Kayoru – Zusammen mit dir

Kurzinfo zum Buch

Als Kinder haben sich Wakaba und Sosuke versprochen, mit 16 zu heiraten. Doch im Laufe der Jahre haben sie sich voneinander entfernt und jeder ist seiner eigenen Wege gegangen. Als kurz vor Wakabas 16. Geburtstag Sosukes Familie in finanzielle Not gerät, packt Wakaba die Gelegenheit beim Schopf und bietet an, Sosuke zu heiraten. Auf diese Weise kann ihre wohlhabende Familie für die Schulden aufkommen. Doch obwohl Sosuke bei ihr einzieht, geht er Wakaba gegenüber auf Distanz. Wird sie ihm beweisen können, dass sie ein gutes Paar abgeben würden …? (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Vier Kurzgeschichten in einem Band, die sich alle im Großen und Ganzen mit dem Thema der vorherbestimmten Liebe befassen:

1. Zusammen mit dir
2. Zum Dahinschmelzen süß
3. Umschwärmt von Popstars?!
4. [News] Vorfall: Klassenliebling begeistert von meinem Song!

Alle vier Mangas haben eins gemeinsam: Es geht um die Liebe zwischen Menschen bei denen es sehr lange dauert bis diese Personen endlich zueinander finden. In den ersten beiden Geschichten sind es tatsächlich Jahre, die zwischen dem ersten Kennenlernen und dem Happy End liegen, bei den letzten beiden Storys sind es dagegen nur Wochen und Tage.

1. Zusammen mit dir

Die Protagonisten in der titelgebenden Story sind fast 16-jährige Wakaba und der gleichaltrige Sosuke. Er hat ihr mit 6 Jahren das Versprechen gegeben sie am ihrem 16. Geburtstag zu heiraten. Doch zehn Jahre sind eine lange Zeit. Sind ihre Gefühle immer noch die Gleichen wie zu Kindertagen? Zumindest Wakaba ist sich nach wie vor sicher, dass Sosuke der Richtige für sie ist. Doch wie empfindet er inzwischen für sie? Dann kommen auch noch recht plötzliche finanzielle Schwierigkeiten von Sosukes Eltern zu Tage. Eine Hochzeit zwischen den beiden jungen Menschen wird daraufhin festgelegt. Klingt ja sehr romantisch.

Um nicht zu verraten, nur so viel: eine Hochzeit findet tatsächlich statt. Allerdings wird die Ehe noch nicht vollzogen. Etwa weil es wirklich nur eine Trauung aus der Not heraus war? Oder entflammt doch ihre Sandkastenliebe von Neuem und die beiden fühlen sich einfach noch nicht bereit dafür auch das Bett miteinander zu teilen?

2. Zum Dahinschmelzen süß

In dieser Kurzgeschichte bekommt die junge Mika Matsutani Nachhilfe im Backen von dem gutaussehenden jedoch anfangs etwas hochnäsigen Katsuya Mihashi. Diese Hilfe hat Mika auf jeden Fall nötig, denn nach dem Tod ihres Vaters muss die Familienkonditorei alleine schmeißen und sie hat arge finanzielle Probleme. Das liegt vor allem daran, dass ihre Backkünste sehr zu wünschen übrig lassen. Und hier kommt Katsuya ins Spiel. Er gibt eine Hochzeitstorte für seine Schwester bei Mika in Auftrag. Als er aber erkennt, dass Mika dem nicht gewachsen ist, bringt er ihr die Basics der Backkunst bei. Ob seine Bemühungen von Erfolg gekrönt sein werden? Und warum hilft er Mika eigentlich? Schließlich könnte er die Torte auch selber machen oder den Auftrag einer anderen Konditorei zukommen lassen. Warum soll ausgerechnet Mika das für sie beinah Unmögliche schaffen?

3. Umschwärmt von Popstars?!

Die Popstars in dieser Geschichte sind die drei Jungs der derzeit angesagten (fiktiven) Band „Infinity Three“. Und von ihnen umschwärmt wird ihre junge, noch zur Schule gehende Managerin Chiaki Sudo. Also handelt es sich hier wie die Autorin selbst kommentiert um eine Art „umgekehrter Harem“. Klar, dass das vor allem bei den weiblichen Fans nicht gern gesehen wird und so sieht sich Chiaki allerlei Anfeindungen ausgesetzt. Weil sogar die Beliebtheit der Band darunter leidet, entschließt sich Chiaki ihren Posten als Managerin an den Nagel zu hängen. Doch werden beide Seiten damit glücklich?

Diese Story ist zwar nicht die beste der vier Geschichten, jedoch wird ein ernstes Thema angesprochen: anonymes Internet-Mobbing und was es in den Opfern auslöst. In diesem Fall ist ganz klar Chiaki die Leidtragende und sie gibt zunächst klein bei. Leider wird dieser ernste Aspekt etwas zu schnell abgehandelt, so dass insbesondere die angesprochene junge Leserschaft nicht unbedingt nachvollziehen kann, was denn an mal eben schnell geposteten Kommentaren wie „Mit der hässlichen Mangerin?!?“ oder „Du nervst, geh sterben!“ so schlimm sein soll. Dabei sollte gerade diese Generation über die Gefahren solcher scheinbar „harmlos“ gemeinten Äußerungen im Internet und deren Wirkung auf die Opfer aufgeklärt werden. Denn nicht alle Personen haben ein „dickes Fell“ und nehmen so etwas nicht so ernst. Wir alle haben schon genug in den Medien gelesen, dass ein solches Mobbing die Personen in die soziale Isolation führen kann und/oder sie entwickeln psychische Probleme wie Depressionen, die im schlimmsten Fall mit einem Suizid enden.

Was ich damit sagen will, ist, wie toll ich es finde, dass dieses Thema angesprochen worden ist, doch leider nur an der Oberfläche gekratzt wurde.

4. [News] Vorfall: Klassenliebling begeistert von meinem Song!

Die letzte der vier Kurzgeschichten gerät zum Ende hin ein wenig sehr kitschig. „Entschärft“ wird dies aber durch ein wenig Selbstironie und liebenswerter Charaktere. Den weiblichen Part übernimmt hier Ichika Kusanagi, die in ihrer Freizeit gerne Songtexte und -melodien komponiert und mit Hilfe der Software „Vocaloids“ daraus einen kompletten Song mit künstlicher Stimme erzeugt. Wie es der Zufall so will, gerät ihr neuestes Werk unabsichtlich in die Hände, äh Ohren, des beliebten Mitschülers Sho Iori. Und schon bald fährt die ganze Schule auf Ichikas Lieder ab. Doch dann landet ein sehr, sehr, sehr persönlicher Song im Schulradio. Wie die anderen darauf wohl reagieren? Und vor allem, wie wird Sho darauf reagieren?

Fazit:

Das Cover lässt optisch auf knisternde Erotik hoffen. Da jedoch die eigentliche Zielgruppe bei den 15-17-Jährigen liegt, ist nur ein harmloses Prickeln zu vernehmen, welches absolut jugendfrei ist. Mit ihren teils überromantischen Erzählungen ist diese junge Leserschaft wird sie auch gezielt angesprochen. Ältere Mädels hingegen eher nicht so. Obwohl, wer hoffnungslos romantisch ist, vielleicht doch?!?

Zeichnerisch versteht sich die Autorin Kayoru auf wunderschöne emotionale Darstellungen. Nur leider sehen sich die dunkelhaarigen männlichen Charaktere der Kurzgeschichten relativ ähnlich. Hübsch ohne Frage, aber doch zu ähnlich.

Toll finde ich die Ideen der Storys, vor allem die des „umgekehrten Harems“. Von der Umsetzung der Inhalte her sind diese allerdings wie bereits gesagt eher nur für junge Teenager geeignet.

Zum Schluss verrate ich euch noch, welche Geschichte mir am besten gefallen hat. Es ist die Zweite, „Zum Dahinschmelzen süß“. Warum gerade die? Lest einfach selbst und bildet euch eure eigne Meinung. Vielleicht stimmt ihr mir zu, vielleicht aber auch nicht …

Taschenbuch: 192 Seiten
ISBN-13: 978-3842013070

www.tokyopop.de

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