Arina Tanemura – 31 I Dream (Band 1)

Inhalt

Bis heute hat die 31-jährige Büroangestellte Chikage es nicht verwunden, dass sie in der Mittelschule ihrer Jugendliebe Haru ihre Gefühle nicht gestehen konnte. Umso aufgeregter ist sie, als ein Klassentreffen ansteht, von dem sie sich eine zweite Chance bei Haru erhofft. Doch der Abend endet in einem Fiasko, als ihre vormals beste Freundin herausposaunt, dass Chikage immer noch Jungfrau ist! Am liebsten würde die sich wieder in die Fünfzehnjährige zurückverwandeln, die sie einmal war. Als ihr heimlicher Verehrer Tokita ihr iDream, eine Verjüngungspille in der Testphase, präsentiert, packt Chikage die Gelegenheit beim Schopf. Zunächst scheint auch alles glattzulaufen, doch dann wird es kompliziert … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Tausche eintöniges Leben als 31-jährige Redakteurin gegen aufregendes Dasein als 15-jähriges Popsternchen!

So lässt sich die Geschichte am kürzesten beschreiben. Denn mit Hilfe einer neuen Wunderpille kann sich unsere Protagonistin Chikage wieder in ein junges Mädchen verwandeln. Auch wenn die Wirkung nur jeweils für ein paar Stunden ist, genießt sie die wiederentdeckte jugendliche Unbeschwertheit.

Stopp! Moment! Ihr kommt nicht ganz mit? Wie geht das? Und warum? Okay, dann beginne ich mal am Anfang der Geschichte.

Chikage, 31, ist Redakteurin und mit ihrem bisherigen Berufsleben nicht sonderlich zufrieden. Sie trauert ihrer Schulzeit nach als sie sehr beliebt war und einen Schwarm hatte. Aber irgendwie hat sie es verpasst, diesem Jungen damals ihre Gefühle zu offenbaren und sie hat es auch bis jetzt nicht geschafft, sich einen Freund zu angeln.

Dann steht eines Tages ein großes Klassentreffen vor der Tür, bei dem sie hofft ihre Jugendliebe wiederzusehen und dieser vielleicht noch nicht vergeben ist. Zwar trifft Chikage tatsächlich auf Haru. Doch es kommt alles ganz anders als sie es sich vorgestellt hatte. Im Vertrauen erzählt Chikage ihrer ehemaligen Schulfreundin Yumiko, dass sie noch nie einen Freund hatte und auch noch Jungfrau ist und Yumiko hat nichts Besseres zu tun als dies laut hinauszuschreien. Also, mal ehrlich, wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr. Klar, dass Chikage nun am liebsten im Erdboden versinken möchte und deshalb verlässt sie fluchtartig das Klassentreffen.

Dann wird auch noch von ihren Kollegen Öl in Feuer gegossen und Chikage sieht in keinen anderen Ausweg mehr als sich das Leben nehmen zu wollen. Doch zum Glück wird sie von ihrem Schulfreund Tokita gerettet. Er arbeitet bei einem Pharmaunternehmen und da er merkt, wie sehr Chikage ihrer Jugend nachtrauert und weil er heimlich in sie verliebt ist, bietet er die neue (noch nicht zugelassene) Verjüngungspille „I dream“ an…

… Und Chikage nimmt diese Pille tatsächlich und sie wirkt. Sie verwandelt sich in ihr 15-jähriges Ich. Aber nur körperlich, ihren Verstand als 31-Jährige behält sie bei.
Kaum verjüngt, wird sie als Model entdeckt und erlebt nun einige spannende Abenteuer.

Wird sich ihr Wunsch also erfüllen und sie kann ihre vergangenen „Fehler“ bereinigen? Wohin wird sie dieses Doppelleben führen, hält die Wirkung doch immer nur für ein Stunden an? Und wie sieht es mit den Herzensangelegenheiten aus? Wer wird es erobern und ist sie dafür bereit?

Einige dieser Fragen werden schon in diesem ersten Band beantwortet und die anderen Fragen ergeben sich daraus. Bestimmt erfahren wir in Band 2 mehr …

Grundsätzlich hat mir dieser Manga gut gefallen, von der Idee und den Zeichnungen her. ABER es werden gleich zwei Themen angesprochen, die von der Autorin etwas zu salopp behandelt werden, vor allem wenn die Zielgruppe der 15-17-jährigen Mädchen bedenkt.

Zum einen ist dies Chikages Selbstmordversuch. Diese Szene taucht meiner Meinung nach zu plötzlich auf. Es wird zu Beginn zwar klar, dass unsere Protagonistin bisher nicht sonderlich viel aus ihrem Leben gemacht hat und wir können auch gut nachvollziehen, dass sie nach der Bloßstellung auf dem Klassentreffen gefühlsmäßig sehr verletzt ist, doch es wird leider so dargestellt als ob es nur ein paar böser Äußerungen bedarf um zu so einer Verzweiflungstat zu greifen. Ja, es gibt diesen Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, aber dafür hätte der Gemütszustand der Chikage im Vorfeld tiefer beleuchtet werden müssen, darüber erfahren wir erst im Nachhinein etwas mehr. Ich bin mir bewusst, dass die Autorin sicherlich nur eine bestimmte Seitenanzahl zu Verfügung gehabt hat und man auch nicht zu sehr ausschweifen darf, aber ein bisschen mehr Tiefgang wäre besser gewesen. Ich will damit nicht sagen, dass dieses Thema nicht angesprochen werden soll. Das finde ich sogar wichtig, weil auch junge Mädchen schon mit Depressionen zu kämpfen haben können und gerade deshalb muss dies ein wenig einfühlsamer behandelt werden.

Das andere Thema ist die Sache mit der Verjüngungspille. Tolle Idee und wahrscheinlich wünschen sich viele noch einmal jung sein zu können, aber so ganz neu ist die Idee auch nicht in einem Manga. In „Detektiv Conan“ wird ja der gleichnamige Protagonist durch ein Gift in einen 6-Jährigen zurückverwandelt, allerdings unfreiwillig und dauerhaft. Das nur am Rande. Worum es mir geht, ist das eine ein-klein-wenig-falsche Botschaft gesendet wird: Mann bietet Frau Pille an, die auch noch nahezu ungetestet und nicht zugelassen ist, und die Frau schluckt die ohne große Bedenken. Hmmmmm, ohne jetzt groß den Moralapostel raushängen zu lassen und Verzweiflung der Figur hin oder her: hmmmmmmm. Ich denke, die Story hätte auch funktioniert, wäre die Pille als legal beschrieben worden.

Fazit:

Die beiden Kritikpunkte betreffen den Anfang des Buches und ab dann wird die Story so, wie sie sich jugendliche Mädchen vorstellen: ein bisschen Träumerei hier, ein bisschen Herzschmerz da und ein Ende, bei dem man wissen möchte, wie es weiter geht.

Taschenbuch: 192 Seiten
ISBN-13: 978-3842011793

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