„Finsteres Verlangen“, der dreizehnte Band der Anita-Blake-Reihe geht richtig gut, weil klassisch, los: Anita sitzt in ihrem Büro bei Animators Inc. einem Kunden gegenüber, der eine sehr gefährliche Aura ausstrahlt und einen Vorfahren erweckt haben will. Dieser Einstieg lässt hoffen, stellt sich dieser Kunde doch als Auftragskiller heraus, was zu allen möglichen Verwicklungen und Schießereien führen könnte.
Könnte, denn Laurell K. Hamilton entscheidet sich stattdessen dafür, den viel versprechenden Auftakt für die nächsten paar Hundert Seiten unter den Tisch fallen zu lassen, um erst am Schluss wieder darauf zurückzukommen. Vielmehr füllt sie den gesamten Mittelteil des Romans mit Bettgeschichten und Machtspielchen, wobei sich die Bettgeschichten in vielen Fällen unter Machtspielchen subsumieren lassen. Belle Mortes Stellvertreterin Musette ist nämlich in St. Louis eingetroffen, um etwas Unruhe zu stiften. Scheinbar ist Belle Mortes Ego angekratzt, weil zwei Männer (Jean-Claude und Asher) sie verlassen haben und auch kein Interesse daran zeigen, zu ihr zurückzukehren. Diese Tatsache scheint ihr erst einige Jahrhunderte nach dem tatsächlichen Ereignis aufzufallen, aber dafür ist sie jetzt eben besonders eingeschnappt. Und eingeschnappte Vampire sind nie ein Vergnügen.
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