleine so, dann könnte aber ein mächtiger Ringträger wie Galadriel oder Elrond den Ring beherrschen. Das Dumme dabei aber ist, dass der Ring niemals ruht, sondern eine Suchtgefahr auslöst, die den Ringträger sowohl wie jedes Rauschgift auszehrt (man ist entsetzt, wenn man Frodo im 2. Teil des HdR-Films seht: Er sieht schon fast aus wie ein „ringwraith“) als auch durch den Machtgebrauch absolut korrumpiert. Selbst Werke zu guten Zwecken, wie man sie von Elrond oder Gandalf erwartet, würden langfristig in ihr Gegenteil verkehrt, weil sie zu einem gewissen Teil mit Mitteln des Bösen bewerkstelligt wurden.

Zwei Opfer des Rings, die ihn dennoch nie getragen haben, sind der Zauberer Saruman und der Statthalter von Gondor, Denethor. Während Saruman als Politiker und Technologe des 20. Jahrhunderts glaubt, die Macht des Rings für eigene Zwecke nutzen zu können, sobald seine Allianz mit Sauron gesiegt hat, begeht Denethor, der Reaktionär, den Fehler, alle Hoffnung fahren zu lassen, nachdem ihm Sauron in einem Palantír das (vermeintliche) Ende des Ringträgers gezeigt hat. Denethor begeht Selbstmord und reißt dabei noch fast seinen zweiten Sohn Faramir (der andere war Boromir) mit sich in den Tod.

Doch welche Kräfte wirken dem Bösen entgegen? Sind es christliche Werte? Dies könnte man von einem gläubigen Katholiken wie Tolkien erwarten. Doch während er natürlich deshalb Selbstmord als sündhaft ablehnt, stellt er dem Wirken des Bösen andere Prinzipien als Liebe, Glaube, Hoffnung oder gar den Glauben ans paradiesische Jenseits entgegen, wie es einen Dschihadkämpfer erfüllen würde. Seine Prinzipien heißen Mut, Anstand, Glück und Hoffnung wider alle Wahrscheinlichkeit. Doch alle diese schwammigen Begriffe definiert Tolkien auf eigene Weise und häufig im Sinne des Dichters des „Beowulf„.

c) Das 3. HdR-Kapitel geht auf die Verarbeitung des Mythos ein, um herauszufinden, was uns die Geschichte hinter der Romanhandlung zu sagen hat: Ist es ein Gleichnis, eine Allegorie? Zumindest lassen sich manche Beobachtungen übertragen, wie schon im vorigen Kapitel gezeigt. Diese Mythen sind nicht nur die Bibel, der „Beowulf“ oder die nordische Edda, sondern auch Shakespeare, Miltons „verlorenes Paradies“und last but not least Volkssagen und Legenden. Woher kämen sonst Elben, Drachen und Zwerge?

Einen wichtigen Abschnitt widmet Shippey der Gretchen-Frage der Religion. Warum gibt es im „Herr der Ringe“ keine Priester, Druiden oder Seher, noch nicht einmal bei den „angelsächsischen“ Rohirrim? Antwort: Weil Tolkien alle Spuren der Religion getilgt hat. Zwar glauben Aragorn und Arwen an ein Wiedersehen in Valinor, dem Elbenheim jenseits der Welt, wohin auch Frodo als Ringträger schließlich segelt. Doch niemals nimmt an einem Begräbnis ein Religionsvertreter teil. Tolkien hat jedoch seinen persönlichen christlichen Glauben, sagt er einmal, in das Fundament des Romans eingebaut: Den Glauben an die „Eukatastrophe“ (…)

4) Zum „Silmarillion“

Schon 1913 begann Tolkien mit einem ersten Gedicht, an seinem Universum der Chroniken von Valinor, Beleriand, Númenor und Mittelerde zu bauen. „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“ sind „nur“ Schößlinge dieses gewaltigen Geschichtenbaums. Immer wieder überarbeitete er dieses Quenta Silmarillion, so dass wir nun Phasen davon nachlesen können: Zuerst als „Das Buch der Verschollenen Geschichten“ (dt. 1988) und dann als „Nachrichten aus Mittelerde“ (dt. 1980). Erst die zwölfbändige „History of Middle-Earth“ (1983-96) bringt sämtliche Ausbaustufen und Bestandteile dieses Universums in kommentierter Form (noch nicht auf Deutsch erhältlich).

Wozu der ganze Aufwand? Tolkien wollte eine Parallelmythologie schreiben, eine Mythologie, wie sie vor dem Eindringen der latinisierten Formen des Christentums in Westmittelengland, seiner Heimat, bestanden haben könnte. Daher ist das |Silmarillion| keineswegs schottisch, irisch oder walisisch, sondern rein alt- und mittelenglisch (und reichlich altnordisch) in seinem Ausblick und seinem Charakter. Außerdem dienten Lord Macaulays „Lays of Ancient Rome“ (1846) als Vorbild: Geschichten aus der Zeit des Livius und Vergil, aber im Rückblick geschrieben.

Lohnt sich die Lektüre des Silmarillion? Ja und nein: Das als „elbisches Telefonbuch“ geschmähte Werk ist eine Zusammenstellung aus verschiedenen Epen und Chroniken, von denen lediglich zwei fesseln: die Geschichte von Túrin Turambar („Meister des Schicksals“), einer Drachentöter- und Inzest-Story, sowie jene um Béren, Lúthien und Earendil, die dazu führt, dass der letzte Silmaril auch an unserem Himmel strahlt (als Abendstern). Shippey befürchtet, dass die verschiedenen Fassungen des Silmarillion einst als erweiterter Anhang zum „Herrn der Ringe“ angesehen werden.

5) Zu den kleineren Werken

In einem meiner Artikel habe ich die Erzählungen „Farmer Giles of Ham“ (Bauer Giles von Ham, 1949) und „Smith of Wootton Major“ beschrieben. „Giles“ ist eine unbeschwerte Jugendstory in einem Nie-und-Nimmer-Land, die dennoch unerwartete Aspekte aufweist. Der Priester etwa wird als „Grammatiker“ bezeichnet, was im Mittelalter jemand war, der über Voraussicht oder gar das Zweite Gesicht verfügte. Außerdem sagt der „Herausgeber“ der Story viel über die (Nicht-)Beachtung von Heldengeschichten, einem von Tolkiens Lieblingsthemen.

Shippey betrachtet „Smith“ zusammen mit „Leaf by Niggle“ (Blatt von Tüftler) als „autobiografische Allegorien“, in denen Tolkien sein Leben als Professor und Künstler resümierte. Niggle macht eine Reise ohne Anlass und Ziel: Er stirbt nämlich, ohne dass dies gesagt wird. Und danach begeben sich merkwürdige Dinge, die unter anderem dazu führen, dass sein Werk vergessen wird. „Smith“ hingegen endet auf einer hoffnungsvollen Note. Diese scheinbar einfach gebaute Erzählung weist eine erstaunliche inhaltliche Komplexität auf, die Shippey aufgrund neuerer Forschung gut herausarbeitet.

Verschiedene Gedichte, die in „The Adventures of Tom Bombadil“ und später erschienen sind, analysiert Shippey recht genau, wenn auch nicht durchweg mit Gewinn. Aber die zahlreichen Überarbeitungen verraten, dass Tolkien ein Tüftler (Niggler) war, der seine Ansichten nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund neuer Einsichten zu ändern wusste. Auch Shippey ist nicht mehr so dogmatisch in der Interpretation: Er revidiert sein Urteil oder mildert es zumindest ab.

Mein Eindruck

Dieses Buch ist weitaus werkorientierter als Humphrey Carpenters Tolkien-Biografie oder Shippeys eigenes Werk „The Road to Middle-Earth“ (1992), das noch nicht ins Deutsche übertragen ist. Insofern ist es einfach spannender als jede Biografie, sogar spannender als selbst Tolkiens eigene Erzählungen in „Das Buch der Verschollenen Geschichten“ oder „Nachrichten aus Mittelerde“, die auf der Ebene des „Silmarillion“ angesiedelt sind.

Interessant sind vor allem die zahlreichen neueren Untersuchungsergebnisse, die Shippey von Hobbit, HdR und Silmarillion liefert: wie wichtige Nachrichten von lieb gewonnenen Bekannten, die nun ihr wahres Gesicht enthüllen – und vor allem ihre Entstehungsgeschichte. Wer schon immer wissen wollte, wie Morgoth Gondolin finden konnte, um es zu zerstören (durch Maeglins Verrat), oder warum Túrin Turambar seine Schwester Nienor zur Frau nahm, der wird hier fündig. Voraussetzung ist allerdings die Kenntnis des Silmarillion.

Sicher: Nicht jeder mag den sprachhistorischen Exkursen etwas Interesse abgewinnen, doch an ihnen kommt man nicht vorbei, denn wenn Tolkien eines war, dann dies: einer der besten Kenner der englischen Sprache und all ihrer Wurzeln. Shippey zweifelt wiederholt, ob es heute auf der ganzen Welt noch jemanden von Tolkiens Kaliber gibt. Insofern trug diese Kapazität erheblich dazu bei, den „Herr der Ringe“ zu einem einzigartigen Werk zu machen. Alle seine anderen Werke verblassen dagegen ein wenig. Daher sollte man den linguistischen Ausführungen Beachtung schenken.

Aus dem Gesagten ergibt sich, dass dies kein Buch für junge Menschen ist, die nur den Film gesehen und sonst weder etwas von Englisch noch von Fantasy, geschweige denn von Tolkiens philologischem Hintergrund verstehen. Man muss nicht seine anderen Werke kennen, wohl aber den „Hobbit“, um zumindest etwas vom Fundament des „Herr der Ringe“ zu verstehen.

Für Tolkien-Kenner ergibt sich nur dann etwas Neues aus der Lektüre, wenn sie das Buch nicht schon längst aus der Originalfassung kennen. Alle Leser zwischen diesen beiden Polen dürften das Buch mit Interesse und vielleicht sogar Genuss lesen.

Gebundene Ausgabe: 380 Seiten
Originaltitel: JRR Tolkien – Author of the Century, 2000
Aus dem Englischen übertragen von Hans J. Schütz
ISBN-13: 9783608934328

www.hobbitpresse.de

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