Charlaine Harris’ „Vorübergehend tot“ mag mit seinem Cover wohl auch Männer neugierig machen. Denn da gibt es sowohl auf dem Buchdeckel als auch auf dem Rücken eindrückliche weibliche Reize zu sehen. Doch sollte Mann sich davon nicht locken lassen. „Vorübergehend tot“ ist nämlich ein reiner Frauenschmöker und Harris fährt sämtliche Geschütze auf, um ihre Leserinnen zu begeistern.
Handlung
Da wäre zunächst die erzählende Protagonistin Sookie Stackhouse. Sookie ist jung und hübsch – natürlich. Doch ihre „Behinderung“ hat ihr bisher alle Chancen im Leben verbaut. Sookie kann nämlich Gedanken lesen, weswegen sie weder eine höhere Bildung noch einen Mann hat. Ein ziemlicher Stimmungskiller sei das, wenn man die Gedanken des Mannes beim Sex hören müsse … Und so arbeitet Sookie als Kellnerin in einer kleinen Kneipe im provinziellen Städtchen Bon Temps und versucht sich ansonsten aus dem gesellschaftlichen Leben herauszuhalten. Charlaine Harris – Vorübergehend tot. Vampir-Roman weiterlesen →
„Fairwater oder Die Spiegel des Herrn Batholomew“ besitzt keine gewöhnliche Handlung, denn jedes Kapitel ist eine eigene Kurzgeschichte aus der Sicht einer jeweils anderen Person, die sich allerdings alle um Fairwater, das Venedig Marylands, drehen. Und dieses Fairwater ist keine normale Stadt, denn zum einen ist es auf keiner Landkarte verzeichnet und zum anderen geschehen dort sehr merkwürdige Dinge und nichts ist so wie es scheint …
Detektiv und Magier Harry Dresden kommt einem mörderischen Hexer auf die Spur, den er unbedingt fassen und ausschalten muss, da man sonst ihm die Untaten anhängen wird … – Auftakt einer erfolgreichen Serie, die erfolgreich, unterhaltsam und unter Einsatz trockenen Humors den „Private Eye“-Krimi mit dem Horror-Thriller kombiniert. Jim Butcher – Sturmnacht [Harry Dresden 1] weiterlesen →
Im zweiten Teil der neuen Trilogie von Troy Denning – „Die Rückkehr der Erzmagier“ – geht es weitaus gradliniger zu als noch im komplexen ersten Band, der wegen seiner Masse an verschiedenen Handlungseinheiten irgendwann nur noch schwer durchschaubar war. Dieses Problem konnte der Autor im zweiten Teil über weite Strecken lösen, und dennoch krankt auch „Die Belagerung“ an verschiedenen Schwerpunktverschiebungen, die sich bei der Vielzahl an Schlachtszenarien vor allem aus der übertriebenen Darstellung von Kampfhandlungen, Sprüchen und Ergebnisanalysen zusammensetzen. Fast könnte man sogar sagen, dass die eigentliche Erzählung gerade deswegen auch hier nicht so ganz an Schwung gewinnen möchte, selbst wenn es eigentlich mit permanent hohem Tempo vorangeht. Aus genau diesem Grunde darf man letztendlich zwar auch von einer Steigerung sprechen, aber dennoch fällt es mir nach zwei Dritteln der Geschichte recht schwer, mit der ganzen Sache warm zu werden.
Das Paradies ist verloren – vernichtet von unserer eigenen Hand, zerrissen von unseren eigenen Klauen und Zähnen. Wegen dieses Verbrechens sind wir PARIAS.
Heute lauern wir inmitten der menschlichen Herde. Wir sind Wölfe im Schafspelz und unsere Sinne führen uns zu unserer Beute.
Unsere eigenen Geschwister wenden sich gegen uns, und Geschöpfe aus dem Schatten der Erde setzen uns nach. Unser Blut kocht vor Wut, wenn die Zeit des Vollmonds näher rückt.
Du, der du uns jagen willst, sei gewarnt: Wir werden den Spieß umdrehen, und du wirst erkennen, dass du nicht der Jäger, sondern unsere Beute bist.
(Auszug aus dem Quellenband)
„In einer Zeit, die weit entfernt in unserer Zukunft liegt, ist die Erde zum gigantischen Schlachtfeld der Mächte von Gut und Böse geworden. Gewaltige Fegefeuer brennen dem Planeten ihr dunkles Zeichen ein, und die Streiter des Einen führen einen scheinbar aussichtslosen Kampf gegen die unheiligen Kreaturen des Herrn der Fliegen – die Traumsaat.“ (Auszug aus dem Regelwerk)
Über die Welt von Engel
„Engel“ ist ein Rollenspiel, oder besser gesagt ein Erzählspiel, das in ferner Zukunft im Jahre 2654 angesiedelt ist, nachdem die Engel des Herrn auf die Erde gekommen sind, um die Menschheit zu beschützen. Doch in dieser Welt hat sich im Vergleich zu heute einiges verändert:
„Club Dead“ ist mittlerweile schon der dritte auf Deutsch erschienene Roman von Charlaine Harris um die Kellnerin Sookie Stackhouse (in den USA sind bereits fünf Bände der Serie zu haben). Sookie ist eigentlich ein Durchschnittstyp. Okay, sie ist offensichtlich recht attraktiv und weiß ihre langen blonden Haare und ihre gute Figur zu ihrem Vorteil einzusetzen, doch ansonsten gibt es eher wenig, was sie für den Leser auf Anhieb interessant macht: Sie hat nur eine minimale Schulbildung, lernt neue Vokabeln aus einem Abreißkalender und verdient ihr Geld als Kellnerin in einer Bar in dem Pronvinzkaff Bon Temps. Doch Sookie hat auch ihre faszinierende Seite: Sie kann nämlich Gedanken lesen und ihr Freund ist ein Vampir. In den beiden vorangegangenen Bänden, [„Vorübergehend tot“ 788 und „Untot in Dallas“, durfte die geneigte Leserin erfahren, wie Bill – nämlicher Vampir – und Sookie sich kennen lernten, sich näher und schließlich zusammenkamen, wie Sookies Gedankenleserei funktioniert und dass Vampire ganz normale Bürger in den USA sind. Hier im dritten Band hat sich also Harris‘ mit Vampiren und anderem übernatürlichem Getier bevölkerte Welt schon etabliert und so kann sich die Autorin voll und ganz auf ihre Charaktere und die Handlung konzentrieren.
In [„Untot in Dallas“ 939 verließen wir Sookie und Bill in trauter Zweisamkeit. Doch in „Club Dead“ ziehen die ersten Regenwolken am Horizont auf. Der biedere Bill, der Sookie bisher mit Liebesbeweisen überschüttet hat und eigentlich schon viel zu aufmerksam für einen heterosexuellen Mann in einer festen Beziehung ist, entwickelt sich nun schlagartig zum typischen Boyfriend: Er sitzt nur noch zu Hause, starrt auf seinen Computer und würdigt Sookie kaum noch eines Blickes. Die ist ziemlich angenervt und auch seine Erklärung, dass er von der Vampirkönigin mit einem Spezialauftrag bedacht wurde, kann sie nicht vertrösten. Dann muss Bill auch noch die Stadt verlassen und hinterlässt Sookie seltsame Anordnungen für den Fall seines Ablebens.
Es kommt, wie es kommen muss. Ein paar Wochen später taucht Eric bei Sookie auf – in der Vampirhierarchie Bills direkter Vorgesetzter – um ihr zu erklären, dass Bill vermisst wird. Sookie, die sich nicht ganz sicher ist, ob sie auf Bill sauer oder um ihn besorgt sein soll, beschließt, ihn ausfindig zu machen und dazu ihre Gedankenleserei einzusetzen. So schickt Eric sie nach Jackson in den Club Dead, damit sie sich dort in den Gedanken der Besucher umhören und vielleicht einen Hinweis auf Bills Verbleib erhaschen kann. Natürlich geht dieser Plan schon bei der erstbesten Gelegenheit schief und Sookie muss sich, wie immer, mit Untoten, Irren, Leichen und Werwölfen rumschlagen. Und als sie Bill dann endlich gegenübersteht, muss sie erst einmal herausfinden, ob sie ihn überhaupt noch will …
Wer am Ende von „Untot in Dallas“ dachte, Sookies und Bills Beziehung würde nun immer so idyllisch weitergehen, der hat aufs falsche Pferd gesetzt. Und mal ehrlich, so zuckersüß, wie es bei den beiden zuging, hätte der Durchschnittsleser nach vier Bänden Diabetis entwickelt. Dass sie jetzt wie jedes andere Paar auch mit dem Fluch des Alltags kämpfen müssen, bringt Schwung in ihre überirdische Beziehung und macht gleichzeitig Platz für andere Charaktere, die um Sookie buhlen dürfen. Da wäre zunächst der Vampir Eric, der schon in den letzten beiden Romanen auftauchte und mit seinen selbstbewussten Flirtversuchen und großem Sexappeal jedes Leserinnenherz höher schlagen lassen dürfte. Eric darf in „Club Dead“ viel mehr Zeit mit Sookie verbringen, und auch wenn diese seine Avancen immer wieder unterbinden will, spürt man in diesen Szenen ganz besonders das erotische Knistern zwischen den beiden. Und zum anderen wäre da noch der Werwolf Alcide, der sie in Jacksons Szene einführen soll. Nun erinnert Alcide zwar mit seiner grundsoliden, überaus netten Art sehr an einen ganz ähnlich angelegten Werwolf aus der Romanserie von Laurell K. Hamilton, doch bleibt Sookie ihrem Bill treu, selbst wenn sie stinkwütend auf ihn ist. So hält sich der erotische Overkill in Grenzen, auch wenn Alcide und Sookie in Jackson als Pärchen auftreten, um möglichst unverdächtig zu wirken.
Nun, es ist ziemlich klar, dass Sookie Bill am Ende der Geschichte finden und retten muss. Viel interessanter ist also, wie sie ihren Lover tatsächlich ausfindig macht und ihn aus den Fängen seiner Ex-Geliebten rettet. Wie immer gibt es viele Einblicke in die sozialen Vampirstrukturen und als Bonus kommt natürlich auch Bubba wieder vor (Leser der Serie werden wissen, wer hier gemeint ist – schließlich reagiert er auf seinen wahren Namen recht allergisch). „Club Dead“ erreicht zwar nicht den Grad an Action, den Harris noch in „Untot in Dallas“ aufgefahren hat, doch bietet der Roman eine ausgewogene Mischung aus Action, Mystery, Krimi, Horror und Erotik.
Die Übersetzung verbessert sich mit jedem neuen Roman aus der Serie merklich, was das Lesevergnügen ungemein steigert. Überhaupt, das Lesevergnügen: „Club Dead“ ist ein unterhaltsamer Schmöker, ein wunderbares Buch zum Abschalten mit genau dem Genremix, der besonders weibliche Leser ansprechen wird. Leider sieht man diesmal recht wenig von Bill, doch kann Eric den Verlust mit seiner lässigen Art mehr als wettmachen. Besonders Fans seines Charakters werden diesmal also auf ihre Kosten kommen.
Kurzum: „Club Dead“ wird Fans der Serie nicht enttäuschen!
|Originaltitel: Club Dead
Aus dem Englischen übertragen von: Dorothee Danzmann|
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