Tess Gerritsen & Gary Braver – Die Studentin

Worum geht’s?

Taryn Moore, eine junge, hübsche und obendrein brillante Studentin, die kurz vor ihrem Graduierungsprogramm steht. Was also könnte eine Frau wie sie dazu bewogen haben, sich das Leben zu nehmen? Sie stürzte sich aus dem vierten Stock ihrer Wohnung. Detective Frankie Loomis zweifelt an, dass es sich hier um einen Selbstmord handelt. Wieso ist dann das Smartphone des Opfers nirgendwo zu finden und warum stehen zur Tatzeit warme Käsemakkaroni im Backofen? Sie vermutet eher, dass vielleicht jemand etwas zu verbergen hatte und das Handy des Opfers deswegen versteckt hat. Jedoch fällt ihr auf Anhieb niemand ein, der die junge Studentin umgebracht haben könnte.

Inhalt

Taryn Moore studiert englische Literatur und sorgt mit ihren hervorragenden Leistungen für Bewunderung bei ihrem Professor. Obwohl Taryn obendrein eine bildhübsche Erscheinung ist, hat sie ein verhältnismäßig geringes Selbstbewusstsein. Ihr Vater verließ die Familie, als sie noch ein kleines Kind war, ihr Freund Liam, Sohn einer Arztfamilie, verließ sie vor einigen Wochen und ihre Mutter schafft es nur mit viel Mühe und Doppelschichten Taryn’s Studium zu finanzieren. “Ich bin nicht genug” ist das Mantra, dass wie eine dunkle Wolke permanent über Taryn schwebt.

Kein Wunder, dass sie die Lobhudeleien ihres Englischprofessors Jack Dorian nahezu aufsaugt. Er ist begeistert von ihrer Leistung und motiviert sie, ihren Weg weiter zu gehen und setzt sich bei höheren Instanzen unentwegt für sie ein. Je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen desto mehr muss Jack erkennen, dass die junge Frau ihn fasziniert und hinreißt. Doch sie sollte in zweierlei Hinsichten ein Tabu für ihn sein: Sie ist seine Studentin und er ist ein verheirateter Mann.

Als Taryn unerwartet auf dem Bordstein vor ihrer Wohnung gefunden wird, gehen zunächst alle von Selbstmord aus. Doch Frankie Loomis ist misstrauisch. Es gibt einige Hinweise, die sie stutzig machen. So einfach ist der Fall für sie nicht abgehandelt, sie geht der Sache näher auf den Grund.

Mein Eindruck

Seit “Der Schneeleopard” und vielen vergangenen Jahren ist “Die Studentin” erst das zweite Buch der Autorin Tess Gerritsen, das ich lese. Ich bin aufgrund des ansprechenden Covers und des vielversprechenden Klappentextes auf dieses Buch aufmerksam geworden.

Neben den einzelnen Kapiteln ist dieses Buch weiterhin in “Davor” und “Danach” unterteilt. Damit ist der Tatzeitpunkt, nämlich der vermeintliche Selbstmord von Taryn gemeint. Der Schreibstil ist durchweg flüssig und das Buch sehr einfach und angenehm zu lesen. Die Geschehnisse sind psychologisch aufwühlend und mit einer permanenten Grundspannung geschrieben, so dass ich beim Lesen eine stetige Nervosität – im positives Sinne – verspürt habe.

Man braucht kein großes Gedächtnis für die Handvoll Personen, die eine große Rolle spielen. Diese bleibt nämlich wirklich übersichtlich, dafür werden die Vorhandenen umso detailreicher beschrieben und bekommen ein Gesicht verliehen.

Was die Tätersuche angeht habe ich mich relativ schnell schon in Sicherheit gewogen, doch da haben die beiden Autorin mich gewaltig in die Irre geführt, wäre ja auch sonst zu einfach gewesen. Dadurch setzte kurz vor Schluss nochmal ein “Wow-Effekt” ein.

Über die Autoren

So gekonnt wie Tess Gerritsen vereint niemand erzählerische Raffinesse mit medizinischer Detailgenauigkeit und psychologischer Glaubwürdigkeit der Figuren. Bevor sie mit dem Schreiben begann, war die Autorin selbst erfolgreiche Ärztin. Der internationale Durchbruch gelang ihr mit dem Thriller »Die Chirurgin«, in dem Detective Jane Rizzoli erstmals ermittelt. Seither sind Tess Gerritsens Thriller um das Bostoner Ermittlerduo Rizzoli & Isles von den internationalen Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Maine.

Gary Braver ist das Pseudonym eines amerikanischen Schriftstellers und Professors an der Northeastern University in Boston. Von ihm sind in Amerika bereits mehrere Romane und Fachbücher erschienen sowie Artikel unter anderem in »The New York Time« und »The Boston Globe«. Er lebt mit seiner Familie in Arlington, Massachusets. (Verlagsinfo)

Fazit

Die Geschichte hat mich komplett in ihren Bann gezogen und mir ist es nur mit Mühe und Not gelungen, dass Buch zweimal aus den Händen zu legen, denn danach war ich durch mit der Geschichte. Schade eigentlich, doch gleichzeitig irgendwie auch das beste Zeichen eines guten Buchs – wenn man trauert, dass es schon zu Ende ist.

“Die Studentin” ist ein wahrer Pageturner und die Geschichte absolut glaubwürdig und realistisch. Besonders letzteres hat dafür gesorgt, dass ich mich mit diesem Buch so wohl gefühlt habe, wo ich doch überhaupt kein Fan von inszenierten, phantasiereichen Geschichten bin.

Die Autorin/Autoren werde ich in Zukunft nochmal genauer im Auge behalten, da ich sie im Laufe der Zeit unberechtigterweise unterschätzt beziehungsweise einfach nicht mehr so auf dem Schirm hatte.

Paperback: 384 Seiten
Originaltitel: Choose me
Ins Deutsche übersetzt von Andreas Jäger
ISBN: 978-3809027485

www.penguinrandomhouse.de

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