Chiyori – Ein wirklich schlimmer Sommer

Inhalt

Endlich ist Sommer, doch Nagi ist alles andere als begeistert: Ihre Eltern wollen sich wieder einmal scheiden lassen und sie soll die gesamte Ferienzeit im Schrein ihres Onkels mitten in der Pampa verbringen. Tolle Aussichten! Und dann läuft ihr auch noch Satsuki über den Weg, der Nagi mit seiner unverblümten und direkten Art ganz schön nervt. Doch dann lernen sich die beiden Teenager näher kennen und Nagi erfährt, wieso Satsuki wirklich bei ihrem Onkel wohnt …! (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Drei Kurzgeschichten in einem Band mit dem Motto „Gemeinsam stark“.

1. Ein wirklich schlimmer Sommer
2. Verirrt ins Geisterhaus
3. Antwortsuche nach der Schule

Alle drei Mangas sind sehr einfühlsam und haben eins gemeinsam: Sie wollen mitteilen, dass immer jemanden gibt, der für uns auch in schwierigen Situationen da ist.

1. Ein wirklich schlimmer Sommer

Die titelgebende Geschichte ist zugleich auch die umfangreichste Story des Bandes. Die Story dreht sich rund um das Thema Scheidung der Eltern. Es werden Fragen aus der Sicht eines betroffenen Kindes behandelt. Dieses Kind ist unsere Protagonistin Nagi, die sich eigentlich auf ihre Sommerferien gefreut hatte. Nun aber wird sie damit konfrontiert, dass ihre Eltern kurz vor der Scheidung stehen. Weil die Eltern nochmal über alles in Ruhe nachdenken wollen, schicken sie Nagi zu ihrem Onkel. Hier in dem Schrein ihres Onkels hat sie selber viel Zeit zum Nachdenken und so schießen ihr jede Menge Fragen durch den Kopf. Warum lassen sich meine Eltern scheiden? Bin ich irgendwie schuld daran, dass es so weit gekommen ist? Sollte ich nicht lieber bei meinen Eltern sein, wenn sie die endgültige Entscheidung treffen? Um die Antworten darauf zu finden, bekommt sie von Satsuki unerwartet Hilfe. Er wohnt derzeit auch bei Nagis Onkel und anfangs kann sie ihn nicht ausstehen. Doch er zeigt ihr auch eine andere Betrachtungsweise der Situation. Er macht Nagi bewusst, dass sie sich im Falle der Scheidung entscheiden müsste, bei welchem Elternteil sie zukünftig leben möchte. Nagi begreift allmählich, dass sie nicht allein in dieser schwierigen Situation ist und dass es auch anderen ähnlich oder gar noch schlechter geht. Denn auch Satsuki scheint etwas sehr zu bedrücken. Wird er sich Nagi an vertrauen? Und kann sie ihm genauso zur Seite stehen wie er es für sie getan hat?

„Ein wirklich schlimmer Sommer“ ist eine sehr einfühlsame Geschichte mit einem sensiblen Thema, mit dem wohl viele Kinder (klein oder groß) irgendwann in ihrem Leben konfrontiert werden.

2. Verirrt ins Geisterhaus

In dieser zweiten Kurzgeschichte begibt sich Akari in ein leer stehendes Haus, dem nachgesagt wird es spuke darin. Sie trifft auf Yo. Der Junge scheint offensichtlich aus Fleisch und Blut zu sein. Doch was macht er in diesem Haus? Denn auf Geistersuche so wie Akari ist er nicht. Welche Verbindung gibt es stattdessen zwischen Yo und dem verfallenen Haus? Und so ändert Akari ihren „Plan“ in dem sie beschließt, hinter Yos Geheimnis zu kommen und ihm dann zu helfen. Ob ihr dies gelingt?

Spätestens nach dieser zweiten Geschichte wird dem Leser klar, worum es in diesem Band geht. Es um Nächstenliebe oder anders ausgedrückt um das Für-einander-da-sein. „Verirrt ins Geisterhaus“ erzählt dies anhand des Themas Verlust- und Trauerverarbeitung.

3. Antwortsuche nach der Schule

Kosaka ist schlau, sehr schlau sogar und oft allein. Jetzt sie soll einem Mitschüler Nachhilfeunterricht geben. Dabei handelt es sich um Gaku, einem allseits beliebten Jungen. Zunächst empfindet Kosaka ihn lediglich als oberflächlichen Typ, der nichts im Leben ernst nimmt. Sie dagegen ist die immer strebsame Musterschülerin, die keine Zeit für Hobbies oder ähnliches hat. Mit seinem Charme gelingt es Gaku schließlich an Kosaka „heran zu kommen“. Und so wird aus der Nachhilfelehrerin die Schülerin Kosaka, die lernt, dass es noch ein Leben jenseits der Fachbücher gibt.

Bei dieser Kurzgeschichte handelt es sich um den Debütmanga von Mangaka Chiyori. Man kann gut die Entwicklung der Autorin erkennen. Sind die Zeichnungen der dritten Geschichten schon toll, so sieht man doch einen Unterschied anhand von liebevollen Details. Denn vor allem in „Ein wirklich schlimmer Sommer“ sind die Augen der Charaktere sehr ausdrucksstark und wunderschön gezeichnet.

Tolles Extra

… ist die „I LOVE SHOJO“-Karte mit dem Titelbild des Mangas und einer Kurzinfo über die Autorin auf der Rückseite.

Fazit:

Toll! Toll! Toll! Alle drei Geschichten haben mir sehr gut gefallen. Der Autorin ist es überzeugend gelungen das Motto „Gemeinsam stark“ (siehe Rückseite des Buches) darzustellen. Das optisch ansprechende und farbenfrohe Cover rundet diesen tollen Shojo-Manga ab.

Mehr davon! Sehr empfehlenswert!

Taschenbuch: 192 Seiten
ISBN-13: 978-3842011311

www.tokyopop.de

Der Autor vergibt: (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)