Schlagwort-Archive: Drachen

Tad Williams & Deborah Beale – Die Drachen der Tinkerfarm (Tinkerfarm 1)

Feuerspeiende Kühe?!

Eigentlich soll es ein ganz normaler Landaufenthalt in den Sommerferien werden, den Tyler und Lucinda bei Onkel Gideon verbringen. Sie erwarten tödliche Langeweile auf diesem Bauernhof, doch bald entdecken, dass es hier ein Geheimnis gibt. Das Brüllen aus der Scheune stammt nicht von einer Kuh, sondern von einem Drachen! Das donnernde Hufgetrappel im Tal – keine Mustangs, sondern Einhörner! Ein Haufen seltsamer Knechte und Mägde, unverständliche Sprache und magische Kräfte halten die Stadtkids auf Trab. Sie kommen dunklen Geheimnissen längst vergangener Zeiten auf die Spur – sie müssen Onkel Gideon retten! Doch schon ist ihr eigenes Leben in Gefahr…

Der Autor

Tad Williams, 1957 in San José geboren, hat sowohl mit dem Osten-Ard-Zyklus, seiner Antwort auf Tolkien „Herr der Ringe“, als auch mit seinem Otherland-Zyklus Millionen von Lesern gewonnen. Davor schrieb er aber schon kleinere Werke wie etwa „Die Stimme der Finsternis“ und „Die Insel des Magiers“.

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James A. Owen – Wo Drachen sind. Die Chroniken der Imaginarium Geographica (Band 1)

Entscheidungsschlacht am Ende der Traum-Welt

Ein rätselhafter Mord in London bringt eines Nachts im Jahr 1917 drei junge Männer zusammen: John, Jack und Charles. Ein seltsam gekleideter Fremder namens Bert eröffnet ihnen, sie seien von nun an die Erben und neuen Hüter der „Imaginarium Geographica“. Das sei ein Atlas all jener Länder, die in Mythen, Legenden und fantastischen Geschichten jemals beschrieben wurden.

Doch wer hat Professor Stellan Sigurdsson auf dem Gewissen? Die gleichen hundeähnlichen Kreaturen, die nun das Quartett zum Hafen verfolgen, wo Berts Segelschiff „Indigo Drache“ auf sie wartet? Kaum ist das Segelschiff zum Archipel der Traumlande aufgebrochen, wird es von einem schwarzen Schiff verfolgt, denn irgendjemand muss die Mörder des Professors ja geschickt haben …

Der Autor

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Karen Duve – Die entführte Prinzessin: Von Drachen, Liebe und anderen Ungeheuern

Ritter und Drachen begegnen einem heute noch am ehesten in den Werken von Fantasyautoren. Karen Duve muss man da sicherlich eher als Ausnahme betrachten, denn zum Fantasygenre mag man sie nach ihren ersten beiden Romanen „Regenroman“ und „Dies ist kein Liebeslied“ nun wirklich nicht zählen. „Die entführte Prinzessin“ mag da auf den ersten Blick nicht so recht in das Bild passen, das der geneigte Leser sich zwischenzeitlich von der Autorin gemacht hat, doch beweist Karen Duve mit ihrer neuesten Publikation, dass sie durchaus vielseitig ist. „Die entführte Prinzessin“ kommt als unterhaltsames, mitunter außerordentlich gewitzt geschriebenes Märchen daher, das beim Lesen wirklich Spaß macht. Und wann bekommt man heutzutage von zeitgenössischen Autoren noch mal Märchen vorgesetzt, Walter Moers vielleicht einmal außen vor gelassen?
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Melanie Rawn – Das Gesicht im Feuer (Drachenprinz: 01)

Als der junge Wüstenprinz Rohan den Thron besteigt, hat er zwei Ziele vor Augen: Er möchte seinem Land den Frieden bringen und die edlen Drachen vor der Vernichtung bewahren. Und er ahnt, daß es da einen geheimnisvollen Zusammenhang gibt … (Verlagsinfo)

Die Autorin

Melanie Rawn (* 1954 in Santa Monica, Kalifornien) ist eine US-amerikanische Autorin, Historikerin und Lehrerin. Bevor sie sich gänzlich dem Schreiben widmete, studierte sie Geschichte am Scripps College und arbeitete als Lehrerin und Lektorin / Redakteurin.

In den 1980er Jahren verfasste Rawn in ihrer Freizeit erste Fantasy-Manuskripte, aus denen die Dragon Prince Trilogy entstand. Anfang der 1990er Jahre begann sie mit der Dragon Star Trilogy. Mitte der 1990er Jahre folgte der Auftakt zur Exiles-Trilogy.

Drachen

Drachenprinz-Saga (Dragon Prince Trilogy)

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Patrick Rothfuss – Der Name des Windes (Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag)

Unkonventionelle Fantasy: Zwischen Drachen und Magie

Als Kvothe, der für die Magie begabte Sohn fahrender Spielleute, das Lager seiner Truppe eines Tages verwüstet vorfindet, muss er auch um Vater und Mutter trauern. Wer aber sind diese Chandrian, die weißglänzenden, schleichenden Mörder seiner Familie? Er will ihnen auf die Spur kommen, und zwar mittels Magie. Nach harten Jahren als Betteljunge wird er endlich an der Universität für hohe Magie angenommen. Vom Namenszauber, der ihn als Kind fast das Leben gekostet hätte, erhofft sich Kvothe die Macht, das Geheimnis der Mörder aufzudecken. Doch welchen Namen hat der Wind?

Der Autor

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Eric Van Lustbader – Der Ring der Drachen (Kundala-Zyklus 01)

Auftakt zu einem monumentalen Epos

Ein Klassiker der Science-Fiction lieferte Eric Van Lustbader die Inspiration zu seinem neuesten Fantasyepos, dessen ersten Band „Der Ring der Drachen“ darstellt: Frank Herberts „Dune – Der Wüstenplanet„.

1) The Ring Of Five Dragons (2001)
Deutsch: Der Ring der Drachen. Heyne, 2002, ISBN 3-453-72058-X.
2) The Veil Of One Thousand Tears (2002)
Deutsch: Das Tor der Tränen. Heyne, 2004, ISBN 3-453-87618-0.
3) The Cage of Nine Banestones / Mistress of the Pearl (2003)
Deutsch: Der dunkle Orden. Heyne, 2005, ISBN 3-453-40020-8.
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Novik, Naomi – Drachenbrut (Die Feuerreiter Seiner Majestät 1)

Die Saga von Temeraire, dem edlen Drachen

Anno 1805, England befindet sich im Krieg mit Napoleon. Der englische Seekapitän Will Laurence traut seinen Augen nicht: An Bord einer gerade gekaperten französischen Fregatte befindet sich tatsächlich ein echtes Drachenei! Er ahnt noch nicht, das dieser kostbare Fund sein Leben unwiderruflich verändern wird. Denn als der kleine Drache, den er Temeraire tauft, schlüpft, erwählt er ausgerechnet Laurence zu seinem menschlichen Gefährten – als glorreichen Feuerreiter Seiner Majestät …

Peter Jackson („Herr der Ringe“-Trilogie, „King Kong“, „Heavenly Creatures“, „Forgotten Silver“) will den Roman verfilmen, vielleicht sogar die ganze Trilogie um die Feuerreiter.

Die Autorin

Naomi Novik wurde 1973 in New York City geboren und ist mit polnischen Märchen, den Geschichten um die Hexe Baba Yaga und mit Tolkiens Werken aufgewachsen. Sie hat englische Literatur studiert, im Bereich IT-Wissenschaften gearbeitet und war zudem an der Entwicklung von erfolgreichen Computerspielen beteiligt. Dann schrieb sie ihren Debütroman, mit dem sie Kritiker und Leser gleichermaßen begeisterte. Mehr zu der Welt der Feuerreiter findet man unter http://www.temeraire.org/. Novik lebt mit ihrem Mann in New York.

Die Trilogie „Die Feuerreiter Seiner Majestät“ besteht aus den Bänden:

Naomi Novik: Drachenbrut. Blanvalet, Berlin Juni 2007, ISBN 978-3-442-24443-0.
Naomi Novik: Drachenprinz. Blanvalet, Berlin August 2007, ISBN 978-3-442-24444-7.
Naomi Novik: Drachenzorn. Blanvalet, Berlin Oktober 2007, ISBN 978-3-442-24445-4.
Naomi Novik: Drachenglanz. Blanvalet, Berlin April 2008, ISBN 978-3-442-26572-5.
Naomi Novik: Drachenwacht. Penhaligon, München Februar 2009, ISBN 978-3-7645-3015-0.
Naomi Novik: Drachenflamme. Penhaligon, München Oktober 2010, ISBN 978-3-7645-3016-7.
Naomi Novik: Drachengold. Penhaligon, München Juni 2012, ISBN 978-3-7645-3073-0.
Naomi Novik: Drachenfeind. Penhaligon, München Juli 2014, ISBN 978-3-7645-3074-7.
Naomi Novik: Drachensieg. Penhaligon, München März 2017, ISBN 978-3-7645-3075-4.

Einzelromane

Naomi Novik: Das dunkle Herz des Waldes. cbj, München November 2016, ISBN 978-3-570-17268-1.
Naomi Novik: Das kalte Reich des Silbers. cbj, München März 2019, ISBN 978-3-570-16549-2.

Handlung

Anno 1805 befindet sich das stolze Albion im Krieg mit Napoleon. Der englische Seekapitän Will Laurence hat gerade im Südatlantik eine französische Fregatte gekapert. Unter dem Beutegut befindet sich auch eine recht große Kiste. Als sie untersucht wird, stellt sich heraus, dass sie ein Drachenei beherbergt. Und das Junge ist kurz davor zu schlüpfen.

Drachenflotte

Nun geraten die britischen Offiziere in Aufregung. Dass es überall auf der Welt seit Urzeiten Drachen gibt, ist nichts Ungewöhnliches. Aber England, das von Napoleon belagert wird, braucht dringend eigene Drachen, um den Franzosen am Ärmelkanal Paroli bieten zu können. Die Flotte zur See, die von Admiral Nelson geführt wird, hat Napoleons Flotte vor dem Nildelta einmal besiegt, aber das reicht nicht. Die Briten brauchen auch eine Luftflotte von Drachen, um den französischen Drachenangriffen standhalten zu können. Einen eigenen Drachen zu haben, wäre eine willkommene Verstärkung der Drachenflotte. Es gibt nur einen Haken: Wer Drachenpilot sein will, kann nicht mehr in der Marine dienen.

Die Wahl

Die Offiziere stellen sich um das Ei auf, als das Junge schlüpft. Wen wird das Drachenjunge zu seinem Reiter wählen? Der Freiwillige verliert die Nerven und Laurence muss selbst das Junge auf sich aufmerksam machen. Die Bindung beginnt, und aus einem Geistesblitz heraus tauft er das schwarze Drachenjunge auf den Namen „Temeraire“. Der Drache ist einverstanden. Er kann von Anfang sprechen und versteht und spricht Englisch ebenso wie Französisch. Aber was für ein Typ Drache ist er?

Die Luftflotte

Nach und nach freunden sich die beiden grundverschiedenen Wesen miteinander an. Laurence hat sich damit abgefunden, dass er die Marine verlassen muss, und bittet die Admiralität per Drachenpost um seine Entlassung. Er hat aus dem Prisengeld und von seinem begüterten Vater genügend Vermögen, um sich als Drachenpilot ein angenehmes Auskommen zu sichern. Er entsagt seiner Verlobten, die in England auf ihn gewartet hat, denn für Drachenpiloten kann es keine Ehe nach herkömmlichem Muster geben. Sie werden dort stationiert, wo sie gebraucht werden, und dort wird das Leben als zu rau für eine Frau erachtet, zumal für eine Adelige.

Ausbildung

Die Ausbildung im schottischen Hochland bereitet ihn und Temeraire auf Kampftaktik und Telekommunikation (mittels Signalflaggen) vor. Inzwischen ist sein schwarzer Drache zu den Ausmaßen eines Jumbojets angewachsen. Eine komplette Schützenmannschaft kann auf und unter ihm in Netzen Platz nehmen. Ein erster Kampfeinsatz lässt sie Bekanntschaft mit französischen Drachen machen, wobei sich Temeraire als einer der schnellsten und wendigsten Drachen der Einheit auszeichnet. Temeraire ist noch mit sich selbst unzufrieden, denn er kann weder Gift noch Feuer spucken. Welche Waffe hat ihm Mutter Natur mitgegeben?

Die Bewährung

Doch die eigentliche Bewährungsprobe steht dem Paar noch bevor. Sie werden am Ärmelkanal stationiert. Auf der französischen Seite hat Napoleon eine Invasionsflotte zusammengezogen, die zweifellos bald in See stechen wird. Der Seekrieg gegen Napoleon findet einen ersten Höhepunkt, als Admiral Nelson die französische Flotte, die durch Dracheneinwirkung aus Toulon entkommen konnte, vor Kap Trafalgar stellt und in eine Seeschlacht verwickelt. Ohne die britischen Drachen vom Ärmelkanal hätte Nelson einen schlechten Stand, doch er siegt.

Temeraire und Laurence, die nicht nach Trafalgar abkommandiert wurden, entdecken eines Morgens, dass die Invasionsflotte der Franzosen losfährt. Und zwar nicht nur auf dem Wasser, sondern auch in der Luft. Nun wird’s ernst! Nach der Enttarnung eines Verräters verfügen die Drachenpiloten über gute Kenntnisse, was Napoleon vorhat. Laurence erkennt frohlockend, dass er es in Temeraire mit einem der raren kaiserlichen Drachen aus China zu tun hat, und Temeraire kann endlich zeigen, worin seine eigentliche Waffe besteht: im „göttlichen Wind“ …

Mein Eindruck

Der ganze Plot dreht sich um den ungewöhnlichen Drachen Temeraire und seinen erwachsenen Reiter Will Laurence. Ich stelle mir Will immer als eine Variante von Russell Crowes Kapitän in „Master and Commander“ vor. Es ist die richtige Zeit, die richtigen Schiffe und die gleiche geistige Kultur. Mit dem Unterschied, dass es in diesem Buch Drachen gibt. Viele Drachen, überall.

Da gibt es die gewöhnlichen Pascalblauen und die Langflügler, doch die größten Drachen sind die Himmelsdrachen und Königskupfer. Sie alle sind stationiert auf dem Stützpunkt, auf dem auch Will Laurence und Temeraire Dienst tun. Temeraire ist ein unglaublich kluger Drache, der vor lauter Wissensdurst seinen Reiter ganz schön fordert, denn dieser muss Temeraire alle möglichen Bücher vorlesen. Darunter sind sogar mathematische Fachbücher, und diese vorzulesen, kann ganz schön anstrengend werden.

Seine große Bildung macht Temeraire aber keineswegs zu einem arroganten Schnösel. Vielmehr bewahrt er sich in seiner Jugendlichkeit eine große Anhänglichkeit zu seinem Reiter, seinem engsten Freund: Will Laurence. Außer brennt Temeraire darauf, endlich in einen „richtigen“ Kampf zu ziehen, um zeigen zu können, was er draufhat. Die Theorie eines Feindes, den er nur selten sieht und meist auch nicht in Scharmützeln jagen kann, behagt ihm nicht.

Die finale Schlacht, welche die Handlung dieses Bandes krönt, gibt Temeraire endlich Gelegenheit, seinen Reiter mit einer neuen Fähigkeit zu überraschen. Endlich wird der Drache zu einer vollwertigen Waffe. Andere Drachen mögen Feuer oder Säure spucken, doch Temeraires Waffe ist auch nicht zu verachten (und ich werde nicht verraten, worin sie besteht). Und sie steht nur den alleredelsten Drachen zur Verfügung.

Probleme

Dieser Umstand entpuppt sich jedoch auch als ein Problem. Denn bei Temeraires Drachenei handelte es sich um ein Geschenk des chinesischen Kaisers an Napoleon, also um etwas ganz Besonderes. Wenn die Briten, allen voran Will Laurence, erkannt hätten, womit sie es zu tun haben, hätten sie Temeraire ganz anders behandelt, ja, ihn vielleicht nicht mal ausgebildet. Deshalb ist über weite Strecken dieses Bandes unabdingbar, dass Temeraires wahre Qualität verborgen bleibt. Folglich wird er wie sein Reiter wie ein gewöhnlicher Rekrut behandelt und genießt keine Sonderbehandlung. Seine Stellung in der Truppe ist daher eine ganz normale und ruft keinen Neid hervor.

Doch als die Katze aus dem Sack ist und Temeraire als kaiserlicher Drache erkannt wird, dauert es nicht lange, bis eine hohe chinesische Delegation die Rückgabe des kaiserlichen Geschenks fordert.

Romantik

Nun mag sich so mancher Leser fragen, wo denn hier, bitteschön, die Romantik bleibt. Wie erwähnt, muss Will Laurence seiner Verlobten entsagen und das einzige weibliche Wesen, das für ihn in Frage kommt, ist eine Drachenreiterin, die er in Schottland kennen lernt. Allerdings ist die Reiterin von Lily noch ziemlich jung, sie könnte glatt seine Tochter sein. Deshalb stolpert er gewissermaßen in die Beziehung zu einer gestandenen Drachenreiterin namens Jane Harcourt hinein, die ihn auch körperlich befriedigt. Und deren Tochter Emily ist Mitglied in seiner Mannschaft.

Nur für Erwachsene?

Was mich immer wieder erstaunte und mir zunehmend besser gefiel, ist die erwachsene Verhaltensweise von Laurence und Co. Diese Leute nehmen Rücksichten aufeinander, die unsereins heutzutage nicht einmal mehr in den Sinn kommen würde, aber damals achtete man beim Militär noch sehr auf gutes Benehmen und Etikette sowie auf respektvolle Behandlung. Einmal begeht Laurence einen kapitalen Fehler, indem er sich mit einem Drachenreiter anfreundet, der seinen Drachen misshandelt. Infolgedessen grenzt er sich selbst von den Truppenoffizieren ab, die diesen Drachenmisshandler ablehnen. Er erkennt seinen Fehler gerade noch rechtzeitig, bevor er seinem Ruf bei der Truppe Schlimmeres zufügt.

Verfilmung

Auf diesem Niveau werden Geschichten leider nur noch sehr selten erzählt, schon gar nicht in sogenannter Jugendliteratur. Und in dieser Hinsicht hat die Autorin offenkundig von ihren Studien englischer Literatur profitiert. Wer einmal Jane Austen, Hardy, Fielding oder Thackeray gelesen hat, weiß, woher eine solche Erzählhaltung rührt. Kein Wunder, dass sich Peter Jackson so begeistert von dieser Trilogie zeigte, und ich freue mich auf seine Verfilmung dieses vielversprechenden Stoffes.

Die Übersetzung

… ist nahezu fehlerfrei. Nur auf Seite 353 fiel mir ein grober Schnitzer auf. Da heißt es „und ihre gemeinsame Zeit näherte sich SEINEM Ende“. Die Zeit ist hierzulande immer noch weiblich. Es muss daher „IHREM Ende“ heißen.

Zum Buch gehören übrigens nicht nur eine Leseprobe und eine Tafel mit grafischen Darstellungen von vier Drachentypen, sondern auch eine wissenschaftliche Abhandlung über die weltweit vertretenen Drachentypen. Darin finden sich auch Informationen über den raren Drachentyp, die Temeraire vertritt: die Kaiser- und Himmelsdrachen.

Unterm Strich

Der erste Band der Trilogie um die Feuerreiter schildert die Lehr- und Wanderjahre des edlen Drachen Temeraire und seines Herren und Freundes Will Laurence, Ex-Seekapitän. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, insbesondere die Schlacht gegen die französische Invasionsarmee am Ende, in der Temeraire wieder mal mit einer faustdicken Überraschung aufwartet. Die Figuren verhalten sich wie Erwachsene, und das ist in Jugendliteratur selten genug, eine angenehme Abwechslung im Fantasy-Genre.

Ironie

Außerdem fand ich zu meiner Freude jede Menge Humor von feiner und feinster Ironie vor. Beispielsweise interessiert sich Temeraire in seiner jugendlichen Unschuld lebhaft für das, was er als „Dirnen“ beschreibt. Laurence klingen die Ohren. Sein Drache hat diesen Ausdruck für Prostituierte von gewöhnlichen Soldaten der Garnison gehört, und Laurence windet sich vor Verlegenheit, um seinem Freund zu erklären, was es damit auf sich hat…

Insbesondere die Kampfszenen sind allesamt recht lebhaft und lebendig geschildert, so dass sie sich gut für die geplante Verfilmung eignen, die Peter Jackson vorhat. Ich kann den ersten Band jedem empfehlen, der etwas für Drachen übrighat. Und ich hoffe, dass die zwei nächsten Bände ebenso gut sein werden, hoffentlich dann mit etwas mehr Action in der Mitte.

Originaltitel: His Majesty’s Dragon, 2006
480 Seiten
Aus dem US-Englischen von Marianne Schmidt

http://www.temeraire.org/
http://www.randomhouse.de/cbjugendbuch/

Damien Broderick – Die träumenden Drachen (The Faustus Hexagram 1)

Australien lockt mit der Regenbogenschlange

Dr. Alf Dean, ein Anthropologe und Aborigine, forscht im Norden Australiens nach den Wurzeln seines Volkes. Bei der Untersuchung einer geheimnisvolle Höhle stoßen er und sein kleiner Neffe Maus auf eine leuchtende Kugel mit verblüffenden Eigenschaften. Es handelt sich um einen Materietransmitter, und als Alf unvorsichtigerweise durch sein Tor tritt, wird er nicht nur schwer verletzt, sondern landet auch in einer anderen Zeit und Gegend. Die Militärforscher, denen er begegnet, sind ziemlich erstaunt – allerdings auf unangenehme Weise.

Der Autor
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Salamanda Drake – Drachenwelt – Die Schule der Drachenreiter (Lesung)

Besser als Hanni und Nanni auf dem Drachenhof

Drachenwelt ist die bekannteste Drachenschule und Drachenzucht aller Inseln von Bresal. Die unterschiedlichsten Drachen werden hier von Drachenmeister Huw ausgebildet: Jagd-, Wächter- und Renndrachen. Huws Tochter Cara ist für die Aufzucht und Pflege der Drachen mitverantwortlich, aber es ist ihr nicht erlaubt, auf ihnen zu fliegen. Doch gerade dies ist ihr sehnlichster Wunsch: einmal auf ihren Lieblingsdrachen Sternstürmer zu steigen!

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 9 Jahren.

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Stephen King – Die Augen des Drachen. Fantasy-Roman

Einfallsreiches Märchen

König Roland von Delain wird ermordet, und man bezichtigt Peter, seinen Sohn und Erben, der Tat. Hinter dem Ränkespiel steckt der mächtige Hofzauberer Flagg. Der Kampf um den Thron beginnt … ‚Der Zauber von Stephen King ist überaus verführerisch – unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen.‘ The Washington Post.(Verlagsinfo)

King schrieb den Roman ursprünglich für seine Tochter Naomi King und den Sohn von Peter Straub. Er veröffentlichte ihn erstmals im Jahre 1983 durch den Verlag Philtrum Press in einer limitierten Auflage von 1250 Stück. Erst 1987 veröffentlichte der Viking-Verlag den Roman nach Erwerb der Rechte. Es gibt zwei deutsche Übersetzungen – siehe unten!

Der Autor
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J. R. R. Tolkien – Der Hobbit (Lesung)

Der Bürger als Verbrecher und Großkapitalist

Bilbo Beutlin, der kleine Hobbit, macht sich auf den Weg zum Einsamen Berg, um den rechtmäßigen Schatz der Zwerge zurückzuholen, den der Drache Smaug gestohlen hat. Als er auf seiner Reise mit den Zwergen einen Ring findet und ihn arglos einsteckt, ahnt er nicht, welch wichtige Rolle dieser Zauberring einmal spielen wird – nämlich in der Fortsetzung „Der Herr der Ringe“. Und Gandalf ist fast immer mit von der Partie, als sich Bilbo vom ängstlichen Hobbit zum mutigen Meisterdieb mausert.

Der Autor

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Michael Swanwick – Die Tochter des stählernen Drachen (Drachentrilogie 1)

Aufstand des Wechselbalgs

Jane ist in einer Parallelwelt ein Wechselbalgmädchen, das in einer Drachenfabrik der Faerie schuften muss. Sie hat teil magische, teils kybernetische Monster herzustellen, die als Krieger mit Düsenantrieb eingesetzt werden. Erfolgreich proben die Sklaven den Aufstand, und Jane entkommt auf ihrem Drachen. Nach einer gewissen Zeit der Reifung steigt sie in der herrschenden Klasse auf, nur um den nächsten Teil ihres Plans anzugehen: die Vernichtung der Göttin, die dem ganzen repressiven System ihren Segen gibt und seine Macht verleiht…

Der Autor
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Jack Vance – Drachenbrut. Vier Romane

Geschichten von Menschen, Bäumen und Drachen

In diesem Band sind vier Novellen und Kurzromane gesammelt, die sich um das Thema Menschen und Drachen ranken.

1) Die letzte Festung (The Last Castle, 1966)
2) Die Drachenreiter (The Dragon Masters, 1963)
3) Der Baum des Lebens (Son of the Tree, 1964)
4) Die Häuser von Iszm (The Houses of Iszm)

In einer fernen Zukunft, irgendwo auf von Menschen besiedelten Welten, ist die Wissenschaft so weit fortgeschritten, dass sie nach einer Weile nicht mehr von Magie zu unterscheiden ist – gemäß dem Clarke’schen Axiom, das genau dies besagt. An diesen Orten hat die Menschheit andere gesellschaftliche Verhaltensweisen entwickelt, um zu überleben. Von Menschen und Drachen und von Drachen und Menschen berichten Vances abenteuerliche Erzählungen.
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Lustbader, Eric Van – Drachensee (Dai-San-Zyklus 5)

Überflüssige Fortsetzung

Das Volk der Bujun lebt zurückgezogen auf der Inselgruppe Ama-no-mori. Zwei seiner Würdenträger, Qaylinn und Ojime, erwarten den Dai-San, eine übermenschliche Kreatur, die früher Mensch war. Sie wollen ihn um seine Hilfe bitten, denn es gibt sichere Hinweise, daß die Kräfte des Chaos die Welt der Menschen angreifen wollen. Wird er ihnen helfen, da sie ihm auch mitteilen müssen, daß sein Blutsbruder Moichi ein Komplize der finsteren Mächte zu sein scheint?
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[NEWS] Markus Heitz – Drachgift (Drachen 3)

Sie sind die Mächte des Feuers. Sie bringen Tod und Vernichtung über die Welt. Doch Silena und ihre Gefährten schlagen zurück, um das Überleben der Menschheit zu sichern … Mit »Drachengift« eröffnet Markus Heitz die finale Schlacht zwischen den Menschen und den feuerbewehrten Geschöpfen. Silenas Kampf gegen die Drachen geht weiter, allerdings tritt neben dem Officium Draconis und den freien Drachenjägern plötzlich ein neuer Mitbewerber auf den Plan: eine mysteriöse Flugstaffel, die zu einem Chemie-Unternehmen gehört und mit Sprühmitteln gegen die Drachen vorgeht. Und Grigorij benimmt sich zusehends merkwürdiger. Als sei er unter den Bann eines Drachen gefallen … (Verlagsinfo)

Gebundene Ausgabe: 560 Seiten
Piper

[NEWS] Ivo Pala: Der Drache hinter dem Spiegel. Roman

Ein märchenhaftes Abenteuer für die ganze Familie, liebevoll erzählt und mit allem, was Kinder zum Mitfiebern brauchen!

1910, im Jahr des Haleyschen Kometen: Als die fünf Geschwister Florence, Herbert, Sophy, William und Diana in Schottland ankommen, wissen sie nicht, was sie erwartet. Wie wird er sein, ihr Großvater? Und wie wird er sie empfangen?
Als sie ihn dann kennenlernen, weicht das bange Herzklopfen heller Begeisterung – denn der alte O’Brian ist nicht nur ein fröhlicher Zeitgenosse, sondern liest den Kindern auch jeden Wunsch von den Augen ab. Doch ist er wirklich ihr Großvater? Der Drache hinter dem Spiegel, unten in den Gemäuern des Familienschlosses, behauptet nämlich das Gegenteil. Wem von beiden sollen die Kinder glauben?

Für alle Fans der ›Chroniken von Narnia‹ und ›Der Geheime Garten‹. (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 272 Seiten
Fischer Sauerländer
Erscheint am 27.11.2014
Empfohlen ab 10 Jahren.

[NEWS] G.A. AIKEN – Dragon Fever (Dragons-Reihe 6)

Neues von G.A. Aiken bei Piper: „Dragon Fever“.

Éibhear der Blaue ist ein mächtiger, wunderschöner und eitler Drache, der davon überzeugt ist, dass die Welt ihm gehört. Einschließlich Izzy, eine ebenso impulsive und streitlustige Menschenkriegerin, welche jeden Aspekt ihres Leben selbst bestimmt: sowohl welche Waffe sie trägt als auch welchen Liebhaber sie sich nimmt. Und natürlich lässt die sich höchst ungern von dem verliebten Drachen beschützen, besonders wenn sie gerade auf einer wichtigen Mission unterwegs ist. Éibhear wird noch so manche romantische Erniedrigung erdulden müssen, bis er die Flügel spreizen und sich mit Izzy in ungeahnte Höhen erheben kann …
(Verlagsinfo)

Taschenbuch, 480 Seiten
Originaltitel: How to Drive a Dragon Crazy

Der Verlag bietet unter dieser Adresse eine Leseprobe an.

[NEWS] KATIE MacALISTER – Eine feurige Angelegenheit (Light Dragons 2)

Katie MacAlister veröffentlicht bei Egmont LYX „Eine feurige Angelegenheit“, den zweiten Band der „Light Dragons“-Reihe.

Als Drache bleibt Ysolde Bouchier keine ruhige Minute. Sie will endlich den Namen ihres Geliebten Baltic reinwaschen und beweisen, dass er die Verbrechen, die ihm angelastet werden, nicht begangen hat. Dazu muss sie zuallererst ihre magischen Fähigkeiten zurückerlangen, was sich als nicht ganz einfach herausstellt …
(Verlagsinfo)

Taschenbuch, 352 Seiten
Originaltitel: The unbearable lightness of dragons

Der Verlag bietet unter dieser Adresse eine Leseprobe an.