Hartley, Welles / Harrison, Mick / Wheatley, Doug – Star Wars 61: Dark Times 1 (von 5) – Der Weg ins Nichts

_Story_

Die blutbefleckten Hände des Imperators greifen unaufhaltsam durch die Galaxis und machen dabei vor keinem Jedi halt. Der jüngste Streifzug der imperialen Truppen führt dabei auf den Planeten New-Plympto, auf dem das Volk der Nosaurier einen letzten verzweifelten Kampf gegen die Sturmtruppen führt. Während ihr menschlicher Anführer Dass Jenir gemeinsam mit dem tapferen Bomo wacker die Defensive hält, gelingt es einer kleinen Truppe Überlebender, rechtzeitig zum Raumhafen zu fliehen und von dort aus die intergalaktische Flucht vorzubereiten.

Doch das Werk der beiden letzten Kämpfer trägt keine Früchte. Bomos Familie und die übrigen Frauen und Kinder werden kurz vor der Abreise gefangen und versklavt. Aber Jenir gibt nicht auf. Er überzeugt seinen nosaurischen Mitstreiter davon, dass ihr Kampf einen tieferen Sinn haben muss, und schlägt sich bis zum Raumhafen durch. Doch die Hoffnung, zwischen den dort befindlichen Truppen einen Ausweg zu finden, ist sehr gering.

_Meine Meinung_

Nach der verheißungsvollen letzten Quadrologie [„Rebellion“ 3399 starten die „Star Wars Comics“ in Ausgabe Nr. 61 in eine neue, zunächst auf drei Episoden angelegte Serie namens „Dark Times“. Die hier abgehandelten Ereignisse schließen unmittelbar an die Handlung von „Episode III – Die Rache der Sith“ an und sind damit noch vor der vorherigen Serie angesiedelt.

Im Mittelpunkt des Interesses steht der Jedi-General Dass Jenir, ein verwegener Kämpfer, den ein ganzes Volk zum Helden gemacht hat, weil er der drohenden imperialen Diktatur auf dem Planeten New Plympto bis zuletzt Widerstand leistet und die Tapferkeit der Nosaurier bis zum Höchstmaß anstachelt. Wohlwissend, dass sein Kampf keine Erfolgsaussichten hat, schlägt er für die hilflose Zivilbevölkerung noch ein wenig Zeit heraus, damit zumindest diese der Sklaverei entfliehen kann, während die nosaurischen Krieger von vornherein dem Tod geweiht scheinen.

Mit diesem Schicksal hat sich auch der tapfere Bomo abgefunden, dessen Familie mit dem letzten Transporter gen Raumhafen abreist, in der Hoffnung, ihr Oberhaupt eines Tages wiederzusehen. Doch Bomo verschweigt seine hoffnungslosen Aussichten und stürzt sich an der Seite Jenirs erneut in den letzten Aufstand. Durch einen Zufall bleiben sie als Einzige verschont, müssen aber tatenlos mit ansehen, wie ihre ehemaligen Gefährten ausgerottet werden. Angestachelt vom Willen, ihrem verzweifelten Handeln doch noch einen Sinn zu geben, reisen sie Bomos Familie hinterher, erfahren unterwegs jedoch von einem Trupp weiterer Überlebender, dass die letzten Transporter abgefangen und ihre Insassen zum Sklavenmarkt abtransportiert wurden. Die Tapferkeit der verbliebenen Nosaurier scheint indes gebrochen, weshalb es schon drastischer Maßnahmen bedarf, um ihren Mut wieder zu wecken und zumindest den Versuch zu starten, der Situation zu entfliehen. Doch was dies betrifft, war Dass Jenis schon immer ein Künstler.

Unterdessen befürchten die Vertreter des Imperium, allen voran Vader, dass ihr Dasein in nächster Zeit von Untätigkeit geprägt sein wird. Die Schlacht gegen die Rebellen und die Jedi läuft wie gewünscht, und ein Eingreifen seiner Lordschaft scheint nicht nötig. Vader zweifelt in einzelnen Rückblenden zum ersten Mal an der dunklen Seite, überspielt dies jedoch in blinder Unterwürfigkeit dem Imperator gegenüber. Aber auch die Sturmtruppen hegen derartige Gedanken und befürchten, dass sie künftig zu einem Laben in Frieden verdammt sind – was wiederum vollkommen der Motivation ihrer Erschaffung widersprechen würde.

Im ersten Teil von „Dark Times“ liefert das Autorenteam Welles Hartley & Mick Harrison nicht nur den actionreichen Auftakt in eine neue Serie, sondern auch einige interessante Nebengedanken, die zunächst abseits des Hauptplots ablaufen, dennoch aber zum Nachdenken anregen. Es scheint zumindest so, als würden in Vader erste revolutionäre Gedanken geweckt. Währenddessen haben Harrison und Hartley in Dass Jenir einen interessanten neuen Charakter erschaffen, der sich im ersten Teil von „Dark Times“ als würdiges Skywalker-Äquivalent behaupten kann und durch sein wagemutiges Handeln den Grundstein für eine viel versprechende Mini-Serie setzt. Die ersten Eindrücke übertreffen zumindest schon einmal die vorherige Geschichte, die Zeichnungen sind wie gehabt brillant und die Action in diesem Teil schon mal kaum mehr zu überbieten. Damit bietet „Der Weg ins Nichts“ bereits zu diesem Zeitpunkt einen hohen Maßstab, an dem sich die beiden nachfolgenden Teile messen müssen – in der Hoffnung, dass sie daran nicht scheitern!

Ergänzt wird das Ganze durch die üblichen Rubriken. Im historischen Teil wird die Geschichte der Sith aufgegriffen; dazu gibt es einen Überblick über die aktuellen „Star Wars“-Veröffentlichungen auf dem Buch-, Comic- und Hörspiel-Markt. Fanatiker hingegen werden mit Kurzberichten über einen gewissen Ben Skywalker und einem technischen Querschnitt des |Mankvin-814 Starfighters| verwöhnt.

http://www.paninicomics.de/?s=gruppen&gs__gruppe=10314

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