Ben Aaronovitch – Die Flüsse von London (Peter Grant 01)

Urban-Fantasy- und Horror-Thriller mit Humor

Peter Grant ist Police Constable in London mit einer ausgeprägten Begabung fürs Magische. Was seinen Vorgesetzten nicht entgeht. Auftritt Thomas Nightingale, Polizeiinspektor und außerdem der letzte Zauberer Englands. Er wird Peter in den Grundlagen der Magie ausbilden. Ein Mord in Covent Garden führt den frischgebackenen Zauberlehrling Peter auf die Spur eines Schauspielers, der vor 200 Jahren an dieser Stelle den Tod fand.

»Mein Name ist Peter Grant. Ich bin seit Neuestem Police Constable und Zauberlehrling, der erste seit fünfzig Jahren. Mein Leben ist dadurch um einiges komplizierter geworden. Jetzt muss ich mich mit einem Nest von Vampiren in Purley herumschlagen, einen Waffenstillstand zwischen Themsegott und Themsegöttin herbeiführen, Leichen in Covent Garden ausgraben. Ziemlich anstrengend, kann ich Ihnen sagen – und der Papierkram!«. (Verlagsinfo)

Der Autor

Ben Dylan Aaronovitch (* 22. Februar 1964[1] in London) ist ein britischer Schriftsteller und Drehbuchautor im Bereich Science-Fiction und Fantasy. Er ist bekannt als Autor der Romanserie Die Flüsse von London.

Peter Grant Serie

Die Flüsse von London (Rivers of London)
1 Rivers of London (2011; auch: Midnight Riot)
Deutsch: Die Flüsse von London. Übersetzt von Karlheinz Dürr. dtv #21341, 2012, ISBN 978-3-423-21341-7.
2 Moon Over Soho (2011)
Deutsch: Schwarzer Mond über Soho. Übersetzt von Christine Blum. dtv #21380, 2012, ISBN 978-3-423-21380-6.
3 Whispers Under Ground (2012)
Deutsch: Ein Wispern unter Baker Street. Übersetzt von Christine Blum. dtv #21448, 2013, ISBN 978-3-423-21448-3.
4 Broken Homes (2013)
Deutsch: Der böse Ort. Übersetzt von Christine Blum. dtv #21507, 2014, ISBN 978-3-423-21507-7.
5 Foxglove Summer (2014)
Deutsch: Fingerhut-Sommer. Übersetzt von Christine Blum. dtv #21602, 2015, ISBN 978-3-423-21602-9.
6 The Hanging Tree (2016)
Deutsch: Der Galgen von Tyburn. Übersetzt von Christine Blum. dtv #21668, 2017, ISBN 978-3-423-21668-5.
7 Lies Sleeping (2018)
Deutsch: Die Glocke von Whitechapel. Übersetzt von Christine Blum. dtv #21766,, 2019, ISBN 978-3-423-21766-8.
Hörbuch: Die Glocke von Whitechapel. GOYALiT 2019, Spielzeit ca. 300 Minuten, 4 CDs. Gesprochen von Dietmar Wunder, ISBN 978-3-8337-4027-5.
8 False Value (2020)
Deutsch: Ein weißer Schwan in Tabernacle Street. Übersetzt von Christine Blum. dtv #26278, 2020, ISBN 978-3-423-26278-1.
Hörbuch: Ein weißer Schwan in Tabernacle Street. GOYALiT 2020, Spielzeit ca. 330 Minuten, 4 CDs. Gesprochen von Dietmar Wunder, ISBN 978-3-8337-4253-8.
9 Amongst Our Weapons (2022)
Deutsch: Die Silberkammer in der Chancery Lane. Übersetzt von Christine Blum. dtv, 2022, ISBN 978-3-423-26331-3.
Hörbuch: Die Silberkammer in der Chancery Lane. GOYALiT 2022, Spielzeit ca. 510 Minuten, 2 MP3-CDs. Gesprochen von Dietmar Wunder, ISBN 978-3-8337-4515-7.
The Home Crowd Advantage (2012, Kurzgeschichte in: Rivers of London)
The PC Grant Novels (2013, Sammelausgabe von 1, 2, 3)
The Loneliness of the Long-Distant Granny (2015, Kurzgeschichte in: Foxglove Summer)
The Furthest Station (2017, Novelle)
Deutsch: Geister auf der Metropolitan Line. Übersetzt von Christine Blum. dtv #21733, 2018, ISBN 978-3-423-21733-0.
The October Man (2019, Novelle)
Deutsch: Der Oktobermann. Übersetzt von Christine Blum. dtv #21805, 2019, ISBN 978-3-423-21805-4.
Tales from the Folly: A Rivers of London Short Story Collection (2020, Kurzgeschichten)
Deutsch: Der Geist in der British Library und andere Geschichten aus dem Folly Übersetzt von Christine Blum. dtv #21958, 2021, ISBN 978-3-423-21958-7.
Hörbuch: Der Geist der British Library und andere Geschichten aus dem Folly. Gesprochen von Dietmar Wunder. GOYALiT 2021. 4 CDs, 302 Min. ISBN 978-3-8337-4295-8.
What Abigail Did That Summer (2021, Novelle)
Deutsch: Die Füchse von Hampstead Heath. Übersetzt von Christine Blum. dtv #21959, 2021, ISBN 978-3-423-21959-4
Winter’s Gift (2023)
Deutsch: Die schlafenden Geister des Lake Superior. dtv #21877, 2023, ISBN 978-3-423-21877-1

Figuren in “Die Flüsse von London“

Figuren, die in diesem Band auftreten:

Police Constable Lesley May; an officer in the Metropolitan Police who, having completed her mandatory probationary period, is expected to go far.
Police Constable Peter Grant; an officer in the Metropolitan Police who, having completed his mandatory probationary period, is expected to do paperwork.
Inspector Neblett; Peter and Lesley’s shift commander and line manager at Charing Cross Police Station.
Detective Chief Inspector Thomas Nightingale; head of the Folly and the last officially sanctioned English Wizard.
Dr Abdul Haqq Walid; world-renowned gastroenterologist and cryptopathologist, a „gingery“ Scot who converted to Islam.
Detective Chief Inspector Alexander Seawoll; The SIO (Senior Investigation Officer) of the MIT (Murder Investigation Team) assigned to investigate the death of William Skirmish.
Detective Sergeant Miriam Stephanopoulos; DCI Seawoll’s case manager.
Augusta Coopertown; Danish expatriate living in Hampstead.
Brandon Coopertown; her husband.
Molly; The Folly’s domestic helper, of unknown species.
Mama Thames; Goddess of the River Thames.
Beverley Brook; „daughter“ of Mama Thames and goddess of a small river in South London.
Frank Caffrey; LFB (London Fire Brigade) Fire Investigator, ex-para and a key „associate“ of the Folly.

Father Thames; aka „The Old Man of the River“ God of the River Thames or at least the bits above Teddington Lock.
Oxley; one of the „sons“ of Father Thames and his chief negotiator.
Anna Maria de Burgh Coppinger; aka Isis, wife of Oxley.
Cecilia Tyburn Thames; aka Lady Ty, another „daughter“ of Mama Thames and goddess of the River Tyburn.
Deputy Assistant Commissioner Richard Folsom; a highly placed ally of Lady Ty.
Fleet; another „daughter“ of Mama Thames goddess of the River Fleet.
Lea; the most senior „daughter“ of Mama Thames and goddess of the River Lea. It’s strongly implied that she pre-dates Mama Thames but as a tributary of the Thames has accepted her authority.
Brent; a nursery age „daughter“ of Mama Thames and goddess of the River Brent.
Ash; a „son“ of Father Thames and god of the River Ash.
Richard „Lord“ Grant; Peter’s father, a jazz musician and heroin addict.
Isaac Newton; the founder of Modern Magic (in addition to his more widely known scientific achievements).
Henry Pyke; vengeful revenant actor, formerly of The Theatre Royal, Covent Gardenxx.

Die Flüsse

Some of the characters are strongly associated with the River Thames and its tributaries. Most prominent after the Thames itself include Beverley Brook, Lady Ty, Oxley, Lea and mentions are given to the Effra, Ash, Brent and Crane.
(Quelle: Wikipedia.en)

Handlung

Peter Grant ist der farbige Sohn eines Jazztrompeters und beendet gerade seine zweijährige Probezeit bei der Londoner Metropolitan Police, die auch als Scotland Yard bekannt ist. Er erwartet, künftig nur noch Papierkram erledigen zu müssen. Seine Kollegin, die aufregende Blondine Lesley May, ist an der gleichen Position angelangt und erwartet, in der Mordkommission Ermittlungen an vorderster Front erledigen zu können. Beide sehen sich bei ihren nächsten Einsätzen erheblich enttäuscht.

Kopflos, aber geist-reich

Als Peter Grant zu einem Tatort am Covent Garden gerufen wird, stellt er fest, dass der Tote keinen Kopf mehr hat. Dieser liegt nämlich sechs Meter entfernt. Ein kleiner Mann, der sich Nicholas Pennywall nennt, gibt Peter bereitwillig Auskunft, was sich zugetragen hat. Ein großer Mann sei auf das Opfer mit einem großen Stock losgegangen und habe ihm damit den Kopf abgeschlagen. Gleich darauf sei er verschwunden. Dann verschwindet Nicholas Pennywall plötzlich. Peter kombiniert messerscharf, dass er mit einem Geist gesprochen hat. Nun denn, aber die Aussagen lassen sich ja durch Überwachungsvideos nachprüfen. London ist übersät mit Ü-Kameras, und Covent Garden bildet da keine Ausnahme.

Rekrutiert

Leider ist auf den Ü-Videos das Gesicht des Täters nur verzerrt zu sehen. Aber er hatte kein Auto bei sich und nahm auch nicht die U-Bahn, die mit noch mehr Ü-Kameras übersät ist als die Oberfläche. Also entkam der Täter mit dem Bus, und wahrscheinlich nach Norden, also Camden oder Hampstead. Peter stellt sich in der folgenden Nacht unauffällig an Covent Garden auf, in der Hoffnung, seinen Geist wiederzusehen und genauer befragen zu können. Doch der Auftritt eines Polizisten verhindert dies: DCI Thomas Nightingale weiß Bescheid und zeigt seinen Ausweis und seinen Kampfstock. Er rekrutiert Peter vom Fleck weg.

Der Magier

Für welche Abteilung den, fragt sich Peter. Nun, offenbar eine, die sich mit Magie und derlei übernatürlichem Firlefanz beschäftigt, wenn man den wütenden Worten von DCI Seawoll glauben darf. DCI Nightingale gibt sich als der letzte offiziell abgesegnete Magier Londons zu erkennen. Seine offizielle Residenz ist „The Folly“, ein weitläufiger viktorianischer Kasten ganz in der Nähe des British Museum, in den wenige Tage später Peter einziehen darf. Er untersucht neben Seawolls Mordkommission das bedauerliche Ableben des Geköpften, der den Namen William Skirmish trug.

Zwischenfall in Hampstead

Schon bei der Obduktion der Skirmish-Leiche durch den weltberühmten „Kryptopathologen“ Dr. Abdul Haqq Walid verspürt Peter ein sonderbares auratisches Überbleibsel, welches Nightingale als „vestigium“ bezeichnet: eine Spur. Von was, will Peter wissen. Von nichts Gutem, lautet Nightingales kryptische Antwort. Auf einen Alarm hin rast er mit seinem Jaguar XKE-Oldtimer und Peter nach Hampstead. In diesem Nobelviertel lebt Brandon Coopertown, ein Medienmanager. Sie finden lediglich dessen dänische Ehefrau Augusta, ihr schreiendes Baby und einen wütend bellenden Hund namens Toby vor. Dieser Hund, der ihrem Nachbarn Mr. Skirmish gehörte, habe ihren Mann gebissen, beschwert sich Augusta. Von ihrem Mann ist nichts zu sehen; sie behauptet, er sei mal kurz nach Los Angeles geflogen.

Hampstead Revisited

Doch die relative ruhige Situation bleibt nicht lange so. Erneut wird Peter nach Hampstead gerufen, diesmal fährt er mit Superblondine Lesley May in deren Wagen, denn sie hat Coopertown auf Kameraaufnahmen identifiziert. Nightingale ist auch schon vor Ort, denn er hat das Haus vermutlich observiert. Lesley stürmt alarmiert hinein in den Vorgarten, um nach den Bewohnern zu suchen. Peter folgt ihr, denn er sorgt sich um seine Kollegin. Ein beunruhigend ruhiges Baby liegt auf dem Rasen, und Lesley stoppt abrupt, um es wiederzubeleben.

Drinnen ertönt ein Schrei, dem ein unheilvoller Schlag folgt. Peter soll den Notarzt rufen, während der Magier die Haustür außer Gefecht setzt, um eindringen zu können. Als Peter ihm schließlich folgt, entdeckt er die Leiche von Augusta, doch Coopertown selbst ist quicklebendig. Er ist erfüllt von erschreckender Aggressivität, und etwas stimmt nicht mit seinem Gesicht. Ein Hautlappen hat sich gelöst, und sein Mund ist eine verzerrte Ruine.

Mit seinem langen Schlagstock setzt er den Magier außer Gefecht, dann überspringt er den sich duckenden Peter und stolpert die Treppe hinunter. Sein zuckender Körper verblutet auf dem Teppich. Sirenen nähern sich, doch Nightingale behält die Fassung – und das Kommando -, als habe er solche Szenen schon tausend Mal gesehen.

Peter muss sich am Riemen reißen, um nicht durchzudrehen. Später erzählt ihm Lesley seelenruhig, Mr. Coopertown sei Nummer 15 gewesen. Nummer 15 von was?, will Peter entnervt wissen. Nummer 15 von Besessenen, die auf ihre Mitmenschen losgegangen seien, sagt sie ganz ruhig…

Mein Eindruck

Bis zu diesem Punkt ist die Auswahl an Figuren noch relativ begrenzt. Peter hat schon einiges gesehen, und dazu gehören wohl auch Geister. Selbst an Zauberer kann er sich ohne Weiteres gewöhnen, denn dies ist schließlich London, nicht Kleinpopelsdorf: Von hier wurde ein wundersames Weltreich regiert, in dem die Sonne nie unterging. Geister, die durch Wände gehen? Ohren steif halten und weitermachen! Was Lesley May kann, das kann Peter auch. Und Lesley ergreift jede sich bietende Gelegenheit, um der öden Schreibtischarbeit zu entdecken, zu der Seawoll sie verdonnert hat. Sie braucht sich über Abwechslung nicht zu beschweren, solange sie sich an Peter hält.

Lesley

Allerdings braucht Lesley in den magischen Ermittlungen, in die Peter verwickelt, einen gusseisernen Magen: Erschlagene, kopflose Besessene gar sind nicht jedermanns Geschmack. Aber sie hat keine Angst, sich in einem Nebenraum von „The Folly“ einzuquartieren, denn mit Magiern kann sie umgehen. Und ihr Ehrgeiz hindert sie daran, einen Rückzieher zu machen. Sie kann das „Normale“ durchaus vom „Magischen“ unterscheiden, ohne dabei die Nerven zu verlieren. Denn auch sie ist eine Londonerin und folglich schon einiges gewöhnt. Und Neues bricht in atemlosem Tempo über sie und peter herein.

Die Flüsse

Gute Kenntnisse der Ober- und Unterwelt der alten Weltmetropole sind von großem Vorteil, wenn man hier auf magischem Terrain ermittelt. Der Buchtitel lautet nicht ohne Grund „Die Flüsse von London“. Davon gab es zu Zeiten der Römer mindestens ein halbes, wenn nicht sogar ein ganzes Dutzend. Einer dieser vergessen und längst in Tunnel gezwängten Flüsse ist der Fleet. Über ihm verläuft heute die Fleet Street, in der früher die Zeitungsverlage ihr Hauptquartier hatten. Auch der Tyburn hat eine gewisse Berühmtheit: An seinem Ufer stand früher ein berühmter Londoner Galgen. Dass die Themse zum zentralen Gewässer zählt, versteht sich von selbst.

Jeder Fluss besitzt einen Geist. Die Themse hat neuerdings ein erhebliches Problem, denn ihre diversen Flussgeister sind einander gar nicht mehr grün. Wie jeder weiß oder wissen sollen, regiert Old Father Thames mindestens über einen Großteil der Flusslänge, doch er hat weibliche Konkurrenz bekommen: Lady Ty (von Tyburn). Diese Madame residiert mit ihren Töchtern (siehe oben) von Greenwich aus, wo früher der große Hafen war und heute noch das Observatorium steht. Doch wo die Grenze verläuft, ist umstritten, und darum geht es momentan im Themse-Konflikt.

Dies ist allerdings nicht der Grund dafür, dass jetzt immer mehr Besessene herumlaufen und so mancher Londoner den Kopf verliert. Die Spur führt, wie so häufig, in die Vergangenheit, nämlich in die der Stadt und in die von Nightingale. Jemand möchte sich wohl rächen und greift dabei auf ziemliche fiese Mittel zurück. Wie die Geister der Flüsse dabei helfen können, dieses Übel zu beseitigen und wieder Frieden herbeizuführen, darf hier nicht verraten werden. Aber die Action kommt dabei ebensowenig zu kurz wie der Humor und die Erotik.

Die Übersetzung

Karlheinz Dürr ist ein erprobter Profi, der diese Übersetzung spielend bewältigt und mit einem angemessen flott-flapsigen Stil versehen hat. Das macht Laune.

S. 298: Ein Ma[r]morstück…“: Das R fehlt.

Die einzige Stadtkarte findet der Leser auf dem Cover. Den Rest findet man auf Google Maps.

Unterm Strich

Ich habe diesen herrlichen Urban-Fantasy-Thriller in wenigen Tagen verschlungen. Magie, Horror, Erotik und Humor gehen darin eine sehr lebendige Mischung ein, die ihresgleichen sucht. Die Action lässt selten nach und wenn, dann nur um der Handlung einen neuen Dreh zu geben oder Figuren zu vertiefen. Wir erfahren, dass Peter Grant ein außergewöhnliches Familienleben hatte: Er stammt aus dem verrufenen Stadtteil Soho, wo sein Vater als Jazzmusiker auftrat. Als kleiner Junge lernte er deshalb etliche Leute kennen, die man nicht unbedingt auf den Hauptstraßen antreffen würde. Der Folgeband mit dem Titel „Schwarzer Mond über Soho“ könnte uns noch mehr über diese spezielle Szene aufklären. Und hoffentlich wird er von Inspector Lesley May begleitet.

Zwischen den Fronten

Es ist nicht ohne weiteres bald ersichtlich, wie der Streit der beiden Flussgötter mit dem Horrorgeschehen zusammenhängt. Jedenfalls geraten Peter, Lesley und Nightingale zwischen die Fronten. Das sorgt für ein interessantes Leben, denn sie müssen versuchen, einen kühlen, äh, Kopf zu behalten, möglichst auf den Schultern. Das klingt nach viel Action, aber was den Leser freut, das ärgert den Kritiker: Die Handlung sei infolge der Action zu seicht, und die Figuren zu belanglos, als dass sie tiefere Emotionen evozieren könnten, und der Tonfall sowieso uneinheitlich.

Nightingale

Der Kritikpunkt hinsichtlich der Figurenzeichnung betrifft meines Erachtens vor allem die Figur des Magiers Nightingale: Er ist unscharf, ja, gerade unvollständig gezeichnet, er kommt aus dem Nichts. Daher interessiert uns seine Vergangenheit sehr. Und diese bestreitet die Horrorseite der Handlung. Gut möglich, dass sich der Autor einiges, das zu diesem Magier zu sagen wäre, für die kommenden Bände aufgehoben hat. Aber dafür gibt es mit Nightingale einiges über Zaubersprüche zu lernen.

Magie

Zauber- und Bannsprüche sind hier etwas ganz anderes als bei Harry Potter, und das fand ich faszinierend. Bis Peter die Sache mit der FORMA beherrscht, ist immer für ironisch-humorvolle Momente gesorgt. Während Harry Potter keinen Unterleib hat, regt sich da unten bei Peter Grant doch einiges, und die Töchter der Flussgöttin wissen dies weidlich auszunutzen…

Taschenbuch: 480 Seiten
O-Titel: Rivers of London, 2011
ISBN: 9783423213417
Erscheinungsdatum: 01.01.2011
Aus dem Englischen übersetzt von Karlheinz Dürr.

www.dtv.de

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