Die drei ??? Kids – Geisterspuren (15 spannende Ratekrimis)

Die Handlung:

Diebe, die sich in Luft auflösen? Ein Auto, das von alleine losfährt? Flussgeister, die sich meterhoch auftürmen? Hier geht es nicht mit rechten Dingen zu … Für diese kurzen Fälle brauchen Die drei ??? Kids die Hilfe der Leser, denn diese liefern am Ende den entscheidenden Hinweis zur Lösung des Falls: 15 kurze spannende Ratekrimis laden zum Schmökern und Mitraten ein. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Der zurecht sehr erfolgreiche Ableger der „Drei ???“ bringt uns nach dem „Die drei ??? – Comic“ eine weitere Idee, Leseverweigerer zum Buch zu führen. Wem also die 128 Seiten eines normalen KIDS-Abenteuers zu lang sind, der kann sie hier durch 15 Teilen („Wie? Jetzt soll ich auch noch rechnen wo ich schon keine Lust zum Lesen habe?“) und bekommt dann nicht nur Kurzgeschichten, sondern Mitratefälle. Die überstrapazieren nicht die Geduld der Langsam- oder Überhaupt-nicht-Leser, sondern sollen auch noch Spaß machen.

 

Wie viel Spaß machen denn die Ratekrimis nun und wie schwer sind die Fälle? Vorab eine kurze Anekdote aus meiner Jugend … da gabs von Wolfgang Ecke auch Ratekrimi-Taschenbücher, sogar mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden der Rätsel. Man, war ich schlecht im Kombinieren und Aufpassen, aber ich habe sie geliebt und ich hatte sie alle. Heute habe ich sie nicht mehr alle, aber neue Rätsel vor mir, die für die heutige, junge Generation bestimmt sind.

Die wundert sich schon vor dem Lesen erst mal über die Aufmachung. Denn das Mitratebuch ist nicht nur 3cm breiter und 3cm höher als der normale KIDS-Roman, es enthält auch farbige Zeichnungen, wie wir sie sonst nur auf dem Cover zu sehen bekommen. Außerdem ist es dünner und teurer als die normalen Fälle der Jungs und das Papier ist glatter, was wohl den Farbbildern und dem Druckverfahren geschuldet ist.

Aber … und das ist den Aufpreis sicher wert … das Buch unterhält länger als ein normaler KIDS-Roman. Allein schon, weil mans nicht in einem Rutsch lesen kann, sondern zwischendurch immer wieder grübeln darf. Dabei wird am Ende eines jeden Kurzfalles immer eine Frage gestellt, die der aufmerksame und gut kombinierende Leser dann beantworten soll, kann, darf, muss …

Die Lösungen gibts na klar auch zum Nachlesen im Buch, allerdings sind die alle gesammelt untereinander ganz hinten im Buch zusammengefasst. Das gefiel mir nicht so gut … nicht weil ich zu faul zum Blättern bin, sondern weil man so unweigerlich Teile der Lösungen der anderen Fälle sieht … und sei es nur aus dem Augenwinkel. Da reicht ja schon der Teil eines bekannten Namens und schon ist der Spaß für den nächsten Fall dahin. Hier wäre es schöner gewesen, wenn die jeweiligen Lösungen direkt unter der Frage am Ende des Falles gestanden hätten … entweder auf dem Kopf oder in Spiegelschrift, sodass sie nicht sofort zu erkennen sind.

Eine Einteilung in Schwierigkeitsgrade der Fälle gibt es nicht, sodass man annehmen sollte, dass sie durchweg alle den gleichen Anspruch haben. Das haben sie aber nicht, daher habe ich sie ganz subjektiv mal eingeteilt. Dass es unterschiedlich schwierige Fälle gibt, finde ich prima, da fühlt sich der Leser noch mehr wie ein Detektiv, wenn er gerade eine etwas härtere Nuss geknackt hat. Nur, hätte ich schon gern vorher gewusst, obs schwer wird oder nicht. So könnte sich der Leser erst mal die leichteren Fälle rauspicken, um es dann etwas knackiger angehen zu lassen.

Nun aber zu den Fällen:

Über Nacht im Kaufhaus

Die Kids helfen Mr Porter bei der Aufklärung der Frage, wer nachts bei ihm im Laden für Chaos sorgt.

Die Lösung gibts am Ende sozusagen „in your face“ präsentiert.

Schwierigkeit: 1/5

Völlig abgebrannt

Die Kids machen Praktikum bei der Feuerwehr und dürfen gleich zu einem echten Einsatz mitfahren, bei dem Brandstiftung im Spiel zu sein scheint.

Die Lösung ist ziemlich konstruiert, sehr naiv und hält keiner intelligenten Nachfrage stand. Leider kann ich hier nicht ins Detail gehen, ohne zu spoilern.

Schwierigkeit: 2/5

Der verzauberte Fluss

Die Kids begleiten Bobs Vater zu einem Interviewtermin mit einem Wasser-Sägewerker und machen eine Bootsfahrt auf einem Fluss, in dem ein Geist zu hausen scheint.

Die Lösung kann man schnell überlesen … was mir passiert ist, ich gebs zu … denn es ist nur ein kleines Detail, das hier den Ausschlag gibt.

Schwierigkeit: 2,5/5

Die Spur der Kunsträuber

Die Kids wollten eigentlich mit den Rädern den alten Leuchtturmwärter besuchen, werden aber auf dem Weg Zeugen eines Kunstraubes.

Hier muss man nicht nur genau lesen, sondern auch noch gut kombinieren können.

Schwierigkeit: 3/5

Eiskalter Diebstahl

Die Kids gönnen sich ein Eis und überführen dabei noch einen gesuchten Dieb.

Das hier zu findende Detail gibts nicht nur in Wort, sondern auch im Bild zu sehen und eine kleine Überlegung führt zum Ziel.

Schwierigkeit: 1,5/5

Poltergeister

Die Kids lernen eine ältere Dame kennen, in deren Villa es spukt. Wer oder was dahinter steckt, das finden sie aber schnell heraus.

Hier gibts zwei Fragen zu beantworten, wobei die eine Ungereimtheit dem aufmerksamen Lesedetektiv sicher nicht entgangen ist und die andere angebotene Antwort von mir mit einem „Na ja“ quittiert wird und ein wenig viel Vermutung birgt.

Schwierigkeit: 2/5

Telefonterror

Drohanrufe bei Tante Mathilda? Wer steckt dahinter? Die Jungs gehen dem Fall nach.

Wieder eine „na ja“-Lösung, bei der der Täter nicht nur am Telefon seine Stimme verstellt haben könnte!

Schwierigkeit: 2/5

Geisterfahrer

Die Kids wollen eigentlich am Strand ihren Spaß haben, da rauscht ein LKW ins Wasser …

Ein ganz seltsam konstruierter Fall, der keine Nachfragen duldet und der mich zusätzlich an Zurechnungsfähigkeit des Fahrers zweifeln lässt.

Schwierigkeit: 1,5/5

Fußball-Gangster

Ein Schiedsrichter fällt eine seltsame Entscheidung, die nicht nur Peters Mannschaft schadet, sondern Justus auch ins Grübeln bringt.

Die Lösung ist leider vom Autor nicht komplett durchdacht worden und unlogisch.

Schwierigkeit: nicht festzustellen, weil der Beweis nicht passt.

Juwelenraub vor Zeugen

Eigentlich wollten die Kids Opern-Karten reservieren, dann aber werden sie zu Komparsen (Kleindarsteller) und klären einen Diebstahl auf.

Wieder eine „Na ja“-Lösung, die ich aber durchgehen lasse, weil es schon eine ist … wenn auch nicht die einzig Mögliche.

Schwierigkeit: 1,5/5

Die Rätsel-Maschine

Auch wenn den Jungs auf dem Schrottplatz unglaublich langweilig ist, die Maschine, die sie finden, hält ihre grauen Zellen auf Trab. Und am Ende kann der Leser an den Fingern abzählen, wer sie wohl gebaut hat.

Die Lösung ist klassisch, die Herleitung abwechslungsreich, das Knobeln geht leicht von der Hirnhand und macht Spaß.

Schwierigkeit: 1,5/5

Das magische Labyrinth

In einem Labyrinth, das in ein Maisfeld verbastelt wurde, soll eine Kiste mit 500 Dollar zu finden sein, die Jungs machen sich auf die Suche.

Die Auflösung gibts diesmal wieder als Bild.

Schwierigkeit: 1/5

Das Erbe des Zauberers

Die Kids fahren mit Onkel Titus zur Entrümpelung eines alten Hauses und treffen auf einen seltsamen Bewohner.

Ein kaum zu überlesendes Detail verrät uns hier die Lösung.

Schwierigkeit: 1,5/5

Geisterspuren

Ein Jahrmarkt lockt nach Rocky Beach und auf dem Schrottplatz von Onkel Titus treibt passend zu Halloween ein Geist sein Unwesen. Justus aber durchschaut den Spuk schnell … genau wie der Leser, der die Lösung als große Farbzeichnung serviert bekommt.

Schwierigkeit: 1/5

Der Fall „Tannenbaum“

Die Kids sollen den Weihnachtsbaum schmücken, aber der ist geklaut worden.

Der Dieb ist recht schnell geschnappt, weil er sich durch eine Ungereimtheit verrät, die dem Leser sofort auffällt.

Schwierigkeit: 1,5/5

Der Autor:

Ulf Blanck leitet eine Werbeagentur und ist als Autor und Radiomoderator für verschiedene Rundfunksender tätig. Er hat zahlreiche Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht und gehört seit Start der Reihe „Die drei ??? Kids“ zum Autorenteam. (Verlagsinfo)

Mein Fazit:

15 Kurzfälle zum Mitraten bietet uns der Autor hier an. Bei einigen sind die Lösungen nachvollziehbar, bei anderen gar nicht. Manchmal muss man genau lesen, manchmal bekommt man die Lösung in Comic-Form vorgezeichnet. Sehr abwechslungsreiche und unterschiedliche Kleinabenteuer erleben die Freunde hier, bei denen der Fan auch schon mal länger grübeln und nicht selten zurückblättern und noch mal neu lesen wird, um auf die Lösung zu kommen. Über die kann man dann mit Freunden und Familie diskutieren oder sie einfach mal so hinnehmen. Gut unterhalten wird man aber allemal.

Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn es schon bald einen neuen Mitrateband der Jungdetektive geben würde.

Laminierter Pappband: 112 Seiten
Mit Illustrationen von Kim Schmidt
Vom Verlag empfohlen ab 8 Jahren
ISBN-13: 978-3440137017

www.kosmos.de

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Über 210 weitere Rezensionen zu den DREI FRAGEZEICHEN findet ihr in unserer Datenbank!