Diverse Autoren – Monsters of MAD 4

Ein ziemlich affiges Vergnügen ist die erste Ausgabe der „Monsters of MAD“-Comics im Jahre 2007. Die Sammlung aus witzigen Mini-Strips beginnt direkt mit einem merkwürdigen Comic, in dem Don Martin auf seltsame Weise die Legende von Tarzan neu erzählt, erstreckt sich dann über weitere tierische Strips mit einem Affen als Hauptdarsteller und endet schließlich mit einem „MAD mobil“-Spezial, in dessen Hauptrolle ein gewisser King Kong schlüpft.

Unterdessen gibt es in diesem Fall kein übergeordnetes Thema; „Monsters of MAD 01/07“ ist eine lose Zusammenstellung unabhängiger illustrierter Kurzgeschichten mit vielen bekannten Gesichtern aus der „MAD“-Szene; so dürfen sich „Spion & Spion“ gleich mehrfach bekämpfen, die Märchenseiten werden mit einer eher unspektakulären Parodie auf „Der Froschkönig“ gefüllt, und auch die Liebschaften zwischen Dick und Dünn werden gleich mehrfach humorvoll in Szene gesetzt. Weitere Specials gibt es zu Geschichten aus dem Kreißsaal, dann einen Bericht über miese Küsser und all ihre ekligen Auswüchse sowie die Rubrik „Gründe, mit durchschnittlichen Serienkillern Mitleid zu haben“, in denen die niedrigsten Instinkte der Menschen recht sarkastisch durch den Kakao gezogen werden. Letzteres geschieht übrigens auch noch in „Sicherheits-Tipps für Party-Monster“ und „Katastrophale Anzeichen dafür, dass Sie den falschen Anwalt angeheuert haben“.

Während in den herkömmlichen Ausgaben von „MAD“ zumeist eine gesunde Mischung aus herrlich makaberem Slapstick, witzigen Kurzgeschichten und Frotzeleien zu derzeit aktuellen Themen verwurstet werden, bestehen die Sonderausgaben doch eher aus einem deutlichen Übergewicht an kurzweiligen Illustrationen, die jedoch in der neuesten Ausgabe leider nur bedingt witzig sind. Es sind eigentlich mal wieder die vielen Rubriken zu Spezialthemen, wie etwa der Bericht über die bemitleidenswerten Serienkiller, die die Kohlen aus dem Feuer holen und einen in Sachen Humor eher schwachen Comic halbwegs retten. Egal ob es nun die Saga von Tarzan, die einzelnen Strips zu King Kong, die beiden Geschichten um den Froschkönig oder auch die unvorteilhafte Läster-Tirade gegen Dicke sind – zum Schmunzeln, geschweige denn wirklich zum Lachen fühlt man sich hier nicht angeregt. Klar, die Art und Weise wie die Zeichnungen aufgebaut sind – Parallelen zur „Titanic“ sind sicherlich nicht zufällig –, ist eigentlich gelungen, nur der Inhalt der Illustrationen ist oft recht dröge und zielt vermehrt auf einen kindlichen, viel zu albernen oder doch deutlich überzogenen Humor.

Für meinen persönlichen Geschmack hat das „MAD“-Magazin in den letzten Jahren sowieso arg nachgelassen, weil es einfach an frischen, nicht längst ausgelatschten Ideen mangelt. Diese Entwicklung wird hier ziemlich deutlich dokumentiert: „Monsters of MAD 4“ ist eine ziemlich plumpe, kaum originelle Ansammlung von lahmen Strips und zweitklassigen Comic-Erzählungen, bei denen die wenigen Höhepunkte nicht mal mehr sonderlich hervorstechen. Ganz klar: Auf diesem Gebiet gibt es deutlich Gehaltvolleres!

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