Alle Beiträge von Michael Drewniok

Bill Napier – Die Offenbarung. Thriller

Das geschieht:

Dr. Fred Findholm gilt als das schwarze Schaf seiner Familie, die im schottischen Aberdeen als renommierte Anwaltsdynastie etabliert ist. Jeder Sohn ist bisher dort eingetreten, doch Fred hat sich davongemacht. Bis in die Arktis hat es ihn verschlagen. Dort besitzt er eine kleine Wetterstation, deren Daten er verkauft. Das sichert ihm mehr schlecht als recht sein Auskommen. Deshalb greift Findholm zu, als ihn die „Norsk Advanced Technologies“ anheuert, um einem polaren Rätsel nachzugehen. Unweit der Insel Grönland und gefährlich nahe an den Ölförderstätten der Gesellschaft treibt ein Eisberg, auf dem ein geheimes Lager entdeckt wurde.

Findholm soll herausfinden, was dort vor sich geht. Er stößt auf eine mysteriöse Gruppe angeblich US-amerikanischer Forscher und Militärs, die ein abgeschossenes Flugzeug bergen wollen. Vor fünf Jahrzehnten ging es nieder, an Bord nicht nur die Leiche des Kernphysikers und berüchtigten Atomspions Lev Baruch Petrosian, sondern auch dessen Tagebücher. Mit diesen macht sich Findholm nach seiner Rückkehr aus dem Staub, als er merkt, dass er für die „Norsk“ und deren geheimnisvolle Hintermänner höchst gefährliche Kastanien aus dem Atomfeuer holen sollte. Petrosian hat einst eine Möglichkeit gefunden, die Ur-Energie des Universums anzuzapfen. Das potenzielle Ergebnis: eine Waffe, mit der sich die ganze Welt vernichten ließe.

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Lars Baumgart – Das Konzept Emma Peel. Der unerwartete Charme der Emanzipation: The Avengers und ihr Publikum

Diana Rigg als Emma Peel ist der Charme, Patrick Macnee als John Steed der Schirm, aber auch die Melone. Glücklicherweise wiegt Emma diese ungerechte Doppelwertigkeit des Mannes im deutschen Titel der Fernsehserie „The Avengers“ wieder auf. Das ist jetzt (endlich …) auch wissenschaftlich erwiesen.
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Peter Williams – Leuchtfeuer über der Brandung. Die dramatische Geschichte der Leuchttürme von der Antike bis heute

Mit Leuchttürmen ist es wie mit Walen oder Feuerwehrautos: Sie sind groß, sie sind auffällig, jeder Mensch liebt sie, denn sie stehen für das Nützliche, Harmlose, Gute. Niemals dienten sie kriegerischen Zwecken (was ein Irrtum ist), stattdessen sorgten kernige Wärter im einsamen, zuverlässigen Dienst dafür, dass stets jenes Licht brannte, welches vertrauensvolle Seeleute durch Nebel, Sturm und Dunkelheit an gefährlichen Klippen, Sandbänken und ähnlichen Unglücksorten vorbei in den sicheren Hafen lotste.

Die Idee, von Land auf See mit Licht zu warnen und zu signalisieren, ist bestechend einfach. Kein Wunder, dass es schon seit Jahrtausenden praktiziert wird. Peter Williams, der Verfasser des hier vorgestellten Buches, präsentiert die ereignisreiche Geschichte des Leuchtturms in neun Kapiteln, welche die Zeit von der Antike bis in die unmittelbare Gegenwart abdecken.

Inhalt

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Preston, Douglas/Child, Lincoln – Revenge – Eiskalte Täuschung

_|Helen|-Trilogie:_

Band 1: [„Fever – Schatten der Vergangenheit“ 6942
Band 2: _“Revenge – Eiskalte Täuschung“_
Band 3: „Two Graves“ (noch ohne dt. Titel)

_Das geschieht:_

Nachdem Aloysius Pendergast, Spezialagent des FBI, feststellen musste, dass Gattin Helen bei einem Afrika-Urlaub vor Jahren nicht zufällig von einem Löwen gefressen wurde, hat er die übliche Selbstkontrolle verloren. Unter Ausnutzung seines persönlichen Reichtums sowie unter Missbrauch diverser Dienstbefugnisse hat er einen privaten Rachefeldzug gegen Helens Mörder begonnen (s. |Fever – Schatten der Vergangenheit|).

Eine mysteriöse Macht – der „Bund“ – steckt hinter dem Anschlag, der gleichzeitig offenbart, dass Pendergast Helen, die dem „Bund“ eng verbunden war, nicht wirklich kannte. Über ihre Familie und ihre Vergangenheit hat sie selten gesprochen. Deshalb wird Pendergast überrascht, als er ausgerechnet Judson Esterhazy, Helens Bruder, ins Vertrauen zieht, denn dieser war an dem Mordkomplott beteiligt.

Um eine Entlarvung zu verhindern, lockt er den hartnäckig ermittelnden Schwager in eine Falle. Als dieser dem Tode geweiht scheint, informiert ihn Esterhazy, dass Helen noch lebt. Pendergast entkommt schwer verletzt. Esterhazy weiß, dass er sich einen unerbittlichen Todfeind gemacht hat, und wendet sich hilfesuchend an den „Bund“. Der geheimnisvolle Senor Fischer schickt seinen Ausputzer Falkoner los, der sämtliche losen Fäden kappen soll, die auf den „Bund“ hinweisen.

Falkoner nimmt sich Esterhazys an. Um Pendergast eine neue Falle zu stellen, entführen das Duo dessen Mündel Constance. Sie wird an Bord der Yacht „Vergeltung“ geschafft. Dort wartet eine bitterböse Schar schwer bewaffneter Männer auf den FBI-Agenten. Allerdings unterschätzt vor allem der arrogante Falkoner Pendergast, der zudem auf die Unterstützung einiger exzentrischer aber sehr talentierter Freunde zurückgreifen kann, wodurch er den Spieß mit spektakulärer Wirkung umzudrehen vermag …

|“Einer wäre genug / aber zwei weitere kommen …“|

Ring frei zur zweiten Runde eines Kampfes, bei dem die Kombattanten sich lange vor allem umtänzeln und nur selten einen Treffer landen: Mit „Fever – Schatten der Vergangenheit“ startete das Autorengespann Preston/Child 2010 die zweite Trilogie innerhalb ihrer Reihe um einen ganz besonderen FBI-Agenten namens Pendergast.

2004 bis 2006 hatten sie mit der „Diogenes“-Dreiteiler erstmals eine Sub- oder Mini-Serie lanciert und waren damit sehr erfolgreich gefahren. Zur Zufriedenheit der Leserschaft kam die erfreuliche Erkenntnis, dass sich eine Trilogie sehr viel einfacher umsetzen lässt als ein Einzel-Abenteuer, weil das dafür entworfene Konzept gleich drei Geschichten ermöglicht.

|“… gieß‘ Wasser zur Suppe, heiß‘ alle willkommen!“|

Diese Erkenntnis war willkommen, denn Preston/Child haben sich längst zu einer Zwei-Mann-Bestseller-Fabrik entwickelt. Regelmäßig legen sie jährlich einen neuen „Pendergast“-Thriller vor und schreiben ’nebenbei‘ fleißig Solo-Romane. 2011 starteten sie eine neue Serie um die unkonventionelle „Gideon Crew“. Sie versprechen aber fest, Pendergast deshalb nicht zu vernachlässigen.

Selbstverständlich bleibt solcher Aktionismus nicht ohne Folgen. Schon die Qualitätskurve der Pendergast-Reihe zeigte in den vergangenen Jahren eher nach unten. Preston/Child entwickelten quasi ein homöopathisches Rezept für den inhaltlich verdünnten Fortsetzungs-Bestseller, der unterhaltsam sein muss und minderwertig sein darf. Was wie ein Widerspruch klingt, erklärt sich, wenn man einen der neueren Bände liest. „Revenge“ reiht sich da deprimierend perfekt ein.

|Ein Geheimnis geklärt, zwei neue aufgeworfen|

Als typischer Preston/Child-Thriller bietet „Revenge“ eine Kette aufregender Episoden, die eher schlecht als recht durch eine künstlich nebulös gehaltene Hintergrundstory zusammengehalten wird. Wieder dreht sich die Handlung um ein Pendergast-Familienmitglied, und auch sonst schimmert der Copy-&-Past-Faktor des Geschehens deutlich durch.

Die Autoren suggerieren tolle Enthüllungen, halten sich diesbezüglich jedoch zurück; erste Kätzchen, die aus dem Plot-Sack gelassen werden, deuten Ungutes an. Ausgerechnet die Nazis werden erneut aus der Mottenkiste geholt. Nicht Hitler als Cyborg treibt sein Unwesen, sondern eine Art Dr.-Mengele-Klon. Dem ist gelungen, was die echten Nazis nach 1945 nie geschafft haben: Er hat einen „Bund“ gegründet, der nicht nur unerhört reich, mächtig und gefährlich ist, sondern auch geheim gehalten werden konnte. Selbstverständlich gibt es eine Art „Anti-Bund“, der den braunen Schurken Paroli bietet. Dass zu deren Prominenz ausgerechnet Helen Pendergast gehört, ist der Trivialität der Story geschuldet und geht im Gegensatz zu anderen, wesentlich gewichtigeren Ungereimtheiten in Ordnung.

Störend ist u. a. die Manie, ereignisreiche Episoden nicht nur simpel hintereinander zu flanschen, sondern sie dabei in die Breite zu treten. Wenn Pendergast in ein Sumpfloch fällt, weiten Preston/Child dies zu einem hundertseitigen Drama aus, dessen minuziös geschilderten Details der Geschichte weder helfen noch interessant geraten sind. Ähnlich ärgerlich auf das Schinden beschriebener Seiten getrimmt sind jene Kapitel, in denen das Autorenpaar längst abgehandelte Ereignisstränge wieder aufgreift. In „Revenge“ führen sie einen Reporter ein, der Pendergasts Spur durch jene Sümpfe Louisianas folgt, die wir in „Fever“ kennengelernt haben. Dabei findet er rein gar nichts Relevantes heraus und wird zu allem Überfluss urplötzlich aus dem Geschehen genommen – ein Lückenbüßer mit überflüssigen Erlebnissen.

|Sie sind halt auch noch da|

Auch viele jener Preston/Child-Romane, die nicht zur „Pendergast“-Serie gehören, teilen Schauplätze und Figuren. Es entsteht ein gemeinsames Handlungs-Universum, was die Leser enger binden soll. Da unser Autorenduo fleißig ist, wurde ihr Figurenpersonal recht kopfstark. Leser-Lieblinge haben sich herauskristallisiert, die gefälligst so oft wie möglich auftreten sollen.

Lieutenant Vincent D’Agosta von der Polizei New York gehört zu ihnen. Nachdem er in „Fever“ fast einem Gewehrschuss zum Opfer fiel, ist er jetzt wieder fit. Doch faktisch finden Preston/Child keinerlei Handlungsberechtigung für ihn. „Revenge“ käme problemlos ohne ihn aus. D’Agostas Präsenz beschränkt sich darauf, dem zeitweise untergetauchten Pendergast hinterher zu forschen, ohne dass dies die Ereignisse irgendwie beeinflussen würde. Einmal mehr produzieren Preston/Child vor allem bedrucktes Papier. Weitere Cameos sind noch sinnloser; für Laura Haywards Auftritt beispielsweise sparen sich die Autoren die Mühe, wenigstens einen Vorwand zu formulieren.

|Es killt ein Bi-Ba-Butzemann …|

Selbst wenn wir die unerquickliche Mutation des bisher eher raffinierten Agenten Pendergast zur unüberwindlichen Kampf- und Kill-Maschine unbeachtet lassen – auch ein Nah-Durchschuss der Brust per Jagdgewehr ist für ihn in seinem Zorn nur eine Fleischwunde -, belegt die Figurenzeichnung, dass Preston/Child-Thriller im Tümpel der Trivial-Unterhaltung endgültig den Grund erreicht haben. Die Bösewichte sind in der Tat Wichte. Da haben wir den Psychopathen Falkoner, die folterlustige Gerta, den prügelfreudigen Eberstark und eine Vielzahl tumb-teutonischer Klischee-Schlagetots, die Pendergast mechanisch niedermäht.

Irgendwie ins Geschehen gemogelt wird die alterslose Constance, die sich in ihrer Eindimensionalität zum Ärgernis entwickelt hat. Wieder findet sie einen Dummkopf – hier Dr. Ostrom -, den sie mit ihren ewiggleichen, dem Leser längst bekannten Andeutungen über ihre Herkunft beeindrucken kann. Als Preston/Child keine Verwendung mehr für sie haben, lagern sie Constance im Mount-Mercy-Sanatorium bis zum nächsten Einsatz zwischen.

|Das kann ewig so weitergehen|

Wenn der Leser dieses Buch zuklappt, hat er insgesamt 1000 Seiten eine Geschichte verfolgt, die Abwechslungsreichtum primär durch sprunghaften Schauplatzwechsel am Ende jedes Kapitels vorgibt. Was nützt indes eine globales Drama, wenn an jedem Ort der eifrig bereisten Welt Leerlauf herrscht?

Die lesende Mehrheit mag dies anders sehen. Preston/Child haben ihre Masche sehr schlau konstruiert. Ein Minimum an Handlung bei einem Maximum an Action, eingebettet in ein Umfeld, das wissenschaftlich recherchiert wirkt aber faktisch auf „Galileo“-Niveau verharrt, bietet Mainstream-Unterhaltung ohne störende Ecken und Kanten. Man kann Bücher wie „Revenge“ problemfrei im Halbschlaf lesen und sogar ganze Kapitel überspringen, ohne den Handlungsfaden zu verlieren; zumindest der kritische Leser fragt sich allerdings nach dem Sinn solcher Auto.exe-Lektüre. Bis sich Preston/Child mit der Massenfertigung ihrer Bestseller endgültig verzetteln, werden sie auf diese Weise eine Weile weitermachen können.

_Autoren_

Douglas Preston wurde 1956 in Cambridge, Massachusetts geboren. Er studierte ausgiebig, nämlich Mathematik, Physik, Anthropologie, Biologie, Chemie, Geologie, Astronomie und Englische Literatur. Erstaunlicherweise immer noch jung an Jahren, nahm er anschließend einen Job am „American Museum of Natural History“ in New York an. Während der Recherchen zu einem Sachbuch über „Dinosaurier in der Dachkammer“ – gemeint sind die über das ganze Riesenhaus verteilten, oft ungehobenen Schätze dieses Museums – arbeitete Preston bei St. Martin’s Press von einem jungen Lektor namens Lincoln Child zusammen. Thema und Ort inspirierten das Duo zur Niederschrift eines ersten Romans: „Relic“ (1994; dt. „Das Relikt – Museum der Angst“).

Wenn Preston das Hirn ist, muss man Lincoln Child, geboren 1957 in Westport, Connecticut, als Herz des Duos bezeichnen. Er begann schon früh zu schreiben, entdeckte sein Faible für das Phantastische und bald darauf die Tatsache, dass sich davon schlecht leben ließ. So ging Child – auch er studierte übrigens Englische Literatur – nach New York und wurde bei St. Martins Press angestellt. Er betreute Autoren des Hauses und gab selbst mehrere Anthologien mit Geistergeschichten heraus. 1987 wechselte Child in die Software-Entwicklung. Mehrere Jahre war er dort tätig, während er an den Feierabenden mit Douglas Preston an „Relic“ schrieb. Erst seit dem Durchbruch mit diesem Werk ist Child hauptberuflicher Schriftsteller. (Douglas Preston ist übrigens nicht mit seinem ebenfalls schriftstellernden Bruder Richard zu verwechseln, aus dessen Feder Bestseller wie „The Cobra Event“ und „The Hot Zone“ stammen.)

|Gebunden: 475 Seiten
Originaltitel: Cold Vengeance (New York : Grand Central Publishing/Hachette Book Group USA 2011)
Übersetzung: Michael Benthack
ISBN-13: 978-3-426-19899-5
Als eBook: Dezember 2011 (Droemer Verlag)
ISBN-13: 978-3-426-41118-6|
[www.prestonchild.com]http://www.prestonchild.com
[www.preston-child.de]http://www.preston-child.de
[www.droemer-knaur.de]http://www.droemer-knaur.de

_Douglas Preston und Lincoln Child bei |Buchwurm.info|:_
[„Riptide – Mörderische Flut“ 71
[„Formula – Tunnel des Grauens“ 192
[„Ritual – Höhle des Schreckens“ 656
[„Burncase – Geruch des Teufels“ 1725
[„Burncase – Geruch des Teufels (Hörbuch)“ 2193
[„Dark Secret – Mörderische Jagd“ 2809
[„Maniac – Fluch der Vergangenheit“ 4249
[„Canyon“ 4243
[„Das Patent“ 701
[„Darkness. Wettlauf mit der Zeit“ 5681
[„Mission – Spiel auf Zeit“ 7090

George R. R. Martin – In der Haut des Wolfes. Kurzroman

Das geschieht:

Randi Wade besitzt in der Großstadt Chicago ein genretypisch schlechtgehendes Detektivbüro. Die Tochter eines hoch gerühmten Polizisten wurde aus dem Gleis geworfen, als ihr Vater vor Jahren bei einem Einsatz auf mysteriöse Weise ums Leben kam: Obwohl er seinen Angreifer mit sechs Revolverkugeln getroffen hatte, wurde Wade senior in Stücke gerissen sowie zum Teil aufgefressen – ein Fall, der nie gelöst wurde.

Willie Flambeaux könnte seine beste Freundin zwar aufklären, hat darauf aber mit gutem Grund bisher verzichtet: Während der schwächliche, von Asthma geplagte Mann tagsüber ein Inkasso-Unternehmen führt, streift er seine Haut in manchen Nächten buchstäblich ab und verwandelt sich in einen Werwolf. Diese Kreaturen der Nacht sind schon lange Teil der Gesellschaft. Sie haben sich ihr angepasst und verzichten auf die Menschenjagd, um den inzwischen eingekehrten Frieden nicht zu gefährden. Dabei kontrollieren sich die Mitglieder jedes „Rudels“ gegenseitig. In Chicago ist Jonathan Harmon, Spross einer uralten, steinreichen und mächtigen Familie, der Anführer. George R. R. Martin – In der Haut des Wolfes. Kurzroman weiterlesen

David Grann – Das Verbrechen. Die Osage-Morde und das FBI. Ein True-Crime-Thriller

Als man US-Staat Oklahoma Erdöl entdeckt, sprudelt es ausgerechnet auf indianischem Grundbesitz. Die Osage werden reich, doch ab 1920 beginnen sie zu sterben. Das Gesetz interessiert sich wenig dafür, was das junge FBI auf den Plan ruft. Schwierige Ermittlungen decken ein Mordkomplott auf, in das lokale Geschäftsleute, Politiker, Juristen und Ordnungshüter verstrickt sind … – Bis heute warten die Osage vergeblich auf Gerechtigkeit oder wenigstens vollständige Aufklärung. Autor Grann deckt kundig ein düsteres Kapitel der jüngeren US-Historie auf, das er durch eigene Recherchen um bisher unbekannte Fakten bereichern kann. David Grann – Das Verbrechen. Die Osage-Morde und das FBI. Ein True-Crime-Thriller weiterlesen

Andy Weir – Der Marsianer

Das geschieht:

In einer nicht näher spezifizierten aber relativ nahen Zukunft hat der (US-) Mensch den Mars persönlich erreicht. Das „Ares“-Programm schickt mit dem ionenbetriebenen Raumschiff „Hermes“ regelmäßig Astronauten auf den Roten Planeten; aktuell sind es vier Männer und zwei Frauen der Mission „Ares 3“, die sich forschend auf der Oberfläche tummeln.

Als ein gewaltiger Sandsturm den Mars-Stützpunkt zu zerstören droht, flüchten die Astronauten erst in das Marsrückkehrmodul und dann ins All. Zurück bleibt der Botaniker und Mechaniker Mark Watney, der vom Bruchstück einer Antenne durchbohrt und für tot auf der Oberfläche zurückgelassen wurde. Andy Weir – Der Marsianer weiterlesen

Festa, Frank [Hg.] – Kannibalen – Menschenfleisch, sittlich und moralisch tabu

WARNUNG: Dieses Buch widmet sich der kulinarischen Lust am Fleische, und zwar einer sehr speziellen Variante solcher Wonne: Menschenfleisch. Sittlich und moralisch ist das Thema ein Tabu und nicht für zartbesaitete Gemüter geeignet. Dies ist die erste Anthologie dieser Art weltweit. Falls Sie zugreifen, dann tun sie es auf Ihre eigene Verantwortung! 13 Leckerbissen von H. P. Lovecraft, E. T. A. Hoffmann, Greg F. Gifune, Tim Curran, Edgar Allan Poe, Robert Bloch, David Case, Graham Masterton, Harlan Ellison, Anthony Boucher u. a. (Verlagsinfo)
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Elmore Leonard – Cuba Libre

Ein naiver US-Cowboy gerät 1898 auf der Insel Kuba in die Wirren des dortigen Bürgerkriegs. Er verliebt sich in eine Freiheitskämpferin, legt sich mit der spanischen Kolonialmacht an und fädelt einen lukrativen Betrug ein. Als die USA Spanien den Krieg erklären und auf Kuba einmarschieren, geraten alle Pläne ins Schwimmen … – Autor Leonard zieht alle Register (und bedient sich zahlreicher Klischees), um eine rasante Abenteuergeschichte vor realem historischem Hintergrund zu erzählen: Lesefutter.
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Robert Charles Wilson – Julian Comstock. Zukunftsroman

Was wäre, wenn in den USA ein neuer Bürgerkrieg ausbricht … Infolge einer Wirtschaftskrise greift eine religiöse Clique nach der Macht in Washington – mit verheerenden Konsequenzen: Das Land versinkt in einem Bürgerkrieg, der auf frappierende Weise an den letzten erinnert. Und inmitten der Wirren dieses Krieges findet sich Julian Comstock wieder, Held wider Willen und möglicher Schlüssel für eine neue Art der Zivilisation … (Verlagsinfo)

Der Autor

Obwohl Robert Charles Wilson 1953 in Kalifornien geboren wurde, lebt er seit vielen Jahrzehnten in Kanada. Als SF-Autor wurde er bereits 1975 erstmals veröffentlicht; sein Debüt, die Kurzgeschichte „Equinocturne“, zeichnete er als „Bob Chuck Wilson“.

Weitere Storys und 1986 „A Hidden Place“, Wilsons erster Roman, folgten. Aufgrund seiner originellen Plots, der sorgfältigen Figurenzeichnung sowie eines ebenso anspruchsvollen wie lesbaren Stils erfreuten sich dieser und Wilsons nächste Romane steigernder Beliebtheit bei den Lesern. Dass die Kritiker ebenso begeistert waren, verdeutlicht ein wahrer Preisregen, der sich über Wilson bzw. seine Werke ergoss.

Website: http://www.robertcharleswilson.com

Das geschieht:
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Colin Falconer – Zorn der Meere. Historischer Roman

1629 sinkt das Handelsschiff „Batavia“ im Indischen Ozean. Die Überlebenden retten sich auf eine öde Insel. Dort reißt ein Mann die Macht an sich, regiert durch Mord und Terror und ist zum Äußersten bereit, um seine Schandtaten zu vertuschen … – Auf der Basis historisch belegter Tatsachen erzählt Autor Falconer eine Geschichte, die als Fiktion mit der Realität kaum mithalten kann. Einschlägige Klischees passieren vor den Leseraugen Revue, doch insgesamt dominiert die fesselnde Story. Colin Falconer – Zorn der Meere. Historischer Roman weiterlesen

Andrei Codrescu – Die Blutgräfin

Die Rückkehr in sein ungarisches Heimatland konfrontiert den Nachfahren einer historischen Serienmörderin nicht nur mit den Verbrechen alter und neuer Kriegsgewinnler, sondern lässt ihn auch fürchten, dass seine böse Ahnin aus dem Jenseits zurückkehren will … – Positiv anstrengende, weil unerhört intensive Lektüre, die nicht nur eine spannende Geschichte erzählt, sondern auch dem Wesen des Bösen nachspürt: ein Buch, das in Erinnerung bleiben wird!
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Robert Galbraith – Die Ernte des Bösen (Cormoran Strike 3)

Als ausgerechnet dem einbeinigen Privatdetektiv Cormoran Strike ein abgetrenntes Frauenbein zugeschickt wird, ahnt dieser, dass jemand, mit dem er einst aneinandergeriet, Rache nehmen will. Leider gibt es mindestens drei Kandidaten, die sämtlich untergetaucht sind … – Der dritte Strike-Roman schildert primär das Aufwärmen kalter Spuren, was wortreich mit den Beziehungsproblemen der Mit-Detektivin Robin verwoben wird. Da Autorin Joanne K. Rowling – sie steckt hinter dem männlichen Autoren-Pseudonym – schreiben kann und über trockenen Witz verfügt, wird die Überlänge dieses Romans nur selten zum Problem.
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Stephen King – Finderlohn (Bill Hodges 2)

Das vergrabene und heimlich geborgene Erbe eines ermordeten Schriftstellers setzt Jahrzehnte nach dessen Tod eine Kettenreaktion sich steigernder Gewalt in Gang, als der Täter feststellen muss, dass sein Schatz entdeckt wurde … – Das zweite Buch der Hodges-Trilogie ist erneut ein Krimi, der betont ‚normale‘ Menschen in eine brutale Krise = Bewährungsprobe stürzt: nicht so intensiv wie der Vorgängerband aber erneut beachtlich in der Darstellung eines quasi ‚logisch‘ ablaufenden Verhängnisses. Stephen King – Finderlohn (Bill Hodges 2) weiterlesen

Stephen King – Mr. Mercedes (Bill Hodges 1)

Ein Serienkiller fordert einen Cop im Ruhestand heraus; statt sich von ihm manipulieren zu lassen, geht der alte Mann zur Gegenattacke über und beschwört damit ungewollt eine Katastrophe herauf … – Ohne übernatürliche Elemente beschreibt Autor King ein Duell, in dem lange indirekt gefochten wird, bis sich die Gegner nach einem spannenden Wettlauf doch gegenüberstehen: kein Meisterwerk, sondern ‚nur‘ ein routiniert vorangetriebener, lesenswerter Thriller. Stephen King – Mr. Mercedes (Bill Hodges 1) weiterlesen

Clark Ashton Smith – Saat aus dem Grabe. Phantastische Geschichten

smith-saat-cover-kleinAcht Kurzgeschichten und eine Novelle aus den 1930er Jahren, verfasst von Clark Ashton Smith (1893-1961), dem Meister des Bizarren und Morbiden, der europäische Dekadenz mit amerikanischer Fabulierkunst kreuzt und dem Ergebnis morgenländische Märchenhaftigkeit beimischt; es entsteht eine schwüle, von unguter Fruchtbarkeit geprägte Atmosphäre drastischen Grauens – und ein von der Zeit mit nostalgischer Patina geadeltes, aber weiterhin kraftvolles Lese-Erlebnis, das schon den großen H. P. Lovecraft beeindruckte.
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Ramsey Campbell – Die Offenbarungen des Glaaki

Inhalt:

Der britische Schriftsteller Ramsey Campbell begann seine Karriere mit ‚Nachschöpfungen‘ der Cthulhu-Storys seines Lieblingsautoren H. P. Lovecraft (1890-1937): erster von zwei Sammelbänden mit Kurzgeschichten, die alle Freunde des klassischen Horrors begrüßen dürf(t)en.

Lovecraft: Eine Einführung (Lovecraft: An Introduction; 1990), S. 9-17:

Die Kammer im Schloss (The Room in the Castle; 1964), S. 19-44: Die Fahndung nach dem Vermächtnis eines Hexenmeisters endet erfolgreicher, als es dem Sucher lieb sein kann.

Das Grauen von der Brücke (The Horror from the Bridge; 1964), S. 45-80: Ein Schwarzkünstler überschätzt seine Fähigkeiten und beschwört eine Kreatur herauf, die noch viele Jahre später nach Opfern sucht.

Der die Schleier zerreißt (The Render of the Veils; 1964), S. 81-96: Privatforscher Fisher entdeckt nicht nur, wie man hinter die Kulissen der nur gefiltert wahrgenommenen Realität blicken kann, sondern auch, weshalb man dies tunlichst unterlassen sollte.

Die Insekten aus Shaggai (The Insects from Shaggai; 1964), S. 97-132: Raumschiffbrüchige Fremdwesen üben in einem verrufenen Waldstück ihr Schreckensregiment aus.

Der Bewohner des Sees (The Inhabitant of the Lake; 1964), S. 133-182: Was unter der Wasseroberfläche haust, schickt nachts seine Schergen aus, um eines neugierigen Besuchers habhaft zu werden.

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Steve Tribe – Sherlock. Hinter den Kulissen der Erfolgsserie

Inhalt:

– Vorwort von Mark Gatiss (S. 6/7): Drehbuchautor Gatiss führt in diese Chronik der „Sherlock“-TV-Serie ein.

– Das Abenteuer des legendären Detektivs (S. 8-37): Kurzer Rückblick auf den ‚klassischen‘ Sherlock Holmes (und Dr. Watson), wie Arthur Conan Doyle sie im ausgehenden 19. Jahrhundert erfunden und entwickelt hatte. Die typische Dynamik der beiden Figuren wird herausgestellt, ihre Entwicklung vor allem im Film nachgezeichnet, um die Basis zu erläutern, auf der die „Sherlock“-Schöpfer Mark Gatiss, Steven Moffat (Autoren) und Sue Vertue (Produzentin) ihre Neuinterpretation stützen. Steve Tribe – Sherlock. Hinter den Kulissen der Erfolgsserie weiterlesen

Michael Capuzzo – Der Hai

1916 attackiert und tötet ein Hai an der US-Ostküste mehrere Menschen. Eine landesweite Hysterie bricht aus, denn die Natur meint man längst im Griff zu haben; ein Irrtum, dessen kollektive Wirkung die realen Ereignisse weit übertrifft … – Was zunächst übertrieben klingt, weiß Autor Capuzzo, ein Journalist, ebenso faktenkundig wie spannend zu begründen. Das Ergebnis ist ein Sachbuch mit Romanqualitäten und überaus lesenswert.
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Agatha Christie – Und dann gab’s keines mehr. Rätsel-Krimi

Das geschieht:

Wer ist Ulick Norman Owen? Diese Frage stellen sich zehn Männer und Frauen, die von Herkunft und Lebensart verschiedener nicht sein könnten. Besagter Mr. Owen hat sie auf ein Wochenende am Meer eingeladen. Vor einiger Zeit erwarb er „Nigger Island“, eine Insel vor der Küste der englischen Grafschaft Devon, die von einem feudalen Landsitz gekrönt wird. Sehr schön und luxuriös ist es hier, aber leider auch recht abgeschieden. Es gibt keine Fährverbindung zum Festland. Das wird fatal für unsere zehn Gäste, die eben doch eine Gemeinsamkeit aufweisen: Sie alle hüten ein düsteres Geheimnis. In ihrer Vergangenheit haben sie sich diverser Verfehlungen und Verbrechen schuldig gemacht, die unentdeckt und folglich unbestraft blieben. Agatha Christie – Und dann gab’s keines mehr. Rätsel-Krimi weiterlesen