Petra Durst-Benning – Am Anfang des Weges: Roman (Fotografinnen-Saga, Band 1)


Worum gehts?

Anfang des neunzehnten Jahrhunderts. Die junge Minna Reventlow, genannt Mimi, liebt die Fotografie. Sie war schon immer anders als andere Frauen ihres Alters, die sich um Ehemann und Haushalt kümmern. Sie möchte ihrer Leidenschaft nachgehen und im besten Fall damit ihr Geld verdienen.

Als ihr Freund Heinrich ihr einen Heiratsantrag macht, schlägt sie das endgültig in die Flucht. Sie möchte sich als Wanderfotografin versuchen und wird dabei von ihrem Onkel Josef, ebenfalls ein Fotograf, inspiriert.
Doch als dieser Onkel Josef ernsthaft erkrankt, beschließt Mimi zu ihm zu reisen um sich eine Weile, bis zu seiner Genesung um ihn zu kümmern. So kommt sie also in die Leinenweberstadt Laichingen. Das Volk dort ist sehr konservativ und die junge, wilde Mimi wird argwöhnisch beäugt und für nicht gut befunden. Doch darüber sieht Mimi hinweg, sie ist fest entschlossen, für eine Weile das Fotoatelier ihres Onkels zu übernehmen.

Inhalt

Gerade ist Mimi vor einem Leben in Abhängigkeit geflohen. Sie hat den Heiratsantrag ihres Heinrichs abgelehnt, weil sie sich ein Leben als Ehefrau und Hausfrau nicht vorstellen kann und möchte. Vielmehr liebt sie Schönheit der Natur und das Spiel von Licht und Schatten. Sie möchte das ganze Land bereisen und den Menschen eine Freude mit ihren künstlerischen Fotografien bereiten.

Der Start in dieses Leben beginnt recht holprig und sie stößt auf wenig Hilfe. Doch als sie sich erst einmal einen Namen als gute Fotografin gemacht und sogar die Königin vorn Württemberg abgelichtet hat, kann sie sich vor Aufträgen gar nicht retten.

In Ulm angekommen, begegnet sie dem charismatischen Hannes. Sofort haben die beiden einen Draht zueinander. Mimi ist fasziniert von dem breitschultrigen Mann mit dem Lockenschopf. Mit ihm könnte sie sich eine Zukunft ausmalen, doch dann erhält sie eine Nachricht der Mutter. Ihrem Onkel Josef gehe es gesundheitlich gar nicht gut und ob sie mal bei ihm vorbeischauen könne. Mimi sieht es als ihre Pflicht an dies zu tun und macht sich auf den Weg, obwohl sie bereits einen weiteren Auftrag angenommen hatte, der wohl nun zunächst verschoben werden muss. Schweren Herzens verlässt sie also ohne eine weitere Verabredung mit Hannes die Stadt und ist felsenfest davon überzeugt, ihn nie wieder zu sehen.

In Laichingen angekommen fühlt Mimi sich wie in einer eigenen kleinen zurückgeblieben Welt. Alle Bewohner dienen und verehren den Fabrikinhaber Gehringer. Mimi hatte auch bereits eine etwas andere Begegnung mit diesem Mann und findet ihn alles andere als sympathisch. Doch aufgrund ihrer sehr offenen und künstlerischen Art, fällt Mimi auch der Start in dieser Stadt nicht besonders leicht, zunächst…

Mein Eindruck

Als Allererstes muss einfach das Cover des Buchs erwähnt werden. Aufgrund dieser Schönheit bin ich auf den Titel überhaupt erst aufmerksam geworden. Es zeigt das Profil der Protagonisten Mimi vor einer idyllischen Berglandschaft. Unterbewusst bekommt man durch diese Abbildung schon eine Verbindung zum Handlungsort und der Hauptfigur.

Die Autorin startet in die Geschichte bei dem Heiratsantrag von Heinrich an seine Verlobte Mimi, welches auch gleich ihre Flucht bedeutet. Und somit reist man an Mimis Seite durchs Land und begleitet sie bei ihren Höhen und Tiefen der Wanderfotografie. Immer wieder wird bewusst, wie schwer es ist in dieser Zeit zu (über)leben. In den meisten Fällen ist die Zukunft schon in der Kindheit geprägt, denn den Beruf den der Großvater ausgeübt hat den wird auch der Vater erlernen und dieser wiederum gibt sein Wissen an deinen Sohn weiter. Diese Traditionen wird auch in Laichingen großgeschrieben, klar, dass darüber nicht jedermann glücklich ist.

Man hat durch die Schilderungen und die Schreibweise der Autorin wirklich das Gefühl selbst eine Zeitreise in die Vergangenheit zu machen und am Ende kann man ganz klar sagen, dass früher ganz gewiss nicht immer alles besser war.
Dieses erste Band der Trilogie führt einen, wie der Titel schon sagt, erst einmal in die Geschichte ein. Man wird mit Mimi und ihrer Familie bekannt gemacht und lernt nebenbei Einiges über die Anfänge der Fotografie kennen. Es wird kein wirklicher Spannungsbogen aufgebaut, vielmehr handelt es sich um eine unterhaltsame, kurzweilige Erzählung. Wobei ich mir sehr sicher bin, dass im Laufe der Trilogie die Spannung nicht zu kurz kommen wird, so vielversprechend der erste Teil bereits ist.


Über die Autorin

Petra Durst-Benning wurde 1965 in Baden-Württemberg geboren. Seit über zwanzig Jahren schreibt sie historische und zeitgenössische Romane. Fast all ihre Bücher sind SPIEGEL-Bestseller und wurden in verschiedene Sprachen übersetzt. In Amerika ist Petra Durst-Benning ebenfalls eine gefeierte Bestsellerautorin. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Hunden südlich von Stuttgart auf dem Land. (Verlagsinfo)


Fazit

Ein solider Beginn einer hoffentlich schönen Trilogie, wobei mir ein wenig mehr Spannung durchaus gut gefallen hätte. Es ist keinsfalls so, dass die Geschichte nur so dahinplätschert, aber extrem fesselnd ist sie halt bisher auch noch nicht. Dennoch muss ich sagen, dass ich sehr neugierig auf den zweiten Teil bin, wo ich doch unbedingt wissen möchte, wie es mit Mimi, Josef und Co. Weitergeht. Und dann hoffe ich, auch auf ein bisschen mehr Spannung zu treffen.

Gebunden 448 Seiten
ISBN: 3764506628

www.randomhouse.de/blanvalet/verlag
www.durst-benning.de

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