Schlagwort-Archive: Martin Beck

Maj Sjöwall / Per Wahlöö – Der Mann, der sich in Luft auflöste (Martin Beck ermittelt 02)

Ein Fall mit vielen falschen Fährten

Der schwedische Reporter Alf Matsson verschwindet auf einer Reise nach Ungarn spurlos. Gepäck und Pass hat er im Hotel zurückgelassen. Die ungarische Polizei findet allerdings keine Leiche, und im Krankenhaus liegt auch kein bewusstloser Ausländer. Alle Anhaltspunkte verlaufen im Sand.

Inoffiziell reist Martin Beck hinter den Eisernen Vorhang, um den Journalisten zu suchen. Doch kurz nach seiner Ankunft wird er von Unbekannten zusammengeschlagen. Jemand versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass Alf Matsson gefunden wird… (Verlagsinfo)

Dies ist der zweite Band der weltberühmten Serie um den schwedischen Kommissar Martin Beck. Seit 2008 liegt er in neuer Übersetzung von Hedwig M. Binder und mit einem Vorwort von Anders Roslund und Börge Hellström vor.
Maj Sjöwall / Per Wahlöö – Der Mann, der sich in Luft auflöste (Martin Beck ermittelt 02) weiterlesen

Maj Sjöwall / Per Wahlöö – Alarm in Sköldgatan (Martin Beck ermittelt, Band 5)

Das explodierende Haus und andere Überraschungen

Als das Haus in der Sköldgatan um 23:09 Uhr explodiert, ist Inspektor Gunvald Larsson zufällig zur Stelle. Er hat es bzw. einen seiner zwielichtigen Bewohner observiert. Der Hüne fackelt nicht lange: Es gelingt ihm, acht der elf Bewohner zu retten. Die Frage ist natürlich: War das ein Unglück, ein Selbstmord oder kaltblütiger Mord? Als die Spurensicherung die Reste eines Brandsatzes findet, müsste Kommissar Beck eigentlich eine Fahndung ausschreiben. Aber nach wem soll er suchen lassen? (Verlagsinfo)
Maj Sjöwall / Per Wahlöö – Alarm in Sköldgatan (Martin Beck ermittelt, Band 5) weiterlesen

Maj Sjöwall & Per Wahlöö – Der Polizistenmörder (Martin Beck ermittelt 09)

Frauenmord im Wallander-Land

Eine Frau ist verschwunden. Zum Kreis der Verdächtigen zählt auch Folke Bengtsson, ein entlassener Sexualstraftäter. Die Polizei gräbt sein Grundstück komplett um, doch zur Enttäuschung der versammelten Reporter wird die dort vermutete Leiche nicht gefunden. Hat der Mann sie woanders verscharrt? Doch während Martin Beck immer mehr Zweifel an Bengtssons Schuld kommen, jagt die Presse schon einer neuen Sensation hinterher: Nach einer Schießerei zwischen Streifenpolizisten und zwei jugendlichen Dieben kann einer der beiden entkommen. Und nun fahnden Presse und Polizei im ganzen Land nach dem Polizistenmörder.

Dies ist der neunte Band der weltberühmten Serie um den schwedischen Kommissar Martin Beck. (Verlagsinfo)
Maj Sjöwall & Per Wahlöö – Der Polizistenmörder (Martin Beck ermittelt 09) weiterlesen

Mai Sjöwall / Per Wahlöö – Die Terroristen (Martin Beck ermittelt 10)

Prophetischer Antiterrorkampf in Stockholm

Beim Besuch eines amerikanischen Senators in der schwedischen Hauptstadt Mitte der siebziger Jahre muss die Reichspolizei eine spezielle Antiterroreinheit bilden. Internationale Terroristen der ULAG bereiten laut CIA einen Anschlag vor. Kommissar Martin Beck muss alle Hebel in Bewegung setzen, um das Bombenattentat zu vereiteln. Doch auch die besten Pläne haben oft einen Makel, wenn die Planenden einen blinden Fleck besitzen, von dem sie nichts ahnen.

Mai Sjöwall / Per Wahlöö – Die Terroristen (Martin Beck ermittelt 10) weiterlesen

Maj Sjöwall / Per Wahlöö – Terroristen (Martin Beck ermittelt 10)

Beim Besuch eines amerikanischen Senators in der schwedischen Hauptstadt muss die Reichspolizei eine spezielle Antiterroreinheit bilden. Internationale Terroristen der ULAG bereiten laut CIA einen Anschlag vor. Kommissar Martin Beck muss alle Hebel in Bewegung setzen, um das Bombenattentat zu vereiteln. Doch auch die besten Pläne haben oft einen Makel, wenn die Planenden einen blinden Fleck besitzen, von dem sie nichts ahnen.

Die Autoren

Maj Sjöwall und Per Wahlöö begründeten das heute so erfolgreiche Genre des Schwedenkrimis, als sie in den siebziger Jahren ihren Kommissar Martin Beck in sozialen Problemzonen und der hohen Politik ermitteln ließen. Alle diese Romane wurden erfolgreich verfilmt. „Die Terroristen“ wurde im Todesjahr von Per Wahlöö 1975 veröffentlicht. Der Roman sorgte Jahre nach seinem Erscheinen für Aufregung, als 1986 der schwedische Ministerpräsident Olof Palme ermordet wurde. Es entstand der Eindruck, als habe das Buch dieses traurige Ereignis vorhergesagt.

|Die Sprecher / Produktion|

1979 produzierte der WDR zusammen mit dem SWR dieses Hörspiel in der Bearbeitung von Walter Adler (u. a. [„Otherland“ 603 ) und unter der Regie von Klaus Wirbitzky. Zu der Starbesetzung gehören:

Charles Wirths als: Kommissar Martin Beck, Leiter der Mordkommision
Horst Frank als: Gunvald Larsson
Gert Haucke als: Malm
Charles Brauer als: Skakke (wichtig im Showdown)
Christian Brückner (Stimme von u. a. Robert de Niro) als: Rönn (Sondereinsatzkommandochef)
Manfred Seipold als: Reinhard Heydt, der Kopf der Terroristen in Stockholm
… und andere, so etwa Achim Strietzel.

_Handlung_

Die Story verschlingt zwei separate Stränge, so dass man leicht Gefahr läuft, den jeweils kleineren aus dem Blick zu verlieren.

Kommissar Martin Beck, Leiter der Mordkommision der Rikspolis in Stockholm, bekommt die Aufgabe übertragen, den Besuch eines US-Senators, der in einigen Monaten die Hauptstadt besuchen will, sicherheitstechnisch zu übernehmen. Doch Anfang der siebziger Jahre führen die USA noch Krieg in Südostasien und die Studenten gehen deswegen überall in Europa auf die Barrikaden. Man rechnet mit Zusammenstößen und Übergriffen. Na prächtig, denkt sich Beck.

Unterdessen wird sein Kollege Gunvald Larsson, Inspektor beim Dezernat für Gewaltverbrechen, nach Mexiko als Sicherheitsberater abkommandiert, um im Juni 1974 den Besuch eines Präsidenten und dessen Wagenkolonne zu schützen. Da dies gründlich schiefgeht, weil die Präsidentenkarosse mit Donnerschlag in die Luft fliegt, freut sich Beck schon begierig auf die Zusammenarbeit mit diesem Versager.

Er wird anstelle von Larsson zum Kopf eines operativen Kommandos zum Schutz des US-Senators befördert. Während Beck die Kontrolle über den Fernschutz behält, muss er den Nahschutz einem Mann namens Möller von der Sicherheitspolizei übergeben, der mehr von linken Spionen und Extremisten versteht als von Terroristen.

Denn Terroristen sind wirklich auf dem Weg in die schwedische Hauptstadt, wie Becks Einheit von der CIA erfährt. Die Organisation „ULAG“, die weltweit Anschläge auf Amerikaner verübt, hat vier Männer in Marsch gesetzt: einen Franzosen, zwei Japaner und den Kopf der Zelle, den südafrikanischen Ex-Söldner Reinhard Heydt. Sie besorgen sich als erstes Pläne vom Untergrund strategisch wichtiger Plätze in Stockholm. Dort wollen sie an Gasleitungen oder ähnlichem ihre Sprengsätze platzieren und per Funk fernzünden.

|Zwischenspiel.|

Rebecca Lindhs Leben ist vollends den Bach runtergegangen, seitdem sie von einem amerikanischen Soldaten ein Kind bekommen, ihn aber verloren hat. Obwohl Jim Cosgrove als Deserteur mit Sanktionen zu rechnen hat, fliegt er zurück in die Staaten, die weltfremde Rebecca zurücklassend. Auf Briefe an seine Eltern erhält sie erst sehr spät Antwort: Jim sei im Gefängnis, nachdem man ihn verhaftet habe. Rebecca Lindh weiß nun, wer schuld ist an ihrem verpfuschten Leben: die amerikanische Regierung. Und sie gedenkt etwas dagegen zu unternehmen.

|Unterdessen …|

… begeht Reinhard Heydt, Topterrorist, einen winzigen Fehler. In einer Bar gabelt er eine junge Frau auf, die als Polizeianwärterin arbeitet. Sie verbringen die Nacht zusammen, doch Ruth Salomonsen kennt auch Kommissar Beck. So kommt Becks Antiterroreinheit den ULAG-Leuten auf die Spur und rückt ihnen schließlich auf den Pelz. Beck hat auch eine geniale Idee, wie er den Bombenlegern ein Schnippchen schlagen kann.

Dann ist der entscheidende Tag da. Becks Plan scheint aufzugehen, doch mit Rebecca Lindh hat niemand gerechnet.

_Mein Eindruck_

Die Terroristengruppe ULAG, die weltweit operiert und unterschiedlichste Angehörigen zählt, erinnert heute fatal an Osama Bin-Ladens in Zellen aufgebaute Organisation Al-Kaida. Mit einem wichtigen Unterschied: Es gibt keine religiöse Motivation für die Mitglieder und ihre Taten. Verantwortlich dafür sind lediglich der Hass auf die Amerikaner und die Israelis („Zionisten“). Dass genau der gleiche Hass aber auch quasi an der Heimatfront entstehen kann – und zwar nicht von maoistischen Splittergruppen wie in Liza Marklunds neuem Roman [„Der rote Wolf“ 573 -, kann nicht in das Kalkül von Antiterroreinheiten wie die von Beck eingehen. Es ist ein blinder Fleck, der auch prompt zu einer Katastrophe führt.

Der gesamten Geschichte merkt man an, wie genau und detailliert die beiden erfolgreichen Autoren recherchiert haben müssen. Die Organisation der Sicherheitskräfte ist authentisch abgebildet, das Vorgehen der Terroristen aber auch. Lediglich im doppelten Showdown spielen denn doch ein wenig Heldentum und Glück mit, um den Erfolg Becks komplett zu machen. Nun ja, soviel Freiheit darf sich die Literatur wohl herausnehmen. Immerhin gibt es beim zweiten Finale auch Opfer unter den Mannen Becks.

Der Topterrorist Heydt kam mir ein wenig sentimental vor, wenn man ihn mit heutigen Terroristen vergleicht. Er lässt sich mit einer „Zivilistin“ ein (Frauen, Kinder, Greise werden im Jargon alle als „Zivilisten“ bezeichnet), und er weigert sich, den Tod einer Frau in Kauf zu nehmen, obwohl der Schuss Beck erfolgreich treffen könnte. Ob dies Mangel an Realismus oder Vorstellungsvermögen seitens der beiden Autoren verrät oder nur eine gewisse Rücksichtnahme gegenüber dem Lesepublikum, wer kann das heute noch beurteilen?

|Die Sprecher / Produktion|

Es stellt sich als sehr nützlich heraus, das Hörbuch zwei- oder mehrmals anzuhören (oder gleich das |Rowohlt|-Buch zu lesen), denn die schiere Anzahl der beteiligten Figuren trägt zunächst einmal zur Verwirrung des Hörers bei. Beim ersten Hören ist man stark damit beschäftigt, die Struktur der drei Handlungsstränge (um Beck, Heydt, Lindh) auseinanderzuklamüsern, bevor man sich mit dem Verhalten der einzelnen Figuren sowie ihren Sätzen näher beschäftigt.

Die Handlung wurde für das Hörbuch auf das Notwendigste gekürzt, und da kann schon mal der eine oder andere Zusammenhang verloren gehen. Mir sind aber keine gravierenden Fehler aufgefallen. Man braucht sich einfach nur an bestimmte Besuche von US-Präsidenten etc. zu erinnern, um sich den D-Day des Senatorenbesuchs, der hier geschildert wird, lebhaft vorstellen zu können. Und dies war wie gesagt bereits 1974.

Die Sprecher machen einen ausgezeichneten Job. Alle scheinen ihren Text aus dem Effeff zu beherrschen, so dass sich die Aufmerksamkeit ganz auf die Intonation richten kann. Es ist schon faszinierend, wenn Christian Brückner seine De-Niro-Stimme erklingen lässt. Ich kann ihn mir lebhaft als Figur in einem SEK-Outfit vorstellen, wie er sein Bombenentschärfungskommando dirigiert oder seinem Chef, Beck, Bericht erstattet.

Eindeutig zu kurz kommen eigentlich nur weibliche Sprechrollen. Aber das muss nicht unbedingt am Hörspielskript liegen. Dafür kann auch die literarische Vorlage verantwortlich sein.

|Musik & Geräusche|

Im Vergleich zu gewissen anderen Hörspielen aus den siebziger Jahren ist „Die Terroristen“ mit einer voll ausgebauten, komplett repräsentativen Hintergrund- und Pausenmusik ausgestattet. Hier macht sich die gute finanzielle Situation beim WDR positiv bemerkbar. Die Musik von Hans-Martin Majewski ist sehr abwechslungsreich und passt sich der jeweiligen Situation mit einem Stilwechsel optimal an.

Es gibt nicht allzu viele Geräusche im Hörspiel. Sie sollen offensichtlich nicht vom Text ablenken. Doch an bestimmten Stellen sind Geräusche unerlässlich, so etwa im Prolog, als eine Explosion ertönt. Und ganz sicher bei den zwei Schusswechseln mit den Terroristen. Leider nehmen sich die zu hörenden Schüsse aus wie feuchte Knallfrösche. Vielleicht wollte man das Gehör der Zuhörer nicht schädigen? Da bietet das Mankell-Hörspiel [„Die Pyramide“ 567 (2004) doch wesentlich kraftvolleren bzw. realistischeren Sound.

_Unterm Strich_

Dieser Thriller braucht sich hinter keinem der heute veröffentlichten Schwedenkrimis zu verstecken. Die zahlreichen Fakten aus der Realität der in den Anfängen steckenden Terrorismusabwehr vermitteln ein gutes Gefühl beim Publikum, dass die beiden bekannten Autoren wussten, wovon sie schrieben. Zuweilen hat man eher den Eindruck, einem Protokoll der laufenden Ereignisse zu folgen als einer Erzählung.

Dass aufgrund des Mordes an Ministerpräsident Olof Palme dieser Roman prophetische Eigenschaften zugeschrieben bekam, verwundert nicht. Und wenn man die Pläne der weltweit operierenden Al-Kaida-Anhänger gegen England, Italien, Polen usw. berücksichtigt, so kann einem angesichts des möglichen Szenarios bange werden, ob es so ausgehen wird wie bei Sjöwall/Wahlöö.

Das Hörspiel ist eine professionelle Umsetzung des Romans, fordert den Hörer aber ungemein. Denn er muss nicht nur die Struktur dreier Handlungsstränge auf die Reihe bekommen, sondern über ein Dutzend Sprechrollen zuordnen. Daher empfiehlt es sich, das Hörspiel mehrmals zu hören – wozu sonst kann man es nun endlich auch auf CD genießen? Für spannende Unterhaltung ist jedenfalls gesorgt.

|Umfang: 101 Minuten auf 2 CDs|

Maj Sjöwall / Per Wahlöö – Und die Großen lässt man laufen. Kommissar Beck ermittelt (Martin Beck 6)

Bleihaltige Luft im Savoy-Hotel

Schmutzige Geschäfte – doch Kommissar Beck jagt auch die Bosse In einem Hotel in Malmö wird der Konzernchef eines großen Unternehmens vor den Augen der anderen Gäste erschossen. Viktor Palmgren war zu einem Geschäftsessen dort, der Täter kann unbehelligt entkommen. Zunächst verhört die Stockholmer Polizei die Gäste des „Savoy“. Doch niemand hat den Mörder erkannt oder vermag ihn genau zu beschreiben. Also muss Martin Beck die Ermittlungen übernehmen… (Verlagsinfo)
Maj Sjöwall / Per Wahlöö – Und die Großen lässt man laufen. Kommissar Beck ermittelt (Martin Beck 6) weiterlesen

Maj Sjöwall / Per Wahlöö – Das Ekel aus Säffle (Martin Beck ermittelt, Band 7)

Zorn des Gerechten: Blutiger Terror in Stockholm

Der Tote war Polizist. Ausbilder. Ein Schinder der übelsten Sorte. Martin Beck und seine Kollegen haben schon viele Tote gesehen, doch der Anblick des ermordeten Stig Nyman ist ein Schock: Der todkranke Kommissar wurde in seinem Krankenzimmer auf geradezu bestialische Weise abgeschlachtet. Wer hat den weithin geschätzten Kollegen so sehr gehasst? Und warum? Bei seinen Nachforschungen lernt Martin Beck den Verstorbenen von einer ganz anderen Seite kennen…

Dies ist der siebte Band der weltberühmten Serie um den schwedischen Kommissar Martin Beck. (Verlagsinfo)
Maj Sjöwall / Per Wahlöö – Das Ekel aus Säffle (Martin Beck ermittelt, Band 7) weiterlesen

Maj Sjöwall & Per Wahlöö – Der Mann auf dem Balkon (Ein Fall für Kommissar Martin Beck 3)

Frühe Warnung vor dem Kindermörder

In kurzem Abstand werden zwei kleine Mädchen tot aufgefunden. Kommissar Beck und seine Kollegen jagen den Unbekannten. Ihr einziger Anhaltspunkt: Er ist ein wahnsinniger Lustmörder. Aber Martin Beck nimmt die Herausforderung in seinem dritten Fall an.

Die Autoren

Maj Sjöwall und Per Wahlöö begründeten das heute so erfolgreiche Genre des Schwedenkrimis, als sie in den sechziger und siebziger Jahren ihren Kommissar Martin Beck in sozialen Problemzonen und in der hohen Politik ermitteln ließen. Alle diese Romane wurden erfolgreich verfilmt.

Maj Sjöwall & Per Wahlöö – Der Mann auf dem Balkon (Ein Fall für Kommissar Martin Beck 3) weiterlesen