Schlagwort-Archive: Tess Gerritsen

Tess Gerritsen – Scheintot. Ein Rizzoli & Isles-Thriller (Lesung)

Schmerz, lass nach: Geisel in den Wehen

Eines Nachts öffnet die Pathologin Maura Isles einen Leichensack – und findet darin eine Scheintote … Detective Jane Rizzoli wird kurz vor ihrer Niederkunft Opfer einer brutalen Geiselnahme im Krankenhaus. Bald wird klar, dass Rizzoli und Isles in einen Fall verwickelt sind, den beide nicht mehr kontrollieren können. Die Geheimdienste glauben an einen Terroranschlag und setzen ihre Truppen in Marsch …

Die Autorin

Tess Gerritsen war eine erfolgreiche Internistin, bevor sie mit dem Medizinthriller „Kalte Herzen“ einen großen Erfolg errang. Es folgten mehrere mittelmäßige Thriller wie „Roter Engel“, die durchaus spannend zu unterhalten wissen.

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Tess Gerritsen – Mutterherz

Worum geht’s?

Ein neuer Fall für Detective Jane Rizzoli und Rechtsmedizinerin Maura Isles. Dieses Mal beschäftigt sie der brutale Mord an einer Krankenschwester. Noch in Arbeitskleidung wurde sie von ihrem Mörder überrascht und ihr der Schädel eingeschlagen. Wer hat ein Motiv, diese allseits beliebte Frau aus dem Weg zu schaffen?

Der Fall ist eigentlich schon kompliziert genug und fordert jegliche Aufmerksam von Jane. Was ihr da gerade noch fehlt, sind die ständigen Anrufe einer besorgten Mutter, deren Tochter angeblich entführt wurde, obwohl sie in der Vergangenheit des Öfteren von Zuhause weggelaufen ist. Und dann wäre da noch Angela, Janes Mutter, die ihre Leidenschaft der Selbstjustiz entdeckt hat und ihre Nachbarschaft bewacht wie ein Schießhund – und natürlich macht sie kuriose Entdeckungen.

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Tess Gerritsen & Gary Braver – Die Studentin

Worum geht’s?

Taryn Moore, eine junge, hübsche und obendrein brillante Studentin, die kurz vor ihrem Graduierungsprogramm steht. Was also könnte eine Frau wie sie dazu bewogen haben, sich das Leben zu nehmen? Sie stürzte sich aus dem vierten Stock ihrer Wohnung. Detective Frankie Loomis zweifelt an, dass es sich hier um einen Selbstmord handelt. Wieso ist dann das Smartphone des Opfers nirgendwo zu finden und warum stehen zur Tatzeit warme Käsemakkaroni im Backofen? Sie vermutet eher, dass vielleicht jemand etwas zu verbergen hatte und das Handy des Opfers deswegen versteckt hat. Jedoch fällt ihr auf Anhieb niemand ein, der die junge Studentin umgebracht haben könnte.

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Tess Gerritsen – Totengrund. Ein Rizzoli & Isles-Thriller (Lesung)

Die Maura Isles & Jane Rizzoli-Serie:

Band 1: [„Die Chirurgin“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=1189
Band 2: [„Der Meister“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=1345
Band 3: [„Todsünde“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=451
Band 4: [„Schwesternmord“ (Lesung)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=1859
Band 5: [„Scheintot“ (Lesung)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3913
Band 6: [„Blutmale“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4107
Band 7: [„Grabkammer“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5740
Band 8: _“Totengrund“_

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[NEWS] Tess Gerritsen – Die Studentin

Taryn Moore ist jung, attraktiv und brillant – warum sollte sie sich umbringen? Detective Frankie Loomis spürt sofort, dass mehr hinter der Geschichte steckt, als sie den Tatort des vermeintlichen Selbstmords untersucht. Die Studentin hat sich aus dem Fenster ihres Apartments gestürzt. Doch ihr Handy ist spurlos verschwunden. Hat es jemand verschwinden lassen, um Spuren zu vertuschen? (Verlagsinfo)


Taschenbuch ‏ : ‎ 384 Seiten
Blanvalet

[NEWS] Tess Gerritsen – Mutterherz (Rizzoli & Isles 13)

Der brutale Mord an einer Bostoner Krankenschwester hält Detective Jane Rizzoli und Gerichtsmedizinerin Maura Isles in Atem. Noch in ihrer Arbeitskleidung wurde ihr bei der Heimkehr der Schädel eingeschlagen. Hat sie einen Dieb überrascht, oder hat jemand auf sie gewartet? Was Jane da gar nicht gebrauchen kann, ist eine Mutter, die sie permanent wegen einer vermeintlich entführten Nachbarstochter anruft – eine, die schon mehrmals weggelaufen ist. Zudem sind da noch diese unfreundlichen Neuen in der Straße, die kürzlich eingezogen sind. Mit denen ist etwas nicht koscher, glaubt Angela. Jane wischt die Warnungen ihrer Mutter beiseite. Doch Angelas Bauchgefühl trügt nicht und bringt sie in höchste Gefahr … (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 384 Seiten
Limes

Tess Gerritsen – Blutmale. Ein Isles & Rizzoli-Thriller (Lesung)

Blutiger Okkultthriller: Angriff des Nephilim

An Heiligabend wird in einem Bostoner Stadtteil die zerstückelte Leiche einer jungen Frau gefunden. Der Täter hat die Polizei selbst gerufen. Alles weist auf ein satanistisches Ritual hin, so etwa das lateinische Wort für „Ich habe gesündigt“ und drei umgedrehte Kreuze. Eve Kassovitz muss sich bei diesem Anblick übergeben, was ihr einige Sticheleien der männlichen Kollegen einbringt. Pathologin Maura Isles stellt zu ihrem Erstaunen fest, dass die gefundene linke Hand nicht zu dieser Leiche gehört, sondern zu einer, die sie noch finden müssen.

Wenige Tage später ist auch Eve Kassovitz tot, und in ihrer Nähe sind drei umgedrehte Kreuze an eine Tür geschmiert. Die Tür gehört zur Luxusvilla von Anthony Sansone, der eine „Mephisto-Stiftung“ leitet, die sich nach eigenen Angaben der internationalen Verbrechensbekämpfung widmet. Doch Jane Rizzoli traut ihm ebenso wenig wie Maura Isles, die von Sansones bohrendem Blick eingeschüchtert wird. Und Janes Mann kann partout nichts über Sansone herausfinden. Er hat offenbar mächtige Beschützer …
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Tess Gerritsen – Der Meister. Ein Rizzoli & Isles-Thriller

Nervenzerfetzend

Detective Jane Rizzoli wird in ein Bostoner Villenviertel gerufen, wo sie die Leiche des Arztes Richard Yeager vorfindet. Die Untersuchung ergibt, dass Gail Yeager vor den Augen ihres Mannes vergewaltigt wurde, bevor der Täter ihm die Kehle durchschnitt. Der perverse Mord erinnert Jane an den »Chirurgen«, einen psychopathischen Serienkiller, den sie ein Jahr zuvor verhaftete – nachdem sie ihm beinahe selbst zum Opfer gefallen wäre. Der »Chirurg« sitzt im Gefängnis, aber der neue Mord trägt eindeutig seine Handschrift. Und Jane weiß, dass er noch eine Rechnung mit ihr offen hat …

Hinweis: Weil dies die Fortsetzung von „Die Chirurgin“ ist, ja vielleicht sogar das Mittelstück einer Trilogie (das legt der Schluss nahe), lohnt es sich, den Vorgängerband gelesen zu haben, bevor man sich auf dieses Buch einlässt.

Inzwischen (2005) hat Gerritsen schon wieder zwei Romane mit Rizzoli vorgelegt: „Todsünde“ und „Schwesternmord“.
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Tess Gerritsen – Akte Weiß: Das Geheimlabor (Lesung)

Routiniert: Räuberpistole mit Lovestory

Brisantes Beweismaterial über illegale Forschungen bringt Cathy in Lebensgefahr und weckt bei Dr. Holland Beschützerinstinkte. Er will sie retten. Zumal es ja seine Schuld ist, dass die Hetzjagd auf die Frau, die er liebt, eröffnet wurde. (Verlagsinfo)

Das Buch zu diesem Hörbuch erschien bereits 1986 beim |DuMont|-Verlag, später als |Mira|-Taschenbuch im |Cora|-Verlag. Wie von Testern zu erfahren ist, bewegt sich die literarische Qualität der Mira-Produktionen auf einer recht niederen Ebene.

Die Autorin
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Tess Gerritsen & Gary Braver – Die Studentin

Inhalt

Taryn Moore ist jung, attraktiv und brillant – warum sollte sie sich umbringen? Detective Frankie Loomis spürt sofort, dass mehr hinter der Geschichte steckt, als sie den Tatort des vermeintlichen Selbstmords untersucht. Die Studentin hat sich aus dem Fenster ihres Apartments gestürzt. Doch ihr Handy ist spurlos verschwunden. Hat es jemand verschwinden lassen, um Spuren zu vertuschen?
Für den Englischprofessor Jack Dorian war Taryn die vollendete Versuchung: intelligent, aufmerksam und zu hundert Prozent tabu. Doch Taryn hatte auch eine dunkle Seite, eine Neigung zu obsessiver Liebe – auch für Jack. Und mit ihrem Tod haben seine Probleme erst richtig begonnen.
Loomis‘ Ermittlungen enthüllen pikante Geheimnisse. Schnell wird klar, dass Jack Dorian mehr weiß, als er offenbart. Doch hat er auch einen kaltblütigen Mord auf dem Gewissen?  (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Auf dem Cover steht zwar Kriminalroman, meiner Meinung nach ist „Die Studentin“ jedoch vielmehr ein nervenaufreibender psychologischer Thriller. Die Ermittlungen kommen nur am Rande bzw. am Schluss zum Tragen; hauptsächlich geht es um die komplizierten, verstörenden Umstände, die zu dem Ableben der jungen Frau führen… Tess Gerritsen & Gary Braver – Die Studentin weiterlesen

Gerritsen, Tess – Schwesternmord

_Spannend und dramatisch: Pathologin, hilf dir selbst!_

Dr. Maura Isles bestreitet ihren Lebensunterhalt mit dem Tod. Als Gerichtsmedizinerin in der Bostoner Innenstadt hat sie mehr als genug Leichen gesehen. Aber noch nie war der leblose Körper auf dem Obduktionstisch ihr eigener. Es hilft aber nichts, das Offensichtliche abzustreiten: Die tote Frau vor ihr und ihrer engen Freundin und Kollegon Detective Jane Rizzoli ist das genaue Spiegelbild Mauras, bis hin zu den intimsten körperlichen Einzelheiten.

Noch schauerlicher ist die Entdeckung, dass Maura das gleiche Geburtsdatum und die gleiche Blutgruppe wie die Tote hat. Als auch noch ein DNS-Test bestätigt, dass es sich um Mauras Zwillingsschwester handelt, wird aus einer bereits bizarren Morduntersuchung eine verstörende und gefährliche Exkusion in eine Vergangenheit voller dunkler und tödlicher Geheimnisse … (Verlagsinfo)

|Die Autorin|

Tess Gerritsen war eine erfolgreiche Internistin, bevor sie mit dem Medizinthriller „Kalte Herzen“ einen großen Erfolg errang. Es folgten mehrere mittelmäßige Thriller wie „Roter Engel“, die durchaus spannend zu unterhalten wissen.

Mit dem Bestseller „Die Chirurgin“ ist ihr auch der Durchbruch in Deutschland gelungen, denn dieser Thriller ist noch eine ganze Klasse härter: Der Mörder entfernt seinen weiblichen Opfern die Gebärmutter. Die Fortsetzung trägt den Titel „Der Meister“, und „Todsünde“ ist der dritte Roman mit Detective Jane Rizzoli vom Boston Police Department. „Body Double“ trägt in der Übersetzung den treffenden Titel „Schwesternmord“.

Gerritsen lebt mit ihrem Mann, dem Arzt Jacob Gerritsen, und ihren beiden Söhnen in Camden, im US-Bundesstaat Maine.

|Rezensionen bei Buchwurm.info:|
[Die Chirurgin 1189
[Der Meister 1345
[Todsünde 451

|Die Sprecherin|

Katharina Thalbach, geboren 1954 in Berlin, wuchs auf der Bühne auf. Schon mit vier Jahren spielte sie Kinderrollen, im Fernsehen und im Film. Nach dem Tod ihrer Mutter, der Schauspielerin Sabine Thalbach, nahm Brecht-Erbin Helene Weigel sie in ihre Obhut und bot ihr einen Meisterschülervertrag an. Mit 15 debütierte sie in Brechts „Dreigroschenoper“ und wurde als Entdeckung gefeiert. Sie spielte am Berliner Ensemble und ab 1971 an der Volksbühne Berlin (Ost). Nach großen Erfolgen in der DDR wurde sie auch in der Bundesrepublik bekannt, als sie in Volker Schlöndorffs Verfilmung von Grass‘ „Die Blechtrommel“ auftrat.

_Handlung_

Als Dr. Maura Isles von einem Gerichtsmediziner-Kongress in Paris wieder in Boston eintrifft, traut sie ihren übermüdeten Augen kaum. Vor ihrem Haus in diesem friedlichen Viertel flirren die Blaulichter von mehreren Polizeiautos, und eine Menschenmenge hat sich auf der Straße versammelt. Als sie aus dem Taxi steigt, wird sie zunächst angestarrt, als sei sie ein Geist. Kein Wunder: Jeder hält sie für tot!

Detective Jane Rizzoli und ihre Kollegen vom lokalen Police Department fragen sie erst einmal aus, bevor sie ihr sagen, was Sache ist. Behutsam wird sie auf den Schock ihres Lebens vorbereitet. Da steht ein Auto vor ihrer Tür, und auf der Innenseite der Beifahrertür sind drei parallele Schlitze im Polster zu erkennen, als hätte die Klaue eines Raubtiers hier zugeschlagen. Auf dem Fahrersitz hingegen sitzt eine zusammengesunkene Gestalt: Sie trägt Mauras Gesicht, befindet sich in Mauras Alter und hat sogar Mauras Haarfarbe, schwarz. Ein unschönes Einschussloch verunziert ihren Schädel. Da braucht Maura erst einmal eine Stärkung.

Die Tote wird anhand der Papiere als eine Anna Jessop identifiziert, aber anscheinend existiert Anna Jessop erst seit sechs Monaten. Sehr seltsam. Offenbar ist der Name gefälscht, aber warum? Wie ein Cop namens Rick Ballard erzählt, fühlte sich Anna verfolgt von ihrem Ex-Freund, einem Großindustriellen namens Casell. Seine Drohungen führten dazu, dass sie untertauchte und nach ihrer wahren Herkunft suchte. Sie erfuhr durch den Adoptionsvermittler Terence Van Gates, dass sie eine Schwester – Maura – hatte und woher ihre Familie stammt: aus dem kleinen Fischerort Fox Harbor in Maine. Dort, so Ballard, lebte sie eine Zeitlang, bis etwas sie vertrieb und sie nach Boston zurückkehrte. Leider nur, um hier den Tod zu finden.

Maura ist selbst eine adoptierte Tochter. Sie wuchs in Kalifornien auf, bevor sie vor zwei Jahren nach Boston zog. Nun fühlt sie sich entwurzelt, herausgerissen aus dem Kreislauf des Lebens. Die Frau, die da vor ihren Augen obduziert wird, ist tatsächlich ihre Zwillingsschwester, von der sie nie etwas ahnte. Aber wer sind dann ihre Mutter und ihre Vater, die sie vor 40 Jahren weggegeben haben?

Als sie das Frauengefängnis von Massachusetts besucht, sitzt sie einer alten Frau gegenüber, von der man ihr sagt, dass dies ihre leibliche Mutter sei: Amalthea Lank. Sie hat Schizophrenie und zittert von den falschen Medikamenten, mit denen man sie behandelte, erkennt Maura. Doch als Maura sich zum Gehen wendet, warnt Amalthea sie leise: „Er wird dich finden. Du wirst sterben.“

Der Schlüssel zu Mauras Vergangenheit liegt in Fox Harbor. Und dort warten schreckliche Entdeckungen auf sie und Rizzoli.

Denn dass Maura und Anna für je 20.000 Dollar in bar zur Adoption weggegeben wurden, ist nur die Spitze eines Eisbergs. Mittlerweile wartet der Verkäufer nicht mehr, bis ein Baby zur Welt kommt, das er verkaufen kann. Er holt sich die Schwangere direkt in der Stadt, sperrt sie ein und wartet, bis der Tag der Geburt gekommen ist. Danach hat er leider keine Verwendung mehr für die Mutter. Allerdings gerät er diesmal an die Falsche.

_Mein Eindruck_

„Schwesternmord“ (Body Double) schließt direkt an „Todsünde“ (The Sinner) an. So ist Rizzolis Schwangerschaft bereits im achten Monat angelangt, so dass sich ihre Kollegen wundern, wie sie bei ihren ständigen Toilettenbesuchen und dem Watschelgang ihr Arbeitspensum schafft. Darüber habe ich mich auch gewundert, denn Rizzoli könnte schon längst in Mutterurlaub gehen. Zum Glück für Maura tut sie das aber nicht. Denn Mauras Privat- und Seelenleben gerät durch die Entdeckung ihrer Zwillingsschwester und ihrer Mutter völlig aus den Fugen. Zunächst einmal entsagt sie Vater Brophy, denn das wäre eh nur eine Beziehung ohne Aussicht auf Erfüllung geworden. Schließlich muss Brophy dem Zölibat gehorchen. Aber wenigstens erklärt er ihr, warum er überhaupt Priester geworden ist. Das tröstet sie über ihren Schmerz.

Und dann taucht da dieser überaus hilfsbereite und umsorgende Detective Rick Ballard auf. Mit dem würde Maura sogar liebend gerne ins Bett steigen, wenn es da nicht ein kleines Problem mit der Wahrheit gäbe, über das sie Rizzoli rechtzeitig in Kenntnis setzt. Hat sich Rick auch um Anna so fürsorglich gekümmert, liebte er sie? Beide Male ist die Antwort „ja“. Und soll Maura nun Annas Platz in Ricks Herzen einnehmen? Das wird sie sich dreimal überlegen. Und tut gut daran, denn was sie in Ricks Familie, der mit seiner Frau in Scheidung lebt, vorfindet, schreckt sie erst einmal gehörig ab.

|Es gibt viel zu tun: Graben wir’s aus!|

Bleibt also die Arbeit. Ohne nun zu viel verraten zu dürfen, findet Maura in Boston und Fox Harbor doch jede Menge an Rätseln und Geheimnissen, die sie (und Rizzoli) mächtig auf Trab halten. Stets ist ihre Expertise als die „Königin der Toten“ gefragt, wie die Cops sie halb im Scherz, halb voller Respekt nennen. Hierdurch macht die Autorin ihrer Kollegin Kathy Reichs auf sehr kompetente Weise Konkurrenz. Und meiner Ansicht nach macht sie dabei einen besseren Job als die etwas seichte Reichs.

Es gibt eine Szene in Fox Harbor, als Maura und Rizzoli den Keller des Lank-Hauses von einer Einheit Tatortuntersuchungs-Spezialisten nach allen Regeln der Kunst analysieren lassen. Das Vorgehen der Leute wirkt dabei ebenso authentisch wie ihre Sprache und ihr Verhalten. Als auch noch die Immobilienmaklerin Britta Clausen auftaucht und zu Recht fragt, wie die Cops dazu kommen, ohne Erlaubnis im Keller ihres Hauses zu buddeln, wird die Szene allmählich bizarr und symbolhaft. Genau wie das, was man zu Tage fördert, Aufschluss über die Bewohner gibt, so beginnt Clausen endlich auch zu enthüllen, was das für Bewohner waren. Einen davon, Elijah Lank, hat der Leser bereits im Prolog kennen gelernt, und zwar mit Schaudern.

|Danke, lieber Lehane!|

Von ihrem Bostoner Kollegen Dennis Lehane hat Gerritsen abgeschaut, wie wirkungsvoll es sein kann, auch mal die so genannten „besseren Kreise“ und ihre Marotten zu beschreiben. Wie Lehanes Ermittler Kenzie & Gennaro dringen Maura und Rizzoli in die abgefahrensten Villen ein, nur um dort den traurigsten Gestalten zu begegnen, z. B. einer lebenden Barbiepuppe. Leider musste ich feststellen, dass die porträtierte Psychologin J. O’Donnell direkt aus einem von Lehanes Büchern stammen könnte, in dem eine ebensolche Psychologin eine wichtige, aber leider zwielichtige Rolle spielt. O’Donnell wird als „Vampirin“ hingestellt, die sich an Erzählungen aus erster Hand über das „Böse“ aufgeilt. Nicht gerade schmeichelhaft, diese Beschreibung. Die heißblütige Italienerin Rizzoli würde sie natürlich am liebsten auf der Stelle umbringen. Wenigstens liefert O’Donnell einen wichtigen Hinweis.

|Spaß mit Sam und Frodo|

Hat Gerritsen zu viel „Herr der Ringe“ gesehen? Offenbar schon, denn Sam und Frodo treten persönlich auf. Natürlich nicht im Film-Outfit, sondern als zwei unzertrennliche Cops in einem Bostoner Pub. Sie verfügen über die richtige Statur: der eine etwas klein und beleibt, der andere etwas hager. Wer nun welcher Hobbit ist, ist überflüssig zu sagen.

Sie schließen dauernd Wetten darüber ab, welches Geschlecht Rizzolis Baby haben wird. Mädchen, Junge und Sonstige – welches wird das Rennen machen? Als Rizzoli darauf hinweist, dass sie auch Zwillinge haben könnte, nämlich einen Mädchen UND einen Jungen, geraten die beiden Hobbits in ein Dilemma, „so groß wie der Schicksalsberg“. Aber nur vorübergehend.

|Die Sprecherin|

Katharina Thalbach moduliert ihren Vortrag, wie es die jeweiligen Figuren und Situationen erfordern. Sie kann flüstern, aber durchaus auch mal schreien. Somit vermittelt sie nicht nur die Besonderheit einer Szene, sondern auch die emotionale Lage einer Figur. Einmal radelt Alice mit Elijah Lang den Berg hoch; dementsprechend atemlos wird ihr Text wiedergegeben. Das ist ausgezeichnet.
Thalbach hat nur ein großes Manko: Sie ist nicht fit in Englisch. Das ging mir ziemlich auf den Wecker, besonders wenn sie so einfache und im Text häufig vorkommende Wöter wie „talon“ (Kralle) und „stalker“ falsch aussprach. Sie sagt „tejlon“ statt „tällon“ und „stalker“ (also wie im Deutschen) statt „stålk(e)r“. Der im späteren Verlauf so wichtige Ort Fox Harbor ist ebenfalls falsch ausgesprochen. Es ließen sich noch weitere Beispiel anführen, aber ich denke, diese Belege reichen.

_Unterm Strich_

Auch „Schwesternmord“ ist mal wieder spannend bis zur vorletzten Szene. Wenn alle sich bereits in Sicherheit wiegen, weil der Täter gefasst ist, so fehlt doch noch eine Kleinigkeit, denkt der Leser: Der Mord an Anna ist noch unaufgeklärt. Und wo bitteschön kommt diese superseltene Kugel her, die man ihr ins Hirn schoss? Sowas muss doch schnell zu finden sein, oder? Glücklich also der Leser, der aufgepasst hat und sich nicht hat durch Mauras Jagd auf die Vergangenheit von der Spur abbringen lassen. Denn nun kann er sich auf einen zweiten Showdown freuen. Und nur wer supergenau aufgepasst hat, kann sagen, wer hier der Täter sein könnte.

Dieses Detail hat auch mich überrascht, aber die restliche Story konnte ich mir schon nach der Hälfte des Buches zusammenreimen, insbesondere wegen des hilfreichen Prologs über Elijah Lanks erste Untat. Das macht aber nichts, denn Spannung und Action sind nicht das primäre Ziel der Autorin. Diese bestehen vielmehr in der Untersuchung der Bedeutung einer Schwangerschaft – sie ist selbst zweifache Mutter – für eine jede Frau. Und zwar sowohl hinsichtlich der vielfältigen biologischen und anatomischen Veränderungen (die vielfach humorvoll dargestellt werden), aber vor allem hinsichtlich gesellschaftlichen Akzeptanz von Schwangeren – und somit auch von Babys.

|Du Kuh, du!|

Das neueste Opfer ist Mattie Purvis, eine junge naive Ehefrau im neunten Monat, die leider ein egoistisches Arschloch geheiratet hat, das sie betrügt. Er nennt als Grund, dass sie ihn an eine Kuh erinnere und er nichts mehr an ihr finden könne, das ihn reize. Ich kenne Frauen, die diese wenig schmeichelhafte Beschreibung tatsächlich übernommen haben und sich überhaupt nicht schön fanden – „wo ist meine Taille hingekommen“? Das häufig verinnerlichte Schönheitsideal, schlank wie ein Model sein zu müssen, steht dem Kinderwunsch diametral entgegen. Wenigstens hält Rizzolis Göttergatte Gabriel Dean voll zu ihr und dem kommenden Baby.

|Ätzende Kritik|

Dass es aber professionelle Adoptionsvermittler ohne Skrupel gibt, die sich an Babys – besonders an weißen Babys kaukasischer Abstammung – eine goldene Nase verdienen, gibt der Autorin Anlass zu ätzender Kritik. Die Kritik hat sie in den gesamten Roman verpackt, aber sie scheint hier und da deutlich durch, besonders dann, wenn die Folgen der Zwangsadoptionen sichtbar werden, z. B. an Anna und Maura. Und am ätzendsten wird die Kritik dort, wo Amalthea Lank das jahrelange Treiben ihrer Familie mit Mauras Job, Leichen aufzuschneiden, vergleicht. Sie tue für die Adoptionsvermittler auch nichts anderes: Nur dass die Körper dann noch leben …

|Das Hörbuch|

Die Vortragsweise der Kino- und Theaterschauspielerin Katharina Thalbach („Die Blechtrommel“ u. a.) erweckt die Szenen und Szenen und Figuren zum Leben, so dass sich der Hörer schnell darin einfühlen kann. Leider wird dieser positive Effekt bei Kennern des Englischen stark gestört, weil die Sprecherin des Öfteren die falsche Aussprache gewählt hat. Das betrifft nicht etwa komplizierte Wörter, sondern auch ganz einfache wie „talon“ oder „stalker“ (ein Begriff, der auch bei uns in die Umgangssprache Eingang gefunden hat, und zwar in der englischen Aussprache).

Deshalb würde ich das Hörbuch zwar empfehlen, aber eine andere Sprecherin bevorzugen.

|Originaltitel: Body Double, 2004
6 CDs, 420 Minuten
Aus dem US-Englischen übersetzt von Andreas Jäger|

Tess Gerritsen – Blutmale

Blutiger Okkultthriller: Angriff des Nephilim

An Heiligabend wird in einem Bostoner Stadtteil die zerstückelte Leiche einer jungen Frau gefunden. Der Täter hat die Polizei selbst gerufen. Alles weist auf ein satanistisches Ritual hin, so etwa das lateinische Wort für „Ich habe gesündigt“ und drei umgedrehte Kreuze. Eve Kassovitz muss sich bei diesem Anblick übergeben, was ihr einige Sticheleien der männlichen Kollegen einbringt. Pathologin Maura Isles stellt zu ihrem Erstaunen fest, dass die gefundene linke Hand nicht zu dieser Leiche gehört, sondern zu einer, die sie noch finden müssen.

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[NEWS] Tess Gerritsen – Blutzeuge (Rizzoli & Isles 12)

In Boston wird die Leiche einer jungen Frau gefunden – in der offenen Handfläche liegen ihre Augäpfel. Die Verstümmelung geschah post mortem, die genaue Todesursache bleibt unklar. Kurze Zeit später taucht die Leiche eines Mannes auf – Pfeile ragen aus seinem Brustkorb, die ebenfalls erst nach seinem Tod dort platziert wurden. Beide wurden Opfer desselben Täters, ansonsten scheint es keine Verbindung zwischen ihnen zu geben. Jane Rizzoli steht vor einem Rätsel, bis eine Spur sie zu einem Jahrzehnte zurückliegenden Fall von Misshandlungen in einem katholischen Kinderhort führt … (Verlagsinfo)


Taschenbuch: 416 Seiten
Blanvalet

Gerritsen, Tess – Todsünde

In einer Klosterkapelle wird eine Nonne erschlagen, eine zweite kommt knapp mit dem Leben davon. Wenige Tage später muss die Pathologin Dr. Isles eine zweite Frauenleiche untersuchen: Die „Rattenfrau“ hatte Lepra. Erstaunlicherweise haben die beiden Verbrechen miteinander zu tun.

_Die Autorin_

Tess Gerritsen war eine erfolgreiche Internistin, bevor sie mit dem Medizinthriller „Kalte Herzen“ einen großen Erfolg errang. Es folgten mehrere mittelmäßige Thriller wie „Roter Engel“, die durchaus spannend zu unterhalten wissen.

Mit dem Bestseller „Die Chirurgin“ ist ihr auch der Durchbruch in Deutschland gelungen, denn dieser Thriller ist noch eine ganze Klasse härter: Der Mörder entfernt seinen weiblichen Opfern die Gebärmutter. Die Fortsetzung trägt den Titel „Der Meister“, und „Todsünde“ ist der dritte Roman mit Detective Jane Rizzoli vom Boston Police Department.

Gerritsen lebt mit ihrem Mann, dem Arzt Jacob Gerritsen, und ihren beiden Söhnen in Camden, im US-Bundesstaat Maine.

_Handlung_

Die ersten Schneefälle lösen in Boston, Massachusetts, ein mittleres Verkehrschaos aus, und die Weihnachtsvorbereitungen tragen sicher nichts dazu bei, das Chaos zu verringern. Deshalb ist die Gerichtspathologin Dr. Maura Isles, von ihren Kollegen liebevoll „Königin der Toten“ genannt, auch heilfroh, lebendig an einem neuen Tatort anzukommen statt im Graben zu landen.

In der alten Graysones Abbey, einem Nonnenkloster am Stadtrand, soll Maura die Leiche einer Novizin namens Camille Maginnes untersuchen; der jungen Frau wurde in der Kapelle des katholischen Klosters brutal der Schädel eingeschlagen. Eine weitere Nonne, Schwester Ursula, überlebte den Überfall schwer verletzt und liegt auf der Intensivstation. Pater Brophy von der katholischen Gemeinde hat ebenfalls keine Erklärung. Maura fühlt sich unerklärlich zu ihm hingezogen. Sie ist einsam.

Die Befragung der wenigen verbliebenen Nonnen erbringt nichts, erst als Maura und Detective Jane Rizzoli vom Boston PD die freche Tochter der Haushälterin befragen, ergeben sich ein paar Anhaltspunkte. Auf dem Dachboden der Quartiere befinden sich nicht nur Dutzende von Spielzeugpuppen, sondern auch Löcher, durch die man in die Stuben der Nonnen spähen kann. Und die kleine Noni erzählt, die junge Camille habe sich stets gegeißelt und ihre Stube wie besessen geschrubbt und in einem Buch zu Sankt Brigitta von Irland gebetet.

Ein scheinbar unwichtiger Hinweis, doch Brigitta ist die Schutzheilige der Neugeborenen… Als Maura die Autopsie an Camille vornimmt, stellt sie erstaunt fest, dass die junge Frau, die ihre Brüste so fest abband, dass es geschmerzt haben musste, kurz zuvor ein Kind zur Welt gebracht hatte. Da auch Nonnen ebenso wie Priester an das Keuchscheitsgelübde gebunden sind, ist dies ein sehr verwunderliches Ergebnis. Und wer war dann der Vater? Pater Brophy vielleicht?

Rizzoli ordnet die Durchsuchung des Klostergeländes an. Wieder liefert Noni den wichtigsten Hinweis: Im Ententeich versenkte die unglückliche Camille ihren Säugling. Als Maura das Baby aus seiner Decke wickelt, um die Autopsie vorzunehmen, bricht Rizzoli vor Entsetzen zusammen. Sie hat selbst vor wenigen Stunden festgestellt, dass sie schwanger ist – von ihrem Ex-Freund Gabriel Dean, FBI (vgl. „Der Meister“) – und weiß nicht, ob sie das Kind behalten soll.

Nachdem Mauras Ex-Mann Victor Banks, ein vielbeschäftiger Koordinator für Entwicklungshilfeprojekte von „One Earth“, wieder aufgetaucht und sie seinem Charme erneut verfallen ist, wird sie schon zum nächsten Tatort gerufen. In einer ziemlich grausigen, rattenverseuchten Umgebung unweit von Graystones Abbey hatte ein Drogenfahnder zufällig eine Frauenleiche entdeckt. Dem Körper fehlen jedoch das Gesicht, die Hände und die Füße. Um die Identität zu verschleiern, muss man aber keine Füße amputieren, oder? Maura rätselt auch über zahlreiche Hautpusteln. Nach Hinzuziehung einer Expertin steht der schlimme Befund fest: Diese Frau hatte Lepra.

Und da Schwester Ursula mal fünf Jahre in Indien an einer Lepraklinik gearbeitet hatte, besteht möglicherweise ein Zusammenhang. Als Jane Rizzoli und Maura von Gabriel Dean Fotos erhalten, die diese Leprakolonie nach einem verheerenden Massaker – alle Leprakranken sowie die behandelnden Schwestern wurden verbrannt – zeigen, stellt Maura beklommen fest, dass es sich um eine Klinik von |One Earth| handelt. Ist ihr Lover Victor Banks etwa in die Vorgänge verwickelt?

_Mein Eindruck_

Ich habe diese 400 Seiten innerhalb nur eines Tages gelesen, so flott sind sie zu lesen – es lag nicht nur an der großen Schrift. Aber das wundert mich nicht, denn auch schon die beiden anderen Rizzoli-Romane „Die Chirurgin“ und die direkte Fortsetzung „Der Meister“ waren ebenfalls superspannend und leicht zu lesen.

„Todsünde“ unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von seinen Vorgängern. Zum einen steht diesmal nicht Jane Rizzoli im Mittelpunkt des Geschehens, sondern Dr. Maura Isles, die „Königin der Toten“. Sie muss sich mit ihren eigenen Lebenszielen auseinandersetzen, als ihr Ex Victor entgegenhält, er selbst kümmere sich lieber um die bedürftigen Lebenden – und deshalb sei wohl ihre Ehe gescheitert. Sie hingegen weiß, dass er nie für sie da war, denn er musste sich ja um seine superwichtigen Entwicklungsprojekte kümmern. Deshalb weiß sie nicht, was sie von seinem Versuch halten soll, sie zurückzugewinnen. Sex ist zwar gut für das Wohlbefinden, aber was verbindet sie sonst noch?

Auch die drei neuen Fälle halten sie in Atem. Diesmal geht es nicht um Sex- und Todesspiele mit Reichen wie in „Der Meister“ oder um verstümmelte Frauen wie in „Die Chirurgin“, sondern um zwei eher entlegene Gebiete, nämlich Nonnen und Lepra. Allerdings wird sich noch ein weiterer Abgrund auftun, der viel näher an der aktuellen Realität liegt.

Stichwort Nonnen: Die Novizin Camille hat in den Augen der anderen Nonnen eine Todsünde begangen, als sie mit einem Mann zusammen war und ein Kind bekam. Aber ist sie wirklich der Sünde schuldig? Ist es möglicherweise Pater Brophy, der von sich selbst zugibt, hin und wieder Momente der Schwäche zu erleben? Wie jeder in Boston weiß, haben sich Priester an kleinen Jungen und Mädchen sexuell vergangen. Ist er einer von ihnen? Als Rizzoli den extrem reichen Vater von Camille, Randall Maginnes, besucht, wird ein weiterer Verdacht geweckt. In dieser Familie gingen rätselhafte Dinge vor.

Aber war nicht auch der Überfall auf die Leprastation in Indien eine Todsünde? Nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere wurden getötet und auf Scheiterhaufen verbrannt. Das soll ein politisch oder religiös motivierter Terroranschlag gewesen sein? Bullshit, denkt Maura Isles, als sie den Schriftzug „One Earth“ auf dem Foto der Lepra-Klinik entdeckt…

Während sich die Spannungen in den Privatleben der beiden Hauptfiguren zu einer Krise steigern, kommt es auch in den Untersuchungen zum Finale – und dabei gerät Maura in Lebensgefahr. Auffällig sind dabei die Parallelen zu Novizin Camilles traurigem Schicksal. Und auch Schwester Ursulas Leben steht offenbar auf dem Spiel: Sie war die einzige Zeugin am Tatort in der Kapelle. Doch warum hat sie überlebt und Camille nicht?

_Unterm Strich_

Trotz des etwas abgedroschenen Titels hat dieses Buch rein gar nichts mit einem Thriller à la „Sieben“ zu tun, in dem ja auch die sieben Todsünden den Anlass für die Handlung abgeben. Der Begriff „Todsünde“ wird bei Gerritsen viel weiter gefasst und uminterpretiert. Es gibt Sünden der Neuzeit, die sich nicht ohne weiteres aufdecken, bestrafen und „abwaschen“ lassen. Camilles angebliche Sünde fällt dagegen richtig altmodisch aus – und ist leider allzu verbreitet. Der Originaltitel „The Sinner“ kann sowohl eine Frau als auch einen Mann meinen. Das hat die Autorin sicherlich listigerweise beabsichtigt.

|Verschmelzung der Themen|

Ich fand die Lektüre diesmal befriedigender als „Der Meister“, wenn auch nicht so schockierend wie „Die Chirurgin“. Die Zufriedenheit beruht vor allem auf der nahezu vollkommenen Verschmelzung des Themas der Verbrechensaufklärung durch Rizzoli und Maura mit dem Thema der privaten Selbstverwirklichung durch Bewältigung akuter Probleme (Mauras Ex-Mann, Rizzolis Schwangerschaft). Die zwei Welten sind so perfekt miteinander verwoben, dass kaum noch die Trennung wahrnehmbar ist.

|Die Klippen der Klischees|

Der besonders kritische Leser wird aber merken, dass das Thema „katholische Kirche“ von der Autorin mit Samthandschuhen angefasst wird, weil hier nämlich sämtliche Klischees lauern, die die Medien durchgehechelt haben (Missbrauch etwa) – und diese Klippen gilt es zu umschiffen, um nicht abgedroschen zu wirken. Zum Glück haben Maura (aufgezogen in der Klosterschule) und Rizzoli (eine Italienerin) genügend eigene Erfahrung mit der katholischen Kirche, dass der Eindruck vermieden wird, hier würden nur Klischees neu aufgewärmt, im Gegenteil. Es sind genau diese Erfahrungen, die Pater Brophy und die Nonnen für uns so interessant machen – ein wichtiger Pluspunkt für das Buch.

|Ein Weihnachtsmärchen|

Ganz, ganz clevere Leser werden nicht übersehen, dass es sich bei „Todsünde“ um eine moderne Variante von Charles Dickens‘ „Christmas Carol“ handelt. Doch nicht drei „Geister der Weihnacht“ treten auf, um einen Sünder zu bekehren, sondern mehrere Sünder und Heilige tauchen auf – ausgerechnet zu jener Zeit des Jahres, da die Geburt des Jesuskindes gefeiert werden soll. Leider entpuppen sich mitunter die Sünder als die Opfer und die Heiligen als Schuldige.

In diesem Erkenntnis- und Erfahrungsumfeld müsssen sich unsere beiden Heldinnen entscheiden. Will Jane Rizzoli ihr ganz privates Jesuskind behalten oder es wie Camille umbringen? Und Maura muss über ihren Ex-Mann urteilen, ob er er ein Heiliger (Entwicklungshelfer etc.) und Dreamlover oder doch ein Sünder ist. Spannend ist dies allemal.

[NEWS] Tess Gerritsen – Totenlied

Eine verstörende Melodie, ein tragisches Schicksal, ein tödliches Geheimnis …

Von einer Italienreise bringt die Violinistin Julia Ansdell als Souvenir ein altes Notenbuch mit. Es enthält eine handgeschriebene, bislang unbekannte Walzerkomposition. Julia ist fasziniert von dem Stück, doch jedes Mal, wenn sie die aufwühlende Melodie spielt, geschehen merkwürdige Dinge. Etwas Bösartiges geht von dem Walzer aus; es scheint das Wesen von Julias dreijähriger Tochter zu verändern. Weil niemand ihr Glauben schenkt, reist Julia heimlich nach Italien, um nach der Herkunft der mysteriösen Komposition zu forschen (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 336 Seiten
Originaltitel: Playing with Fire
Blanvalet

[NEWS] Tess Gerritsen – Die Chirurgin (Rizzoli & Isles 1)

In Boston dringt ein Unbekannter nachts in die Wohnungen von alleinstehenden Frauen ein, unterzieht sie einem gynäkologischen Eingriff und tötet sie. Die einzige Spur führt Detective Thomas Moore und Inspector Jane Rizzoli zu der jungen Chirurgin Catherine Cordell, die drei Jahre zuvor nach ähnlichem Muster überfallen wurde, den Täter aber in Notwehr erschoss. Und bald wird klar, dass Catherine erneut zur Zielscheibe eines psychopathischen Mörders geworden ist … (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 432 Seiten
Originaltitel: The Surgeon (Rizzoli & Isles 1)
Blanvalet

[NEWS] Tess Gerritsen – Der Schneeleopard (Rizzoli & Isles)

Der Schneeleopard beobachtet, er jagt – er tötet

Die Polizei von Boston ermittelt in einem bizarren Mordfall. Die Leiche eines Jägers und Tierpräparators wurde gefunden – ausgeweidet und aufgehängt wie eines seiner Beutetiere. In den Wäldern werden Knochenreste eines weiteren Opfers entdeckt. Doch Boston ist nicht das einzige Jagdrevier des Killers. Es scheint eine Verbindung zu einem fünf Jahre zurückliegenden Vorfall in Botswana zu geben, wo die Teilnehmer einer Safari auf ungeklärte Weise verschwanden. Jane Rizzoli reist nach Afrika, um dem heimtückischen Mörder auf die Spur zu kommen … (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 416 Seiten
Originaltitel: Die Again
Blanvalet

[NEWS] Tess Gerritsen – Totenlied

Verstörend, tragisch, tödlich – der neue Thriller von Tess Gerritsen

Von einer Italienreise bringt die Violinistin Julia Ansdell ein altes Notenbuch mit nach Hause. Es enthält eine bislang völlig unbekannte Walzerkomposition. Julia ist fasziniert von dem Stück, doch jedes Mal, wenn sie es spielt, geschehen merkwürdige Dinge. Etwas Bösartiges geht von dem Walzer aus, etwas, das das Wesen von Julias dreijähriger Tochter auf beunruhigende Weise zu verändern scheint. Weil niemand ihr glaubt, reist Julia heimlich nach Italien, um nach der Herkunft der mysteriösen Komposition zu forschen …

Inklusive Incendio, der Melodie aus dem Roman, komponiert von Tess Gerritsen. (Verlagsinfo)

1 MP3-CD
Laufzeit: 7:30 Std.
Sprecherin: Mechthild Großmann
Originaltitel: Playing with Fire (Ballantine, New York 2015)
Random House Audio

Tess Gerritsen – Der Schneeleopard

Worum gehts?

Die Polizei von Boston steht erneut vor einem großen Rätsel. Einer der besten Tierpräparatoren Amerikas wurde ermordet. Das Opfer wurde kopfüber hängend und ausgeweidet in seiner Garage gefunden – geschlachtet wie eines seiner Beutetiere. Plötzlich werden in der Umgebung weitere Leichenteile gefunden. Außerdem scheint es eine Verbindung zu einem anderen Fall, der fünf Jahre zurückliegt und sich in Botswana ereignet hat, zu geben. Dort verschwanden während einer Safari durch den Busch Afrikas alle Teilnehmer. Der Fall konnte bislang nicht aufgeklärt werden. Jane Rizzoli nimmt die weite Reise nach Afrika auf sich, um Klarheit in den Fall zu bringen.

Inhalt

Millie ist einer von sieben Teilnehmern, die das Abenteuer ihres Lebens erwarten. Gemeinsam fliegen sie mit einer kleinen Maschine in die Tiefen des afrikanischen Buschs. Dort wo sie für zahlreiche Wildtiere lebendiges Futter darstellen. Eigentlich ist sie nicht so risikofreudig, doch schließlich gibt sie aus Liebe zu ihrem Mann Richard nach und erfüllt ihm diesen Wunsch.

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[NEWS] Tess Gerritsen – Abendruh

Sie werden DICH finden …

Sie sind die einzigen Überlebenden schrecklicher Familientragödien. Erst wurden ihre Eltern und dann obendrein ihre Pflegefamilien brutal ermordet. In Abendruh, einem Internat in der Abgeschiedenheit Maines, sollen sie ihre Sicherheit wiedergewinnen und in ein normales Leben zurückfinden. Doch obwohl die Schule hermetisch gesichert ist, kommt es zu höchst beunruhigenden Vorfällen, und drei Jugendliche bangen um ihr Leben. Maura Isles, die eine persönliche Verbindung zu Abendruh hat, ist vor Ort, als die Bedrohung eskaliert … (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 416 Seiten
Originaltitel: Last to Die
Blanvalet