Alle Beiträge von Michael Birke

Gene Wolfe – Der Zauberer (Mythgarthr 2)

Die Mythgarthr-Saga:
Band 1: Der Ritter
Band 2: Der Zauberer

Sir Able, der Held unserer Geschichte, ist tot – gefallen im Kampf gegen den Drachen Gengram. Zwanzig Jahre verbringt er im himmlischen Reich des Walvaters, ohne zu altern, ohne an seine geliebte Disiri zu denken. Als er sich schließlich doch wieder an sie erinnert, kehrt seine Sehnsucht nach ihr mit Macht zurück, und er bittet den Walvater, ihn wieder nach Mythgarthr zu entlassen.

Das wird ihm gewährt, aber er muß ein Gelübde ablegen, keinen Gebauch von seinen magischen Fähigkeiten zu machen. Und so kehrt Able als mächtigster Zauberer seiner Zeit in die Welt der Menschen und Feen, der Riesen und Oger zurück – als ein Zauberer, der seine Macht nicht einsetzen darf! Und dabei könnte er seine magischen Kräfte im Kampf gegen die Frostriesen des Nordens und die Drachen von Muspel dringend gebrauchen… (Verlagsinfo)

Gene Wolfe (1931-2019), bekannt für seine ungewöhnlichen und anspruchsvollen Interpretationen von Fantasy- und Sagenstoffen, schließt mit „Der Zauberer“ seine Mythgarthr-Saga ab.
Gene Wolfe – Der Zauberer (Mythgarthr 2) weiterlesen

Gene Wolfe – Der Ritter (Mythgarthr 1)

Der Amerikaner Gene Wolfe (1931-2019) ist ein sehr innovativer Autor, der, obwohl er bereits seit 1970 Romane schreibt, die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden, in Deutschland eher unbekannt ist. „Mytgarthr 1 – Der Ritter“ ist der erste Teil der zweibändigen Mythgarthr-Saga; der zweite Band „Der Zauberer“ schließt den Zyklus ab:

Die Mythgarthr-Saga:
Band 1: Der Ritter
Band 2: Der Zauberer

Wolfe macht seinen Ruf alle Ehre: In der Erzähltechnik eines Briefromans mischt er höfischen Artusroman mit einem historischen Ritterroman im Stile von Walter Scotts „Ivanhoe“ und nordischer Saga. Ein junger Amerikaner schläft in einem englischen Wald ein und erwacht in einer anderen Welt: Mythgarthr, der magischen Welt der Menschen. Er verliert sich zunehmend in dieser fremden Welt, ständig wiederkehrende Erinnerungsfetzen an seine Herkunft bewegen ihn jedoch, seine Taten für seinen Bruder Ben niederzuschreiben.

Handlung

Gene Wolfe – Der Ritter (Mythgarthr 1) weiterlesen

Dan Simmons – Olympos (Ilium-Dilogie 02)

Dan Simmons‘ Roman „Ilium“ erschien im selben Jahr (2004) wie Wolfgang Petersens eher mäßige Filmumsetzung von Homers |Ilias|. „Ilium“ präsentierte sich als eine eigenwillige Mischung aus Mythologie und Science-Fiction sowie Literatur und Drama à la Shakespeare, die mit ihren abgedrehten, amüsanten und irrwitzigen Ideen dank der überschäumenden Fantasie des Autors für Begeisterung sorgte.

Mit „Olympos“ bringt Simmons seine Dilogie nun zu einem Ende. Messen muss sich das Buch an den hohen Maßstäben seines Vorgängers und der schweren Aufgabe, die drei nur vage miteinander verbundenen Handlungsstränge Iliums zu einem befriedigenden Ende zu führen.

Inhalte

„Ilium“ endete mit dem Bündnis der Griechen und Trojaner nach vorheriger Intervention der Steinvec-Soldaten der Moravecs. Achilles bläst zum Sturm auf den Olymp und unter den Göttern herrscht Zwietracht. Derweil kämpfen auf der Erde die wenigen noch verbliebenen Menschen mit Odysseus gegen die Monster Caliban und Setebos sowie die Voynixe, die von Dienern zu Killern mutiert sind und eine Siedlung nach der anderen erbarmungslos auslöschen. Thomas Hockenberry rätselt mit den Moravecs über die Hintergründe der Götter und ihres marsianischen Trojas, eine Expedition zur Erde wird geplant.

Wie in „Ilium“ wartet Simmons mit einer dreigeteilten Handlung auf. „Olympos“ beginnt mit dem mythologischen Teil, Troja wird von den Göttern bombardiert, der brüchige Friede mit den Griechen bröckelt aufgrund alter Feindschaften und Konflikte, zum Beispiel von Menelaos und Helena. Zentral ist jedoch das Auftreten Penthesileas, die den scheinbar unschlagbaren Achilles an seiner verwundbaren Stelle treffen und töten soll – dabei jedoch scheitert. Doch die ihr von Aphrodite verliehenen Pheromone wirken dennoch, und Achilles verliebt sich in die tote Amazone. Als Mann der Tat schwingt er sich die Leiche über die Schulter, verbündet sich mit Hephaistos, um den von Hera betäubten Zeus zu wecken und die Ordnung auf dem vom Kampf zwischen den Götter verwüsteten Olymp wiederherzustellen – als Belohnung wünscht er die Wiederbelebung Penthesileas in den Heilbottichen des Olymps.

Dieser Teil der Geschichte ist für Freunde der Ilias ein echter Leckerbissen: Simmons bedient sich der Sprachweise Homers und der gängigen deutschen Übersetzungen – hier hat Übersetzer Peter Robert wie bereits in „Ilium“ hervorragende Arbeit geleistet. Herrlich ironisch liest es sich, wenn der „fußschnelle“ oder „fußflinke Männertöter Achilles“ Zeus um Gnade für Penthesilea anfleht und dieser recht banal folgendermaßen antwortet:

„Du liebst Penthesilea, diese hirnlose blonde Schnalle mit Speer. Erzähl mir ein anderes Märchen, Sohn der Thetis.“ (…)

„Aphrodite hat der Amazonenkönigin ein Parfüm gegeben, das sie sich auflegen sollte, als sie zum Kampf mit mir antrat …“ (…)

Zeus lacht erneut brüllend: „Nicht Nummer Neun! Tja, da bist du wahrhaftig geliefert, mein Freund. Wie ist diese Fotze Penthesilea gestorben? Nein warte, ich will es mit eigenen Augen sehen …“ (…)|

Er sieht noch einmal, wie er die Königin Penthesilea und den dicken Rumpf ihres Pferdes hinter ihr mit der unfehlbaren Lanze seines Vaters durchbohrt und sie wie ein zappelndes Insekt in einer Sezierschale an ihr gefallenes Ross nagelt.
|

„Oh, gut gemacht“, dröhnt Zeus. „Und jetzt möchtest du, dass sie in einem der Bottiche meines Heilers wieder zum Leben erweckt wird?“ (…)

„NIEMAND IM URSPRÜNGLICHEN PANTHEON DER UNSTERBLICHEN SAGT ZEUS, DEM VATER, WAS MÖGLICH IST ODER WAS GETAN WERDEN SOLLTE, UND ERST RECHT KEIN KLEINER, STERBLICHER, MIT ZU VIELEN MUSKELN BEPACKTER LANZENKÄMPFER.“

Dieser Handlungsstrang ist der gelungenste in „Olympos“. Der Krieg der Götter und der Zorn des Achilles und anderer Figuren wie Helena sind amüsant und unterhaltsam, allerdings auch langatmig: Einen Sinn oder eine Verbindung zur Handlung auf der Erde sollte man gar nicht erst suchen, vieles bleibt einfach aufgesetztes Beiwerk und bringt die Handlung in keiner Weise voran. Die abstruse |Ilias| wird bisweilen so seltsam, dass man sie nicht mehr genießen kann.

Hockenberry und die Moravecs sind leider bei weitem nicht mehr so unterhaltsam wie im ersten Teil. Wen ihre philosophisch angehauchten Diskussionen nicht amüsierten, sondern auf den Geist gingen, wird jedoch nicht davon befreit: Jetzt sind sie nur noch geistlos. Die Moravecs dienen nur noch dazu, die Brücke zur Handlung um Prospero, Caliban und Sethebos auf der Erde zu schlagen, mit dem Raumschiff |Queen Mab|.

Die Erd-Handlung ist genauso trostlos wie im ersten Teil. Der Shakespear’sche Alien-Horror auf der Raumstation hat sich mittlerweile verflüchtigt und hat Feuergefechten mit Voynixen und dem sich ausbreitenden Setebos Platz gemacht, man kämpft zusammen mit Odysseus und wartet nur auf die Ankunft des marsianisch-trojanischen Odysseus, der diesem Handlungsstrang auch keinen rechten Sinn zu geben vermag.

Daran scheitert schließlich „Olympos“: Simmons müht sich ab, seinem trojanischen Krieg mit Shakespeare und Nanotechnologie am Ende einen Sinn zu geben, was leider nicht gelingt. Banalitäten bleiben dafür in Erinnerung: Warum muss einer der Altmenschen nekrophilen Sex mit einer der Moiren haben, um sie wiederzuerwecken? Kann man einen DNA-Schlüssel nicht etwas dezenter übertragen? Oft zündet die Mischung aus Literatur, Mythologie und derbem Schenkelklopfer-Humor einfach nicht.

Simmons verwurstet die |Ilias| gnadenlos, Science-Fiction-Freunde bleiben dabei zweifellos auf der Strecke, zumal der bessere Teil des Buchs eindeutig eher „Mythological Fiction“ ist. Ein sehr unbefriedigendes Ende erwartet den Leser. Es ist besser, sich von der blühenden Fantasie Simmons amüsieren zu lassen als sich von den zahllosen offen gelassenen, unbedeutenden oder mehr schlecht als recht hingebogenen Handlungssträngen verwirren zu lassen oder sie zu betrauern. Redundant und fragwürdig ist auch die Verteilung der Kapitel: Man erfährt über hundert Seiten, bevor Achilles Zeus aus seinem Schlaf erweckt, dass er es getan hat. Dann wird davon schließlich doch im Detail erzählt, in der oben zitierten Passage. Der epochale Umfang von 960 Seiten hätte dringend mehr Story und eine drastische Kürzung benötigt, zumal nur die Troja/Achilles-Ebene wirklich überzeugen kann. Langeweile macht sich deshalb breit, der Humor flacht ab und man sehnt sich geradezu nach einem vernünftigen Gedankengang in der ganzen breitgetretenen Geistlosigkeit – sein philosophisches Pulver hat Simmons wohl bereits in „Ilium“ verschossen. Die Verbindung der Handlungsteile ist leider kläglich gescheitert.

Unterm Strich

Simmons kann in „Olympos“ nicht annähernd das Versprechen einlösen, das er mit „Ilium“ gemacht hat. Mehr als zwei Drittel des Buchs sind so langweilig, dass man sie überblättern möchte. Das Ideenfeuerwerk des ersten Buchs ist weitgehend abgebrannt, das schwache Ende und die Sinnlosigkeit ganzer Handlungsteile haben zu einem überlangen und langweiligen Buch geführt, in dem nur an wenigen Stellen die dichte Atmosphäre „Iliums“ erhalten geblieben ist.


Taschenbuch: 960 Seiten
Aus dem US-Englischen von Peter Robert.
ISBN-13: 978-3453521230

www.heyne.de

Der Autor vergibt: (4.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (1 Stimmen, Durchschnitt: 4,00 von 5)

Dan Simmons – Ilium (Olymp-Dilogie 01)

Der Wahnsinn hat Methode: Troja auf dem Mars!

Im Feldlager der Griechen, am Fuße des Olympus Mons in einer fernen Zukunft, überwacht der Scholiker Thomas Hockenberry im Auftrag der Muse Melete für die Götter des Olymps den Verlauf des wohl klassischsten aller Heldenepen: Homers Epos Ilias.

Dan Simmons, Autor der Bestseller „Hyperion“ und „Endymion“, begibt sich aber nur scheinbar in literarisches Neuland. Einige seiner Personen und Konzepte – das „Faxen“ (Farcaster) und die Entwicklung der Menschheit auf der Erde stellte er bereits in den beiden Klassikern vor. Sie zeigen sich insbesondere in dem Handlungsstrang, der auf der nahezu entvölkerten Erde spielt – denn der Olymp und Troja auf dem Mars stellen nur einen von drei fantastischen Handlungssträngen dar, die im weiteren Handlungsverlauf zusammenfließen werden.

Da wären noch die Moravecs von den Jupitermonden, grundsätzlich das, was der Rest der SciFi-Welt als „Cyborgs“ bezeichnen würde, Roboter mit einigen organischen Teilen. Diese werden von massiven Quantenaktivitäten auf dem Mars angelockt und senden ein Expeditionsschiff aus, zu dessen Crew unter anderem der hundeähnliche Tiefsee-Experte Mahnmut von Europa und der krabbenartige Hochvakuum-Moravec Orphu von Io gehören. Die beiden Freunde sind ausgesprochene Literaten und diskutieren gerne über den tieferen Sinn der Werke von William Shakespeare und Marcel Proust.

Auf der Erde leben genau 1.000.000 Altmenschen, jeder mit einer Lebensspanne von 100 Jahren. Sie kennen keine Literatur, kaum geschichtliche Ereignisse, können nicht lesen und leben dekadent rund um die „Faxknoten“ der Erde, mit denen man sich blitzschnell von einer Enklave zur nächsten bewegen kann. Sie habe keine Vorstellung von Geographie, auf der weitgehend menschenleeren Erde wüten Dinosaurier und riesenhafte Terrorvögel; nach ihrem Tod, so sind sie überzeugt, fahren sie auf in die orbitalen Ringstädte der Nachmenschen… Doch der schlaue Harman zweifelt und denkt über dieses ihm nicht richtig erscheinende Leben nach, er startet mit einigen Gleichgesinnten eine Erkundung der Welt abseits der Faxknoten.

Wie passt das alles zusammen? Spätestens, wenn Daeman von einem Allosaurus gefressen wird, und das von seinen Freunden recht gelassen aufgenommen wird, da er kurze Zeit später wieder aus einem Faxknoten spaziert – er ist ja noch keine 100 – sollte man merken: Hier stimmt etwas nicht… Das ist genauso absurd wie der Abschuss des Moravec-Raumschiffes im Orbit des Mars durch einen Blitz, den ein Gott aus seinem von geflügelten Rossen gezogenen Streitwagen geschleudert hat.

Aber es kommt noch dicker: Am Rand des marsianischen Thetys-Meeres, rund um Troja herum, hausen die klassischen KGMs (Kleine Grüne Männchen), die an dessen Küste Steinköpfe bzw. Marsgesichter aufstellen!

Doch der Wahnsinn hat Methode – je mehr man liest, desto mehr Zusammenhänge werden klar, die Geschichte wird zunehmend spannender. Anfangs wird der Leser arg im Unklaren gelassen, was Simmons bewusst als Stilmittel einsetzt, was jedoch auch störend sein kann:

Wenn eine Göttin sich aufs Schlachtfeld „qtet“, muss man schon einige Seite weiterblättern um zu erfahren, dass ein Gott sich bevorzugt per „Quantenteleportation“ vorwärts bewegt. Der Begriff „Scholiker“ wird nie erklärt, er erschließt sich aus Hockenberrys Tätigkeit. Was ein Moravec oder ein Voynix ist, dazu muss man sich schon das knapp über drei Seiten kurze Personenverzeichnis ansehen.

Dort erfährt man dann: Moravecs – autonome, empfindungsfähige, biomechanische Organismen, die während des Untergegangenen Zeitalters von Menschen im äußeren Sonnensystem ausgesäht wurden.

Zu den Voynixen: Mysteriöse, zweibeinige Geschöpfe, teils Diener, teils Wachhunde, nicht von der Erde.

Das ist mehr, als man im gesamten Buch über sie liest, insbesondere über die auf der Erde allgegenwärtigen Voynixe. Dieses Register hilft nicht gerade weiter, es erregt bestenfalls Argwohn und Interesse (nicht von der Erde – woher denn sonst?). Simmons spielt mit dem Leser, wie die Altmenschen auf der Erde hat dieser keine Ahnung, was vor sich geht. Er wirft Fragen auf, die erst nach und nach beantwortet werden.

Warum lassen die Götter auf dem Mars die |Ilias| beobachten, und warum kennen sie deren Ausgang nicht? Oder kennt ihn zumindest der mächtige Zeus, der mit seinen fast vier Metern selbst die bereits mit zweieinhalb Metern überlebensgroßen Göttergestalten überragt? Was hat es mit dem „Faxen“ auf sich, was geht im Orbit der Erde vor, was machen die Voynixe überhaupt, wo ist der Rest der Menschheit, was geschah bei dem ominösen „letzten Fax“?

Und wie passen die exotischen Moravecs mit ihren Shakespeare-Sonetten und ihren irrsinnigen, spezialisierten Körperformen (acht Tonnen schwer, krebsförmig, stark gepanzert und auf Hochvakuum ausgelegt), die bei den Kleinen Grünen Männchen landen, in diesen Irrsinn?

Alle drei Handlungsfäden werden am Ende zusammenlaufen: Der Wunsch einer Göttin, Thomas Hockenberry solle eine andere Göttin töten, bringt diesen in Gefahr – das Leben eines Scholikers ist nicht viel Wert, wer versagt, wird ausgelöscht. Was mag erst auf Göttermord stehen? Was er auch tut, er ist des Todes.

Wie dem auch sei: Der Verlauf der |Ilias| wird sich ändern, denn Hockenberry „morpht“ in die Rolle diverser Nebenfiguren und versucht Ereignissen einen anderen Lauf zu geben… Er kämpft um sein Leben und um das der Griechen und Trojaner, insbesondere das Helenas, die er nicht täuschen kann und die ihn als falschen Paris enttarnt – da sie ihm den Dolch unter die Weichteile hält, kann man sich denken, in welcher Situation. Danach gerät die |Ilias| völlig aus den Fugen – inwiefern, das möchte ich nicht verraten.

Auf der Erde haben es Harman und Daeman unter den Fittichen von Odysseus und der „ewigen Jüdin“ Savi geschafft, sich Zugang zu den orbitalen Wohnringen zu verschaffen. Dort erleben sie den Vorhof der Hölle. Während die Moravecs auf dem Mars nur über Shakespeare reden, sind sie Teil eines Shakespeareschen Horror-Dramas, welches an die Romanze „Der Sturm“ angelehnt ist, und erfahren das grauenhafte Schicksal der Nachmenschen und erhalten Erkenntnisse darüber, was wirklich mit ihnen nach 100 Jahren geschieht – und warum Odysseus nicht „faxen“ kann und sich dagegen mit gutem Grund sträubt.

Auf dem Mars wird zum Sturm auf den Olymp geblasen, zum Kampf um das Fortbestehen der Menschheit – wie das auf einmal? Hier endet „Ilium“ mit einem Cliffhanger. Erst die Fortsetzung „Olympos“ schließt, ähnlich wie bei „Hyperion“ der Folgeband „Der Fall von Hyperion“/“Das Ende von Hyperion“ (Anm.: In Deutschland nur noch als Sammelband „Die Hyperion-Gesänge“ erhältlich), das Drama ab.

Es fällt mir schwer, nicht in einer Lobeshymne zu versinken: Simmons hat ein Kunststück geschafft. „Ilium“ ist anspruchsvoll zu lesen, ist dabei aber zugänglicher und gefällt mir thematisch besser als „Hyperion“ und „Endymion“.

Entgegen üblicher Unart, Geheimnisse groß aufzubauschen und dann auf den letzten Seiten vollständig zu entzaubern, bietet Simmons dem Leser ständig Bruchstücke neuer Erkenntnisse, entwickeln sich neue Zusammenhänge und werden zuvor unverständliche Dinge klar – am Ende von „Ilium“ hat der Leser schon vieles erfahren, und dennoch bleibt noch genügend offen für den Folgeband.

Dabei kann seine Unart, Begriffe einfach in den Raum zu stellen, wie die Voynixe und das Faxen/Qten, stören. Man muss damit leider leben, sie ist integraler Bestandteil der bewussten Strategie, den Leser nach neuen Details gieren zu lassen, ihn zum Spekulieren und Grübeln anzuregen.

Dan Simmons setzt einiges voraus – wer die originale „Ilias“ nicht kennt, wird schon den ersten Absatz von Ilium nicht verstehen. Der Appell Homers an die Muse, ihn bei seinem Werk zu unterstützen, mit dem die |Ilias| beginnt, wird hier umgeschrieben:

„Singe mir, o Muse, des Peleussohnes und Männertöters Achilles Unheil bringenden Zorn, der tausend Leid den Achäern schuf und viele stattliche Seelen zum Hades hinabstieß.“

Soweit das Original – Simmons geht aber weiter:

„Und wenn du schon dabei bist, Muse, singe auch den Zorn der launischen, mächtigen Götter hier auf ihrem neuen Olymp, den Zorn der Nachmenschen, auch wenn sie vielleicht tot und begraben sind, und den Zorn jener wenigen echten Menschen, die es noch gibt, auch wenn sie vielleicht egozentrisch und überflüssig geworden sind.“

Weiter nimmt er recht ulkig Bezug auf die Moravecs:

„Und während du singst, o Muse, singe auch den Zorn jener nachdenklichen, empfindungsfähigen, ernsthaften, aber nicht sonderlich menschlichen Wesen, die draußen unter dem Eis von Europa träumen, in der Schwefelasche von Io sterben und in den kalten Falten des Ganymed geboren werden.“

„Aber wenn ich es mir recht überlege, o Muse, singe mir gar nichts. Ich kenne dich. Man hat mich wider Willen zu deinem Diener gemacht, o Muse, du Miststück sondergleichen. Und ich traue dir nicht, o Muse. Kein bisschen.“

So viel zu den launigen Kommentaren des Scholikers Hockenberry, der für die Muse die Arbeit übernommen hat, den Verlauf des trojanischen Krieges seit Jahren zu beobachten. Diese Ironie geht nur dem Kenner der |Ilias| auf. Man wird zwar auf Änderungen zum Verlauf der |Ilias| hingewiesen, aber ohne gute Kenntnisse der griechischen Mythologie und der |Ilias| wird man sich verloren vorkommen.

Kenntnisse von Shakespeare und Proust sind zum Glück nicht zwingend erforderlich – aber wer „Hyperion“ gelesen hat, erkennt die Ähnlichkeiten von „faxen“ und dem Prinzip des Farcasters und vielem mehr, genauso erschließt einem die Kenntnis der „Suche nach der verlorenen Zeit“ von Proust Hinweise auf die Zusammenhänge, zu einem Zeitpunkt, wo der Leser, der sie nicht hat, von den Disputen der beiden Moravecs vermutlich schon irritiert ist. Ebenso wie gewisse Figuren aus Shakespeare’s „Sturm“ auftauchen werden – sie sind ein Bonus für den gebildeten Leser, wirklich notwendig zum Genießen des Romans sind nur die |Ilias| und die damit einhergehende griechische Sagenwelt – die „Troja“-Kinoversion eines Wolfgang Petersen reicht hier nicht aus!

Um nicht nur in der Klassik zu versinken, kommt der Horror auch nicht zu kurz, soviel sei verraten – Aliens und Lovecraft lassen grüßen.

Unterm Strich

„Ilium“ ist ein herausragender Roman, dessen einzige Schwächen die in diesem Maße unnötige Verwendung unkommentierter, unbekannter Ausdrücke und der relativ hohe Anspruch an die Leserschaft sind. Diese wird jedoch mit gleich drei irrsinnig abgefahrenen Geschichten belohnt. In der Nachsicht erkenne ich einige kleinere Unstimmigkeiten, aber nur einen großen Recherchepatzer von Simmons bezüglich des Endes der |Ilias|. Ansonsten ein perfekt organisierter, fantasievoller Wahnsinn, der stets interessant ist und bleibt – es bleibt zu hoffen, dass Simmons auch für „Olympos“ wieder von der Muse so reichlich geküsst wird, die er zuvor zum Miststück erklärt hat.

Die Übersetzung

Eine gute Wahl hat Heyne auch mit dem Übersetzer Peter Robert getroffen, das Buch ist tadellos übersetzt, so hat er zum Beispiel bei den „kalten Falten des Ganymed“ Simmons Humor sehr gut in die deutsche Sprache transferiert. Vom editorialen Aufwand für die Einbindung von Homer, Shakespeare und Proust und den Worteigenkreationen Simmons‘ ganz zu schweigen.

Hinweis

Die Filmrechte für „Ilium“ und „Olympos“ sind bereits verkauft – hoffen wir, dass eine bessere Verfilmung als Petersens „Troja“ daraus entsteht.

Das SF-Ereignis des Jahres oder der nächsten Jahre? Für mich der beste Roman von Simmons, selten habe ich ein Buch so verschlungen. Im SciFi-Bereich gibt es derzeit (2004) wenig wahre Konkurrenz für „Ilium“.

Homers „Ilias“ bei digibib.org

Homers „Ilias“ im Projekt Gutenberg

Shakespeares Werke und Sonette im Projekt Gutenberg

Taschenbuch: 827 Seiten
Aus dem US-Englischen von Peter Robert.
ISBN-13: 978-3453878983

www.heyne.de

Der Autor vergibt: (4.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Michael A. Stackpole – Das verlorene Land (Saga der neuen Welt 1)

Nach dem großen Erfolg der Saga „Düsterer Ruhm“ legt der amerikanische Bestsellerautor Michael Stackpole mit „Das verlorene Land“ den furiosen Auftakt zu einem neuen phantastischen Abenteuer vor: Die alte Welt ist in der Dunkelheit versunken und ein neues Zeitalter bricht an. Eine Gruppe tapferer Gefährten stellt sich den Gefahren dieser unerforschten Welt, und macht eine unglaubliche Entdeckung. Vor siebenhundert Jahren erschütterte ein gewaltiger Kataklysmus die Welt – wilde Magie brach sich Bahn und veränderte das Angesicht des Globus.

Nur langsam erholen sich die Neun Dynastien des alten Imperiums von den Folgen, und eine Schlüsselrolle spielt dabei das Haus Anturasi, die Kartografen des Dynasten von Nalenyr. Unter dem Zwang, sein Handelsreich auszuweiten, um sich gegen die Bedrohungen kriegerischer Nachbarn und Neider im eigenen Lager zu schützen, treibt Prinzdynast Cyron die Familie Anturasi an, die Welt neu zu vermessen. Und so schickt Qiro Anturasi, der tyrannische Patriarch der Sippe, seine Enkel – den Abenteurer Jorim und den Gelehrten Keles – auf eine Reise ins Unbekannte. Ein einmaliges Lesevergnügen insbesondere für alle Fans der „Warhammer“-Serie. (Verlagsinfo)
Michael A. Stackpole – Das verlorene Land (Saga der neuen Welt 1) weiterlesen

Josef Nyary – Die Vinland-Saga

Mittlerweile gilt es als erwiesen, dass Wikinger Jahrhunderte vor Kolumbus in Amerika landeten, wenn auch in einem nördlicheren Teil.

Der Autor

Der 1944 nahe Berlin geborene Joseph Nyary, heute als freier Journalist in Hamburg tätig, hat sich diesem weitgehend unbeschriebenen Blatt in der Geschichte der Nordleute angenommen: Wo bei Frans G. Bengtsson’s Klassiker „Die Abenteuer des Röde Orm“ die Raubfahrten der Wikinger nach England, Spanien und sogar in die Flüsse Russlands die Grundlage bildeten, verschiebt Nyary die Handlung weit in den Westen: Grönland, Island und eben Neufundland/Labrador als „Vinland“ sind Handlungsorte seiner Wikinger-Saga.

Handlung

Basierend auf der Saga des legendären „Erik dem Roten“ wird berichtet, wie es zur Entdeckung Vinlands kam: Auf der Heimfahrt von einem Raubzug in Bremen kommt das Schiff Bjarne Herjulfssohns vom Kurs ab, er verfehlt Grönland und wird an die amerikanische Küste abgetrieben, traut sich dort jedoch nicht an Land und segelt zurück. Seine Gefährten nimmt er unter Eid, ihre Entdeckung vorerst geheim zu halten: Gerade eben erst haben die Herjulfssohns auf Grönland einen günstig gelegenen Hof erworben, der Hauptumschlagsplatz für den Handel der von Erik dem Roten entdeckten Eisinsel ist.

In einer Ironie des Schicksals sollen zwei Gefangene des Bremen-Raubzugs die Geschicke Grönlands für immer verändern: Mit Tyrker kam ein christlicher Priester ins Land der Heiden, der Eriks Sohn Leif das Leben rettet und bald große Missionierungs-Erfolge verbucht. Die schöne Nonne Frilla wird von ihrem Bruder, dem Ritter Dankbrand, gesucht, zudem ist der Wikinger Aris Bardssohn, der Held der Geschichte, auch ganz vernarrt in sie. Leider hat sie der übelste Nordmann überhaupt, der Berserker Thorhall, seinem Freund Erik zum Geschenk gemacht. Doch hängt der Haussegen schief, die Frau Eriks des Roten ist unheimlich sauer auf ihn, und die ohnehin sehr willensstarke Frilla muss ausziehen und erhält ihren eigenen Hof.

Leif Erikssohn wird der erste sein, der von dem Geheimnis Vinlands erfährt. Zusammen mit dem Bischof Tyrker wird er dorthin segeln und als Christ wieder nach Grönland heimkehren, sehr zum Missfallen seines Vaters Erik und seines Freundes, des Urtypus des rauhen Nordmanns, Thorhall.

Weitere Fahrten Bjarne Herjulfssons und Thorfinn Karlsefnis folgen, und die Wikinger stoßen schließlich auf Indianer. Durch die tückische uneheliche Tochter Frillas und Eriks, die ganz und gar nicht fromme Freydis, kommt es zu Kämpfen mit den „Rothäuten“. Schließlich geht sie gar mit Thorhall gegen die christlichen Wikinger in Vinland vor…

Mein Eindruck

Wer erwartet, dass ein großer Teil der Geschichte in Amerika spielt, liegt falsch. Der Konflikt zwischen den die Asen anbetenden und den bekehrten Wikingern nimmt große Teile des Buches ein, und spielt sich weitgehend auf Grönland und vor Norwegens und Irlands Küsten ab. Dabei steht der urige Thorhall für die alten Götter, Frilla und Tyrker für das Christentum und unser Held Aris Bardssohn ist Atheist. Mit Erik dem Roten und Thorhall trägt er wegen Frilla manchen Strauß aus, und die Fahrt Eriks nach Vinland ist eher Folge der Spannungen in Grönland und geradezu Nebenhandlung, wie auch alle weiteren Fahrten anderer Wikinger recht knapp abgehandelt werden. Der Kontakt der Wikinger mit den Indianern und Eskimos wird sehr oberflächlich und auf recht wenigen Seiten abgehandelt. Hier wusste der Autor nicht, Prioritäten zu setzen.

Das lustige Wikingerleben und die metaphernreiche Sprache werden sehr gut rübergebracht von Bjarnes Gefährten mit illustren Namen wie Sven Stinkhals (wg. Mundgeruchs), Ulf Mädchenauge und dem grindigen Gorm. Als genretypisch und immer wieder unterhaltsam empfand ich die Auslegungen und schlauen Sprüche der Nordleute zu verschiedenen Naturereignissen, hier hat sich Nyary nicht lumpen lassen.

Manchmal schoss er jedoch über das Ziel hinaus, wenn seine Wikinger ihren Skalden den Schneid abkaufen und mehr reimen denn sprechen:

S. 648:

„Gorms Haar war gleichfalls weiß wie Schnee und sein Gesicht zeigte Runzeln wie ein vertrockneter Apfel. Die Kraft des Grindigen schien jedoch ungebrochen und sein Durst ungelöscht, denn er leerte sein Trinkhorn schneller als ein Igel ein aufgeschlagenes Ei.“

„In seinen Reden aber ähnelte er einem christlichen Priester in keiner Weise. ‚Bei Hengstes Hoden und Gletscherbärs Glied!‘ schimpfte er laut. ‚Das Bier ist sauer wie Altweibermilch!'“

„Durch Saufen und Fressen wird viel Weisheit vergessen.“
„Mancher denkt nicht weiter als ein fettes Schwein springt.“
„Spart’s der Mund, so frißt’s der Hund!“
„Volle Töpfe, leere Köpfe.“

Das mag lustig sein, aber seitenweise solche Simpelreime können den Leser schon etwas irritieren. Der Knackpunkt ist jedoch, dass die Oberflächlichkeit der Vinlandexpeditionen dem Buch das Genick bricht – ab der Buchmitte hat Nyary wohl seine besten Ideen bereits aufgebraucht, und er setzt auf nordische Mystik: Thorhalls Bruder Magog ist ein leibhaftiger Troll, Tyrker wird Asgard und das Reich der Hel gezeigt, Erik der Rote und Bjarne Herjulfssohn eilen als Wiedergänger (von den Toten auferstandene) umher und Leif darf um eines chronologischen Zusammenhangs willen ein halbes Jahr in der Höhle einer Wölwa (Hexe) abtauchen…

Das Buch ist historisch sehr exakt, das Auftauchen solch übernatürlicher Phänomene zu schalen Zwecken wie dem Schließen einer kleinen zeitlichen Lücke, die nur aufmerksamen Lesern auffällt, sowie die Einbindung eines wiedergekehrten Toten als Stichwortgeber und viele andere der phantastischen Dinge zeigen eigentlich nur, wie verzettelt auch Nyary seine Ausflüge nach Vinland durchführte: Die zweite Buchhälfte erleidet handlungsmäßigen Schiffbruch und entsetzt durch die aufgesetzt wirkenden phantastischen Elemente.

Unterm Strich

Ich kann das Buch nur Wikingerfreunden empfehlen, die den bereits verfilmten Klassiker „Röde Orm“ und ähnliche Werke wie das besser gelungene „Die Männer vom Meer“ von Konrad Hansen gelesen haben. Unterhaltsam und lustig, mit einem deutlichen Qualitätsknick ab der Mitte und einem unausgegorenen Ende, kann man der Vinland-Fahrt dennoch nicht ihren Reiz absprechen. Leider kommt sie nicht an Nyary’s beste Romane wie „Nimrods letzte Jagd“ heran. Dazu fordert sie dem Leser auch sehr viele Vorkenntnisse der nordischen Edda ab, und geizt mit Erklärungen: So kann ich nur vermuten, dass ein „Ägirshirsch“ wohl einen hörnertragenden Narwal darstellen soll. Deshalb nur eine Empfehlung für Nordleute, die bereits alle Klassiker des Genres gelesen haben – die vorhandenen Schwächen und die hohen Voraussetzungen an das Wissen des Lesers sind jedoch eine klare Abfuhr für Wikinger auf ihrem ersten Raubzug in dieser Romangattung.

Taschenbuch: 700 Seiten.
ISBN-13: 9783404113736

www.luebbe.de

Der Autor vergibt: (4.0/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Stackpole, Michael A. – Geisterkrieg (Mechwarrior Dark Age 1)

Unglaublich, aber wahr: Das Merchandising boomt, und die Firma, welche die Initialzündung gab, geht Pleite. Die Rede ist von der FASA Corporation. Diese hatte im Rollenspiel-/Brettspielbereich große Erfolge, Shadowrun und BattleTech sind in Deutschland und weltweit erfolgreiche und bekannte Serien. BattleTech brachte es auch im Computerspielbereich zu einigem Ruhm: Die beliebte MechWarrior-Serie wurde erst von Activision und später Microsoft vertrieben, sogar im Konsolenbereich wurden die Stahlkolosse dieser Serie in die Schlacht geschickt.

Für mich persönlich, der nur die Computerspiele und die Romanserie kannte, waren die Bücher allerdings das Größte: Einigen Autoren, allen voran Michael Stackpole, gelang es, dem tumben Gekloppe meterhoher, schwer bewaffneter Kampfmaschinen mit Pilot (den BattleMechs) ein zeitweise überdurchschnittlich hohes literarisches Niveau zu geben, und so dem ganzen zugehörigen BattleTech-Universum Esprit und Leben einzuhauchen.
Stackpole, Michael A. – Geisterkrieg (Mechwarrior Dark Age 1) weiterlesen

Richard Morgan – Skorpion. SF-Thriller

Auf der Erde des 22. Jahrhunderts gerät die politische Lage zunehmend außer Kontrolle. Der Konflikt zwischen den Religionen droht zu einem Weltkrieg zu werden. Da fehlt es gerade noch, dass ein mit gentechnischen Mitteln erschaffener Supersoldat aus dem Gefängnis ausbricht und dem Kopfgeldjäger Carl Marsalis die Aufgabe zufällt, ihn wieder einzufangen. Denn dieser flüchtige Soldat trägt Informationen in sich, die die Zukunft der Menschheit entscheidend verändern werden. (Verlagsinfo)

Handlung
Richard Morgan – Skorpion. SF-Thriller weiterlesen

Bernhard Hennen – Die Ordensburg (Elfenritter 1)

Die Elfenritter-Trilogie:
Band 1: _Die Ordensburg_ (Oktober 2007)
Band 2: Die Albenmark (März 2008)
Band 3: Das Fjordland

Seit Jahrzehnten kämpfen die Menschen des Fjordlands gegen die Heere der Tjuredkirche, die keinen Gott neben Tjured anerkennt und Heiden notfalls auch mit Feuer und Schwert bekehrt. Der schlimmste Gräuel in den Augen der Kirche ist jedoch das uralte Bündnis der Fjordländer mit den Albenvölkern, insbesondere den Elfen. Denn diese widernatürlichen Geschöpfe, die über grausame Magie gebieten, haben den ersten Heiligen der Tjuredkirche, den gesegneten Guillaume, in dem Dorf Aniscans, heute Sitz der Heptarchen, an einen Baum genagelt und getötet.
Bernhard Hennen – Die Ordensburg (Elfenritter 1) weiterlesen

James A. Sullivan – Der letzte Steinmagier

Chaos herrscht im Kaiserreich, nachdem in der Schlacht von Wuchao alle Steinmagier ums Leben gekommen sind. Alle, bis auf einen: Wurishi Yu, der von seinem Meister absichtlich zurückgelassen worden ist, um als letzter die Tradition und die Magie seiner Zunft zu bewahren. Und um eine Schuld zu begleichen. Denn einst wurde die Kaiserin von einem abtrünnigen Steinmagier in eine Statue verwandelt und nur ihre Erlösung kann die Finsternis, die seitdem über das Reich hereingebrochen ist, vertreiben.
Mit dem Erbe seines Meisters, einer kostbaren Schriftrolle, macht sich Yu an die schier unlösbare Aufgabe, wird aber schon bald von dem machthungrigen Fürsten Dayku Quan verfolgt, der sich in den Besitz des Geheimnisses der ewigen Jugend bringen will. Doch dann erhält Yu unerwartet Hilfe. (Verlagsinfo)
James A. Sullivan – Der letzte Steinmagier weiterlesen

Baxter, Stephen – Navigator (Die Zeit-Verschwörung 3)

Die Zeit-Verschwörung

Band 1: [„Imperator“
Band 2: [„Eroberer“
Band 3: _“Navigator“_
Band 4: „Diktator“

Können Sie sich vorstellen, was passiert wäre, wenn Kolumbus Amerika nicht entdeckt hätte? Wenn Mongolen oder Chinesen die durch einen noch brutaleren Glaubenskrieg stark geschwächten Europäer und Araber völlig überrannt hätten und stattdessen eine mesoamerikanische Hochkultur Europa entdeckt hätte?

Mehrere unbekannte „Weber der Zeit“ versuchen seit Jahrhunderten, mit Hilfe von Prophezeiungen und Anweisungen den Lauf der Geschichte grundlegend zu verändern. Jahrzehntelange Vorbereitungen zur Beeinflussung von Christoph Kolumbus entscheiden das Schicksal der Welt, der sich der Tragweite seiner Entscheidung jedoch nicht im Geringsten bewusst ist.
Baxter, Stephen – Navigator (Die Zeit-Verschwörung 3) weiterlesen

Alison Croggon – Die Krähe (Die Pellinor-Saga 3)

Der Pellinor-Zyklus:

Band 1: „Die Gabe
Band 2: „Das Rätsel
Band 3: „Die Krähe
Band 4: „Das Baumlied

Während Maerad sich im Norden mit dem Winterkönig Arkan auseinandersetzen muss, geht es ihrem Bruder Hem im Süden im nur vermeintlich sicheren Turbansk nicht gut. Sein jähzorniges Temperament, Sprachschwierigkeiten und seine andere Hautfarbe machen ihn zum Außenseiter. Seine Ausbildung zum Barden bereitet Saliman ebenfalls Sorgen, allerdings erweist sich Hem bald als begabter Heiler. Lange Zeit ist sein einziger Freund neben Saliman eine weiße Krähe, die er vor ihren schwarzen Artgenossen retten kann. Seinem Irc genannten gefiederten Begleiter verdankt er seinen Ehrennamen „Lios Hlaf“ (Weiße Krähe), denn mit seiner Hilfe kann er die einheimischen Vögel dazu bewegen, gegen die mutierten Todeskrähen des Namenlosen zu kämpfen, die Seuchen in Turbansk verbreiten.
Alison Croggon – Die Krähe (Die Pellinor-Saga 3) weiterlesen

Andrzej Sapkowski – Gottesstreiter (Reynevan 02)

Die Reynevan-Trilogie:
Band 1: „Narrenturm
Band 2: „Gottesstreiter
3: Lux perpetua

Kein leichtes Leben hat der junge Medicus und Magier Reynevan von Bielau im Prag des Jahres 1427. Die Stadt ist ein Hexenkessel im Sinne des Wortes. Alchimisten suchen nach dem Stein der Weisen, aus dem Moldauschlamm soll ein Golem erschaffen werden und der Papst hat zum Kreuzzug gegen die ketzerischen Hussiten aufgerufen. Zu allem Überfluss wird er auch noch vom taboritischen Geheimdienst beschattet. Reynevan nimmt aus mehreren Gründen eine geheime Mission für die Hussiten an, erstens um der Stadt zu entkommen, zweitens um seinen Freund Samson Honig von einem Fluch zu befreien, drittens um Rache für seinen Bruder zu nehmen und viertens um seine geliebte Nicoletta wieder zu sehen.

Der Irrungen und Wirrungen sind noch viel mehr auf diesem mittelalterlichen Road-Trip des polnischen Schriftstellers und Literaturkritikers Andrzej Sapkowski (* 1948), der mit der Fortsetzung von „Narrenturm“ erneut ein vergnügliches, intelligentes und derb humorvoll übersteigertes Bild des Mittelalters zeichnet. Dabei ist vieles gar keine Fiktion, große Teile der Rahmenhandlung entsprechen historischen Tatsachen.
Andrzej Sapkowski – Gottesstreiter (Reynevan 02) weiterlesen

Peter V. Brett – Das Lied der Dunkelheit (Dämonen-Zyklus 1)

Der Dämonen-Zyklus:

Das Lied der Dunkelheit. Heyne, 2009, ISBN 978-3-453-52476-7 (engl. Original: The Painted Man. (US-Titel: The Warded Man.), 2009, ISBN 978-0-00-727613-4)
Das Flüstern der Nacht. Heyne, 2010, ISBN 978-3-453-52611-2 (engl. Original: The Desert Spear. 2010, ISBN 978-0-00-727616-5)
Die Flammen der Dämmerung. Heyne, 2013, ISBN 978-3-453-52474-3 (engl. Original: The Daylight War. 2013, ISBN 978-0-00-727621-9)
Der Thron der Finsternis. Heyne, September 2015, ISBN 978-3-453-31573-0 (engl. Original: The Skull Throne. März 2015, ISBN 978-0-345-53148-3)
Das Leuchten der Magie. Heyne, Dezember 2017, ISBN 978-3-453-31574-7 (engl. Original: The Core. September 2017, ISBN 978-0-007-42572-3)
Die Stimmen des Abgrunds. Heyne, April 2018, ISBN 978-3-453-31938-7 (zweite Hälfte der deutschen Übersetzung von The Core.)

Der Autor

Peter V. Brett (* 08.02.1973, New York) studierte English Literature und Art History an der Universität von Buffalo. Nach seinem Abschluss im Jahre 1995 schrieb er über zehn Jahre lang medizinische Fachliteratur. Doch wen würde das interessieren, wir würden ihn nicht kennen, wenn ihm sein bisher einziger Roman nicht so hervorragend gut gelungen wäre, dass viele begeisterte Leser schon wieder den überstrapazierten Vergleich mit Altmeister Tolkien bemühen.

Egal ob man diesem Vergleich zustimmt oder nicht, „Das Lied der Dunkelheit“, im englischen Original als 2008 bei Gollancz als „Painted Man“ in den USA unter dem Titel „The Warded Man“ erschienen, ist ein Bestseller. Dem kann ich nur zustimmen, kaufen Sie sich dieses Buch! Warum es aber so gut ist, wieso ich eine solch uneingeschränkte Kaufempfehlung ausspreche und welche Zielgruppen dieses Buch anspricht, das sage ich Ihnen jetzt.

Peter V. Brett – Das Lied der Dunkelheit (Dämonen-Zyklus 1) weiterlesen

Michael McCollum – Sternenfeuer (Gibraltar-Trilogie 1)

Im 24. Jahrhundert hat die Menschheit die überlichtschnelle Raumfahrt entdeckt. Erste Erkundungsmissionen und Fehlschläge offenbaren, dass es nur wenige für die Besiedlung geeignete Welten gibt. Fremde Intelligenzen hat man bisher ebenfalls nicht entdeckt.

Das ändert sich, als der Erkundungskreuzer |Magellan| unvermittelt Zeuge einer Raumschlacht zwischen zwei Raumschiffen wird. Eines ihrer Beiboote wird zerstört, die |Magellan| ebenfalls in das Gefecht verwickelt. Es gelingt mit Mühe und Not, das kleine feindliche Kampfschiff zu zerstören. An Bord des ebenfalls schwer beschädigten größeren Alien-Raumschiffs findet man überraschenderweise die Leichen vieler verschiedener Rassen, kann aber nur einen Überlebenden bergen: den affenartigen Sar-Say.

Michael McCollum – Sternenfeuer (Gibraltar-Trilogie 1) weiterlesen

Robin Hobb – Die Stunde des Abtrünnigen (Nevare 3)

Die Nevare-Trilogie (Soldier Son Trilogy):

Band 1: Die Schamanenbrücke (Shaman’s Crossing)
Band 2: Im Bann der Magie (Forest Mage)
Band 3: Die Stunde des Abtrünnigen (Renegade’s Magic)

Der abschließende Band von Robin Hobbs Nevare-Trilogie schließt nahtlos an das dramatische Ende von „Im Bann der Magie“ an und baut auf dem radikalen Schnitt dort auf. Nevare Burvelle ist offiziell tot. Degradiert zum Friedhofswächter und schließlich wegen Mordes und Leichenschändung zum Tod am Galgen verurteilt, zwingt die Magie ihn zum Äußersten: Er webt einen Trugbann über Gettys; alle die ihn kannten einschließlich der geliebten Amzil, seines Freundes Spinks und seiner Base Epiny haben die Erinnerung, dass Nevare grausam zu Tode geprügelt wurde.
Robin Hobb – Die Stunde des Abtrünnigen (Nevare 3) weiterlesen

Ken Follett – Mitternachtsfalken

„Mitternachtsfalken“ spielt, wie schon Ken Follett’s Debütroman, „Die Nadel“, und sein direkter Vorgänger, „Die Leopardin“, während des 2. Weltkriegs: Diesmal im nazibesetzten Dänemark des Jahres 1941.

Im Mittelpunkt steht „Freya“, ein neuartiges deutsches Radargerät an der Küste Dänemarks. Es fügt dem britischen Bomberkommando schwere Verluste zu, in einer Zeit, in der Rommel in Afrika triumphiert und die politische Stimmung in England angesichts der bisher alle Erwartungen übertreffenden Erfolge der Wehrmacht bei der Invasion Russlands von Furcht geprägt ist. Stalin fordert von Churchill, die Luftangriffe auf Deutschland zu verstärken. Doch ohne nähere Kenntnisse, wie die deutsche Luftraumüberwachung funktioniert, fürchtet man eine Niederlage und faktische Zerstörung der Bomberflotte…

Ken Follett – Mitternachtsfalken weiterlesen

Robin Hobb – Im Bann der Magie (Nevare 2)

Die Nevare-Trilogie (Soldier Son Trilogy):

Band 1: Die Schamanenbrücke (Shaman’s Crossing)
Band 2: Im Bann der Magie (Forest Mage)
Band 3: Die Stunde des Abtrünnigen (Renegade’s Magic)

Die Fleckseuche hat in der Hauptstadt Gerniens und der Kavalla-Akademie gewütet. Viele Freunde und Feinde Nevares sind tot oder dienstuntauglich, Nevare aber hat die Seuche nicht nur überlebt, sondern legt zur Verwunderung von Dr. Amicas ordentlich an Gewicht zu. Während sich das Leben in der Akademie unter Oberst Rebins bewährter Führung zum Besseren wendet, ruft ein freudiger Anlass Nevare nach Hause: Sein älterer Bruder heiratet – für ihn die Gelegenheit, seine Familie und seine Angebetete Carsina wiederzusehen.
Robin Hobb – Im Bann der Magie (Nevare 2) weiterlesen

Robin Hobb – Die Schamanenbrücke (Nevare 1)

Die Nevare-Trilogie (Soldier Son Trilogy):

Band 1: Die Schamanenbrücke (Shaman’s Crossing)
Band 2: Im Bann der Magie (Forest Mage)
Band 3: Die Stunde des Abtrünnigen (Renegade’s Magic)

Der Lebensweg des jungen Nevare Burvelle wurde bereits durch die Reihenfolge der Geburt bestimmt: Als Zweitgeborener ist er der „Soldatensohn“, dazu bestimmt, in die Kavalla des Königs einzutreten, um die Expansion des Reiches voranzutreiben und seine Grenzen zu schützen. Im Osten hat man die nomadischen Flachländer besiegt und sesshaft gemacht, das Land wurde vom König unter seinen siegreichen Soldaten aufgeteilt und diese wurden in den Adelsstand erhoben, so auch Nevares Vater, ein ehemaliger Soldatensohn.
Robin Hobb – Die Schamanenbrücke (Nevare 1) weiterlesen

Ken Follett – Die Tore der Welt (Kingsbridge 2)

Der Hauptgrund war die Art, wie Leute über „Die Säulen der Erde“ mit mir sprechen. Manche Leser sagen: „Es ist das beste Buch, das ich je gelesen habe.“ Andere erzählen mir, sie haben es zwei- oder dreimal gelesen. Ich kam zu dem Punkt, an dem ich mich entscheiden musste, ob ich das noch einmal tun könnte.

So antwortet Ken Follett in einem Interview mit Amazon.de auf die Frage, warum er nach 18 Jahren keinen weiteren modernen Thriller geschrieben hat, sondern in das Mittelalter zurückgekehrt ist, um die Fortsetzung seines wohl bekanntesten Bestsellers zu schreiben: „Die Säulen der Erde“ ist ein Phänomen: Bereits beim Erscheinen ein Bestseller, wurde das Buch in den Folgejahren immer populärer und der Ruf nach einer Fortsetzung wurde laut. In „Die Tore der Welt“ (engl. „World Without End“, 2007) kehrt Follett im Jahr 1327 in die Priorei von Kingsbridge zurück.

Ken Follett – Die Tore der Welt (Kingsbridge 2) weiterlesen