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Salamanda Drake – Drachenwelt – Die Schule der Drachenreiter (Lesung)

Besser als Hanni und Nanni auf dem Drachenhof

Drachenwelt ist die bekannteste Drachenschule und Drachenzucht aller Inseln von Bresal. Die unterschiedlichsten Drachen werden hier von Drachenmeister Huw ausgebildet: Jagd-, Wächter- und Renndrachen. Huws Tochter Cara ist für die Aufzucht und Pflege der Drachen mitverantwortlich, aber es ist ihr nicht erlaubt, auf ihnen zu fliegen. Doch gerade dies ist ihr sehnlichster Wunsch: einmal auf ihren Lieblingsdrachen Sternstürmer zu steigen!

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 9 Jahren.

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[NEWS] Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee: Pfefferkörner 2

Die Pfefferkörner im Kampf gegen den Plastikmüll.
Die 12-jährige Alice darf die Ferien bei ihrem Freund Tarun in Nordirland verbringen! Doch aus ihrem Plan, einfach nur den Sommer zu genießen, wird nichts. Taruns Mutter Jaswinder, eine begeisterte Meeresforscherin, wird auf der nordirischen Forschungsstation von einem unbekannten Dieb überfallen. Ein Fall für Alice, Tarun und ihre neuen Pfefferkörner-Freunde Jonny, Clarissa und Hanna, denn die hochgeheimen Forschungsunterlagen sind in Gefahr! (Verlagsinfo)

Lesung: 1:21 Std. Spieldauer
Sprecher: Julian Horeyseck
cbj Audio

Der kleine Drache Kokosnuss bei den Römern

Worum geht’s?

In seinem neuesten Abenteuer hat es den kleinen Drachen Kokosnuss und seine Freunde Oskar und Matilda ins ferne Rom verschlagen. Oskar träumt schon sein halbes Leben davon, einen echten Gladiatoren-Kampf zu sehen. Matilda weiß wirklich nicht, was seine beiden Drachenfreunde am Kämpfen so schön finden, wahrscheinlich ist das reine Jungssache. Doch dann lässt sie sich überreden, mit auf eine Laserphaser-Reise zu gehen und so landen sie tatsächlich im alten Rom. Dort treffen sie einen Sklaven, der auf der Flucht ist. Als dieser den Freunden gerade seine Geschichte erzählt, werden sie urplötzlich von den Häschern des Kaisers gefangen genommen und finden sich schließlich in der Gladiatoren-Schule wieder.

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Andreas Hüging und Angelika Niestrath – Die Gäng vom Dach

Tierisch gut gelesen von Publikumsliebling Oliver Kalkofe

Nachts, wenn die Menschen schlafen, übernehmen die Tiere die Stadt. Sie spazieren ungeniert durch die Straßen, klettern auf Dächer und Balkone und fahren sogar U-Bahn! Waschbär Wolle und Eule Lulu sind die frechsten und übermütigsten Tiere von allen. Eines Nachts, beim Plündern der Müllcontainer hinter dem Supermarkt, lernen sie Marder Ecki kennen. Und der ist ein richtiger Rabauke! Klar, dass die drei schnell dicke Freunde werden. Fortan treffen sie sich Abend für Abend in ihrem gemütlichen Dachbodenversteck und schmieden Pläne für das nächste große Abenteuer…
(Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

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Ingo Siegner – Der kleine Drache Kokosnuss erforscht die Piraten

Worum gehts?

Astronauten, Feuerwehrmänner, Dinosaurier, Polizisten und Piraten! Wohl kaum ein Thema interessiert kleine Forscher mehr als die eben genannten. In diesem Hörspiel dreht sich alles rund um die Piraten. Wann lebten Piraten und fuhren mit ihren riesigen Schiffen über die Weltmeere? Wer wurde überhaupt Pirat und auf was genau haben sie es bei ihren Beutezügen abgesehen?

Der kleine Drache Kokosnuss besucht gemeinsam mit Oskar und Matilda Olleminna und den Piraten Pieter Backbord und erfährt dort ganz viel über das Leben der Piraten.

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John Stephens – Das Buch Rubyn (Die Chroniken vom Anbeginn 2)

Die Chroniken vom Anbeginn-Trilogie:

01 „Emerald“
02 „Rubyn
03 „Onyx“

Die Handlung:

Nachdem es den drei Geschwistern Kate, Michael und Emma erfolgreich gelungen ist, das erste der Bücher vom Anbeginn aus den Händen des finsteren Magnus zu retten, sind sie nun bereit für den zweiten Teil ihres Abenteuers. Dieses wird sie an der Seite ihres großväterlichen Freundes Dr. Pym erneut vor gewaltige Herausforderungen stellen, in ferne Welten und Zeiten führen und sie zwingen zu entscheiden, was ihnen wirklich wichtig ist im Leben. Und so kommen die tapfere Kate, der kluge Michael und die unerschrockene kleine Emma dem Geheimnis ihrer Familie und dem mächtigen Buch Rubyn langsam immer näher. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Ein neuer Teil der Reihe und ein neues Buch, das es zu finden gilt. Und diesmal lässt die Übersetzerin des Verlags keinen Teil des Originaltitels weg, sie denkt sich einfach einen komplett Neuen aus und macht aus der „Feuerchronik“ direkt „Das Buch Rubyn“ … auch ’ne Möglichkeit, wenn auch keine, die ich nachvollziehen kann. Besonders wenn sich gegen Ende zeigt, warum der Roman im Original „The Fire Chronicle“ heißt und das Wort „Rubyn“ eine Wortneuschöpfung der Übersetzerin ist, die verständlicherweise zu keinem Zeitpunkt erklärt oder aufgelöst wird … wie sollte sie auch. Und der Erzähler spricht „Rubyn“ auch noch wie den Vornamen „Ruben“ aus, das macht die Verwirrung komplett.

Wir steigen direkt ein in das schreckliche Leben der Kinder im Waisenhaus. Wobei „Kinder“ nicht mehr so ganz auf alle zutrifft, denn Kate ist mittlerweile schon 15. Nicht verändert haben sich allerdings ihre Lebensumstände und die Charaktere, die über sie im Alltag bestimmen. Sofort ist der Stammhörer wieder in der Welt der drei Geschwister.

David Nathan macht es dem Hörer aber auch leicht, sich auf die Story einzulassen. Einfühlsam beschreibt er die Szenen, lebendig vertont er die Dialoge. Jede Figur bekommt von ihm seine eigene unverwechselbare Eigenheit, ob alt oder jung, Junge oder Mädchen, Frau oder Mann, Fantasy-Kreatur oder Mensch, sodass sie gut von den anderen zu unterscheiden ist. Jede Stimmung wird authentisch vom Sprecher vermittelt, jede Dramatik perfekt auf die Kopfkinoleinwand des Hörers transportiert. Dramatisch wirds auch recht schnell und plötzlich ist Kate verschwunden und wir sind zusammen Michael, Emma und mit dem Zauberer Dr. Pym in Italien … das Abenteuer kann beginnen. Werden die drei Kate finden und die Prophezeiung erfüllen … oder gar ihre Eltern finden? Was hat der fiese Magnus vor … davon ab, dass auch er die drei magischen Bücher in seinen Besitz bringen will? Und schon kommt wie bereits beim Vorgängerroman der direkte Vergleich zum HARRY- POTTER-Franchise in den Kopf des Hörers, denn auch Magnus als Hauptgegner sammelt eine Armee um sich … ob die wohl auch Death Eaters heißen?

Aber nicht nur Fragen gibts im „Buch Rubyn“, sondern auch Antworten. Besonders interessant für den Fan der Reihe sind die Infos zu der Herkunft und der Geschichte der drei magischen Bücher. Und auch wer Sir Hasi ist und warum er so heißt und warum er das gar nicht so toll findet, erfahren wir.

Und so folgen wir in dieser Geschichte hauptsächlich Michael, der auf der Suche nach dem „Buch Rubyn“ ist, danach, was es so besonders macht und nach seiner eigenen Bestimmung. Aber auch Kates Handlungsfaden ist spannend, hängt sie doch in der Vergangenheit fest und macht dort ein paar interessante Bekanntschaften. Und hüben wie drüben gibts allerlei Geschöpfe, die Fantasy-Fans auch gern mal kennenlernen würden … ok, nicht alle, manche nur von Weitem … schnell mal winken und dann weglaufen.

Es wird gekämpft, gestorben, entführt, wieder zum Leben erweckt und noch so einiges mehr. Perfekt für die Leinwand, nicht nur für die im Kopf des Hörers.

Der Autor und der Sprecher

John Stephens ist als Drehbuchautor und Produzent bekannt geworden. Er wirkte nach seinem Studium an so erfolgreichen Fernsehserien wie Gossip Girl oder Gilmore Girls mit. Erst Philip Pullmans Goldener Kompass-Trilogie brachte ihn schließlich auf die Idee, sich dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern zu widmen.

David Nathan, die deutsche Stimme von Christian Bale, Johnny Depp u. a., gehört zu den gefragtesten Hörbuchsprechern Deutschlands. Für cbj audio hat er zuletzt „Emerald“ von John Stephens gelesen – den ersten Teil der Trilogie „Die Chroniken vom Anbeginn“. (Verlagsinfos)

Die Ausstattung

Die mit einem Teil des Covers in Rot und Schwarz bedruckten CDs stecken in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt enthält eine Inhaltsangabe zum Hörbuch und Infos zu Autor und Sprecher. Außerdem gibts noch ein wenig Eigenwerbung für weitere Hörbücher des Verlags zu sehen.

Mein Fazit:

Elfen, Drachen, Zauberer, Reisen an ferne Orte und in die Vergangenheit … all das und mehr steckt im zweiten Teil der „Chroniken vom Anbeginn“. Dank des lebendigen Vortrags von David Nathan ist der Hörer von Anfang an in der Story und fiebert jeder Begegnung und Wendung entgegen, die sich der Autor hat einfallen lassen.

Dabei gehts wie schon im ersten Teil durchweg spannend zur Sache und Langeweile kommt weder für die drei Geschwister noch für den Hörer auf. Die fast sieben Stunden vergehen wie im Flug und hinterlassen das Verlangen, dass John Stephens möglichst schnell den dritten Teil der Trilogie zu Ende bringt oder jemand endlich mit der Verfilmung des Stoffes anfangen möge, denn die „Chroniken vom Anbeginn“ sind bestes Hollywood-Material.

Und so hinterlässt uns des Autors Geschichte einen Cliffhanger, der uns wiederum traurig und erwartungsvoll zurücklässt. Alles wird gut … bestimmt … hoffentlich … es muss.

6 Audio CDs mit 6:50 Std. Spieldauer
Originaltitel: The Fire Chronicle – Books of Beginning 2
Aus dem Amerikanischen von Alexandra Ernst
Vom Verlag empfohlenes Höralter: ab 10 Jahren
ISBN-13: 978-3-8371-1600-7
www.randomhouse.de/cbjaudio

Der Autor vergibt: (4.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

John Stephens – Emerald (Die Chroniken vom Anbeginn 1) (Lesung)

Die Chroniken vom Anbeginn:

01 „Emerald“
02 „Das Buch Rubyn“
03 „Onyx“

Als Hörspiel ist lediglich Band 1 erschienen, der zweite Teil noch als Lesung und der dritte Teil ist gar nicht mehr auf Deutsch vertont worden.

Die Handlung:

Als die drei Geschwister Kate, Michael und Emma, die als Kleinkinder von ihren Eltern getrennt wurden,auf dem Weg in ein neues Waisenhaus in dem abgelegenen Herrenhaus des geheimnisvollen Dr. Pym landen, ahnen sie nicht im Geringsten, wohin diese Reise sie führen wird. Denn bevor sie sich versehen, sind die besonnene Kate, der kluge Michael und die tollkühne kleine Emma in den Kampf um drei magische Bücher voll unermesslicher Macht verstrickt. Sie müssen erfahren, dass es ihre Aufgabe ist, diese zu finden, wenn sie ihre Eltern je wiedersehen wollen. Auf dem Weg dorthin treten sie gegen finstere Gegner an, finden unerwartete, liebenswerte Verbündete, meistern ihre magischen Talente, entdecken unvorstellbare Wesen und beginnen das Geheimnis ihrer Familie zu lüften.
(Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Bereits Monate vor dem Erscheinen der Erstausgabe wurde um dieses Buch ein riesiger Rummel veranstaltet. Was ist das für eine Geschichte, die bereits in 32 Länder verkauft wurde, bevor die Öffentlichkeit überhaupt nur ein Wort davon gelesen hat? Da müssen sich aber viele Verantwortliche sehr sicher sein, dass die Trilogie um Kate, Michael und Emma ordentlich in den Kinderzimmern dieser Welt einschlagen wird.

Nicht so ganz nachvollziehen kann ich allerdings die Wahl des deutschen Titels. Wie kann man den Originaltitel „Emerald Atlas“ um das sinngebende Element kürzen? So ist es nur noch ein Edelstein, denn „Emerald“ heißt „Smaragd“, und nicht „smaragdgrüner Atlas“, der nämlich, verzaubert wie er ist, eine zentrale Rolle in diesem Buch spielt. So wird der Atlas dann im Buch auch „Buch Emerald“ genannt oder gegen Ende auch „Chronik der Zeit“. Was beides so gar keinen Sinn ergibt, wenn in der Geschichte davon gesprochen wird, dass hier diverse Karten enthalten sind … „wie in einer Chronik“ … Falsch! … In einer Chronik steht Text, in einem Atlas sind Karten! Wenn man schon die Namen der Charaktere direkt übernimmt, dann frage ich mich, warum die Namen der Bücher nicht auch sinngemäß übersetzt wurden, denn auch das Zwergen-Buch, aus dem Michael gern und ständig zitiert, trägt im Original einen ganz anderen Namen.

Es dauert nur ein paar Minuten, bis der Hörer gemerkt hat, dass John Stephens bislang Drehbücher für US-Fernsehserien geschrieben hat. Seine Dialoge sprühen vor Lebendigkeit und Wortwitz. Das Verhältnis der Geschwister untereinander wirkt so echt, wie es nur jemand beschreiben kann, der selbst Geschwister hat. Man ärgert den anderen ständig, aber nicht, weil man ihn nicht leiden kann, sondern weil man ihn liebhat. Aber das würde man natürlich nie öffentlich zugeben. So ähnlich geht es auch den drei „Waisen“ in „Emerald – Die Chroniken vom Anbeginn“. Sind sie das erste Mal voneinander getrennt, merken sie, wie viel sie sich gegenseitig bedeuten. Und das ist auch schon das Kernstück der gesamten Geschichte: Der Zusammenhalt der Familie, der Zusammenhalt von Geschwistern. Durch dick und dünn gehen, aber nie dabei allein sein müssen.

Der lockere Erzählstil von Stephens ist flüssig und lässt den Hörer nie ins Stocken geraten. Die Kapitel sind kurz genug, um in ein „Eins höre ich noch, dann ist aber Schluss“ zu verfallen.

Gleich zu Anfang merkt der Hörer, woher Stephens seine Inspirationen bekommen hat. Sofort denkt man an „Harry Potter“, „Die Chroniken von Narnia“ und „Der goldene Kompass“. Aber trotz aller bekannter Zutaten erfindet Stephens eine neue Geschichte, die mit eigenem Charme begeistert. Seine Ideenvielfalt ist brillant und jedes Kapitel ist wie eine Szene in einer TV-Serie, bei der es alle paar Minuten einen kleinen Höhepunkt gibt und geben muss, bevor dann die Werbung gezeigt wird. Von daher ist seine langjährige Tätigkeit fürs Fernsehen sehr hilfreich gewesen und das kommt auch dem Hörer zugute.

Ohne langwierige und langweilige Beschreibungen schafft Stephens es, dem Hörer dennoch genug Tiefgang zu vermitteln, dass alle Personen glaubhaft wirken. Schnell entstehen die ersten Bilder im Kopf und das Abenteuer beginnt. Nachdem der erste Mann in der Mitte zerteilt wurde, wusste ich allerdings, warum der Verlag die Altersempfehlung nicht noch weiter heruntergesetzt hat. Abgesehen von dieser Szene sprüht die Story vor Witz, Charme und Abenteuer. Magische Geheimnisse, Zeitreisen, Zauberer, Zwerge, neue Freundschaften, neue Feindschaften, Schwertkämpfe, all das und mehr erwartet die drei Geschwister und auch den Hörer von „Emerald – Die Chroniken vom Anbeginn“.

Die drei verlieren dennoch nie ihr eigentliches Ziel aus den Augen: Ihre Eltern zu finden. Denn sie sind überzeugt davon, dass sie noch leben. Und am Ende dieses Teils weiß der Hörer dann, was es mit dem ersten der „drei mächtigsten Zauberbücher, die je geschrieben wurden“ auf sich hat, was man damit anstellen kann und warum diese drei Kinder so entscheidend für das Schicksal der gesamten Menschheit sind.

Mein Hör-Eindruck:

Was mir als Erstes auffiel: Die Aufnahme ist übersteuert, leider. Nicht nur, wenn David Nathan textbefohlen lauter werden muss, auch während des ganz normalen Lesens hatte ich oft ein unangenehmes Gefühl im Ohr, weil es mir einfach zu laut war. Das bestätigte mir dann auch der Ausschlagsgraph meines Softwareplayers am Computer. Ständig schlugen die Werte an das Maximum an.

Das ganz zur Seite geschoben, gibt es hier das Rundum-Glücklich-Paket. David Nathan ist in Höchstform. Dass er Dialoge mit Leben füllen und als perfektes Kopfkino durch das Ohr des Hörers schicken kann, das wusste ich schon. Aber selten habe ich ihn so lebendig auch beschreibenden Text sprechen hören.

Die Dynamik zwischen den Kindern, deren Charaktereigenschaften er perfekt umsetzt, ist absolut spürbar. Die „Gegner“ der Kinder, ob menschlich, übermenschlich oder fantastisch sind allesamt spannend interpretiert.

Da ich das Glück hatte, vor einiger Zeit auch das Buch lesen zu können, muss ich sagen, dass mich das Hörbuch noch mehr gefesselt hat. Beim Buch bin ich an spannenden Stellen immer schneller geworden, hier war ich auf Gedeih und Verderb David Nathan und seiner Sprechgeschwindigkeit ausgeliefert. Und das war gut so! Ich habe mich noch mehr in das Abenteuer der Geschwister hineingezogen gefühlt und habe so noch mehr mitgefiebert.

Der Sprecher:

David Nathan, die deutsche Stimme von u. a. Christian Bale und Johnny Depp, gehört zu den gefragtesten Hörbuchsprechern Deutschlands. Für Random House Audio hat er zuletzt die Hörbücher zu Guillermo del Toros „Die Saat“ und „Das Blut“ und Justin Cronins „Der Übergang“ gesprochen. (Verlagsinfo)

Der Autor

John Stephens ist als Drehbuchautor und Produzent bekannt geworden. Er wirkte nach seinem Studium an so erfolgreichen Fernsehserien wie Gossip Girl oder Gilmore Girls mit. Erst Philip Pullmans Goldener Kompass-Trilogie brachte ihn schließlich auf die Idee, sich dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern zu widmen. (Verlagsinfo)

Die Ausstattung:

Die mit dem Buchcover bedruckten sechs CDs kommen in einem Jewel-Case daher. Das Booklet ist ein Faltblatt mit Infos zur Story und Kurzinfos zu Autor und Sprecher.

Mein Fazit:

Ein fantastisches Abenteuer für die Zielgruppe, für die es hier keine Altersbeschränkung nach oben gibt. Fans von „Harry Potter“ und „Narnia“ finden mit diesem Hörbuch ein ebenbürtiges Erlebnis. Und David Nathan macht als Sprecher einen hervorragenden Job. Er erzählt lebendig und zieht den Hörer ganz tief in die Story hinein.

Gekürzte Lesung auf 6 Audio-CDs
Laufzeit: 7:42 Std.
Originaltitel: The Emerald Atlas – Books of Beginning
Aus dem Amerikanischen von Alexandra Ernst
Gelesen von David Nathan
Vom Verlag empfohlenes Höralter: Ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-8371-0786-9
www.der-audio-verlag.de
www.EmeraldAtlas.com

Der Autor vergibt: (4.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Jonathan Stroud – Das Amulett von Samarkand (Bartimäus 1)

Die Bartimäus-Trilogie:

Band 1:  „Das Amulett von Samarkand“
Band 2:  „Das Auge des Golem“
Band 3: „Die Pforte des Magiers“
Band 4: „Der Ring des Salomo“

Als Hörspielversion ist leider nur der erste Band erschienen.

Die Handlung:

„Dämonen sind überaus heimtückisch. Sie fallen dir in den Rücken, sobald sich ihnen auch nur die geringste Gelegenheit dazu bietet. Hast du verstanden?“

Und ob Nathanael verstanden hat. Er weiß genau, was es mit der Macht von Dämonen auf sich hat. Aus diesem Grund hat er sich ja für Bartimäus entschieden, den 5.000 Jahre alten, ebenso scharfsinnigen wie spitzzüngigen Dschinn. Nathanael braucht einen mächtigen Mitspieler für seinen Plan, denn er will sich rächen! Der Auftrag an Bartimäus ist klar: Er soll das Amulett von Samarkand stehlen, das im Besitz von Simon Lovelace ist.
Doch Nathanael weiß nicht, wie wertvoll und mächtig dieser Gegenstand ist und sieht sich schon bald in einem Strudel gefährlicher Ereignisse. Der Kampf gegen das Böse nimmt seinen Lauf. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Eigentlich sollte die Trilogie rund um Bartimäus aus drei Büchern bestehen. Dann spendierte Stroud aber fünf Jahre nach Erscheinen des dritten Bandes noch einen vierten, der als Prequel dient. Die vier Bücher sind auch alle bereits auf Deutsch erschienen und vorgelesen wurden sie auch schon. Martin Semmelrogge sprach den ersten, Gerd Köster die weiteren Bände.

Nun wurde der erste Band vom SWR als Hörspiel umgesetzt und um die Weihnachtszeit 2010 im Radio in drei Teilen ausgestrahlt. Kein leichtes Unterfangen, aber dem öffentlich rechtlichen Rundfunk ist in ferner Vergangenheit auch schon eine tolle Umsetzung vom „Herrn der Ringe“ und vor einiger Zeit auch Tad Williams‘ „Otherland“-Romanen als Hörspiel gelungen, warum also nicht auch „Bartimäus“?

Die Geschichte ist einfach, aber spannend und vor allem so erzählt, dass der Hörer nach drei CDs dieses gemeine „Wie? Schon Schluss?“-Gefühl hat. Die Dynamik zwischen den beiden Dickköpfen Nathanael und seinem zwangsverpflichteten Dämon Bartimäus ist großartig. Anfangs traut keiner dem anderen und am Ende arbeiten sie sogar zusammen. Und die ganze Zeit ist der Hörer mit dabei und fiebert mit.

Schön ist auch, dass die Geschichte wirklich abgeschlossen ist und nicht wie bei vielen anderen Startbänden viele Fragen offenlässt.

Das Hörerlebnis:

Alles beginnt mit einer Persiflage, einer Cover-Version mit eigenem mit dem Hammer gereimtem Text oder einer tatsächlich ernstgemeinten Eigenkomposition, ich konnte mich nicht entscheiden. Die Musik erinnert stark an die NINE INCH NAILS und der Gesang extrem an RAMMSTEIN. Und die Frage ist, ob die vom Verlag angepeilte Zielgruppe des Buchs, die 10-Jährigen, das so lustig findet wie der geneigte erwachsene Hörer. Sämtliche Musiken während des Hörspiels, die Geräusche und auch die Akteure verhalten sich hingegen kindgerecht, da passt die Titel- und Abspannmusik so gar nicht dazu.

Erzählt wird die Geschichte von zwei Sprechern, was auch ungewöhnlich für ein Hörspiel ist. Die Geschichte aus der Sicht von Nathanael wird von einer Frauenstimme erzählt, wohl, weil man dem Sprecher des Jungen diese Rolle nicht zugetraut hat, anders kann ich mir das nicht erklären. Bartimäus hingegen darf seinen Handlungsfaden selbst erzählen.

Dass dies eine auf CD gepresste Radioproduktion ist, die ursprünglich in drei Teilen gesendet wurde, fällt auf. Jede CD entspricht einer Sendung und wurde auch nach der Ausstrahlung offenbar nicht noch einmal nachbearbeitet. So gibt es am Anfang von CD 2 und 3 jeweils eine Zusammenfassung des gerade Gehörten. Unnötig, wenn man das Hörspiel am Stück hört, was bei der Länge von etwas über 2,5 Stunden sicherlich einige Hörer tun werden.

Was das Radiohörspiel auch ausmacht, ist der Tausch von Geräuschen gegen Hintergrundmusik. Im Gegensatz zu „normalen“ Hörspielen gibt es hier fast ständig irgendeine Hintergrundmusik als Unterlage zu den Dialogen serviert. Geräusche gibt es auch, aber eher im Stil einer inszenierten Lesung. Das ist ein Stilmittel, kein Verlust, denn der Stimmung und Spannung tut das keinen Abbruch.

Wenn es aber Effekte gibt, dann sind sie wirklich richtig gut gewählt. Ist Bartimäus als Fliege unterwegs, so hat der Hörer aufgrund der gewählten Stereo-Effekte tatsächlich das Gefühl, ein Brummer würde ihm den Hörspaß vermiesen wollen. Und wenn ich „der Hörer“ schreibe, dann meine ich mich … ich hatte Kopfhörer auf und wirklich gedacht, es würde eine Fliege um meinen Kopf herumschwirren.

Der Hörer bekommt es hier mit erstaunlich vielen Sprechern zu tun. Wenn man mal einen Moment unaufmerksam ist und nicht richtig zuhört, könnte man den Überblick verlieren. Die Geschichte konzentriert sich aber im Wesentlichen eh auf Bartimäus und Nathanael, von daher kann man diese beiden Stimmen leicht wiedererkennen.

Alle Sprecher bieten durch die Bank eine sehr gute Leistung. Meine Hochachtung gilt besonders dem jungen Nathanael, Kai Gies, der eine altersgerecht tolle Darbietung präsentiert und die weit entfernt ist von einem Vorlesewettbewerb. Und auch Andreas Mannkopff als Bartimäus ist grandios.

Die Sprecher:

Gleich 24 Sprecher sind im Booklet aufgelistet und einige davon sprechen sogar mehrere Rollen:

Andreas Mannkopff = Bartimäus
Christian Redl = Simon Lovelace
Kai Gies = Nathanael
Anton Kurth = Nathanael als 6-Jähriger
Carmen-Maja Antoni = Erzählerin
Klaus Manchen = Mr Underwood
Christine Davis = Mrs Underwood
Isabella Archan = Miss Lutyens
Birgit Bücker = Amanda Cathcart
Karim Cherif, = Kobold / Nittles
Martin Hug = Faquarl
Andreas Szerda = Adlerschnabel / Utukku / Jabor
Jo Jung = Beamter / Protokollarius
Elena Jesse = Kitty
Alexander Schank = Joe / Zeitungsjunge / Squalls junior
Achim Hall = Stierkopf / Slayer / Ramuthra
Berthold Toetzke = Maurice Schyler
Berth Wesselmann = Rufus Lyme
Horst Hildebrand = Carter
Ernst Konarek = Sholto Pinn / Squalls /John
Hubertus Gertzen = Simpkin
Bodo Primus = Ruper Devereaux
Gertraud Heise = Jessica Whitwell
Luce Erdmann = Kleines Mädchen

Die Ausstattung:

Die drei CDs sind farblich passend zum Cover der Jewel-Case-Box bedruckt. Das Booklet ist eine aufklappbare Doppelseite, die noch einmal den Inhalt der Geschichte umreißt, Infos zum Autor gibt und die Sprecher und ihre Rollen auflistet.

Die Reihe:

Es gibt noch drei weitere |Bartimäus|-Bücher, die auch bereits als Hörbuch erhältlich sind. Ob der SWR plant, auch die weiteren Bände als Hörspiel zu bearbeiten, ist nicht bekannt.

Mein Fazit:

Ein spannendes, kurzweiliges und wirklich gut gemachtes Radio-Hörspiel, das nicht nur die Zielgruppe begeistert, sondern auch ältere Freunde von Jugendabenteuern. Bleibt zu hoffen, dass auch die restlichen Bände vom SWR verhörspielt werden, es wäre wirklich ein Gewinn für die Hörlandschaft.

Hörspiel auf 3 Audio-CDs
Gesamtspielzeit: 165 Minuten
Originaltitel: The Amulet of Samarkand
Aus dem Englischen von Katharina Orgaß und Gerald Jung
Hörspielbearbeitung: Renate Greinacher
Musik: deutung / Okusa
Regie: Robert Schoen
ISBN: 978-3-8371-0784-5
www.randomhouse.de/cbjaudio

Der Autor vergibt: (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Kathy Reichs – Tote können nicht reden (Virals 1)

Virals:

Band 1: „Tote können nicht reden“
Band 2: „Nur die Toten kennen die Wahrheit“
Band 3: „Jeder Tote hütet ein Geheimnis“
Band 4: „Exposure“ (ohne dt. Titel)

Als deutsches Hörbuch ist leider nur der erste Teil der Reihe erschienen.

Die Handlung:

Tory Brennan ist die Nichte der berühmten forensischen Anthropologin Tempe Brennan. Mit ihr teilt sie zwei Dinge: Den Instinkt für Verbrechen – und den unbedingten Willen, diese aufzuklären … Auf einer einsamen Insel findet Tory die vergrabenen Knochen eines vor etwa 30 Jahren verstorbenen jungen Mädchens. Torys Versuch, gemeinsam mit ihren Freunden die Identität des Mädchens zu lüften, erweist sich als gefährlicher als erwartet: Bei der Toten handelt es sich um die damals sechzehnjährige Katherine Heaton, deren Verschwinden nie aufgeklärt wurde. Die Spuren des Verbrechens reichen bis in die Gegenwart, bis in ein Labor, in dem wissenschaftliche Experimente mit dem gefährlichen Parvovirus vorgenommen werden. Tory und ihre Freunde infizieren sich mit dem Virus – und erlangen dadurch eine erhöhte Wahrnehmungsfähigkeit, die ihnen bei ihren Recherchen zugutekommt. Denn der Mörder von Katherine Heaton tut alles dafür, dass das Verbrechen nicht ans Tageslicht gebracht wird … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Ob Kathy Reichs gehört hat, dass John Grisham in seinem letzten Buch einen 13-Jährigen ermitteln ließ? Man weiß es nicht. Auf jeden Fall hat jetzt auch Kathy Reichs ein Jugendbuch geschrieben und auch auf dem Terrain, auf dem sie sich auskennt. Ihre allseits bekannte und beliebte forensische Anthropologin Tempe Brennan konnte sie nicht verjüngen, aber eine Nichte konnte sie erfinden. Und so gibt es jetzt nach 13 Büchern, die immer wieder gern das Wort „Bones“ im Namen trugen, das erste Abenteuer, das ein jüngeres Publikum ansprechen soll.

Und das tut es auch. Mit einer Story, die auch ohne komplizierte und eklig genaue Schilderungen von Leichenverwesungen auskommt. Fast fühlte ich mich an die „Fünf Freunde“ erinnert, nur, dass es hier nur vier sind. Tory und drei Jungs. Alles intelligente Kinder von Wissenschaftlern, die zusammen auf einer Insel vor Carolina leben. Hier gehen sie gemeinsam auf Erforschungstouren in Gebiete, die verboten sind. Wohin auch sonst? Macht ja anderswo keinen Spaß.

Nachdem die Jugendlichen einen Hund, der getötet werden soll, aus einem Labor befreien und sich dadurch mit einem Virus anstecken, fügt Kathy Reichs ihrer Geschichte ein neues Element hinzu, das man nicht aus ihren vorangegangen Büchern kennt: Mystery. Denn ab jetzt haben die Teenager hundeähnliche Eigenschaften und schärfere Sinne. Und diese neuen Fähigkeiten helfen ihnen bei der Aufklärung eines jahrzehntealten Vermisstenfalls.

Sowohl die Sprache als auch das Verhalten der Teenager ist dem Alter angemessen und Reichs‘ Charaktere wirken sympathisch, sodass man gern mit ihnen auf Abenteuerjagd geht … wie mit den „Fünf Freunden“ auch … auf Kirren Island. Und auch junggebliebene Erwachsene haben hier viel Spaß und werden gut unterhalten, selbst wenn mir persönlich zu viel Werbung für Apple-Produkte gemacht wird und es ein wenig dauert, bis die Handlung Fahrt aufnimmt.

Wann das nächste Buch mit den vier Jugendlichen auf Deutsch erscheint, ist leider noch nicht bekannt, aber, „VIRALS – Töte können nicht mehr reden“ ist der Anfang einer Jugend-Serie, die einen guten Start hingelegt hat.

Das Hörerlebnis:

Anna Thalbach macht einen super Job. Gleich zu Anfang kann sie beweisen, dass sie spannend erzählen kann, um im Anschluss während einer Rückschau die Freunde vorzustellen. Das tut sie dann in einer Art und Weise, die den Hörer fesselt, obwohl eigentlich noch gar nicht allzu viel passiert. Und es dauert auch eine ganze Weile bis das Abenteuer in Schwung kommt.

Was das Skript hergibt, wird von Thalbach umgesetzt. Ihre Ausdrucksweise und Stimme passt sie den Umständen und Charakteren an. Gefühle und Spannung vermittelt sie hervorragend, und wenn sich Tory mit den Jungs unterhält, dann klingt es wirklich lebendig, authentisch und nicht platt vorgelesen. Hier erkennt man ihre schauspielerischen Fähigkeiten, die sie gekonnt einzusetzen weiß.

Alles in allem hat der Hörer die ganze Zeit das Gefühl, als würde Tory selbst die Geschichte erzählen.

Die Sprecherin:

Anna Thalbach, geboren 1973, liest so eindrucksvoll, dass die Geschichten beim Hören geradezu bildlich werden. 2008 hat sie den Deutschen Hörbuchpreis erhalten. Anna Thalbach lebt und arbeitet in Berlin. (Verlagsinfo)

Die Ausstattung:

Die sechs dem Cover entsprechenden und schlicht bedruckten CDs stecken in einem Jewel-Case. Das Booklet ist ein schwarzes Faltblatt, in dem ein paar Infos zu Autorin und Sprecherin zu finden sind.

Mein Fazit:

Der erste Jugendroman von Kathy Reichs bleibt hoffentlich nicht ihr letzter, denn der Versuch, eine neue Zielgruppe anzusprechen, hat prima geklappt. Spannend, jugendlich, clever und kurzweilig ist das Abenteuer der vier Freunde.

Anna Thalbach liefert hervorragend ab und fesselt den Hörer durch ihr schauspielerisches Können vor dem Mikrofon. Absolut zu empfehlen, nicht nur für die vom Verlag angepeilte Zielgruppe, auch erwachsene Freunde von Jugendliteratur hören hier gerne zu.

Gekürzte Lesung auf 6 Audio-CDs
Gesamtspielzeit: ca. 6:50 h
Originaltitel: Virals
Aus dem Englischen von Knut Krüger
Vom Verlag empfohlenes Hör-Alter: 13 – 15 Jahre
ISBN-13: 978-3837107753
www.randomhouse.de/cbjaudio

Der Autor vergibt: (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

John Grisham – Theo Boone und der unsichtbare Zeuge

Die Handlung:

Theo Boone, Anwaltssohn mit ausgeprägtem Sinn für Recht und Gerechtigkeit, löst die schwierigsten Fälle – und er ist erst dreizehn! Als in seinem Heimatstädtchen Strattenburg, Louisianna, ein Aufsehen erregendes Verbrechen geschieht, ist Theo wie elektrisiert – nun endlich kann er aus nächster Nähe einen großen Prozess verfolgen. Es scheint das perfekte Verbrechen zu sein, und schnell zeichnet sich ab, dass der Angeklagte seiner gerechten Strafe entkommen wird. Doch niemand hat mit Theo gerechnet: Er allein weiß, dass es einen Augenzeugen gibt …
(Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

John Grisham hat ein Jugendbuch geschrieben? Kann er das überhaupt? Überfordert das nicht den jugendlichen Leser/Hörer? Wenn man mal seine ganzen Justiz-Romane mit den knackigen Zwei-Wort-Titeln betrachtet: „Die Firma“, „Die Akte“, „Der Anwalt“ … könnte man das leicht annehmen. Und, warum taucht sein erstes Jugendbuch auf seiner offiziellen Homepage gar nicht auf? An der mangelnden Aktualität der Seite liegt es nicht.

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Paul W. Catanese – Der gefundene Junge (Die Bücher von Umber 1)

Die Handlung:

Als Hap in einer Höhle erwacht, kann er sich an nichts erinnern – nicht einmal daran, wer er ist. Auch der Mann, der sich seiner annimmt, ist ihm unbekannt: Lord Umber, Abenteurer, Erfinder und königlicher Berater. Mit Boroon, einem Wal, der zugleich ein U-Boot ist, bringt Lord Umber ihn nach Kurahaven. Als sie versuchen, etwas über Haps Vergangenheit herauszufinden, stoßen sie auf merkwürdige Dinge. Zum Beispiel kann Hap alle Bücher lesen, egal, in welcher Sprache. Und dann ist da noch diese unheimliche Kreatur, die Hap auf den Fersen ist. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Dies ist der erste Teil der „Umber“-Serie. Denn, so interessant das Schicksal des jungen Happenstance (auf Deutsch „Zufall“, so nennen ihn Umber und seine Begleiter) auch sein mag, noch eine Spur mysteriöser ist Lord Umber selbst. Okay, Happenstance kann im Dunkeln sehen, ziemlich weit und hoch springen, unzählige Sprachen sprechen, komplett ohne Schlaf auskommen – und er kann sich an absolut nichts erinnern. Das ist schon mal was. Aber Lord Umber, der ihn mit seinen beiden seltsamen Begleitern aufnimmt, ist und bleibt dennoch der Mittelpunkt der Geschichte. Schließlich heißt die Serie ja nicht „Die Bücher von Happenstance“.

Und während der Hörer nach und nach immer mehr über Happenstance erfährt und darüber, was er für außergewöhnliche Fähigkeiten hat, und dass ihm eine Kreatur auf den Fersen ist, fragt sich der Fantasy-Fan, ob er das nicht irgendwo schon einmal gehört hat. Hat er, mindestens bei den „Harry Potter“-Büchern, die Rufus Beck auch schon einmal vorgelesen hat.

Das war dann aber auch die einzige Gemeinsamkeit mit dem Zauberschüler, denn die Abenteuer, die der Junge zusammen mit seinen neuen Freunden erlebt, sind schon andere. Und die Auflösung, woher Lord Umber eigentlich stammt, war für mich überraschend.

Die Geschichte macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Und für den, der des Englischen nicht mächtig ist, bleibt zu wünschen, dass der Verlag auch die Fortsetzungen auf Deutsch veröffentlichen wird.

Das Hörerlebnis:

Rufus Beck ist einer der Sprecher, die den Hörer von Anfang an in seinen Bann ziehen können. Hat der Hörer in den ersten Minuten noch das Gefühl, dass jemand neben ihm sitzt und ihm von einem Jungen erzählt, der ohne Erinnerungen in einer Höhle erwacht, so steht man kurz danach schon neben dem Jungen und erlebt seine Abenteuer mit.

Auch wenn es hier weder Musik noch Effekte zur Unterstützung gibt, schafft Beck es gekonnt, die vom Autor gewünschte Atmosphäre ins Ohr des Hörers zu bringen. Die Charaktere sind gut zu unterscheiden und auch die Emotionen werden von Beck perfekt transportiert.

Nie wird er zu laut oder zu leise, immer ist der Sprecher gut zu verstehen, und das schafft ein rundum angenehmes Hörerlebnis.

Der Sprecher:

Rufus Beck ist als Hörbuchsprecher vor allem durch „Harry Potter“ populär geworden. Für die Interpretation hat er vier Goldene und vier Platin-Schallplatten sowie 2008 den HÖRkulino im Rahmen des Deutschen Hörbuchpreises bekommen. Er ist bis heute einer der beliebtesten Hörbuchsprecher überhaupt. (Verlagsinfo)

Die Ausstattung:

Die vier CDs ließen sich leicht aus den Trays der Jewel-Case-Box entnehmen. Sie sind mit dem ansprechenden Wal-Cover bedruckt, das sowohl Buch als auch Hörbuch ziert. Das Booklet ist ein kleines Faltblatt, in dem Informationen zu Autor und Sprecher zu finden sind und eine Handlungszusammenfassung, die etwas ausführlicher ist als die von der Rückseite der CD-Box.

Die Serie:

Aus der „Umber“-Serie sind bislang im englischen Original zwei Bücher erschienen. „Happenstance Found“ (2009) und „Dragon Games“ (2010). Das dritte Buch soll am 8. Februar 2011 unter dem Titel „The End of Time“ erscheinen.

Wann und ob in Deutschland mehr als nur der erste Titel erscheinen wird, ist bislang nicht bekannt und womöglich vom wirtschaftlichen Erfolg von „Der gefundene Junge“ abhängig.

Nachtrag vom 24.06.2015: Offenbar hat sich die Geschichte bei uns nicht gut verkauft, denn es ist kein weiterer Teil der Trilogie auf Deutsch erschienen.

Mein Fazit:

Ein schönes Abenteuer für die vom Verlag angepeilte Zielgruppe, das ohne unpassende Gewaltdarstellungen auskommt. Spannend und mit einem offenen Ende, das Lust auf den nächsten Band macht, ohne zu frustrieren. Denn die wichtigen Fragen werden beantwortet und nicht auf die nächste Ausgabe verschoben.

Eine knapp dreiminütige Hörprobe bietet der Verlag hier an.

Gekürzte Lesung auf 4 Audio-CDs
Gesamtspielzeit: 5:05 h
Originaltitel: Happenstance Found (2009)
Aus dem Englischen von Birgit Schmitz
Vom Verlag empfohlenes Alter: 10 – 11 Jahre
ISBN-13: 978-3837105636
www.randomhouse.de/cbjaudio

Der Autor vergibt: (4.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Smith, Lisa J. – Im Zwielicht (Vampire Diaries 1, Hörbuch)

Die „Vampire Diaries“ laufen seit einiger Zeit erfolgreich auch im deutschen Fernsehen. Die Serie basiert auf der Jugendbuchreihe gleichen Namens der amerikanischen Autorin Lisa J. Smith. Fürs Fernsehen entdeckt wurde der Stoff sicherlich im Kometenschweif der momentanen Twilight-Euphorie und tatsächlich werden Fans vor Freude jubilieren, bietet „Vampire Diaries“ doch einen praktisch baugleichen Plot, und das, obwohl Smith den ersten Teil der Reihe bereits 1991 veröffentlichte.

_Elena ist die_ Königin ihrer Highschool: Bildhübsch und beliebt, hält sie sich einen Hof Freundinnen, die sie umschwirren wie die Motten das Licht. Alle Jungs liegen ihr zu Füßen und sie hat die freie Auswahl, wem sie ihre Gunst gewähren will. Bisher war der nette Matt Mann der Stunde gewesen, doch während der Sommerferien ist Elena aufgegangen, dass sie eigentlich nur mit Matt befreundet sein will. Also macht sie mit ihm Schluss, mal ganz nebenbei auf dem Schulweg. (Ein Tipp an die jugendlichen Leser: Es handelt sich hier um Fiktion, dass das Ende einer Beziehung jemals so harmonisch und geradezu kuschelig über die Bühne geht, ist relativ unwahrscheinlich – nur so als Rat für den weiteren Lebensweg.)

Somit ist Elena frei für neue Abenteuer. Wie gut, dass es da prompt einen Neuzugang in ihrem Jahrgang gibt – den feschen (Italiener!) Stefano Salvatore, der stilsicher im Porsche vorfährt und die getönte Sonnenbrille auch im Unterricht nicht abnimmt. Hach, wie romantisch! Elena ist sofort Feuer und Flamme und macht es sich zur Aufgabe, Stefanos Herz zu erobern. Dabei geht sie vor, als handele es sich um einen Geschäftsplan und nicht um Herzensangelegenheiten. Sich Stefano zu angeln wird zum Selbstzweck. Dass sie ihre Freundinnen auf einem Friedhof mit Blut schwören lässt, ihr bei der Um-den-Finger-wickel-Aktion immer beizustehen, ist da nur die Krönung der pubertären Hysterie.

Kurzum, Stefano erweist sich als harter Brocken. Er scheint völlig immun gegen Elenas sprühenden Charme und ihre überdurchschnittliche Schönheit zu sein. Doch halt! Natürlich ist das nur ein literarischer Kniff, um das Unausweichliche etwas hinauszuzögern und die reichlich konfliktarme und geradlinige Handlung auf Romanlänge zu strecken. Denn selbstverständlich ist Stefano verknallt in Elena, nur trägt er – natürlich! – ein dunkles und gefährliches Geheimnis mit sich herum und will deshalb jeden von sich fernhalten. Schließlich ist Stefano ein Vampir aus dem Florenz des 15. Jahrunderts und Elena sieht haargenau aus wie seine damals verflossene Catarina, die ihn und seinen Bruder Damon zum Vampir machte, nur um sich dann (gekränkte Eitelkeit) durchs Sonnenlicht zu einem Häufchen Asche verbrennen zu lassen.

Aber „Im Zwielicht“ wäre kein ordentliches Jugendbuch, wenn nicht alles doch noch in die richtigen Bahnen gelenkt würde: Stefano und Elena finden schließlich zueinander und Elena ergeht sich in schwülstigen und endlosen Tagebucheinträgen über die Schicksalhaftigkeit ihrer Liebe. Nebenbei taucht auch noch Damon auf, der ein paar Leute umbringt, um Stefanos Aufmerksamkeit zu erregen (Stefano erweist sich allerdings als ziemlich träge in dieser Hinsicht) und die Geschichte generell etwas aufzumischen. Bevor das alles jedoch zu einem Höhepunkt führen kann, beendet Lisa J. Smith ihr Buch einfach, genau da, wo andere Autoren ihren Showdown einbauen würden. Die Erzählung endet damit so unvorhergesehen und abrupt, dass man zunächst annimmt, einfach vergessen zu haben, eine weitere CD einzulegen. Doch dem ist nicht so, Lisa J. Smith beendet den ersten Teil ihrer Reihe tatsächlich mitten in der Szene, gerade als ob ihr die Puste ausgegangen wäre. Sehr schade.

_Smiths „Vampire Diaries“_ können wirklich nur jugendlichen Leserinnen uneingeschränkt empfohlen werden. Für diese hat sie einen Roman voller romantischer Klischees verfasst, die man so hochdosiert nur in jungen Jahren gut finden kann. Dass sie dabei ihre Protagonistin Elena praktisch als die Oberzicke der Schule charakterisiert, ist noch ihr größter Fehler. Elenas Oberflächlichkeit äußert sich vor allem in ihrer Fokussierng auf das Äußerliche: Darauf, wie sie erscheint, welches Bild sie bei anderen erweckt. Dass Stefano dabei nur das letzte Accessoire in ihrer Beliebtheitskollektion ist (oder zumindest so erscheint), stößt beim Leser sauer auf und macht die beiden nicht gerade zu Vorbildern in Sachen schicksalhafter Liebe. Zwar meint Elena, unsterblich in Stefano verliebt zu sein, doch kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie sich eigentlich nur in ihrer Eitelkeit gekränkt fühlt, weil er ihr so lange widersteht. Denn das facht ihr Interesse erst recht an – dieses ewige gefühlsmäßige hin und her, das zu keinem wirklichen Ergebnis führt, mag für das anvisierte Publikum (Mädchen zwischen 13 und 17) wirklich spannend sein. Alle mit etwas mehr Jahren auf dem Buckel werden sich von der generellen emotionalen Unreife der Charaktere wohl eher genervt fühlen und froh sein, dass sie die Pubertät bereits hinter sich gelassen haben.

CBJ Audio hat „Im Zwielicht“ als gekürzte Lesung auf vier CDs veröffentlicht, wobei es ausnahmsweise wirklich keine Rolle spielt, dass der Roman für die Hörbuchfassung etwas zusammengeschrumpft wurde. Da die Handlung und die Charaktere relativ eindimensional daherkommen, hat man beim Hörbuch nie den Eindruck, wichtige Entwicklungen zu verpassen. Sprecher Adam Nümm schafft das Kunststück, den Text absolut ironiefrei zu lesen (großes Lob!), ihm also immer mit dem nötigen Ernst zu begegnen, den Fans der Reihe erwarten werden. Von Zeit zu Zeit sind Tagebucheinträge Elenas eingesträut (gelesen von Jennie Appel), die man wohl getrost hätte kürzen können, da sie die Handlung nicht vorantreiben. Allerdings wurden sie vermutlich zumindest in Teilen erhalten, um dem Originalsound des Buches nahezukommen. Mehrwert bieten sie jedenfalls nicht.

_Abschließend kann man_ sagen: Ein empfehlenswertes Hörbuch für alle, die lieber hören als sich das Buch vorzunehmen. Allerdings sollten sich Erwachsene möglichst fernhalten, außer sie stehen noch in gutem Kontakt zu ihrem inneren Teenie.

|4 Audio CDs
gelesen von Adam Nümm
ISBN-13: 978-3837104295
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_Lisa J. Smith beim Buchwurm:_
[Engel der Verdammnis (Night World 1)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6012
[Prinz des Schattenreichs (Night World 2)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6013
[Jägerin der Dunkelheit (Night World 3)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6014