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Peter V. Brett – Das Lied der Dunkelheit (Dämonen-Zyklus 01)

Packende, bewegende Dark Fantasy

Es ist die Zeit des zweiten Dämonenkrieges. Seit drei Jahrhunderten sind sie zurück, die die allnächtlich aus der Erde steigenden Dämonen und holen sich ihre Opfer. Die überlebenden Menschen hoffen auf den Erlöser, der vor 3300 Jahren den ersten Dämonenkrieg für die Menschen entschied. Und in einem Jungen, der seine Mutter an die Dämonen verloren und sich mit den Zeichen für Schutzzauber tätowiert hat, scheint endlich eine Wendung in Sicht. Doch Arlen will nur allein kämpfen. Erst sich ihm eine junge Heilerin und ein Junge mit magischem Fiedelspiel anschließen, ändert sich sein Sinn. Die Schlacht um Cutter’s Hollow kann beginnen…

Dieser Bericht beruht auf der Lektüre des englischsprachigen Originals „The Warded Man“.

Der Autor

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Peter V. Brett – Das Lied der Dunkelheit (Dämonen-Zyklus 1)

Der Dämonen-Zyklus:

Das Lied der Dunkelheit. Heyne, 2009, ISBN 978-3-453-52476-7 (engl. Original: The Painted Man. (US-Titel: The Warded Man.), 2009, ISBN 978-0-00-727613-4)
Das Flüstern der Nacht. Heyne, 2010, ISBN 978-3-453-52611-2 (engl. Original: The Desert Spear. 2010, ISBN 978-0-00-727616-5)
Die Flammen der Dämmerung. Heyne, 2013, ISBN 978-3-453-52474-3 (engl. Original: The Daylight War. 2013, ISBN 978-0-00-727621-9)
Der Thron der Finsternis. Heyne, September 2015, ISBN 978-3-453-31573-0 (engl. Original: The Skull Throne. März 2015, ISBN 978-0-345-53148-3)
Das Leuchten der Magie. Heyne, Dezember 2017, ISBN 978-3-453-31574-7 (engl. Original: The Core. September 2017, ISBN 978-0-007-42572-3)
Die Stimmen des Abgrunds. Heyne, April 2018, ISBN 978-3-453-31938-7 (zweite Hälfte der deutschen Übersetzung von The Core.)

Der Autor

Peter V. Brett (* 08.02.1973, New York) studierte English Literature und Art History an der Universität von Buffalo. Nach seinem Abschluss im Jahre 1995 schrieb er über zehn Jahre lang medizinische Fachliteratur. Doch wen würde das interessieren, wir würden ihn nicht kennen, wenn ihm sein bisher einziger Roman nicht so hervorragend gut gelungen wäre, dass viele begeisterte Leser schon wieder den überstrapazierten Vergleich mit Altmeister Tolkien bemühen.

Egal ob man diesem Vergleich zustimmt oder nicht, „Das Lied der Dunkelheit“, im englischen Original als 2008 bei Gollancz als „Painted Man“ in den USA unter dem Titel „The Warded Man“ erschienen, ist ein Bestseller. Dem kann ich nur zustimmen, kaufen Sie sich dieses Buch! Warum es aber so gut ist, wieso ich eine solch uneingeschränkte Kaufempfehlung ausspreche und welche Zielgruppen dieses Buch anspricht, das sage ich Ihnen jetzt.

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Tanith Lee – Herr der Nacht. (Die Chroniken der flachen Erde 01)

Schabernack vom Dämonenpack

„In jener Zeit, da die Erde noch keine Kugel war, sondern eine flache Ebene, unter der die Dämonen hausten und über der die Götter thronten, beherrschte Ashrarn die Unterwelt, einer der Mächtigsten der Finsternis.

Er stieg des Nachts in Gestalt eines schönen Jünglings an die Oberfläche, um den Menschen nachzustellen und mit ihnen seine grausamen Scherze zu treiben. Er verteile Lust und Grauen ganz nach Laune und brachte Unsägliches über die Bewohner der Erde, mit denen er spielte und denen er seine alptraumhaften Kreaturen auf den Hals hetzte.

Doch Ashrarn, der Herr der Nacht, wusste, dass seine Macht nur so lange währen konnte, solange es Menschen auf Erden gab. Und so war er bereit, sich für sie zu opfern, als ein Wesen sie bedrohte, das noch grausamer war als er: der Hass.“ (korrigierte Verlagsinfo)

Dieser Roman war 1978 für den World Fantasy Award nominiert.

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Royce Buckingham – Der Wille des Königs (Mapper 2)

Mapper

Band 1: Die Karte der Welt“
Band 2: „Der Wille des Königs“

Es ist noch nicht allzu lange her, dass die Passage durch das Lebende Riff entdeckt wurde. Aber seither kommen immer mehr Menschen nach Abrogan.

Ian Krystal wurde von König Schwarzwasser hergeschickt, zusammen mit einer ganzen Schar von Klansleuten, darunter auch sein Vetter Petrich. Eigentlich hatten sie den Auftrag, eine Straße zu bauen. Wahrhaftig keine angemessene Aufgabe für die stolzen Klankrieger. Doch dann beschließt Bryss – Neffe des Königs, Kronprinz und Regent in Abrogan – aus einer Weinlaune heraus, Ian zum Anführer der Grünen Kompanie zu machen …!

„Der Wille des Königs“ ist das Prequel zu „Die Karte der Welt“, kann aber unabhängig von seinem Vorgänger gelesen werden. Royce Buckingham – Der Wille des Königs (Mapper 2) weiterlesen

[NEWS] THEA HARRISON – Das Feuer des Dämons

Neues von Thea Harrison: „Das Feuer des Dämons“ erscheint bei Egmont LYX.

Grace Andreas entstammt einer alten Familie, die direkt auf das Orakel von Delphi zurückgeht. Ohne es zu ahnen, hat auch sie die Gabe der Hellseherei geerbt. Als ihre Schwester bei einem Unfall stirbt, muss Grace sich um ihre beiden Kinder kümmern. Da begegnet ihr der Dschinn Khalil, der sie mit seinem frechen Charme sofort in seinen Bann zieht.
(Verlagsinfo)

Taschenbuch, 448 Seiten
Originaltitel: Oracle’s Moon

Der Verlag bietet unter dieser Adresse eine Leseprobe an.

Royce Buckingham – „Die Karte der Welt“ (Mapper)

Wexford ist der Sohn eines Schweinebauern und ziemlich ungebildet. Aber zeichnen kann er gut. Als eine Expedition aus Skye durch sein Dorf zieht, und deren Anführer eine von Wexfords Zeichnungen zu Gesicht bekommt, engagiert er ihn vom Fleck weg. Denn die Aufgabe der Expedition ist es, einen Teil der Berge im Norden zu kartographieren. Allerdings zeigt sich schon bei Wexfords erster Zeichenübung als Kartograph, dass seine Gabe sich nicht allein auf wirklichkeitsgetreue Darstellung beschränkt …

Ein wenig merkt man Royce Buckingham schon an, dass seine bisherigen Bücher aus der humorigen Fantasy-Ecke kamen. Obwohl dieser neue Roman eindeutig nicht ins selbe Regal gehört, lässt sich ein gewisses Augenzwinkern an einigen Stellen nicht verleugnen.

Das fängt schon bei Wexford an. Obwohl er nicht wirklich dumm ist, hat er eine Vorliebe für Fettnäpfchen und stellt sich vor allem im Umgang mit der Grafentochter Brynn manchmal ziemlich tollpatschig an. Das ist seiner entwaffnenden Offenheit zu verdanken, denn Wex – wie er kurz genannt wird – sagt einfach, was er denkt. Da er in seinem Denken und seinen Überzeugungen eher schlicht ist, entsprechen seine Vorstellungen von richtig und falsch nicht unbedingt den Maßstäben seiner Mitreisenden.

Pinchot zum Beispiel ist ein verurteilter Dieb mit einer ausgesprochen flinken Zunge, die nie um eine Ausrede verlegen ist. Soll heißen: Wenn es ihm dient, lügt er wie gedruckt und ohne schlechtes Gewissen! Aber er ist auch leutselig und ein guter Informationsbeschaffer sowie ein flinker Kämpfer.
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[NEWS] LARISSA IONE – Tödliche Verlockung (Demonica 5)

Bei Egmont LYX wird es dämonisch: „Demonica – Tödliche Verlockung von Larissa Ione.

Als einzige weibliche Seminus-Dämonin ist Sinead Donnelly seit jeher eine Außenseiterin. Sie besitzt die Gabe, ihre Gegner im Kampf mit einer einzigen Berührung zu töten. Dabei setzt sie jedoch versehentlich ein gefährliches Virus frei, das Werwölfe umbringt. Zusammen mit dem Halbvampir Conall Dearghul versucht sie, ein Heilmittel zu finden.
(Verlagsinfo)

Taschenbuch, 448 Seiten
Originaltitel: Sin Undone

Der Verlag bietet unter dieser Adresse eine Leseprobe an.

Kenner, Julie – Dämonen zum Frühstück (Die unglaublichen Abenteuer der Kate Connor 1)

Seit den Präsidentschaftswahlen in den USA im vergangenen Jahr kann auch jeder Bundesbürger etwas mit dem Begriff Soccer Mom anfangen. Eine Soccer Mom fährt mit ihrem riesigen Van die Kinder zur Schule, geht bei Wal-Mart einkaufen, holt die Kinder wieder ab, fährt sie zum Fußball, Ballett oder Kino und dazwischen macht sie den Haushalt und ist ihrem Ehemann eine treusorgende Ehefrau. Das klingt zunächst weder spannend noch nach dem Stoff für einen Roman, und doch hat sich Julie Kenner in „Dämonen zum Frühstück“ genau solch einer Soccer Mom angenommen.

Nun gut, es sollte vielleicht noch erwähnt werden, dass die Protagonistin des Romans, die zweifache Mutter Kate Connor, früher mal für die Forza – die Dämonenabteilung des Vatikan – Untote und Dämonen zur Strecke gebracht hat. Aber das ist schon seit Jahren vorbei. Mittlerweile ist sie mit dem Juristen Stuart verheiratet und hat zwei Kinder, eins im Teenager- und eins im Windelalter. Tatsächlich ist zu Beginn des Romans ihr größtes Problem eine Dinnerparty, die ihr Mann ihr kurzfristig aufs Auge drückt. Stuart will nämlich als Bezirksrichter kandidieren und muss dafür natürlich viele Hände schütteln. Dazu gehört selbstverständlich auch, dass Horden von Politikern in Kates Haus einfallen und sie ihnen Delikatessen und teuren Wein auftischt, während sie gepflegte Konversation betreibt und die perfekte Ehefrau spielt. Für die meisten Frauen wäre schon diese Aufgabe Stress pur, doch Kates Situation verschlechtert sich schlagartig, als frühmorgens ein Dämon durch ihr Küchenfenster springt und sie zu töten versucht.

Plötzlich sieht sich Kate also mit mehreren Problemen konfrontiert: Sie war einst in das Städtchen San Diablo gezogen, weil es dort eben keine Dämonenaktivität gab. Wo kommt also plötzlich dieser Dämon her und was will er von ihr? Wie kann sie die Leiche verschwinden lassen? Und schafft sie es noch rechtzeitig, die Party vorzubereiten?

Julie Kenners Romanidee klingt zunächst spannend und kurzweilig: Was würde wohl passieren, wenn jemand wie die allseits bekannte Buffy Summers die Vampirjagd aufgibt und stattdessen sesshaft wird – so ganz klassisch mit Kind und Kegel? Und was passiert, wenn ihr altes Leben dann doch wieder an die Türe klopft? Dieser Clash der Kulturen könnte sich durchaus faszinierend gestalten, und doch schafft es Kenner nicht ganz, den Bogen zwischen humoristischer Frauenliteratur und fetziger Dämonenjagd zu schlagen.

Kenner schreibt ihre Kate Connor – die ihre Geschichte in der Ich-Form erzählt – flott und frei von der Leber weg. Das soll natürlich spritzig wirken und dem Leser den ein oder anderen Lacher entlocken. Nur leider traut Kenner ihrer Leserschaft nicht über den Weg. Jede ironische Bemerkung erklärt sie dem Leser groß und breit, was natürlich den Witz im Keim erstickt. Und ihr kurzweiliger Erzählstil führt hauptsächlich dazu, dass sie von einem Thema zum nächsten springt, in der Regel mit in Klammern gesetzten Einschüben, die auch schon mal eine halbe Seite in Anspruch nehmen können. Das nimmt das Tempo aus der Erzählung und nervt nach einer Weile nur noch.

Apropos nerven: Wer schon immer mal einen Roman über den Tagesablauf einer Hausfrau mit zwei Kindern lesen wollte, der ist bei „Dämonen zum Frühstück“ an der richtigen Adresse. Wer aber auf einen spannenden Roman hofft, in dem wenigstens zwischenzeitlich dämonisch die Post abgeht, der wird sich bei der Lektüre schnell langweilen. Kenner interessiert sich offensichtlich mehr fürs Hausfrauliche als fürs Dämonenjagende in Kate Connors Charakter. Wir erfahren nämlich ganz viel über Partys, Delikatessgeschäfte, pubertierende Mädchen, die Windeln eines Zweijährigen, Kates beste Freundin und darüber, dass deren Mann (der im Übrigen nie im Roman auftaucht) eine Affäre hat. Wir lernen was über Kindererziehung und wie man Leute verköstigt, wenn man nicht kochen kann. Wir begleiten Kate dabei, wie sie Todesängste aussteht, als sie ihren Sohn das erste Mal in den Kindergarten bringt, und steigen in die politische Karriere ihres Mannes ein. Wir erfahren dagegen ganz wenig über den Vatikan und dessen Geheimorganisation Forza oder Dämonen im Allgemeinen und Besonderen. Obwohl Kenner mehrmals von „Dämonen niederer und höherer Ordnung“ spricht, sieht sie sich nie bemüßigt, diese Begriffe wenigstens skizzenhaft auszuführen. So sind die Dämonen zwar irgendwie da, bleiben aber unerklärt – eine eigene Mythologie macht Kenner nicht auf.

Damit gibt es in „Dämonen zum Frühstück“ zwar ganz viel „Desperate Housewives“, aber ganz wenig „Buffy“, ganz viel amerikanische Alltagskultur, aber ganz wenig Dämonenjagd. Der Plot um den Oberdämon, der nach irgendeiner unbekannten Reliquie sucht, bleibt dünn und uninspiriert und die Auflösung am Schluss erweist sich kaum als überraschend. Überhaupt besteht Kates Dämonenjagd hauptsächlich darin, dass sie im verstaubten Kirchenarchiv sitzt und nach etwas sucht, von dem sie nicht weiß, was es ist. Diese Recherche-Szenen wiederholen sich, ohne dass sie den Plot voranbringen. Das wirkt auf Dauer ermüdend.

Genauso ermüdend sind die männlichen Charaktere, die Kenner einbaut. Kates Mann Stuart ist praktisch nie da (er arbeitet schließlich hart an seiner politischen Karriere), und da man die beiden selten zusammen als Eltern oder Ehepartner sieht, kann man nicht nachvollziehen, was Kate an ihm findet. Larson, der Kate als |alimentatore| (bei „Buffy“ würde man ihn Wächter nennen) vom Vatikan an die Seite gestellt wurde, zieht sich ebenfalls ständig aus der Affäre und taucht im Roman hauptsächlich auf, um Kate zu erklären, dass er keine Zeit hat und ins Gericht zurück muss (im Hauptberuf ist er Richter). Die einzige rühmliche Ausnahme ist der Karatetrainer Cutter, bei dem sich Kate kurzentschlossen anmeldet, um wieder in Form zu kommen. Cutter ist witzig und schlagfertig, definitiv eine Bereicherung für den Roman.

„Dämonen zum Frühstück“ ist ein Roman für Hausfrauen, die sich ein wenig mehr Action in ihrem Alltag wünschen. Wollte man Kenner hehre moralische Absichten unterstellen, so könnte man den Roman als ein Plädoyer dafür lesen, dass Mütter zurück in den Beruf sollten und es nicht verwerflich ist, sein Kind in eine Betreuung zu geben. Tatsächlich lässt Kenner Kates beste Freundin an einer Stelle sagen: „Du bist jetzt nicht mehr nur Hausfrau und Mutter. Kate Connor, du hast jetzt einen Job, der dich tagsüber beschäftigt.“ Eine solche Message ist natürlich zu begrüßen, doch scheint es, dass Kate Connor Probleme mit ihrem neuen „Job“ hat. Sie kann sich nicht recht trennen von ihrem Hausfrauendasein. Im Arbeitsleben ist sie jedenfalls noch lange nicht angekommen, und so mäandert der Roman irgendwo zwischen Küche und Waschmaschine und lässt dabei große Höhepunkte vermissen.

|Originaltitel: Carpe Demon
Übersetzung von Mechthild Barth
411 Seiten, kartoniert
ISBN-13: 978-3-453-53283-0|
http://www.heyne.de

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